Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 07, 1906, Sweiter Theil., Image 18

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    »Es-DR
Joyn Nitsch Esq.« über die
Bedeutung des danksagungss
Tage-.
Mister Edtteri
»So sein die Menfch21 DI laafe sie
mim for Törties zu tauf- hocke in
die Salukiå, for Törkies uitszuräff!c,
Laufe emm un qowwe Orders for Bat
Mie: for Wein un Wk ,iskey un
Sigigats. un die
Weibåleit koafe
Seite-je Un Mkß
un Aränsckes Un
backe Pomptins
peis Uns Cäkcz
un Rache un
Plowpubbing un
wafe mixt Cäs
dieH, un es is
nix wie Fraß-un
Völlersrix ownskr
an Die Fedei
tun-z vsum Ins-,
da Denkt stei.
nir.
TPI is, mtks
Ich heint Mor
cke, III h«cif7.:c«L
Fertka Its-In
NJclJmittagiz
·- T v denn Ttchalllger
fast k-:n, grad eh Jch die Orrer ge
germre hon» die Battetls ze öffne, da
«mit Wir des Gtas ergreife könne, um
azestoßk usf die Dankbarkeit. Sie let-e
spsrrrralx Hurrah, Hur-rad!
Un dann sein Wir uff Verschiede
nes zu kalte gelirnme, wo Wir dank
kar dersor sei könne, for Jnstenz da
der-sor, daß Unser Kinner so schmart
ern.
Ur- des sein sie asach, Mister Esditekk
Hawtre Sie es nit aach schrm ge
nohtißt, wie schnrart die heintige Ju
Yend is. Nit grad, als maswn sie so
vie! geiernet Härte, oh no! Jm Gegen
Ueib Mrr braacht sie nor nach was
U fragst un da kann mer schuhr sei,
sit- es nit wisse.
ie Schrnnrtigkeir tonsistet haupt
ächiicky da orein, daß sie hier geboren
«n. Jin Konsequenz neun dieser agie
rrre Schmartigteit hawrre sie so e.
iiwwertegems, mitleidiges Läckle,
wann e drauße Geborner. wie for Jn
n«z ihr Baader oder ihr-n Badder
eiFrems nrii ihn-e halte. Un dieses
iiwwersisegsense, tnirleidige Lächle werd
spöttisch un höhnisch» wnnn zufällig
uss des rette Land die Reo !immt. Un
wann e alter Deitsclser emos ver-zählt
um Sache, wo drauß-: besser oder
schön-w sein« oder wann er For emok
ch herzu versieiipish ze sage, daß sie in
uropv ins ers-end erer Sach voraus
Zein, isa ergreift die Jsiistling e heili
Ker Zorn, awnsesk sic keiiintpse sich un
sage voller erster Sechstbeerrschurig
ki- Xietsevollsier Weis-: »Warum sein
Sie oansn nit drauße qebliwwe, wann
SMS hier nit gleiche?«
Soicke Abscrväschens kann Ich
stack-: rnnn als emol die iungeFrentz
bun Meint Bube in«’s Haus kimmr.
sk- Wcmn mer so en Staffel srogt, ob er
Deitsco taite tbiit, da sent er mir so
ere- pewisse Hänrische Mien: »Oh sto,
förtekrti nott«
Uer so Bube iher Ambrikäns un
Fertigners talteze hörnr des is wert
ech e Genuß. Dabei weeß mer ganz
Erim-. daß ihr Vadder so Nitsch irie
anvertraut war.
Un sie kalte immer jin-wer Männer-D
rin ütrswer aniötitiin Steil ansto
fhmis un soo zeterii un blicke mit Ber
schtuna uff en redliche ältere Dritsche,
m sich emol derheini, wann er e
heitere West what, noch des Mit-tin
W am Hals zeiamme bino’t. Dabei
’«l3we die Bube see sinf Minute still
Pse, mitaus de Feitstanz in die Füß
Irr die Händ ze kriege uns sich gege- -
eitig ;«e bare un so e Art Irrt-sanke
·"nz eiffzefäihm Un wann s- sie e
unge Lädsy des zweite Mal sehe, da
alle sie sie beim Vorname un thun
Ho Erkannt mit ihr, als wann sie
thun weniastsens dreimal mit ihr ver
cobr geniese Ioiit«·n.
