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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Sept. 14, 1906)
Frage Se doch emal Jhne Ihre Frau, was Se an sange duhtmit den Einloche un Priesehrf mache, wo die Fruht so - schtehkg is. Folan als es e schmahle Fäminillie is, do gibt mer ja nit so viel drum, awioer denke Se doch emol meine tsiiingl Wann ich do ni: e ganze Latt Ischellie nn Frubt im Winter ben, dann aith e Unglück. Jetzt is ist clsnut die Zeit wenn mer Pieticheg tiinne dulit un ich sin immerall erns-. Hirsch-mich for mich en Supplei zu kriege. In die ersittte Lein sin nit isiele da un dann sin se aucli ais-i eifgpensies Die Eiohrtieperscb ben »ich all gesagt, ich sollt mit den Ein könne noch e wenig marke, bilalis denn Dein die Fkulit plentiZ komme un ill: sticht e sanze Latt Geld sehie. Tag liot mich geärgert. Was-'s brauch mich io en seckendhiindiqer Stohrlieper iu soge, daß ich warte soll. Jcli kann meine Fruht taufe, wann ich will ins kann dnfor be·;nl)!c wac- ich mill, ich lann’5 erfordern. Lif Kobrci hen id: dann mich den Sie-is trient un ksen sitehbie noch e :.,.-.i-,1 mehr for beinhle müsse, wie annere Wedel-T Die Binde hin sich gefreut irie ach, wie se die ikallt gesehn VM Ich W! M Böstets all in dea Sellet gestellt un sin dann noch emol sori, for e paar Kahls zu mache. Ich hen nur e paar Minnits bleiwe wolle, awwer es war schon lang Soppekzeit vorbei, wie ich widder heim sin lommc. O, well, ich hen gedenlt, der Phil gibt enniweg nit viel sor das Sopper un die Witwe, die wer’n sich schon geholse heu. Jud bctt, se hen sich geholsel Se hen put tienier all die Pietsches ufsgesse, wo ich sor schweres Geld gelaust aebabj . Len. Jch bette Jhne einiges, es sm noch nit genug Pietsches mele da ke wese, sok zwei Messen Tscltahrs Fu stille. Jch hen e Wirth triegi. daß ick die reine Futie gewese sin. Denke S doch nur emol an, das Viele Geld her-. ich gespend un iwwerail get-lobt hen ich, was ich sor viele Pietsches hiitt un jetzt hen met se die Felletsch all gesse! Zum Glück trat leinek von sie beim, awwer wie se komme sm, do txt-PS awwer e Dunnerwetter gethe! Schiewisz, was hen ich se verdam matschtx ich hen dtuss geschmisse, bis mich meine Akms un Händ-Z so soiir ware, als wann se siiszig mol dorch en Waschringer gange wäre-. Die Buwe lpen gebtiillt wie die Stiere, wann met sie iht Junge-s rauhe duist un der Johnny hot sich zuetscht genug erholt sok die Kwestschen zu fragen: »Fo: Pittie Sele, MI, wann met dich iwwerhaupt noch io ruse ders, was is die Miitter mit dich, das-, du uns so schrecklich otdinehr iriete dubitk Js das e Behandlung? So duhn ich noch nitlemol en Hund triete.« Was, den ich gesagt, du willst auch noch lässig fein? Wanst ich nit so schlecht siihle hebt, dann deht ich dich setzt noch emol e Liclen aewwe. Ihr mis serablichc Buwe, wie lunnt Jhr mich die eclspensiese Pietsches all esse, wo sit-r doch gut genug wisse duht, daß ich se hen länne wolle. Do hen se all sutpteiste Fehses gemacht un der Johnny bot gesagt, sie wäre teit nach mich aus den Haus fort un hätte gar nit mehr an die Pietschers gedenli. Well, Herr Edithor, lsen Se schon emol so e Gahl gesehn? Wann ich not nit so schwach gewese wär, wei ich glauwe, ich wär zur Mökdekin ges wokdr. Wollt Jht noch leigele, daß Jht mich mei Pieisches gesse habt? den ich gefragt. Do hot der Bennie »ich-»t- Mn itsb will dick omnl sbboix iage: weißt du« was du mich dulan sannst? leid kannst du mich duhnl To kann mer tviddet emol sehn, wie onriesenebbel du bist. Jnsiett von erscht nussinne, ob mir die Pietscheizs gen-onst hen, haust du gleich denks, wie ufi e altes Eife. Jch sage dich tin-weh mit hen keine Pietsch gemischt Mehbie du host se schon einaekänni sor all was ich tveiß.