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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Sept. 6, 1907)
Der Mit-In mit lieu vielen Name-L Kriminal-Roman von Auguste Groner. (10. FortsedungJ s ej ist nun einmal so! Dieses , Tel exisiitt2 Haben Sie nicht . EMcht von Amts wegen solchen TM aus sich geladen?« «i«’«,J"-«Doktor Fehler zu Ate die Achseln J- ie sieht er denn aus dieser Herr ; h--.Uelden?« s »Ein hübscher, schlanker Mann.« »Wer immer der Mann ist,« er » tte Feßler nach einigem Nachden « , «ich kann Ihnen zu seiner Spur « Licht verhelfen Jch kann es mir nicht «" It entferntesten vorstellen wem ich I sehr im Wege bin daß er solches ; Yassinement aufbietet mich tödten zu Wen Denn eines scheint mir sicher: sie-set Herr v. Ueltzen der mich per-i Inktch gar nicht kennt, ist zu dieserj Hat nur gedungen gewesen« «-,So kann es ja sein« entgegnete Mee, der sein Notizbuch herausge- l " hatte und diesem jetzt einen j schmalen Zettel entnahm, den er vor sz hiniegte Vielleicht führt TM dieser Zettei auf des Mannes Zwe« « fuhr er sort »Er ist das s se, das ich in Ueltzens Kabine E den habe. Aber freilich ist es . E nicht sicher, daß gerade er diesen » Mk dort zurückaelassen hat Das s«" M auch ein Passagier vor ihm ge W haben. Jch fand den Zettel un I der Watte die aus dem Boden M Kadine lag. Doktor Feßler beugte sich über den Wstreisem Aus diesem befand I eine Kellnerrechnung. Am Kopfe zf Zettelchens war in Buntdruck ein Oel-s zu sehen, darunter stand der tem- deg Restaurantinhabers und Fischen beiden das Wort Linz. Es tzxxein ziemlich opulentes Mahl ge efen darüber man hier Rechnung Ost. Es hatte mit Juliensuppe - und mit Erdbeeren geen Q Dazwischen waren allerlei Früh Werdelikatessen angeführt Die Mute der ziemlich vielen Posten e H Kronen und 76 Heller-. Es «- nach dein stets nur einmaliaen »Mmen jedes Ganges zu schlie II eine Rechnung fiir nur eine Per gewesen Bringt der Name Linz Sie aus " Idee, Herr Doktor?« erkundigte fdet Detektiv. »Mir ist ausgespi ,- daß unter den Effekten des Tod fich ein Hut befindet, den eine M Firma aeliefert hat« Wirt blickte von dem Zettel aus. M nun Todte —- Sie sollen das M wissen. Herr Müller — war .z Jugendgenosse von mir. Freund m E nicht sagen. denn unsere Le Mr und unsere Ansichten wa « in der Zeit in der man wirkliche Feindschaft schließt grundderschie J;z Ader man vergißt die nie mit en man in der Kindheit eng ver den gewesen ist —-— und so ist mir ex niemals ganz fremd geworden. p in jüngere-r Zeit ist er mir wie zesahtz ganz nahe gekommen, denn vits Schwester wurde meine Braut I werden Sie mich verstehenJ TL das genaue Gegentheil von l et Schwester, besaß niemals Ehr- - « Pfiiehtgesijhl sondern war im -s;.tit! Genußmenich Wie er lang gkstiefer und tiefer sank. das habe Nicht verfolgt Ein Verwandter 71 ihm in Lini, in einem Bank ist« eine Stellung verschafft Eine He scheint er gut gethan zu haben, jt ging es rain mit ihm ab - Er unterschlug Gelder und iichtig Er wußte nur einen "’"« sEr kam zu mir. Wahrlich, ; Wtbaiben allein verhalf ich Europa zu verlassen. Er M Reue und voll Verzweif F zvud vielleicht doch noch besse E g, aber das allein bewog t, ihm ein großes Opfer 31 Es· M. Ich dachte dabei weit mehr F-« Mitte Braut. Sie ifi so fein st g, so durch und durch ehrenhaft ? Ost schon so Schweres »W, F Eis ihr diesen Keulenschlag er kzwolltr. Sie hat es vor weni Jsgen erst erfahren, daß ihr If nicht mehr lebt. und sie ss natiirlich noch jetzt, wie ich es » einer Stunde glaubte, daß Fund Reue ihm den Revolver — paud gedrückt haben. Die · senterschlagenen Gelder habe ers-est Damit habe ich weinen Theil an, Karls Nest die betreffende Firma fragte ietzt erst wieder auf Detettiit se Söhne.