Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 08, 1907, Image 4

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    » ; sätithnahlenf
; setltflelilrjie sozialde
mokratische Partei
Sozialpolitischer Unterricht
Uns Wunsch des deutschen Kaisers
ist die Einführung des sozial
politischen Unterricht-s in der prens
fischen Armee fallen gelassen
worden. —- In Zwalopmnnd soll
mit einem Kostenxufwande von
etwa vierzig Millionen Mark ein
mer Hafen gebaut werden, weil
der augenblicklich benutzte Hafen
beinahe vollständig versank-et ist.
Ein elne Angaben über die ent
worienen Hafenpliinr.
g, —
Berlin, 4. Febr. Heute wurden die
folgenden Resultate der am Samstag
a ltenen Stichwahlen belannt ge
Ea : Memel - Heydelrng —- Schwa
ch, nationalliberal, gewählt gegen
Lea-use, conservativ. Wandeln-Dreif
fen gen —- Freiherr von Sieineckey
con ervalin gewählt gegen Körsten,
Sozialdemokrat, den bisherigen Ber
tretet. Pinneberg - Segerberg —
Carstens, Freis. Volkspartei, gewählt
gegen Elm, Sozialdemokrat, den bis
herigen Vertreter. Hagenow - Gre
vesmühlen —- Bothmer, nationallibe
kal, gewählt gegen Retiich, conserva
tiv, den bisherigen Vertreter. Wis
mar - Schwerin — Droescher, conser
vativ, gewählt; früher Büsing, natio
nallibeeal. Parchim - Ludwigslust —
Pachnicke, Freis. Vereinigung, gewählt
gegen Greise, Sozialdemokrat Mal
chin - Waren —- Freiherr von Mal
Fcchry conservativ. Rostock - Doberan
—- Linck, nationalliberah gewählt;
lbiiher Dr. rzfeld, Sozialdemokrat.
Mon- - R bnitz —- Treuenfels, con
sewativ, gewählt gegen Knappe, So
zialdemokrat Großherzogthnm Meil
lenlnxrg - Strelitz —Nanß, Reis-spar
tei. gewählt, gegen Lilth, Sozialdemo
krat. Hol minden - Gandordheim ——
Damm, «rtl)fchaftliche Vereinigung,
gewählt gegen Kalwer. Sozialdemo
rat
Belin, 4. Febr. Der Versuch der
Einführung des sozialpolitischen Un
terrichts in deo preußischen Armee
hat sich nicht bewährt. Auf Wunsch
des Kaisers ist die Neuerung wieder
fallen gelassen worden, nachdem sie
knapp zwei Monate probirt worden.
Es handelte sich bei der Maßnahme
um einen selbständigen Schritt des
Is. Armeetorps, Frankfurt a. M»
nicht um eine generelle Vorschrift der
Centralinstanz. Die Mannschaften
wurden durch die Ofsiziere in der
Sozialpolitik unterrichtet, und zur
Förderung des Zwecks war ein beson
derer Leitfaden »Ueberblick iisber die
sozial-refotmatorische Gesehgebung in
«Deutschland« angefertigt worden.
Berlin, 4. Febr. Jm Laufe der letz
ten Tage ist Näher-es über den Plan,
einen großen Hasen für Swatopmund
durch eine private Gesellschaft bauen zu
lassen, betannt geworden. Jm A e
meinen stellt man oorläuFi die Ko en
auf 40 Millionen Mart e . Folgen-de
Angaben, fiir deren Richtigkeit die Ver
,antwortung noch nicht iibernommen
werden kann, werden von angeblich gut
unterrichteter Seite bekannt gegeben:
Nach vollständig-er Versandung des
durch die alte Mole geschaffenen Hafen
beriens werden die draußen auf der
Rlxsde anternden Darm-set mit Leich
tern EschL Die Firma Art-dar Kop
pel i nun mit der Ausarbeitung von
Plänen für einen weit ausareisenden
krandnngafnien sen , beschäftigt
und obwohl sie iljr e enes Kapital dem
Projekt zuwendet, hat sie zweifelst-due
die Unterstäsung der Regierung. Die
einzige Schwierigkeit bietet sich als Re
sultat der Behauptung, daß die Ver
sandnng des neuen Hafens auch nicht
ausbleiben werde, insofern als die
Strömungen in keiner Weise durch den
Dafenausbau geandert werden würden.
