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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Oct. 25, 1907)
Ili- Leuinanisfchieksal non Clse - Löffel-. - Die Uhr aus der Kaserne schlug L » . Die Fenster des nahelieaenden ierjiasmos warfen helle, zit smkde Restexe auf die feuchiglänzende f; Sirshe herab. EEI war Bitt-sein Einige Nach-Züg Ikt eilten noch säbelrasselnd und spo ·. Wirt-end das Troiioir entlang: ? Fslchoi öffnete und schloß sich vie III-he Eingangsibür und ließ jedesmal Hist-im breite Lichtikuth in das Dunkel JTiber Straße gleiten. Eben nahm der Tischäitesie, der schöne Rittmeiftcr v.Hengst, mit der We des perfeiten Hofmanneg Bish. Er ließ seinen BIici prüfend snnd iritistrensd die elegante Tafel herabgleiiem e: runzeite die geraden dunkeln Brauen, als sein Auge auf einein leeren Stuhl am unteren Ende haften blieb. »Natürlich, Gebharvi, wieder ma! annäle wenn ich nur wüßte, we der immer herumbummeli!« Die Zunächst-sitzean lachten. »Ur-di macht wahrscheinlich wieder Fenpetparade, ———- es ist zu niedlich, wie verliebt der Junge ifi!« saqte der Dicke wide Oberleutnoni Fechan Auf Hengsts Gesicht erschien ein . HEXE gutmäthiges Lächeln. «Kinderkraniheiten muß jeder hin ter sich haben! Und Bubi ist noch - ein rechtes Rino, trotz feiner 23 Jst-keck « , .Wirdes woh! auch ewig bieiben!« Hin-irrte der dicke Oberieuinani. Da wurde hastig die Thüre aufge rissen nnd Gebhardt ftiirzte herein. - Das junge biidhübsche Gesicht war dunkeln-ils vor Eile und Verlegenheit. Er fietterte ein paar Worte der Ent T- fchuldigung, aber er Drang nicht « durch. Alle drehten sich nach ihm um« laute — Riese naeschwirrten ihn. NRa Bubi. mit Erfolg rrome kritis« Kommen Sie auch noch mal; zu Tischk »Warum sind Sie denn: so roth Bubi. Esaben wohl einschlech j leg Gewissen?«»N.-1türlich siir einenj Blick in ihre Augen berappt man gernj 50 Reichspfennige!« Bubi stand ir. seiner ganzen schlan-! sen Länge hinter seinem Stuhl und sah halb schallkyafn hat b verlegen ums ÆEZ ging wie ein Strom sonnigerxx sorgloser Lebensfreude von seinen? hellen, blauen Augen Jus-. . . Mklich hielt er sich mit komisch verzweifelter Gebärde die Ohren zu; nnd seyte sich aufnehmend » »So-, seht ist es genug. ich man eichc immer geneckt werdens« Die jsns helle Stimme übertönie alle Osten. Ein schallendes Gelächter We die Antwort W ihr es gehört, Bubi villsick icht mehr necken lassen! Ja, Mensch ubi, wozu sind Sie Denn da? Es Hist unser größtes Plösir, sozusagen Ædessert nach dem seiden Kom Seehaedl begznn seine Suppe zu fessew Alle sahen nach ihm hin, er -" EHIlte verstohlen, nun sah es ihm I, daß er sich ganz gern ein wenig Inseln ließ; ee schaute mit sichtli , . Dem Behagen in all’ di e wohlwollen den leise spöttischen Augen, die auf « " gerichtet waren. Nur in einem Punkte verstand er keinen Spaß. »Das-i, gestehe es nur« hast du sie nun eigentlich zu sehen geiriegi?« . Sein Tischnachbar gab ihm einen « Binnenst «Wen? Wen eigentlich?« Bubi Werde wieder b: ulroth Rein der Mensch erröthet ivieein c Mädchen!