Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 31, 1907, Sweiter Theil., Image 14

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    HtmiIkaTche Rath
M Frau Nitsch dafür sorgt, daß ihr
- Mann bei seinen geistigen Arbei
ten nicht gestört wird.
Mistet Editetl
Of warfe, eMann werd manchmal
e Oiße mäd, un dann legt er Sache
sitze sei eigeneFrau. Awwer ofcoutsez
meint es nil so. Wenigstens Jch
, - thu es nit.Son
nern ins-Gegen
theil Wann pi
Alti nit als emol
.e Vißle tschellvs
wär un dann nff
die dämmsle Ge
danke«kätn, wann
fte mit fo cPred
fchuslß dergege
l;ätl, daß Ich
als emol durch
f
Büßneß »s-— des
is fir7jht, Mkltek
Ikdtez --(- eBißle
länqu zerückge
halte werd un
dann so furchts
bar lange Spiel
sches mache lhät.
wann Ich Mei
« müde-Z Haupt
uss die Endetdaunkisie mit meroi
detie (fitfkfeverzich Dolleks des Stück,
Mister Editerl leg, wann sie nit st
wcrhcupt dokch iyr Reinlichkeit un
äwcoettriebene Okdnungslieb Mich
halber zot Verzweiflung bringe un
Mich inehxfckxtentheils derborch zum
Haus enaussreile thät, da wär die
Altt—abgeselze vun ihre Looks —
die feinste Frau vun der Welt Un
s merklich e TschuelL oder wie mer uff
« Dötsch legt, e Juwel, erfept verleicht,
daß sie e Båßle e böse Zung hol,
wann uff Ihr Nachbarn dte Reh
kämmt, un daß sie üwwehraupt aetn
anvere Leit eBißle sehr start schlecht
ze mache gleicht, awirer funscht, wie
gesagt, is sie e Perl vun eme Frauen-:
sit-einen Blog is es schad, daß sie als
emol e Bißle kostet-if Fits kriegt.
Ase-mer funscht e Seel vun eter Frau.
CWann sie sich nor des fötchterliche
Schimpfe abgewöhnc könnt!)
Jetz quele Eie, Misterlsditec is es
nii viel schöner vun eme Mann, warm
, ee sei Frau hoch hält un sie tespetlet
Z « un gut vun ihr spreche thut lfo wie
T; Jchk anstatt-Z sie eurmer ze renne lwie
es leider aach Leit gebt, wo es thun)?
W .
wo oeroorch Ich dazu rimm, des
. gegeivärtiqe Loble uii die Alti ze
finge, des-is horch ihr zart-Rücksicht
während- daß Ich de geqewiirtigeLei
Leg-schreib Jch bei-. nämkich grad a
fgnge wolle, Jhne Mei Wjubs iiwwer
die aggeblickliche Situäichen in Ri
gard zu Ballidir niedergeschreibe, weii
Ich genohiißt ben, daß Sie in dene
Sache nit so recht wisse, wie Sie dra
ein, un Jch hen Mich grad gefreut,
- ß es so schö still im Haus war, daß
Mei Minute fammle konni, da er
iorit wie Orgelton un Giocketlang uns
Irr Mir in der Kiischen mit erer
Siärk vun 3000—400(1 Horspauer
die Stimm nun der Atti: »Ich will
hemme, baß ietz Alle-«- mäusche
Wie im ganze Haus, we: l derMifier
ch schafft. Er schreibt ietzt for die
s III-er an BgllivixZ
« Es is doch e gute, vorsorgliche
"- use-get« ——- hen Jch mir gedenkt Of
essrse war Jch e Bißle au- Meine
Gedgnke erausgerisse wom Awwer
Ich hen Mich sehn-U gesammelt. weil.
es wieder ganz ruhig geworn iH
a,Die Frau is e (Engei,« hen Ich ge-«
H IMM- Un dann war Jzch grad ioi
mit, daß Ich de erste Satz beeij
« schreibe wolle, wei! eck- wes-Kieb(
Ususcheftill im Haus war Da geht egi
« Zimmer Mir los Im Jch hör die Atti
— Jreischc «Jhr elende, miserableKids,
: wann Ihr fes nit emol for e Stünd
Oe ruhig sei könnt während daß
.Eu-.r Vaddet un Großvgdder Kopf
- Tebeit thut, dann sollt Jhr mich emol
Jkeimt lerne Seht Jhr die Wipp?
