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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Feb. 1, 1907)
Yeöraska tstssstssllsssgssund THMMI Jshkslms 27s Grund Island Nebr» l. Februar 1907. (Zweitet Theil.) No. 23H W die nacht. Weis kommst du her, aus Sternen » « bahnen, Du hehre, wunderbare Nachl! Jn deinen Augen ruht-das Ahnen Vrn fremder Welten lichter Pracht Milchsiraszen hasi du still durschriiten, Von blauen Schleiern Iweich umwallt link- nahst dich fest mit leisen Tritten Der Erre, liebliche Gestalt! (,kl:grsßi. gekeimnißvoll Befeelte, Tu, allen Leide- Trösierink , Nimm ins-, womit der Tag Uns quälte, All seine Last und Lust ninsm hin! ·"L3ie21, wie sich dir die Häupter neigen, Hirn senle deinen Schleier sacht! Jst dringst der lauten Welt das Schweigen, Bring- unie «den Frieden, stille Nacht! Liebe un d Gela Eine Geschichte aug- San Franck«-IF alten Tagen. Von R usu5. Lange Jahre ist's her, da standen "einmal, an einem Nachmittag des Au gust, als der scharfe kalte Westwind, der um diese Zeit jeden Nachmittag durch die Straßen von Sau Francisco zu wehen pflegt, durch die langen Straßen setzte, zwei Männer an der Ecke von Calisornia und Monigomery - Straße-lud unterhielten sich eifrig. Ihr Aeußeres war sicher sehr verschie I-:t·., ---—— der Jüngere trug den ordiniis ten Anzug- einee Minergy der Aeltere sur-r siäsdtisch gekleibeh höchst sauber gerFqn elegant, mis· blendean weißer Oucthc UUID ’kil’. clll Iccl kllcll NJHZI Ucc) ink- mit Lncksiieiein an den Fiißen — ek hätie sich so, wie er da Hing und stand ebensotoohi auf dem Zimmean Wen New York zeigen Hin-kein ohne « gsn den dortigen Sintzern übe die sichseln angesehen zu werden. Aber solche äußerlich-e Unterschiede hatten n- mais, wenigstens in Sau Francisco km nichts bedeuten, — sehr oft war der in einfzurhe ArbeiterkreiderlGeizüllie eir reiche Me. un und ver Andere der rssi :.ne Miso fiel es Meine-eben auf, Dess- zwei so verschieden rusfehende Männer rn znsnmmenfianden »Mit) Sie meinen wirtlich,« Linie kein der Minet zu dem Anderen .daß id, sofort mit Voriheil ans-vertaner ienikie?« »Gewiß sage ich dass ----- Sie tön ::en jeden Angenbiiei RIWW für Ih ren Antheii in der Mine erbauen, noch heute Abend, wenn es sein muß. Tiber merken Sie wohi, Pagen ich rathe Ihnen nicht dazu, ers zu thun. W man nockz eine Weile auf un« nsh mit den Preisen Felsen der Markt ifi augenblicklich Hain-innen aber es ist ganz sicher, daß wir einer Hnnsse entgegen sehen, und-Ihre Aktien wer den auf 85400 steigen dank-. wird es Zeit fein, sie iesznichlanen Aber einen Monat kenn one wohl noch doriern.« »Aber ich habe keine Lust wehr, einen Monat zu warten. und ich bin tnnksächlich se gebrochen, daß ich angenbliciiich nicht snehr ivehß wovon ice leben soll Dic fünf igiaukenid Dollars werden mitt, ans Allen Ver ienenheiien bringen und nnd genug fiit mich. — ich habe die Geschichte im mit dem Warten. Und außer rem, s-— ich have etwa-:- vor, --—- ich mischte fkein-ihm Undvieie Mitten Miien md fo verd———i unsicher, Sie eetitehen rnich in, Dank-« Ja, ich verstehe Sie, ich verstehe wohl, Daß Sie sie beste Gelegenheit, reich zu werden, die Sie je gehabt haben. wegwerfen. Aber Sie miissen ja seiber wisset-» wag Sie zu kitun tin-« fass isb »lis- mnfssn Fins- Mi :I:n vertausen?