Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 22, 1907, Image 4

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    « Liihii ernten
er Handelsvemag mit
; Deutschland
Ausfahrzall für Kot-h
querdntive im deutschen Reichstag
wollen die Regierung über die
steigenden Aahlenpreise interpelli
ren. —- Ueberall bildet die Rede
des Reichskanzler- Fürsten von
Oülow beim Feftmalis des deut
schen Landwikthfchaftsmths unter
Reichstagsmitgliedern den Haupt
segenstand der Unterhaltung. —
Stil-mische Seenen durch eine
Jnterpellatiaa des Centrnms nnd
der Sozialisten heransbefchworen.
Modell des JnfanteriesGewchredl
verändert. .
Berlin, 18. März. Unter den;
Reichstagsabgeordneten werden auch;
sdiie Aussichten eines Handelsvertrages«
Zwischen Deutschland und den Ver«
Staaten auf das Lebhafteste erörtert.«
Die widersprechendsten Vermuthun-’
n werden laut. Nur wenige hoffen
Ist noch darauf, daß eine Extrases-.
sion des amerikanischen Congresses
zur Behandlung der Tariffrage ein
berufen werden wird. Es ist auch be
kannt, daß die Regierung eine Ver
längerung des bestehenden Handels
provisoriums vorbereitet, dessen Gül
tigkeit Hist dem 3·0. Juni dieses Jah
rrio crust-Xb Knecht wear ge
ringe Modifikationen in den deutschen
Wändnissen vorgenommen werden.
iese Verlängerung würde nur als
eine oorläufige Maßregel zu gelten
haben, bis der Congreß in der regel
mäßi n Session des nächsten Win
ters eine Entscheidung abgiebt. So
bald die Angelegenheit im Reichstag
a eschnitten wied, macht man sich
any entschiedenen Widerstand seitens
der Agrarier gefaßt. Noch eine ande
re wirthschaftliche Frage wird dem
nächst aus die Tagesordnung des
Deichsta kommen- Die Conseroati
den wo die Regierung über die
tig steigenden Kohlenprerse interpel
"iren und die Auserlegung eines Ans
fuhrzplls ans die Kohle W
Berlin, 18. März. Die Rede des
Rei lanzlers beim Festmabl des
deu chen Landwirthschaftsraths wird
in - Wandelgiingen des Reichs
tags noch sehr lebhaft besprochen. Jm
Whg steht noch immer Alles un
ter dem Eindruck der jüngsten Wahl
canrpagne nnd ihres Resultats, wie
sdie Verhandlungen deutlich darthun
Die Stimmung ist andauernd eine
höchst erregte. So gestaltete sich denn
auch die Debatte iiber die von den
Sozialdemokraten eingebrachte und
vom Centrum unterstützte anterpella
tion, welche die angebliche Beeinflus
sung der Reichstagswahl durch die
Regierung behandelte, äußerst leiden
schaftlich. Die Erörterung zeitigte
stürmische Scenen, wie sie im bisheri
gen Verlauf der Sitzungsperiode noch
nicht dagewesen waren. Die Soziali
sten zeigten ihren Aerger über die
Mißerfolge bei den jüngsten Wahr-k
rechst offenkundig, indem sie die politi
schen Gegner mit Schimpftvorten te
lirten. Der Eentrumsabgeordnrte
r. Schnedler, Domdechant in Bam
berg, suchte die Verhandlungen in
ein ruhigeres Fahrwasser zu lenten.
Er verlas, wie er es schon früher ge
than. Stellen aus den sogenannten
Keim - Briefen, welche während des
Wahlseldzugs aus dem Hauptquartier
sdes Deutschen Flottendereins in Mün
chen gestohlen wurden, und suchte den
Nachweis zu erbringen, daß die Ne
gierung in die Wahlen eingegrifsen
Und Mk Jäka Rinde two KO
Reichstaäziä Eises is Lässif pLEZ
sönlich Stimmgeber beeinflußt hät
teu.