Da dermit kriegt es der Erste, wo en
Reis macht« «
Was heischt De doch for eGiitieri
ib, Johnf hen Ich Mir gedenkt.
Mirexie Uageblick is e förchterli ches
äeheisch in der Mich losgeggngr.
dem die Mädcher muß enNois
hatt-we, wo Jch awwer gar
gehst-i geht-it heu. Awwer Mei
« braves, treues Weib hotez ge
scheit Wie die Göttin der Rache
De eeunner gestürzt gekimme un
deckte-ists un gekeift, daß merks
Dies weit hoi hökn könne, un
M he- ems dem Takt vuu der Alti
· Ldaß des Mabche an dem Spott
zt morn is- wege Mich bei
r Kopfarbeit stör’n.
« Hafer WeuEngel vuu erer Frau
« lieu Ich Mir gesagt
sie-use volle, set-vi
Mf ARIEL-We wege ielw wEe
W wMth cis-Fig ge
sz z -
, m- Jch des ge thät Ich
», darum-. Mei danke
. «·IM in dem nämli
( gehst Wieder iiwwer Mir e
IT M Seh-U los. Es war Mei
wo gedenkt-i bot ais
w Zeiss stecke thät Ich
. ich mich-setz weil Ich
, sein Mbche wär was pai
W
dafe Jch ei for besser befunrre here-des
Schreibe dun dem gegewärtige Brief
z- Mit-one
Jch denk, Ich tverd Mein nexte
Brief vum Tfcholkr oder funfcht erne
ruhige Saluhn aus schreibe wo die
Leit nit fo rücksichtsvoll fein, Mich
doech ihr Attempts, Ruh ze stifte,
halber triifi ze törne.
Mit diesem Wunsche aach for Ihne,
Mit Rigards
Youes
JohnRitfch Esa.
sichtli- Tes see —- Tote-.
Ueber eine Auffiihrung von »Wil
helrn Tell« in Tolio macht ein
Schwein BLatt folgende Angaben:
Die Vorstellung beginnt um 51,'» Uhr
und endet, da noch ein langes Ballett
angehängt wird, um 11 Uhr Nachts.
Das Many-Theater ift...nach japani
fcher Art ohne Stühle für die Zu
fchauer. Das Publikum sitzt auf
Matten am Boden. Das Stück wurde
sehr gut gegeben. Die Personen tra
en japanische Namen und die Ueber
etzung folgt dem Schiller’fchen Text
ziemlich treu. Bei den besonders pa
triotifcheg Stellen zollte das Publi
lutn lebhaften Beifall. Tell ift ein ja
panischer Jäger, Geßler ein Dainrio
(Lehensfiirft). Auf der Stange hängt
der eifrrne, reichgefchmiickte Hut einer
japanischen Rüstung. Der Sturm
im dritten Alt und der htiillendeSee
waren großartig realiftifch Die Ja
paner find große Verehrer des Thea
ters, und -da die meisten Stücke
ungefähr zwölf Stunden dauern, fo
richten sie sich ganz häuslich ein. Sie
bringen die kleinen Kinder. die Magd,
vielleicht gar den Hund mit, rücken
recht nahe zusammen (tnan bezahlt
den »Pla ", aber darauf diirfen fo
veil Men chen sitzen, als Raum ba
tben). Die Theaterreftaurants liefern
warmes Essen und Ther, und derart
wird der Familie aus dem Theater
Vergnügen ein richtiges Picknich Die
Japaner haben die Drehbähne5 wäh
rend sich eine Szene abfpielt, wird
auf der hinteren Hälfte der Scheibe
die Szenerie für den nächsten Akt auf
gestellt. Dann dreht sich die Scheibe,
und man spielt ohne Zeitverlust
weiter
sue OefnquJsiFeneayieu.
