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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Feb. 8, 1907)
E f j . sitt-esse- imv seine Insel. J Die Jnsel , vainsvn Crusoes,3 than Fernandez. liegt in der Breite von Balparaisv, etwa 360 englische Meilen von genannter Stadt Sie besteht aus einem abschlissigen Felsen von 10Meilen Länge und BbiM Meilen Breite. Die Jnsel ist- sehr fruchtbar und trägt herrliches Obst, :n den Wäldern fallen riesenhafte thrtaceen aus. Auf einer Anhöhe nach Westen findet sich ein Felgbloel mit einer Erziafel, die folgende Jn schrift trägt: »Zum Andenken an den Matrvsen Alexander Sellirl aus Latgv in der schottischen Grafschaft Fisc, der in völliger Einsamkeit vier Jahre aus dieser Jnsel verbracht bat. Er wurde ans Land gesetzt vom »Cinque Ports«. einer Galeere von 96 Tonnen mit 60 Kanonen, im Jahre 1704, und ward himveggefiihrt vovarsarenDuc im Monat Februar 1709. Er ward zum Motive-Offi zier befördert und starb im Dienste des Königs 1728 im 47. Jahre seines Lebens.« Am besuchtesten ist die. H-’rhle, wo der Abenteurer wohnte; sie liet eine Viertelmeile vom Haupt hafem in der Nähe einer Bay, unge säh-r 15 Fuß hoch, 20 Fuß tief, in sehr. gefrhiihter Lage. Nur ihr Eingang entspricht der Schilderung Defoes, imx Uebrigen ist sie bei Weitem einfacher-J Ihre Wände sind mit Namen und; Hirschristen zahlloser Besucher bedeckt,» welche das keriihmte Buch ihr zune-» fiihrt hat. Gewid. « Wie immer sich dein Lebenslaqu gest-alten mag, Geduld wirst sdn guts oft nöthig haben. Es geht ja im? Lssvtnmicht immer nach unseren WITH schen glatt nnd eben; oft treten Hin-i deemsse ein, auf die wir nicht vorher-; griechnet haben. Wo tömen wir hin, wenn wir bei jedes Gelegenheit any-T vrcnsen und toben wollten, weikos ficht nach unserem Willen geht? Mit« etwas Geduld nnd Ergebnng in dai,1 weis wir nicht zu ändern vermögen, geht auch das Widerliche viel leicht-c an uns vorüber und die Sonne er-; scheint nach der Betrübt-iß wieder ans unserem Leben-himmel. Das Meiste isi nur mit Geduld zu erreichen. Die Dinge, die im Geschwindfchritt unt-) ohne Mühe zu beschaffen sind, hat-en gewöhnlich auch teine lange Dank-n Was mit Geduld und Auf-deiner ex ( werben wurde, heftet nnd bat Be l stand. Die achtungswertkien Männe:·t welche sich von unten auf einpokgea«.«:t heftet haben. befaßen fait alle ins hohem Maße Geduld und Beharrlicbs teit. Was sie In tem einen Tag nicht» fertig brachten. wurde am zweitenj tiochi«nals·itnd besser angepackt nndnnsj dritten und vierten fortgesetzt, vis- das-« Zic: endlich mit Mith- emicht want Es geht nicht immer mit Hitze nnd ::nl Sturme, mit Geduld und mit beharrt t lichem Wesen tomrnt man ane- Ende« — » III-hieben unter dem Arme-tara ; lNach Mariins Naturgeschikbieji ! An den flachen Küsten von Vene-! zuela, Guanana und Brafilien werden alljähr.ich Millionen der schmackhafte seen Fische gefangen Auch in dem Amazonen Strome, dem Orinoro nnd ihren Nebensliissen wimmelc es von allerlei eszbaren Wasserbewolniern, di e die hauptsächlichste Nahrung der süd umerilanischen Jnrianer bilden. Den Fang. dieser Fische machensich die Jndianer dieser Gegenden oft lehr leicht. Sie werfen die zerqnetschten Stengel verschiedener Gisrpilanzen in ben Strom und bergiften dndnrch das Wasser. Zu Tausenden kommen dann die Fische betäubt an die Ober fläche nnd ererben mühelos