« »Ja, thun Sie dirs, im bitte darxmi, wann lnnn ich wogen ton!:ne·n, das Geld zu Zeiten«-» « »Jrge:idw.tnn während »der Böriens ;;eit,« antwortete der ältere Herr. »Und jcst, s-— können Sie mir nicht einen Zwanzigee bergen vis- morgen, ich hin thintlächlich ganz ohne Gelo?« Ohne ein Wort zu verlier-en, zon der iälxere Herr den gewünschten Stran siger aus der Tasche und gab ihn Pagen Es war der Aktien-Brote David vcn MontqomerysStraße, der A damals die meisten derartigen iste fctsciite in Snn Funcissco vermittelte. Die beiden Männer trennten fiel: und PInet vertante sich nach ken vächsten Sestos-n Während er dort damit beschäftigt was-, einen Theil seines Zwanzigere in Getränke nnd tkinnrren umzusetzen wollen nsir uns ein wenig mit feiner Vorgeichichte te lctiiltigm Vor znrei Jahren erlt rssar er mit feinem Freunde csterald Lang ten ron England nach Enlitornie ges tontmen Freunde traten lie schon Dort gen-elen, Freunde blieben sie hier; olier fr: waren sehr verschiedenen Charaktere, wie kas so oft tiei Freun den der Fall ist, Mes Meint in der Zweit fo, Ili- od auch in dir Freund inzoft die ungleichen Pole sich nn zielxen Während Geralv ein Ge miithzntensch war, immer verliebt jin-« .-«.er inngninisck;, und immer mit per lxsiiltnißmifßig Wenige-m zufrieden, i«s.·-:.r Paget durch und durch Verstand Berechnung. Beide hatten Empfeh iunnsschreiben an den anneleltcnen , Bärten-Bester Davis mitgebracht nnd dieser hatt-e lich der beiden jungen Les-te freundschaftlich angenommen, a·l-ee-Lannley diente bald einen Posten bei einer der Sau Frone-Meer Zeitun een gefunden und halte von dem An A »." : erbietem weiches Davis ihm machte, ihm kehilflich zu sein, etwaigeljrfpaks nisse Anzulegem keinen oder kaum ir gend welchen Gebrauch gemacht An ders aget ——- er erkannte sofort, wo sein orttxieil liege, et hatte aus der Bekanntkschnft nnd Protektion des ihm wohlwllenb gesinnten Herrn THvis heeaxs schlasgem Inst-s er könnte, und er hist bald Durch diesen eine gute Stese in einer Mitte bei Virginia City erhalten. Sein Einkommen» le toet in Aktien dieser Mine an, — erfit in Der letzten Zeit hatte er anqesp fangen zn trinken nnd zu spielen, nnd dadurch war es mit ihm einigermaßen . rückwärts gegangen So haben wir. ihn denn in Sein Francisco ceiunoen, J Wo wohne Geld angekommen trat( und Dlwis beauftragt-e fiik ihn seinen Antheil an der Mine für III-Man zu verkaufen Er hatte selbst nicht ge hofft, fo Viel damit Herangzxxscklagen Am nächsten Tage erhielt er sssinen Check für Das Gelt-, —- und am Abs-nd desselben Tages- ftstden wir ityn vor einem hübsch-n Häuschen der Vor Usinkst. tmYichtJnehr in der Eileiitzmg k-..L..... L - Il ICII Filoscslsf sUU UCOII US Uks klits Vollendeien HädtifcheiiStntzers, klin eiie et an der Pforte nnd eine innge "iibfe anu ziffnete ihne. Ja, dete war te, der er Der Jahren selber den Hof gemacht hatte nnd die ihm denn Langletn welcher eg freilich besser ver ftp-nd, die Herzen der Frauen zu bei thöken, als e: fest-et, weggefchnnppt hatte. Aber It wußte, die Eise nzsar nicht besonders MickliQ -—— nn- er irae taltkekeelznetev nnd gewissenlog genug, csiefe Kenntniß zu benn««en. Wo Rotis nnd Sorg-en einziehen da ,;Eebt oft die Liebe ans d. wenn es nickt die echt-, rechte, treue List-e te nieten ist, ——fo war es hier der Fall Noth nnd Sorge hatte es genug gis-ge ten, nnd ele- ieyi Paget inni, —- an ei. ent Abend ten-, wo Langlen den kenn-ten Abend bis tief in vie Nicht hinein in der Zeiittng5- Oissice zn et l: Liten hatte, da gehijrte keine große