Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 11, 1907, Sweiter Theil., Image 6

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    Du Man mit des vielen, Time-«
Mittel-Roan von Angnste Groneh
,
»Z:
;.
15. t . ·
sure-So sieznsickjchtp antwortet
z; M: »Ganz richtig. Egon ist todt.
sscbet nicht« um Jhnen hierüber Be
sz vielleicht auch muk gutgespielter Be
siiirznng an. «Jhnen!——! —Nora,
. Sache anschaut, die einen wegen it
« weht gesehen, under hat sich seit die
, set Zeit merklich verändert. Er ist
nig gute-thust
-. Das isiiht früher nicht so aufge
sessen Aber freilich, jetzt sieht sie ihn
, eben mit anderen Augen an.
ihr vorgeht. Sollte hedwig geplan
:- dett haben? Er erhebt sich.
»» dige Fran!« beginnt et kühl.
nich votllommen, wenn ich Sie jetzt
" It zu erstatten, bin ich getonimen.«
e schaute sie mit echter oder
was soll das hei en?"
"Et erhält da aushin keine Ant
Dort. Rora betrachtet ihn nur so
MU« wie man eine Person oder eine
send einer Absonderlichieit interessitt.
Seit Anfang Mai hatsie ihn nicht
ltert nnd auch sehr net-obs. Wie
in Gesicht. wie seine hånde zucken!
Aber elgant ist er noch immer, so
eiegnnt, daß es eigentlich gar nicht
mehr elegant ist, sondern fast ein we
an. er weiß schon längst, was in
»Ich Mk St nicht mehr, gnä
Sks lacht kurz auf. »Es genügt
Erstußt über die Pause, welche sie
zwischen den zwei Wöriern hat ein
rreien lassen. Gerade heute hat er so
» Wichtiges von ihr herauszuholenx
. s wenn sie aber so vorgeht, windet nicht
erfahren, wonach es ihn drängt, was
zu wissen ihm so außerordentlich
- wichtig ist, daß er deshalb von Athen
- ans direkt nach Berlin gefahren ist
«Nun,« überlegi er, «sie ifi viel
leicht nur gekränkt über die lange
Zeit, in welcher ich nichts von mir
habe hören lassen« Augenblicklich ist
er ein anderer. Ein Lächeln läßt
seine blißenden Zähne sehen, und
seine Art-gen suchten mit dem Aus
druck feuriger Leidenschaft die ihri
gen.
»Ach-Nara! Sei doch wieder bie,
die mich immer so beglückt han« be
F sinnt er, dicht zu ihr rückend. »Du
H kannst Dir doch denken, daß mich die
Sehnsucht ganz trank gemacht hat.
Schon seit Tagen umschleiche ich euer
Gan-. um zu erfahren, ob ihr schon
riet seid. Und einmal sah ich eine
ge Dame am Fenster —- sie trug
Trauer — sda dachte ich sogleich an
Deinen Schwager. Aber dann .be
merkte ich, daß die Dame blond war.
Die also warst es nicht-«
Bis hierher hatte Rora ihn reden
lassen. etzt nahm sie das Wori.
»Und onst bemerkten Sie nichts?«
fragte sie schnippisch
,,Wa5 hätte ich denn noch bemerken
folleni«
»Nun, daß die hübsche Blonde Ihre
»« —-Zrau war!«
Das war ein Schuß inö Schwarze.
« Viehe hatte seine Fassung voåstiindig
verloren. Er biß sich auf die Lippen
Indwitßte nicht, was er mit seinen
M anfangen sollte.
Nara that sein Zustand nicht im
Wn seid. Fast vergnügt s
sie: »Ich weiß nun, weshalb Sie ch
damals so viel Miihe gaben, meine
Bekanntschaft zu machen nnd den fiir
M stichhegeiätrten tzu lspieleön was Sie
r na ur ich t aten.«
s — Egid-,
Frau!« —
J
»Umsat: en Sie jetzt mit, zu teoen.