herausge lxolL Außerdem benutzen die Einge bereuen a ch noch Fischfallen, Reusen, Anceln un Wursnetze zum Fischfang nnd als großes Fest wird die- Jagd ter Fische mit Pfeil und Bogen be trachtet. Alt und Jung, Männer und Frauen ziehen schon früh am Moran nach dem Strom, nnd schießen Pfeil auf Pfeil mit großer Sicherheit Jus tie zahlreichen Wassetbeioohner. Schonzeiten der Fische, wie bei uns, « sind dort unbekannt. Gerade während der Laichzeii werden die meisten Fische gefangen. So lebt z B. in den Teichen und Gräben von Britisch Der Begründer des JuseraeensGes schiefes irae ein Entländer Namens Don-nd ton, der im Jahre 1682 aus bekrön danlen karn, vie Neuheit des »An nonre« cdie erste öffentliche Anzeige cheint die eines Buchhändlers vom «ai)re 1652 im »Mutter-ius- Politi cns" gewesen zu sein) geschäftlich ans zunuszen Er war von Beruf Apothe ler und gründete dann eine Zeisung, nur in der Absicht, durch Jnserate Geld zu verdienen. Das System, als dessen Erfinder er gelten muß, wird. noch heute angewendet Er ging von« einem größeren Geschäftsmann zum: anderen und suchte ihn von den Vor-i Etheilen zu überzeugen, die eine Lin-zeige in einem Journal, das in so viele Hände komme, brin en mußte. Tal-ei berechnete er jedes nserat mit txt-Z Shllling. shoughlpn gehörte übrigens auch zu jenen seltenen Männern. die mit der praktischen Durchführung einer neuen Idee gleich Erfolg haben Ej gelang ihm sehr rasch, sich mit sei I Guayana ein Fisch von ungefähr ein Fuß Länge, der Hassar. Diesem wird 1die Liebe siir seine Brut zum Verder rn. - Anfang April baut der lleine Kiinstlek ein Nest zwischen Wasser Pflanszen," dicht unter der Oberfläche, so daß die obere Wölbung den Was serpiegel erreicht. Der Fisch legt seine Eier hinein und vertheidigt sein Nest iuuthig gegen jeden Feind. Hält man ein Körbchen vor die Oeffnung- des Restes und klopft an das letztere, so fährt der Fisch iviithend mit gespreiz ten Flossen heraus und ist in dein Körbchen gefan en. ; So leicht is der Fang eßbarer Fische in jenen Gegenden. Aber auch die Stliatienseiten fehlen nicht. Kaum eine einzige Fisch-an hält sich in dem heißen Klima nach dem Absterben länger als einige Stunden frisch; gar oft verderben Tausende nutzlos, denn mit dem Dörren, Räuchern up Sal zeu der Fische verstehen die JndianeL fast gar nicht umzugehen. -« Außer-! dem find die meisten Fischarten in den« Nopen mit sehr scharfen und gefähr lichen Waffen versehen, deren Stich oder Biß der unvorsichtig-se Fischer ost bitter erfahren muß. Da sind vor altem die Stechrochen, welche im Schlamme verborgen, dem ivatenden Fischer mit ihrem Schwanzstachel sehr schmerzhafte, oft tödtliche Wunden beibringen, und die Zitteraale (Tein b!adoreg), die auch den kräftigsten Mann durch ihre elektrischen Schläge zu Boden werfen; ferner der Arius, ein Wal von 2 Fuß Länge, der sehr leicht und gierig an die Angel beißt, aber seine Rücken- und Brustflofsen stacheln bringen dem Unvorfichtigen die schmerzhaftesten, entzündlichen Wunden bei: die Jndianer schlagen ihm deshalb beim Heraushuien die Stacheln mit Stöcken ab. Nicht min der gefährlich ist derHaimowa lLänae 3 Fuß), in allen Flüssen Guananas heimisch, der mit seinen scharfen Zäh nen ohne Anstrengung eine Manns l«.and vom Arme trennt. WAlle aber werden an Gefährlichkeit für Men schen und Thiere von den Karibem siscken übertroffen. Diese