Mir-wer for die dritsche Sitte un
Gebriiuck da hawwe sie blos das mit
Ieiriigr. üwwerlpgene Lächie, das sau
drrrnrre. Des heisit awmer zu Meine
Danks-aqurqs-Tsinner un am Kris
III un Neujahrs-Jv, da zeige die
sonstian Xeentö muri Mein- B ube eJ
groß-e Vorsieb for de dritsche Ge-1
kauckz daß e- immer was Anständi
gis zse esse gebt (wit amerikanische
ist-opfre- Fraß) un was Anstäwdiges
strinke mit so e Limsoniid oder ge
»Ist-cis biesigp Wei). Un trotzdem,
sz m Bule so thun als wann sie
uit Tszitsch tönnsie tobwoh l skes det
im kalte müsse, mit ihr Muttetkee
Ialiscb raste-by so könne sie mit
meine bei-tiefe Wei seht gut umgehn.
Ditskml werd Ich sie Immer fahle.
-"·" Nämlick Ich neeß schan, daß morche
wieder soeNomber vun dem Frei by
Ins Ren Joljnny un der Mond ihre
smöriiän Frsris kimme wem Bei
M rrserkwörtssase Kohnimident stelle
Ich die Fliippse immer ei, wann sie
wisse. biß es bei Mit plentv ze esse un
tritt-se ges-L Des-rege hen Jch vun
m Exiqu rnlifornische Weißrwi s75
cents die Gästen-) un kalisomifche
Dräntv Cverzich Cents dieVatteh un
smeriku Este Sigmetse geordert, un
»Ich sc: -:e »So, die Deitsche, no
Mitin kalte ist«-me, iriukke heini deik -
sBTx r km deitsche Wei un impor
ie crIinat un schka importikie
-Wsac5 Die Amörikäns wo nix
Am Fa Janus un soc-Sau Productö
-·· » drob-, Ii.s kriege hesixres Bier im
- T« ei un hiesig- Sigtznks« «
-.: ssleSts eswi sche, ist-r EN
in M ists-M d- Veh- Dkikich m
FIE- trug
»O
s: «
W
M des Mienhche wünschend
, M Rigotds im Komplimenis
m der Sieer. sowie many
Ritötnd
John Nitsch. Esc»
Ist »eresis Dis-« Leben-.
Wieder ist einer der legten jene
tnuhbauzigen Pioniere, welche sich vor
vielen Jahren bei der Entwicklung des
damaligen wilden Westens hervo:
thaten. in hohem Alter friedlich anz
dein Leben gefchvedem
Man kannte ihn meistens als
»Moccofm Bi.1«; aber eigentlich hieß
et William H. Periins und erblickt
im Hoosietstaat, usnfetn Princeton
vor 85 Jahren das Licht der We!«..
Als Jäger, Späher nnd Grenze:
wurde er der Berühinteften einer.
Schon seine äußerlicke Eiicheinung
paßte prächtig zu seinem Lebens-in
halt: er war in seinen Stiefeln Ei
Fuß 71«-«.»- Zoll Hoch und vollkommen
hiinenhafi gebaut. Obwohl er melU
alxz 200 Pfund wog, war er so be
wegiich und michnieisdig wie ein Pan
ther, und er schien abfoiuk unermüd
lich. Noch in seinen setzten Jahren
fand sich kaum Jemand, der beim
utchqueren Der tteilften und un
wiutthfamsten Felsgebirgpatiien nxii
ihm Schritt halten konnte
Schon als Kind fuhlte er sich nir
gends so wohl, wie im wilden- Wal:de.
mit welchem damals die Nachbarschaft
feins- Elternheimz im Jnsdiancket
Couniv Gibson, noch oeichlich bestan
v-n Mo- Kis kazndsviksiw MEDI
lichteit des Knaben im Fangen klei
nerer pelztragender Thiere zeigte sich
so auffasllend, daß er bald als »Von
Travper« im gar-sen siidwestlichen
Indiana bekannt war-, und er bestand
schen damals viele Abenteuer, beson
ders als er endlich eine Flinte tragen
durfte, in deren Handhabung er wun
derbar schnell zum Meister wurde.