St hat den Anschein, als ob der Plan
eigentlich von der Regierung artige
Jangen sei, diese jedoch, angesichts ihrer
thwiertgen Stellung in allen Colo
nialangelegenheiten nicht als Urhebe
ttn des Projektg austreten will.
sinkst-are Röte-Ia
Juleeuiveie Lea-alle is der heilige
Cestte zu Veilchen-.
Rom,«4. Febr. Jn ihrer heutigen
Ausgabe berichtet vie hiesige »Tri
stan« von einem am 22. Jan-nat in
der heiligen Grotte zu Bethleshetn
stattgehabten blutigen Kraft-all zwi
«.«-»-» schen Franziskanern, armenifchen und
III gki ischm Mönch-m Des italienisch
conul zu Jerusalem hat sich nach
Mehle-heut begeben und eine Untersu
" thut-sk- heteesss der Angelegenheit ein
geleitet
M W steh-schilt
M kl, 4. Fehl-. Die beiden
Ihfædkdot Thomas Shotlell und Al
M . wes-, von denen der Lett
M Jst i- gwgesätstslchen
«-EI, J « - Du n tu un
« its-»j- Yvo III-Ehe- gestent, weit
; W bei einei- wn ihnen ar
·· EIN-F
?
Nester-II liest.
sozial-meisten sit-i m
zip-Ists Siue verlier-.
Der lette Tag.
Berlin, ö. Febr. Durch die Nieder
lagen, welche die Sozialdemokraten in
den Wahltreisen Randow - Greifenhas
gen, Pinneberg-Segeberg und sit-stock
Doberan erlitten haben, ifi die Zahl
der von ihnen direkt verlorenen Sitze
nunmehr auf fünfundzwanzig gestie
gen. Die Thatsache, daß in den vor
genannten drei Wahltreisen, welche im
vorigen Reichstag von Sozialdemokra
ten vertreten toaren, die Bürger unter
Ointanietzung von Parteidifferenzen in
der Mehrheit ihre Stimmen für die
nationale Sache abgegeben haben, be
deutet einen großen Umschwung im
Vergleich mit dem Jahre 1903. Ge
stern haben die nationalgestnnten Bür
er gegen ihre Gegner etne geschlossene
halanx gebildet und gesiegt, wäyrend
te frtkher uneinig toa n und ge la
gen wurden. Jm Ja e 1903 wur n
n Randoto - Greiffenbagen für den
Sozialdemokraten Körften 17,145
Stimmen abgegeben, während auf den
konservativen Candtdattn 15,806 und
den Freisinnigen 1153 Stimmen ent
fielen. In Pinneberg - Segrberg
siegte der Sozialdemokrat von Elm
mit 19,144 Stimmen über 7,517 na
tionalliberale und 7,357 freisinnige
Stimmen und m Rostock - Doberan
der Sozialdemokrat Herzscld mit la
393 Stimmen über 8,542 freisinnige
sowie 3,951 freikonservative Stimmen
Sympathie tu England
Durch die Katastrophe is der Kehle
grnbe Reden Wer-rieth
Berlin, Z. Febr. Die furchtbare
Katastrophe, welche über die fiskali
fche Kohlengrube Reden bei Sankt
Johann hereingebrochen ist, bat auch
auf der anderen Seite des Anmel
kanalz die Herzen gerührt. Das eng
lisch-deutsche Freunds ftscomite in
London, welches sich ie Förderung
guter Beziehungen zwischen England
und Deutschland zur Aufgabe macht
bat dem Handelsmrnister Delbrück sein
herzlichstes Mitgefübl aus Anlaß des
beklagenztoerthen Unglücks in warm
empfundenen Worten zum Ausdrucks
get-tacht
staunt im Theater-.