Sie hatten es dcch sonstfo geta, wenn
ich redete. Und-alles was recht ist
—Jhte Ari, einen zum Reden zu
Mai-lassen, ifi wirlbich fein. Glauben
Sie not nicht, daß ich selber darauf
klommen bin, daß ichJhnen wenig
seht war als ein Auskunftsbuteau.«
»Aber meine Gnädige —«
»Noch bin ich nicht fertig. Jch
sollte ei Ihnen ja ohnehin sagen,
daß ich diese mich beschämend-e Et
Leut-iß cui etftet Quelle habe. «
« Diese stieg das Blut zu Kopfe. Ei
W die hande. »Alle hat hedwig
esÆuennFesagiisp forschte et zornig.
, ·’hee sie nachdachie, wie sie das
Mptäih weiterfiihetn sollte, hatte
: Uti- sich ichs-U wieder gefaßt Jtit
M ee wieder ganz der interessante
- san-mit feinem schmerzlichen Lä
Mund den Blicken voll verhalte-m
aseliii feine Stimme vibritte, als
Feh begreife ja, daß
sie-M seic- faiF ch hat-eu. Aber ich«
U Durchs-—- bin es wenigstens
Zverst wollte ich Ia ein!
stwa Spiel pielen. wollte Sie
. Ybe Frau für mich ge
, W Wundm nebenbei über meine ein
e t i mi ä
· M noch ein wenig für dirig.
H lachte Wenig. »Ein wenig!«
He. »Sie meisten steh damals
« Ists e Frau Mootland
. sx «- s heimi- Sie doch
kdisefe sonderbare Jnttistie ge
niest eht la eine disk-Maine
wisde
steil
sie MIM gis-then nnd doch isiWeI
—
« schon so ost dagewesen, daß einer, der(
mit deman spielt, sich verbrennt.!
Nota. wer Jhnen naht— das hättex
ich wissen müssen — der Empfindun- s
gen. Was mit Nebenzweck hatte seinl
sollen-das wurde mir sehe bald zur j
quptiache.« » »
«Wirtlich?« spöttelte die hubsche’
Frau. Aber eitel, wie sie war, glaubte
see seinen so demüthig und er eben
vorgebrachten Worten, seiner Zenti
mentalen Miene, seinem glühenden
Blick.
Er neigte sich ihr zu, tiefer tauchte
sein Blick in ihre Augen. »Nota!«
sagte er, und noch einmal und noch
einmal: »Hier-a —- Nota!«
«Lassen Sie mich!'· wehrte sie ihn
Hab, als er den Arm um ihre Schultern
H legen wollte. »
»Jenrner noch nicht warm genug!"
dachte er, während et den Arm sinken
ließ. Jn seinem schönen Gesicht aber
;tvar nur Traurigkeit .
j »Noch gebe ich die hoffnung nicht
»aus, Sie mir wieder zu gewinnen,«
sagte er herzlich. Und dann sehte et
zornig hinzu: »Eine hedwig soll sich
jedenfalls nicht zwischen uns drän
SM-« .
»Das fällt ihr auch gar nicht ein,«
itzcklyte Nora höhnisch. »Die denkt
vie —«
Jetzt hielt sie ein, als sie« seinen fra
genven Blick sah. »
Sie hatte tagen wollen: «—,zn ver- l
sichtlich von Jhnen,« aber seinen lau
ernden Blick gewahrend, vollendete sie
den begonnenen Sah anders.
»Die denkt viel zu gern an ihren
Verlobten· Es ist ihr also ganz gleich
gültig, mit wem Sie oerlehren.«
Ganz verwirrt wurde er nnd tod
tenblaß. Nora sah ihn zu ihrer Be
friedigung schon zurn zweiten Male
heute alle Fassung verlieren.
Und es dauerte diesmal viel länger
als früher, bis er sein seelischesGleich
aewicht wieder erlangte. Sie konnte
sich also an seinem großen Schrecken
weiden.
Endlich aber redete er doch, redete
mit blassen Lippen und heiserer
Stimme. »Hedwig ist also oerloht?«
begann er.
»Ja, und allem Anschein nach wird
ihre zweite Ehe sehr glücklich sein.«
»Mit kafm wim- sie diese zweite Ehe
eingehen?« forschte Diese, und die zu
erwartende Antwort mußte ihn unge
heuer interessioen, denn er hatte sich
weit vorgeben t, und seine Augen
drängten sich Förmlich aus dem Kopfe.