« Well, ich her tcine Worte gehabt! Jent kommt emol all erunner in den Keller, hen ich gesagt. Un so viel wie ich uif ein Griff hen täckele könne, hen ich le beim Wickel kriegt un dann is es wie das wilde Heer oauniiehes gange. Schuhe genug, do hot e Bästet ge stanne mit so ebaut zwanzig Pietsches drin. Ich hen schon widder starte wolle mit den Vethunnnatiche Do sagt der Bennie: »Nau, Ma, jetzt juhs cmol e wenig ianiniembötssenzx dies lkier Bäsket is noch von die letzte Woch un ich bette dich einige-T du yost die neue Pietsches in den Friede seller aestellt.« Jch stekze toie en Blut vergiefzer in den Ftnhtseller un schulJc genug-, do sin all die Pietsches mit aus daß nur eine missing war, da ge meset Mistee Editoin ei tell iu , so tichiep hen ich in mei ganzes ewe noch nit gefühlt. Do kann met widdet sehn, daß mer sein Tenspet nit gehn losse ders- Jch den zu die Buwe ge sagt: »Ihr sinnen ich fühle neig takti, daß ich den Misstehi gemacht l;en, awwwer Ihr habt schon so ost Schmiß verdient, mitaus daß Ihr» se ltiegt habt, daß Ihr doch noch ntckö zu Euren Keediit habt. For dastht answer seht. daß ich Euch doch noch gleiche, könnt Ihr jetzt e ganzes Bas .: — tei voll Pieisches hen un sitzt könnt soviel davon esse wie Jtzt g eicht.« Se hen ois Kohrs noch sole gesithli, aw wer se hen sich doch gefreut for die Pietsches. Miiaus noch e Wort zu sage, hen se sich dran gemacht, die Pietsches zu verwichse un ich hen se ganz mit sich selbst allein gelosse un ben mei Sopper gemacht. Wann ich e menigs schmart gewese wär, dann hätt ich gar kein Soppcr gemacht, bi lahs der Philipp is nii heim komme: un die Kids hen nicks esse könne. Se’ lien das ganze Bägtei leer gesse un das Riesolt war, daß ich den Daciter lken hole un jeden en heiße Brickstein uss sein Stommeck hen lege müsse. Die ganze Nacht sin ich mit se aufgewese un ich denke, das is das Ponnischs meni gewese, bilahs ich sen io ioss mit die Butte umgange. Jch den aus der ganze Bißnes gemerkt, daß es nit be zahle duht, wann mer so trullhedded is. Das richtige Ding is, das mer erscht guckt un sich lonwmze duht ke sohr dafz mer sich zu e Dresching hin reisze läßt. Mit beste Rieaardss Yours Lizzie Hanfstängei. Nie der tumiche Bauer seht. Das Bild des zeitgenössischen Bauernhoses in den zentralen Gou vernements Rußlands ist nach Fest stellung des russischen Adelsmat schalls Bechlejew etwa folgendes-: Eine kleine, meist zersallene und ver kommene Hütte, in der die infolge schlechter und ungenügender Nah rung degenerierte Bauernsamiiie nicht lebt, sondern vegetieri, gehüllt in leich te Zitzileider, die aus der Fabrik fimnmpns ein Knibhpln nnd ein Nam Filzstiesel müssen der ganzen Familie genügen· Als Bettstelle dient eine nackte Bank, das Kopftissen ersetzt ein zusammengerollter Rock, eine Decke, die man sich unterlegen, oder mit der man sich bedecken könnte, fehlt. Ein Absud von Wasser, init einer gerin gen Beigabe von Sauertth Kartof feln, Hirsebrei oder Schwarzbrot bil det die gewöhnliche Nahrung des Bauern. Zum Trinken dient eine weißliche, unappetitliche Einsäuerung von Roggenmehl in Wasser, angeblich ein Schutzmittel gegen Storbut. Kann der Bauer es erschwingen, so lauft er sich Tec, natürlich die allerbilligste Sorte, und da er damit äußerst spar sam umgeht, so ist das Getränt tat sächlich weiter nichts als getochtes Wasser mit leichter Färbung. Hausbier, das noch vor 10 Jahren bei allen größeren Festen gebraut wurde, ist heute fast ganz unbelannt. Vor etwa dreißig Jahren war die Kost des Bauern noch nahrhaft und man nigfach; Or