Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, November 29, 1907, Sweiter Theil., Image 12

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    - III dunklen·Hetl-st.
.-—.
Mit von Anna Baade
. gaard
Der Sturm heulte und tobte, daß
es in den Fensterfprofsen rasse:t-«.
Durch den strömenden Regen sat;
III wie im Nebel die herbstlich gel
Iczfi Wälder und die aufgeweichke
Mkahr. Obgleich es erst Oktober
Ost-, wurde es früh duntel.
Ein rather Schein siel aus der os
fepen Ofenthür, wo einige groß-:
scheite slammten und tnifterten
m halt-dunkel des Zimmer-s stand
weißes Bett an der Wand. Die
zarten Formen einer noch unent
wickelten Madchenaeftalt zeichneten
sich unter der Decke ab
Cine weibliche Gestalt hatte fix
Uber- das Kind gebeugt.
Schläfft Du, Jngrids« sliisterte
He ängstlich Das junge Mädchen
Intwortete nicht. Sie lag in einem
Traumzustand der mit einem natür
cichen Schlaf nur wenig gemein hatte.
Wie blaß und art sie aussah, und
sie lag dort so still —— so still, al
wiirde sie sich nie wieder rühren.
Vier Wochen hatte Jngrid mit dem
Tode gekämpr Und ihre Tante hatte
Tag unt-Nacht bei ihr gemacht und
sich fast gar keine Ruhe gegönnt. Sie
hatte am Todtenbett ihrer Eltern.
ihrer Schwester und ihres Schwagers
gesondert Itzt war das Kind da-;
einzige, was ihr von den Angehörigen
.-zutiickgehlieben war.
Das einzige —— nein, einer war
noeh da. ider sie mit dieser Welt ver
sand, einer, den sie in jungen Tagen
geliebt und auf den spe zehn Jahre ge
wartet hatte. Ja, es waren wirklich
schon zehn Jahre seit dem Tage ver
gongrm als Harald nach Australien
sog« um dort draußen für sich und sie
ein-heim zu schaffen.
- Die kleine Jngrid war wie ein
s" Sonnenstrahl in dem Heim gewesen,
das der Tod so leer gemacht hatte
Bisweilen hatte ihre Tante daran ge
dacht, daß es eigentlich unrecht wäre,
wenn sie das Kind mit sich nach Au
genlid-n nähme. Jngrid hing noch so
he an ihrer Heimath. Wie viele
- unnütze Sorgen man sich um die Zu
- iunft macht!
»Dann N«ana, wo bist DUZNirnm
meine Hand. Hier ist es so duntet,«
itsxrte das kleine Mädchen mit
» ehswacher Stimme. »Mein Kopstbut
.. mir so weh. Glaubst Du. daß ich-ster
2 . sen nruß, Taute?«
»Nein, sicher nicht, Kind, sei gant
ruhig. Mit Gottes hilfe wirst Du
FOR bald besser wenden,« antwortete
.«Rana mit Schluchzen im Halse, wäh
Æße die kteine, talte Hand inihre
:««» sei-m. »Du darfst fett abe- »Ich!
sprechen Sonst tommt das Fieber
wieder-. Soll ich Dir Deine Geschichte
erzählen?«
»Nein —- dante, Taute, mein Kopf
» Laufe so eigenartig benommen
» ing mir lieber etwas vor. Willst
Du nicht?«
Mai full isks sinke-n Nansid2«
.,Sing: Wer nur den lieben Go«2
Lä walten«
ana fang Vers auf Vers-« bis ilsze
Stimme vor Schluchzen erfiicltr.