« Meyer eke Söhne schon gerne-Mk Oben sich mir gegenüber « den Namen Karl Moor « cis-« ’ . das er ein unverdieat « stummen suec be merkte Müller trocken und steckte die Kellnerrechnung wieder zu sich. »Es bleibt also nur noch eines zu stbun. den Mann zu suchen, der Herbert Fehler aus der Welt schassen wollte. Sind der Karl Maorland getödtet at.« Müller hatte sich erhoben. Auch Feßler stand aus. Wieder lag das melancholische Lächeln auf seinem Gesicht, als er sagte: »Frei lich, dieser Mann muß gesucht wer den« und was ich dazu thun kann, daß er gesunden wird, das soll gewiß geschehen. Aber, Herr Müller, ich kann Sie in dieser Sache nicht enga giren.« »Und doch möchte ich gerade diesen Fall behandeln« »Es geht nicht. Jch bin ein armer Mann. Jch habe nicht einmal mehr eine Stellung.« »Sie haben keine Stellung?« H »Es ist so. Jch habe meine Ent Ilassung eingereicht.'« »Was siir einen Grund haben Sie Idenn angegeben?« »Seht einfach das Eint-finden der Unsähigleit, fernerhin das Richter amt auszuüben.« «Weiter nichts?« »Ist das nicht genug?· »Man wird die Eingabe lächelnd zur Seite legen und Sie nach Be endigung Jhres Urlaubs wieder ein bernsen.' · »Das wird man nicht thun, denn ich habe Herrn v. Dönhoff, der mir nicht nur Vorgeseyteh sondern auch Freund ist, brieslich die volle Wahr heit mitgetheilt, und so kann er ein fach nicht anders, als mein Ansuchen heitirworten.« »Jawohl — da kann er nichts-an deres thun«, gab Müller zu. .Aher nicht wahr, diesen Fall lassen Sie knir? Meinen Sie denn, ich arbeite nur siir Geld und-nicht auch deshalb, weil es mich zu einer Sache hin » drängt?« i »Doch —- doch! Aber —« T Reine Einwendung. Herr Dol »tor. Jch führe diesen Fall, und da mit Jhr Stolz nicht verletzt ist, Tage ich es Jhnen gleich, daß ich damit nur eine alte Schuld abzahle, die Jhres Vaters Großherzigteit tnir aufgeladen hat. Wäre er nicht so großdentend so giitig gewesen« ich wäre ein Ahgestraster, ein ans der Gesellschaft der ehrlichen Menschen Ausgestoßener.« Eine tiefe Bitter leit klang aus diesen Worten des Detettivs, aber sie verlor sich sogleich wiedr, als er sortsuhrt-»Ja, herr Doktor! Auch ich habe die Abgriin lde der Herzen kennen gelernt. lange !schon, .ehe ich sie berufsmäßig aus ksuchte und —- daß Sie es nur wissen — ich bin ganz anders noch gesinn chelt als Sie, und ich tam gar nicht zu der Möglichkeit, etwas gut machen zu können und bin doch freigespro chen worden, weil Jhr Vater ein ge rechter und milder Richter war. Es giebt schon so verwickelte Falle, die nur solch ein Mensch richtig beurthei len lann.« - Miiller war. als er seine Vergan genheit erwähnte. bleich geworden Ader er schloß doch ganz ruhig seine Rede, und nun fand er sogar schon wieder sein stilles Lächeln. »Da bin ich dann Fahr-der gewor den«, sagte er. wie zu sich selber »denn ich habe die Gemeinheit. diei mir das Lebensglück genommen, glü hender als je gehaßt, und heute noch lann ich erharrnungslos sein. wenn ich einen. richtigen Schurken vor mir habe, solch einen. der im Menschen leibe die Seele eines Satans hat. Und rnir ist, als ob dieser Herr v. llelw solch einer wäre. und darum allein schon möchte ich ihn fassen. —« sJeht aber etwas Freundlicherei ·Foxl, komm ber!« Das Hündchen schaute ängstlich umher, hüpfte dann zu Boden und «lam schen dem Gebote nach. »Was ist’s denn mit dem Thier?