Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, November 29, 1907, Sweiter Theil., Image 8

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    s vie heim must-keinen
Dame-eile von W a g h.
Mut von nning fuhr aus dem
Mchla au. Ein schriller Psifs!
M im!
des-Süß dich anschauen. Junge!« rief
derseneralniajot z. D. von Hen
ALB- «dn nha dich prächtig herausge
isessar. Also das letzte
titn deinem Leben hast du
umdir, mit Glanz dazu... brav,
IM Mach ak dem, was du uns
«-kals Onumäst und Studiosus zu
Fischen Morden hast, lannt’ man
Idas lauen hassen. Junge, wa
« warst du sür ’ne RangeL Na. ich
ZEIT ju. auch Reuigen werden die
misastigstj Leute!«
wart konnte die Blicke nicht von der
fesegneten Erd-e wenden der Alte
Ifs mit stiller Befriedigung dann
. rief er: ·Siehstdu .. das gehört
asei dir, wenn ich mal. Averroe
IZUsig denke nicht daran. Kannst
« warten, n !«
« RAE-, part zie der Assessor, nicht
art;deri als ein wilder Junge: »Hm
rad harren-, Henningsdors!«
»Ja, ja, da liegt der alle Kasten!«
brummte der General vergnügt und
sejchmei chelt. »Ja drei Minuten sind
wir da. . Himmel, jetzt hätte ich
bald das Beste vergessen!——- Junge, «
ZMr haben Besuch»
Sof« klang es nicht gerade be-:
seisiert zurück.
hist mal, Gaststeundlichleii
Escheint deine starre Seite nicht.
senchige dich es sind Verwandte
»Was siir Verwandte? Haben wir
Idenn Verwandte?«
, - »Dir wirst wohl hoffentl ich deine
Lisette Gerte-nd als Verwandte gel
— en lasset-L«
- « »An die dachte ich nicht. Nu eigent
« sich isi es unerzeiblich denn wenn
ich Tante Gertrud auch nie zu Gesicht
Ists-n habe ich doch genug von chr
s n gehört von ihr — nnd von
er,Tochter Pardon von meiner
Denken-sehr viel -— seht, sehe
L
Der Wagen rouie in den Vop.
«Co kann ich mich den Damen
nicht präseniirery mit der Reifepaiina
"anfdem Leibe. . ich ioei denWeg.
s werde doch in einem « hr meine
nicht vergessen haben! Jnfiinf
; Mit kann ich als reinlicher
-Mch vor euch treten. Auf Wieder
Dei Assessoe beeilie sich in seinem
sit-ie- nicht übermäßig u schaute
·- erbaut drein als er überlegte:
kann ja lieblich werden .....
; kam-. das Musnniud!..» tat
, — der That fctal einfach fata.
» U ins-! Jch lasse mir nicht meine
z Laune vergraiiien Wo werd’ ich
·- ! — Und —- rnich womöglich
SRnn —gerade nicht Aus in den
Denn stieg et zum ersten Stock
Nach den eksten Begviißungen bat
Cenetalin nin einen Scherz aus
seiten Einmen. Frau Gertriid
M nnd Cansine Henny schlossen
der sitte fo eifrig an, daß Onkel
- ,rd. als der Assessor zögerte,
- kein chtitoort sprach.
MA. IF ig: Zick- nicht Glis
« « biyte es in rts
H Inngirriisch auf, und er begann;
mir-de ein lustigerBericht der hur
chiloi genug ausfieL Fräulrinhenny
-s- ihren Vetter mit starrem Stau
nen an- ,,Niin grade«, da chte der
« - t. Seine Vase schien immer be
isten Fast noch verlegener fah
Mutter aus
In Links Gebahren lag ficht ich
J heiauesotderndeå Spötiisches
Das blieb die nächsten Tage ganz
liess-. ·
. MS Miit nach dem Essen einmal
II Pakt feine Cigarre tauchte, wah
«»2.« - die alten Herrschaften ihre Mit
3«Igr-uhe hielten, traf er wie zufällig
--i Itaiiiein Consiste
Denny sah ihn aufmerksam an;
- kluge Mädchen hatte einen merk
- g sprichenden Blick, der ihm
—«:-« vie eine stumme Frage.
inal schien sie einen Entschluß«
-. . zu habe n, denn sie überraschte
» ohne Vorbereitung mit der-. War
«.s
Men
i
F
Iz« tzt san mir einmal Vetter
Im wag haft du eigentlich egen
IMH Es wäre dein gutes echt,
DER gar nicht um mich zu tümmern
i« aber du hast etwas Feind
Wiss-i gegen mich. einen festge
; Entklten Groll. was habe ich
H IMME«
Dis, hemm, absolut nichts!..
sinnst du so etwas denken....