Dann hieltsie inne. Eine tiefe Zärt
lichkeit, ein innige-Z Mitleid erariff
«- se, wie sie dafaß und das kleine, ma
-«M.Untkis betrachtete. das von der
..;;"T the-it so ausgezehrt war. Erst
M in dieer le ten aualvollen Wo
Hm, hatte sie a übli, wie unendlich
sieh ihr die kleine Nichte war. Rein
If Opfer erschien ihr zu groß, um Jn
Mks Lebe-n zu retten, die-fes junge,
Leben, das so reich an Hoff
«- eiu n und Bersprechungen war.
j , war ihr eigenes dagegene Sie
, « , nd sich ja schon im Herbst des Le
sk Mö, and warum sollt-e sie nichteben
Co gilt ensfagen, wie soviele Frauen
var ihr es gethan hatten. Zum er
i» sen Male wagte sieeg, den Gedanken
crsjirdenkem den sie früher immer
";« M sich wieer hatte-, undsiefiihli-:,
M sie en Verlust tragen konnt-,
wenn es ihr nur vergönnt war, ihren
»F« kleinen Sonnenstrahl wieder frisch
M glücklich zu sehen.
- Sie lag auf den Knieen km Dem
Mm Bett, mit dem Antlitz auf die
,.Mn gedrückt Es war, alsfammle
if- alle Kräfte ihrer Seele zu diesem
M usrrd als komme Friede und
Its über ste.
« klopfte an der Thür. Nnna
W sich leise, um zu öffnen.
M Du es, Martha? Was willst
Mk-—Jngrid fchliifi.«
»O JOHN nur ein Brief an das gnä
Ue Fräulein Der Poftbote war
J -" TM Das Antlih des Mild
nhlte, als fie Rana den Brief
, echt-. sSie kannte die ausser-li
« Morden und war davon über
’ » daß sie dem giädigen Fräu
eine seht willkommne Neufgleit
M G ist qui. Last denherrn
« einlegte-, wenn er lomme.«
Weh-a sum Ganges-» Rana riß
MW Fäden das Couveri
alten tanzten ihr vor
— BE M ich fühlte sites wie
M ’ rz. Es war,
Is- es aufs-?
- BI, däkda fo gut
W
Rana konnte nicht mehr lesen.
Die Thriinen blendeten ihre Augen.
äu einer kurzen unendlich bitteren
tunde nahm sie von ihrem Glücks
und Liebestraum Abschied. Da rief
sie aber eine liebe, zarte Stimme vom
Bett aus und riß sie aus den trüben
Gedanken.
«Tante, ich habe so schön geschla
fen, und ietzt bin ich hungrig.«
Das Lächeln, womit Nana die
Worte der tleinen Nichte begrüßte,
war nicht gezwungen Die Freude
in ihrem Herzen siegte iiber den
Schmerz. Sie tilßte Jngrid leicht
aus die schmale Wange, die während
des Schlasetz eine frische Röthe ange
nommen hatte.
»Mein liebes, liebes Kind. Das ist
die froheste Nachricht die ich fett An
fang Deiner Krankheit gehört habe.
Wir müssen aber warten, bis der
Doktor kommt damit wir wissen,
was wir essen dürfen Da ist er,
glaube ich·"
Jm Nebenzimmer erklangen feste
Schritte, und kurz darauf trat der
Doktor ein. Er sah sehr ernst aus«
kaum aber hatte er sich iiher Jngrid
gebeugt ihrenPuls gefühlt und ihre
klare frische Haut gesehen, alger sich
mit einem ganz veränderten Ans
idruck im Gesicht zu Nana um
wandte.
»Das Fieber ist verschwunden,«
sagte er. »Es :ft in der That eine
überraschende Wendung zum Besseren
eingetreten. Wenn ei so weiter geht,
werden wir unsere kleine Patientin
bald wieder auf den Beinen halten«
«Dars ich bald wieder aufstehen,
Taute?« fragte Jngrid
i »Ja, mein Kind,'« entgegnete Nana
liebevoll. Der Brief lag zertnittert
jin ihrer Tasche. Sie dachte taum
;daran. In ihrem Herz-en fühlte sie
Ynnr Dant, heißen Dank. Ihr Gebet
zwar erhört worden, Jngrid blieb ihr
Herhalten Damit war der Kampfdes
jSommerS vorbei und der Herbst
TbZingt dem Fri »den der sich den Ge
.setzen des Lebens in Geduld fiigt
—- w
Die scharfe-e Ause- der Dienste-.
