Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 23, 1907, Image 5

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    Pater und Polyglottl
In Landshut, Niederbayem ist in
einem Kloster der 79 Jahre alte Pater
Erasmus Herina gestorben. Er sprach
33 neue und alte Sprachen.
Starb aus Schreck. Jn
Dingelstädt, Provinz Sachsen, betrat
eine junge Frau den Schüsenplah, wo
ein Probeschießen stattfand. Durch den
Knall eines Schusses erschrak sie so
sehr, daß sie zusammenbrach und bald
; -daraus starb.
Selbsthinrichtung durch
Elektrizität. DerSchlosser
Kubihek in Bogutschütz, Preußisch -
Schlesien, schaltete sich in sellistrniiriI
derischer Absicht in den Stromireis
laus der elektrischen Centrale ein und
» wurde durch einen elektrischen Schlag
sosort getödtet.
Promotion von Bru
der« und Schwester. Ander
Grazer Universität, Steiermari, wurde
Fräulein Michaela Vucnil, Lehrerin
"r Mathematik und Physik am Mäd
chenlyzeum in Linz, zugleich mit ihrem
Bruder zum Doktor der Philosophie
promooirt
Vers-rannte in einer
ii t t e. Jn Ehynotp, Posen, hatte
e n hütemiidchen eine Strohhütie ge
baut, urn gegen die Unbilden der Wit
terung eschitst zu sein. Während es
in der litte sch ies, steckten Schuljun
gen die iiite in Brand. Das Mäd
chen star an den Brandwunden
Eigenarttger Selbst
rn o r d v e r s u ch. Jn selbftmördes
rischer Absicht verschluckte eine Frau in
Paris eine Scheere und eine Brofche.
Sie wurde sofort in die Charite über
führt, wo eine Operation vorgenom
men wurde, bei der die verschluckten Ge
genstände glücklich entfernt wurden.
Obwohl ihr Zustand ernst war, spra
chen die Aerzte die Hoffnung aus-, die
Frau am Leben erhalten zu können.
Gegen die Vereins
m e i e r e i. Ein originelleg Mittel
zur Bekämpfung der Vereinsmeierei
hat der Stadtmagistrat Nürnberg ent
deckt. Nürnberg ist nämlich eine von
den Stadien, die auf diesem Gebiete
das höchste leisten. Dort exiftirt eine
Men e von Vereinen, die die unsinnig
sen arnen führen und die unsinnig
en Zwecke verfolgen. Der Magiftrat
beschloß nun, alle Vereine mit unflä
thigen Namen und unsinnigen Zwecken
nicht mehr im städtischen Adreßbuch
auszuführen.
Predigerin von zwölf
? a h r e n. Jn den Dörfern der eng
l schen Grafschaften Yortshire und
Durham hält ein 12- ahre altes Mäd
chen jeden Sonntag redigten in den
Kirchen. Sie steht dann gewöhnlich
hinter einem Tisch, auf dem eine Bibel
liegt und behandelt ihr Thema in
freier Rede. Solche Erscheinungen
auf religiösem Gebiet sind in England
nicht selten; vor einiger Zeit hat auch
ein Knabe, Evan Roberts, in den Kir
chen von Wales große Erfolge als
Kanzelredner erzielt.
Betrügerischer Schütze.
Während des Schüßenfestes in Zürich
verfiel der dortige Wirth Jrion, ein
Aufsicht führendes Mitglied des
Schießtomites, auf die Jdee, trast sei
nes Amtes dem Warner einen Auftrag
zu geben, der ihn fiir einige Minuten
vom Schießstand wegrief. Während
dieser Zeit stempelte fich Jrion das
Maximum in’s Büchlein und erhob
nachher einen Lorbeerkranz, den er
etwa eine Viertelstunde siegesbewußt
auf dem hut spazieren führte. Die
Sache tam aber durch Denunziation
des Warners an den Tag und Jrion
wurde beim Strafgericht angezeigt.
