Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 31, 1906, Image 6

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    Ein Nothsehrei
des Volkes.
Was die Anfsiiindisthen in
Cnha verlangen
Gerechtigkeit und Freiheit.
Un bekannter Rebellenfühter hat
der Regierung eine Erklärung zu
gehen lassen, in der er sagt, daß
sie der Lberhoheitssdes Geienes
Achtung verschaffen nnd für je
den Bürger das Recht, bei Wah
len ganz nach eigenem Dafürhal
ten feine Stimme abgeben zu
dürfen, erringen wollen. ———
Schwere Befchnldignng gegen die
Regierung Palma’s, die angeblich
vsn unstrnpnlssen Richtern ge
stützt wird.
Hat-auch 27. August. Die bereits
fängst erwartete Schlacht zwischen Re
bellen und Regierung-stunden in der
Umgegend von Pinar Dei Rio hat im
mer noch nicht stattgefunden. Jn ver
schiedenen Kreisen hat sich das Gerächt
verbreitet, daß die Jnsurgenten über
haupt nicht den Sturz Palmcks pla
rten, sondern durch ihr Vorgehen diesen
einfach zwingen wollen, gewisse liberale
Führer bei der Besetzung von Regie
rungziimtern zu berücksichtigen und bei
zukünftigen Wahlen Zugeständnisse zu
machen. Jn dem Palast des Präsi
denten hüllt man sich betreffs der Lage
im allgemeinen in tieer Schweigen
Beute wurde behaupkleh daß Präsident
alma in einer Vro amation den Re
bellen 80 Tage Zeit geben wird, die
Massen nieder zu legen und ihnen für
diesen Fall volle Straflosisgteit zu
sichert Col. Asbert hat heute aus dem
Zelt-e dem Präsidenten die solgende
achkikbt Ins-Ekel lass-It Mff saß-n
die Waffen gegen die Regierung ergrif
fen, weil wir zu der Ueberzeugung ge
kommen sind, daß Gesetze und Gerech
tigkeit unter diesem Regime nicht mög
lich sind, da die von unstrupulösen Ge
richten unterstützte Regierung die Con
stitution in der schändlichsten Weise
verletzt und das Volk seiner ihm ge
sehlich zuertannten Rechte beraubt. Es
ist unser einziger Wunsch, der Oberha
deit des Gesetzes Geltung zu verschaf
fen und alle Angelegenheiten so zu
ordnen, wie sie vor den letzten Wahlen
waren. Wir verlangen, daß neue Wah
len angeordnet werden, darnit die
Bürger volle Freiheit haben, ihr Wahl
recht auszuüben, und Männer erwäh
len können, die in jeder Beziehung
würdig sind, die Aetnter des Präsiden
ten, des Vice - Präsidenten, der Gou
derneure, Senatoren, Abgeordneten
und Provinzial - Abgeordneten zu
bekleiden. Nur wenn wir von Regie
rungstruppen angegriffen wer-n,
werden wir zu den Waffen greifen;
sonst wollen wir den blutigen Krieg
vermeiden, weil wir nicht Lust haben,
das Leben unserer Brüder aus’ Spiel
u sehen. Dafür haben wir wiederholt
, eweise geliefert, so in der Schlacht
von Flor de Maho, wo wir Gelegenheit
hatten, die Regierungstruppen nieder
In machen; aber von dieser Gelegenheit
keinen Gebrauch machten«
New York, 27. August Es unter
liegt keinem Zweifel mehr, daß die
kredanische Jnsnrreltion von der Junta
geleitet wird, die hier ihren Sitz aufge
schlagen hat und aus hervorragenden
Geschäftsleuten der Insel besteht. An
der Spitze dieser Junta steht der
Großtavitalift und frühere Oberst
Carlos M. Aguirro, der bereits wie
derholt über die Lage in Cuba gespro
chen hat und heute folgendes sagte:
»Wir wer-den Estrado Palrna vom
Präsidentenstubl reißen, und wenn
wir Cuba rnit Strömen von Blut
äherschwernmen müssen. Wir dulden
keinen Dittator, ebenso wenig, wie ihr
« Umeritaner einen solchen dulden wür
det. Selbst die Ber. Staaten könnten
diesen Ausstand tnit einem heere von
hunderttausend Mann nicht ersticken —
nicht in dreißig Jahren» Wir würden
Lärm-few wie wir gegen die Spanier
kämpften, in den Bergen und den
Dschungelm von Früchten und Kräu
ikrn leben nnd ein« Grimm nun- sit-m
Eisen Munition fabriziren Wie tön
nen nicht Unterjocht werden, solange
noch ein Tropfen Blut in unseren
Adern ist«
Demna, 27. August. Eine Bande
von etwa hundert Redellen drang ge
stern in die Stadt Las Laie-s, Pro
vinz Santa Clara, und erbeutete aus
der Stadttasse etwa 88,000 in baarem
Gelde. Gestern Abend gcrd die Regie
rung bekannt, daß der frü ere Con
reP - Abgeordnete und Führer der
— n urgenten in der Provinz Sante
lara, Carlos Mendieta, verhaftet
und eingesperrt worden ist« Der Ver
haftunq Mendtetcks wird große Be
deutung be· ogt, weil er ein- fehe
ischsiger Fü er war, der seine Anhän
ger zu begeistern wußte.