hatte fiir denWinter Salz fleisch, Gemüse, Grüße, Beeren, Hansöl zurückgestellt. An Fleisch. Fett und Hanföi tann er jetzt nur bis viermal im Jahre denlen. Auch Pilze und Beeren sieht man seit dem Ver schwinden des Waldes immer seltener in der bäuerlichen Wirtschaft, wenn man von einer solchen überhaupt noch sprechen lann. Das einzige Milchpro dutt, das noch aus den Tisch kommt, ist die beriichtigte Obrata,Milchwasser vom Separator, das noch l bis 13 v. H. Fetteile enthält und in einer gu ten Milchwirtschast taum den Käl bern vorgesetzt wird. Das ist beim Bauern die Nahrung der Säuglinget Kein Wunder, daß die Kinder-sterb lichteit auf dem Lande ganz ungeheure Ziffern aufweist, kein Wunder, daß die statistischen Feststellungen des Kriegsministeriums über die Ergeb nisse der Relruten - Aushebung im mer weniger erfreulich werden. Die Bauern haben, um ihre Steuern be zahlen zu tönnen ihr Eigentum hin gegeben und alles verkauft, was sie nurvertaufen konnten. Eine weitere Verringerung des Ei gentums in den zentralen Gouver nements ist heute nicht mehr denkbar, da nichts mehr übrig geblieben ist, was an den Mann gebracht werden könnte. So ist denn die Steuer-kraft der Bauen-i durch die Macht der Ber hältnisse, nicht etwa durch-das Gesetz, herabgedrückt worden. Der Bauer hit tet sich wohl, irgend etwas zu erwer ben, was befchlagnahmt werden lönn te. Uebrigens nimmt ihm feine trost lote Armut auch jede Lust, etwas bei Seite zu legen und seine Lebensver hältnisse zu bessern, auch wenn er die Möglichkeit dazu hätte. Er denkt höch stens einmal an eine Remonte feiner Hütte, die ihm nicht genommen wer den tann. Hat er einmal bares Geld, so vertrinit er es schleunigst, um es nicht in die Hände des Steuererhebers fallen zu lassen. ----s·--- O-——s—« tttiieftithtsvoll. Richter: »Ah-cum haben Sie denn die Nanienden nicht getrennt und be ruhigt?« Wirth: ,,A’ Sommerfrifchler hat die Gruppe g’rad' Dhotogrzphirt und LI wollt’ ich halt nicht stör!n.« Vesreiflickh . »Mein Bräutigam find-It alles an inir entzückend-: meine Sprache, meine Haltung, meine Augen« meine Hände!« »Und was findest Du an ihm ent ziickend?" ’ »Sei-ten guten Gesel)niart!'« Gute Mist-de Junge Frau lichmollenn zum Gat ten): Seit Manna hier ist, gehst Du jeden Abend aust« Gatte- »Aber Feind —- ich will doch ron ihrer Anwesenheit auch etwas ital-enc« — , Diebe. . Von Paul deGarrvs. Autori sirte Ueberseßung von Ger trud von Jagow. Es war an einem der letzten Tage des Monats Mai im Jahre 189., un gefähr fiinf Uhr Nachmittags. Zon und ich gingen die Rue de la epiniere hinauf, um zur Schule St. Oigisbert zurückzukehren » Zon hieß eigentlich Mativet. Wirf hatten ihm den Spißnamen Zozo ge-; . geben, ich weiß selbst nicht weshalb, vielleicht weil er der drolligste Typus war, der je die Bänie der Schule ge-: drückt hatte. Jch muß nämlich hin zufügen, daß, wenn wir geneigt was ken, an jenem Abend nach St.Sigi'g bert zurückzukehren, dies ganz einfach in unserer Eigenschaft als Schüler geschah: wir bereiteten uns dort auf das Examen für Samt-Chr vor. Wenn wir uns um diese Stunde in den Straßen herumtriekien, so kam das daher-, daß wir nicht etwa eine regelrechte Erlaubniß dazu eingeholt, sondern, unserer Laune folgend, das Hasenpanier ergriffen hatten. Wir wandelten also ruhigen Schrit tes unserem Gefängniß zu, als wir beim llebecschreiten des Platzes gegen über den ersten Häusern der Leopold straße eine Ansammlung bemerkten, in deren Mitte eine Frau lebhaft gesti iulirte, indem sie »Diebe! Diebe-J« schrie. Sofort wurde unsere Neugierde ge weckt, nnd ohne an die Stunde der Rückkehr zur Schule zu denken, liefen wir hin und kamen gerade