« s . Sebhardt machte verzweifelte An « Ewigen das Thema zu wechseln fjct legte seinen Löffel hin. gehe Tibeigens nachher in das Meer; wer mich's« « Mr lachte die ganze Tafel csäwhskkschåstkm »sie« kommt ÆIP ter daher nämlich But-is usw«-sp Brit-i sing an. nervös zu werden. Eine leise Zustimmung spiegelte sich « sei-ern hübsch-en. weichen Gesicht r var wahrhaftig kein Spielvetder «t. aber diese ewigen Neckereien wa » doch zu arg; in diesem Pvnite s et wirklich empfindlich. se schaute mit ärgerlich zusam zo»Henen Brauen in all« die la ssesichier tundunh und da Iscch seine Züge auch schon wie Ost-m sollte et sich schrießlich — ein wenig uzen lassen, im J i- de hatten ja doch Alle ihn sehr s. das wußte er genau. Und wie Un die Kameraden alle gern , so war er überall beliebe; in - Gestllschasi hieß er nur , Feder kannte und ver-wähnte M die Eine... träumte vor sich hin. »An-ji scheinet- jq angenehme Gedan n kam empor und griff nach der - N wirdseit, foan komme ich m Omtslire!« . " II Sie «zukiillig« in dersel W mit ihr festen so grüßen He von rni:!« E" war des dicken Fechnets ! diehinter ihm her schallte Bärte nickt mehr hin. erspranq H Sätzen über den weichen »Es-Te Sinken Hinab - It III-» OF h natürlich in derselben Log cr beugte sich zurück und fah anfcheinend mit gespanntem Jn teresse auf die Bühne hinab. Sie hatte das tunkle Köpfchen leicht geneigt, nnd die fcharit und doch sowei he Profillinie hob sich ge gen den lichtvollen hintergrund der Bühne ab Bubi s Augen glitten iiber ihr wei ches, dunkles Haar, das in mächtigem Knoten auf dem Nacken lag. Ganz bezaubert haftete fein Blia an dem feinen, rosigen Gesichtchen, dessen led hafte. wechselvolle Züge die Schwin igen deö Temperaments widerspiegel ten. Er-- hatte sie lieb,. fo lieb, daß der heiße Strom ihn überfluthete mit ele-« mentarer Naturgewali. Es war eine fo junge, starke. urgewattige Liebe, die aus feinem reinen Herzen empor quoll, daß sie wie ein tosenber Berg ftrom alle Zweifel und Bedenken, al les Bangen niederriß· Er zweifelte keinen Augenblick an ihrer Gegenliebe, er war gläubig wie ein Kind, es war gar nicht anders möglich, alle liebten ihn, und sie mußte feine wilde. junge Liebe längst gefpiirt und begriffen haben. Underivath hingen feine Augen an ihrem Antlih. Da erhellte sich mit einem Schlage der Zufchauerraum, der Vorhang sank, Händetlatfchem Stühleilappem das Summen der befreiten Menschen stimmen füllten den Raum. Bubi fuhr auf. Sie wandte sich lächelnd nach ihm um und fah ihm lächelnd in die ftrahlenden Augen. Sie plauderte mit ihm, leicht und lie benswürdig mit einem warmen weis lchui Unterton in der Stimme. Er llaufchte der geliebten Stimme und dachte immer nur: sobald es wieder ’dunkel ift, fage ich es ihr! Bald würde er die fchmaie Hand drücken und den füßen Mund küssen und er fühlte fein junges Blut heiß aufbrausen Der Vorhang hoo nai. Wem- rieote die Musik durch’s Haus« ihr Köpfchen hob sich lauschend. Da faßte But-i iein wildes. ungestümes Herz in beide Hände und beugte sich zu ihr. .Gnädiges Fräulein, liebes gnä diges Fräulein —- ieh habe Sie so lieh, fa wahnsinnig lieh. —- biite, wer den Sie meine Frau!' Sie zuckte zufammen; ein Zittern lief durch ihren Körper. Sie