Ists siehst
«Itin. ich im mich nicht« .wikft
mit nicht sagen, wenn ich dich
» set-sich bitte, Ams«
s Ist zmbehsglich zu Muthe,
N Mk MW Mit schlechku
« als er nunmehr einge
"«E?«. sw- « i
OTH- se offeneFtage verdient esne
-.. Int wett. . nun dennjm
Ist die sangen Jahre hindurch
»in-Ists ich bekenne,
M M- dich fest Must«
Meswilleik gehaßt?
« Mr vie trafen doch vor vier
Versen Mike im Leben zu
s« « IRS-so alle. « ich sehe
M Use-»M
w-— «. .-..-· ,
Weilchen darüber hinans.«
»Ich verstehe immer wenig-U
»Es wird dir gleich klar trin.
Sieh’ einmal, ichwar eine unbändig:
Range; mit der Onkel und Taute ihre
ichwereNoth hatten . .. ich mache dir
durchaus keinen Vorwurf Daraus-,
daß du anders geartet bist ...reivel
tive warst... heute sind wir ja alle
beide vernünftige und gesetzte Zeitge
npssen..."
»Na, na!« lachte die junge Dame
»Achio, du meinst. ich... ich sei
noch ziemlich... ja. daran bist du
eben auch schuld... das that ich aus
Tros, ich war viel iihermiithiger als
sonst je, da ich sah, was du siir eine
entse ie Miene machtest, so oft ich in
der onart anfing...«
»Ich hatte auch alle Ursache, net
bliifft zu sein!"
»Berbliisst?i... Gestehe doch lie
ber: entsetzt. beleidigt... entrüstet!"
»Entriistet?«.. Jch freute mich die
bisch... nur verblöwie mich...«
»Aber, Cousine! Was sind dösfük
Andeiickes Jn deinem Munde! Jm
»Nun-de einer... nun ja, im Munde
seines Mustektsindee, das mir Jahre
Tlang als nachahmungetverthes Bei
spiel vargehalten wurde!... Nun
ift’s heran-. deshalb hatte ich etwas
gegen drch... des-hale '
Einen Augenblick starrte Hennn
ihren Vetter in maßlafem Staunen
an, dann konnte sie nicht länger an
isich halten und platzte herauf-. End
lich brachte sie ganz athemloe hervor:
»Das ist ia löstlich!«
»Ja, lach« mich nsur recht aus«
sagte Kurt... «tveiizt du, mir war
ost gar nicht zum Lachen zu Muthe,
wenn die untadelige, fehlen-sie im
mer artige, immer fleißige, immer
gehorsame Bose bei jeder Kleinigkeit
mir als Miifter vor die Nase gehalten
meist von der Tante... da habe ich
ost die Fäuste aedallt nnd dir-Schreck
liches geroiinscht... mit Unrecht,
denn dir hatte ich ja eigentlich nichts
varzuwerfeni«
«NGFU. Kutt. weiß der liebe him
mel, das hattest du niemals». du
brauchst mir wirklich nicht böse zu
sein . .. wir sind quitt, mein Liederl«
»Wieso find wir auitt?«
»Ja, deute dir, Vetter, aber halte
dick-fest sanft fällst du arn Ende aus
den Rücken... denke dir... du hakt
in meinem Leben dieselbe. ganz Fu
nau dieselbe Rolle gespielt. Auch
warst das Musik«-, mit dem ich be
schämt wurde... Meine gute Martia
warf dich mir nur zu oft vor-»den
artigen, stillen, bescheidenen Vetter
Kurt, der nie widersprach». den
fUsllhnkiierjifingling, wie er irn Buche
e ....«
ner Ilegeljahre und noch ein hübsches
i
l
U
d »Man mognchx Das m ja miran »
all!«
»Ehe kleine Variante war aller
ding- dabeit es hieß: »Als Vetter
Furt laum so alt war, wie du jett
da " den Rest kannst du dir wohl
lebhaft vorstellen!«
»Leider ja. Bei mir wurde ge
sagt, deine Vase die doch so viel jün
ger ist hat so etwai. . u s w.