« fragte Feßler verwundert ,.Kennen Sie ihn nicht? Er war Karl Moorlands Begleiter, der ein-· Fig-e. der ihn noch rnit der- Vergan genheit verband und den er vielleicht deshalb gar so zärtlich liebte. — Vielleicht ist es Ihnen und Jbrer Braut lieb, Fu hören, daß der Mann ties traurig in die Verbannnng aing, daß er wohl doch noch das Leben nnd die Pflicht ernst genommen It te:» wenn ihm Zeit dazu geblieben ware.« · »Gewiß wird uns das ein versshå nender Gedanke sein«, entgegnete Fehler ernst. Dann strich er sanft über des Hündchens Kopf nnd mikr melte bewgtt »Ach also bat er rnit nebrnen wollen in das neue Leben!« Müller nickte. »Ja —- und ich babe schnell zugreisen miissen, sonst wäre der brave Fort seinem todten Herrn- ink Meer gesolgt.« »Du liebes, braves Thieri« Wie der Erbsoste Fehler den hund. Nun aber zeigte der Detettio aber mals aus das Sosa, nnd Foxl beeilte 7 sich, diesem stummen Befehl nachzu-· kommen ( »Ja, und fest ist er mein liebes braves Thier!« bemerkte Müller be friedigt und sehte dann voll ehrlichen Grimmes hinzu: »Es ist eine rechte Freude, mit einem Hund umgehen zu dürfen. Da merkt man doch noch. was Anständigleit und Treue ist. So —- und jetzt, herr Doktor-, Fe den wir wieder über unseren Fall.« Daraufhin saßen die beiden her een noch lange beisammen, und Mül ler stellte bald diese und bald jene Frage. Der Doktor wurde dabei im mer erregter und düsterer gestimmt. Und als nach etwa zwei Stunden« sich der Detettiv von ihm verabschie dete, blieb er in ziemlicher Unruhe zurück. « Müller hatte eine Photographie mitgenommen. Es war das Bild eines jungen, hübschen weiblichen Wesens« · Man konnte das Original sicher lich für ein Mädchen halten« Müller wußte jedoch, daß es eine Frau sei und zwar eine geschiedene Frau. Es war die Photographie Hedwig Moorlands. Joseph Müller reiste damit in der nächsten Nacht nach Stuhlweißem barg, der ehrwürdigen Krönungsk stadt des tlassischen Ungarn. 11· Kapitel. Jn einer Vorstadtstraße von Stuhlweiszenburg tauchte hinter ei nem geräumigen Vorgorten, in wel chem ein reicher Rosenslor prangte, und Thau und Dust sich reizooll ber einten, ein hübsches haus aus, über dessen Thor ein Schild mit dem Na men Sebismann Junos angebracht swar, und zwischen dessen Parterre Jsenstern etliche Kasten mit Photogra phien hingen. Müller betrat das Atelier des Photograohen kurz oor Mittag. Er grüßte dessen Inhaber, da er Unga risch nicht konnte. aus gut Deutsch und Sebiömann. ein gebürtiger Mar burger, der noch nicht genug magyas risirt war. um seine Muttersprache verlernt zu haben. beeilte sich. den Landsmann ebenfalls aus gut Deutsch willkommen zu heißen. Aus die Frage. womit er dienen könne« oh der Herr ein Bild in Vi sitentarten- oderKabiuettsormat wün sche, sagte sein Besuchen »Ich glaube. es war Kahinettsormat, hoffentlich haben Sie die Platte noch.'« Der Photograph war verwundert. »Sollte ich den Herrn schon einmal aufgenommen haben? Jch habe doch sonst ein ziemlich gutes Gedächtnis sitr Phhfwgno ie aber ——« «Jhr Gedä tniß in Ehren. Mich können Sie keinensalls wieder erleu nen, denn ich war noch niemals bei Jhnen«, beruhigte Müller den lebhaf ten Mann. »Ich bin blos gekommen um Ihnen dieses Bild zu zeigen und nach einer anderen Ausnahme suchen zu lassen aus welcher sich nebst dieser Dame auch ein Herr befindet. welche Ausnahme höchst wahrscheinlich auch hier gemacht worden isl.