Auch Königinnen haben mitDienft
boten ihre liebe Noth; eine amiisante
Geschichte, die von der Königin
JMargixerita aus Rosen berichtet wird,
ist dafür ein bezeichnendes Beispiel
; Vor etwa sechs Jahren fiel der Köni
Ein auf der Straße eine Dante auf.
f
l
!
die ein Klei d trug, das d: r Kdnigin
aar sonderbar bekannt vorkam. Äls
sie später im Palaste Nachforschungen
anstellen ließ, stellte es sich heraus,
daß dies Kleid ihr eigenes war: sie
hatte es kürzlich abgel: gt und hurtig
hatte die Kammetzvfe die Gelegenheit
ergriffen, das Gewand zu Geld zu
machen. Die Kontgin war damit
sehr wenig einverstanden das Mäd
chen wurde entlassen und ein neues
engagirt. Dies war sehr fleißig, sehr
geschickt, seht aufmert’sam, turzum ein
Wesen, wie sie nur in der Geschichte
des Dienstbotenftandes vorkommen;
die Königiin war höchlichft befriedigt
und betrachtete sie als »das Juwel
der Dienstboten«. Da aber geschah
etwas Unerwartete5. Es war vor
Kurzem; wieder einmal fuhr die
Königin durch die Straßen der ewi
gen Stad? und wieder fiel ihr eine
Dame auf, die ein elegantes Kastiim
trug. das der Kdnigin bekannt vor
tam. --Dieömal war sie nicht lange
erstaunt; als sie in den Palast kam«
hieß sie ihre Garderobe revidiren und
dabei zeigte es sich daß »das Juwel
eines Dienstboten; erentlich auf ei
nen ganz andei en eiEil-ei berechtigte
Anspriiche hatte. Die ganzen Jahre
iitier hatte sie einen schwanghaf ften
Handel mit den Kleidern der Köni
g: n getrieben und sich dabei den lerd
lichen Nebenberdienft von jährlich
20,000 Mark zu verschafer gewußt.
i Aber sie war vorsichtiger zu Werte g:
fgangerh als ihre Vorgängerin,
)Gesehiifte geschahen immer nur unter
ider wohlerwownen Bedingung daß
! die Kleider niemals in Italien getra
Egen werden dürften. Eine net-or
"sichtige Dame aus Bu ian aber
brachte es nicht iiber sich, o lange zu
warten, sie legte das Kleid an, etn
Blick der Königin und das Geheim
niß war am Tage.
—
Hetnthöstcetihetteu der sei-hat
that-Leute.
j »Wenn ein Mann heirathet, so
» «u«ß er haben: 1. eine breite Hand,
fdarnit er viel durch die Finger sehen
Hann; 2. einen großen Hals, damit
ler viel schlucken kann: B. eine feste
Lebet, weil viel darüber kriecht; 4.
ein steinhartes Herz, damit er die
Stiche nicht spürt.« Damit werden
die Stubaiet schier das Richtige ge
troffen haben.
schonendsten-.
Geradheit ist oft krumm genom
men.
. O O
Auch das Meer des Lebens wirft
oft das Kostbmfte auf den Sand.
i ·
Treue und Gewohnheit find Zwil
linksschweftem
i si
Daj Enge-suchte im Wesen eines
Weibes wird am meisten gesucht.
- i «
Mancher träumt le lange von
Giiich bis er es schließlich verschliift
VII suchen Jä- dem hem
»Mi- WITH-n M
f Das oeeiesm sah.