»Wir waren eben beide schwer zu
erziehen. siehst du deshalb war
ich auch ganz starr, als du neulich
gleich so ganz anders warst und frisch
von der Leber loslegtefi..
»Und ich nahrn das fiir Zirnper
lichteit von deiner Seite entschul
dige, Cvusinchen.«
»Mit Wonne! . Denke dir am
peinlichsten schien Mama deine Art
zu berühren, denn vor dern Schlafen
gehen sagte sie noch ganz betijmrnerti
zu mir, daß sie sich dich allerdings
anders dargestellt hätte«
»Nun und was sagtest du dazu?«
»Laut gab ich ihr recht . . . aber . .«
»Und leise?"
»Das sag ich nicht!«
»Bitte, bitte, Cvusinchen, heraus
damit!«
»Nun denn. meinetwegen, ich sreute
mich, daß du so warst, wie du bist
denn so bist du mir viel, viel
lieber!'«
Kaum waren ihr die letzten Worte
entschlüpft, da wurde sie dunkeln-eh
und sah verlegen zu Boden.
»Aber jeht wallen wir in’s Haus
gehen,« sagte sie.
; »Noch nicht« bitte. Jch nrusz dir
snoch etwas anvertrauen ich hirbe
tschvn manch-nat an’s Heirathen ge
dacht und du?«
»Ich weiß nicht« vielleicht...i
so nebenbei...« ’
Der Assessor sab sie an, er er
blickte ein liedreizendes, junges Mäd
chen, an dem er vier Tage lang, ge
blendet dureh das nunmehr aufge
llörte Var-urtheil, achtlos vorüberge
gangen war. Er wurde nachdenklich
und meinte:
Esist in der That Zeit. daß wir
un ere alten Herrschaften aufsuchen.«
der vlse san-, wie leicht he
st ich I junge Voll noch ost
alt-i diesen Thema tritt spa- stets
Mit zu Indisen Aussprache-r
sah Und da sie se lasse zwang
tveise mit einander besch- stiat war
den waren. belchkstigtenchfte Festes-Inn
Issbt treu-ists nnd mit stets ers-rein
JUNGE M EVEN MÆikttiges
.andereni,« »de- wirkt greife-enC reis;
ten com
verscharret-n ab sie die bewährte Er
ethode an ihrem Stamm
kter arm-wenden geben-en
; — Muts
s« « -Mk khis set seit deiner Frau zu
sh bleich-- nnd
einstiin !
-« .. — .- -«« -..----.- »Y» »s- .--- -—-«--,·-.—
Fande.
St. ,ze von Karl Julius Rode
m a n n.
Wied ex- fask e: am Fenster und sah
hinan-. Nicht ein- seyn. zwanzig
mal hatte et sich heute schon von die
ser Stelle weggesiohlen schließlich fo
gat wegget.sie1.. sich mit Gewalt auf
getafft um ins Hintekzimmer zu ge
»hen oder in die Küche, wo er ihn nicht
salz. Es half nichts. Es zwang ihn
obwom et jedesma! ärger datübtt
flucMg doch wieder auf den Stuhl
am Rufst-«
» xjksl thDup UIIU Ulcsuutsotwuzis
Stunden her....
Wie gestern war die Sonne am
Ver-scheiden nur daß sie heute in
goldiyer Reinheit üoer den Bäumen
zizf dem Wall stand, während sie ge
stern taurn durch die vorn Wind ab
und en auseinander gerissenen.
schwatzen Gewitter-wollen ihre letzten
Zunlzlen schicken konnte. Das wan
gerade gewesen, war idn hinausge
iocki hatt-« Jies wes-we Weiten text
er eben so liebte. wie er die im Mun
de der Leute sogenannten schönen
Tage verabscheute Und es konnten
sich nur wenige Leute rühmen, ibn
bei ruhigem Wetter draußen gesehen
zu haben, dann schlief er...