recht, um die Frau das schreckliche Drama er I zahlen zu hören. Diese Frau war Köchin bei Mon sier D . . . ., Miether der dritten Etage von Nr. E R in der Leopoldstrasze, und sie war soeben das Opfer eines außer ordent!ichen, schauerlichen Abenteuerg geworden. . . . O, sie war noch gut da oongetomrnenL Während sie in der Küche damit bes schästigt war, eine Aufwartefrau zu bezahlen, die sie fiir einige Stunden siir das Großreinniachen genommen hatte, hörte sie Geräusch im Eßzim mer. Das konnte weder der Herr sein, der ans Reisen war, noch die Hans «srau, die soeben mit einer Freundin fortgegangen war, noch ein anderer Dienstbote, denn sie war in diesem Augenblicke allein. Es war also sicher jemand, der sich in böser Absicht hin seingeschlichen hatte. Sie ließ die Aus wartefrau stehen nnd eilte muthig in den Raum, wo sie das Geräusch ge hört hatte. Unglücklicherweise war es schon zu spät, als sie das Eßzimmer betrat: die Einbrecher waren nicht mehr da—aber leider war es unmög lich zu leugnen, daß sie da gewesen waren ——-— ein Kredenztisch der die Nische zwischen dem Kamin und der Eingaiigsthiir schmückte, war ver-« schwanden· Ha! Kann man sich solche Kühnheit rot-stellen? Banditen, die sich am hellen, lichten Tage bei ehrlichen Leuten einschleichen nnd die die Frech heit haben, Möbel fortzuholeni Nach einigen Sekunden der Bestürzung hatte sie sich schnell gefaßt, und ihr Verdacht stand sofort fest. Natürlich! Diese Auswartesrau, die sie kaum ge kannt, und die sie zum ersten Male beschäftigte, gehörte einer Bande an, die sich gebildet hatte, um die Häuser zu plündern, und hatte sie durch ihr Schwatzen nur in der Kiiche zurückge halten, nin den anderen, ihren Komi plizen, Zeit zu lassen, ganz nach Wunsch zn wählen. Sie war sofort in die stiiche zurückgelaufem die Ani wartesrau war verschwunden —-— ec» gab folglich keinen Zweifel mehr die Spitzbübin war, nachdem sie ihre Rolle ausgespielt hatte, über dieDiensi botentrepve verdustet. während die an deren mit ihrer Beute ruhig die Haupttreppe hinabgingen, wie ehrliche Arbeiter, die ein Möbel zur Reparatnr sortholern Nachdem die Mochin ihre Erzählung beendet hatte, schloß sie mit den Wor ten: »Ich war dermaßen entsetzt, daf; ich kein anderes Mittel fand, um die ifinbrecher zu fangen, als das Stadt viertel zu aiarmirm Jch bin zuerst die Treppe hinuntergerannt, immer oier Stufen auf einmal nehmend, ich bin in alle Richtungen gelaufen, -— aber ich habe meine Diebe nicht wie dergefunden.« »Gewiß,« bemerkte ein Zuschauer, »wenn man kein gutes Ge trissen hat, denkt nkan nur daran zu entweichen.« »Der Streich war gut vorbereitet, alle Vorsichtsmaßregeln hatte man ge teoffen,« fügte ein ernster Mann bin zu. »Man sieht, daß sie geübt sind,« bemerkte ein anderer. »Das ift vielleicht die Bande von Kirchendiebern die vor einigen Wochen fo viel von sich reden gemacht hat!« Jeder gab ieine Meinung zum k ften, aber niemand rührte sich. Zozo rief mit entschlossener Miene: »Ja, Kinder, jetzt handelt es sich nicht darum, zu schwatzen, sondern schleunigst einen Entschluß zu fassen. Die Einbrecher können nicht weit sein — vielleicht haben sie nicht einmal Zeit gehabt zu entfliehen und sind noch m ause versteckt, im Keller, auf dem Da , auf dem Boden « lauft doch fchnell und holt Schuhleute — wäh eend dieier Zeit werden mein Freund und ich hier Wache halten« Die Köchin dankte fiir unsere groß müthige Vermittlung und wollte sich gerade au s Polizeibureau begeben, als zwei chu leuie an der Ecke defe Maßes auftgu ten. Man machte ihnen Zeichen, heran zukommen, erklärte ihnen die ganze »Geschichte, und während einer der Wächter des Gesetzes auf dem