Eine hiidfche Gefchichte m ,,-Ritf
fifcher Bergeßlichteit«
läßt sich das
« »Petit ournal" aus Sfax in Alpe
Hirn me den: Wein gehören die 2000
- Tonnen Sal, die auf dem Rai von
- Sfax lagern Keiner
Ieine befttmmte Antwort geben
lagern feit 30 Monaten dort. Es
handelt sich chgewiß um keinen hohen
Werth. Das Salz wurde für 5000i
Fr. gekauft, kostete aber zwanzigmal
Emehrx denn es waren 40,00() Säcke
Inöthig, um es aufzufpeichern, und
cferner 800 Ballen, um es auf dein
Kai unterzubringen, wo et noch im
mer lagert. Dazu traten noch im
Laufe der Zeit Nebenloftem Wäh
rend des rufsifch- iapanifchenKrieges
flief in den erften Tage des Jahres
21905 ein Segelfchiff,, aseoane« im
fHafen von Sfax ein Sein Kapitiin
itaufte von der Monoooslverwaltiing
- ..000 Tonnen Salz und ließ sie fofort
Jan Bord bringen Er wollte über die
Bestimmung feiner Ladung nichts
fverrothem aber man erfuhr, daß er
ssich nach Wladiwoftosl Weben follte
Man wußte ferner daß die ruffifche
sNegierung für den Tra iport einen
Preis bezahlt hatte, der «« deo
iWerthes des gan en Schif es er
reichte. Das Schiff wollte bereits in
ESee stechen arg eines schonen Mor
- gens alles an Bord in Aufregunggk
irieth Hafenarbeiter wurden in gro
fier Zahl angeworben um in wenigen
, Stunden die 40000 Siiete Salz wie
der an Land zu bringen« worauf sich
das Schiff auf Rimmerwiederfehen
entfernte. Mhtfcheinlich hatte der
fKapitiin auf die Meldung, daß die
japanische Flotte in den Meeren
ftreuzte, die er durchfahren mußte,
die Sache fiir zu qervagt gehalten;
aber er unterließ es, irgend welche
Auftlärungen zu geden, und man
weiß heute noch nicht, was ihneigent
Lles zu feinem Vorgean veranlaßte.
Das Salz blieb alsfo auf dem Kai.
Sie
Nach mehreren Monaten
man fich dazu, nach feinem Eigenthü
mer zu forfchen. Die rufsifche Regie
rung, die in Kenntniß kner wurde,
erwiderte, fie habe niemand beauf
tragt, das Salz zu taufen. Dann
begann di fes unter den Regengsiiffen
allmählich zii fchinelzen Die Säcke
ilitten immer mehr unter den Unbil
Iden der Witterung Die Dafern-er
Iwaitung forderte die MonopolverwaL
ltung auf, die Säcke wegzunehmen
aber diese wollte nichts davon wissen.
Und fo verging die Zest, ohne daß an
kdrn Salzfiiclen gerührt wurde. Die
. Säcke rissen allmählich, und das Solz
Eficl auf den Boden. Die Einwohner
wollten es einfanimeln oder die Mo
nopolverivaltung hinderte das und
fiellte Wächter auf. Dann schmolz
das Salz weiter unt-er den Regen
gässen So gebt es feit 30 Mona
ten. Es bleibt immer noch eine ganze
Masse Salz, aber der Eigenthümer
will sich ni t melden. Die Wächter
machen for am weite-, bis endlich
der letzte Neft verfchivunden fein
livird s
tann doran
einschloß
l
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(
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I
—----— Oh—
Eisen-risse Wette-.
Noch heute wird in England viel
gewettet, allein so toll. ioie zu Be
ginn des neunzehnten Jahrhunderts
ewettet wurde, ist diese sonderbare
teideirfchaft doch nicht mehr. So ges
wöhnlich war es damals, Streitfra
Igen einfach durch eine Wette zu ent
)sch-.iden, daßeg gar nicht einmal be
sonderes Aufsehen erregte, als wäh
rend einer D3batte im Unter-hause
der Abgeordnete Pulteney, der Füh
rer der Oppositionspartei. dem Fi
nanzininifter Sie Robert Walpole
den Vorwurf machte, in seiner Rede
Isoeden ein Citat ausHoraz falsch an
geführt zu haben. Der Minister ant
wortete, er weite eine Guinee, daß er
dicht Pulteneh richtig citirt habe.Die
lWette wurde natürlich sofort an -
lnormnen und der Sprecher deshauxs
quni Unparteiischen ernannt. Als die
lserentschied Pullen-n habe richtig
leitikt warf der Minister ein Goldstück
sauer durch den Saal auf den Play
des Abgeordneten. Pulteneu steckte
les ein und erwiderte: »Besten Dant!
lDIs ist das erste Geld, welches das
Schatzarnt wieder heraussibt, es wird
»wohl auch das letzte sein! Darauf
Zging die Debatte ruhig ihren Gan
lweiten —- Beniertenssmerth ift, das
ldiese Guinee sieh unter dem Namen
E« ulteneh-Guinee« im Britisehen
l seukn zu London noch heute be
i findet.