.,Seh’n Se, Noänver Kloot, wenn
de Natur an so’n drögen Drin ji«-Spi
denn slop iet ol. War sall ick denn
bitten« nee. arversi wenn die Lilchien
dörch De Winlten onlin, dar ·s«- 'ne
Lust..." .
Und Nat-wer Fllool, der die
«Liichten" gar nicht vertragen tonnte,
schüttelte den Kopf über den alten
-5onderling und murmelte ein
.dwalleriei!« in den Bort....
Deshalb hatte es ihn auch gestern
Abend nus den Steg getrieben. der
seinem Fenster gegenüber in den
Irwoetluß hineinging, nnd von dein
ans die alten Frauen sonst ihre
iWiische spülten. nnd do mass ge
.chth.-— »
Ein nnoerdosfter nnd ungewohn
lich starker Windstoß hatte ihn-, der
sonst eigentlich auf dergleichen gest-ißt
war, seinen alten, breiten hat vorn
Kopfe gerissen, nnd beirn Greisen da
nach hatte er des Gleichgewicht einge
büßt und toar irn selben Augenblick
irn Wasser gelegen. »
Die Wellen der Trade waren ja
ziemlich hoch gegangen, aber daß er
trokdern gar nicht den Kopf wieder
noch oben trie n könnte, darüber
hatte er schon ot nnd-gedacht Erst,
als er auf dem Trocknen log, nm .
er wieder zum Bewußtsein gekom
irren.
Und da hatte In feinem größten
Cntsesen der Nikolaus neben then se
stonden, der Nile-us Peerstövee,. naß
wie er, vorn Kopf bit zu den Küssen
»Bei wir ol allse- woll ni ver-« «
sapen«, hatte der stille-us gesagt
«de.« is noch oeel to settig dörch nnd
direct-. Ja, inel de Dosen mein mal
p, Johanns « diin drit. din ollen
Feier-d Ro. «nnings. is gab nn
no Dai, ini itnitotveeten, ji tönnt ein
to Bed bringen«
Und der Nachbar Ktoot nnd der
Nachbar Möller hatten ihn get-nett
und iiber die Straße in seine Sinne
getragen. nnd waj er noch nicht fett
geglaubt. von ihnen hatte er es mit
Bestimmtheit erfahren: RiilaniPeev
frönen sein ärgster Feind, hotte ihn
nnd dein Wasser gezogen. Und dein
sollte er nun sein Leben verdontenl
Dem Ritlanx der ihn moralisch en
grunde gerichtet nnd sich osfeth ich
gefreut hatte, als es ilnn endlich ge
lungen. Sie hatten einander gegen
iiber gewohnt Rittirus an der einen·
ohonn an der anderen Ecke vorn
einein-dein Willens hatte mit
Obst. Johann mit Räucherlieringem
Bücklingen und Bretlingen gehandelt,
zehn Jahre long- Zehn Inkre lang
hatte sich Johann die sorteosheenden
Sticheleien des Rock-does mrf sein
Geschäft nnd seine Weste gefallen
lassen.
— en. -t-.,.- s. tsk..t
»,z"ll· »Ist-l »Hu-weih so out-usu
krie ’nen hering in Unisotm thun
meine Aepfel nicht« Dafür haben sie
aber fesies Fleisch und sind nich so
wappelich wie so’n Sechslingsstint.«
Oder: »Ja, liebes Kind«, so nannte
er alle Dienstmädchen, »wenn du dir
erst den Magen mit so’n verrät-cha
ten Fusarien voll packen thust, nach
her smecken natürlich die schönen
Mir-sich nicht rnehr...« oder «haben
Sie’i" schon gelesen, herr Senator,
’ da is doch wieder ein Mensch in Pa
J riö an 'nen verdorbenen Fisch gestor
"ben. Ja. « . man kann nich vorsich
tig genug ein. Essen Sie man lieber
Obst, Herr Senaior, das ist entschie
den das Gesundeste.«
d so tageim tagen-G die Jahre
hi riech. «
Und warnte-? Mit, weil Johann
Seeran seinen schönen Laden dem
Miit-us Poe-stören der damals auch
ein Auge aus ihn Hervor-sen hatte. ei
nen Tag mer weggefchnapot hatte
Und tun ihn zu ärm, war
(
Nitians ge niiber hin-gezogen nnoi
hatte sein
nen.