Trot trir stehen blieb, um niemand eintre ten noch herausgeben zulassen, drang der andere in das Haus ein. Die Kö chin ging ihm voran, nnd wir beid-: folgten ihm. Wir begannen damit, den Keller zu untersuchen. Nichts. Wir stiegen in den Giebel. Nichts. Der Schutzmann stieg sogar durch einDach senster aufs Dach, ging um dieSchorn-i steine herum und stellte die Unmöglich keit seit, aus die Nachbardächer zu springen. Nichts und immer wieder nichts! »Sie haben geträumt,« sagte er beim Hernntersteigen zur Köchin, ,,hier sind nicht mehr Diebe a!s in meinem Auge.« »Was? Geträumt?« protestirte die brave Frau. »Und der Kredsenztisch, den sie gestohlen haben? Habe ich das lielleicht auch geträumt?« »Gut, wir werden jetzt die Wohnung idttrchsnchei:, nnd-Sie werden uns Jhre Erklärungen an Ort und Stelle geben« Wir traten ein. Der Solon, die Schlafzimmer, die Toilettenzimmer und alles andere wurde durcheinander besucht, aber umsonst. Endlich kamen wir ins Cßzimmer. »Nun also,« sagte der Schutzmann, »Sie heanpten, daß man hier ein Möbel fortgenommen hat. Was fehlt kenne-« · »Der strebenztisch der da stand, zwischen Thür und Kamin.« »Der Kredenztisch —- der Nebenz tiich, ja ober, das ist er ja in der ande ren PUR- th »- Hmfe nsAtht Die Köchin dreht sich hastig um, ind die Arme fielen ihr schlaff herun ter vor Staunen » a, wahrhaftig, da ist er,« stam melte sie betroffen. »Aber ganz gleich,' fuhr sie nach einem Augenblick fort, »man hat ihn von der Stelle gerückt. —-— Das lönnen nur Einbrecher gethan haben-— Sie sind gestört worden, als sie ihn fortbringen wollten, und haben ihn ins Stiche gelassen.« Es herrschte ein veinliches Schwei gen. Der Schntzmann drehte sich den Schnurrbart als Zeichen des Nach denken-T »Na, sagen Sie mal, meine Liebe, sollten Sie nicht an Halluzinationen leiden?« Die Köchin wiederholte entsetzt: »Halluzinatione41?Jch?« Sie wollte gerade von neuem mit ihren Erklärun gen anfangen, alsZchritte im Korrii dor sie unterbrach-ein Gleich darauf er schien eine alte Dame auf derSchwelle. Sie schien sich gar nicht mehr auszu tennen und konnte erst nach einigen Selundcn sagen: »Wollen Sie mir erklären, Paulinc, was dieser Lärm, diese Menschenw scnnmlutig hier vor dem Hause bedeu tet, und was diese Fremden hier bei mir thun?« »Madame,« rief Pauline, »diese Herren sind Vorübergehende, die es gut meinen und die sich bereit erklärt haben, den Schutzkeuten behilflich zu sein, die Diebe einzufangen — denn hier hat sich ein Drama ——ohne mein Dazwiichentreten hätten die Einbre cher sicherlich die Wohnung ausge räumt —- sie hätten Möbel fortge bracht, wenn sie die Zeit gehabt hät ten, den Kredenziisch zum Beispiel, aber da sie gestört wurden, haben sie ihn nur an eine andere Stelle gerückt. Ah, Madame, es ist unerhört, solche Frechheit!« Nach einem Augenblicke der Bestät znng hatte die alte Dame sich gefaßt, und mit einemmal sahen wir sie in ein tolles, unwiderstehliches Lachen aug brechen. Dann, als sie sich beruhigt hatte, rief sie aus: »Aber, meine liebe Pauline, das bin ich ja gewesen, die den Kredenztifch an einen anderen Platz gestellt hat, vor zwei Stunden-— ich wollte sehen, ob er in der Nifche da besser aussähe!