Cerhtrt Wank- »Jn feauen
von M chossiiers« assgepsiazem
Berlin, 5. Febr. Mit Johlen und
Pfeier sind Gerharthau tmann’s
»Jungfrauen von Bischosz erg« bei
ihrer gestern stattgehabten Erstausiiihs
run im Lessing - Theater zurückge
wie en worden. Bereits nach den er
sten Austritten war es siir die sandi
qen Thebaner wohl kaum mehr zwei
felhaft, daß das Lustspiel Fiasko
machen würde. Unter dem Puhlilum
machte sich eine unverkennbar ablelp
nende Stimmung bemerkbar, die im
mer schärfer wurde. Schließlich brach
ein Sturm los, wie man ihn in einem
der besseren Berliner Theater wohl
selten erlebt hat. Das Publikum
vollführte mit Johlen und schrillen
Pfifer auf Schüsseln einen so ent
sehlichen Lärm, daß der Vorhang lal- l
len mußte. Z
Jst ein sähest-ein
Gemeine Oeschuldigssses gegen de
Grafeu m seechesr.
Berlin, 5. Febr. Das Märchen
von hinterlistigen Anschlä en zurs
Verschlechterung des Wah rechts ists
auch von der »Miinchener Post« auf-i
aetischt worden. Das sozialdemokra
tische Organ hatte gessen den Grasen
von Berchem die s uldigung er
hoben, daß er auf eine inigung zwi
schen dem Centrum und den Liberaien
hinarbeite, um mittels dieser politi
schen Comhination das Wahlrecht zu
verschlechtern. Diese Mittheilung der
.Mtinchener Post« « hat seitens des
Grasen von Berchem ein promptes
Dementi erfahren.
« Von Der-ebnes entsteht-en
Berichli e der Americas Erst-mir
A ecietinn für Saaten
Frankfurt a. M» Deutschland, 5.
« ebr. Colonialdirettor Dernburg
agte gestern in einer Rede, die er hier
vor einer großen Zuhörermenge über
das Colonialproblem Deutschlands
hielt, daß er die Empfehlungen der
»American Eeonomic Association« be
treffs der Philippinen fin sehr beach
iungiwerth halte und daß sie von der
deutschen Regierung bei der Entwicke
lung ihrer Colonien in Anwendung ge
bracht werden sollten« Sie enthalten,
wie der Colonialdirettor mit roher
Betonung wiederholt hervop die
Quintessenz der colonialwirthschnftlt
chen Wsssmschstt E
Japanische Ein-anderer in Untier-.
hour-Intu, 5 Febr. An Bord des
Dampfets «Stberia« trafen gestern
hier sechshinedert japanische- Einwan
vom ei-, die vie Umsonst-s per-Ache
Soldaten trugen. Zwei Ei ; Or rux
in der Uniform von hnu niere, trü
gen Medaillen aus dem en sieh-japa
nischen Kriege.
— Ja Paris werden Wes-mitten
en fur die Anssühenng der Strauc- ·
schen Opet,.«Se-1me ine
HithMWm VUUFI verenorm mY
II Ieise-i Ins sen Eines-Iei
Friedeusllängr.
Beilegrugxäircheumeits
in Inn-teilt
Iris-W Just-stinken
Mn glaubt, daß die von dein Un
terrichtsminister den Ptäfekten
Frankreichs ertheilten Anweisun
gen den Weg für eine friedliche
eilegnng des Kirchenftreits eb
nen, weil fie nach der Ansichtleis
dender Staatsminister in fehr ver
söhnlichem Tone gehalten find. —
Vatikanbehörden verhalten fich
noch fehr zugrinöpft.——sn Rqu
lund find uns 454 Gemeinden die
genauen Nachrichten über Wahlre
fultute eingetroffen. —- Die Ge
mißigten anscheinend erfolgreich.
Paris, 5. Febr. Die gemäßigten ta
tholifchen Organe und auch die ge
faxnmte Laienpreffe begrüßen Wien-MS
Jnftruttionen an die Ptiifeiten be
treffs des Vermiethens von Kirchen
an die Gemeindepfakter tnit Worten
aufrichtiger Freude. Sie halten diese
Jnftruttionen für außerordentlich ver
föhnlich weil darin ausdrücklich be
tont wird, daß die Geiftlichleit dem
Wunsche des Papfies gemäß mit der
größten Achtung behandelt werde»
Wenn die Batitanbehörden in der von
ihnen bis jetzt behaupteten Alles oder -
Nichts« - Stellung ein wenig nachge
ben, fo it nach dem Dafürhalten derj
meisten eiiungen eine Einigung sehr
leicht möglich. Kardinal Richard, der
Erzbischof von Paris, hatte fiir gestern
eine geheime Versammlung von Geist- !
lichen feiner Diözefe einberufen, in der «
et diesen betreffs ihres ferneren Ver
haltens anftruitionen ertheiltr.