— Uns einem Stra dehnt-Hagen
der Ase-ed Ave. in hieagp wurde
Hexe W e alte nn Kindler
« « Mtoklfiu ig, M er
. per ein-u sie
der-MW
Unersättlich.
Oeltrsst will sämmtliche
Brennereieu laute-.
Rockeieller el« Schtqobresnen
Jn Sau Frnneisei verursacht der
Streit der Meter-führte nnd Ess
dnktenre ss Straßenbthten dein
Publikum große UsasuelIIIlWeb
ten. — Die Angestellten verlangen
eine Lohnerhöhnng, die ihnen bis
jeht nicht bewilligt worden ist.-—
Chieago ist man einem neuen -
schim, dein »Ansirisehen« von Eiern,
auf die Spur sekcmnren.-—Tgnsende
von stillen Eiern werden an die be
ganxitesten Bäckereien der Stadt ver
au t.
Chicago, 27. August. Die Stan
dard Oil Co. hat Vorbereitungen ge
troffen, um in dem Besitz sämmtlicher
Brennereien des Landes zu kommen.
So lautet eine aus Peoria, Jll5.,
heute hier eingetroffene Spezialdepe
sehe, in der außerdem gemeldet wird,
daß am letzten Freitag daselbst eine
Conserenz von Vertretern des Oel
truits nnd der verschiedenen großen
Schnappsbrennereien des Landes ab
gehalten wurde. Bis jth scheint der
von den Schnapsbrennern festgesetzte
Preis den Oelmagnaten zu hoch ge
wesen zu sein. Bereits-. seit einigen
Monaten sind Unterhandlungen irn
Gange gewesen, nnd die Vertreter des
Oeltrufis haben wiederholt die
Drohung ausgesprochen, daß die
Standard Oil Co. ihre eigenen Bren
nerei errichten wird, wenn der von
Besigern der großen Brennerei-Anla
gen geforderte Preis zu hoch sein soll
te. Der Hauptgrund, weshalb die
Oelrnagnaten und Vertreter des uner
sättlichen Trusts so begierig sind, in
den Besitz der Brennereien zu gelan
gen, ift in der Annahme der Alcohol
Bill zu suchen. Bedeutende Chemiier
UUDII Us- sss hul- UII Bsfl Ist-s III-»vo
haben festgestellt, daß sie mit den von
ihnen hergestellten Produkten des Oel
trusts nicht mit den Fabrikaten der
Brennnereien concurriren könnten nnd
daß es deshalb billiger wäre, die
Brennereien zu übernehmen
San Francisco, 27. August. Die
von den United Railrvays an ihren
verschiedenen Linien angestellten Mo
tofiihrer und Conduiteure haben heu
te die Arbeit nieder gelegt, und in
folge dessen ist der Verkehr aus der
ganzen Strecke, aus der er von diesen
Linien vermiielt wird, eingestellt. Die
Arbeiter verlangen höhere Löhne und
die Vertreter der Straßenbahngesell
schast haben rundweg erklärt, daß sie
nicht imstande sind, die verlangte
Lohnerböhung zu bewilligen. Allem
Anschein nach wird dieser Streit lan
ge dauern und sicher zu ernsten Stö
rungen, vielleicht sogar zu blutigen
Kratvallen führen. «Richard Corne
lius, der Präsident der Union der
Straßenbahn-Angestellten, sagte heu
. »Die Straßenbahngesellschaft hat
in vielen Fällen den mit den Arbei
tern abgeschlossene Contratts gebrochen
und von diesen viel mehr Arbeit ver
langt, als ursprünglich sestgrsekt
worden war·
Chicago, 27. August. Aus Grund
eines von verschiedenen städtischen
Chemitern ihm heute unterbreiteten
Berichts will der hiesige Nahrun s
inittel - Jnspektor Murrah sokche
Händler von Eiern, die das »Austri
schen" zu ihrer Spezialität gemacht
haben, verhaften lassen, weil eine ge
naue Untersuchung festgestellt hat,
daß in solchen Eiern. welche einem
.Aufsrischnngsvrozeß« unterworfen
den sind, siebenzehntansend Bat
terien in einem Gramm zu finden
sind. Diese Batterien setzen sich in
den Eingeweiden fest und veruriachen
verschiedene Krankheiten Da nun
derartige «ausgesrischte« Eier in gro
ßen Bäckereien verwandt werden, so
ist, wie Murray behauptet, das »Aus
frischen« nnd Vertausen solcher Gier
noch viel scheu licher und esähriicher
als der Lande mit verdor m Obst
Leder »vtiiparirtem« Fleisch. ,
, Wachse-wes Interesse.