« « Damit reichte er dem Photographen das Bild, das-ihm gestern Doktor Feßler gegeben hatte. Sebismann sah nach der Zahl, welche aus die Rückseite des Bildes vermerlt war, bat dann seinen Be sucher Platz zu nehmen, und ver jschwand in einem Nebengemach. ; Es dauerte eine geraume Weile, jbis er wieder zum Vorschein tam Er brachte die Platte mit. von welcher IHedwig Moorlands Bild ein Abzug war. »Diese Ausnahme sand sast genau vor zwei Jahren statt', erklärte er. »Wissen Sie nicht« wenigstens beiläu fig. wann das von Ihnen gesuchte Doppelbildnisz hergestellt worden ist?« « Man sagte mirs daß es turz vor diesem Bilde gemacht wurde. ' »Dann werde ich es ja bald sinden Also ein her ist noch bei dieser ,Dame?« »Ja. er sitzt, und sie steht hinter ihm. Er trägt ein Radsahrtoitüm.« »Na, das sind ja viele Merkmale. Da brauche ich das Gesicht der Dame mir gar nicht zu merken. Es ist übrigens ein sehr anmuthiges Gesicht. Gewiß ist das Doppelbildnisz auf ir gend welche Weile zu Grunde ge gangen?« »Ja. Man hat es leider zerrissen und dann verbrannt.« »So? Also absichtlich und gründ lich hat man es zerstört!« Sebas mann lächelte verständniszvoll. Er konnte es sich vorstellen, daß da haß und Liebe zugleich, also Eifersucht diese Verdichtung vorgenommen bat te. »Und nun will man das Bild wieder baben7« fragte er belustigt. und als sein Besucher dies nun tro cken bejabte, schob er ihm einen Stoß illustrirter Mit-ragen bin und ver schwand abermals in dem Neben kaum. Jetzt dauerte das Suchen länger als vorhin. Müller war ja nicht sehr aufgeregt, immerhin aber besaß er nicht genng Gleichmutb, um sich für das zu interessiren, was die vor ibrn liegenden Zeitungen ihm mit Wort nnd Bild gesagt hätten. Er stand aus nnd trat in den Bor sarten hinan-. Da ging er zwischen dem Spanek und den hinnen-does ladenen Rosenbänmchen langsam um her. Wohl erfreute er sich dabei der Farbenpracht und der Ia fmenschöm beit dieses Rosenflores, und der Duft welcher ihn umwehte, that ihm wohl, aber sein Denken war dennoch weit» fort von seiner lieblichen, harmlosen Umgebung - Er war im Geist bei herbei-i Feh ler, diesem lieben, warmherzigen Menschen, der die handlung eines vaulses so theuer hatte bezahlenj müssen. ! »Und bin ich nicht auch nur des- ; halb biet, weil er eben impulsiv ist's«1 dachte Müller «Hiitte er das Bild der Neuvertniihlten nicht in seiner Eifersucht und in seinem Widerwillen Iaegen den Mann, dem er die lang ,schon heimlich Geliebte nicht gönnie !zerrissen, so hätten wir es gestern schon gewußt, ob Fritz Dietze und Herr v. Ueltzen ein -und dieselbe Per son sind oder nicht· —- Fritz Dietzet — jsJch babg ja gewußt, daß irgend je smand eristiren muß, dem Feßler im LWege iii Zum Spaß mordet ja tei ner Dieser Fritz Diese bat sich, das 1ichrieb Frau Moorland ihrem Bräu tigam. ihr dreimal noch genähert; lang nach ihrer Scheidung tauchte er in Berlin vor ibr auf. Er liebt sie noch —- natiirlich wie ein Mensch sei ner Qualität eben lieben kann. ein »Betriiger, ein Falschspieler, also einl gemeiner Mensch. Er liedi see also in niedriger Weise. Wenn der nun ahnt, es vielleisrt weiß. daß rau Moorland inzwischen Fehlers raut geworden ist! Wenn er irgendwie verfahren bal, daß Fehler nach Capp ten wollte, daß er mit der Sees-inval be’ sährtl —- Es ist zwar einstweilen noch räthselhast, wie er leßteres er sahren haben konnte. ohne Feszler umschlichen und dabei persönlich ten nen gelernt zu haben; aber ei giebt eben Räthseh und sie sind da. unr ge löst zu werden· Und wir werden sie lösen! —- Diede also liinnte wohl der