Nach zehn Jahren war hansn
märbr. Er geh das Geschät aus.
Die Leute sagten, weil er genug ver
dient hatte, und das war ihm gan
recht. Er wußte es anders. N
ein Jahr hätte er dem Richkaus nicht
mehr gecniiber wohnen können. »Mi
des-m Siaz iet holl dat nicht
sieht ut.«
Und nun trium ·tte still-aus und
zog gleich in den schien. Er
rnichtungiwerk hegons »
hätte ihn schon vor neun Jndren ge
tniethet und nur aus diesen Augen
blick gewartet.
Das tränkte Johann ni t. aber
daß er sein Gesehsst fest ortsesty
auch mit Heringen bande!te, das
wurmte ihn zuerst doch.
Allmätjlich vergaß er auch dat, ver
gaß den ganzen Nrtlauit Peersiitver.
lebte still und zufrieden und sreute
sich über jedes Gewitter, über jeden
Sturm.
Und nun! Man sollte er dem Man
ne. den er am meisten gehaßt. einv
ten verdammt Er der ihn · retang
maltrattirt, durfte ihn nun mit etnern
Male streicheln, liebtosent Und das
mußte et, derJnimnn Suerrnnnd, der
alles Fatsche haßt- wie das schöne
Wetter, das mußte er sich nun gesal
len lassen! Mnsxte am Ende gar noch
verpflichtet sein, hinzugeben zu die
sem Mann und ihm zu danken. Jo
bsnn Suerrnund hatte sich einen Ruck
gegeben. als er heute Morgen mit
diesem Gedanken erwachte. und ganz
laut und in unbändiger Muth-« aus
dem Bett herausgebritlln »R.iemnls!«
Dann waret mit sich zu Rathe e
gangen, war nach vorn zum Fen er
und war wieder nach vorn. Wen
sollte er darum steigen? Den Kauf
mann Thotmählen an der Ecke? Des
war nicht gebåidet genug. Den Post
assistenten Schulz, der immer bei ihm
get-Inst hattet Auch der erschien ihm
nicht der richtige. Die Frau Laden
burg, der das Haus im Krambuven
gehörte? Bewahre, die war jetthars
tei. Ja, wen denn, wen den-»Sollte
er aus die Pvlizei gehen?
Und wieder saß er am Fenster und
fah auf den Steg, und drüben ging
die Sonne unter hinter den alten
Lindenbäumen aus dem Wall. Da
brachte ihm der Junge die Zeitung.
»Sei sünd ot drin, Den Stier
znmrdk rieser noch durch denThür
kult
Wie ein Pssnther aus Ferne Beute
schoß Johann auf die arn Boden lie
gende Zeitung.
Wai, wie? Er. in der Zeitung?
Jn aller Leute Mund. Sein Name?
Wo stand es denn?
Da, endlich.·.
Und vernichtet sani er, alser gele
sen, M den Stuhl.
»Die Reitungarnedaille verdient.
Gestern Abend ereignete es sich mäh
rend des Gewitters, daß der frühere
Räuchetwaarenhändler JahannSueri
wund van dem stiilitegs seines Hau
fes in dre Trade fiel. Dein früherer
Nachbar Nillaus Peerftiiver, der zu
fällig vorbeikam, rettete ihn·«
Nein. er wollte es nicht u Ende
lesen. Wozu, wozu, er wu te es ja
alles. Und nun wußten ei auch alle
Zwischeni grznz Lüdeck ftrustees und
nnte rnr i au in zeigen.
Rein. nicht auf Ihn, auf den braven
Mann. den Jenseit-en den halunterh
set ihn heraus geholt; aus den wür
den sie zeigen und sich anstoßen und
sagen: »Da geht er, der den armen
Suerrnund gerettet hat. was is das
doch fiir einen dannigen Kerl!« .