kleinen, sehr hoch gebauten, selten über einen Fuß langen Fische, sind die Pest aller Flüsse des tropischen Siidamerita. Jn ungeheuerer Menge tevöltern sie stehende und langsam fließende Ge tröstet-, und nreisen alles Lebende mit furchtbarer Gier an. Ein ian Wasser i«.llender Blutstropsem ein Mensch oder ein fchwimmendes Säugsetfsier locken sie zu Tausenden herbei und auch der geschickteste Schwimmer ist nnrettbar verloren, wenn er in der Mitte eines größeren GewäsferH von ihnen erarifsen wird. Mit ibren spitzen und scharfen Zähnen reißen sie dem Unglücklichen einen FetzenFleiseb nach tem anderen vom Leibc, und reißen Finger und Zehen ab. Das hervorströmende Blut reizt sie immer zu neuer Gier, nnd in kurzer Zeit haben sie jedes Stückchen Fleisch vom Körper ihres Opfer-s gerissen. Es gibt tanm einen Jndianer, der nichtsw ren ihrer Bisse am Körper rriige — Hunde nnd andere Söuaethiere dile gen das Wasser an einer Stelle etwas zu trüben. wodurch die Rariveniische angelvckt werden, um dann so schnell lpir möglich nach einer andean sreien Stelle zu laufen. Das Fleisch mancher Fische ist auch giftig, denn mehrere Fischarsen der dortigen Gervüsser nähren sieh von Pflanzen oder den Früchten :erfelben. Man nimmt an, daß dadurch das Fleisch derselben ungenießbar wir-. Zuletzt wollen tvir noch den Riesen fifch der füdanieritanischen Gewiisser erwähnen, den Aravainia. Dieser Fisch wird 9—·—15 Fusz lana .-nd er reicht ein Gewicht von Löst-»Sol Vfund. Die Farben desselben sind sehr lebbastz der araue Körper schil lert in Noth und Blau und zeiat beim Absterben ein prachtvolles Farben spiel. Die Jndianer am Marannon und Orinoco tödten auf ihren Inab zügen so viele dieser Fische, dastan sende von Eingeborenen sast aus schließlich vorn Fleische des Arapaitna leben. Sein Fleisch wird von den Jndianern gevörrt und eeräucherb ist aber so zubereitet, das; es nur ein in dianischer Magen vertragen kann, während es für uns ganz ungenieß bar ist· M. T. nem Jnfetatenblatt ein vehaglickies Einkommen zu verschaffen, nnd bei seinem Tode hinterließ er ein k—eträel1t liches Vermögen. — Schlan. Junger Ehemanm »Als meine Frau zu kochen anfing, da hatten krik noch jeden Tag Besuch« lästige Verwandte, Kollegen, sog. Freunde »Noch und nach sindssie aber alle weggeblieben.» und dann lyabentoie uns eine gute Köchin genommen!« stattliche Ider. 1. Student: »Mir scheint, Freund, Du bezahlst grundsätzlich teine Miethe.'· 2. Student: »Ja. das thue ich aus Klugheit, meine Wirthin ist start ver liebt in mich, ich kann sie nicht los tverden, muß daher warten, bis sie mich hinauöwirii. « l. ! - -, ! » ! Vierzehn Tage Vor der Hochzeit Geschichte ans- der Gauner-Praxis s vonAishektFkich l s Ein eleganter Herr geht Mittags um die zwölfte Stunde Unter den Linden in Berlin spazieren; das Mo noctc infe- Auge getlemmt, scheint er die Welt aus- dem Gesichtswinkel eines Menschen, rer nur dem Genusse lebt, zu betrachten Indessen, swer dies glaubt, täuscht sich entschieden, denn Reutier A. Menen so ist er im Adreßbuch ver zeichnets arbeitet immer, auch wenn er Unter den Linden, scheinbar nichts tlsnend, slanirt. Er arbeitet, indem er dieMenscksen sich betrachtet und dabei nack:ri:ntt, wie er und wie viel Geld er den ihnen heraus-schlagen kann. Er arbeitet auch. wenn er sich an der Ecke der Linden und der Friedrichstraße in die allbekannte historische Kondito rei von Kranzler setzt, auf der kleinen an der Straße liegenden Terrzsse latz nimmt und bei einer »Tasse Beuillon mit zwei Pastetchen« die Zeitungen durchfliegt, die ihm der Händlen der gegenüber steht, mit einem »Bitte, Herr Baron!