Rom, 5. Febr. Die Baiitanbehörs ;
den verhalten sich betreffs des von dem T
Unterrichtsminister Briand den Prä
fekten in Frankreich zugestellten Ciria
larg sehr schweigsam. Jn diesem Cir- j
kular erklärt Minister Betaut-, daß die »
von der katholischen Geistlichkeit ge-:
machten Vorschläge zum Vermiethen
von Gemeinde - Gotteshäusern mit ge- (
wissen Modisizirungen annehmbar
sind, wenn sie sonst die Rechte des»
Staates nicht irgendwie verlehen j
Man glaubt hier allgemein, daß, wenn
don den französischen Behörden die
äußersten Zugeständnisse gemacht wor- »
den sind, der Papst sich in’s Unver
meidliche fügen und seine Zu timmung »
su einem Aus-gleich geben d. Zu
leich wird hier aufs bestimmteste be
gin-piet, daß das Einverständnis zwi
schen Clemenceau nnd Briand nur
sehe oberflächlich ist und daß der Un
terrichtsminister gerne der Nachfolger
Clemenceau’s werden und mit Hilfe
des raditalen Sozialisten Millerand
ein neues Casbinett bilden möchte·
St. Petersburg, 5. Febr. Bis seht
läßt sich nach kein klarer Ueberblick
iiber die Resultate der Primiirwahlen "
konstatiren. Jn der Hauptstadt selbst .
scheint das me r tonservative Ele- I
ment der sozia demokratischen Partei
die Oberhand zu haben; im Ue ri en
sind die Resultate die inannigsalt g
sten. Wahlnachtichten aus etwa 454.
Gemeinden, die sich auf ungefähr
swanzig Provinzen veriheilen, lassen
erkennen, daß von den bisher gewähl
ten Delegaten 206 der Rechte-tange
hören, 631 dem modernen Centrum
und 71 der Linken. Die Rechte be
steht aus ausgesprochenen Monarchii
sten, die Linie aus Extreinenz der
Thatattet, welchen diesmal das Cen
trum annehmen wird, ist vorläufig
noch unbekannt. Die Bauern, welche
numerisch am stärtsien sind, dürften
die politische Stühe der Autotratie,
We en die ökonomische Stute der
l o utiotenäreåc lagst-ex Us:te;e den
ogenannn emä gn n tsich
eine gro e Anzahl von eis en Ver
tern tir eonstitnttonelle armen;
teselben dürften mit den konstitutiv
neklen Demokraten den Haupttheil des
Zentrums ausmachen.
ciufeelet mit Dem Kaiser.
time-lichte Prmiersisistee Wette
in Wiese auseime
Wien, 5. Febr. Den Zeichendeus
tetn ist Gelegenheit geboiet-, sich in
mehr oder minder ewagteus Vermu
tlpungen über neue onstellaiiouen am
politischen Firmament zu ergehen.
Der ungarifche remier Dr. Weterle
lit hier eingetrof en und hat mit dem
Kaiser Franz Zofeph sowie feinem
siterreichifchen ollegen Freiherrn von
Iehrenihal conserirt Ueber die An
iegenheiiem welche in diesen Be
grechungen behandelt wurden, ist bit
lher tnichit an die Oeffentlichleit ge
ang.
seist-list Ethik-.
Weit-ries. B. E» 5. Febr. Auf sei
ser lehieste m beugte-e hierher
»Wde Dampfer »Ja-» q« mii
seiner Mosis-lieu Dicht-nie und f niti
We vollständig durch. Drei arm
von der Befasuug der Dicht-site er
krauses-.
— Der Streit verweist-ais m
ve ·deue e lä iskieus ist
IMRMWMF pi- sk.