Die erste große Befrie, die er in der
Nähe seiner Leimath mit einein-Schuß
erlegte, war ein Panther, der asbs
»Schrecken des Wabassh« weithin ge
fürchtet war. .
Aber mit der dichteren Besiedelung
dieser Gegend und dem Zurückweichen
der Wälder bitt es ihn bier rkicht län
ger, und er wanderte nach dem west
lichen Missouri, zu jener Zeit twch
sogut wie eine Wildniß. Hier baute
sich der Mumzehsnjäbrige ein Block
æus und trieb Jagen und Fallen
llen, bis die näher rückende Civili
sation ihn wiederum vertrieb. Jn
zwischen hatte er sich verheirathet und
war mehrfacher Vater geworden
Das Seitennerven lobnenden Wil
des nöthigt-r ihn schließlich sich mit
Farmerei »abzuschindens«. Da brach
der Bürgertrieg aus, und Bill war
einer der Ersten, welche als Regie
rungsspäher Dienste nahmen. Als
solcher leistete er während der ganzen
Dauer des Krieges Glänzendes.
Aber der Friede kam nnd damit zu
gleich die Riietlehr zur Farm-Spieß
bürgerei. Doch schon bald zog der
unruhige Gesell weiter westlich, zu
nächst in die Gegen-d wn Fort Scott«
Kansas-. Jndesi sagte ibm die breite
Prairie nicht zu; er ließ Weib und
Kind vorläusig zuriich nach-dem er
ibnen übrigens ein comfortables Heim
gebaut, und strebte ganz allein dem
Felsgebirge zu. Zu Ruf-ta, Colo»
machte er Quartier und trieb zu leich
Gwszwildjagtd und Edelmetall nebe,
—- in Gesellschaft einiger Gefährten,
mit denen er aber, wie mit jedem Ge
schästötbeilbaber in seinem Leben,
Pech hatte. Im Winter 1868, wälp
rend er weit über die Waldgrenze
Cdelnietall suchte, schickte er seine Ge
fährten weg, nm frische Brrrätbe aus
zutreiben. Die Kerle kneipt-en sich
aber im Gebiet der Cibilisation fest
und tauchten überhaupt nicht wieder
aus-, und Perlins wurde eingeschneit
und tam dem Verhungern nahe!
Jn äußerster Noth machte er sich
endlich aus den Weg, obwohl der
Schneede alle Pfade verwebt hatte.
Sein-e Füße, die nur in einem Paar
dünner Mocca s steckten, erfroren
schrecklich, ebe« r auch»nur die Hälfte
L42 tmsssz Ist-D ssssss AND III-Its
..« »W» « »... ......,..... .......-.
lung bewältigt hatte; als er sie end
lich erreichte — mehr todt als leben
dig —- fand er es unmöglich, die Moc
cafsns aszunehmem ohne seine Hau!
mit wagst-reißen und -r behielt sie
daher mehrere Wochen an, bis seine
Füße geheilt waren; ja, als die Sob«
len zu lehr abgescheuert waren, klebte
er einfach ein neues Panr auj die
alten. Daher sein obiger Beinarnc
Durch einen Gefchöftstheilhaber
verlor er auch die einzige Gelegenheit
seines Lebens, zu einem Vermögen
zu kommen. Er hatte wirklich werth
volles Bergbau - Eigenthum zu ver
kaufen, —- aber sein Theilheber be
ging die Dummheit, dasselbe noch ex
tra zu »falzen«, um den Verlauf zu
beschleunigen und damit verdarb er
Alles-. .