Merkwürdiger Grund
zum Selbstmord. JnGmuni
den, Oesterreich, wurde ein leer schwim
mendes Boot aufgefunden, das eini e
Kleidungsstitcke enthielt. Die Jnsas n
Fräulein era Knörlein aus Linz
mit dem sechsjährigen Söhnchen der
Dperettensängerin Frau Lamm-Wal
lisch waren ertrunten. era Andr
iein, ein Sljäbriges Mädchen, das in
Gmunden Tiere Sommersrtsche weilte,
batte mit m sechsjährigen Knaben
eine Bootsabrt unternommen. Beim
"" Landausstiege sand man in dem leeren
III Boote einen Brief, in weichem das
Mädchen mittheilte, dass es einen
Selbstmord begangen und das Kind
in die lutben mitgenommen bade.
Als Mot o gab das Mädchen die Angst
vor der bevorstehenden Trennung von
dem Kinde an.
Jm Simplontunnel
verunglückt tsteinausTurin
stammender Jtaliener. Um sich Be
wegung zu schaffen, war er im uge
bin- und berspaziert. Beim Des nen
einer Wagentbüre wurde er von dem
starken tm Tunnel zur Lüstung ent
wickelten ttinstlichen Lustdruck. erst ge
en die Mauerun des Tunnels und
nn durch den It astoß aus die Schie
nen geschleudert. Die Tochter des
Uerungelitatem die ihren Vater aus der
Ieise leitete, war unmittelbar btns
ter Jse e, der südlichen Tunneleini
fahrt, eingeschlafen. Ste erwachte erst
vieder in Brig am nsrdltchen Ende,
and jeyt endlich suchte man zuerst den
Zug und dann den Tunnel »ab, wobei
nan den 73iiilpri en Mann, dem der
Topf vom stuan e getrennt war, aus
tu- saimu kaud.
s .
Soldatenschinder. We
Fgen Mißhandlung Untergebener wart-:
Jder Unterofsizier Heckenmüller vom H.
spreußischen Ulanen-Regimente in St.
lAvold, Elsaß-Lothringen, zu drei Wo
Jchen mittleren Arrest verurtheilt. Einer
tReihe von Untergebenen hatte er
«Jagdhiebe« ausgetheilt, einen Ulanen
mit der Nase in den Dünger gedrückt,
einem anderen auf den tranken Fuß
getreten, dann ließ er zwei Ulanen in
der Kniebeuge mit ausgestreckten
Dungtasten und Eimer sitzen, bis die
Gelente anschwollen, und gab seinem
Spezialskeund, dem Ulanen Ertei,
keine Zeit zum Sachenputzen, meldete
lihn aber wegen ,,Malpropretät,« wenn
I
er mit schmutzigem Anzug zum Dienst
erschien. Das Kriegsgericht nahm
hierbei keine Absichtlichkeit an. sonst
hätte in diesem Falle Gefängnißstrase
eintreten müssen.
Asz eine Blindschleiche.
Jn einem Dorfe bei Rottweil, Würt
temberg, fanden einige junge Burschen
eine Blindschleiche. Einer der Bur
schen hob sie aus, streifte sie durch den
Mund und bot die Wette an, um eine
Flasche Bier wolle er die Blindschleiche
lebendig schlucken. Zwei der Anwesen
den gingen auf die Wette ein. Zum
Entseyen der Zuschauer hob nun jener
die Eidechse in die höhe und ließ sie —
mit" dem Schwanze voraus —- durch
den Mund in den Hals gleiten. Trotz
alles Zappelns des Thieres gelang es
ihm, es vollständig zu verschlucken, und
er meinte, es sei hinuntergerutscht wie’s
Butterbrot.« Er trank hieraus das s
ewonnene Bier und ging dann schla- s
Fen. Der Bursche verspürte nach dem s
eigenartigen Mahle keinerlei übte :
Nachwehen, s
Feuerwehr und Sper
l i n g. Die Feuern-ehe hat, von einem
Arzt durch g Telephon gerufen, in
München einen Sperling befreit, der
sich an einem der Frauenthijrme am
Blitzableiter festgehängt hatte. Der
Arzt nahm den gefiederten Patienten
selbst in Behandlung. Jm Centrum
der Stadt aber war durch das Heran
rasseln der Feuerwehr das alarmirende
Gerücht verbreitet, Münchens Wahr
zeichen, die Frauentirche brenne Der
Sperling wurde Abends 29 Uhr durch
einen Zufall von dem thierfreundlichen
Arzt entdeckt, und die Feuerwehr lam
bereitwilligst, nachdem er ihr seine
Bitte durch den Fernsprecher mitge
theilt hatte
Abliihlung eines Eifer
lsii ch t i g e n. Jn Mannheim gerieth
auf der Heimtehr von der Ausstellung
ein Ehepaar durch die Eifersucht des
Mannes eines Arbeiters, in Händel.