Ueketeedung vnzn, die junge, einiqu :n:tfzen leichtlcbige, schöne und ver wähnte Fee-n dazu Zu beinaem ihren Gatten »un- veel affen nnd tnit Paste- In gehen. Hirn nächsten Tase wurde die Flucht atte«iefiii;,tt « als Lnnqlen im Abend nnch Lmife kam fand- -ekfein H ne leer· N lzatte Die kleine Frau pcliebt nnd trat vollständig gebrochen Dass sie nicht meir so fröhlich gewesen innr, wie früh-: e, daß sie un ufrieden ne worden scien- mit den bestehenden sitt näitniffen, hatte et lcingft acmertt --«— aber er »die gehofft, das-, dieses dei fet werden tviir:e, wenn er in sini germaßen giinftizete Virtziii tntsse kommen tecde Und gerade an die fein Abend hoffte er, fie eifrenen zn tör. nen. —- im Laufe des Tages hatte et feinen Treund Pagct qeteoffen nnd isiefk r Eint e ihm eine alte Schuld von sinnst ::riickc,»znhlt, ans deren Beiakr lnig er sekon iauni mehr aeksyfft hatte. Das-, Paget am Abend vorher in feiner Wohnune gewesen ·«..at,» ahnte er nickt Dis-, feine »von ihn» mit einein anderen Manne verkssen ’l)cii!e, Nil-Ali komm el Lug- curyr zweifeln, n«.1n sagie il«,ni. das-« man sie knir einein fein getieioeien Manne win- fortfaliren sehen. Wer dieser Mann nur, ahnte er nicht, ---- seinen Freund Pngei hatte er nidyt jin Ver dacht. Wie ein von ei rein id;..reren körperlichen Schlage Getroffener sing er umher, er lonntc nicht melsr innig urteilen So trug er denn seine zweitausend Tollen-D iiit Die er ja nun reine Zier nsendung mehr hatte, zu dein Broter Tsnvig und beauftragte denselbendas mit fin ihn zu speinliren; —«—· er selber nian hinaus auf eine Manch nnd ar beitete wie ein Knecht, nzn nur die Zeit hininbringen nnd keiftig wieder zu gesunken Das that ihm gut, ---— seine Farbe bräunte sich, feine Mus teln wurden ielknias nnd sinnl, nnld fein Geniiitix inurre nach und nach r:i«."i,1«. Die Zeit und tüchtige Arbeit neiten ja irren Schmerz. cueti den größten .Ein Jahr We vergangen, ein fang-es irr-r doch so iurzes Jahr-, da finden nir Langley wieder in San Francism Er war zurückgekehrt, um nun wiecer in der Stasdt zu bleiben, nnd fein erster Gang war zu Davig gewesen Der war gerade nicht in seiner Office, nnr ein junger Mann war ·dort, der Den wie einen Nun-Eier kreileideten Fremden nicht besondere röilich iehandclte, —- denn junge Leute in Broters--Oifices haben nur vor Geist-Leuten Respelt, nnd so sah Landen riett aus« Ja, wenn rser junge Mann gewußt hätte, daß dieser Fremd-e dsriellae Mann war, für den iein Herr durch glückliche Spelulcnion in Contitock-thtien mehr als eine Lsiertelmiliion Dollars verdient hatte, dann hörte er ihn vielleicht etwas zu-; vorloinmender behandelt Atip Dahin war nicht da. nnd sLanqley ging nach Der Maser Und setzte sich auf eine der Bänke, um dort szn warten. Da hörte er ganz in der Wittwe eine Stimme, die er kannte. Ec nIar eine jun-ge Frau, die ihren Ge fährten bitter ver-klagte, daß er sie "fchleck«,ter Itsehardlie, als jemals ein Mann ein arme-H hilflofes Weib bess handelt habe, die Alles um seinem-ist Zeu aufgegeben tin-be, Ehre unld Exi !:-:nz, —er aber sei ein wüster Trinter und fauler Bursche, der nur von ihrer » Schon-de leben wolle. Ja, (—— das war Marttxa, seine Altar«-A die er so geliebt l;atte, nnd die ihn verkassen hatte, und der Mann nur Pagci. Da packte ihn die Wuth und mit feinem Revoer sprang er auf ten Versiihter feine-J Weite-Z zu, der erkannte ihn nnd entfloh. M iiichtete sich in ein-en benachbarten Salt-on, —- Langley Person«-: ihm-— dori kam es zum End-e. Paget schon zuckstth fehlte, Langlen fehlte mitt, -—- durchkz Herz ceschossen,s stürzte Pa get todt nieder. M-—.1 - — t« . Ess, »kr OUI U—"L"c IJL LUij- Olc LVIlLLJUULH neii erkannt-en auf Tödtnna in Selbst vertheidiauna, denn Paget Hatten-Ich wciiilich zuerst geschossen Und wenige Wochen später landete ein amerikani frber Damper in Liverpool und ein nott- jitnaer N- rein gan dort an L.