Jn Leadville, wohin er bald nach
den ersten bergbsaulichen Entdeckun
gen«-daselbfi ging· vereinigte er sich
auch wieder mit seiner Familie Aber
er lam zu der lieberzieugung, daß das
Schaf-graben nicht-s für ihn sei, und
wir finden ihn am tvestlickcn Abhang
des Felsgebirges als höchst erfolgrei
chen Jäger wieder-. Man weiß von
150 Bären. die er dort erlegt hat, zun:
Theil irn Dienst von Viehzuchtgelell
schalten, denen Bären und Berg-Löwen
viel zu schaffen machten. Noch im Al
lee von 80 Jahren war er ein unfehl
baret trefflichezer Schädel
Sei-ne zweite Tochter begleitete ihn
manchmal in die Will-wisse nnd wurde
ehe-sollt eine Neisterslchastsjägerim
M
Ver fchwärzeste Tag in der Ge
schichte Berlin-.
Nach bis nach- dem Tode Friedrichs
des Großen stand da, wo jetzt das
Brandenbuer That sich erhebt und
die Wellen- weltstädtischen Vertelyrs
hin- nnd herfluthem eine einfache
Pforte mit zrrei steinernen Pfeilern
Mit Friedrich dem Großen san-i eine
glorreiche historische Epoche ins Grab,
und sein Nachfolger, Friedrich Mii
heim der Zweite, glich jenen Erben.
die Staat zu treiben suchen mit
den Schätzen die ihnen zuftelen und
die das ihnen Uebertornmene per
fchwendm Jm Auftrag-. Friedrich
.Wilhelms erbaute Johann Gotjhard
Lanahans i793 das Brandenburger
Ther, das den ersten Versuch einer
Wiedereinenerung der Bauiunst auf
der· Grundchzie tiussischer Vorbilder
darstellt. Ein Sieger-that Wite es sein
—- und ist es in irr Folae auch ge
worden. Aber die erstens Truppem die
durch das Brandenburger Thor, das
Johwnn Gottfried Schar-ums Viktoria
krönte, hindurckzagem waren keine
preußischen, sondern seindliche Erobe
rer, das Heer Rapoieons, der aus den
Schiachtieldern von- Jena und Auer
stät-i die preußiscke Msonarchie zu
Boden geworfen hatte.
Es ist schwer, sich heutigentags einen
Begriff von dem stampfen E tsetzen
zu machen, das in Beriin herrschte,
als-, den Be tehrsbedingnngn ent
sprechen-T erst einige Tage nach dem
14. Oktober 1906 in der Hauntstadt
die Nachricht eintraf, daß es eine
preußifche Armee überhaupt nicht
mehr gebe, daß sie zersprengt, vernich
ttet, gefangen sei, daß der König unt
laue nomgm na) aus der Flucht nan
dem Osten besät-den« lBerlin schen-los
der Jnvasion preisgegeben sei, und
stündlich die Franzosen einriiclen
könnten. Der Gouverweur von Berlin,
Graf Friedrich Wilhelm von der
Sel;nlenburg-Kehnert, mußte in einer
Protlamation, die den Berlinerr das
vollzogene Unglück mittheilte, nichts
Besseres zu sagen, als den zum ge
flügelten Worte gewordenen Rath:
»Nicht ist- die erste Bürgerl-Nichts«
Ruhig blieb Berlin-, und vpll banger
Erwartung betrachtete man täglich
das Brandeburger Thor, durch das
der Feind einziehen würde. Seltsame
Geriichte duvtsfchwirrtien dir Stadt.
So hieß es, Napoleons traue sieh nicht,
Berlin zu betreten; er sei vor Mard
astschlögen gewarnt, die man gegen
ihn plane Es war fast eine Erlö
sung aus der Ungewißheit, als am
24. Oktober ein foizier in blauem
Ueberrock and drei oder Vier Jäger
zu Pferde Mittags am Thore erschie
nen, tie Linden hinuntertrabten und
nach dem Rathhause und Den städti
schen Behörden fragten. Und eine
Viertelstunde später folgten ihnen
Ramllerie und Jnsanterie in großen
Scham-ern und- arn folge-den Tage
war Berlin angefüllt mit dem Kriegs
volke des Marschalls Dadoust, des
Siegers von Auerstiidt Es ist die
den. Man hatte gefürchtet, eine zügel
redexsre aufzunehmen, und man fand
wohlgeordnete, muntere, höfliclle und
sich girt anstaunten ließ.