« s
»Dein-» 18. März. Bei de: Neuhe
waffnung der deutschen Jnfanterie
handelt es sich, wie sich jth heraus
stellt, nicht um ein neues Gewehtmo
dell, sondern das im Jahre 1903 ein
geführte Modell ist nur umgeändert
worden, um sich der neuen, unter dem
Buchstaben »S« bekannten Munition,
deren Kugeln zugespitzt anstatt oval
qefotmt sind, anzupassen- Der bishe
rige Durchschnitt der Mündung-Eige
fchtvindigkeit von 2084 Fuß die Se
lunde ist auf 2690 Fuß erhöht und die
Rasanz beträchtlich verflucht worden,
so daß auf 550 Yards vie Kugelbahn
4 Fuß 8 Ses, also weniger als die
DULMZÆUIML Mesans ist.
Die " " e s ver etten
Gmel-XI beträgt 4360 Dort-L Das
neue Modell spat bei den Kämpfen in
Deut-Ich - W - Afrika mit befrie
etwen Resultaten erprobt worden.
- IIan der Urtillerte mit
is- W Wiswusgeschiiteu wird
II zum LIPril tosen-net sein.
wiss- sitt-. .,
..isd-sj-·--.
-z«s. .Iusdeuv«et"-««
M M tichlandi lau-.
tu, baß der Wachs-ins
, W- seit-—- ritt;
Mis- deu Mit-BR
— WHA- Leibs-IDE
III-us Groß-nenne
Feieellthe Juvestitut im
deutschen Kaiserichloß.
Peinz Eitel Friedrich.
Staatsanwalt will gegen sozialde
mokratische Mitglieder des deut
schen Reichstnges vorgehen, weil
sie die gesetzlichen Bestimmungen
betreffs Abhaltung von Versamm
lungen angeblich übertreten haben.
Benutztcn ein Zimmer im Reiches
tagsgebände.——«-Dee nen geplante
deutsche Pan.3etkrenzee wird das
größte Schiff feiner Art fein-—
Die beiden neuen Schlachtfchiffe.
die jetzt gebaut werden. übertref
fen die japanischen Riefenfchiffe.
Berlin, 19. März. Jn der Kapelle
des löniglichen Schlosses wurden heu
de Vormittag vor einer anserlesenen
Gesellschaft von fürstlichen Personen.
den Staatsbeamten nnd fast
sämmtlichen Mitgliedern des diploma
tischen Corps dem Peinzen EitelFrie
brich, dem streiten Sohn sdeö Katfees
die Wen als Geoßmeistee des St.
Johannes Otdens überreicht. Nach
der Jnveftitne traten die neu gewähl
ten Ritter-, unter diesen Peinz Hein
rich der Niederlande. vor, knieten vor
dem neuen Großmeistee. Peinzen Eitel
Friedrich nieder nnd empfingen von
ihm den Ritter-schlag.
i Berlin, 19. März. Der Staatsan
nxcslt ask gegen dss asiakaostan
asen Mitglieder ver Reich-rage- ein
öder-fahren anhängig gemacht,
weil in einem für Crrwferenzen ke
stirnnrten Zimmer im Reichstagsw
bsatde eine Versammlung mit fünf
ikg Redakteuren sozialdemokratischer
Zeitungen abgehalten hatten. Nach
der Anführung des Staatsanwalt
baben sich alle diejenigen, welche an
der Versammlung theilnahinem einer
Uebertretung des Gesetzesparagrapben
schuldig gemacht, der ausdrücklich be
sagt, daß für derartige Versammlun
gen die Erlaubniß ver Polizei einge
holt werben muß.
Berlin, 19. März. Nach einer Mit
tljeilung des »Tagele« wird der
neue Panzerireuzer, der demnächst für
Ue deutsche Mars-ne geban werden
soll, eine Wasserverbrängrmg von 19,
200 Tonnen haben und das größte
Schiff seiner Art sein. Der grwe
Kreuzer, welcher bisher gebaut wen-de
hatte eine Wasseerä g von
11,600 Tonnen. Das neue iff wird
eine Geschwindigkeit von 25 Knoten
per Stunde haben und mit Parsonzk
schen Turbinen ausgerüstet sein. Es
wird behauptet, daß in Bezug aus vie
neuen Schlachischisse Ersatz Bayern«
und «Ersatz Sachsen«·. die in Wil
helmshaven resp. in Breinen gebaut
werden, Ueberraschunaen in Aussicht
stehen, und daß sie in Beng von Ton
nenaehali und Geschwindigkeit die ja
panischen Riesenschifse übertreffen wer
den. Die neuen TorpCvobwie werden
eine Wasserwrdränaung von 600 Ton
nen erhalten
Ist vergiftet.