jenige sein« dem Ießler im Wege stebi. Ohne diesen tönnte er hassen. Hedwig ’Moorland wieder zu gewinnen. wenn « auch nicht ihre Liede. so doch ihr Mit leid, ihre reizende Person und —- ihr Erbe, das ihm ja jetzt sogleich in den Schoß fiele. Jn Hedwigs Brief. in welchem sie sich zu dem Jugendfreund flüchtet, in welchem sie ihm sagt. daß sie sich nur unter seinem Scheine sicher, nur in seiner Liebe geborgen weiß. ist auch zwischen den Zeilen zu lesen, daß Diese noch immer eine ge wisse diabolische Macht üdet seine Frau hat. Das wird er natürlich wissen, und daraus tann er seinen Plan gebaut haben. — Nun, ich wer de ja bald wissen, ob die Schlüsse, die ich aus Fehlers Mittheilungen und aus dem Briese seiner Braut zog. falsch oder richtig find. —- Aber lang, recht lang braucht der Mann bis er die Platte sindetl« Das dachte der Deieltiv, und nochi eine gute Weile ging er in dein rei senden Gärtchen umher. Endlich trat Sebismanu vor die Tikiir und rief seinem Besucher zu: »Ist schon da, der Herr irn Radiahr anzug, über den sich die hübsche junge Dame beugt.« J Sie gingen wieder in das Atelierj hinein, und dort ließ Sebismanni Müller die Glaozplatie anschauen. i Der Deteltid sah das Bid rechts lange an. Es mußte ihn ungemeinå interessiert-. Als er es aus der! Hand ab, lag ein harter Zug ums seinen und· - »sehr-i Sie in Ihrem Buch viel s leicht notiert, wo das Ehepaar wohn «te?" erkundigte er sich· Der Photograph, dem die Ber Länderung im Wesen seine-ji Besuchers aufgefallen war, ging zögernd, um Die gewünschte Nachschein zu halten. »Der scheint dem schönen Herrn jetzt roch nicht grün zu -sein." dachte er, während er naph der Nummer der Platte die Adresse der beiden Abge bildeten suchte. ) Wieder in das Zimmer tretend, erklärte er: »Demals haben die Herrschaften auf dem hauptplas, im Felmayer’lchen Hause gewohnt-« Müller griff nach seinem hat. »Im Felvmayer’ichen hause allo." wieder holte er zerstreut. Dann legte et den hat wieder hin und meinte: »Ja so! Von dem Doppelbildniß müssen Sie mir einige Abzüge ma chen. Zwei Stück geniigen. Was kosten sie —- sammt Port-) nach Wien?« Fünf Keonen.« «Aljo hier find die fünf Kronen« Er legte das Geld auf den Tisch. »und wohin soll ich di Bin-c ichicken?« ! »Noch Wien, viekiee Bezirk, Flora gaiIe. Joseph Müllet.« »Das gniigt?« «Das genügt Das Bild dee jun gen Dame können Sie dazu legen. Natürlich reioinmandieen Sie die Sendun .« »Nun-f lich.« «Guien Tag! ! Ich danke Ihnen iiit die große Mühe, die Sie dumm« »Das gehört zum Geichöii«, ent gegnete Sebistnann artig. Miiller varchicheiti den Borg-seien, aihinete unwillkürlich noch einmal tief den Rosendufi ein und ging weiter. Man war einen Riesenschtitt wei ietgeionnneIL Müllers unk wohl auch Festert Voraussetzung, daß Friß Diese, der einzige, der einer seits in Betracht kommen konnte, und fherr v. Uelßkn,’ der einzqu der an derseits in Betracht u ehen ways sein und dieselbe Per on seien, hatte; sich erfüllt. Als der Detettiv dems» Onnern der Stadt wieder. zuschrittJ chiittelte er mehrmals den Kaps. l »So ein geriebner Bursche!« dach te er. »Wie der sich verwandeln kann! Jch habe ihn siir reichlichl Ifiinfzi Jahre alt gehalten, und erl ist n nicht vierzig. Möchte wissen. , auf welche Weise er sich die Haut undi »das Haar vräparirti Diese Techniti kenne ich noch nicht. Und so vor-I trefflich ist das gemacht, daß es nichtj einmal rnir auffiel, der ich doch’ sionsi siir so etwas einen Blick habe. i Und wie ehrbar er sich geben tanan Wie mit Blindheit war ich geschlagen. »Aber noch zur rechter-Zeit sind mir die Augen aufgegangen. und jetzt, »Mehr-kleinem jetzt werde ich sie offen! behalten!