Bei einem Diner, das Sir Mart
l
)
Shtes im Jahre 1806 einigen feiner
Freunde gab, tam die Rede auch auf
die vielen Gefahren. die das Leben
Napoleon Bonapartes täglich bedroh
ten, und »der Gast bet schlug den
Anwesenden fol Wette vor: Je
dem der Gäste, der ihm die Summe
von tausend Pfund Sterlirgoeinhäm
dige. wolle er, solange naparte
lebe, täglich eine Guinee auszahlen.
Lord B. Gilbert insg allein anf- diese
Wette ein und gte die verlangten
tausend Pfund auf den Tisch. Sechs
« ahee lang erhielt er nun täglichfeine
uinee regelmäßig, dann ward Syde
dte Sache zu los-spielt anderwei
gette sieh weiter zusa len. DerM
tla te und derFall wurde vor dem
chwore recht verhandelt Der
Ver ’ « r i Betlagtetn der gel
tend ma e, heisses-haft fei rechte
widriz weil der Mit r ein«f ntereife
dazu-: her-Kodas Le tritt-bliese andesstz
e I eon zu n, »t.
die , Dle damals zu erwarten Laut-,
«e« X « i allen. einen
M Tri- muska
Der Lerd lieh gegen dies Urtheil se
rnsnng bei der höheren Jnstan des
Kammergerichts einlegen an er
reichte, daß ihm ein neuer Terrain be-»
willigt wurde. Nachdem beide Var-»
teien hier ihre Mikgriinde vorne-«
bracht hatten. entiihi der Richter,.
die Wette sei geseywidrig, weil ste
einerseits bei dern Klager ein nn
ziemlich-es Interesse an der Erhal
tuna des Lebens eines Feindes des
Landes zeitigen und anderseits bei
dzm Beilagten Veranlassung gur
Bildsnng eines Komplotts gegen ass
Leben eines Mitmenschen gebeni
tönnr.
Ebenso wie in England waren
auch in Amerika hohe Weiten bei
jeder Gelegenheit an der Tagesord
nung. Einst ging der berühmte
Staatsmann Daniel Webster mit sei
nen beiden Freunden, den Generalen
Jackson nnd Tazetvell, am User des
Potamaeslnsses spazieren. Webster,
von einem Bekannten angeredet. war
einen Augenbiick stehen geblieben,
während die Generale weitergingen.
Da sagte Jackson plöhlich stehen blei
bend: »Tazetvell, ich nzette zehn Dol
lars, daß ich Ihnen beweisen kann,
dass Sie jeht aus der anderen Seite
des- xlusses sind.«
» ngenammen!« ries Tazelvell ge
spannt.
»Nun denn," begann Jackson und
deutete ans das gegeniiderliegende
Ufer, »ist das drüben nicht eine Seite
des Flussesi« —
»Whl, das ist eine Seite des
Flusses-«
»Gut, demnach ist dies hier die an
dere Seite, niebt wahr-P
»Ganz recht.« verfehle TazewelL
»Na aisoL Da befinden Sie sich
doch aus der »andern" Seite. nicht
irahr?«
»Ja der Tit-M rief der über
raschte Generat. »Sie sind einSchlausi
herger, Jackson, aber recht aben
Ziekss Doch still, hier kommt b
ster, icb werde meine zehn Dollars
schnell wieder-gewinnen«
Als Web-stets heran war. begrüßte
ian TazewelL der sich nicht aerade
durch besondere Geistesschiirse aus
zeichnete, mit den Worten: »Wedster,
ich wette mit Ihnen um zehn Dol
lars, daß ich Ihnen beweisen kann,
daß Sie ans der anderen Seite des
Flusses sin«d!"