Einige Tage später, an: 27. Otto
ber, hielt Naacleon an der Spine sei
Bulletin vertii.vden, daß er mit Jsubel
die Berliner schweigend und trauernd
seine-n Einrktte zugesehen hätten. So
ist auf beiden Seiten über-trieben wor
den« Die Begrüßsung durch Vertreter
Aber Unter den Linden war dieMenge
manches Vivat erklang aus ihren
Kaiser in Berlin nicht sehen-. Eine
M--I-- L-— !...—
. k4—-l- -.--— DxI-t-L-c
lose Soldat-Hm Plünderer und Mir-s
ner Garden von Charlottenburg her»
seinen Cis-zug. Er selbst ließ in einems
begrüßt worden sei. Die landläufige
preußifche Uebeelieferung will, daß E
der Stadt Var dem Brandenburger»
Thore und auch später in: königlichen i
Schlosse geschah in würdiger Form.1
Pflicht des gewissenhaften Geschichte
schreib-ers, festzustellen. daß dieFremsd- »
lsnge keinen schlechten Empfang fort-T
gutgelaunte Krieger, die das Geldj
gern springen ließen und mit denenj
der Neugierig-en großund dicht, undi
Reihen. Viel ließ sich der siegreiche;
— IIULLP WWT IIII IIIUDLLL «OWIUU·-,Usk
sorgte für seine Sicherheit« und gegen
über, im Lustgarten, bildete das Bi
wat seiner Gardetruppen von früh bis
in die Nacht hinein den Anziehungks
Dunst iiir die Berliner. Da war r
ganze Mittelranm des bis dahin
sorgsam gesckonten Rasens, ja selbst
ter Straßenplaiz davor bedeckt mit
unzähligen hellflammenben Macht
jenen-» bei Weren Schein man fröh
liche, stattliche und gut gelleideteSols
inten sich bewegen sali. Sie sangen,
tanzten und schmausten, ein jeder »
io berichtet Varnhagens von Ense, ein
guter Patriot —- an Ausstaitung, Be
nehmen, Wohlbehagen ein Gebieten
ein Held. « » « -
Aus dem Schlosse sielte sich zwi
schen Napoleon und ! Schwieger
tochter des Grasen Schulenburg, der
Fürstin hagfeldt. jener totnanckische
Vorgang ab, ver oft, auch im Bilde,
geschildert worden ist. Der Fürst
sollte dem Könige Friedrich Wilhelm
ken: Dritten- iin Geheimen Meldung
über die Stärke der französischen
Qttupation erstattet haben, und Na
voleon wollte ihn mit dem Tode be
strafen. Seine Gemahlin erflehtedie
Gnade des Kaiseri- unsd ergrka als
er ihr ein der Fürsten belastendes
Schriftstiick zeig-te, dieses und wars es
in.die Flammen des KatninT Fa
Schlosse empfing Nawleon auch n
Firmen August von Preschen nach
einer Gesangenmäme bei Punzlau,
W
tin-d in Bellevue itattete er artig veu
greifen Prinzen Ietbinand, dem W
ien Bruder Friedrichs des Großen
und dem einzigen in Berlin verbliebe
nen Mitglirde des hohenzollernhau
fes, einen kurzen Besuch ab. Der Krieg
drängte vorwärts. Jn Be:lin« war:
Bürgertrrhr zur Aufrechterhaltung der
öffentäichen Sickerbeit eingerichtet, rnk
sür Napoleon war Berlin nicht mehr
Ials ein Quartier auf dem Durch-nar
iche. Er verließ es, um seiner Armee
zu folgen, die bereits nach dem Osten
bin unterwegs war. Den Degen
Friedrichs des Großen und die Vikto
ria vom Brandenburger Tbor befahl
er, als Andenken an seinen Besuch nach
Paris zu schaffen. Der glückliche Aus
gang des Befreiungstrieges gab beide
Gegenstände an Preußen zurück.
Berlin aber blieb noch lange Zeit,
llieb sechs Jabck hindurdz bis York
durcl)"die Konrcntion von Zauroggen
den zaudernden König auf die Sein
Rußjsnds riß, unter sranzösifsiter
Herrschaft
perseecers Ende.