Mehrere Personen sieebten einem
Bahnhofe in Germantown ga Alle
gingen ganz behaglich; denn sie glaub
ten, daß noch Zeit genuq sei um den
nächsten Zug zu erreichen. Da kam ein
Herr in schlankem Trabe an ihnen
vorbeigelaufen. Sofott begannen
auch die anderen eine rasch-e Gan-Hatt
anzuschlagen und schließlich kam es
zu einem allgemeinen Weinwagen an
dem auch mehrere Damen theilnalp
’men. Als alle atbeknlas den Bahnhoi
erreichten, saß der Here, der an ihnen
vorbeigelaufen war, ganz genküthlich
auf einer Bank und las in einer Zei
Liung Die Bat-naht aber zeigte-. daß
es noch ver zehn Minuten bis za.
Abgange des Zuges war. Die leu
wiitbende Blicke auf den .Mann, der
sie zu dem Daimyan verlockt hatte,
und leießlich fragte ihn eine Dame
in gereiztem Tone: »Warum sind Siej
so gelaufen?« Der Angetedete blickte
verwundert von seiner Zeitung auf
und sagte ruhig: »Aus Gesundheits
tücksichten!«
Sy«ie0esre’s zehrt Oel-see Nr Ie
Ists-und
Jn »Hamlet« (1. Aufzug, »Es-Zeno
gibt ver alte Polonius seinem Sonne
Laerteg anläßlich dessen Abreise nach
Frankreich folgende Regeln mit auf
den Weg:
1. Gib den Gedanken, die du hegsi,
nicht Zunge, noch einem ungebührli
chen die That.
2. Lentselig sei, doch keineswegs
gemei .
-3. Den Freund, der dein und dessen
Wahl erprobt, mit eh'rnern Hasen
ttammer’ an dein Herz.
4. Doch hätte deine Hand nicht
durch Begrüßung von jedem neuge
heckten Bruder.
Z. Hüte dich, in Händel zu gerathen;
bist du drin, führ’ sie, daß sich dein
Feind vor dir mag hüten. -
S. Dein Ohr leih' jedem, wen’gen
deine Stimme.
. Nimm Rath von allen, aber spar’
dein Urtheil.
R. Die Kleidung kostbar, wiss dein
Beutel kann, doch nicht in’s Grillen
hafte; reich, nicht bunt; dennes ver
fündigt oft die Tracht den Mann, und
die vom ersten Rang und Stand in
Frankreich sind drin von edelsier und
feinftet Wahl.
.- 9. Kein Botger sei und auch Ver
leihet nicht; sich und den Freund ver
liert das Darlehn oft, und bergen
ftumpft der Wirthschaft Spihe ab.
,10. Dies über alle-: sei dir selber
tieri. und daraus folgt, sowie die«
Nat-It dein Tage, du kannst nicht fatsch
sien gegen ir d wen.
same see Ins eine todt-e us. . .
Wenn Du noch eine Tochter hast«
So danke Gott und sei .ufrieden,
Doch nimmt sie jemand, e ihr paßt,
So ist das besser ganz entschieden
Ziffern-stic- sen-Mk
Sohn: »Weißt Du was, Vater, ich
möchte Spezialist sitt Augentrcntheis
ten meet-ent-9
f« Later: MMMFZIWSWCIM
. ne ran e
F N, Augen user nur 2!«
I
W
, Unser Jan-do. «
Eine wahre Geschichte von Rudolf
von Rübs.
Ei entlich war mein Schwager da
ran sgchuld das wir uns einen Ball
dogg anschassten. Als roir das us
aus dem Wolle tausten, da sagte achr
bar Deetchen, wir müßten einen bund
haben. Hier draußen gehörten die Ein
vriiche zur Tagesordnung.
Also —— wir wollten uns einen nnd
taufen. Meine Frau schlug nat· rlich
sofort einen Buttdogg vor. Denn sie
hätt viel ans ihren Bruder. Ich hatte
nichts dagegen einzuwenden. Einen
handfesten Hund brauchten wir, das-:
svar klar.
Nachdem der Beschluß gefaßt war,
machte ich mich an seine Ausführung
Jch studirte die Thierbörie und fand
dort folgendes Jnierat:
»Hochedelige englisch Bulldoggs.