M-« sssssksssssss «
rAlsteli Moseltf
»Fort Geleite-, die unter
F Lm male-.
l
» Kann versinkt-ihres verm
Lx Der bekannte britische Multilnillios
I mir nnd Philnnthrop sagt, daß
: die Verschwendung-sucht des Bol
kes nnd die llnehrlichkeit der Fi
nanzwelt den Verein-isten Staa
ten verhängnisvoll werden kann.
Alle Grundeigenthnmswerthe nnd
Seknritäten sind ans eine schwin
delhnste Höhe getrieben. —- An
Stellen, wo man die strengste
Ehrlichkeit erwartete, sind die
grössten Schwindeleien nnsgedeckt
worden
W
London, 4. Febr. Alsred Mosely,
der bekannte brilische Multimillioniir
und Philanthrop, der vor einigen
Jahren eine Anzahl von Arbeitersiih
rern und letzten Herbst hundert Leh
rer und Lehrerinnen aus eine Stu
dieneise nach Amerika nahm, veröf
fentlicht in der »Times« einen großes
Aufsehen erregenden Artikel, in wel
chem er u. A. schreibt: »Jeder Be
sucher der Ver. Staaten lvird von
der beispiellosen Prosperität, der das
Land sich erfreut, überwiiltigt. Jn
derselben liegt jedoch eine ernste Ge
fahr« Dieselbe besteht in der an
spruchsvollen Lebenshaltung, um nicht
zu sagen Verschwendungösucht, aller
Klassen der Bevölkerung. Was vor
einigen Jahren noch als Luxus be
trachtet wurde, gilt heute als Noth
lren-digkeit. Die Ansprüche sind so
nngemessen, daß ein Rückschlag eine
Catastrophe bilden würde. Bis jeßt
find leine Vorzeichen einer Reaktion
zu bemerken, aber die schranlenlose
Extravaganz hat bereits üble Folgen
gezeitigt: Corruption und eine Ober
sliichlichteit, die schließlich verhäng
nißvoll werden muß. Die Gründ
lichkeit und Ueberlegung, welche der
Amerilaner früher bei allen seinen
Unternehmungen bekundete, ist ver
kÄMIosossn EI- thsssf MZIKJII The-K
q---------- l--·--- s- ------
nach Erfolg und Reichthum gehen dem
Volke feine beften Eigenfchaften mehr
und mehr verloren. Das Finanzw
fen ist ungefnnd. denn alle Grund
eigenthumsweethe und Selutitiiien
werden auf eine fchwindelhafte höhe
getrieben. Dazu kommt, daß in den
beiden letten Jahren die größte Un
ehklichteit an Stellen aufgedeckt wor
den ifi, wo man die strenger Ehrlich
keit ermatten follte. Zum Glück ift
jedoch die öffentliche Meinun aufge
riittelt worden, und die Pte e führt
einen rücksichtslofen Kampf gegen
Corruption und Diebsial in jeder
Form. England hat e nfo viele
schwindletifche Gründungen, wie die
Ver. Staaten, aber unfete Presse
wagt es nicht« gegen dieselben vor
zugehem wie die ametilanifchen Blät
ter dies thun.«
schwere petitesses-up
Itiesise Ichseestsrme ans ganz Mit
tel-Europa gemeldet.
Berlin, 4. Febr. Der riesige
Schneesturm der letzten Tage bildete
für ganz Mitteleuropa eine schwere
Heimsuchung. Am schlimmsten leiden
die Gebirgsgegenden, denn im Harz,
dem Schwarzwald, den Vogesen, aus
der Eisel, dem Erz- und Rieseng»
birge und besonders im bayerischen
Hochgebirge, sowie den Tyroler
und Schweizer Alpen sind Duyende
von Städten und Ortschaften voll
ständig von der Außenwelt abge
schnitten. Der Eisenbahnberlehr ist
an vielen Stellen eingestellt, da die
Geleise selbst mit den mächtigsten
Schneepsliigen nicht srei gemacht wer
den können. Die Brenner- und die
Vorarlbergbahn sind durch Latvtnen
derart bloclirt, daß es wahrscheinlich
noch zwei bis drei Tage nehmen
wird, bis wieder ein Eisenbahnzug
» Jnnsbruck, die Hauptstadt von TyroL
zu erreichen vermag. hier in der
hauptstadt tarn gestern der Verkehr
Elangsam wieder in Gan , doch setzte
tam Mittag ein neuer lizzard ein.