lehnte sich in ihren Sesiel zurück, ihr Gesicht war todtenblaß geworden, die Augen ganz starr. Er fah ihr aanz dicht ins Gesicht mit strahlend seligen Augen, froh. das schwere Wort vorn herzen zu haben. »Nun würde sie feine hand drücken sqanz heiß und heimlich. und von all Iden hundert Menschen urn sie her iah ies Niemand, wußte es Niemand! f usw sie griff auch nach sei-m Hand lund preßte sie mit schmerzhaftern lDrucia und plötzlich liefen ihr die hel len Thrönen iiher die Wanaen. un aufhaltsam: sie weinte ganr fassungs klas; dazwischen stieß sie leiie hervor: »Den Gebhardt —- wie können Sie so etwas sagen! — Daean habe ich nie gedacht! Ich habe Sie lieb, sehr lieh «-—· aber die andern nannien Sie immer ,Buhi'·, da habe auch ich Sie nich-i ernsi genommen! Ich dachte wirklich, Sie wären noch ein Junge..« Entsetzt hielt fie inne und schaute anastvoll in Gebhardtz Gesicht. Der lächelte; das leife traumhafte Lächeln war um ieinen Mund wie verfteinert haften geblieben. Sie athrnete auf. Gottlolx der würde ei nicht schwer nehmen: es war wohl nur ein uniiherleates Wort aewesen, der tolle Streich eines Kin desiopfes. Sie drückte die Hand, die immer noch schlaff nnd martlos in der ihren lag, noch einmal herzlich. .Sie wer den das bald verwinden; nicht wahr, Sie sind rnie nicht böse, Budi. lieber Puls-P »Meist, llclll. ga! UIQXI«· Sklllc Stimme klang spröde Bubi saß ganz aufrecht, den Val lasch zwischen den Knieem die hände darauf derschränlt. Er war wie ek itatrt, in feiner Brust lag ein wildes Wed. Er hatte nicht einen klaren Ge danken. Seine Augen brannten. die Lichtfiille auf der Bühne blendete ihn, die Musil gellte schmerzhaft in feinen Ohren, die hine, die vielen Menschen beengten und quälten ihn. Wenn er nur hinaus könnte in die ei sige Nachtlqu aber er mußte auch-al ten. er durfte nichts von dem namen losen Aufruhr in feinem herzen mer len lassen. Und dicht neben idin in all feiner bethsrenden Jugend und Anmuth saß das Mädchen, das ihn nicht ernst nahm, das vielleicht heimlich über feine inaenddaften Gefühle lächelte. das Mädchen, »das er nie Wir wiiedr. "«"« Ihm« fchwindeltr. Die Sile-reiben des Barketts hoben und senkten sich vor feinen Augen und benannen ei snen lanaiamem feierlichen Tanz. Mit wilder Energie biß er die Zähne auf äinandey es mußte ausgehauen wet en. Endlich batte die Qual ein Ende. Beöknllällatfrbem das Schatten nn »aednldk»er Wüste-, -—-- Lonexstdiiren liamsten auf u.nd"zu, rasselnd fiel der eiserne Vol-bona Sie reinste ihm noch einmal die band und Sah mitleiqu in sein hüb sches, beitlibies Jungengesicht. seicht böse sein. Viel-i das tecnrise Gesicht steht Ihnen gar nicht« lächeln Sie doch wieder! Wir wollen alles vergessen, nicht wahr?« Er verbeugte sich ties und sieis nnd lächelte gehorsam. —— Vor dem Theater blieb er stehen. Wo sollte er hin? Nach hause? Ihm graute vor der Einsamkeit! Jn ir gend ein Lokal? Der Ekel lchiiiielie ihn bei dem Gedanken an den sahen Bier-— und Tal-alsdann- Jns Ka sino? Nur das nicht. Da würden sie über ihn bei-fallen, ihn aussteigen und necken »s- neeienl Er ballte die Fäustes «Bubi, Bu bi."