Der Eifersuchtige ließ feine Frau
schließlich stehen lief zum Neckar hin
unter und stürzte sich in ’s Wasser. Auf
dHe Hilferufe der Frau löste ein Schif
s fer e nen Nachen, fuhr dem Mann nach
und fischte ihn glücklich wieder heraus.
Das Bad hatte die Eifersucht ausge
»löscht. Der Gerettete versöhnte sich im
Angesicht einer hundertlöpftgen Menge
mit seiner besseren Hälfte und steuerte
dann in beschleunigtem Tempo den
häuslichen vier Pfählen zu.
Posten und Arrestant
f l ü ch t i g. Jm Militärarrestge
bäude zu Saarbriicken, Rheinprovinz,
hatte ein Soldat vom 70. preußischen
JnfanteriesRegimente, der sich seit län
gerer Zeit in Untersuchungshaft de
fand, sich an einer Schlinge ausge-.
tniipft, als der dienstthuende Unter
offizier die Zelle betrat, dem es ge
lang, ihn noch rechtzeitig abzuschnei
den. Der Lebensmiide wurde in das
Lazareth gebracht, wo ihn ein Posten
bewachen mußte. Als dieser abgelöst
werden sollte, stellte es sich heraus, daß
der Posten wie auch der lehensmüde
Untersuchungsgefangene geflohen wa
ren.
Tod um einen Hut. Zwi
schen Belowes und Brazetz, Böhmen,
wehte der Sturm dem mit seinem
Bruder Nachts aus dem Gasthause
heimiehrenden Einwohner Anton Pro
ser den hut in den hoch angeschwol
lenen Mettauflusz. Der Undesonnene
sprang dem hute nach und verschwand
in den reißenden Fluthen Sein Bru
der suchte ihn zu retten, fand aber
ebenfalls den Tod.
Verhaftete Militiir
w a ch e. Jn Szegedin, Ungarn, wurde
auf Veranlassung der Staatspolizei
eine Wachpatrouille des 46. Infan
terie- iments oerhaftet, weil sie
idurch ächlafen im Wschdienst die
Flucht des im Kasernenarrest internirs
ten schweren Verbrechers und Militärs
flüchtlings Nagypal ermöglicht hatte.
Jetter Posten. Jn der
»Dortmunder Zeitung« war jüngst das
folgende Jnserat zu lesen: »Ein Bu
Freau ehilfe mit schöner flotter hand
sschri t auf sofort gesucht. Gehalt jähr
)lich 500 Mart. Bewerber müssen we
Intgstens zwei Jahre im Verwaltungs
3 fach thätig ewesen sein und gute Zeug
inisse auswe sen tönnen.«
» Der Schmerz des Gat
; t e n. Jm »Brandenburger Anzeiger«
deriisfentlichte Iris heidtemper in
»Wer-en folgende Anzeige: »Mein Weib,
ist deriie heidtemper, ist mir mit
meinem Sohne und einer beträchtlichen
Summe Geldes abhanden gekommen.
Der ehrliche Finder wird gebeten, die
selben zu behalten.«
Pföndung einer Zahne
sn Ditsseldorf wurde von einem Ge
richtsdollzielzer eine Vereintfalzne ge
pfiindet nnd zum Vertause an den
Metstbietenden autgeschrtebw
g
:W . ·«HWW" « I-:
DE Inland T
- -I—r—r—r·-H«-t«x-1«H«4W—isx-i—isk— kit
Ertrunten bei Ret
tung einer Gefährtin
D. C. Shriver von Seattle, Wash»
ertrant kürzlich bei dem Versuch, ein
junges Mädchen zu retten, die mit ihm
in einem Boote auf dem Lake Wash
ington fuhr. Er rettete das Mädchen,
aber ertrant selber.