Gtts LMUNM des Nil-M Mssische
Minister des Aus-sättigen
Rom, 19. März. Erst heute wurde
eö hier bekannt, daß Graf Lamsdorfs,
der frühere russische Minister für Aus
wiirtigez, der hier im Sterben liegt,
das Opfer eines Mordversuchs ist. Ehe
er die Reise nach Jtaslien antrat, wurde
von eine-m Terrorisien, dessen Namen
die Polizei niemals bekannt gegeben
bat. der Versuch aesnracht ihn durch
Gift aus dem Wege zu schaffen. Wenn
gleich der Mordversuch mißlung, so er
krankte Herr Lamsdorff doch so heftig,
daß die Aerzte eine Reise wach dem
Süden für nöthig errichteten Er hat
sich seit jener Zeit niemale wieder er
holt, sondern ist beständig schwächer ge
worden
I Castro daheim.
Von der Bevölkerung in Cameas ju
belnd empfangen.
Caracag Veneznela 19. März.
Präsident Castro lehrte gestern aus
Macuto, wo er Erholung von feiner
schweren Krankheit gesucht hat, hier
her zurück und wurde am Bahnhvs
yvon vielen Tausenden, die sich dort
eingefunden hatten, begeistert empfan
igern Castro ist noch nnrner leidend
nnd wird in der tm schönsten und ge
sündesten Stadttheil gelegenen Ban
Jsgrmcio Wohnung nehme-.
Strispsesel Irr-Mis.
ort,19.März.
Straße-Ple? el waren indirekt Jtmlee
verantwort ich, daß sahn Hoff-man
gästern von seinem Freund und Nach
r David Stern tr. ermordet
wurde Wie St .der ver
t " treteuse tter et- Z Orts-f
no use-Must« v wie
ZU
M unssb IcchelssrkvstsinIskkuv
zusern schien. Stand-M wollte
Dpte , -
Meers-»W- « n
sksfgnnw « sen-gez
Inddr de »Sei-id- ·
um«-g dir-mich Er starb tm
I - —..-·--. s- —-·
;;:.-.O —
j
« Neues Geier-. E
thuksokm sitt Frankreich«
l
dringend empfohlen Z
l
Vorlage ausgearbeitet H
Zahl der Mitglieder der DenntirsI
tenknmmer soll verringert nnd ihr
Amtsterrnin verlängert werden-i
Jedes Departement bildet einen
eigenen nnd mal-hängigen Wahl-I
distkikt. —- Tkoiz act-m Skkiiubkuk
sieht sich die russische Regierungs
veranlaßt, ihre Erlaubniß dazni
zu geben, daß die Mitglieder derk
Reichödmna du im Mittelpunkt;
von St. Petersburg gelegenenJ
Sihmsgsfaal des Reichskatlis be-;
nat-eu. —- Tepeiche des petftfchen,
Parlaments. ;
Paris, 19. März. Von dem vonj
der Deputirlenlarnmer ernannlen Co-:
rnite für Wahlangelegenheiten wurde;
heute eine Vorlage angenommen, dies
in den nächster-. Tagen der Depulipk
renkammer unterbreitet werden sollz
Die Vorlage bezweckt eine vollständiges
Wahlreform die vor allem darin be
stehen soll, daß die Zahl der Mitglie
der der Tseputirtenlammer von 591·
auf 45411 reduin und ihr Arntstermini
von vier auf fechk Jahre verlängerts
werde. Unter dem neuen System soll
jedes Departement ein eigener Wahl-;
Dlllkllk still, M Dem Juk II zog-m
Stimmgeber oder einen Bruchtheil
darüber ein Vertreter in der Tseputirs
tentammer zu erwählen ist. Wenn
ein Departement so start bevölkert ist,
daß es mehr als zehn Delegaten er
wählt, dann soll es getheilt werden.