Immer weitere und interessantes-e Ent
hüllnngeu im EvlonialskandaL
Berlin, 27. August. Die Fluth der
tolonialen Enthüllungen ist noch im
mer nicht zum Stillstand gekommen.
Die gesammte Presse widmet dem
Standal fortgesetzt einen größeren
Theil ihres Baumes, und die Diskus
sion, die sowiefo schon an Lebhaftigkeit
nichts zu wünschen übr· ließ, wird
no verschärft durch eine eldung, die
soe n erst ausgetischt ist« Darnach
MM den Herrn v. Tippelstirch außer
dem vielgenannten Major Fischer auch
andere Offiziete der Schu iruppen
an evnrnpt, und sie werden ch gleich
diesem zu verantworten haben. Die
Untersuchung erfährt dadurch eine be
deutende Erweiterung, und es dür te
eraume Zeit verstreichen, bis die vie
en im Gange befindlichen nnd noch
ein uleitenden Verfahren zum Ad
lch Uß gelangen
Ameisen und aus Anteier ge
gestes Oel sind bei den Mem-Kinn
Besenan ,
—.—-.
[ l
" Me- chinesische Vanilla »
Orsßertige seviserungosnlsse in
dir froinz Ansehn-.
Instit-· IIMOTespel erst bosmieudo
Iris-r »Im-usw« Hohe sorge-— Der
sites-i —- Ierdtesfte Ists Ihr-regen der
beiden MO·
Ueber die künstliche Bewässetung der
Ebene von Tschengtu, der Hauptstadt
der chinesischen Provinz Szetschuan am
obern Yangtsetiang, schreibt der in
Tschungling am Yangtsetiang anfas
sige englische Kaufmann Archibald
Little:
Die Ebene von Tschengtu ist das
einzige flache Land in der ganzen Pro
vinz Szetschuan« die Frankreich an
Grö e übertrifft Wahrscheian han
delt sich hier um einen frühem See,
der von Südwesten nach Nordosten ein
Parallelogramm von ungefähr 62 eng
lischen Meilen Länge und 37 bis 42
Meilen Breite bildete. Dieses Stück
Land wird vielleicht von keinem an
dern ebenso großen Theile der Erd
oberfläche an Fruchtbarkeit des Bo
dens übertroffen." Diese Fruchtbarkeit
ist aber in erster Linie der künstlichen
Bewässerung zuzuschreiben Ohne sie
würde der südliche Theil der Ebene eine
schwer zugängliche Marsch und der
nördliche Theil eine Wüste von Stein
blöcken sein. Jedt sehen wir dagegen
schier unzählige Konstr, sämmtlich mit
Bäumen, hauptsächlich Pappeln, be
setzt. Bauernhiiuier und andere Wob
nungen bedecken die Ebene so dicht, daß
ihre Reihen taurn irgendwo unterbro
chen sind. Dazwischen gibt es eine
Menge Tempel und wohlhabende Klö
ster, alle umgeben von Hainen hoher
Waldbäume und von Vambusdiclich
ten. Ilickt man von den Bergen aus
die Ebene, so hat man ganz den Ein
druck, einen einzigen Wald vor sich zu
haben, weil das Laub der vielen
Bäume die Felder von weitem völlig
verdeckt. Wie fast überall in Mittel
und Südchina, so ist auch hier Reis das
Haupterzeugnisz, außerdem Opium,
Raps, Mai5, Weizen, Gerste und Ta
bal, in geringerrn Grade Zucker und
Oaumwour. Daneben sind Arn-nan
zungen von«Apfelsmen, Dritten-stau
rnen und andern Fruchtarten häufig,
endlich Gärten mit Gemiise, das im
ganzen Reiche nirgend-;- an Feinheit
übertroffen wird.