Und mit dem Gedanlen sollte er
iagaui, Dasein zu Bette gehen und
wieder ausstehen und den anderen
immer var Augen sehen. mit einer
Glatiole urn das haupt
Rein. das konnte er nicht! Das
gins über seine Krafil
nd als er soweit war, daß er
fluchte- .-W.»t mich doch verlauer
lasen!" da holte er seinen hui varn
Nagel —- er war noch nicht wieder
ganz redeten-Hinr- ging schnurstracks
zum Senats-r Eichnurnm "
Ei war zwar keine Empfangs
sturrde mehr. aber weil er früher viel
bei Suennund getauft und auch ge
rade die Zeilunginoliz gelesen hatte,
ließ der Senator ihn vor. Die Au
dienz war bald zu Ende.
Johann Suerrnund schwindelte es,
als er die Treppen wieder hinadging.
Natürlich mit e er sich bedanlen.
»das sei Christen licht und wegen
de: Heeren lenedaille — wenn sich
die Sache o zugeiraaen habe. würde
man sie dein Peerstöver lau-n- vorent
halten können. Wie gesagt eifchwins
delte Johann. er ging im Taumel
die hartengrube hinab und bog nielri
anr, alt er zu Ende, er ging irn
Taumel gerade aus, die Augen stier
auf den Steg gerichtet Und er ging
auf den Steg, er gi idn zu Ende.
und dann thaier no einen schritt.
Die-mal war kein Peerftdver da,
ihn herauszuhokem
Ciu items shitdbcesersiüssen
bat sich die kei Elmzhorn elegene
Gemeinde Kisttzeeihe Felseiftez e
alte Gemeindesptihe entsprach abid
lnt nicht mehr den an sie zu stellenden
Anforderungen Die Gemeindever
tretung faßte denn auch den anerken
nen-werthen Beschluß, eine neue kno
dekne Jene-speise u beschaffen. und
fe te diesen auch chleunigst in die
T t unt. Eines chönen Tages taen
dann das Mei ers-wert modernen:
Sen-i enbcues an, und sein vortreff
liche unttioniten erregte allsemetne
Bewunderung. Einen kleinen Däm
pter erhielt ie Freude aber. als die
Speise in dekn bisherigen Speisen
hause untergebracht werden sollte,
denn dieses erwies sich siir den neuen.
anspruchidplleeen Löschsp arat al
zn klein« Um ihn nich oddschtos
stehen lassen zu müssen, mußte nun
ein Anbau an das Sprinenhaus vor
genommen werden« Der Neube
wurde denn auch schleunigst, nachdem
das Maß der neuen Spripeckmomi
nien und ohne da man die nfertii
gung einer Bauze chnnng fiir nöthig
gehalten hätte, eifrig in Angriff ge
Parnassus-up
" ist-I
Unteroffiziet: Kennt Ihr das Viel-? Das isi euer Bruder, ihr Schaer
nommen. Als Wände und Dach
einigermaßen fertig« wurde dieSptise
dort untergebtachi. worauf der
Prachtbau fein säubetiich vollendet
und mit allem Notwendigfien aus-—
geftattet wurde. Nachdem die Thor
zatgen eingemauert, das That einge
hiingt wdr.den u.i.w., nahm sich die
ganze Herrlichkeit ganz nett aus, und
die Brust der Kibitzreihet war von
Stolz gefchwellb bis ——. Bei der
Sache war nämiich, wie sich bald
brenne-stellte, ein Aber-: man hatte
nämlich nach allen Regeln der Kunst
die Fenetsptitze kegeltechi einge
mauert. Als sie aus dem neuen,
pt" eigen Speiseniynkfesptmnusgo
bta i werden sollte. emäs sich das
Its unmöglich, denn das in vie Oeff
nung. durch die mein seinerzeit die
neue Speise hineingebtacht hatte,
inzwischen eingeiesie That erwies iich
als zu Ich-nah alt das man sie da
durch hätte herausbringen können.