Wegen Uedetsiillung des Zwingers
habe abzugeben 2, 3 von Dem berühm
ten Chanipion »Waterproof Monats-«
aus meiner ersttlassigen« typischen
»Eounteß Mabel«, sür die mir wie
derholt 1000 M. geboten sind. Viele
Anerkennungen und Ehrenpreisr.
Ritde Zo, hündin 15 Mi. per Nach
nahme.
H. Poppendiect, Schneidlingen.
Post Breitenbach.«
Arn andern Morgen bestellte ich den
Hund, der mit größter Prornptheit
:einging. Gerade als ich Morgens in
s das stontor wollte. hielt die Geschenke
post vor unserer Thür.
; »Seht er noch?« fragte meine Frau
besorgt den-s Posiboten.
»Aber sehr,« grinste der und zeigte
sein defettes Gebiß von einem Ohr bis
zum andern. Ueberhaut schien er we
nig Lnst zu haben, sich von seinem
Schüsling zu trennen.
» Der fteette in einer Rudelkiste. auf
Idie statt des Deckels schmale Latten
genagelt waren. Ab und zu zeigte sich
dazwischen eine tasfeebraune ase von
Jdem Umsange eine- mittleren Hosen
«tnopfes. Sonst war nichts zu sehen.
; Ich holte Zange und Stemineisen.
nnd bald stieg Jumbo — so sollte er
Weißen — aus seinem Flaton.
Es war ein vrolliaer, kleiner But
;sche»——·ganz weis-, mit einer braunen,
unverschägten Regennair. abgepaßt,·
ch ein WCUIKPUMNUL UIZU km LI- ’
,cherlich altlluges, faltisgees Gesicht. Er
ewann durch fein-.- Liebenswiirri leiij
ifzofort unser Herz. Mit der grö teni
Bierehrlichteic ledxe er eitles. wag ins
seine Nähe tanz, inockten es Hände-, «
Hofenkeine oder Stieer fein. 0 tere
schien er zu bevorzugten Vermut,lict
schmeckte idcn dir Wicksic Als er
fchließkich sein Menii mit einer wol-,
-ren Inbrunst zu sich nahm und dabei
itemneratneniooll mit beiden Vorder ,
’ deinen mitten in den Milchreis hinein
sinnst-eh aerieth das ganze Publikum in
I Entzüiten «
; Kurz-— Jumbo irar der Held des
jTagek nnd blieb es. Selbst unsere
i
i
.alte, grämlickie Friedertte duldete ihn
»in der Küche und drückte ihn ab und
zu zärtlich an ihren Busen.
So ging es den ganzen Sommer
Tiber. Ta tan: eines Tages mein
Schwager Karl zu Befmn Schon als
wir idn von der Bahn abholten, er
zählten wir ihm von Jumbo.
Er schien sichtlich befriedigt Tag
rrar bei ihm eine SeltentxM Tenn
er war ein alter Junggeselle und fast
nie rnit uns zufrieden.
Junido wurde ihm denn auch gleich
vorgetiihrt, als wir ankamen. Er fali
den Köter eine Weile durch seine gol
dene Brille an. Endlich sagte er: »Da
seid ihr ja gründlich reingefallen Tag
habe ich mir gleich gedacht.'·
Wir waren fassnngslos. So etwa-«
hatteu wir nicht erwartet. Mekne
Frau betani einen rothen Kopi. Sie
ist ein bißchen start nnd neigt zu Kon
gestionen .
»Na, erlaude mal, RarW erwiderte
sie gereizt. »Er stammt von erstllaif1
gen Eltern. Sein Vater ist der be
rühmte Champion Waterproof«. .
.tht's ja gar nicht," sagte mein
Schwager bestimmt. Und nun hielt er
uns einen Vortrag darüber, wie ein
richtiger Bulldogg aussehen müsse.
»Sieh mal, Wilhelmine, der Brill
dogg muß eine schwur Nase haben.
So eine braune Karto el ift gleichein
böser Fehler. Dann die fleiichfarbis
gen Augenlider, wieder ein Fehlers
Und viel zu wenig Stop —ich meine:
die Nase ist nicht genug zurückgescho
ben. Die Entfernung von der Nasen
spihe bis zu den Augen darf höchstens
vier Zentimeter betragen. Und dann
steht er auch zu.hoch. Vom Standort
sind nur 45 Zentimeter Schnserhöhe
zugelassen Jch wette, er hat mehr.