« Er hörte die Stimmen. die ihn umfchwirrten, er fah die spöttischen, lett-enden Almen «Bnbi, Bubi!« Das Wort wirkte wie ein Peitschenschlng auf ihn; wie siehest filirzte er vor wärts, in die dunklen, menschenleeren Anlagen hinein. Die Schnee-innen tanzten einen tollen Wirbel um ihn. Sie legten sich a.:i seine heißen Wangen, sie fingen sich in seinen Wimpern und schmolzsn auf seinen trockenen Lippen. Er stolperie weiter. Idee Ball-nich fuhr ihm zwischen die Beine so dass er strauchelte nnd hinfiel. Er stand aus und lehnt-e sich an einen Baum nnd ein wildes Schluchzen draus zwischen seinen zusammengebifsenen Zähnen hindurch Was hatte sie gesagt? »Ich habe -ielieb, aber ich habe Sie nicht ernst genommen, weil die anderen Sie im mer Bnbi nennen!' nM But-W Das Wort, dieser Häriliche. tindische Kost-name aiso hat l Tiein Giiick vernichtet! Damit hatten ssie ihn zum unreier Kinde gestein lpell, zum guten. dummen Jungen, yden leinee fiit voll ansah, den alle necken nnd hänleln durften. j Sie hatte ihn wohl lieb, aber sie wollte keinen dem ver Fluch der Löcher-lichten anhatten uno wer »meine ihr s versenken « Sie bieli auch wie alle anderen xiiir einen grünen Jungen iiber dessen Tsieriiebtixeit man spötieii, iäber dessen Schmerz man nuchsicheig iesckzelx wie Fraun iiber den rasch-IX iegenden Kurmner eines Kindes lächelt. Ach Keiner würde ibin die wilde« tosend-e Qual glauben, die in seiner IBrufi raste. Die oerichiniibte Liebe Und der köstlich getröntteStoiz ris ien Alles nieder. was bisher in sei nem Herzen gewonne, den Maul-en an die Kameraden —-- an sich selbst «Bubi, Bubi!· Wie ein schwach-sol ies Schimpfroorr, wie eine Beleidi gung erschien ihm das weiche Wori. Keiner sollteesje wieder wagen, ihn is zu nennen, wie einen Schimpf würde er es- künftig empfindet-. Bisher hatte er sich immer qui-· miiibig ausziehen lassen zum Arn-rie rnent der Anderen, ein ichlapper Kerl, ein ganz erbärmlicher Wahl-tappen war er gewesen, der seine Würde rnii Füßen treten ließ. Er hatte sich sogar iiber ihre Recke reien gefreut, .er mögen mich jedoch gern." baiie ee den leise anfbiiumen Irr- Stoiz beickiwichiigt. Doch nun begriff er. Daß diese Nesereien etwas in ibnr geniert-ei hatten, sie hatten ihn auf das Niveau des dummen Jungen herabgedrückt, und das er kannte er zuspäi, erst in dem Augen biicke, da er als Mann urn vie Ge liebte werben wollte. Und warum waret der guieIun ge, warum hieß er Bubi. das Mutter fiihncheni Weil ibn das ftivole Leben nnd Treiben der Kameraden Wie-C weil er sich zurückging von ihren Trinkgelagen und Spieliisckem weil er immer noch erröiheie, wenn sie zweideutige Geschick-ten erzählten und Zeichan Jetzt aber war er gründlich gedeiltj Brauchte man nur trinten, spielen, Schuldenmachen .tlott« leben, um ein ganzer Kerl zu fein? Nun, das war ia seht einfach! Jetzt wollte et ihnen beweisen, daß et nicht hinter i· en weit-Mann er wollte unter den ollen der Tnlllte lein! Keiner idlltel ihn is wieder über die Achiel anieheni dürfen; NZiel-P sollte iiie immer be-j graben fein. Knieichend biß ee die Zähne zu sammen. Er wollte werden was sie Alle waren —etn Manns Er wollt« sich ihren