- nd —- an Jahren jung und doch so ernst und bleich und gebrochen alo ol· er ein Greis wä: (. Für seine friiixere ·-rau hatte er in Ainrrita Sorg-: ge tragen, d: s; sie nicht in Nachkomme, -- nu! :l;r wieder zu te ben, da» war njcbt inniglich gewesen. Einsam war er in feine Heimatb zurückgekehrtv Cåncn Freund hatte er dereinst re-« habt, den liattr er nicht rnelirx ein Wrio hatte er gehabt. das-hat er ver ioren Aber eine Viertelrnillion, dies er nickt actatt hatte-, eie besas; ers je sit Er nar ein armer reieter Mc tssnrr geworden W Uns Verfehen. Lsnmorrcsic von M a r i n H r l l m a r. « Herr Piefle war Geschäftsuiasist Geschäftsmanr mit Leib und Eis-: Le Er hatte von Jugend an nur Sinn nnd Interesse für sein väterliche-S Ge schäft bezeigt, und als er später case-— schäftsinhaber desselben wurde, ai::a er ganz im Gefchäftseifer auf. Nur adp aeschäftlichen Rücksichten hatte sich auch Pieftr seine Gattin erwählt, hatte sie qeliciratiiet, sie bald wieder durch Eben Tod verloren, sie geschästsmäßig ists-mit begraben und betrauert. Hatte doch auch die Verstorbene ter der nur ihremGatteneineTochter ikin terlasfen. Dieser Hinterlassenschafr use gen arollte Pieste der Verstorbenen und denr Himmel. Er sand, dass er schon aus Geschäftsriicksrchten berechtig: sei, sitr sein blühendes Chriiiitalienae schäft zum Nachfolger einen Sohn zu erhalten. Infolgedessen oder erfreute sich die arme Lina auch bei ihrem Vas ter eines geringen Ansehens. Pierte türnrnerte sich kaum um die Tochter und hatte diese, wie auch seinen Haus halt. der Obhut seiner Schwester Liber geben. Fräulein Eulalie Piefte nahm Illl) tlllclf Occ luUllkklUIcllAlcylc llltl Art-« doppelter Liebe an und mühte sich,Lin-.1 Vater und Mutter zu ersetzen. Mit der Zeit wuchs aber Lina znr lieblichen Maid heran, was der in fei ne Olesctkistotliiitiqteit vertiefte V-.«.ier aar nicht merkte. Er gewahrte es auch deshalb nicht, daß ein junger Mann . seine Augen auf die hübsche Linn wars ; und in Liebe fiir die Schöne ent brannte. Wie alle Verliebtem fand auch As fessor Ftuntz Mittel und Wege, mit sei-— T net Angebeteten zusannnenzutresfen, sie I lernten sich kennen und lieben. Tunte tinlalim die aber bei den Liebenden die Rolle eines Schutzengels übernommen, sollte und wollte erst dem Bruder mit der nöthigenVorfirkt hiervon instesmi nisz setzen t5i11e5 Tages that sie das-mich. Mi sie erntete vom Bruder für ihre Liebes klnt nnr Vontt.-iir-fe. Einfnch erllLisgis Picsle seine Schwester fiir hirntrcnt uns-, sie noch solchem Verlijbnifz cui Wort redete. Dächte er doch gar nicht darun, sein sauererloorbenes Geld je dem beliebigen Hintz oder Kuntz in die Arme in werfen. Linas Hand erhielte nur ein Geschäftsmann, der das feine übernehmen könne, und einen solchen hätte er auch bereits fiir Linn aus La ger. Dem Herrn Asfessor sollte sie des halb aiitinft wieder den Lauspaß geben· Hätte sie hinter feinem Rücken leichtfer tigertoeife Linn einenLiebestnd