Und dann der Kopr Ein mäßiger
Bulld g muß mindestens 80 Zenti
meter opfanricng nahm«
Hat er auch« stritt meine Frau
und Mir sofort ihr Zentimeterinak
Aas erechnet iechsundvierzig Zen
timeter, trinmphirte mein Schweigen
nachdem er gemessen hatte.
»Da Fiel-it zu sites-m ein« tagte
Frau und riß ihm das Maß
cui der hand. Sie vrmäte eibe auch
nicht mehr als achtundvierzig ti
meter heran-, nnd nieset-di mogelte
sie noch .
Ins tnei ver-zweifelten Sträu
beni wu de fest Innrdo einer io ge
nauen Revenge uns unterzogen wie
der feiise its-no lau-n einein
. deinen lies. BSeil-Juliu
, irge, Die-in ro « nnd
stricken Untier-längs alles
III-de gesessen Miste M diessei
«M w tust-le its sei deuts
W
L
neren Icthteln ,,rnel»len wallten,
wurde die Year-III Kreatur falsch and
biß meinem Sqwager in die hand.
»Er-en schlechten Charakter hat er
mich noch,« la te der und stand grim
mig von den nieen auf. »Und viel
zu feste Schultern —- »wel1 out in el
baw'·, nennt das der Englander. Den
könnt ihr für Geld sehen lassen.W
Jch war erstaunt, daß meine Frau
nicht außer sich gerieth. Sie that das
leicht. Aber ich glaube, sie war zu ge-:
brachen dazu. «
.Jch denke« wir essen fest erst mal
Ums-« suchte ich abzulenten »Noch
her können wir ja wieder messen."
Das brachte meinen Schwagrr ans
andere Gedanken «J-1,« sagte er,
»was gibt es senn zuelfem Minchen?
Der Jurnba kann sich ja nach ans
wachfen,« meinte er diplomatisch.
MeinelPrau faßte sich und ließ ans
richten. ns beiden lag der Hund irr
Magen. Mein Schwager aber-aß fiir
drei. Und wir athmeien erleichtert
auf, als er erklärte, dafr er nur zwei
Tn e bleiben wollte.
— it feinem Besuche war re mit
Jumdo anders geworden Wir behan
delten ihn nicht schlecht Er heLam fein
Falter nnd nicht mehr Priigel als
sonst; aber er war nicht mehr Unser
Stolz· Wir merkten nicht, was für
ein stattlicher Hund er wurde. wie an
hänglich er war. für jeden Fremden
unnahbar-. Er lag fest viel an ve
Kettex immer seltener begleitete er uns
auf unseren Spaziergang-n Jn die
Stube ließ ihn meine Frau schon gar
nicht mehr. »Er machte alles
fchmuyigk meinte fre. Vorher hatte
sie nie daran gedacht.
Da war es, daß ich eines Sonn
tags früher vorn Kantar kam. Ich
sagte zu meiner Fran, die in perKiiche
stand« daß ich vor dem Abendbrod noch
eine halbe Stunde frische Luft schöper
walle. und machte mich auf den Weg.
Der Hund begleitete mich bis zur
Samman Er bettelte und wallte
mitgeben, aber ich ließ ihn zu Haufe i
Es- war ein wunderschöner Tag. Ich
vog gleich vom Wolle ab und ging dxn »
Heckenweg hinunter. Reiche-J nnd linkgx
blühten die Kirsche-n- Die Gnitzenj
spielten, und lwch oben in der war- ;
men Luft jagten sitt- wie ::rrf:nnig dies
Eckwaltxrn ’
Jn der Hecke war ez schwarz vonis
Maikäfern Jch bin ein zeoßerFreUnTH
von Maikäfern Sie erinnern michs
innrer an meine Jngendzadrr. Dennk
ich bin an are Saite ausgewachsen«
und dort gibt es hock- noeti It- und zu »
ein richtig-eg- M-::tii!·e:iahr.