Respelt eetwsen und et-? zwingen! i Da tauchte ptötzlich ein feines dun- l teliiu itGesich vor ihm nut. Er? lachte cheill. Die nah-n ihn in auch? nicht ernst, site sie war und blieb ee dee liede, gute Junge,-—tein Mann, den man liebt und heirathet! Wenn man den Frauen nur enit dieiee fo genannten Männlichtett imponikte« —- nun qutt « Er eichMe sich tun-sank auf nnd ginn tnit mitten Schritten heim wärts. heim? Er schilt elte sich. Rat nicht denken nnd überlegen! Nein. gleich, heute Nacht noch. wollte ee mit dem neuen Leben beginnen Die Aufregung raste wie ein Fie ber in seinem Blute Mit Gewalt warf er sich gegen den schneidenden Ost-wink- und eilte zum Latini-. Dort, wie gewöhnlich, die ver - schwiegene Ecke, gedämpite Stimmen, Zins-retten, Karten, nd und zn ein metallischee Klingen. , Gebhardt setzte sich in eine Ecke ; und bestellte Kognai. »Mutter-F schrie plötzlich der dicke Fechner auf, Buhi irinkt den Kognat ans Wnssergläferm Butt, Ist-nich sind Sie denn des Teufels-, hatMnma Ihnen das denn erlaubt? Kinder und jiiSmge Hitnde wachsen nicht mein nach Sehnen-M I Die sn der Ecke unterhraehen ihr Spiel und fnhen herüber. Alle lach legte Der lange Armbrecht rief her u r: « »M« gehen Sie narh Haufe und lesen Sie ein ,.«autes« Bucht Oder legen Sie sich in Ihr Bettchen es ist Zeit fitr junge Leute!« Der junge Offizier fühlte, wie ei vor seinen Augen flimmerte und zudtc Er blickte hilfefuchend um fich. Ritgends ein Gesicht, das ihm lieb und vertraut ist! stiegean ein Au genvaar das ihn versieht, tein Freund, der ihn begreift und der ihm iibsr diefe schweren, dunkeln Stun den hintveghilft!? Er fühlt sich ans nlleim peeisgeaeben ihrer fpöttifchen Gutmiithigteit dieiee Gutmiithi gleit .ie er in glühend haßt, die ihn reizt bis aufs Blu» Fechner lag fiul in einem weiten Lederieffel; zum Lesen war er zu träge was konnte er da Besseres thun als den guten Jungen da drit lsen ein wenig nutziehem Der örgerte sich heute fo nett Jn Gebhardt’i blauen Augen blintte es tückisch, ein eiii et Strcch br«ch daraus hervor. To t war die sonnige, gläubige Lebensfreude die noch heute in feinen Blicken gestrehlt hatte ·«’5-echner. lassen Sie das! Ich will das nicht mehr! Jch will ni t mehr geneckt werden; niemand foll miet inehr «Bubi« nennen! Yeh sage pas allen —-ein- fiir allemal." Er sprach ganz ruhig, aberiniei ner Stimme war ein Drehen. Er fühlte, wie ihm« die Aufregung die Thränen emportrieb, das reizte ihn nach mein-. Nur nicht fehlt-pp werden« ietzt galt es! Fechner lachte ganz gemiithlieh. »Ja Kindchen den-erden« sie gar nicht gefragt! Kinder reden überhaupt nicht mit. Sie sind Bubi und bleiben ewig Bubi und wenn Sie sich auf den Kon stellen, und wenn Sie Di vistrnstommandeul werden But-i khleiben Sie doch! L f s Wit ) s »Mehr-Er sagen Sie das nicht noch einmal!J Und warum ——— wantme« Die Stimme klang ganz erstickt, ge dnnt stand der junge Ossizsiee mitten im Zimmer, als erwarte er einen set-. Iechner reckte sich und gähntr. »Wind-stopr Es giebt eben Men schen. die bleiben ihr Leben lang dumme Jungene!