« « » Jm Meldungsbureau des Polizei anits erfuhr er, daß Fritz Dietze sehr bald, nachdem die Scheidung zwi schen ihm und seiner Frau unsere-I sprochen worden «war, Stuhlweißen-l barg verlassen habe. Wohin er sich gewendet, das lonnte Müller nichit erfahren, denn unter Polizeiaufsicht stand der ehemalige Ströfling nichts mehr. Seine zweijährige Zuchthaus-l strafe hatte er in einem troatifchen Strafhauie abgesessm Jn Stuhl-! weißenburg hatte er geheitaihet. Dies Ehe hatte knapp zwei Monate ge-i dauert, dann war Frau Diene zueisl net Generalin v. Böhlen nach Puder-. pest «ezogen, mit der sie sofort nach« ausge prochener Scheidung nach Ver-l tin ging. Von Fritz Diesze war seit-! her nichts mehr in Stuhlweißenburg vernommen worden i i l ! Dies alles erfuhr Müller. nachdem! er firb vor dem betreffenden Polizei beamten tegitimirt hatte. Es war fast nichts Neues fiir ihn darunterqi Fehler hatte das meifte davon ihmk .chon gestern mitgetheitt. Nun be ab sich der Detettiv in das Felmayer'che Haus. Es lag an fes-; neni Ende des Hauptwerke-, in wet-: ches die atte krumme herrengaffei tniindetr. Er erfuhr auch nicht vieH immerhin aber doch etwas. das ihmsj das Auffinden Dieyes erleichtern tonntr. « i Die Hausmeifterin tbeitte ihm mitJ daß here Dirne, eb- er ebensog, alle; zfeine Möbel und feinen hausrattH s wie er lag nnd starrt-. an einen IesV-l lie: vertaufte, und baß er nichts alsl izwei große Koffer mit-rohen thri sMann hatte vie Koffer zur Bahn sie-! bracht und war Joch anwesend, alsj lDieJeffie aufgab. Die Frau tvufztes .0Uch, wohin Dietze fikfchieten ließ,? nach Jfcht im Satztammergat, und; Ha kannte man immerhin mit einiger4 1S5cherheit daraus schließen, daß auch: Jihr Eigenthümer damals nach Jfcht« H gereist war. « Auch die Zeit feiner Abreise erfuhr jMiiller. Der hausmeiftee hiefz Jst Jvam das ift Streit-am er hatte fich jdamats geärgert, daß er gerade an ;ieinem Namengtsxp der ja auch der sgroße Nationatfeicrtag der Ungarn zift, zum Abendzug mit den beiden zfckkweren Koffer-r zur Bahn mußte. JFritz Dietge war alfa vor zwei Jah sren, am 2. September Abends, aus wahrscheinlichierweife am TI. September ’Stubtweißenburg verschwunden, Atpenturort aufzutauchen. Um oder 4. in dem wunderictzönen Ob ek- so gewesen, das baldmögi iichst zu ergründen, war Müllers ielbstesetständliches Vorhaben Er ging sofort zur Bahn. Sein Reife l;andduch hatte ihm gesagt. daß bald ein für ihn günstiger Zug abgehe. Nur wenige Minuten fand er noch Zeit, um etwas zu essen, dann trat et die Rückeeise an. Jn Wien hiett n sich überhaupt nicht aus. Er schrieb an Fehler teue, daß er auf alle Fälle in Isch-, wohin er soeben fahre auf der Post nich einem Bricse fragen werde. Am Morgen des M. September kam et in Jfchl an. hier war sein erster Weg zum Meldungsamte, wo et etfuhefdaß ein Fritz Dietze, Schrift steller, der sich jedoch als aus Böhmen zugeteisi gemeldet hatte, zu Ende des deittleyten Sommers und zwar am s- Septembet ais Aftekkniethee bei Frau Barbara Seewie et in der Maxquellgasse eingetragen worden war. und daß er im verflossenen -—-——-...--—.-.—.—.