Ich war also reitst veroniihh Eritis-»
mich über alles unt spe;ie!3 ji«-des dies
Maikäfer. Niemand beixeanete mir isn :
teewegsiz nur vor der Doggen-nähte
saßen drei zusammen auf ein-eBan
zwei Kerle nnd in der Mitte ein Miit-«- s
then
Ich fah mir im Vorbeigehen die Ge
sellschaft an. Der eine mußte ein
Schleifer fein. Das san man an sei
nen schwarzen Fäusten Tek andere
war ein dicker, frechnafmer Venael mit
avfelgriiner Sammetivefte. eine Ziegel.
rothe Krawatte um den Hals gen-Utah
Jeder hatte einen Arm utn das Mäd
chen geschlungen Und das Frauenzirn
nier! Auf den ersten Blick fah man
wae für,eine zweiipibafte Dame sie
war. «
Eine feine Nuinrner,·' denke ich
nnd gehe weiter. Als ich unten am
jKult bin und mich gerade über die
i vielen Wasseriinsen freue, die im Wai
Tfer fett-inmittenf da tommt jemand
Winter Mir ber. Es ivar der Dicke
ivon ver Poggenmiitile. Ein Stück
Winter ihm der Schloffer und das
i Frauenzimmer.
i »Willst sie vorbeilassen,« denke ich
und bleibe stehen. Aber der Dicke bleibt
auch stehen« kriegt mich am Arm und
gröhlt mich an: «Wat bani Se denn
ei Möchen anzeeiaens Dei is meine
Braut. Verftehn Set«
Ich bin nun auch nicht gerade
schüchtern Also gebe ich dem frechen
Patron einen Schubs, daß er ein paar
Schritte zurückflieatt Da schreit das
Weibsftückt »Sei-weißen int Kult,
ERS« Und ebe ich mich versah, hatte
mich der Dicke gepackt, und ich merkte
gleich, daß er eine große Handschuh
nmnmer braucht.
«Wat,« knirschte er, «Se wallen
well ehrbare Leite uff det öffentliche
Weg verjinjitten. Dei wer mer Sie«
tiefer-den« Und dabeivrängte ee mich
such dem Mit-. »Das tann ja gut
werden« dente ich, »und schwimmen
kannst du auch nicht-«
Da höre ich mit einem Male das
Weib Wriich aufkreischen. Etwas
Wisse-i schießt wie eine Kanonentugel
zwischen die apielgriine Weste und
mich, und dann verlier-e ich die Va
lanee and falle in den Kult.
ssliicklicherwetfe war das Wasser
am Rande flach. Ali ich mich endlich
ans dem Geist-neun herausgefifcht
hatte und als eine Art Nicelmann
wieder auf der Bill-fischt existen, laq
MDich im State. Ueber ihm stand
withinigåtuntbo und fletschte seine
Als-m Mann rührte sich nicht«
n bei der lettetten Bewegung
schnappte der Mitet bödst unsemiiths
sich nach der iegelrotben man-atte.
» Der Schla er und die Braut waren
verbreitet. .
Bö- der Possenmiiste kam der
Bitth mit dem Kenner eilen-fein Da
»Er-Wie den Bund dein hat-band
and von dein Liegenden Der
Mk tehteunigst in die Bitt-he.
Qui soll ich Ihnen noch weiter er
leu? Meine rau weinte die het
Iltriinem als wir nach hause ta
nten. und l te Inmbo an die dicke
Muse. Lende-n iß Ja wieder
beim Alten. Und nun sehen Sie blos
mal, waser sitt ein-Beamten ist.un
fee Ynlldoggt
Fasse Itsksfsis
Der Marauis Klio-nat o. Orman
de, aus der alten irischen Familie der
Butter. war wegen seiner ost schrau
tenlosen Inimiithigteit belannt. CI
eaörtö zum Hofstaat der Königin
-.lisabetls von England konnte aber
ihren Gitnstling Licester ni t leiden
und sagte ihr einmal ganz o sen, Li
ceiter sei ein feiger S urte. Die
Königin na rn’s nicht ern und lachte
iiber diese emertung.
Als Licester dem Marquis am
nächsten Tage im Vorzirnmer der Kö
nigin begegnete, sagte er: »Wind
Ormonde, ich träumte letzte Nacht Von
Jänenck
»Was lönnten Sie von rnir trän
nien?" antwortete Ormonde spöttifch.