Diese sichtlich peinvolle Ausregung
that Noras Bosheit ungemein wohl.
Sie genoß die Rache gern lalt, daher
ließ sie sich mit der so sehnlich erwar
teten Antwort Zeit. Sie gliittete uni
ständlich ihr Kleid und tupste an
ihren Stirnliickchen herum« ehe sie sich
zum Reden anschickte.
Dann sagte sie so recht gemächlich:
»Wer ihr zweiter Mann kein wird?
Ein gewisser Doktor Verliert ßler.«
»Derhert Feßlerl« wie rholte
Diese mit einem Lächeln, dessen Aus
druck Nara sich nicht ertliiren kannte,
vor welchem sie sich aber siir tete.
.Jo. lv heißt der Hem« ishr-sie
nun ein wenig rascher fort. »Sie wer
den ihn übrigens ja wohl teniien?«
Diese beeilte sich zu bersichern, daß
er wohl den Namen dieses Mannes
schon gehört ihn selbst icdsch noch
niemals gesehen habe.
Ihr war das ziemlich gleichgültig.
Obihnr persönlich bekannt oder nicht,
jedenfalls war Viehe ans den Doktor
aasknd eisersiichtig »
dvas er vie- vorhin so deutlich ge
zeigt, verdrvß ihn jeht offenbar, denn
nnn nahmer sich gewaltig zusammen
und wurde wieder ganz ruhig.
»Wer-den Sie vielleicht die Güte
haben, mir zu sagen, für wen Hed
wig Trauer trägt?« fragte er. s
»Fiir zwei Personen.«
»Für zwei Personenim
; »Ja, zunächst für ihren Großvheim,
den sie nun allein beerht.«
Allein heerbt sie ihn also?« wie
derholte Diese, qud wieder erschien
das merkwürdige Lächeln in seinem
Gesicht, das Lächeln, vor welchem
Nora sich schon vorher gefürchtet
hatte. .
Aber auch diesmal hnsehte es nur
so über sein schönes, unheimliches Ge
sicht hin und war, als er weiter re
äeåg schon wieder spurlos verschwun
. l
»Und wer ist denn die zweite Per
son, nn- welehe Vedwig trauert,« er
kundigte er sieh.
Nora griff nach ihrem W. Siei
hatte genas von diesem Beisammen
sein. Dre Rei hattesies nver
brav , hatte ih vie tsa , daß
He seine Frau sewe , ins Ge
sicht gesagt, nnd ihn mit der Kunde,
daß jene nun wieder verlvht sei und
eine reiche Erbschakt acht habe.
geärgert. Den vierten feil, den sie
noch «t hielt, den waste sie nicht
mehr binschickem Sie onnte ihm
nicht sagen, daßsie um seine Vergan
enheit wisse, den «Sträfti « durfte
steil-m nicht mehr ins schrien
Ei war genug, daher wußte,
getan tenne seinen richtigen Namen.
Fra- Uorn versagte sich also den
größten Irimnph in dieser Stunde
denn sie fürchtete sich heute vor diefern
schönen Mann.
So antwortete sie alfo, indem sie
sich erhob: »Die zweite son. ttrn
Kelche Dedwig trauert, i ihr Bru
r."
) «Der ift auch Hierbean fragte
« Diese zerstreut, und dann that erst
eine rase. »Da-via ist vermnthti
auch chon feit längerer Zeit wieder
in serltnli«
»Warum follte sie denn das nicht
fein2" meinte Frau Nora verwundert.
",,Sie isi natürlich mit unt zugleich
Jhier eingetroffen und war noch ganz
tranl über die Nachricht, die sie erhal
ten hatte.« ·
·Ueber welche Rachrichtkk
»Nun-—- es war das Gerücht auf
aetauelsi, daß Fehler sich erschoffen
habe-«
Diese mußte sich in diesem Augen
blick nach dem Tafchentuch bücken,das
er in der Hand gehalten und dasihnr
entfallen war. Als er sich wieder auf
richtete, war fein Gesicht start er
röthet.