Eine weitere Reform des heute zur
Anwendung edrachten Wahlsyitems
besteht darin, aß jeder Wöhlet soviel
Stimmen hat, wieviel Abgeordnete in
seinem Departement erwählt werden;
diese kann er entweder einem geben
oder sie unter die verschiedenen Dele
gaten urtheilen
St. Petetsdurg 19. März
Mitglieder der Reichsduma versam
melten sich heute im Sitzungssaal des
Reichsraths. weit im taurischen Pa
last die infolge des Einsturzes der
Decke nöthig gewordenen stammt-»tr
arbeiten noch nicht ausgeführt sind.
Nur nach langem Zögern gaben die
zuständigen Behörden ihre Zustim
mung dazu, daß der Sihungssaal des
Reichsraths oon der Duma benutzt
werde, weil dieser central gelegen ist
nnd Demonsirattonen, die dort even
tuell veranstaltet werden könnten, viel
gefährlicher wären als in der Nähe
des taurischen Palastes· Der Reichs
Die
duma ging eine Depesche oon dem per-: -
fischen Parlament zu, in der zunächstk
gesagt ist, daß das persische Parla-;
ment von Freiheitsgeiit
drangen ist und dann den folgenden
durch-s "I
Wortlaut hat: »Alle Freiheitsiiirndier :
sind Brüder; deshalb übermitteln wir
Mitglieder des- jungen Parlament-H
von Versten unseren älteren Brüdern
den herzlichsten Gruß und aufrichti
gen Glückwunsch zum Erfolg. Hur
rah fiir Boltsfreiheitk Hurrah für
Gerechtigkeit!«
Situation wieder trittst-.
Kssintks Rede hat keinen st· en
Eindruck gemacht G is
Wien, 19..März. Die Wahlrede
des handelsminisierz und Führers
der Unabhängigkeitspartei, Franz
Kossttth, hat hier den allerungiinftig
In Eindruck gemacht. Kossuth sagte,
- »i; Ungarn's wirthschaftliche Selbst
fiandigteit nach dem Jahre 1917, bis
sit wetckzem seitpanit die österreich
angarucyen Vanoeisvertrage Gemmg
hätten, Thatsache werden müsse. Die
se Erklärung hat nach hiesiger Auf
fassung die Situation wieder kritisch
kesialtet Oefterteich verlangt einen
angstistigen Ausgleich, und aus die
ser Forderung grünt-en sich die bisher
geführt-en Verhatrdlungm Jn einge
toeihten Kreisen wird offen zugegeben,
daß die gesammten Auggjetchin
den-blutigen tm Lichte der Erklärung
Kossuths bereits als gescheitert ange
sehen werden müßte.
Brodnoth in Wien.
Streit der Bäckerseselleu nich ins-Irr
Iichtbeigelegt.
Wien, Is. März. Die Ejnjgtmgsi
versuche tm Bürgerstreit sind geschei
tert. Alle Bemühungen, die Gegen
Exe zwischen den Bäckergeselleu und
Meist-ern auszugleichen, sirw voll
kommen ver blich gewesen, da die
Leute von « rer orderuwg kürzerer
Erbe-its t bei hö rem Lo abso
Iut ni t eheu wollen. Ml
derzuerst tu Ausstand getretenen
Sechstausend i um viele Tausend
erhöht. Der angel an Brot macht
die Lage besonders für die ärnrere Ve
sslleringk außerordentlich schlimm.
WORK RAE-M w
er tier, r
sit-ein M vielfach über-Haupt agt
In W. Ja den Ossptiälern W
voriäusig W site Beschaffan Der
wrschrtstsmäßiges Weis- . oder
SWUNOMC wimts ;
W
ZÆMMD
l Judenmassaece.
Hiobspost ans Podichile,
anånien eingetroffen
Schreckliches Linn-ergießen
VanernsAnfftäude ans verschiedenen
Provinzen Rusklnnd’s gemeldet.