Gesichten kann sie ja unter solchen
Umständen nicht leicht werden, aber
intensiveck hat sie einstweilen ver
fehlt. Also geschehen im Fahre Edes
Heils 1907 in Mebitteihe
spuken see sie-seiten tu dei
Irre-.
Rast- den gefchiebtlichen Ausweifesx
ist heute nicht mehr daran zu zank
feln, daß eintt Sara nen in den
Alpen gewesen sind. ufzer den An
klsngen an arabifebe bezw. feldfcbw
lier Namen ift bei den Trägern von
eigenartigen, weisfellas nichtitalifchen
oder eamarrif n Namen file den ge
nauen Beobachter der Uellseigenut
der prientalifche Typus noch heute
vielfach deutlich erkennbar. und wer
die hunderttachen Unterschiede der
Völker des Orientc zu erfassen ge
lernt hat, wird die Nachkommen jener
ernitifchstartarifchen Irrntdltnge noch
ietzt berauitennen Da sind viele, die
nnt Namen- Moro oder Moeoni bei
ßen. hautfarbe, haar, Auge« Kno
chenbau find auffällig fernitifcksx fee
find eben «Mobren«, wie einft Strafe
fpears Otbella, der tein Niggen fan
der ein Maro. ein Mauretaniee war.
Noch mehr: bis doch binan in dIe
ennetberaifchen Lande, im oberen
Tefsin, findet man heute nach Zeug-—
nifke der mahammedanifchen obsiegens
den Feemdlingr. Jn Dukenben von
Dörfern fah ich Kirchen, deren Cam
panile einen kleinen Kegel als Spitze
trug, offenbar fpöter aufgefeit An
den vier Ecken aber finden fich die
Löchex in die die Fackeln geftectt wer
den, die in der »Macht der Lichter« ——
Geburtstag des Propheten »under
Ramadan jeden Abend brennen mitf
fen. Diefe italienifchen Campanilest
mit ibren fo offenbar den Minarets
nachgeabtnten Kegelthiirmcken send in
der Bautunft ein sicherer Führer für
die einfti e Anwefenheit farazenifcher
Eindringinge auf italienischekn und
auf fchnreizerifchent Boden. und man
lann fie im Teffin und im füblichen
Graubiinden feftftellen. J
Utteew stel.
Aus teiner Schiller-Biographie er
hellt völlig, wie es sich um die Er
hebung Schillers in den Adelstand
verhält. Jn der Wienfr Burg sind
die Atten, und zwar —·- weil der öster
reichisch-deutsche Kaiser den Adel aus
Betretben herzt-g Karl Augustö ver
lieh. Der herzes war der Gattin
Schwert Eharlotte von Lengeseld,
seit deren stilhester Jugend freund
schaftlich zugethnn und er mochte
wohl wünschen, thr, die durch ihre
heirath mit dem bürgerlichen hosruth
und Prosessor Schiller unt dte Bor
reehte ihres Udeli verzichtrt hatte, dieses
zurückzugeben uxn so nicht« da Chnrs’
lottei Schwester Karolim die Oe
tnahlin des LegsttnIrathes und-dam
merherrn von Wehe-gen ossiziell zur
Hosgesellsrhast zählte. Außerdem
hatte kürzlich der Kursilrst von der
Psalz an herber den Adel verliehenJ
Iweil anderensalll dessen Sohn nach
sdem einmal in» Untern geltenden
Landrerht den Bests eines vorn Vater
dort sin ihn erworbenen Gutes als
Bürgerlicher nicht hätte antreten kön
nen. Dists letzte Geschehntß mochte die
-äußere Veranlassung gewesen sein,
daß der berzog seinen Wunsch bezüg
lich Schillerö vor den Kaiser brachte,
der lein Bedenken trus. diesen wohl
begründeten Wunsch zu erfüllen.