Das Bewäfserungssystem das die
Ebene von Tfchengtu zu dein Garten
der Provinz Szetschuan macht, wird
genährt durch die Flüsse und Gieß
biiche, die in Schluchten und engen
Thälern aus den bis-zu 12,000sFusz
sich erhebenden Bergen im Norden und
Westen hervorbrechen Der bedeu
tendste dieser Flüsse ist der Min. Bei
der Stadt Kwanhsien betritt der Min
die Ebene von Tfchengtu, nachdem er
auf einer Strecke von wenig mehr als
186 Meilen 9000 Fuß gefallen ist.
Selbst in der trockenen Winterzeit hat
er hier noch sechs Fuß Tiefe und fließt
mit größter Geschwindigkeit sWähss
rend der Regenzeit wird er aber zu
einem wilden und reißenden Strome,
der alles mit sich fortzuschwemrnen
droht.
Einen so ungezügelten Gesellen zu
bändigen, seine Wirth zu mäßigen und
sein Wirken aus einem Fluch in einen
Segen fiir die von ihm durchstossene
Ebene zu verwandeln, würde für einen
Wasserbautechniter des 20. Jahrhun
derts keine ganz leichte Aufgabe sein.
Wie erstaunt man deshalb, wenn man
hört, daß ein Mandarin von dem ge
ringen Range eines Priifetten etwa
200 ahre vor Christi Geburt der erste
ge en ist« der sich ersolgreich mit die
ser Aufgabe beschäftigt hat. Er tani
nämlich auf den einfachen und glück
lichen Gedanken, durch einen Vor
sprung der Berge eine Schlucht spren
gen Klassen und dadurch die hälfte
der ssmnenge des nach Süden strö
menden Min in östlicher Richtung ab
zulenkerr. Damit gab Liping, wie der
betreffende Mondarin hieß. den An
stoß zu allen folgenden Verbesserun
gen, denn diese sind nichts als Thei
lung nnd immer weitere Verzweigung
des Wasser-. Er selbst erlebte die Fer
tigstellnrtrgndei ersten tkanals nicht
Zieh-ei mfeinko n« von dem nur
ou un eqmemryen immer voran
stehende Zuname auf die Nachwelt ge
kommen ist und der deshalb Li der
Zweite heißt, brachte das Werk zu
einem glücklichen Abschluß. Dem Va
ter sowohl wie dem Sohne hat man
Tempel errichtet und die beiden Män
ner damit unter die Halbgötter versetzt«
Teiletteic zu sillsunsfliisesn
- Für die in England immer mehr
unehmende Mode der Ballonausflüge
nd auch bereits die nothwendigen
Teiletten kreirt worden. Vor allem
müssen die Kostiime sehr leicht sein« da
der Balle-n so wenig Gewicht wie mög
lich haben soll. Der Rock ist ganz kurz,
eine Schleppe würde beim Einsieigen
in das Schiff sehr lägig sein. Als
Hut wird ein runder oque empfoh
Ten. Irgendeine Schuhbrille oder fon
stige Austüstung, wie sie beim Auto
rnobil nothwendigdnish ist hier völlig
iiberflüssi , denn Ballon wird von
sdem Win getragen, so daß man stets
den Wind itn Rücken hat, und alles
Jtill und ruhig ist. Kein Staub nnd
kein Wind ist in dieser Höhe, und daher
ist auch ein Schleier nicht nöthig, denn
selbst die tomplizitteite Friiue wird
nicht zerzaust. Wohl aber ist ein war
mes S In empfehlen, denn ei wird
W satt is des dieses-. versw- .
TT
Oesrndeuis Thier-M.
Ol- IIM Ist IIMIUIW U
tun-e et- set-Is.