« ch träumte, daß ich Ihnen eine
Ohr eiae geaeben hätte!« erwiderte
Leicester.
.So?« ries Ormonde. »Triiume
bedeuten das Geaenthei l'« Und ei
lief-, seine gewichtige Hand schwer hin
tee das Ohr des königlichen Lieblings
fallen.
Zwar mußte er dafür in den Ton-er
wandern. lam aber bald wieder frei.
Die Butter standen mit der eben
falls sehr alten und reichbegiiterten
irischen Familie der Fitz raldö, spä
teren Herzögen von Lein er. in stän
diger Fehde. Das Kriegsgsict neigte
sich bald auf die eine, bald aus die an
dere Seite, zuweist aber aus die der
Fingerald die infolgedessen sehr über
iniitlsiza wurden. Da gelang es den
Butters einmal, das Oberhaupt der
Fingeralds zu überfallen und gefan
aenzu nehmen· Sie banden den Ge
fangenen und brachten ihn im Tri
umph aus einer Ttaxxbahre nach ihrem
Schlosse.
Unterwegs fragte einer der Butter
tiöiinifchs »Nun. wo ist denn jeyt der
große Sieger e,’fisgerald?"
l »Jmmer noch aus seinem Platz!
Immer noch Kauf dern Rücken der But
ler!« erwiderte der Gesangene heraus
fordernd
Als sich beide Familien später vers
iöhntern reicktcn sie einander die
Hände durch eine fedniale Einkass
n:ing, denn jedes fürchtete vom ande
ren, trotz der Versöhnuna, erdolchtzn
werde-n »
Gerald Fitzgserald hatte einst eine
Burg niedergedranni und wurde vor
Bis-Z Gericht Heinrichs des Achten es
kracht. Fingerner leugnete die T at
gar nicht« iiiate aber hinzu. er wtirde
die Burg nicht nieder-gebrannt hat-m
irenn er nicht geglaubt hätte. daß der
Eizetönia von Jrland drin stecke.
Dieser war zugegen und tagte-.
»Ein, Sie fetten. was das fiir ein
Mann ist. Ganz Jrlnnd tann ihn
nicht regieren«
,.Dann,« sagt-. Heinrich. «ift es
wohl dac- beste, wenn er ganz Jrland
reaiertk«
lind er machte ihn zum Bizetdnig
der grünen Insel.
»I.
Ein Osakqu Oder sen-hart
Versteck-.
Unter den allgewaltigen Leitern der
großen Berliner Bank- und handels
gesellfchasien ist einer, der über eine
außerordentlich witzige Zunge ver
fügl. Als er kürzlich rnii seinem
früheren Kollegen von der Dominik
ter Bank, Kolonialdirettor Bernkard
Dcrnburg zusammentraf, kam die
Unterhaltung, was nicht weiter ver
wunderlich ist« auf den Ausfall der
legten Reichstagswahlen Der Bank
Virekior äußerte sich ziemlich skeptisch
über den Erfolg der Regierung, da
das Centrum ja sogar verstärkt in
den Reichöia zurückgekehrt sei. Er
klopfte Derngurg tollegial auf die
Schulter und meinte: »Ihr habt
Rühreier machen wollen, aber es sind
Setzeier herausgetommcn.«
»wir-. ’
Veto-unten »Mir scheint, Ihnen
geht das Zweirav immer irn Kopfe
heruan
Radfnbrer »Da haben Sie rechi!«
Bett-unter »Da haben Sie aber
ein Rad zu viel im Kopfes·
Weint-eit
Cbef ( um preisenden-: »Die
Schlaftran heir soll ja jetzt in Afrita
so ungeheuer grnisiren . . » ob da
nichts zu machen wör’ in Schlafeöcken
nnd Ruchtnrüsen?«
Deeiet Zeus-It
Ein rufsischkt Kaufmanns-Kommi
erzjihit seinem Deutschen Chef: »Ja
Russland gibt es schon schöne Oel
petze für 20 Rubelk«
»Das ist gar nichttP iaqt deeCheL
«ich habe sogar schon einen tussischen
Fanlpelz für 30 Mart monatltch!«
Dis insect die Siche!