schlie ßen lassen, so liege es ihr nun auch ob, diesen zu lösen. Sein Töchterlein aber langte fich der erqcitnmteVatee auch noch nnd theilte Linn nur in geschüftsmäßiger Kürze mit daß ihm die Sorge über ihre Ber sorgung zufiele und et ihr bereits auch einen Zenit-sitzen besorgt hätte. Schon in nächstee Woche würde dieser zum Verlöbnis-, eintreffen Mit Festigtett erklärte darauf Linn «ihre:n Vater, das-, sie sich nicht als Waare würde behandeln lassen, son dern ilirem Assessor treu bleibt Piesie verlachte nur hohnvoll die Mädchenvrrsicherung und meinte: »Du sprichst wie der Blinde von der Farbe. Las-, nur erst Doktor Hans Bollmer kommen, lerne ihn kennen, und dann wollen wir uns wieder sprechen. Jch prophezeihe dir, daß du ihn noch mit Toffenen Armen ausninimst.« Verirechtungsvoll schwieg Lan zu der vötetlichen Prophezeihung und gelobte sich, daß sie nichts von ihrem Angede teten trennen sollte. Den Assessor aber iiberredete die schlaue Evastochter, sich »den Rechtsanwaltsstand zum Beruf zu erwählen, weil cr dann auch Geschäfts mann wäre und dadurch ihrem Vater eher genügen würde. Piefle sonnte sich aber in seiner vä terlich-en Gewalt und dachte mit Ent zücken anDottor Hans Vollmers Kom men, den er sich zum Eidam auserw een. Wußte er doch, daß er mit weiser Vorsicht und gut gewählt hatte. War doch Dottor HansVollmer Lei »F ter einer grosen tzyeimkalienfabrih mit ier e: i it Kurzem in eifriafter Ge schiiftsoersindung stand Der Besitzer der Fabrik befand sich ausGesrtndheits 7rit·ck"sic1)teeriini Süden, hatte aber seinem -Leiter, dem sechsunddreißig Jahre al sten Vollmer, sein Geschäft übergeben Hund diesem Piefte gegenüber auch das ;wiirmste Lob ertheilt. Piefte hatte Jst-eh auch fchon durch brieflichen Ge cbiifisverkehr und abgeschlossene Ges chäfte mit Herrn Hans Vollmer davon iiibeueuat, das-, dieser seines Chess Lob ktm vollsten Maße verdiente Der Dot Ftok wa: ein ebenso nnisichtiger, wie ne idiegener isteschästgmanm nur einem kkfolchen aber wollte der Vorsichtiae sein Geschäft nnd seine Tochter anver trauen — - - -— «- -—- — « Befriedigten Geiniithg saß· de;l-)ilb Wieer heute, wie jeden Tan, in seinem xdtontor vor seinem Arbeitspult aus sei BRein "Drel)fefsel und rechnete ( Bescheiden klopfte es da an seine Tiir und ans sein lautes ,,-f)erein« — trat verlegenen Antlitze-L zaghaften Schrittes, ein feingekleideter nnd ant aussetiender Herr ins Kontor. Da Piefte noch nie Linas heimlich Verlob ten zu Gesicht bekommen hatte, fragte dieser den Eintretenden höflich, indem er sich ihm anf seinem Dreibein »in-— drehte: »Sie ·.:-iinscl;en, mein Herr-"' »Sie in einer sehr ernsten. wichtigen Angelegenheit zu sprechen.« Da Dai- in feierlich, aber gar nicht geschäftsinäßigem Tone gesprochen wurde, machte es Piefie niisztrauisch. Er schob sich die Brille regelrecht, um ten Fremden tesser zu fixiren nnd herrschte ihn darauf mit finsterein Ge sicht, in turzeni Gefchäftston an: »Ge schäftssangelegcnheit?« »Nein, Privatanaeleanlieit.« »Bittgesstch?« »Nein, Zwangseinqu »Ihr Name3« ,,Assessor stunk « Piefte schnell-e iiber diesen Namen von seinem Dreibein wie eine Feder in die Vöhe Auch schwoll ihm mächtig die Zor: iesader aus derStirue an Ent riistet wollte er eben loslegen, alJ ihn ein ndermalia heftithiirtle pfen vom Losdonnern zuriicthielt Ohne erst ein Herein abzuwmarteu that sich auch so fort die Thiie auf. eine hatte, stattliche Frauenaeitalt, mit angenehmen Ge sichtsziigen tiat herein. Stracks ging sie aus den völlig verdutzt dastehenden Piefte zu, reichte ihm die Hand und staate: »He-ils doch das Vergnügen, E. Picstr.cshemitaliengeschiiftsinhaber vor mir zu seden?