Wenn derselbe lange anhalten sollte,
wird der Vertehr abermals lahm ge
legt werden. Die Schneeschausler
erhielten gestern nach einem kurzen
Streit den verlangten Tagelohn von
s Mart 50 Pfennig bewilligt.
Kabinett-seist
Ulntstee un Meine-eke- eeichen the
Reh-atte- eis.
Eettinje, 5. Febr. Fürst Rilolaus
hat die Resignation des monterregrtnt
sehen Cabinettt entgegengenonmten«
we aus Mitgliedern der Parla
rrrenprOssterjorittttl bekanä Fee Oeler
der nation ag n r n -
seit, die vorn Parlament besät-Jener
itesormen durchzuführen weil es an
igneten Beamten hierzu set-in Die
Rtgen Montene 'ner, welche nur eine
halbwegs ute rziehung und Bil
dung genossen haben, gehen nach See
bien- Ioselbst ihnen immer te
Staatsanstellungen sicher sind. F est
Nikolaus hat nun einen Serben, den
zwenalistenwgä an Fzäyen ietindecn
ren et · e r n, m r
f Ublnetts beans
eine-neuen
Mist-»
F—
L
Thron wankt. H
Ein Antlian mittleren
China seltensten
Sturz der Dynnsiir.
Jn mehreren Provinzen haben die
Rebellen sämmtliche Gebirgspiisse
befest, nnd die Regierung-trappten
sind nicht imstande gewesen, sie
zurück zu drängen. — Repnblis
känische Blätter Frankreichs ta
deln die intolerunte Haltung der
Gesellschaft der ,,kiimpfeuden
Kutholiken« dem Erzbischof Bi
latte gegenüber-. -- Nur durch
energisches Einschreiten der Po
lizei wird ein ernster Krawall in
einer Kirche verhüten
Viktoria, B. C» 4. Febr. Mit
dem heute hier angetornmenen Dam
pfek »Tartar« ist heute hier die Nach
richt eingetroffen, daß im mittleren
China eine Revolution auszubrechen
droht, deren Zweck es ist, die augen
blicklich regierende Mandfchu-Dynaftie
zu stürzen. Sun Yat Sen. der
Kwong Tung Nebellenfiihrer, der vor
einigen Jahren in fenfntioneller Wei
se feine Flucht aus der chinesischen
Botschaft in London bewerlftelligte,
befindet sich in Tolio und organisirt
von dort aus die Nevolution in ganz
systematischer Weise. Die Nebellen
halten alle Gebirgsvässe nn den Gren
zen von Hunan und Kiangsi besetzt,
und alle Versuche der Regierungs
truppen, sie von dort zu verdrängen,
sind vergeblich gewesen. Die chinesi
schen Behörden in Schanghai haben
strenge Maßregeln ergriffen, um die
Jmportation von Waffen und Mu
nition zu verhindern. Nach einer bei
Der japanischen Zeitung »Moti« in
Iotio eingetroffenen Depesche haben
oie Nebellen ihre Agenten in den
Vereiniaten Staaten nnd in tsurova
angewiesen, um Kriegsmaterial jeder
Art anzuschaffen. Anständen die in
Hunan und Kiangsi ausgedehnte
Reier gemacht haben, behaupten, daß
die Regierung den Ausstand nicht
mehr unterdrücken kann, da dieser he
reitö viel größere Dimensionen ange
nommen hat, als man geahnt. Kung
Tschunsai aus Siang Tong, der
Führer der Revolutionäre hat Cir
tulare verbreiten lassen, auf denen er
antiindigh daß der Ausstand den
Sturz der Mandschu-Dynastie zum
Zweck hat. Die Vicetönige Tschang
Tschi Tuns uni- Tuan Fang haben
den Behörden in Peting mitgetheilt,
daß aus vielen Theilen ihrer Pro
een Mitglieder geheime regierungss
eindlicher Gesellschaften in Schnaren
nach der Landeshauptstadt eilen,
weshalb außerordentliche Vorsichts
maßregeln getroffen werden sollten,
um fie zu beobachten und ihre An
schläge zu vereiteln. -