»Nun, wie verhielt es sich damit?«
erkundigten sich und fächelte sich da
bei Kühlung zu.
Nora mar schon im Gehen. »Es
war eben nur ein Gerücht,« sagte sie.
»Ich bemerkte ja fchon, daß Fehler sie
heirathen wird. Es ift nämlich ein
anderer unter feinem Namen gereift,
und diefer hat sich auf einem«Schiff
erschoffen.« ·
»Nora —-- gehen Sie noch nicht!«
bat Diese. »So talt lönnen wir uns
doch nicht trennen.' Er athrnete
schwer, und schwer legte er feine hand
auf ihten Arm.
",.Was wollen Sie denn noch?« fuhr
sie ihn an. »Hu-e ich Ihnen noch nicht
genug iiber Ihre Frau erzählt?« Soll
ich Jhnen auch noch beschreiben, wie»
Die zwei in unferern Haufe der Trauer;
sich anfchrnachteten?«
»Was fiir zweif«
»Nun, Jhre hedtvig und dieser
Feßler, der natürlich sofort auf den
Flügeln der Liebe angereift lam, um
ihr zu beweisen· da er noch lebe.«
»Er tanr also? nn lam er?«
»Das tann ich Jhnen fehr genau
sagen, denn am felben Tage ist Egon
gestorben. Diese Aufiegung hat ver
muthlich fein Sterben befchleunigt.«
«Wann tam alfo Feßler?« wieder
holte Siehe. ·
»Am S. September traf er in Ber
lin ein. —- Sa — und fest, Herr
Friedrich Diese, lassen-Sie mich ge
hen- Jch dente, wir haben nun genug
voneinander-, und ich hoffe, daß uns
eine fernere Begegnung erspart
bleibt«
Er machte nicht den geringsten Ver
such mehr, sie aufzuhalten Heftig fiel
die Thitr hinter ihr ins Schloß.
Der Herr Baron v. Strahl steht
noch immer an derselben Stelle, an
der er sich befunden, als Nara ihm
den legten verachtungsvollen Blick zu
geworfen hat. Er starrt vor sich hin
und regt sich nicht. Nur sein schweres
sitt-einholen zeigt, daß Leben in ihm
I t
Endlich erhebt er langsam die band
und schliebt leise die Thür ab, und
dann schleicht er zu dein Tisch. der,
sein gedeckt nnd mit allerlei Pelika
tessen befest, in der Mitte des Zim
mers steht.
Aber nicht nach den Litören und
dem Wein, die ans geschliffenen Ka
raffen ilnn entgegmglänzen, streckt er
die band aus, Rein —- nur Wasser
schenkt er sich ein. Er gießt einige
Tropfen daneben, denn seine hand
zittert, nnd die Ränder der wirklich
recht häßlichen Narbe, die sichdaran
liessqun sind roth.
I nzs langsam trintt Diese das
Glas leer, dann läßt er sich in den
nächsten Sessel fallen.
Feßler lebte also nach.·Mn S. Sep
tember war er is Berlin gewesen«
trotdern nran einen Dotter herbert
Konstantin Fehler in der Nacht vom
Läan deu23. Angan ins Meer ver
fenstt hattet
Das war ja Unsinn!
Und doch nicht!
Nara hatte ja gesagt, daß ein an
gerer unter Fehlers Namen gereift
ar.
Wieder rrtnrt Diese hastig »
Mund ist wie verdorrt. Das heiße
Fieber einer schrecklichen Aufregung
wüthet in ihn-· hat er doch das Ge
fühl, ein Verbrechen ohne irgend wel
chen Nutzen begangen zu haben.
Ungft jedoch mischt sich in«feine
Aufregung nicht, wenigstens nicht die
Angst vor Strafe. Er fühlt sich ganz
sicher. Die That, die auf der »Se
lchwalbe« nicht entdeckt worden ist,
wird nie ntehr entdeckt werden. Ge
rade fo wenig, wie eine andere That!