« »Ja dienen.« Im steifen Tone gab Pieste mit stei ser Verbeugung zu und niusterte dabei mit mißbiiliaendem Blick, die keck ein aedruneiene Fragestellerin. Die schien aber garnicht seine Ljiißbilliqunei «-»u se lieu und begann »So hasfe ich, daß — »Ur-iß cie einsehen, meine Zeit ist anderweitig in Anspruch genommen uud Sie mich jetzt nicht sprechen kön nen.« Trotz Piefteg Andonnern ließ sich aber die Fremde nicht einschiichtern, sondern begann aufs neue: »Ich hoffe dennoch, daß Sie fiir mich zu sprechen ’ sind, weil « — ------ i ,.Lassen Sie mich mit Ihren hoff-· nunan inRuhe; denn Sie haben nichts zu erhoffen!« Fuchswild werdend, schrie es Piefte der Fremden zu Die Anqeschrieene fächelte aber nur belustigt und erklärte mit tadellosee! Verbeugung: »Ich hoffe dennoch, mein kühnes Eindringen durch meinen Nasi meu zu entschuldigem der lautet: »Deine Hans Heinrich Bollmer. De Sie depeschirtem ,,Geschäft eilt;« reiste ich sofort her.« Uebere diese Eröffnung blieb Viefke llxatfiichliclx vor Staunen oer Mund weit offen stehen. Auch versagte ihm wohl die Sprache, denn zusammen hanglos stotterie er nur hervor: »Sie sind Sie wollen — Sie denken wirklich daran, auf den Ihnen, von mir gemachten Plan einzugehn. »Geme. Gab ich Ihnen doch auch schon meine schriftliche Zusage, Herr Weile« ,,Uelier diese abgelegte Erklärung ftiette Piefke den weiblichen Hans Vollmer mit einem Blick an, als wenn er ihn nicht für ganz zurechnungsfähig hielt. Die Fremde aber zog gelassen aus ihrer Umhiingeledertasche einen Brief, übergab ihn Piefke und äußerte niit amiisirter Miene: »Ich man mich nur bei Ihnen durch Jhren eigenen Brief legitimiren, weil Sie es mir sonst nicht glauben, daß ich der rechte Doktor Hans Vollmer bin, den Sie durch eine Heirath- an sich und Jshr Ge schäft fesseln wollten. Gestehen Sie es nur ein, Sie haben sich ein ander musi- . Colu- UUII lllcl clUlUUcIclL Piefke hiitete sich geständig zu sein« Mit Gier griff er nur nach seinem ei qenem Schreiben und überfloa es. Jn kurz geschäftsmäßigem Stil laute te est Sehr neehrter Herr Doltori Da ich Sie bereits durch längeren, brieflichen Geschäftsverlehr hoch lchätzeu gelernt habe, erwünfche ich mir dringend, Sie dauernd durch »Hei kath an mich nnd meinGefchäft zu fes seln. Ertlären Sie sich bereit, mei nem Wunsche nachzukommen, so bitte ich Sie. schon in nächster Zeit behufs des Verlöbniiies um Jhren Besuch. Hochachtunasvoll ergebenst Emil Piefte. Jetzt begriff Piefte alles-. Er hatte .oieder einmal im Gefchäftseifer die Haupt- als Nebensache behandelt hat te bei dem Handel um die es sich han delte, nämlich die Tochter, aus Ver fehen ganz zu erwähnen vergessen. Aus Ver-sehen saß ei nun fest ,,Daniel hilf!