Paris, 4. Iehr. Die repudlitanis
sche Presse macht es den »streitboren«
Katholiten zum Vorwurf, daß sie
Erzbischof Villate gegenüber so wenig
Tolerenz zeigten, als dieser gestern
in der neuen französischapoftolischen
katholischen Kirche der «Heiligen Apo
stel« den ersten Gottesdienst seiner
Kirchengemeinfchaft leitete. Jn einer
der Zeitungen heißt es betreffs der
Angelegenheit wörtlich: »Ist, da es
in Frankreich teine Staatsreligion
mehr giebt, follten doch alle verständi
gen Leute die Ansichten Anderer acti
ten, wenn sie verlangen, daß ihre e «
jenen Ansichten geachtet werden«
Paris, 4. Febr. Nur dem Hornp
ten Eingreifen der Polizei ist es zu
verdanken, daß es gestern in dem
Barnalitentloster, wo der erste Got
tesdienst der sranzösis apostvlisch
katholischen Kirche abge lten wurde,
nicht zu einer allgemeinen ernsten
Schlägerei lam. Streng gläubige
Katholikem die sich zu einer unter
dem Namen »streitbaren Katholiten«
bekannten Vereinigung zusammen e
than hatten, verursachten, Erzbis os
Viiatte mit Gewalt an der Abhaltung
dez Gottesdienstes zu verhindern. Un
ter den Besuchern des Gottesdienstes
hatten sie Cirlucare vertheilt, aus de
nen Erzbischof Vilatte ein »amerika
nischee Afse« genannt wurde, den Un
terrichtsministerBriand sich habe kom
men lassen, um ihn zu einem lsrangi.i
Ist ehen Papst zu machen. A s Erz
gi as Vilatte die Messe relehriren
wo te, erhob sieh ein wüster Lärm tn
der fast bis aus den legten Plas ge
füllten Kirche migchth und die Polizei
mußte etwa drei ig Personen gewalt
sam aus dem Gotteshause entfernen
und zehn davon verhaften, ehe dte
Ruhe wieder hergestellt worden war.
—
stqttge Inneren-sein
HW see is Holland eins-ten
staatsesmuissiuk
, Der ag, 4. Febr. We bereits
vor ein get Zeit zweck- Nevisisn der
Tpnßttntton von» Hollanth ernannte
Cwmkssbn hat ihren Bericht fertig
estellt und empsiehlt darin, daß Kin
ger von herrschem die nach der
Thronentsagung der Legteren geboren
wer-dem von ver Theonsolge an -
Lchl en werden sollen. Ferner L en
te neralstaaten Werts-He best« ttgn
nnd stauen sollen als tglteder e
set-entsunken wählten ietx . .
Schneennd Kälfr.ss
Etstget Schneesturm tinON
Osten unt-Westen ;
II J
Mehrere Personen erstere-. «H
Ganz besonders heftig wiithet der «
Schneesturm, der seit se z-«
den ganzen Osten heim recht t-!
hat, an der Küste non Mn takt- »O
strick-In Baston ist der Stra- n
i fkrnbahns nnd Gefchäftsversebr ·
beinahe vollständig lahm el tx
Ivorden.——Jn einer kleinen t- t «
an der Nortbern Paeifie Eifers- is
bahn ist eine Frau rnit fünf Kin
dern der furchtbaren Kälte znnr .-"
Opfer gefallen. —- Schneelawine
verschüttet nnd tödtet zwölf Per
l sonen. l
L ,
Z higbland Ligbt, Mass» ö. Mr. .
jhiee tobt seit letzte Nacht ein Büsan T
Hvie er in dieser ganzen Gegend noch
Jniemalö so schlimm beobachtet wenden-: ,
Hist. Man fürchtet, daß der Sturm, der )
imlt einer Schnelliglrit von etwa 60 "»
JMeilen per Stunde dahin segt, vielen
iSchiffen gefährlich geworden ist. «
Ideale zu fritber Morgensinnde wurde I
Jvon bier aus eine anscheinend mit Oelz «(«
T elabene Barke gesichtet, die offenbar T
site-ei beschädigt ist nnd bei dem echt
2baren Wellengang laum den Ha en er
Jreichen lann.