A.: »Die Jun nz werfen den lah
men Hund mit . teinen."
B.: «Unerhött! Welch fchänvlichec
Benehmen! Weisen Jungens sind
duc?«
B.: »Ah, na, Jungens sind nun
mal Jungens!«
Kaisitit unt Dummheit
Dame: »Dottoechen, wie baden uns
gestern Abend über Naivität unzd
Dummheit gestritten Bitte, wie
würden Sie das auseinanderhaltenY
Doktor: »Nun-itzt wäre eg,,wenn
ich an Jbee Kranlbeit glauben wur
de, Dummheit, wenn ich nichts dage
gen verordnete."
seitens-um
Hausfrau (in deren Abwesenheit
der Blitz in’s haus geschlagen hat«
bei der Rücklelzr): »Ich sag's jenem-n
braucht nur ’tnal den Rücken zu wen
den· gleich passirt was!"
Rai-.
Baron lzune Diener): Friedrich
gehen Sie mal in die Buchhandlung,
sich ließe bitten, mir das »Käthqu
kvvn heilt-konn« herüber zu schicken.
Friedrich: »Sol! ich denn nicht vio
hee etwas Ordnung machent«
Baron: »Warst- denn dest«
Friedrich: »Am Ende kommt das
grindige Fräulein gleich mit-«
« Fässer-dienten
Weinhändler luls er seinen Weis
mit Wasser verdünnt, u seiner Fee-Oe
"-,,’.ind da sagen die eute no? dntz
wir den Altohplissnus unter Licen.
I Dis Geistesde
So jäh kommt lei e Wasserfluth,
Zur Erde fällt so chnell tein Sterns
Als wie ein neuer Frühjahr-hat
Wird unmodernk —
i
i
Use jede-e stets.
Nirathiurmittleu » hätte ei
ne ishr gute Paktie fiir AK
herr: »He-nähen Sie sich nicht«
ich heirathe blos aus Liebe.«
heirathsvermittlm »Aus Liebe
find auch einige bei mir porgemertt.·
Stein set-II
Der einz« e Mann, den ich für
meine Gesell chaft mit 100.000 Mart
versicherte, starb nach wei Wochen-«
»Was haben Sie ann da ge
macht?«
»Ich habe die Wittwe geheirathet!«
Ast dei- Gewinst-s
»Herr Unteroffizicr, lassen Sie den
Kerl dort mit dem dummen Gesicht
etwas zurücktreten!«
Korporal sdie Front überhiiäendn
»Welches dumme Gesicht meinen der
Herr Leutnant?"
Wirt-It teetiilen
Minia: »Bei Regenwetter soxeibn
Du in der Stube, liebes Mast« .
Elöchens »Aber, Mama, ich bin
doch nicht gefchmintt!«
...«·· M
set-fehlte Maske-et .
Ein Leser theilt den »Musik«
Eiieueiten Nachr« folgendes Gespräch
zweier Köchinnen mit, das er in der
Straßenbahn let-lauscht bat. Die eine
hatte zwei Mädchen im Korbe: die
andere itagtr. ",.Was hast Du III-'
»Zum Päckchen Kaifeex die Gniis
digste wünscht Aafiee zu so, und fiie
uns soll ich gewöhnlich solchen zu 60
holen.«
Das ist aber umständlich!«
»Das ichon«, antwortete die an
dere. »Aber umgekehrt ist auch gefah
ren; den Hafiee zu st- mache ich «e
uns, den zu 60 triegt die Herrschä t.'·
states-L
Arbeiter-: rr Prinzipal, ich hab-«
mich verheteat t. und mächte Sie um
Zulage qebeten haben. . «
Fabrikant: Bedaure sehn ich bis
nur site llniäille verantwortlich, die
während der Geichåitsftunden passi
ten.
Es gibt Leute« die lein Opfe
fcheuen. das ihnen gebracht wied
Ethik
I,- »Ist , hist-ist«- .
Sie gehen doch gar nit mehr auf die Jagd Den Milletf·
JWie Sie feher habe ich das nicht mehr nöthigt«