Jn den blühenden Kranz der deutsJ
schen Zoologischen Gärten wird sich
zum Sornnier der neue hagenbecksche
Thierpart det Damburg einreihen,der ;
in mehrfacher hinsicht eigenartiges Ge- i
präge aufweist. Bringt schon der ums I
fangreiche Thierhandel der Firma es
mit sich, daß sich zeitweise eine größere .
Anzahl von Exemplaren der gleichen;
Thierart zur gleichen Zeit vorfinden, so
will hagenbeck es durchsehen, daß voni
den meisten der in seinem Thierpark
zur Aussicllung gelangenden Thiere
möglichst viele Exemplare in verschie
denen Lebensaltern vorhanden sind !
Bei der genannten Neuanlage dieses;
eigenartigen Unternehmens gilt es als!
erstes Prinzip, den Thieren-mögiichsi"
gesunde und ihrer verschiedenartigen
Natur entsprechende Gehege und Zu
fluchtsorte zu bieten und sie in mög
lichst ungehemniter Freiheit sich beide-i
gen zu lassen
Da die in den einzelnen Thiergiirten i
gesammelten Erfahrungen in der
Thieraitlimatisation, die namentlich;
durch Haaenbect bedeutende Förderung!
erhielten, fiir zahlreiche wilde Thiere
einen Aufenthalt im Freien nicht nur
tm Sommer, sondern auch im Winter
gerechtfertigt erscheinen las· en wird
auch der Hagenbecksche Thierpark im
Winter großes Interesse bieten.
Für die Abhiirtung und Attlimati
sation der Thiere sind bei der Anlage
der neuen Gebäude im Thierpari Vor
richtungen getroffen, die es den Thieren
ermöglichen, nach eigenem Ermessen
in’s Freie zu treten oder im Schutz
raum zu bleiben. Hierbei bedarf es
fiir zahlreiche aus warmen Klimatenl
stammende Geschöpfe weder kostspie
liger Bauten noch Heizvorrichtungen
in denselben, sondern es eriibrigt nur,
daß den Thieren in einfachen Stallun
gen ein frvftfreies, trockenes Lager ge
boten wird.
So gelingt es, tiele Antiivpen,
Strauße und andere Thiere mehr an
das deutsche Klima zu gewöhnen. Die
Strauße verweilten sogar diesen Win
iter bei 10 Grad Kälte im Freien, sich
dabei munter im Schnee tummelnd und
umherwälzend Selbstverständlich be
darf es aber für eine Reihe sehr em
pfindlicher Thiere, wie kleine zarte Vö
gel u. s. w., gut gebeizter Räume. Jn
teressant ist. daß Hagenbecl sogar den
Menschenaffen die Segnungen von
)Luft, Licht und Bewegung in der Ge- i
»fangenichaft angedeihen läßt« indem ers
ssür diese Thiere einen geräumigen An- i
bau an seinem Centralqebiiude errich- F
ten ließ, dessen große Fenster zugleichi
die Fenster des Aufenthaltsraumes für Z
diese Thiere abgeben, so daß diese, von I
der Außenwelt nur durch die Glas-Z
Jscheibe getrennt, plazirt sind. Die Folge T
Ihiervon ist, daß Temperatur und Wit- ·,
»terung direkten Einfluß auf die Thiere J
ausüben und selbst diese Affen abge-s
ihiirtet werden« Daß dem so ist, be-f
iweist am besten die starle Haarentwicks s
slung der diesen Winter über auf diese i
Weise gehaltenen beiden Schimpansems
i Sitzt-le Ministltsm
s n Bern, Schweiz. ist eine «schwei
xzerrsche soziale Käuserliga« gegründet
lwordem Die Liga bezweckt, bei den
IKäufern das Gefühl der Verantwort
ilichteit für die Bedingungen, unter
s denen die Arbeiter leben, zu wecken. Die
sMitglieder haben sich an eine Anzahl
soon Vorschriften zu binden; sie mits
;sen sich z. B. verpflichten, ihre Rech
Hnun en regelmäßig zu bezahlen und
zdie ieferanten nicht auf ihr Geld war
jten zu lassen; eine »weiße Liste« soll
»auf die Arbeitgeber einwirten
s Die Liga veranstaltet Erhebungen
»Aber die Lohns nnd Arbeitsverhält
Jnisse, sent sich rnit den. Berufsorganii
ssationen in Verbindung u. s. to. Sie
shat ihre Thiitigteit mit einer Enanete
sitber die Schotoladefabriten begonnen.