Peemierrniniiter Stolypin hat nn
geordnet, daß alle Agitntkrern
selbst wenn sie Mitglieder der
Reichs-daran sind, verhaftet werden
sollen. — Ruhe nnd Ordnung
mnsk aufrecht erhalten werden. —
Jreland’ö Predigt über Kirche
nnd Staat in Frankreich bildet
den Gegenstand einer interessan
ten Unterhaltung-, zwischen dein
Papst nnd dein Bischof Thomas
L’Gorninn.
New York, 18. März. Der hiesi
gen Zeitung »Jen)ish Morning Jour
nal« wurde heute gemeldet. dahin
Podihile, Rumänien, schreckliche Ju
dendeyen im Gange sind, bei denen
bereits Viele ihr Leben eingediißl
baden. Podihile liegt nur 30 Meilen
von Kischinew entfernt, wo viele Hun
derte von Juden in der grausamster
Weise hingeschlachtet worden sind
Die bei Dem »Journal« eingetroffen(
Und von den drei prominenlesien Ge
schäftsleuten in Podihile unlerzeichnett
Kaheldepesche lautet: »Schrecklichel
Massakre seit letzten Donnerstag, di(
Stadt ist zerstört, die ganze füdischl
Bevölkerung ist vernichtet und ihr·
Häuser sind geplündert. Wir bitter
um hilse." Von den runiänisnche»r
Vereinen hiesiger elaor in erne Mus
senversarnrnlung nach dem Manbattar
Lyceum einberufen worden, in de1
über Mittel unb Wege, wie den ver
folgten Juden geholfen werden kann
berutben werden soll.
M
St. Petrrsburg, 18. Makös SU
der Eröffnung der Reichsbemiä Zin 5
März sind in verschiedenen Provin er
unter den Landbewobnern Uan
ausgebrochen die auf eine fest organi
sittt. svsitmssisckie Mantis-M
schfießen lassen. In der Provinz
Wladinrir, wo fünfhundert betruntem
Larwarbeiter einen Schnapslasden de1
Regierung plünderten, tarn es zu einen
regelrechten Kampf rnit dem Mtlitär
in dem acht Arbeiter getödtet und viel
verwundet wurden; andere ebenso blu
tige Wammenstöße zwischen Landari
beitern und Polizei wurden aus den
Provinzen Saratosw und Kiew gemel
-det. Prerniernrinifter Stotypin bat
die Gouverneure der verschiedenen Pro
vinzen in einem Rundschretben aufge
fordert, alle Agitatoren, selbst wenn sie
Mitglieder deg Parlamth sind, zu
verhaften und unter allen Umständen
selbst mit Anwendung der schärfsten
Gewattmasztegeln Ruhe und Ordnung
aufrecht zu erhalten
Rom, 18. März. Papst Pius em
pfing gestern den Bischof von Sioux
Falls, S. D» Thomas O’Gortnan.
in Privataudienz und hatte eine lange
Unterredung mit ihm. Betreffs der
Predigt, die Erzbischof Jrelanb im
Dezember legten Jahres über das
Thema: »Wir-he und Staat in rants
reich« hielt, sagte der Papst einem
Besucher wörtlich folgendes: »Wenn
gleich seine Bemerkungen zur Zeit
Unzufriedenbeit erregten, so hatteErzs
bischof Jreland betreffs der ferner
liegenden Ursachen des Conftitts
Recht, atg er sagte, daß die französi
Lcheeristlichteit V2·die»prominenten
IIUIYUIIIIII cUlkU sjqicl Mslllgclh Ul
sie demRath meines berühmten Amts
vorgängers nicht folgten.'· Der Papst
zollte den lagholifchen Bifchöfen und
Erzbifchöfen Ameriias hohes Loh und
Anerkennung für den Standpunlt,
den sie in dem französifchen Kirchens
streit eingenommen hätten, hob ganz
besonders hervor, daß er als ersten
Trost in feiner fchwieri en Lage eine
aufmuniernde Kaheldepe che von Erz
difchof Jreland erhalten hahe nnd er
klärte sich. als er von Bischof Gor
man hörte, daß Frau Douglas Ro
binfon, die Schwester deö Präsidenten
Roofeveli, in der Osterwoche nach
Rom kommen wolle, mit den folgen
den Worten bereit, sie in Privaiaudi
eng zu empfangen: »Natürlich, e
wird rnich außerordentlich freuen
ghr sollen alle Thüren offen stehen.
ie mitffen sie hegleitenk
same-does ans see-dem
Dei bekannte nfsiiche Staate-Inn is
Sen sie-n erkrankt.