« zunicht Herr A. Meyer blickt abwechselnd in die Zeitungen, wo er mit einem Blei stist sich Zeichen macht, und dann wie der aus die Straße, denn dieBetrach tun-Z der Menschen, die da vorbei gehen und fahren, gehört zu einem der wichtigsten Geschäfte seiner Thätig eit. Plötzlich blickt er aus von feinem Zeitungsblatt und sixirt einen die Linden entlang kommenden Menschen, der in seiner Kleidung etwas abge tragen aussieht und sich der Kranzler Ecke nähert. Da traf-en die Blicke des Ytäberlommenden auch ihn-. Ein ge nauer Beobachter hätte bemerken tön nen, wie der in abgeschabter Kleidung Dahertommende zuerst freudig aus tslictte nnd aus den bei Kranzler Sitzenden zugehen wollte, dann aber die Augen niederschlug und. vorbei gehen wollte, als der Ruf »Philipp!« ein-sein Ohr drang r p k Uccuutg Utlulc cc Uullll UUI ultU trat an die Kranzler-Terrasse heran, aber Herr Rentier A. Meyer sagte, ohne ihn freundlich zu begrüßen, nur tuer ,,(Frtvnrte mich im Kaffre X. Jet: bin in zehn Minuten na! Hier können wir nicht gut Wiedersehen feiernt« Der andere ging ohne Erwidernng weiter, während Rentier A. Meyer bei sich .dachte: »Den hat mir ein guter Stern geschickt; der ist die geeignetste Person fiir meine Geschäft-e. Nöthig xcheint ers auch augenblicklich zu ha en.« » Dann zahlte er die Bouillon mit »den zwei Pastetchen und begab sich ; nach dein anfee X. « Kassee X» das ganz in der Nähe der bekannten Konditorei von Kranz ler liegt, ist dafür bekannt, daß sich neben durchaus anständigen und so netten Besuckern auch zahlreiche Jn kuftrieritter dort einzufinden Pflseqen, die dort allerlei unlautere Geschäfte abwickeln Ein bekannter Scherz hat .seni Koffer den Namen »Kaffec Le benglänglich« verliehen, weil angeb lich immer auf drei Befuchcr so viel HZuchthausstrnfen kommen, daste-: eine jlekenslängliche ausmachen würde. Es s fällt dort nicht auf, wenn in einer Ecke l des weiten Lotals zwei Personen sich itkisk und heimlich von geschäftlichen ; Dingen unterhalten. ; Als Rentier A. Meyer das Rasfee ; X. betrat, erhob sich in einer Ecke des jselken der Mann, Ter ihn bei Kranz ler begrüßt hatte, und tvintte ilkn in » dieselbe hinein i Ungleich herzlicher, als auf offener ;Stras-,se, begriißte er jetztan fchöbig «k-k---.- — --....k —-! -.J-.-. SJJIISHLUULII sfsklcllkf llcll Iscu (UU(3(JI ! »Na, alter Junge, lange nicht gesehen; lbist wohl noch nicht lange von Reisen ZzuriicU Gut! gut! Fionnnst mir wie I gerufen, Philipp, habe gute Beschäfti Igung für Dich, wo Du in so netter Weise Deine juristischen Flenntnisse verwerthen tannft. Jch habe ein alänzendes Geschäft in Händen; aber tich brauche einen Sozius-,- auf den ich innich verlassen tann. Allein läszt sich thieg und jenes nicht machen!