Gesegneten Appetit!
Albert Padgett von Washington, D.
C» wurde neulich vom Polizeirichter
Kimball wegen Thierquälerei zur Zah
lung von 325 Strafe und Kosten oder
drei Monaten Gefängnißhast verur
theilt. Padgett hatte in betrunkenem
Zustande einer Katze den Schwanz ab
gebissen.
Frecher Angriff. Der
etwa 50 Jahre alte Morris Lachmann s
von Baltimore, Md., wurde von dem:
15 Jahre alten Negerjungen Williams
Zames mit einem Backstein so auf denJ
opf geschlagen, daß er einen Schädel- J
bruch erlitt. Lachrnann hatte den Ne-i
ger, der mit anderen Jungen nach sei-z
nein Laden getommen war, um Soda- I
wassek zu trinken, aus seinem Lotali
gewiesen, weil er sich unanständig beJ
nommen hatte. i
Posträuber verhaftetu
Reil N. Hughes, der älteste Cletk in
der Postoffice zu Columbia, Tenn»
Sohn des früheren Postmeisters Col·«
A. W. Hughes, wurde von den Bun
desinspettoren auf die Anklage hin in
Hast genommen, die Post bestohlen zu
haben. Er gehört einer der prominen
testen Familien des Staates an. Die
Verhaftung bildete das Resultat einer
Untersuchung verschiedener kleiner
Diebstahle, die sich in der Postofsice
zu Columbia ereigneten.
Grausiger Fund. Die
Leiche eines jungen Mannes, welcher
beide Ohren abgeschnitten waren,
wurde kürzlich westlich von Oklahoma
City, O. T» aufgefunden. Ein frisch
abgeschnittenes Ohr war aus einer der
hauptstraßen der Stadt gesunden wor
den, und dies führte zur Auffindung
der Leiche. Es war dies das zweite»
Verbrechen dieser Art innerhalb einer
Woche. Kurz zuvor wurde in einem!
Eisenbahnwagen die Leiche eines Man- I
neö gefunden, der ebenfalls beide!
Ohren fehlten i
i
Kampf mit Schlangen
Jn McMullin Fc Riddles Sägemühlel
zu Sinling Valley, Pa» kam es zwi-?
schen Arbeitern und Copperheads zu;
einer regelrechten Schlacht. Ein Ar- ;
heiter bemerkte unter einer Maschine!
eine große Schlange. Er ergriff einen
Stock und schlug aus das Thier ein,
aber ehe er’s sich versah, kamen aus
allen Winkeln ziemlich große Copper
heads auf ihn losgeschofsen Seine
Kameraden kamen ihm schnell mit;
Steinen und Kniitteln zu Hilfe, und;
es gelang, zehn dieser Giftschlangen zu
tödten, während von den Arbeitern
keiner Bißwunden erlitt.
Geistesgegenwart siegt »
Beim Versuch, G. J. W Stacl von;
Oatland, Kal» welcher mit einer An
zahl Freunden in einem Automobili
neulich nach der Stadt zurückkehrte, zu ;
überfallen, wäre ein Straßenräubers
beinahe überfahren und getödtet wor-;
den. Als die Maschine sich zwischen
Alvarado und Mi. Eden befand, sah
Herr Stack mitten aus der Straße
einen Mann stehen, der einen Revolver
in Anschlag hielt. Statt nun die
Fahrt zu verlangsamen, drehte Herr
Stack die volle Kraft an, und der Räu
ber konnte sich nur mit genauer Noth
durch einen Seitensprung in Sicher
heit bringen.
Nach 28jähriger Tren
nung wieder vereint.