»Ich nehme rie Wette an!'«
»Wohlan, ist dies nicht eine Seite
fes Flussee«?« fragte TasewtlL der
Jacksons eigenartige Lcait gar nicht
genau verstanden hatte und daher
aus den eigenen Standuntt dem-etc
»; a, dies ist eine Seite des Flus
seH,« antwortete Webten
»Und das dort dru n ist die an
dere Seite, nicht wahr?«
»Jawohl, drüben ist die andere
Seite- Aber ich bin aus dieser Seite
nnd nicht auf der anderen,« riei
Webster lachend und Jackson stimmte
laut mit ein.
Der arrne Tazewell mußte nach
einmal zehn Dallars bezahlen und
einsehen. daß man nach zwei Seiten
hin wetten nnd, wenn man nicht ge
nau anipaszt· nach jeder verlieren
kann,
W
Steuer-take konntet-.
Man schriebt aug- Landom Die
Damen der Londoner Gesellschaft
lieben zwar nach wir vor die lang
baarige Weichheit der winzigen
Wachtelhiindchen aus Peting und
Japan und der niedlichen Lilliput
spitze, aber daneben macht sich auch
eine Vorliebe siir schöne Wachthunde
geltend und die Preise dieser Thiere
sind vollständig im Steigen. Der
Lieblingshaushund des vornehmen
Engländers ist jetzt der Terrier und
zwar in seinen verschiedenen Arten
als Forterrier, schottischer oder iri
scher Terrier. Ein bekannter Lon
doner Händler, durch dessen hände
alljährlich die schönsten Thiere aller
Art gehen, die die Mode der elegan
ten Gesellschaft fordert, äußert lich
darüber in einem englischen Blatte.
»Die schicksten und modernsien
Schooßhunde«. so meinte er, »stnd
immer noch die japanischen und pe
linqschen Wachtelhündcherr Aber
auch die Spitze sinden ihre Liebhaber,
denn sie sind die niedlichsten lhunde,
die man aus dem Arm tragen kann.
Wie mollig unid angenehm ist die
Berührung des seidigeu Feu- heil
diesen reisenden Thierchen; doch dür
sen sie eine gewisse Größe nicht über
schreiten. Für einen Spitz. der vier
Mund wiegt, werden wenigstens 400
oder 500 Mart bezahlt; aber ein
Mr, dessen Gewicht nur ein halbes!
nd weniger beträgt, ist armen-s
bltcklich viel werthvoller und bringtj
800 und 1000 Mart. Die entzückend- ;
sten Exenwlare dieser Art, die es are-I
gendlicklich gibt, sind eine Anzahl
Melhiindchen, die von dem be
r« raten Yotohl abstammen» den
Lord han selbst von Peling mit
brachte. Unter den Kindern der vor
nehmen Gesellschaft ist augenblicklich
das halten von Schlangen sehr
»en vogue«, deren Größe Uzwischen
12 und 40 oll schwankt uch Ei
dechsen nnd childtröten werden viel
verlangt undihr Preis wechselt nach
der Stils-. Während der le ten drei
Monate nid auch viele du rt gril
ner Lavbsrdsche als Spielzeug sitt
Kinder getauft worden. Dann be
ginnt fest die Saison llr Kometen
vögel, nnd auch sie sin fest bei den
iDrnnen so Zins nahmevbrtvte Bärin
est-von renenge en n
ger werden weniisteni Co Mart M
M M n Mr WI,
W des-de n, finden til-er
X
. Inst-It Vitetcessup
Genie: »Sie wissen doch, lieber hat-Ihm- ich bin meiner Zeit in allem
von-THE
»Ja allem nicht —- mit der Rente sind Sie immer im Rückstand.«
hsrupt immer ihre Kauser Ein Va
pagei, der über einige Künste der
Rede verfügt, bringt seltlen unter
200 Markt. Nach Meerschweinchem
Kaninchen Tauben Sperling-Papa
geien ist stets große Rachsragek
Trunksucht der Thiere.