Wie ein Krimsinalroman erscheint
eine Begebenheit, die aus Indien be
richtet wird. Zu einem Polizei- Jn
ipettor, der eine abgelegene Station
an der großen Landstraße bei Cato-n
pcre verwaltet, kam ein Reisender
und bat ihn, ihm siir vie Nacht eine
sichere Unte:lunst zu verschaffen, da
er einen großen Betrag in Gold bei
sich führe. Der Polizei-Jnspeltosr
verabredete sich, nachdem er den Rei
senden untergebracht hatte, mit zwei
Männern, ihn zu erworben und zu
berauben Als der Reisende nach ei
niger Zeit aus dem Fenster sah. be
merkte er zwei Männer die eine Gru
be austvmsem und aus ihrer Unter
k.«Iö-.-- III-se« «- h-- mssdkLJ des-o
sie zu seinem Grabe bestimmt sei
et keinen anderen Ausweg fah, mach
te er sich unter Zurücklassnng seines
Gott-es heimlich davon und versteckte
sich im Gebüsch. Wie es nun scheint,
kam der Polizei-Jnspettor, nachdem
er stckz erst noch Muth getrunken hat
te. in das Haus, legte sich auf das
Bett, das für den Reisenden bereitet
kwrriten war, und schliesj ein. Spät
iin der Nacht schlichen ch die beiden
iMitverschworenen ins Haus nnd be
! schlossen, da der Jnspettot sie nicht an
Jxer rat-redeten Stelle erwartete
den Ofetd tn seiner Abwesenheit aus
qusiih n Sie gingen also in das
Zimmer des Beamten lplten sich zwei
Säbel und fielen damit iilser den im
Nebenzimmer schlafen-den Mann her,
den iie in der Dunetht förmlich in
Stücke hackten. Als sie ihren Jer
thum entdeckten. begraben sie den Er
mordeten in der von ihn-en ausgewor
fenen Grube und beseitigten die
Spuren des Verbrechens Am näch
sten Morgen erschien zur Jnspettion
ein europäiicher Offizter mit einer
Anzahl Leute auf der Station und
ihm theilte der Neisende der die
Nacht in seinem Versteck zugebracht
hatte, mit, was et erlebt und beob
achtet hatte. Die beiden Männer
wurden gleich verhaftet..
Der Gassenhauer als Verräther-.
Aus München wird berichtet: Eine
Dame, die lan e vergeblich nach dem
»Rechtm« geiu - hatte, hatte sich
endlich mit ihrem Zimmerherrn ver
lobt. Nachdem die Verlobung be
kannt geworden war« erhielt die späte
Braut eine anonyme Karte mit den
ipiittischen Versen: »Kann man nicht
haben, was man liebt, so liebt man,
was man haben kanni« Darob gro
ßer Zorn bei der Beleidigten; Tag
und Nacht sann ste, wer der Böse sein
könnte, der ihr bröutliches Glück
trübte. Eines Abends besuchte nun
die Verlobte eine Bekannte; wie die
beiden gemiithlich vlauderten —- nas
tiirlich über die bevorstehende Ver
ehelichungg —- sana der ,,rniiblirte
Herr« der Freundin nebenan obige
Bett-; beim Weggehen las die »gliick
liche Braut« unbemerkt die Visiten
karte des Herrn an dessen Thür, und
sieh, in ihrem Gedächtniß tauchte er
als einer ihrer früheren Verehrer
a.u Siehatte gefunden, was sie
g uchti Wehe ihm! Er soll beim
Kadi verklagt sein! Ob et nicht »le
bensliinglich« bekommt?
W
Die Kraft eines Küfer-b
Es ift bekannt, daß die meisten
Insekten eine im Vergleiche zu ihrer
Größe ganz erstaunliche Kraft besitzen.
Einen neuen Beweis dieser Thatsache
bringt der »Prometheus«. Ein
Schmutztäfer von etva 12 Millimester
Länge, der til-er eine TischPlakte kr ,
wurze mit dem Deckel einer Bäche
aus Zinn bedeckt, den er aber« indem
er sich weiter bewegte, forticholk Als
nun auf den Deckel die ganze Büchse
gestellt wurde. dauerte-es nicht lange,
bis es dem Käfer gelang, den Deckel
mit der darauf liegenden Büchfe an
einer Seite aufzuheben und so aus
seinem Gefänaniß zu entschlüper.