Schillers Schwägerin, Karoline von
Wolzogem berichtet iiber des Dichters
Empfindungen in Bezug aus feine
EltobilitirungI «Obwohl ihm dieser
neue Beweis der Gunst seines deren
krsreulich sein mußte, besonders der
Gedanke dabei, daß dieser und die
edle Herzogin hierdurch den Wunsch
osfenbarten. Schiller und- seine Frau
bei allen Gelegenheiten in ihrer Nähe
zu sehen, so iurchten doch einige Be
denllichleiten seine Stirn bei dem An
irage. Daß seine älteren Freunde ein
Abweichen von der schlichten Sinnes
:rt, in der er bis fest, ohne allen In
spruch an die Aeußerlichkeiten des Le
bens gewirkt, in diesem Schritte sin
oen tönnten, war ibm ein unerfreu
licher Gedanke Doch keiner oertannte
ihn.
Ue dates-erset- Lippe.
Ueber die »Hab5burger Lippe«
schreibt man: Betonntiich weist der
junge König Alionc der Dreiphnie
oon Spanien viel Aehnlichkeit mit
feiner Mutter aus und t namentlich
den ihr den charakteri schen Mund
der Habsburqer mit der starken, et
nsae herabhängean Unterlippe
Dieses besondere sie-Weichen heben
die Habsburger von ihren Ahnen
weiblicher Linie, den Derzögen vor-.
Burgunix geerbt. Brantome. ein
franzbsii r Edelmanm der von den
letzten ran Reichen teil-einen ans
dem hause loii vielfach n diplo
matischen Millionen verwe t wur
de, erzählt nämlich in seinen Meiner
ren, daß er zur Zeit, als er arnhofe
der Regentin der Niederlande, der
Schwester Weiser Karls des Finstern
weilte, diese aus einer sie e von
Brütsel nach Diion begleitete. wo sie
die Grabstätten der legten Burgundek
herzöge besuchte und die Särge öff
nen lies. Die Leichen waren vors-liq
lich einbalsamirt gewesen« so das die
Gesichtssüge noch vollständig zu er
kennen waren. Und da la te die
Fürstin: »Aus diesem Bes lerne
ich etwas sehr Jnteressantes fiir mich.
Bisher glaubte ich, daß die meinem
Bruder und mir eigene Lippe-edel
dung von unseren habeburger Ahnen
stammt. Wie ich sehe, kommt sie
von unseren weiblichen Ahnen, den
Burgunder Derzögen!« Demnach
wiire die »He-beweget Lippe« durch
Marie, die Tochter Karls des Küh
nen, aus die hol-Mer überwin
men unid hätte sich seitdem bei diesen
unausgesejt vererbl.
—
Cine Uesensstnttntb
Camille Flammariom der bekannte
französifche Astronom, hat interessante
Studien über die Regen - Statistiken
angestellt. die bis auf das Ende des
17· Jahrhunderts zurückreichen. Nach
Prüfungen aller Dotumente, die dar
iiber noch vorhanden sind, kommt er
k- dern Ergebniss, daf; im Laufe der
tzten 300 Jahre die jährliche Regen
tnenge ständig zugenommen hat. Von
1689——-1719 sind ungefähr 49 Zenti
meter Wasser gefallen, während von
1890——1906 58 gerechnet werden.
Zweitens zeigen die Jahresziffern eine
gewisse Periodizität; von etwa fiinf zu
fiinf Jahren foll eine Reihe don feuch
ten Jahren mit einer Reihe von trocke
nen Jahren abwechfeln. Im Jahre
1896 hatten wir ein Maximum. im
Jahre 1901 ein Minimum, und im
letzten Jahre fcheinen wir ein neues
Maximum erreicht zu haben. Wenn
diefe Annehmen Flammartons richtig
sind, fo wird die Regenfiille, iiber die
wir uns in der lehten Zeit zu beklagen
hatten, nun wieder est-nehmen« um ge
gen das Jahr 1911 ein neues Mini
mum zu erreichen. Man hätte alfs
die hoffnung. daß in den nächsten
Jahren die Sommer nicht wieder fo
griindlieh verregnen werden« tote in
diesem.
Ein scheine.
Sie: » iet. lieber Mann, habet
Dir fiir grin Mittagsfehläfchen eitihr
stoeiehes Kissen gemachtik
I cr: »Ih, das ist fchön, aber (er
kfat inzwischen die getickte Auf
chrifh Nur ein Viertelftndehen
iefen) wei t Du, darauf zu fehl en
i esse-m f ede, cis-« liche- qui
tnen Marie- essen«