Oberst Henry E. S. Kellogg von
Jthaca, N. Y» und Frau Elizaheth
Rofhing Kellogg Henry haben sich nach
einer Trennung von 28 Jahren wieder
geheirathet. Bot 30 Jahren heirathete
Kellogg rl. Elizabeth Rofhing in
Trumans urg, aber nach einigen Jah
ren wurde das Paar geschieden. Beide
verheiratheten sich anderweitig wieder,
aber in den leßten Jahren haben beide
ihre «befsere« Ehehälfte durch den Tod
verloren. Oberst Kellog , der nach der
Scheidung von seiner er ten Frau nach
dem Westen ge angen war, tam kürz
lich nach New York, und besuchte fein
altes heim. urch die Bemühungen
der Kinder aus erster Ehe erfolgte eine
Fusammenlunft und Versöhnung und
chließlich eine heirath.
Kostspieliges Schläf
äe n. Der Dausirer Win. harris von
hirago, ll., war verhaftet worden«
weil er au seinem Wagen eingeschla
fen war, ais dieser sich auf den Stra
ßenbahngeleisen befand. Jnfolge des
sen gab et eine ziemlich große Stau
ung von «Elektrischen« und harriö
wäre, als die Passagiere den Sachver
halt erfuhren, beinahe gelhncht wor
den. Bot dem Richter Sadler gab
der Mann an, daß er die Nacht zuvor
das Baby herumgetragen und in
Schlaf singen mußte, weil es sich sonst
absolut ncht beruhigen lassen wollte.
Mit dieser Beschäftigung habe er meh
rere Stunden zugebracht, und sei daher
fa müde gewesen, daß er auf seinem
Wagen einfchlief. Der Richter empfahl
ihm, dergleichen das nächste Mal sei
ner rau zu überlassen und strafte ihn .
um nebft Kosten. Harris soll ge- «
schworen haben, nie wieder Muts-L
fpielen su wollen. l
—
Ein Vergnügen eigner
A r t. Die Mitglieder einer Gesell
schaft von Geschäftsleuten von St.
Louis, Mo., die neulich nach zwölf
stündiger Gefangenschaft auf einer
Sandbank im Mississippi endlich wie
der zu den harrenden und sorgenden
Familien zurückkehrten, sind nun auch
der Ueberzeugung daß eine Wasser
fahrt doch ein Vergnügen eigner Art
sei. Die Gesellschaft machte eine
Probefahrt mit einem Naphthaboot,«
das den schönen Namen »Blauer
Schrecken« führt, und fuhr bei der
»Wilden Hund«-Insel auf. Anfangs
nahm man die Sache·scherzhaft, bis
sich herausstellte, daß das Boot absolut
nicht von dem Sande weichen wollte.
Ein anbaltender Landregen trug auch
nicht dazu bei, die Laune der Aus-«
flügler zu verbessern, und als es end
lich gelang, loszulommen, da mag
wohl Jeder geschworen haben: Nie
wieder!
Frau reitet zwei Män
n e r. Durch den Muth von Fri. Ger
trude Edholm von Manistigue, Mich»
sind zwei Männer vom ·Ertrinten in
der Bay von Fayette, Delta County,
erettei worden. Der 80 Jahre alte
Peter Magnuson brach beim Fischen
durch ein altes Dort und ein gewisser
Nelson sprang ihm sofort nach, um
ihn vom Ertrinten zu retten. Der
alte Mann klammerte sich in seiner
An ft an den Hals seines Retters und
die er wäre mit ihm untergegangen,
wenn nicht Fri. Edbolm vom Dock aus
mit eigener Lebensgefabr Magnuson
ergriffen und geholfen hätte, ihn über
Wasser zu halten, bis ein Boot lam,
welches die beiden Männer heraus
fischte.
Langjährige Ehe. Jni
höchsten Grade pathetisch klang eine
Geschichte, welche der 73 Jahre alte
Joseph Ling von Cincinnati, O» in
der Amtsstube des- Biirgermeisters er
zählte. Seit nahezu einem halben
Jahrhundert hat er Freud und Leid
mit seiner um einige Jahre jüngeren
Frau getheilt und jetzt muß er von
ihr scheiden. Seine Kräfte wollen nicht
mehr ausreichen für die Arbeit und die
86 betragende Monats-Pension welche
Uncle Sam ihm bezahlt, langt nicht
für ihn und seine Frau. Er hat sich
deshalb entschlossen, das Soldatenheirn
in Sandusky aufzusuchen und dort
seinen Lebensabend zu beschließen.
kDie Pension wird seiner Frau zufal
en.