« dachte Piefle ver noeiflnngsroll bei sieh, doch gedachte er um keinen Preis fein Verseben ein zugestehen Hiesze das doch, sich und feine Gefchäftsidee in aller Dingen un fterblich lächerlich zu machen Einen lächerlichen Geichiiftsmann aber woll Le er nicht abgeben. Es hieß deshalb gute Miene zum bösen Spiel machen und auf alles eingehen. til-en wollte er dass thun; Jls sich wieder die Tür öffnete nnd Fräulein Eulalia mit Lan die Fiontorschroelle iiberschritt. Die bcunruhiaten Frauen wollten doch erspähen, welchen Erfolg ihr Vlssefsor gehabt und wollte wenn s txiitlic,i1.m it einein guten verhelfen Tante Eulalia rief dieses edlen Zwei ies halber deshalb schon beim Eintritt dem Bruder mit erhobenen Händen im befchlvörendcn Tone zu: ,,Einil, nur dies eiue Mal bezeige dich als Vater und nicht als Geschäfts manni« Die liebliche Lan aber flog ihrent Baker direkt an den Hals und var, nch ihm zärtlich anschiniegendr »Nicht wahr, Vater, ich erhalte meinen Wil lv? -— — Jst er doch jetzt RechtsamvalL also auch Geschäftsmann geworden.« Der sonst so getoandte Geschäfts mann war sich noch nicht klar dariiber, Jus welche Weise er sich wohl am besten aus der heitlen Afsaire ziehen könne, und dariiber wurde ihm schwül zu T Sinn. Er sann nach, wag thun? Da wurde mit festem Griff seine Hand ge faßt nnd Hans Vollmer sprach zu ihni nit volltönender Stimme: »Natürlich gestattcst du deiner Tochter,l Fmil, ih rer Neigung zu folgen Es ist meine erste Vittc, die ich dir als deine zukünf tiae Frau stelle, nnd deshalb darfst dn sie mir nicht abschlagen« »Gewiß nicht, acwifi nicht,« ver-— sichert-: Piefte noch ganz mechanisch and nirttt dazu wie ein Pagod mit dem Kovf Lina aber flog auf die Fremde mit einem Freirdenichrei zu, umschlang sie init beiden Armen und rief gliickstrah lcnd aus-: »O, wie dankbar bin ich Ihnen siir Ihre .fJilse, und wie be q iickt es mich daßSie Vater heirathen r-: erden Doch wie lautet Ihr Name?« »Juki« Hans Vollmer Der —-——« Sie gelangte nicht zum Weiterspre iien, ocil ihr Pieste, der sah, daß sichL inas Augen unnatiirlich über die sen Namen erweiterten, schnell mit den Worten in die Parade fiel : »Nicht wahr, das nenne ich eine gelungene Ueberraschung, Licio-? —— Aber Prophe zeihte ich dir nicht, dasz du Doktor Hanf-« Volliner mit offenen Armen nach Kennenlernen empfangen würdest?« ljfAber du sagtest doch, Vater, ich » sc« te —« « ,,Unsinn, Kind, das war natürlich meinerseits ein lleiner Scherz, den ich« i mir mit dir zu machen ewigesz « wollte nur dich und deine « sen. Geht doch ein richtiqet « -" siann gern sicher-, um keine « zu machen Da du aber die ««" glänzend bestanden, erhältst du Kechtsanwali. « Und Picer erhielt nun aus« sehen eine prächtige, geschäft i zweite Frau. CI « " Wie esse-matten wiceeuz J Vor ei nigen Monaten wurde Volksschullehrer in einer tleinertSicU Oesterreichs durch eine nicht unbddieIts tende Erbschaft verhältnißmäßig Sein Glück veränderte seine Leben leise absolut nicht. Er setzte seine E Uelrthiiiinkeit fort und lebte in seinet « » dijuglichtkit in derselben sparsam-et Weise, wie bisher Nur in einer Hin-i ficht zeiqte er, das-, er zu Geld qekorni un wur. Jeder seiner Schlücer et ilsle ein siloerness Tintenfaß, währe . sr selbst den Rohrstock, mit wes ent sr seinen Aufgaben gelegentlich N-ch" sr 1ck zu oc tiefeser wußte mit eine « leganien Spazierstock vertauschte, detj n einen qroszen goldenen Knopsauss i-: i Jerlinx erth, veränderte ihrespar Eine Londoner Dame welsche sdtä . Ltscije Summe von 70,000 Pfund tsiznttex sie trank ijslren Thee jetzt mik «-rter u-1:- aus- einer silbernen KanneF ’ nähreer sie ihn bisher ohne Zucker« u: d Lni- ciner Porzellantanne getrun-« E Ists-its. zer den Zieoziqerjahren des Vorigen Jalzrlsund rtg erbte per Schreiber-» Unke ebenso-esse nur in einem-s ; Hi i ineg Stieclytsenwaltcg in London 120,-k VI W MHE Trotz dieses hiisbfchen