« »Du, Arthur,« sagte jener cepriicki. »ich muß Dir offen gestehen, icb wollte zeigenLlich von solchen gefährlichen Sachen nichts mehr wissen. Als ich vor trier Wochen nach Haus tam nnd bei tFrau unt-Kind war,——mein Junge Hist jetzt acht Jahre alt, —— oa triegt’ sich solch Heim-weh nach dem soliden lLeben zu Haus, da nahm ich mir vor, i i -zu arbeiten, was es nur irgend gäbe. YArer die paar Groschen, die ich mit ’gebracht habe, sind nun bald alle ge worden. Jch suchte ’ne Stelle, unio siehst Du, jetzt tönnt’ ichseine kriegen· aber ich muß einpaak hundert Mart in Händen haben. So wie du mich hier siehst, kann ich doch nicht bin g-el;en, und ein War Wochen muß ich auch zu leben haben. Siehst Du, wie ich-Dich nun sah, —- man sielJt’g Dir Doch an, daß es Dir gut geht, da dacht ich mir, vielleicht giebst Du mir auf ein paar Mnoate fünfhundert Mart.« »Nicht einen Pfennig. lieber Phi lipp. Erstens hätte ich dann Deine Mitarbeit verloren, biemir fiir meine Geschäfte wichtig ist, untd zweitens würde es Dir ja auch nichts- nützen. wenn Du eine Stelle annehmen wür dest. Ueber kurz oder lang würdest Du doch wieder auf die schiefe Ebene cewbrfenpunfereins iann nicht mehr in geordnet-e Verhältnisse hinein, das »ntußt Du doch wissen! Ein Zusam v W mentreffen mit einem alten Bekannten vor Deinem neuen Chef und alles ist vorbei! Also gutwillig! Willst Du mir bei räieinen Geschäften helfen? Ja oder nein « »Laß hören, was Du hast?« sagte Philipp Messerseld seufzend. ,,Sieh’ mal! Mein Geschäft ift sehr einfach! Hier habe ich mir die heutigen Tagiesblätter getauft und die Verlo vangien angesehen. Die angeinichenen kenne ich —— ich habe ein-e grosse Per sonaltenntnisz — iiker die anderen miissen Erlundigungen eingezogen werden. Das besorge ich selbst. Die ser hier, Dr. med. Hugo Berg-er, kriegt eine Mitgift von 200,000 Mart mit; das ist eine schöne runde Summe, die man nicht wieder gern fahren läßt« Sicher hat der Mann ein paar Liebegverhältnisse gehabt. Da sorsch’ ich nun nach, und vierzehn Tage vor der Hochzeit —«oen Termin derselben bringe ich auch heraus, schreibe ich an den Mann im Namen irgend einer oerlassenen Geliebten oder deren Kindes. Bald trete ich als Vormund des Mädchens auf, bald des Kindes, und fordere eine Abfin dungssumme oder einen Erziebmth beitrag. Vier-zehn Tage vor der Hoch-. zeit ist solch ein Mann sehr leicht zu Konzessionen geneigt. Da ist er froh, daß er die lästige Sache bald wieder los ist, damit die Hochzeit nicht quer gebe. Siehst Du, bei solch einem, der .·,500 000 Mart Mit ift kriegt, ver lange ich dreist 10,0.,0 und, einige mich nachher auf 6000 oder auch aus die Hälfte. Wenn Du nun als ehemali ger Rechtsantvalt ein Bureau siir Rechts-fachen »öfan und im Namen des Vormundes alle diese Zuschristen lsesorgst, dann hat die Sache vielmehr Schmiß, dann geht das Geschäft noch viel glatter von Statten. Da wagen solche Leute nicht lange zu muckien und Umstände zu machen. Also willst Du init dabei sein? Jch liabe gerade eine große Sache, wo Du mit einem Schlage ein paar Tausend Mark ver-: dienen tannst!« »Gut, ich will! Zeig mir, was Du hasl!«1 « gte Philipp Messerfelo resig nirt »Hier der Kerl hat im Gruneioakd eine herrliche Bill-a; kriegt wahrschein lich ein Milliönchen mit. Für den Mann sind zehntausend Mark ein Pappenstie!. 