Genua, E. Mörs. Uns San Rem
toird gemeldet, daß daselbst Graf
Lamsdoth der frühere ruffifche Pre
mietministey im Sterben liegt uni
nur noch durch starke Reizmiiiel aw
Leben er lten wird. Der Staats
Inann err ranite bereits vor einiger
Zeit sein Zustand schie- aoii zu rei«
nen ernsten Beine ier Veranlas
sung Mel-ein« hs fu«-gestern plöiliq
Schlimmeres
eintrat nnd et den setzten bald klar
wende mdaß an eine siedethetsiellunq
Indenien war. Die Mii
gliederm einer Familie find telesrai
PHO ask des set-senden gerufer
Morde-. -
.- die M
UND-M M ’
---«-«- —
»
Arbeiter-Unanl
Ueber ihre Etlslsk Und
Existenzberethtiguugs
Rede M’e.
Sagt, daß Arbeiter-Organisationen
troh mancher Fehler, deren sie sich
schuldig gemacht haben, doch so
viel Gutes ftiitea, daß sie ein·«Se
gen für die Bewohner dieses Lan
des sind. —- Ssie haben für den
Arbeiter höhere Löhne, kürzere
Arbeitszeit nnd manche Bequem
lichkeit erzwnngen, an die man
iriilser gar nicht gedacht. —- Die
größte Anerkennung verdienen sie
dafür, daf- sie die Beschäftigung
von Kindern im zarten Alter ver
eitelten.
Chieagv, 18. März. Jn der gestri
n Schlutzsitzung der Conferenz, die
Zier in Verbindung mit dem Indu
strie-Ext)ibit angehalten wird, hielt
here Wm. J. Bryan eine mit großem
Beifall aufgenonrmene Rede über die
Erfolge von Arbeiter-Unionen. Wört
1ich sagte er: »Die Unionen haben
manchen Fehler gemacht; aber das
Gute, das sie gethan haben, über-wiegt
die Fehler kki weitem. Wenn wir
in Betracht ziehen, daß infolge der
Bemühung der Unionen die Lijhne
erhöht, die Arbeits-stunden verkürzt
worden find und auf die Bequemlich
leii der Arbeiter mehr Rücksicht ge
nommen wird, als je zuvor, dann ha
" ben wir ein Recht, zu sagen, daß die
- durch das Bemühen der Arbeiter-Or
ganisationen errungenen Bortheike
nicht hoch genug angeschlagen werden
" können. Jn diesem Lande hat viel
« leicht keine Macht an der Verbesserung
unseres Bürgerstandes und der allge
meinen sittlichen Eigenschaften unse
res Volkes mit größerem Ersol ge
I arbeitet als die ArbeitersOrganifatios
» nen. Jch glaube, mit Recht behaup
» tm zu tönnen, daß, wenn die Arbei
ter-Organisationen ver Wahlresorm
nicht so große Aufmerksamkeit ge
schentt hätten, das alte Wahlsystem
immer noch in Gebrauch wäre. Doch
selbst wenn die Arbeiter-Organisatio
nen nichts weiter gethan hätten, als
das durchzusehen, baß die Altersgreng
ze bei der Beschäftigung von Kindern
in Bergwerten, Kohlengruben und
Fabriten erhöht miirde,so wurde ihnen
dieses allein schon Existenzberechti
gung verleihen. Nichts hat in diesem
Lande einen so bemoralisirenben Ein
fluß ausgeübt ais das Ansiillen von
Werkstätten mit Kindern in dem zar
testen Miet. Es ist eine Neigung, oie
nur zerstörend wirten kann und gegen
die das öffentliche Bewußtsein ener
gischen Protest erheben sollte." Ze
tresss der Wirkung und des Einflus
ses ber Frauen aus industriellem Ge
biet sagte Herr Benan, baß er der
Ansicht sei, daß Frauen, wenn sie
sich ebenso wie Männer organisiren,
auch eben so oiet, wenn nicht noch
mehr erreichen können.
schwere Velchulstsmeseir.