Spät kommt ihr, doch
i h r i o m nr t. Ein Poftschlitten,
der vor sechs Jahren auf dem Trail
zwischen Candle und Rome, Alaska,
verloren gegangen war, nachdem der
Agent George Carpenter und feine
Leute erfroren waren, ist endlich neu
lich von Sam Magide und Tom Roufi ;
von Seattle, Wash» welche diese Stelle
von Candle aus über den Noxapaga
Divide passirten, gefunden worden«
Die Adressen der Briefe und Packete
waren noch lesbar und eine Uhr, die
in einem Packet war, ging wieder, als
sie aufgezogen war. Die Sachen wa
ren gut berpackt gewesen.
Eigenthümlicher Un
f a l l. Vor einigen Wochen brannte
am Laie Harriet,Minneapolis, Minn.,
ein Haus ab; man vermuthete Brand
ftiftung und über ah dem Detektiv An
drew Crumrny en Fall. Crummy
fand auf der Brandftätte gewisse Che
mitalien und steckte fie in die Tasche,
um sie untersuchen zu lassen. Als er
ein Stück Weges gegangen war explo
dirte das Zeug plötzlich und steckte sei
nen Rock in Brand. Er riß sich den
Rock vom Leibe, ehe er Brandwunden
erhielt. Der geheimnißvolle Stoff war
Phogphor.
Lotomotive explodirt.
Jn der Nähe von Milan, Tenn» ex
plodirte der Kessel einer Lolomotive,
die einem Eilzuge der Jllinois Cen
tral-Bahn vorgespannt war, wodurch
nicht allein der Frachtzug selbst, son
dern noch ein anderer Zug auf einem
Nebengeleife zertrümmert wurden.
Vier Männer wurden auf der Stelle
getödtet, einer tödtlich und zehn andere
schwer verletzt. Der Zu fuhr sehr
schnell, als die Explosion ich ereignete.
Beide Züge geriethen nach der Kata
strophe in Brand und wurden ver
nichtet.
Pulverexplosion ims
Schaufenster. ZweiFäfzchens
Pulver, welche sich im Schaufenster
von McDowells Eisenwaaren-Hand- :
lung in Dalton, O., befanden, explo
dirten neulich. Die ganze Front des
Gebäudes fiel der Gewalt der Explo
sion zum Opfer. W. O. Resser und
Amos Moses, beide Clerts, sind schwer
verletzt worden. Die Ursache der Ex
plosion ist unbekannt.
Fonds gegen Diebe.
Um sich Schutz zu verschaffen gegen
die Beuteziige einer Diebesbande,
welche unter den Schasheerden ihr Un
wesen treibt, hat die Belle Fourche
Wool Growers’ Association, S. D»
beschlossen, ein Asseßment von einem
Viertelcent per Schaf von allen Schaf
züchtern zu erheben, um damit einen
Fonds zur Verfolgung der Schafdiebe
»zu sammeln.
-Beim Schwimmen ver
u n g l ii ckt Edmund R Watson
von Philadelphia ist neulich im
Schwimmbassin auf dem Sprungbrett
ausgeglitten und schlug mit dem Kopfe
gegen den Steinrand des Bassins Be
ltvsßtlvi wurde er aus dem Wasser ge
zogen und verschied auf dem Weg nach
sdem cost-Eise
RlBBON
Bottled Beet
ehe es vollständig abgelagert ist.
Es nimmt nahezu fünf Monate, vom Kessel
zu Ihnen zu gelangen. Bier so vollständig
zu lagern, ihm das erforderliche Alter zu
geben, kostet sehr viel, setzt uns aber in
den Stand, Sturz Bier zu garantiren
als völlig abgelagert, gesund und von
lieblich mildem Aroma. Ein Bier, das
der empfindlichste Magen würdigen wird.