HEI ist ein dealthpuö hinsi tlieb der
Hsozialen Lei ngen, Arbeitsze t, Lohn
ZVerhiiltntsse n. s. to. aufgestellt worden«
jdem fünf der untersuchten Seht-kohlsc
’fabrilen nachkommem die auf die erste
Ltneiße Liste« eingetragen wurden. Sig
sder Liga ist Bern. m Vorstand sin
smit einer Ausnahme rauen, wie denn
Hauch die Ltga auf Anregung von
Grauen gegründet tit.
; —-—--———— t
! Das Schloß Johannis
berg im Nheingau ist durch den Tod ·
des Fursien Metternich in Wien aus
jdessen Sohn, den Etbprinzen Clemens
Mettetnich, der den Fütstentitel ange
nommen bat, übergegangen Schloß Jo
hannisbnkz ist ein österreichisches Lehn
file die Familie Mettetnich, und der
Kaiser von Oestetteich erhält noch einen
»Zehnien« der Domäne und zwar in
Wein Die Weine von Schloß Johan
nisbeeg kommen nicht mehr zur ossents
lichen Versieigetung, sondern werden
theils in der Champagnersabrilation
nnd theils als »Kabinettsweine« durch i
gaschenveetaus verwerthei. Die Gra- (
Metternich erhielten 1813 den Flie- (
steniitel;s1e besaßen an der Mosel die
Herrschaften Winneburg nnd Beilstein, (
deren Verlust sie durch die Abtei(
Ochsenhausen, die später an die Krone
Wüettembeeg verkauft wurde, entschäs -
digt wurden i
Steinkohlenlagee sind,?
nach den Etgebnissen der neuesten Foti L
scheinser nichts weiter als sossile (vee- -
steinettezdsorslagey nicht aber, wie
mä mniemalwh mstetnette
wirkte iu Trog-F
sein Im sicut-ums als CAme
Der Ist-import
Der Dandel in der deusschsasrikanii
schen Kolonie Togo, so schreibt ein dor«
ansässiger Deutscher, vollzieht sich ir
der folgenden Weise:
Da es an der Küste selbst teine Pro
dutte gibt, so muß zur Befriedigunk
der Lebensbediirsnisse das Hinterlan
herangezogen werden. hierfür sini
Märkte angesetzt, die täglich an einen
andern Orte abgehalten werden uni
gch in dem einzelnen Orte alle sün«
age wiederholen. Da der Weiße nich
überall selbst sein kann und auch nich
immer zuverlässige Leute hat« die der
Einkauf der Produkte aus den Mär-i
ten besorgen könnten, ist er daraus an
gewiesen, durch schwarze Zwischen
händirr zu tausen, die ihm die Waarer
entweder in Booten Manus) aus de1
Lagune oder aus dem Kopse bis zu1
Faktorei schaffen. Diese Zwischen
hiindler sind entweder solche, dil
irgendwo im Busch einen kleinen Ladei
haben, dort Waaren eintauschen ode1
austausen und sie bei größeren Men
gen an die Küste schaffen, oder es sini
Regerinnen, die zum Eintaus von Ker
nen, z. B. Palmternen und Sonstigem
von den Europäern baares Geld, Salz
oder auch Waaren als Vorschuß erhal
ten.
Abends verlassen die Negerinner
mit vollem Kram den Marltplatz unt
tressen, während der Fahrt auf der
Kernen hockend, oder, wenn sie keiner
Ruderer haben, das Boot mit den lan
gen Bambu selbst fortstoßend, del
Abends gegen 10 Uhr in Anecho ein.