--«·Jch will damit aber nichts -—-« Ein Stöhnen unterbrach ihn -—-— und da war es auch schon geschehen, ein weitausqeholter, mäcknigerSchcag sauste auf Fechnetö Wange herab. »So, nun habe ich bewiesen, daß ich dee gute Junge nicht bin -— nun wird feiner mehr mich Bnbi nen nen!« O i O » Fechten tout der beste Pistolen Nach zwei Tagen lag der schlanke, junge Körper But-H im weißen Schnee. Die weichen. mädchenhaften Züge waren erstarrt nnd gefchärft. ern Ausdruck wilder Entichtossenheitlag festgemeißelt un-. den blossen Man « der Tod hatte Bubi zurn Manne gestern-est No. 34, 2 Teeppen«links. Eine heitere Geschichte non E. Ot Len. Wenn man ein hübsches junges Mädchen ist, einen schöner. Hut, Handschuhe einen Sonnenschim, einen Mantel, elegante Stiefel und alles übrige besitzt, was zu einer seschen Toilette gehört und obendrein nach acht Mart im Portemonnaie bat, was tbut man dann? —M«oglich ist es. daß man sie vernascht oder Theaterbillets dasiir taust. aber wahrscheinlicher ist es, daß man zum thtvgtspden gebt und sich photo graphiren läßt. —- Und Fräulein Av roline Strömen die- in Bunzlau wohnte und nun zurn ersten Mal in Perlitkwatz um ihre Eotesine, ein Fräulein Besser-L zu besuchen, hatte. nachdem sie alle tbre Eintäuse bereits gemacht und das Geld siir die «tn «eise zurechtgelegt hatte, noch 8 act übrig und ging damit zum Photo gransen « m hospbotogradben konnte sie nicht geben, dazu reichten ihre Mittel nicht; aber Katharine Bossert hatte ihr einem viel billigeren empfohlen« der beinahe ebenso gut und obendrein ein sebr nettee Kerl war, in der Au gusiastrasze 34 zwei Treppen links wohnte und fleißig irn Tageblatt in serirte. Sie begab sich also in die Anat-sta straße, blieb ver dem hause Ro. 34 sieben. sah oben un zweiten Stock das Aushängeschilsd des Photograptben stieg zwei Treppen hinaus, wandte sich nach rechts, tlopste schüchtern an und fühlte, wie sie dabei eredtbetr. Ein bitbscher junger Mensch mit blondem Schnurrbam einem tat-ir ten Sommeranzuge und prachtvolle-. Armen sfsnete Rest-tin errötbete und bat die junge Dame sreundlich näher zu treten. Das war ein merkwürdige-« Ate tier. in dem sie weder einen photogra phischen Apparat nach iraend welche .Dra«p«erien oder Säulen oder Virtu ittaden tat-. Es tannte eben nur das Empfannstimnser sein. Er war aber »auch ein mertwiirdiger Vliatoarath T Tanne nickt so keroegtich Und gewand ’ch solche Herren meist zu sein psle i pen. Er rückte einen Fauteuil an den Tisch an's machte eine verlegene Se bös-de die wohl so viel heißen sollte, als »das Fräulein möchte doch Platz nehmen« Karoline setzte sich. »Sie lornnten wohl aus meine Un nance her, mein röulein?« fragt sendlich der junge ann, während er noch intensiver ertöthete. »Ja gewiß, lann es sosort gesche hen?" erwiderte vie junge Dame ar » lassen. »Aber, mein verehrtes Fräulein, wir müssen uns doch erst ein wenig aussprechen.·.ich.·..« »WollenSie so freundlich sein« mir zunächst einige Bilder von anderen jungen Damen zu zeigen?« »Ich bitte um Verzeihung mein Fräulein, aber ich besine solche Bil der nicht. Sie sind in der That die Erste, welche mir die Ehre erweist...« »Was? Haben Sie noch niemals Damen aufgenommen? Und meine Cansine, Fräulein Bossert hat rnir doch gesagt . . .