i
» Posten, 5. Febr. Jnfolge des schreck
Hlichen Schneeftitrmes, der deute er
Ekerrfchh ist sder Straßenbashnver de
« ast vollstönd und der Geschäftsver
»tehr zum Thei eingestellt worden. cin
»klein« Unfall infolge des Unwetters
swurde von der Südstation der Veto
Port, New faven und rtford - ci
? enbahn der chtet, bei een vieriqn
TPerfonen verleht wurden.
; Philadelphia, 5. Fede. Der furcht
Hbare Schneesturm, der ge rn Rath
tnittag hier losbrach und mmer
Imit unverminderter Kraft anhalt,
der schlimmste feit Februar 1.899. Un
einzelnen Stellen ist der Schnee drei
bis vier Fuß tief. Schneesturme spit
then im öftlichen Pennsylvanien, in
Pelmoare und im tüdlichen New Jer
en.
New York. 5. Febr. Seit mehr als
U. Stunden befindet fich diefe Stadt
und die ganze Umgegend in der Se
»walt eines heftigen Schneesturms. Um
jBroadtvay und den fie treuzenden Ave
xnues liegt der Schnee sechs Fuß hoch
Es wurden hier in der Stadt minde
stens 5000 Schneefchaufler angestellt
St. Paul, 5. Febr. Auf der Straße
zeigte heute das Thermometer von 22
bis 32 Grad unter Null. Heute Sor
»mittag herrschte ein heftiget nee
»treiben und zu Zeiten war es so un
jtei, daß der Verkehr auf den Straßen
jfast ganz zum Stillstand kam.
Lincatn, Neb» 5. Febr. Seit e
ftern Nachmittag wüthet hier und aft
überall im Staate ein furchtbarer
Schneesturm und hat den Eisenbahn
vertehr fast vollständig brach gelegt
Hier zeigt das Thema-nein heute 10
Grad unter Null.
Chathaem Mass., ö. Fede· Zur Zeit
mitthet hier an der ganzen Miste ein
furchtbarer Schneesturm« der es nsthig
gemacht hat, daß die Zaht der Kitfienil
mächter verdoppelt wurde.
Vismarck, N. D» 5. Febr. Am
Goodrich, einer kleinen Stadt an der
Carrington - Zeveiglinie der Rorthern
Parisic - Eisenbahn, ist heute Mittag
hier die Nachricht eingetroffen, da da
selbst während der lehten Nacht, d die
tätieste in diesem Winter war, eine
Frau und siins Kinder erfroren sind.
Saiida, Coi., ö. Febr. Von einer
Schneelawine sind an den Wiegen
des Monarch - Berges gestern zwölf
Personen verschüttet urrd aus der Stelle
etödtet worden. Drei Geschäft · · I·
per wurden beinahe vollständig ser ört.
Ston City, Iowa, ö. Febr. heute
zeigte das Thermorneter N Grad un
ter Null.
« New havem Conn» Z. br. Zu
dieser Umgegend ums in vie en n
des Staates tobt heute der schlimmste
Schneesturm seit vielen Ja en. bis
heute Nachmittag waren t- legt-r
Dacht noch keine Eisenbahnzilge r
eingetroffen «
seinem-te ils ist-tritt- sie-«
Versin, 5..Febr. Der Kaiser i
dein arnerifanischen Professor Fr.
But eß, der von dem amerikanischen
- sotssiiafeerToeoer wegen seiner senke
rungen ither die Monroe - Doltrin
sittka Wirt "Orotrb, aus fes-C
Weise Genugtlntung verschafft
der Verräther vor einigen Tagen ers
snhe, da der Professor keine Einla
dung zu dem glänzenden Kostiienbail 1
des Vots ter- erhalten werde, l
er ihn mit einer Gemahlin Irren ·
bestoben und zeichnete ans ·
dens- hervor-akade- acs «