15,000 hatte ich nun verlangt. Nun hätt’ ich mich schon auf zehntausend geeinigt, aber er ver langt noch allerlei Papiere, Bescheini Lungen Da, hier lies den Brief von ihm, er lann sich auf die Bertha Hüh ner nicht erinnern. Glaub’ ich gern. ich kann mich auch nicht mehr genau erinnern. Sie hat mal bei uns ge dient und ist ausgerückt. Da l)ab’ ich ihre Papier-e behalten; die haben mir schon in einigen Fällen gute Dienste geleistet. Nun mußt Du die Papiere anfertigen und dem Herrn schreiben, daß Herr Rentier A. Meyer, Bor mund der Bertha Hühner, Dir die Angelegenheit übergeben hat, die Pa piere liegen in Deinem Bureau zur Einsicht zipischen den und den Stun den. Gegen eine Extravevgütung von 25 Mark kannst Du ja zu ihm fahren. — Er hat ’ne seine Villa, sage ich» Dir, nahezu ein Schloß. Damit Du siehst, daß ich Dein bestes will, alter Junge, will ich auch dies Geschäft schon, ob wohl ich alle Vor-arbeiten allein ge macht habe, mit Dir halb Pakt ma chen. Also Du verdienst mit einem Schlage 5000 Markt Aber, Du mußt die Angelegenheit schnell in die Hand nehmen, am Zehnten ist schon dies Hochzeit!« s »Schön. ich werde es machen! Abers kannst Du mir Wenigstens zehn Marll leihen aus das Geschäft, damit ich mir einen Anzug vom Leihhaus holen» kann; so kann ich doch nicht zu keins »Was-m biete-oben « i »Gewiß, alter Junge! Zehn Markj get- ich Dir gern nnd nun wollen wir i nckoch speisen gehen uwd dann bring Dich in Deine Wohnung, denn, — Dchu —- mußt schon verzeihen Ich habe Dir da ein niedliches Werthobjekt übergeben!« »Speisen möcht ich nicht; ich esse zu Hause in meiner Familie; wenn Du mitkommen willst bitte, aher es ist! weit: Schönhauser Asllee Jch gebet Dir mein Ehrenwort, daß ich Dir mit den 10,000 Mart nicht durchgeheJ Kannst ja im Adreßbuch :iachfe·hen,! meine Frau steht darin: Alice Messer seld, Schönhaufer Allee 11«.·t' »Na, gut gut, gut! ja- vertraue! Dir!« Schließlich kannst Du doch ohne meine Leitung solche Geschäfte nicht machen; dazu braucht msan meine langjährian Personalienntnisse· Ich sage Dir. Jungchem mindestens ein solches Geschäft mach-en wik monanich und daneben noch ein paar kleine Lumpereien mit zwei-, dreiiausend Mart Jn wenigen Monaten hast Du eine große nosble Wohnung im vor nehmen Westen. « Philipp Messerfeld schien von die sem Lustschlösserbau keine Kenntniß «zu nehmen: er griff nach. den zehn Mark, die ihm Meyer reichte, bezahlte seine »Schale Kaisee« und gan mit den Worten: »Spätestens übermorgen. hast Du Nachricht« fort. Meyer blieb noch zurück, um noch einige Zeitungen zu durchfliegen. Als Messerfcld das Cafe verließ, fah er ihm mit befriedigenden Blicken nach und dachte: »Den hätten wir! Ja Gold fängt immer noch! Jetzt werde ich mich erst recht ins Zeug legen tön nen und die Sachen so deichseln, aß ter gute Philipp seine Haut zum Markte trägt, während ich im Hinter grund bleibe. Da kann man denn schon leichter etwas riskiren!« i Nachdem er noch einige Zeit dann im Csafe Zeitungen gelesen, gings ei in einem der feinsten Resiaurants di niren. Auch das gehörte zu seinem Geschäft. Man macht dabei Bekannt fchaften und vergrößert seine Perso nallenntniß. Ja, ja, die Personalkenntniß, die Herr A. Meyer befaß, war eine sehr umfangreiche, aber Personaltenntniß ist nicht gleichbedeutend mit Men schenkenntniß. Daß dies-e ihm in ge ringem Umfange zu eigen, davon er hielt er am andern Morgen einen Be weis. Da las er den folgenden Brief, ten ihm eben der Briefträger gebracht: ,,Lieber Meyer! Nachdem wir uns heute Mittag trennten, fuhr ichs nach dem Leihamt, holte mir meinen an ständigen Rock, fuhr von dort nach der Billa von B. im Grunewsald und ließ mich bei ihm melden. Als ich vorge lafsen,wurde, sagte ich dem Herrn, daß ich von Dir, meinem Klienten, den Auftrag erhalten, mit ihsni zu un terhandeln, und