Ver-- . träg-eng orteitete er ruhig sLir seing -Iics:-(S, ehth weiter-, Verrieth mit kei- t· rxxn chte, irsz er Vermögen errror «»: » .,·» .:ii, iiiiu icoie Genau wie Imm, gis-u us s inen Punkt: er trug nämlich jetzt im iser elegante Stiefel, die er von denfik Jestens und thenersten Schuhmachem , - Zondoiis Lieng Mit der Zeit kauftei r fiinfzia Paare zusammen, mid- die-if ed elegante cchiihzeiig wirkte um sei-T - f oiiiischer, als seine übrige Garderobe ieiiiu so schäbisg und abgeniitzt wars Die vorher iFiii kleiner Kaufmann in Kontos- — exq erbie 200000 Miark tin-d festes-v iiii obwohl ex schon vorizer ziemlich-UT iscirsam selebi hatte, große Entkethl iinqen Inf, weil wie er erklärte, etzt Cinfssiiiiiiensteuer bezahlen müsse Jbivotil man ihin iiuseinaiidersetzte iis) ei- selbst nach Zahilmig dieser-« Eieuer ein recht wohlhabendet Man-n Hätt-, tniiierte er doch in der unglaub ichsteii Weise weiter und starb kurzLEs »in-auf vix-« verbitterter Y)ieii«schenseind. Ein junger Bantbeamter erbte von " einein Onkel. ein« großes Vermögen kiiii schaffte sich, iiin seinen neuen, lieickithiini zxi zeigen, Wagen undj Liferde nn, mich engagirise er einen Diener nnd einen Kutscher, was ihm E : q «« »Hm-» »Es-« »s-. » iilsrlich etwa 10,0()0 Mark kostete. s? 13 Ls«ii-auf. reschriinkie sich seine Freige sinieit aber, rdskiin auf der anderen Eiiic lebieerso knanserig, daß er sichhi anin satt zu essen wagte, auch nahm i seine Stellung ais Baiittbcaintey « ? sie ihn-. viertaiisenkd Mark eiitirug« « iocki iiiimer wahr, fuhr aber jeden .. Uiisrgen mit seineni Diener vor dem Bankhause vor und ließ sich auch. Wende in seiner qunipage abhoien. ..--.—-—--..——-—— Olympifchc Spiele in London. Born Des-botenle der Borsitzende )--L« britischen olninpiscljen Vereins, heilt der Presse mit, daß der Vor- .« iniid des aenzniiten Vereins beschios en habe die vierte Feier der Serie -" Un iiiteiiisiioiiiilen olnmpisschenSTpiele « iii Juli ist«-( in London abzuhalten Uiaii ieriith a.meiil·«licklich übe-r den Linn Der iiiitisigeii Gebäu-De und Ren-n -—(s»«—. «tr1f-,cn. Es sklt eine Arena errichitet Lerdcn rie 1(«),(t()0 Zuschauern Sid kelegendt it bieten würde. Die Preise olten ius- DipLoInen, sowie aus gol )encn, silbernen und bronzenen Me- - Jaillen bestehen. Verschiedene Privat- » - .)ersonen oer Gesellschaften haben ' ocreitiz besondere Preise angeboten. . ,s" Die olympischen Spiele wurden durch - Bart-n Pierre :-e Coubertin im Jahre 1896 in Athen wieder ins Leben ge- . cuscn, nachdem sie fast 20 Jahrhun- . « Perle qerstht hatten. Das- internatio nale Comite beschloß. daß sie alle vier Jahre in den großen Städten der W lt wiederholt stocrden sollten Jm Ihm-e 1900 Ioueren sie in Paris, im kalirc 18304 in Si Louis- abgeha. ten. Replik· Eliedatteurr ,.Wissen Sie, Meister-» siir Ihre ntisernble Arbeit danke ich, denn auch diese neuen Stiefel kann ich nicht tragen, sic drücken gräßlich.« Schuhmacher »Na, na, es kommt Jlnien doch sons«v nicht auf einen Druckfehler -.ns.·' Jnftruttiouostunde » ,,6:iniähriges: was haben Sie U« thun, wenn Sie unterwegs aus M Straf-e den Herrn Oberst treffen! »Ich mach-e Front!« T »Und den Herrn Leuinantiijpfi ,Jch salutire!« »Und den iseldtoebels?« »Ich lade ih« zu einem Muse Bjc Tink« . « » « ' « DQFLH»»- « : .T.J:-« -... »F —« In Gedanken-. »Herr Prof- ssor, es wünscht ein Herr am Tetephon zu spW kann aber seinen Namen nich« stehen« Professur «