Der Käfer wog 0,032 Gramm, der
Deckel mit ter Büchse 114 Gramm.
Unter »der zweifellos der Wirklichkeit
sehr nahe kommenden Annahme, daß
der Käfer nur das halbe Gewicht der
»Nichts das heißt 57 Gramm, aufge
hoben hat, um die Freiheit wieder zu
erlangen, ergiebt sich, daß das n
isekt das 1800sn seines eigenen -
Jwi I u be im Stande war.
jEin nkckz der ebenso start wie die
»ier Mußläfer wäre» wüßte« wenn
er 75 M sanken wiegt, nicht weni
ger als .000 feilen-armer heben.
Im Gciiksr.
exzwss
s
Tom-ist: »Ein unverdientes Glijck habe ich d ejes Jahr mäEtn Wet
ter; jeden Angenbiick fängt es an zu remm und immer bin ich auch ge
rade in der Nähe von einem Wirtbshau:. « .
Die Jus-sein« auf der sühne.
Es giebtmichts Neues unter der
Sonne. Selbst die Insluenza, die
augenblicklich wieder so viele Opfer
fordert, und die doch bisher wenig
stens als eine moderne Krankheit galt.
blickt bereits auf ein ehrwiirdivges Al
ter zurück. Wie der französische Arzt
Cabanes festgestellt hat, wurde Paris
schen vor mehr als 150 Jahren von
einer Jnfluenza - Epidemie heimge
sucht, die zahllose Opfer forderte. Die
Krankheit verbreitete sieb- don Stadt
zu Stadt und nahm sehr gefährliche
Dimensionen an, besonders im Jahre
1732x man hatte ihr auch einen Na
men gegeben und nannte sie »Follette".
wahrscheinlich, weil sie wie ein »Ju
liebt« bald biet-. bald dort auftauebte
und die Menschen ins Verderben
lockte. Aber die gute. alte Zeit verlor
auch den unangenehmen Dingen des
Lebens gegenüber nicht den Humor.
So war man denn auch bald so weit,
über die Krantheit herzt-ask lachen zu
tönnen, und machte sie zum Stoff
eines Schauspieles, das ähnlich wie
die modernen Revuen in loie zusam
menhängenden Szenen die Wirkung
der Krankheit schilderte Jm Mittel
punlt der Handlung stand ein Arzt,
der selbst am meisten darüber erstaunt
ist« daß man- sv viel Zutrauen zu ihm
hat. Von iiberallher kommen Leute
zu ihm und bitten ihr-, iie von der
neuen Krankheit zu heilen. Er zieht
aus diesem Ruf, den er genießt, Nu
tzen, und verkauft als Heilmittel viele
Medizinflaschen, die mit einer ganz
harmlosen Flössigteit gefüllt sind. Jn
allerlei tomiscken Zwischenfällen stel
len steh die Kranken bei ihm vvr und
klagen über die gleichen Merkmale,
die auch heute noch den von der Jn
flnenza Verfallenen heimtuihen Am
Schluß tritt schließlich ein Kapell
meister auf, der als bestes Mittel für
die Verschnupften das Singen von
ihm lomponirter Arten empfiehlt, und
denen, die die Gicht in den Beinen
haben, zum Tanze aufspielt. Das
Ganze wird von einem lustigen Balle-i
beendet.
Sehr schmeicheltle
»Meine herren! Der Jubilar hat
auf dem Gebiete der Industrie Groß
artiges geleistet; wir können sagen, daß
er das Nittertreuz ehrlich verdient,
-denn er ist ein Jndustrieritter.«
Ein Ilntrünftigev Trauerspiel.
»Warum hast Du Dir eine
Schreibmafchine zugelegt?«
»Als ich die letzten Szenen meiner
neuen Tragödie niederschreiben wollte,
iträubte sich die Feder.«
Absemndete Bildung.
Bauer: »Wie i sag’, Herr Pfarrer,
mei Bub hat jth 10,000 Kronen ver
studirt.«
Pfarrer: »Nun, dafür wird sich auch
fein Gesichtskreis erweitert haben.«
Bauer: »No, no, blos fein Bäuchle!«
Wissen nnd Glauben.