Nach einem Vierteljahr wird der
Dieb vom Lindenhof nicht mehr ent
deckt. Darüber hat ihn ja fein guter
Freund, ein einftiger Strafhausgo
nosse, densr sich für alle Fälle warm
hielt. nnd den er nach Lamhach auf
Kund-Haft gefchiett hat, Vollkommen
;deruhigt. Und auf Franjo Kruie
Konnte er fich verlaFlen Mit Moor
landi Geld konnte er ihn belolden
und auch selbst .ein paar Jahre ein
flottes Leben führen. -’
Und wenn sich seht fein Gesicht wie
derum hiißlich ver rrte, so hatte die
Anstet damit wie r nichts zu thun.
lon rn ei war nur ein ungeheurer
Grimm in ihm, weil Hedwig nun
doch mit ihm fertig war, weiter nun
niemals mehr an sie herangelangen
konnte. ·
Eine gute Weile ftarrte er vor lich
hin. Dann schlich das häßliche Lä
cheln wieder über sein Gesi t, und er
murmelte: »Ich möchte w l wissen,
wek w auf du Heisa-baue- ei
gentlich gewesen ift!«
18. Kapitel.
Aus einem Abtheil des gegenAhend
in Lirz anlangenden Wiener esp
nalzugtk fieg' ein einfach gelle detet;
rler N und fuhr sofort in das
ält
Do Krebsen«.
gen schnellsten der ihn heim
Adendefsen bediente, fragte et, ad aus
der Rechnung, welche er ihm verwies,
zu ersehen wäre, ohsie in diesem ahr
ausgestellt worden sei. oder. chan
friiher.
Die Rechnung ftammte aus diesem
Fahre, denn solche Zettel waren erft
eit der diesiiihrigen Reisesaison im
Gebrauch. Der wackere Jean konnte
sogar den Tag angeben« an welchem
er selbst diese Rechnung ausgestellt
h.-.tte. und auch an die Persönlichkeit
erinnerte er fich, welche dieses leitete
Mahl gehalten hatte. Aus dem »ge
backenen Eis«, das u er anderem da
notitt war, ertanntenzeam daß das
Mahl am 10. Juni tausenden Jahres
servirt worden war. Denn zur Be
reitung dieser süßen Delikatefse ent
schloß sich die Mehlspeislöchin nur
bei festlichen AnliisseIL Jn diese-n
Jahre war erst zweimal gebackenes
Gestatenes bereitet« wurden. Ein
mal, alli die Pramotion eines Linzer
Studenten mit einem großen Abend
essen gefeiert wurde, und das zweite
fMaL als eine Nichte des Bürgermei
.sters heirathete und das hochzeitz
mahl im «Krebsen« ge eben wurde.
sDie Pramotionsfeier tte im Fe
bruar stattgefuntym da gah es noch
teine Spargeh die auch auf der Rech
nung standen, also lannte sie str
während jenes Wtsmahles am
10. Juni ausgefte worden sein —
und nur der Derr wn Strahl hatte
sie erhalten, denn nur fiir diesen frei
gehiaen herrn hatte Jean die Auf
t:1ertsamleit, ihm salles Gute, das
sim hause war, zu verschaffen. Und
Baron Strahl, daran erinnerte sich
Jean genau, hatte um die betreffende
Zeit sich in Linz aufgehalten. , Jean
tonnte sich auch noch recht gut der
itronenstiicke erinnern, die der.Baron
ihm stets als Trinkgeld gegeben. »
Natürlich redete er davon nichts-,
schwörmte aber regelmäig fiir den
Herrn Baron, der .schon mehrmals
fiir etliche Tage im Hause gewohnt
und-gespeist hatte.
--. -«- -.-·
Muu er war gar nicht unerrormr
ron dem Resultat seiner Fr Låe Daß
Diesesueltzew Rödling im rebsen« »
als Baron ctrahl gewohnt, wußte er
ja schon, seit er bei Frau Magauer
die hölzerne Schachtel gefunden hatte
jeyr war einfach auch bewiesen, daß!
r: chtig herr o. nett-n die Kellnerrech i
nung verloren hatte welche Müller.
unter der Fußmatte der Kabine aus
der »Seeschtvalbe« gesunden. «
Aranächsten Morgen fuhr Müller
nach ten Das Doppelbildniß das
er bei dein Photographen in Stuhl
weiszenlpurg bestellte. war schon ein-J
getroffen.