« W Unsere Land-samtnen Jn einer Hinsicht sind Frau Roose velts Tage ebenso strenuös wie die jenigen ihres Gatten, des ersten Be amten unseres Landes, und dürften wohl manchen Frauen rorbildlich sein, namentlich denjenigen, die glauben, die Gattin des Präsidenten verbringe ihre Zeit in siifzem Nichtgthun, umgeben von zahlreiche-r Dienerschast, die ihrer Winke harrt. Wenn nun auch die erste Dame des Landes eine genügende An zahl dienstbarer Geister zur Verfügung hat, so verschmäht sie es dennoch nicht, überall persönlich nach dem Rechten zu sehen und ein Tagin ihrem Leben soll der Zweck dieses Artikel-Z sein. Jm Winter natürlich liegt die Sache weg sentlich anders, dann gibt es Repräsen tationspflichten zu erlebiaeu, die allen häuslichen Pflichten vorangehen, aber im Sommer, in ihrem reisenden Heim in Ohster Bah, widmet Frau Roosevelt sieh ganz ihrer Familie und ist ganz hausfrau. Sie inspizirt persönlich alle Spei sen und ist daher bereits um halb sieben Uhr in der Küche. Nach dein Früh stück widmet sie ihrem wirklich reizend angelgeten Blumengärtchen ein Stünd chen und geht dann zum Stall, um ih rem Reitpferd, Mollie, einen Besuch abzustatten. Eine Jnspettionstour des Hauses ist die nächste Nummer des häuslichen Programms-, und oftmals wird am Nachmittag irgendeine Lieb lingsspeise: Kuchen oder Dessert für ihre Lieben eigenhändig zubereitet und gebacken. Ein anderes Amt, das Frau Roosevelt versieht, ist ein sehr umfass sches und zugleich ein echt mütterliche2: sie stopft die Strümpfe ihrer Kinder selbst, und wird sich, " wie so manche andere Hausmutter auch, dabei wohl von den anderen häuslichen Arbeiten ausruhen. Frau Roosevelt ist im ganzen Vert chen als sehr wohlthätig bekannt und häufig sieht man sie mit einem Körb chen in der Behausung einer armen Familie verschwinden, der sie Speise und Trank bringt. Auch reitet sie gerne mit dem Präsidenten spazieren, in der That, man kann das ,,(-rsteEhe paar des Landes« an fast jedem schö nen Nachmittag auf den Landstraßen in der Umgebung Oyster Bays hoch zu Roß antreffen. Mit unerbittlicher Strenge sieht sie darauf, daß sämmtliche Mitglieder der Familie zum Abendessen versammelt sind, und da sie aus sehr religiöser Fa milie stammt, spricht sie auch selbst das Tischgebet. · Es ist freilich kein Rosenpfad, den Frau Roosevelt zu wandeln hat, und wenn in jüngster Zeit ein amerika nischer Schriftsteller sie »die von der schwersten Arbeitslast heimgesuchte Frau der Welt«, the hardest worked woman in the world, genannt hat, mag er dabei von der Wahrheit nicht zu weit abgeirrt sein« Jst es schon nichts Angenehmes, von dem Augen blicke der Ernennung des Gatten an der Zielpunkt für die Augen aller Welt zu sein, sich in allen Bewegun gen bis zur kleinsten herab beobach . k-.kk- — -!-- L--..-s! Jl- Mk -.-.-. ccs ou IUIHPIH clslsk IULIUCILVL EVLUUIL jeden Schrittes und intimer Fami lienvorgänge selbst in dem kleinsten Blatte des Landes zu finden, so be ginnt der eigentliche Leidensweg doch erst mit dem Einzuge in das Weiße Haus, wenn die schon erwähnten, auch von dem Geiste des Freistaates nicht gebannten Gesetze der Etikette ihre Herrschaft auszuüben beginnen. Frau Roosevelt hat sich mit wunder barem Geschick in den vielverschlun genen Jrrpsaden, die sie hier erwar teten, zurechtgesunden, und ihr ist es in erster Linie zu verdanken, wenn es dem gegenwärtigen Präsidenten paar gelungen ist, was seit 25 Jah ren keinem ihrer Vorgänger mehr be schieden war, der tonangebende Mit telpunkt für das gesellschaftliche Le ben und die tonangebende Welt Washingtons zu werden. Und da bei ist die Gattin des Präsidenten dieselbe tüchtige, gediegenc Haus frau und für ihre Kinder dieselbe treubesorgte Mutter geblieben, die sie immer gewesen. Sie im Kreise ihrer Kinder, der um sie heranwachsenden Töchter und Söhne, schalten und wal ten zu sehen. ist nachdem Urtheileines jeden, der ihr nahegekommen, ein wahres Vergnügen, wie denn über haupt das Familienleben des Präsi dentenpaares von einem idealen Zu schnitte ist, an dem selbst ein deut sches Gemijth nichts auszusetzen hu ben dürfte. Wenn Frau Roosevelt