»Sie wissen hundert Gründe gegen
die Ehe und sind doch verheirathet;
wußten Sie sie denn vor Jhrer Hoch
zeit nicht?«
»O gewußt hab ich sie schon, aber
geglaubt nicht!« -
Weint ten-iste.
Vater: Bitte, nehmen Sie doch
Plag, verehrte Frau Bann-, meine
Frau wird gleich kommen und sich
sehr freuen. Hast Du denn der Mut
ter ges t, Karl, daß Frau Baum
hier ist
Karl: Jo. Papa.
Vater-: Nun, kommt sie denn bald,
was sagte sie?
Kari: Sie sagte: denn das alte
Matfchmaui ichvn der da!
-
Bosheit
Alte Kotettin »...O, ich habe
einigen Männern Körbe gegeben«!« «
Freundin: »Alle doch, auch einige
—-g-liicklich get-tacht?!«
Untier- Entsinnst-.
»Ja Deinem Geburtsfeite wünsche
ich Dir Gesundheit, ein lang-»- Leben
—- .ind, daß Dir der Benzin nie aus
geth«
nasses-sieben · -
Frau: »Weißt Du, lieber Max, der i
Hase, den Du gestern geschossen, war
schon zu Lebzeiten nicht frisch, das
riecht man nämiich.«
Akte dem san-.
Mutter dreier Töchter: »Herr Jn
genieur, welche meiner Töchter gefällt
Ihnen am besten?"
Junger Mann: »Die Verheira
ti:ete.'«
Unter Freundinnen.
Franziska: »Mein Mann ist seit
einiger Zeit sehr vergeßlich.«
Hannchens: »Sei froh, da vergißter
auch, wie alt Du bist«
Kein Wunder-.
A.: »Das Fräulein iit wohl Jhre
Braut?«
B.: »Nein, sie will es nicht einmal
werden«
A.: »Ach fo, darum ist sie so grot
Zu Jhnen.«
qukettsisise Faulbett
»Was, Du tiegii jetzt um 11 Uhr
Vormittags noch im Bette?"
»Muß ja, meine Schuhe sind wegen
Neubesohtung beim Schehmachek.«
Berufe-Iqu
Bauernmagd (zur anderen): »War
um bat Dich denn die Bäuerin davon
g’jagt?«
»Z« gar nichts bin i’ z' brauchen,
bat f g’sagt, nicht amat zum Vieh
biiten —- —— —- jent geb’ i’ halt in
die Stadt und werd' Kindsmagd!«
Ein Anverwandten-nd «
»Der Wein, den Sie Ihren Kun
den sandten, war gefälichtk
»Wind-en Sie, es stand aber auch
»Auf t« auf der Kiste«
Sein Standpunkt
Bertheivigerc ,».."Zu einem GI
ständnisz wollen Sie sich nicht herbes
lassen?« -
Angeklagten ,,’s-ällt mir nicht ein,
Der soll mich nur iibersühren — das
ist ja sein Geschäft!«
Berti-ist
Frau tzur Köchtny »Wie können
Sie sich einen solchen sckion riechendrn
Fisch aufhängen lassen-!
Köchin: ,,S:im«det nichts, gnä’Frau,
ich richte ihn schon so her, daß um«
nicht merk-L«
Zwei Gründe.
Kaufmannsaattim ». . . Also das
falsche Zwanzigmatkstüci. welches der
junge Mann rereinnahmt hat, bist du
wieder losgetrorden?«
Kaufmanns »Ja! EVEN ihm aber
nichts davon: denn erstens könnte er
vie Sache auseian und zweiteng hat-«
ichs ihm bereits am Gehalt abgezo
gen."
Vernunft-U
Diener: »Herr Kommerziercrath, «
draußen ist ein Schnorrer und hättet
um eine Gabe. Er behauptet, Jhren
Herrn- Vater sehr gut gekannt zu
haben-P -
·Kommerzienrath: »New iaast du
ihn fort! . . -Wie kann der Mensch sich
erseechen, meine-s Vater gekannt zu
habentP -