Er begab sich damit zur Polizei-;
direttion, woselbst er eine lange Un
terredung mit einem hohen BeamtenL
hatte. ·
Nach dieser Unterredung wurde das;
Gesicht der männlichen Figur des»
Doppelbildnisseö photographisch ver-l
vielsiiltigt- und mit einigen Anmer
kungen an die Organe des Sicher
heitsdienstes vertheilt.
Nachdem diese Angekgenheit erle
digt war, machte Müller einen kurzen
Besuch bei Dotior Fehler.
Er fand diesen in bester Verfas-»
sung. Die Krankheit seiner Mutter
war nicht mehr stigender Art,
und die so rasche Ver rehung in eine
neue, aber seinem alten Berufe noch
sehr verwandte Stellung hatte den
jungen Juristen auch wieder sroh wer
den lassen Die Mittheitun en Mitl
lers srenten ihn und intere isirtenihn
außerordentlich und ebenso ahaugenosz der
Detektiv dansiar die angenehme
Stunde, die der Detettio dont ever
plaudern durfte. Sie war ihm eirie
XI Erbe-Jung
bester Stimmung n er fest
nach use und seine erse Frage an
Line irthschafterin war die s
Lärm ich. toaleich wom- s
ist-eur- .
»Es sieht schon her-ist« roar die
Antwort -
Wenige Minuten später brachte ote
Frau ein Töpfchen voll warmen Was
ers aus einem Servirbrett herein.
Auch ein kleiner-, weis-et, weicher Lap
; pen lag auf dem Brett.
I »Ist ej so rechtf« erkundigte fee
sich·
Müller schaute von dem großen
Pastet, das anszuschniiren er ini Be
griffe-way aus« Eint isi’si" sagte
er. Jlnd fest bringen Sie mir n
das weiße Iließpapier, das ich ou
meinen Schreibtisch gelegt habe.«
Sie brachte such das weihe Fließ
rsapier. »Noch etwa-i« fragte sie.
Da lächelte er und antwortete
,,Rnhe brauche fest noch. Bot
einer halben Stirn bin ich für nie
mand zn sprech-M
Die Frau ging schwei nd hinan-.
ler here wars solcher rt sehr ott
nicht Ja hause«. Darüber wunderte
sie sich nicht mehr. Sie kannte ja sei
nen Beruf und vie ost recht verwickel
ten Ausgnben, welche dieser Beruf mit
sich bringt. —
Fa- hinnusgehen streifte sie gleich
giitigen Blickes das Häuschen Gold
stücke, das schon seit der Rückkehr ih
res herrn ans dessen Scheeibtisch lag.
Sie war übrigens auch dieses herum
liegen oon Gold und anderen Werth
lachen gewöhnt, und ei ließ· auch dki
se Eigenheit ihres Derr sie lalt.
Und doch wieder ni t!
Nein, nicht lalt ließ sie diele filr
si; sehr bedeutungsvolle Thatsache —
Gegentheih Warum wurde
anders-. mache- —.— und-wiewohl
fremdes Geld und reindei Gut schon
lange keinen Reiz mehr sitt sie tim,
Istrich sie doch zuweilen, wenn
allein damit wußte, ganz zärtich
darüber hin, und dabei füllten sich ie
des mal ihre Augen mit Tdtiinen.
Das waren Te riinen der Rührung.
der Freude, des tolzee darüber, daß
ihr ihr her-r so ans vertraute —
ihr, die etnsi gar o wenig vertrau
enswürdig gewesen war. Direit aus
dem Gefängniß hatte ihr-here sie diie
alte: häßliche vor-bestrafte Frau
sein Beim geführt —- sie die so arm
ielig, allen so widerwiirtig war daß
jeder sie wie eine Aussiihige behandelt
hatte.