Der Besitzer einer umherziehenden
Menagerie theilt aus dem reichen
Schatze seiner Erfahrungen folgende
Züge von Trunksucht bei seinen Pfleg
lingen mit.
»Einer von meinen Löwen litt an
heftigen Zahnschmerzem und um ihn
zu betäuben und dadurch seine
Schmerzen zu lindern, gab ich ihm
Branntwein. Das Thier war so dani
bar stir diese Behandlung. daß ich
ihm am folgenden Abende, als es wie
der vor Schmerzen brüllend umher
raste, dieselbe Dofis noch einmal
brachte. Der Löwe nahm sie mit sicht:
barer Befriedigung und wurde still
und seiedsertig wie am Abend vorher.
Es verging aber seit dieser Zeit tein
Tag, an dem er sich nicht ans eine
Weise die nicht mißzuveritehen war
die abendliche Beruhigunggmedizin er
bettelte. Er begab sich ohne Schlaf
trunl nicht mehr zur Rude.
Dieselbe Ersahrung machte ich mit
einem hunde. Er ließ sich zu jedem
Kunststück abrichten, war zum uner
müdlichen Vorm-schen dessen, was er
konnte, bereit, wenn ich ihm dasiir ein
Glas Bier in Aussicht stellte. Machte
sich dann ein Wärtee oder einer mei
ner Freunde den Spaß, ihm das leer
geirunkene Glas wieder zu stillen, so
war mein hund nur zu geneigt, sa
lange zu trinken, als er sich aus seinen
Beinen halten konnte.
Daß Pferde berauschende Getränke
lieben, ist allgemein betannt. Bei
Pserderennen nimmt man nicht selten
seine Zuflucht zu einer Flasche Brannt
wein, um den Bollblutrenner noch
extra anzuseuerm
Jch habe sogar ausvrobirr, das-,
Schlangen dazu neigen. Trunkenbolde
zu werden. Als ich einmal einer gro
ßen, aber harmlosen Schlange ihren
gewohnten Nan mit Milch hinstellte,
kam mir der Einfall, ein Erveriment
mit ihr zu machen. Jch mischte eine
nicht geringe Portion Branntwein un
ter die Milch und paßte auf. wie das
Revtil sich dabei verhalten würde. Es
schlürfte das Getränl noch gieriger als
sonst die reine Milch. Am folgenden
Tage experimentirte ich weiter. Ich
setzte einen Navs voll reiner Milch hin
und einen zweiten mit derselben Mi
schung wie den Tag vorher. Die
Schlange losiete von beiden, trank
aber nur den Milchnaps leer. Von
da ab zeigte sich sich sehr unruhig und
mürrisch. wenn sie nur Milch in ihrem
Gefäß entdeckte. Wurde ihr die
Branntweinration verabsolgt, so war
sie wie umgewandelt.«
.-—-. - ——--—-—
Die kostbar-fee Las-starre der Gele.
Ein eigenartiges, allerdings recht
theures Geschent hat der »Habt-her
aller Reußen« der befreundeten und
verbündeten französischen Republit
gemacht, und zwar in Gestalt einers
Landtarte von Frankreich, die sicher-i
· nicht ihresgtetchen aufzuweisem
t. Von dem aus Jaspis herge
relltens Grunde heben sich die 90»
ranzösischen Departements in allen
Farben ab. Die Namen der Städte
sind in Gold und die lüsse in Pla
tin eingelegt. Ae gt ßeeen Städte
sind durch besonders kostbare Steine
bezeichnet; te wird Paris durch,etnen
Rubin, vre durch einen Smaragd,
Nonen rch einen Saphir gekenn
.zeichnet. Ein jeder der Edelsteine ist
»in russitchen Berg-retten ans Tages
;:icht gefördert worden; auch das
»Gott) und Platin stammen von dort.