es fertig bringt, sich mit der gleichen Sicherheit und Leichtigkeit in den beiden Welten, die sie zu beherrschen hat, zurechtzusinden, in der kleinen ihres häuslichen Kreises und in der großen des offiziellen und gesell schaftlichen Lebens, so liegt das da ran, daf; sie in dem Besitze der so sel ten Gabe des richtigen Blickes ist und sie momentan und haarscharf zwischen dem zu unterscheiden weiß, was wesentlich und dem ,tvas unwe sentlich ist. So braucht sie sich z. B. um die Anordnung ihrer großen Staatsdiners nicht zu kümmern, weil sie weiß, daß sie in dieser Hinsicht ih rem alten, erprobten Steward alles überlassen kann; für den Tisch ihrer Kinder aber ordnet sie persönlich auch die kleinste Kleinigkeit an, und wenn die meisten ihrer Genossinnen in der Bundeshauptstadt sich schon längst dem süßen Schlaf überlassen haben, sitzt sie vielleicht noch an ihrem Schreibtische, unt die Bestimmungen r. uuv zu urIIcn, tun-o WL PL Wut haushalt für den nächsten Tag er fordern wird Eine derartig vielsei tige Thätigteit läßt sich natürlich nur entfalten, wenn in dem kleinen wie in dem großen Hauswesen alles, wie man zu sagen pflegt, am Schnür chen geht, d. h. wenn bis auf das Ge ringsiigigste alles im voraus geord net ist und sich jede Bewegung mit der Präzision eines Uhrwerts voll zieht. Eines Vor-theils hat sich da bei Frau Roosevelt zu erfreuen, sie ist der Verpflichtung enthoben, Be suche zu machen; sie empfängt bei sich die große und die kleine Welt, aber es ist in ihr Belieben gestellt, ob und bei wem sie selbst vorsprechen will. Eine weitere Erleichterung bei der Ausübung der auf ihr tastenden os fiziellen und gesellschaftlichen Ver pflichtungen hat sie sich durch die Herstellung der denkbar besten Be ziehungen zu den Damen der ver schiedenen Kabinetsangehörigen ge schaffen, sodaß ihr, wenn die Vorbe reitungen für irgend ein gesellschaft liches Ereigniß zu treffen sind, ein ganzer Stab liebenswürdiger Helfe rinnen zur Seite steht. Der Neuiahrsempfang beim Prä sidenten gibt das Zeichen zur offi ziellen Eröffnung der gesellschaftli chen Saison Die gesellschaftliche Hochfluth dauert in Washington von dem großen Empfange beim Präsi denten bis zur Fastenzeit, und es mag während dieser Zeit die Gattin des Präsidenten mit Recht als hard wortesd, «mit Arbeitslast überbijr det«. gelten. Kurz nach dem Neu jahrsempfang findet das erste der Staatsdiners statt, das den Mitglie dern des Kabinetts gegeben wird. Acht Tage später solgt dann gewöhn lich der Empfang der Diplomaten und wieder zwei Tage später das Diner, das der Präsident ihnen gibt. Frau Rooserelt spielt bei diesen Gelegenheiten die Wirthin in dct oorzüglichsten Weise, da sie fließend sranzösisch und italienisch spricht, und sich so mit Leichtigkeit mit ihren fremden Gästen unterhalten kann. Auch bei ihren Privatgesellschasten ist sie stets das belebende Element. Reizend sind unter diesen namentlich ihre Thus-, die durch sie erst Eingang « in das Weiße Haus gesunden haben. Einer noch größeren Beliebtheit er freut sieh eine andere von ihr einge führte Neuerung, die musikalischen Unterhaltungen, bei denen es ebenso zwanglos zugeht wie bei den Tuge sellschasten. -—---—— Japaner auf Hawaii. Jn der englischen Zeitschrift »Ti Fleid« berichtet einEngländer Namens Brindle, über die zuneymende Japani sirung der Hawaiisschen Inseln und prozyezeit daraus künftige Vermittlun gen, die uns aus unserer Kolonialpoli iit im Orient erwachsen würden. Als g Sanss- nuk oem Brinole antun-, in den Hafen einfuhr, waren die ersten Gäste vom Lande einige Japaner in Gehroet und Zhlinder, die sich als Be amte der JapanischenAusirsanderungs gesellschaft