Gm. Hisheo verlangt Beweis-rate
riak gegen New Yorter Polizei.
New York, 18. März. Gouverneur
hughes hat verlangt, daß man ihm
Lbetreffs der gegen vie Polizei erbo
benen Anklage der Bestechlichteit Ve
weife vorlege, damit er bestimmen
kann, ob eine Untersuchung durch ein
Legislatur - Comite gerechtfertigt ift
oder nicht. Das von dem Gouverneur
gewünschte Beweigmaterial wird von
Polizeicommissär Bingbam und
hilfsdiftrittöanwait Ely gesammelt
werden Dem Gouverneur ist unlängst
gemeldet worden daß die Mitglieder
der hiesigen städtischen Polizei einen
Fonds zusammen gebracht haben der
dazu gebraucht werden foll, um die
Legiilatur zu beeinflussen.
Der --ieetse·htse« Jst-n D
Plant angeblich ein Gef m zwei
hundert nnd fünfzig Trillion-ein
New York,18. März. Ein guter
Freund und gelehriger Schüler des
jungen John D. Rockefeller in dessen
bekannter Bibeltlasse, behauptet, daß
Oeliönig Rockefeller die Absicht habe,
nickt weniger als 8250,000,000 file
erzieherifche, wohltbötige und auch
tirchliche Zwecke zu schenken. Rockefeli
ler wünscht, wie der Gewähriimann
sagt, nichts sehnlicher, als daß die
Erziehungss und Wohlthätigkeittfache
gef dcrt werde und will, damit auch
den Atmen aus seinen Millionen
Berti-eile erwachsen, hier in New
ort neue und bequem eingerichtete
tethhäuser errichten lassen, die er
billig an arme Familien vermiethen
trill.
sehnernswerther Unfal
Valladolid,Spanien,18. März
« heute fiel biet die Equipase des Uds
vokaten Pedro Nase-s in Mden slus
s unddie MMW Spede rep
seine seiden r in
. und eine jun Dante, die alt Saft
« bei der Hain lie Mareos weilte, er
tranken.
—- an Wille-baten Ida-. ermordete
TW voledenpetretkmieck
Ie- IW, benetin
M« TM skMpak IM«
DroheiiiesssW« .
Auslegu- vegeu Bestehen-s set
Pesutineute erwartet
—
Jn Sau Franeiöer.
San Francisco, 19. März. hier
data-schwirren heute allerlei Getitchte
die Lust und mit großem Interesse
sieht man den Etetgnissen des heutigen
Nachmittags entgegen, weil aufs de
stimmteste behauptet wird, daß dk
Großgeschworenem die die ganze leite
Nacht in Sitzung gewesen sind, heute,
ehe sie sich vertagen, Antlagen gegen
prominente Männer der Stadt, die bis
setzt über jeden Verdacht der Corrupi
tion erhaben waren, erbeben werden.
Gestern soll man nämlich einem Rie
senschwindel aus die Spur gekommen
sein, bei dem es sich »Im nicht weniger
alz 8450,000 handelt, die hohen städti
schen Beamten dafür versprochen wor
den sein sollen, daß sie thre Zustim
mung zu einer Ordinanz geben« laut
welcher den Straßendahwgesellschasten
gestattet wird, Kabeldahnsysteme tn
elektrische Linien umzuwandeln Die
Summe soll einem Zwtschenmann mit
dem Auftrag übergeben worden sein,
jeden städtifchen Beamten dte mit die
sem vereinbarte Summe augzudezakjs
len. wenn die in Frage stehende Ver
ordnung Gesetz geworden ist. Ferner
will man die Entdeckung gemacht ha
ben, daß verschiedene Telephongesells
«schaften unter dem Versprechen, daß
man ihre Concurrenq aus dem Wege
räumen wolle, um bedeutende Sum
men geschröpft worden sind, und daß
. —-f--—- Of-x-tk-«c-t ------ V--Ls —
- sIIIsqÅIDD IIIUUIsSWDLIi Illlssls ZJUIIUI WII
s26,000 ceasgebwchl haben, um das
Monopol für das Arrangiten von
Möwpsen zu erhalten.