daß ihm die Papiere zur Einsicht zur Verfügung ständen. Hierauf versicherte er mir nochmals, daß er sich an Bertha Hühner absolut nicht erinnere, daß er aber die Ange legenheit aus der Welt schaffen wolle und zwar so schnell als möglich. Falls ich ihm von Dir, dem Vormund des Mädchens, eine Quittung übergebe, daß dasselbe keinerlei Ansprüche an ihn habe, sei er bereit, sofort 10,«100 Mark zu geben. Jsch legte ihm den gewünschten Schein »vor und er schritt zum Geld-schikani, mir das Geld oder einen Gheck zu geben. Da rief ich: Halt, mein Herr! Sie sind betrogen! Jch habe die Beweise in der Hand, daß Sie es sind! Er drehte sich um nnd sagte: »Was soll das heißen?« Hie ran schilderte ich ihm offen und ehr lich meine Lage, wie ich fie Dir heute mitgetheilt, fast-e ihm, daß ich mich an dauernd retten könne, wenn ich jetzt 500 Mark besäße, erzählte ihm von unserer Begeanung, wie ich Dich ver aeblich um das Geld angefleht, wie Du mich dagegen für Deine »Ge schäfte« gewinnen wolltest, die ich ihm bezeichnete nnd bat ihn mir statt der 1(),000 Mark, die Du ihm abschwin dein wolltest, 500 Mark zi leihen. Zum Bkweise daß ich ihm die-W Wahr heit gesagt, zeigte ich ihm Deine Pa piere. Nun, mein Lieber, der Mann war nebel. Er schenkte mir 1000 Mark. »Sie haben mir einen Dienst ae leistet,« sagte er, »und ich verdiene immer noch 90 Prozent dabei da ich ohne Sie dem Gauner,« damit meinte er Dies-, ---« ,,ins Garn gegancen wäre. ,,Schade, daß man den Schur ien,« — damit meinte er wieder Dich, --—»nicht fassen kann. Aber ich möchte jedes Aufsehen vermeiden! Daß ich ihm auf den Leim gehen wollte, ist im merhin blamabel aenug « Dann mußte ich ihm einen Revers unterschreiben, daß alle die Papiere gsefälfcht, das-, er mit der Bertha Hühner nicht-S zu thun habe und Daß nach meiner genauesten Kenntniß der Sachlage alle Von Dir an ihn gestellten- Anspriiche auf Schwindel beruhen! So, mein Lieber! Die zehn Matt, die Du mir geliehen, lege ich bei. Jeh hoffe, troiz Deiner regentbeiligen Voraus-sieht die Bahn des ehrlichen Lebengweges zu errei chen. Wenn Du diesen Brief erhältst, bin ich auf dem Weg in’s Ausland unl: hoffe in meiner Stellung, die ich noch heute annahni ,in einem weltber aessenen Ort, wo mich niemand kennt, Ruhe und Frieden zu finden; Dir aber hoffe ich nie mehr zu beeegnen Philipp Messerfeld. « ,,Solc·b’ Dummkopf!« rief Meyer aus, ,».lann 10,000 Mark verdienen und begniiat sich mit 1000! Sollte er etwa —— nein, nein, der Brief saqt Die Wahrheit! Zweifellosl Ein Esel! Na, man kann eben nicht vorsichtig genug sein! Das hätt’ ich dem nicht zuae traut, nachdem er Brei Jahre im Zuchthaus gesessen!« W Spiel ves;-3u.saas. Vor Gericht werden Zeugen ver kommen Der Vorsitzende hat eben einen vereidigt und bemerkt ihm: »Sie heißen Kranic, mir hatten in der nämlichen Angelegenheit fckon einen Zeugen dieses Namens-, sind Sie mit diesem verwandt?« —- Zeug-« »Jawohl, das est mein Zwillingser der.·«« —— Vorsitzenden »Wann sind Sie Amoran —- Zeuge: »Im Jahre 1870.« — Staatsanwalt: »Dann bis entraese ich, diesen Zeugen sofort wi gen Illieineids zu verhaften. Der on dere Krause ist, wie festgestellt, nicht nur in einem anderen Jahre, sondern in einem anderen Jahrzehnt geboren ·' —- Zeuge: »Wir find aber doch Zxrijs lingsbriider.« - Vorsitzende:«: ,,LU?sent"ch! Sie reden sich ja in’s Un gliirt hinein! Wie können Sie fo et was behaupten!