Diese tunstvalle Landtarte kostet den
T Zaren 81,250,000. — Ob diese Sum
trne nicht be er zur kultueellen he
bun des r fischen Bettes hätte ver
tve t werden können?
Aus einem ganz besonderen Grunde
führte schon dieser und jener Regent
Modus-Be steter-neu ein: Ei gtng
fede- n mehr anders.
such ein Standpunkt
Bettler izu einem Herrn): Ach,
schenken S« mir nur was, ich bin ein
recht armer Mann, nicht ’tnal ein ein
ziges Kind hab’ ich!
Herr: Wenn Sie arm sind und tein
Kind haben, ist das doch nur ein Vor
theil!
Bettler: Ohot Bedenken S’ nur,
wie schön ich's haben würde, wenn ich
so sieben oder acht Kinder fechten
schicken könnt’!
Gelt-jene Restes-up
»den Bummelmeier, Sie wohnen
bald ein Semester bei mir, und haben
noch keinen Monat die Zimmermiethe
Wahru
»Aber hausfrau, Sie haben mir
doch beim Cinzuge gesagt daß ich mich
wie zu Hause fühlen soll. «
»Gewiß, aber. .
hNun zu Hause habe ich noch nie
malstetwas bezahlen müssen.«
Moder-re Siechtum-.
Erster Lebemann fzutn andern):
Was rechnest du« denn heute fortwäh
rend berunii
Zweiter Lebemanm Gestern bat mir
der zukünftige Schwiegervater die
Höhe der Mitgift genannt, und da
rechne ich eben aus, wie lange wir, zu
fiini Prozent gerechnet, glücklich sein
werden!
Starke Zum-thing .
huberbauer: hörst. Saubauet, dei
ne Siiu’ sind doch größer, als die knei
nigen, trotzdem ich gut fiittere.
Saubauer: Ja, weißt, diii machst
balt bei mir, ich stoamme hoalt von
Hause aus aus einer größeren Sau
wirtbschaft, und bös wissen meine
Säu·. daher machen se mir keine
Schand’!
.... -«
Bot-Acht
Dienstmödchen in der Apotheke:
»Ich möchte fiir fünfzig Pfennig
Deftpflafter, fiir eine Mart Verband
ftofs und für zwei Mart etwas zum
Blutstillen.«
Provisor: »Nami, ist Ihnen jemand
verunglückt?«
Dienstmädchen: »Ach nein, der gnä
dige herr will ’ne größerf Automos
bilfabrt unternehmen.«
Bosheit
A.: »Nimm Sie sich das denken,
ich habe dem Fräulein Raumann ei
nen Heirathsantrag gemacht und fie
bat mir einen Korb gegeben.«
B.: »O, dies Glück haben Sie gar
nicht verdient.«
such eine Deut-nd
Unteroffizier: »Warum wird zwi
schen den einzelnen Kompagnien auf
dem Marschr Abstand gehalten-im
Reirut: Damit, wenn die vordere
Kompagnie etwas verliert, ei die hin
tere leichter finden iann.«
Verismuin
Frau (zur langjährigen Köchin):
«Nanni, es ist bitter, . . . aber ich muß
es Ihnen doch anvertrauen . . . ich und
Frei-i Mann sind in Scheidung begrif
en.«
Köchin: »Na . . . da wird aber der
gnä« Herr a Ireud’ haben!«
Irauiiehe Ueriiäudisuns.
Freund Cum Grafen, der eine ante
riianiiche Milliardäröiochier geheim
ihet hat): »Ich gratulire herzlichi Ich
wundere mich nur« wie schnell das ge
gangen ist, wo Sie kein Englifch spre
chen und Ihre Frau Gemahlin kein
Deutsch versteht!«
; Graf: »Im-Izu braucht es vieler
Worte? Ich zeigte ihr meinen Stamm
lbaum und sie zeigte mir ihr Thes
;buch!«
P Ein Gesteine
Wirih: Einen Kuhtiiie wollen Sie
haben? Thui mir leid, here Meyetz
aber die sind noch nicht senkt-urth!
Meyer: Nun, ich gehe is auch noch
uw isku ’