Großer Bunds-Indem
A el- R I
NMMQZI III-. «
W,Ga.,19.Mätz. heute
Morgen kurz nach 3 Uhr brach in dem
Miste Augvsia Ehre-Mele« und
der Mem Union Telegtaph Co. ein
Feuer Tug, das das Gebäude in lutzer
Zelt beinahe vollständig zerstörte nnd
einen Gesmnmlschhden wn etwa
8100,000 antichtelr. Die Besitzer des
»Ehe-mitle« waren erst um 10 Uhr im
stmede, ein vierseitiges Blatt herauszu
geben.
Heldenmedalllew
Einige derselben von der Commissin
gestern ausgetheilt
Wildbret-H 19. März. Gestekn witt
den rw der Carnegie - heben-fond
Commissitm eine Anzahl Mel-willen
vertheilt Unter den Ausgezeichnelm
befinden sich die folgenden Personen:
Goldene Medaillem Hart-it G. GIV
thgs, Mibwauleex Lawtence A. R
lon, Milwautee; Peter Lancasiey «l
maulee Silber-ne Medaillem Cora E.
David (Wiltwe), SbekMlle; Wallek
h. Mutchbach. Genie-, Q; Tinton
E. thtz Ashlasbulm O.; Elf- C.
Blond Avvlelom Wis. Vennzene Me
dcillent Louis A. Mann je» Wild
butg; hatty E. Moore, Al
lianee, Q: Willst-m J. Wild,
Cleveland; csdward Mutter-,
Pittsbutgx Atthur Simon Wahns-,
JMH dentyJ Schiller San
dusly,O.;W1·lliam G StillevetL
AGiom MichJ William J. Der-fi,
Cbimam Clrffotd M Sind-r Ide
Gram-h Jll.; William C. Bru
ne, Aslitabuln, «L).: Michael
Sasso, Asbtabuln, O.
Baum-heiter auf-gesperrt.
Zweitnufend sind bente in Senttle be
schäftigungslos geworden.
Seattlh Wash» 19. März. Fünf
undzwanzig große Contrattoren, Mi
glieber ver »Master Builders Associa
tion«, hoben heute Morgen ganz plöt
lich ihre sämmtlichen Arbeiter entlas
sen, so baß augenblicklich hier im
Ganzen 2000 Personen beschäfti
gemgölos sind. Die Arbeitgeber be
haupten, baß ed ihnen nicht möglich
gewesen sei, dtesortwährenden Forde
rungen der Arbeiter zu bewilligen
Gouverneur tin Verdacht.
Soll am Abschlu von nglitheu Land
verkiinsen theikifgt feier.
Sania Fe, N. M» 19. März. Das
Unterbous der Legislatur nahm in .
seiner gestrigen Sihung mit 18 gegen. «
10 Stimmen eine Resolution an, laut
welcher eine enoue Untersuchung tm
iibek verlang wird, in wie weit Gou
verneur hager-nun mit einer Ge
ichäststransaltion in Verbindung
ons, bei der das Territorimn der
gknnsylvania Develaptnent Eo. von
Pittibur 7000 Arres guten hols
landel ii rtrug.. Jn der Resolution
wird ferner verlangt, daß die Ueber
trosunssurtunde rückgängig gern-Hi
nnd ferner jeder mit der Pennsy
ocnia Development co. bereits stil
her nbgefchlossene Kunst-ertrag siir
nngiiltig erklärt werbe.
Tuieude Usikiunsslot
Orte-gen .Itrsst.ialti,)ex uillkärz Von
be M tot , n on tie
- Eiseitbabnqn Vmalpo out ist Sie-arise
fchl gegeben worden« alle Arbeiten
en der neuen Strecke der costs O
Rort ern Eisenbahn ei nM
Die se davon i biß iende q«
von rbeitern bei itsan ver
ken, die si in der ren, san-H
fier r ngere lohnen se
Oiikn ns n finden, hin-lich nieder
st« tose- . » - »»W