« -— Zeuge: »Wenn ich Jhnen doch sage. Js ja ganz einfach-: ich bin am 1. Januar 1870 anf die Welt gekommen, und der an dere am 31· Dezember 1869. Sylve ster liegt zwischen Wir sind nach der Eint-malum 15 Minuten aus«-einan l.e!. , i--—-.- —-—. Jrn Eisenbahncoupe fällt einem Herrn von Zeit zu Zeit -——— besonders »wenn der Zug eine Knrve macht -—— das über ihm liegende Gepäelstück einer Dame auf den Kopf. Die Eigen thümerin bittet zwar jedesmal um Verzeihung legt aber das Packet im mer wieder auf dieselbe Stelle-. Als es nun zum fünften Mal herunter fällt, meint der Herr bedenklicks: »Aber sagen Sie ’rnal, Freileinchen, es ist Sie doch hoffentlich nichts Zahl-ech »lict";-es drin in dem Packetchen?« Genüssen UT Mutter Czum Verehrer der To . ter): »O, meine Tochter ist flei i Es und so sparsam, l)äus«lich!.« ; einziges Vergnügen ist, monatlich equ mal in eine Konditorei zu geh-en, uII da häkelt sie sich von den Tottetkk Muster ab!« Ursache und Wirkung. Er: »Wir hatten gestern im Gäs werbeverein ein seh-r interessantes Eis - periment mit elektrischen Strömetcgs Sie: »Darum kamst Du so staiz geladen nach Haus.« -" Aufrichtig. z Maler (zu einem Herrn): »Nun wie finden Sie das Bild Ihrer Gat tin?« -« Herr: »Seht unnatürlich! Sie ha ja den Mund zu!« « Im Glück , Hochzeitsreisende weint Besuche de Martburg): »Ach, wie schön ist s doc: hier auf der Wart-barg, wenn ma xicht mehr zu warten braucht!« Päßtrauisch. . Sie (h.och-ersreut): »Von meint Freundin habe ich eben ein neuesRe zept zu Gulsasch bekommen!« « Er: »Daß Du mir das nick kechst2« Triftiger Protest. Dorskrämert »Was-, a’ Gaslio» wollts anlege’ lasse’ im Ort? Wo is nrir ebe’ erseht a’ frisches Fassel P troleum hab’ komme’ lasse’? Dageg proteschtir i’!« Uebrrrafchcndcr Erfolg. »Was machst Du für ein glücklichsi Ge sicht, Frauchenr ist Dir ’-was b fund-ers Erfreuliches passirt?« f« »Denke Dir: ich habe heute selli qekocht und niemand von Euch hat gez !«.erkt!« —- ji Heranggcplatzt ; Köchin: »Sollte einmal meine Gn diqe ko: nmen, so veistecie ich Dich; der Speisekainmer.« Soldat: »Deine Gniidige komd hoffentlich recht oft in die «:- schei» k Scljr bescheiden. .-" f«,—«" «- p- OUJC J Kellner: ,,Wiinschen Sie etwas znzu Jhrein Braten?« -«-j— Gast: ,Nur ein Befieck, wenns-s bitten darf « . Ausweg. " —,«« Nachbarin »Man öhrt gar kei- T Wortwechfel mehr bei Jhnenk Vert I gen Sie sich jetzt so gut mit Jh « Mann?« 4 Hausfrau: »Das weniger; aber haben die Entdeckung gemacht, Tag Dienstmädchen an der TI l;nrcht! Jetzt zanken wir uns nech Sonntag Nachmittags von 3 h Uhr wenn die neugierige Per ihren Ausgang hatt« HE« Gute Einrichtan · Fireniden »Was ist denn da i» — in Der ersten Etage für ein jäxm liclzes Geschrei?« »Da wohnt Einer, der-sehnt di · les-« ;,äl)ne zieht.« i » « . Das kleinere Uebel. s « Ein Vater fürchtete in der Eies " wo er lebte, ein Erdbeben. Er s « daher feine beiden Jungen zu e entfernten Freund, bis die G vorüber Nach einer Woche ein-ei er von seinem Freunde folge « Brief: »Laß, bitte, Deine F wieder nach Hause kommen nts , mir das Erdbeben.« Aus dem Geeithtcrfqnbsv Vertljeidiger (nach der VII-. seines Klienten, auf einen im denfleck zeigend): »Da sehen eeehrte Herren, wie der A geweint hatt« Vorsitzenden »Ach, das ift - seinen nassen Seiefelnt« . Vertheidiget: »Bitte, la den Gerichts- Chemiter diejen