-—-, Sommer abermals ein paar Monate da gewohnt habe. Es stimmte bis jeht also alles sehr Igut. Ueber das aus Böhmen zugeretsi« und über die Bezeichnung »Schrift steller« mußte Müller lächeln. Solche tleine Jeresiihrungen haben sich schon sweit bessere erlaubt, als Diese-Uelyen ,einer war. Ein «biszchen lügen, ein bißchen Verwirrung machen, das sin tden gar viele als günstig für sichsSehr lwichtig war, daß Diese auch im bo leigen Sommer hier gewesen war. ; Das Haus der Frau Bardara See swieser erwies sich ebenso schmuck als traulich. Auch die Frau selber machte einen recht angenehmen Eindruck, nur daß sie, gleich ihrer schon angesahrten, iiberschlanten Tochter, lein großesLicht war. Müller sand Mutter und Tochter , beim Lasset Frau Seewieser war, als die Magd ihn zu ihr führte- soeben dabei, ihre Tasse zum zweiten Male zu füllen. Als er sich artig wieder zurückzie hen wollte und dazu bemerkte, daß er wegen des Zimmers da wäre, wel ches am Thore unten angeschlagen sei, und später wiederkommen werde, meinte dieFrau, das sei gar nicht noth wendig) er möge sich nur einstweilen setzen, man könne ja sogleich über die Sache sprechen. Das fand Müller auch, und si ließ er sich nicht lange zum Bleiben nöthigen. Bald war er mit den beiden Da men in ein gemiithliches Gespräch ver wickelt, und als Frau Seewieser auch ihre zweite Kasseeportion glücklich de wiiltigt hatte, siihrte sie ihn in das Zimmer, das von ihm siir acht Tage aemiethet wurde. Vergebend, daß fein empfindlicher Magen auf gute Haustost angewiesen sei, hatte er es auch mühelos erreicht, durch Frau Seewieier veriöstigt zu werden. Dadurch hatte er sich den häutigen Unigang mit seinen Hausgenossen ge sich-U Schon beim Mittagstiich war es · ihm gelungen, die Sprache auf Diese »Hu bringen. Dieser fand in der Mut ;tek eine laute, in der Tochter eine recht kbeiangene Lobeednerin Dieses in jeder Beziehung mehr Hals schlichte-, ja geradezu reisioie Mäd ;chen veng ängstlich ihre Schwärme srei für den schönen Mann· Als noch jjungee Mann, also mehr feinem wirt Llichen Alter entsprechend, mußte er Enier aufgetreten sein« das war ver .fchiedenen Bemerkungen zu entnehmen, ktvlche über ihn fielen i iIortietzunn iaLZYU l , NO E Tr. Siman ein New Yorler Mis isenichaftier. behauptet, dafz die Men Efckxn mit den Zehen denten. Das sniichfte wird sein. daß er eine Hühner »cugenbrille eriindei. denn wer mit den Zehen dentt, wird wohl auch mit Jden Hiihneraugen sehen. I II I O : Die Lübeeter Anzeigen enthalten seinen Artikel »Die Gefolgschaft« von lhermann Löst-L in dem es heißt: »Ganz sern bollwertt ein Wald, wie Sein schwarzer Strich« und »da ziel Zzaclt ein schwarzes Ding um den halb jtranlen Pslaumenbaum«. Es kling Illangt unvchimbamt aus den Worten des Verfassers-L wie wenn eine Henne gadgieteri. « H I J Man bat nicht immer den Nutzen, Zwenn man den Profit hat. i si- t « I Ein Professor überrascht die Welt mit der Anlündiaung, daß in späte ;ren Zeiten die Männer tein Manopol Haus die Bartzierde haben werden. Also sogar die Natur unterstützt die Gleich stellung der Frauen mit den Männern. I I k Der Jngenieur aus Kopenhagem Ader Bier, helles und dienlich jn Ta blettensorrn herstellen will, hat allem Anschein nach davon gehört, daß ver schiedene Staaten unseres schönen Landes nach berühmtem Muster, Pro hibitian einzuführen gedenken, und er rechnet infolge dessen ans eine ausge dehnte Landschaft. — Selbstverständlich. Gotte mater mehrerer Töchter, von denen die älteste bereits verheira thet ist« die zfveite Braut ist):«Wenn Max wiederkommt, werde ich mich znit Cis-n wegen des Arrangements seiner finanziellen Angelegenheiten be pke n.«« s Gattin: «Abet, ich weiß gar nicht, was du haft! Müssen denn alle Schwiegerföhne Schulden haben2« Gatte: »Unsere schon!« S