« »Verzeihen Sie gütigftx aber ich tonnte unmöglich wissen, daß Sie; auf Erfahrung so großes Geq wicht legen würden,« antwortet derl freundliche junge Mann nun mit ei nem sarlastischen Lächeln. «Genug.« sagt Karolinr streng, »g!auben Ste. daß es sich besser macht. - wenn ich sitze oder stehes« i »O. Sie sind in jeder haltung be-1 zauberndt Und was geht die Haltungl einen Menschen an, der Sie täglich; sehen wird?« ries der junge Mann1 begeistert aus« l »Ich bitte Sie, schweigen Sie nunJ Kein Wort mehr. Was bedeutet dennI all Jbr Gerede? Wollen Sie michs ausnehmen, ja oder nein?« l »Aber mein Fräulein . . . ich siiblej mich sehr geschmeichelt, . . . ich bin; entzückt . . . ja . . . wahrhaftig. Jer Gesicht gefällt mir ausgezeichnet-« »Ab, wirtlichct Ich bin Ihnen zu größtem Dante oerpflichtet,« sagt nun Karoline, wiibrend sie sich ironisch lä chelnd ties vor ihm verbeugt, «aber ich glaubte doch. daß berren von Ihrem Fach ebenso gern häßliche wie schöne. alte wie junge Damen oufniibmen und daß es anen bloß auf das Geld ankäme . . . .« »Mit. mein Fräuleins Keine Bes leidigungen, wenn ich bitten darf! Jch will gern zugeben. daß meine Annonce Sie aus allerhand wunderliche Gedan ten gebracht haben lann. Aber sagen Sie mir, was soll ich denn eigentlich von Jdnen denten? Ein junges Mäd chen, das her tommt. um mich zum Narren zu halten?« »Sie sind wohl nicht recht bei Trost. mein Derrl Wer von uns beiden ist es, der dummes Zeug schwast und alle möglichen Umstände mocht? Jch frage Sie nun zum letztenmal: wollen Sie mich aufnehmen, ja oder nein?'« ruft Karoline nun zornig aus, wäh rend ihr die Tbriinen in die Augen treten, und sie sich anschickt fortzuge ben. Nun schien der junge Mann mon lich das Opfer einer heftigen Ge müthserregung zu werden. Die Adern auf feiner Stirn schmollen an und feine hände zitterten. Endlich lief-, er feinen leidenschaftlichem wild her anfiiirmenden Gefühlen freien Lauf, breitete feine Arme aus, lief auf Ka roline zu und schrie: »Ja, es ift Wahnsinn, fein Schicksal einem Mäd chen anzuverlrauen, das sich fo be nimmt. wie Sie. Aber fchon im er lien Unendlich als ich Sie fab. ver liebte ich mich wahnsinnig grenzenlos in Sie! Möge kommen was da wolle. ich nehme Sie. mein-Fräuleinl« Karoline glaubte es mii einem ganz »Werft-ten zu thun zu haben: rasch lieh sie einen öngsilichen Blick durch das Zimmer schweifen, in der hoff nung. irgendwo in einer verflecllen Ecke einen Klingelzug zu entdecken. Allein vergebens. Da siiirste sie wie eine Bermeifelnde auf die Thiir zu. Der allmählich unfreundlich gen-or dene junge Mann versperrte ihr den Weg« ftwiie ihr die Arme entgegen nnd fragte, ob er wenigstens fo frei fein dilrfe, sie nach ihrem Namen zu Tfragen da er fie gebeten. fein Weib zn werden. Karoline flieh ihn zuriich öffnete die Thiir mit einem wilden Ruae « nnd das erfle, was sie fah, war.·. das Schild des Photographen an der ges geniiberliegenden Thür. halt-todt vor Schrecken und Scham fiarrie sie den jungen Mann felnn denlang an und floiierie dann einige fafi unverständliche Wort-: »Bitte» ver... verzeihen Sie.... furchi.... furcht bares Mißverständniß . . . . Sie find alfo kei . . . lein Pholograph7« »Gott fei Danl nicht! Jch heiße hans Lindfledl, und besitze unweit Frankfurt ein fehr schönes Landgut.