vorstellten, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Zuckerrohr pflanzungen in Hawaii und an der pazifischen Küste mit japanischen Ku lis zu versehen. Von den Eindrücken bei dem Besuche Honolulus schreibt Brindle: »Der Tag war zufällig ein japani scher Feiertag, und in allen Straßen Honolulus flatterten die Fahnen des Reiches der aufgehenden Sonne. An den Trainwahwagem über den Thüren und Fenstern der Laden, an Häuser-i und Villen, wohin das Auge schweifte, überall sah man die rothe Scheibe auf weißem Grunde. Hier und da sah man zwar wohl auf Ehrenplätzen die ameri tanischen Sterne und Streifen und den Union Jack, das Symbol der japani schen Einheit gab aber doch dem ganzen Bilde die hervorstechendste Note. Sehr bald entdeckte ich auch, daß Honolulu, obgleich der Kongreß es aus Grund der Monroe-Doktrin für einen Theil der Bereinigten Staaten erklärt hatte« durch und durch eine japanische Kolli nie war. Jn den Verkaufsläden stan den die Japaner hinter den Laden tischen, in den Bnreaus, an den Pul ten und an den Kassenschaltern. Sie sind die Kutscher nnd vermiethen den Besuchern Pferde zu recht nutzbringen den Preisen. Sie iiberwiegen die wei e Bevölkerung in solchem Maße, daß ich überrascht war, wenn ich ein weißes Gesicht sah. Jn den zahlreichen Knä pen saßen die Amerikaner beisammen und schimpften gegen die Japaner nnd gegen die Missionare. Die Am ßerungen über die Japaner waren recht kräftig, aber immerhin noch milde im Vergleich zu dem, was über die Sendlinge der christlichen Religion ge sagt wnrde. Die Zahl der japanischen Bevölkerung auf der Insel Oahu be trägt über 70,000. Der Haß gegen die Missionare richtet sich aber hauptsäch lich dagegen, daß diese die Besitzer von Handelsunternehninngen sind. Sie ha ben im allgemeinen auf die Sitten der Eingeborenen einen guten Einfluß ge habt, nnd sie bemühen sich um eine lorruptionsfreie Handhabung der Re giernng. Nebenbei aber haben sie große Summen in der Zuckerindustrie ange legt und fördern die Einwanderung japanischer Arbeiter fiir deren Zwecke. Die japanischen Kulig nun lassen na tiirlich einen Weißen, der Handarbeit in Honolulu sucht, nicht aufkommen. Selbst als Aufseher ist es ihnen fast unmöglich, eine Stellung zu finden Die Japaner halten fest zusammen und find sehr gut organifirt. Kein Unter nehmer könnte gegen diesen Zusammen halt aufkommen. Vor wenigen Mona ten forderten die japanischen Arbeiter auf einer Zuckerrohrpslanzung in der Nähe von Honolulu die Entlassung ei neH rufsifchen Auffehers. Als diese von der Unternehmung verweigert wurde· kam es zu einem Aufruhr unter den Arbeitern, und die Unternehmer wur den schließlich doch gezwungen, den rusfischen Aufseher durch einen japani schen zu ersetzen. Vorläufig verbindet sich amerikanifches Kapital und japa nische Arbeit in einer fiir die wirth fehastliche Entwicklung der Hawaiifchen Inseln recht vortleithaftenWeise. Aber auch der Grundbesitg der Japaner nimmt ständig zu, to das; die dort im mer festeren Fuß fassen; und schon heute wiirde es zu den schwersten Ver wictlungen führen, wenn die Regierung der Bereinigten Staaten versuchen wolte, die Japaner aus Hawaii zu ver drängen, worauf ja die Arbeiterpartei in Amerika start hindrängt.« Es ist schon lange vorausgesagt wor den, bemerken dazu freundlichst die ,,Hamburger Nachrichten«, daß die Vereinigten Staaten zuerst mit den selbstbewußt gewordenen Völkern Ost asieng in Konflikt gerathen werden. Für europäische Interessen ist dies ie denfalls durchaus kein nnertviinschtee Zustand. W « CI mögen manche Lügen Wie goldne Wahrheit funkeln; Doch laß dich nicht betrügen — Dn bleibst dabei im Duntelir