Die alteFrau mit dem demüthigen,
r-.:nteriiillten Herzen geht also lähl
an dem Geld vorbei und arbeitet so
still und gerät-schlos, wie sie ei seit
Jahren thut, draußen weiter. s
Müller hatte inzwischen dasParlet
geössnet, darin die Stiefeletten Röh
lings sind und die Filzschube und das
Pulverschächtelchen und die größere
Schachtel aus solz«
Diese nimmt er zur hand und
schiebt alles andere von sich
llnd nun fängt er emsig zu arbei
ten an. Er öffnet die holzschachtel
und legt ihren unteren Theil sammt
km alten Paiper, welches diesen fast
ganz ausfällt, weg. Nur mit dem
Deckel hat er einstweilen zu thun.
Dieser Deckrl ist auf seiner Au
ßenseite mit einem Stück Konzeptpas
vier beliebt, auf welchem der Adieu
der der Schachtel die Adresse ge
schrieben hat. »An Herrn Baron v.
åftrahi. ,.s)otel Krebs-H Linz« stand
» a
F Eine schwere Hand hatte das ge
schrieben. Die Buchstaben waren
Irecht derh auggefallen s waren
z Lateinbuchsialv n. Ver-mit lich war
der Mensch init dieser ungebildeten
Schrift lein Deutscher-, sondern ge
hörte -iner Nation an, welche nur in
Lateinschxist schreibt. Die hand,
welche diese Adresse geschrieben, war
auch rußig gewesen. Sie hatte sich
vereinigt, als sie das gunimirte Pa
pier auf den Deckel driiate.« —
Mauer oemerrie oaw, vas i un
ter dem Papier, darauf die Masse
use-II Barons Strahl geschrieben war.
noch ein anderes Papier besond. Es
war fast nicht zu bezweifeln. daß auch
Idaraus eine Adresse geschrieben, daß
die Schachtel schon öfters ver-schickt
worden war.
Diese zweite Adresse zu erfahren.
hielt Müller für wichtig, denn es war
ziemlich wahrscheinlich daß der, wet
cher die Schachtel zuerst erhalten hat
te, ibr Jbsender an den-Baron Strahl
war.
Von dieser Annahme ausgehend.
fing Müller an, die schriftsreien
Ränder des oberen Papirres mit dein
warmen Wasser zu befeuchten Als
Das Gummi ein wenig ausgelöstsway
half der Detettiv mittels einer seinen
Messerttinge diesem Ausiösungsprw
szeß nach·
Die Arbeit ging recht langsam von
statten. Müller wollte es nämlich
vermeiden. irgend einen von den
Buchstaben zu verlieren, die sich so
wohl aus den oberen, als auch auf
dem übertlebten Zettel befanden.
Als aber troydem ein Tropfen des
Ewarmen Wassers einen derBWtaben
;der oberen Adresse ein bißchen un
’deutlich machte, unterbrach Müller
III-eine Arbeit. Er trocknete das Pa
?piet. schloß den holzladen des einen
I Fenstersh zündete eine Lampe an und
Frichtete seines photographischen Ap
kparate ber.
l Das Tageslilcht war schon so sehe
Iikn Abnehmen begrisfen. daß er mit
Magnesiuinlicht arbeiten mußte.
Nachdem er dai Zimmer vollständig
verfinstert hatte, liess er also das
Magnesiumlicht ausbliyero Weilt-res
se. welche von der rußigen band ge
schrieben worden. sammt dem Schach
teldeelel, aus welchem man sie festge
rnacht, war schon aus der Platte.
Müller übers-user sier noch davon,
Æ
datsl alle Einzelheiten dieses seltsamen
S lllebeas genau elommen seien«
dann trug er die Au nahme in seine
Dunkellammer und se te nach seiner
Pubsekhåhebei Dacht-F te deir rtLampe
e re igung o .
s· TO duierte re«« · eine Stunde
Mexdas obere apierblatt abgelöst
Das Photographiren war ganz
überflüssig gewesen. Bis aus jenen
einen Buchstaben r nicht eine A
nte der groben S rist unilar ge
worden.
Run. Vorsicht bat noch niemals ge
schadet, am wenigsten einem Demut-.