« »Aber Sie haben mir doch felbfl gesagt, Sie hätten im Tageblati an noncirl!« »Ja, gewiß; und ich lann Ihnen Paar die Annonre zeigen. hier ifl ie!« Bei diesen Worten trat er in das Zimmer zurück, brachte die Zeitung zum Vorschein und hielt sie der vor Schreck noch halb versteinerien Karo line vor die Augen. Und nnn las sie mit halblauler Sinn-ne Ernst gemeint. Ein junger vermisgender Guts-· desiier von angenehmem Authe ren und ta:ellosern Charaer sucht sich aus diesem nicht mehr ungerpölznlichem Wege hier hätte Karoline eigentlich in Ohnmacht sallen müssen; allein sie that es nicht sondern brach nur in Tdriinen aus, und ries schluchzend einmal iibers andere: »Und . . . Sie . . . konnten wirl . . wirklich glauben . . . dasz . . vak...ich...imttaudewa. tviire . . . aus dieie Anna . . . Annonce .ltin . . . zu Ihnen . . . zu torns meni' »Aber, mein Fräulein, ich bitte Sie um alles in der Welt, was sollte ich denn glauben? Ich. i.ch Karoline hörte nichts mehr. hastig qriss sie nach ihrem Schirm und nach ihren handschuhen und machte iich dann schleunigst aus dem Staube. Während der ersten Stunden. die diesem seltenen Abenteuer folgten. war sie nant außer sich; allmählich aber ward sie ein wenig ruhiger und wei cher gestimmt, und am nächsten Mor aen begann ste sich schon im stillen zu überlegen, daß es doch eigentlich ganz lächerlich sei. sich meaen eines solchen Landjunlers nicht photographiren zu lassen! Obgleich — er war eigent Itich ska hast«-, das- iieß sich nicht leuanen . . . und . . . sie lonnte ja schließlich auch zu einem anderen Photvatcpben geden! Doch nein das wäre seige gewesen, und übrigens würde herr Lindsiedt vielleicht schon wieder aus sein Gut zurückgekehrt iein I So stand sie also Punkt elf Uhr wiederum vor dem hause Augustu straire No. TU. Dies-mal aber wandte sie sich nach lints und entdeckte auch sofort sämmtliche Alelierutenssilien und den traditionellen Künstler im Smnxntroch Ell-er . . . .ukn’z hinr metswillen. was war denn das? Ja :cm aroßrn LebnfesseL mitten vor Dem Apvarat, den Kopf irn Schraub stock saß der Gutsbessiser Hans Lindltedt. Armee Kerl! -—· er wollte gewis- ein Andenken an seine erfolg lole Berliner Reife mit nach hause nesnsnn Der Himmel mag wissen. wie es zuging, aber die Lindltest sind nun einmal alle entsehlich eigensinnig: Hans ließ nicht nach, und deute be sitzen er und feine Frau. geb. Strö men bereits ein halbes Duan Mi ner treuer Kopie-r von Pup- Duns, so daß et nun stets der Mühe lohnt, Izum Photographen in neben. Aber jeö sind furchtbare Will-länge, und gwenn man berechnet. was sie allein an Schuhen und Kleidern kosten, dann sind diese Bilder, die das Mo dutt eines Besuch-s bei dem billigen thotographen in der Ansnslastrahe -Ro. 34 waren, viel zu thener sls ein Duiend der allerfefnstrn Bilder des Unholds-adpa Muts-L Mikargiscn hab-en doch W W MMS MTWW »Am-V Deshalb fallen wir M mur such is seicht hineink« .- -x,