Können Sie diese Garantie mit anderen Vieren
erhalten? Jst es nicht der Mühe werth, daß
Sie dieses in Erwägung ziehen und, wenn Sie
Bierkaufen, Storz zu bestellen?
H. A. stell-Etw- Acf.. eman Island, Not-.
sfonz new-No co. M owns-n act-.
CRAN DJls LA N D BANKING OOMPANY
Kapital AL- 1DU,000.00 : - Ueberschuß und Profite «’« 5,000.00.
Zinsen bezahlt auf Zeitdeposttem
I Prozent für II Monat-. s Prozent für C Monate. s Prozent für s Monate.
Geld derbe-lieu Zu möglichst niedrigen Rates-. Um Euere Zenos-Dein Anleihen sowie
anderen Banfgeschjite wiid freundhchü e151:ch:.
S AZVetersein iska JIW Thomvion, Bist-Präs. G B Bell, Kass. JRAltekjr, Ass: Kass·
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J
Auffindung von Palimpsefiem
Professor Heiberg von der Universi
tät Kopenhagen hat im Kloster zum
Feiligen Grabe in Konstantinopel eine
öchsi interessante historische Entdeck
ung gemacht. Beim Studiren alter
Manuskripte im Kloster fand er eine
Anzahl von Palimpsesten, die außer
Predigten und Psalmen aus dem 12.
Jahrhundert Abschriften der Werke
des um 287 v. Chr. gebotenen griechi
schen Mathematiters Archimedes ent
hielten. Das Manuskript war eine
Abschrift, die ein Mönch um das Jahr
900 angefertigt hatte, und die später
nach Konstantinopel ebracht worden
war. Die türli chen Behörden erlaub
ten dem Profe or nicht, das Manu
skript mitzunehmen, doch wurde ihm
gestattet, es zu kopiren, und die Kopie
wurde veröffentlicht.
Unter einem Palimpsest versteht man
ein Pergament, von welchem die Schrift,
mit welcher dasselbe ursprünglich be
schrieben war, abgetraht, weggewischt
oder sonst unsichtbar gemacht wurde.
damit man Neues darauf schreiben
» konnte. Da im Mittelalter das Schreib
.matetial iostspieli war, so bediente
man sich dieses M- ttels namentli in
Klöstern häufig, um schon beschrie ne
Pergamentrollen wieder benusen zu
isnnern äu neuem eit ist es, zum
Theil dur chemische ittel, gelungen,
die piitere Schrift zu vertilgen und die
feil re W lesba- zu machen.
M
—
Die Höhle von Atteudorn.
Jn der Nähe der Stadt Attendorn,
Westsalen, ist in einem Kaltsteinhruch
der Firma Biggethaler Kaltwerke
durch einen Sprengschuß der Eingang
zu einer Tropfsteinhöhle sreigelegt
orden. Ein größerer Theil der
Höhle enthält unaesähr 50 bis 60 ver
chiedene Nischen, Kapellen und Chöre
mit abwechselnden Höhen bis zu 15
Metern (1 Meter := 89.87 Zoll) und
Breiten von 6 bis 10 Metern. Die
Höhle ist eine der bedeutendsten
Deutschlands, und ihre Tropssteinge
bilde übertreffen die der Dechenhöhle
bei Jserlohn. Außer großen, meters
breiten Vorhängen in Bleististstärte.
die aus schneeweißen Tropssteinen ge
bildet sind, befinden sich auch mehrsar
bige Vorhänge und sehr viele große
und kleine Säulen von 8 bis 5 Meter
Höhe in der Höhle. Mehrere vollstän
dig gletscherähnliche Tropfsteineins
slüsse kommen 2 bis 3 Stockwerk hoch
durch Nischen herunter und ergießen
sich noch in weitere Tiefen; fie sind;
schneeweiß und glänzend, so daß man
glaubt, thatsächlich gestorene Gletscher
vor sich zu haben.
Einstweilen ist die Besichtigung der
Schönheiten der Höhle noch mit vielen
Unbequeinlichkeiten vertniipst, die Be
cher des Bruches beabsichtigen jedoch,
te Döhle so zu gestalten, daß sie von
Pesuchern miihelos begangen werden
ann.