Natürlich hatte Müller s n wäh
rend des langsamen Ablö ens dei
Papietö mit Interesse verfolgt, was
nach und nach darunter-zanorschein
lam. Ei war der Name eines weih
lichen Wesens, eines Fräuleins An
tonie Pleszner. Dieses Fräulein hat
te, als es die Schachtel erhielt, in
Wien Z. Be irt, Untere Viadultgasse
;·’».·gewohnt i Frau Doktor Waller
« .tein.
Ausgegeben war die Schachtel in
Mödiing, der.»jiingsten Stadt« an
der Südbahn. Auch das Datum der
Aufgabe konnte man noch gut erken
nen, wiewohl gerade ber eine Past
stcmpel mit Gummi dick verliebt
war.
Die Schachtel war vor 2 Jahren
in Möbling am Z. pitoben ausgege
ben. In Wien war sie am nächsten
Tage zur Ausgabe gelangt. "
Müller schrieh die Adresse in sein
Rotizbuch, hab alle-. was er bezüg
lich des Falles Niihlin mitgebracht,
aus und verließ seine Wohnung Nur
die hölzerne Schachtel hatte e: mit
genommen.
FrauDototr Wallerstein war ziem
lich verwundert. als sich gegen acht
Uhr Abends ein Herr bei ihr melden
stieß, der in«"einer dringenden Ange
legenheit um eine iurze Unterredung
ac.
Ehe Miiller dies that, hatte er das
ihm die Thür ösfnende Dienstmäd
chen gefragt, ob hier ein Fräulein
Antonie Pletzner wohne.
Das Mädchen verneinte die Frage.
Es wußte auch nicht anzugeben, ob
jemals das Fräulein, nach dem man
sich krlundigte, hier gewohnt habe.
Die hübsche Kleine war erst seit sechs
Wochen aus diesem Platze.
So vitel- atIo nichts uvrig, alt- daß
Müller sich an die Dame des hat-fes
selcer wenden mspte
«Sie empfing ihn, der ihr seine
Karte hineingeschickt, mit allen Zei
cken großer Verwunderung. »Sie
sind Detettiv!« sagte sie. »Was tön
nen Sie denn bei mir wolle-lik«
»Eine Auskunft. gnädige Frau,
nichts als eine Auskunft erbitte« ich
mir von Jhnen«, antwortete Müller
nach einer achtungsvollen Verbeu
gnug.
»Die ich aber nicht zu geben brau
che?« fragte die Frau Dotter.
»Nein, Sie müssen Sie cnir nicht
g:ten, wenn Sie nicht wollen.«
»Sie sind ja nur Privatdeitiv.«
»Ich bin ja nur Privatdettiv!«
wiederhokie Müller sanft lächelnd.
»Aber«, uhr er immer noch lächelnd
fort, »ich glaube, Sie werden sie lie
ber mir und hier in Ihrer gemiithli
chen Wohnung geben, als sich sammt
threnr Leiden in dieiem unsicheren
Wetter zur Polizeidireition zu de
mühen und sie day irgend einem
Lommissiir geben« -
Die Frau saß jetzt nicht mehr so
nachlöisig da. Ganz unwillliirlich
hatte sie sich auf-gerichtet und schaute
inst ängstlich zu dein hageren Hean
anf, der sehr einfach und eigentlich
doch vornelnn aussah, der so gewählt
redete und doch nichts als ein Betei
tiv war.
? «Bitte, lesen Sie sich dacht« ia te
’die Dame Möhliche »Wie können ie
denn wissen. daß ich leidend bin?«
lfragte sie.
E Goettesung folgt.
l Das Ackerbaudeparternent ichäht den
»We« der tihner und Eier des Lan
des in d ern Jahre auf 8500,000,
M. Unsere Bau-trauen, die hübner
der Eier taufen miiilen, werden diese
Meriichshnns nicht übertrieben finden.
«--"-- EIN-»B- W
» - , « · .
- ,
Mem a CE n dcr Somfnetfrifche): »Ach, in diesem kleinen Rest sterbeich
gpxi sangeweilr. Wenn ich wenigstens eine anregende Unterhaltung
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Söhnchem »Sol! ich mich mal wieder im Schnee-ihr hetumwslzemdas
du dann dafiik die Bonne tiichtig auslchimpfen kai