Am nächsten Morgen werden, falls ei
eine gewissenhafte Frau ist, sämmtlich(
Kerne von ihren Angehörigen in den
Hosraum vor ihrer hütte geschasst uni
es beginnt das Auslesen der leeren
Schalen l die kein Oel enthalten) unt
des sonstigen SchmugeL Dieses Aus
lesen kann, je nach der Menge, ein oder
zwei Tage in Anspruch nehmen. Tar
aus muß die Frau mit den Kernen nack«
der Kerne-Kontrollstation in Adjidc
fahren und hier so lange die noch vor
fmnhpnon Sohns-n Iwnnsäfsstn bis
der dort stationirte schwarze Kontrol
leur festgestellt hat, daß sich nur noch
etwa fünf Prozent Schalen unter den
Kernen befinden. Hierüber bekommt
die Frau einen Schein, den sie bald
darauf in der Faktorei. von der sie das
Geld erhalten hat, vorzeigt. Die
schwarzen Faktorei-Arbeiter rollen so
gleich große leere Fässer an die La
gune, einige andere holen leere Betro
learn- oder Spritlannen, denen der
Deckel herausgeschnitten ist, zum
Schaufeln der Kerne, und in Anwesen
heit des Europäers oder seines Schrei
bers beginnt das Messen. Sobald das
Heitolitermaß gefüllt ist, kommt der
Inhalt in ein großes Faß. Nach dem
Messen gibt es dann im Kontor die
Abrechnung. Tie Negerin stürmt nun
in den Laden, um für jedes Maß noch
ihr übliches Geschenk, gewöhnlich 25
Pfennig, in Empfang zu nehmen, wo
für sie Tabat, Perlen, Seife, Parfüm
oder sonst etwas nimmt. häufig sind
die Kerne vorher in Wasser gelegt wor
den, wodurch sie aufauellen und natür
lich schneller das Maß füllen zum Vor
theil der Frau; deshalb ist es ange
bracht, hier und da einmal einen Kern
M zerbeißen und dementsprechend das
aß voller schütten zu lassen; auch
kommt es vor, daß die Frau die ver
borgen gehaltenen, vorher ausgesuch
ten Schalen in einem günstigen Augen
blick wieder zwischen die Kerne schüt
tet, um dadurch einen, wenn auch nur
ganz geringen Vortheil zu erlangen.
Das Maß Kerne rechnet man gewöhn
lich zu 7 bis 8 Mart, gegebenenfalls
auch gegen 5 Sack Salz. Die Palm
ketne werden vor dem Versandt ge
trocknet, damit sie aus der Reise nicht
schimmeln, alsdann gesteht und von den
Schalen befreit und kommen in Säcken
verpackt zur Berladung.
Das ,,Uuto« als cottdew
Das auf reliaiötem Gebiete zweifel
las tonservativste aller Vöiter der Erde,
die hindu, vermögen sich nicht länger
dem steareich vordringenden Geiste der
Zeit zu verschließen und haben den un
gezählten Tausenden von Gottheiten
ihres Pantheonö eine neue hinzugefügt,
eben den Geist der Zeit, eine Naturge
tvalt, die sie sehr bezeichnender Weise
im —- Automobil vertiirpert finden
Schon vor einigen Jahren sah man hie
und da in stidindischen Ortschaften den
uralt heiligen Zebuwagen mit den
reich eschmiictten Statuen der Götter-,
der n feierlicher Prozessin im Lande
umhergefiihrt wurde, durch das Zwei
rad und Dreirad ersetzt. Jn diesem
ahre aber ist das Automobil in Ober
ndien zur Gottheit selbst, nicht nur
sum Götterwagen erhoben worden. Die
Missioniire berichten, daß solch ein
wunderbares Ungeihiim vor kurzem
seine huldigungsfahrt durch die
Dicht-reget - Ortschaften Nordindiens
machdiee und überall als Gottheit verehrt
Mk .
Während des jüngsten
Burenkriegez gabes, wiedas
von der britischen Armee-Proviant
Kommission erlangte Beweismaterial
dart ut, in dem gegen die Buren käm
pfen englischen dem nur ein Regi
ment, bei dem tein «Graft« vorkam
nnd es den ArmeeIieseranten nicht ge
lang, Betrug zu iibem Die betee fende
Tmppe war das 7. Hutaremviegiment
n dem Teginåettåtce Purdenjalle einge
arferten ort or alt g
sogen mithe- Qualttqtit . .
..---«-»«.,«»2( ( »pr
M
TM Bude Erster m SZZ
Z Motika lobt Pc-rn-ut. ·
U 1
---4
vv v
iW-.4-s-- ----
Exisenaeoe M. c. Butter.
Unverdaulichkeit ist oft durch Kit
tarth des Magens verursacht-Veruns
heilt den Magentatakth und ift daher
ein Mittel gegen Unverdaulichteit.
--- ----------------------
vavvvvvvsvvvs-s v---- vvs
Lichts-. M. E Buiick,Ex-1i. St
-enator von South Carolina. geo
wählt für zwei Amtstermine-;
schreibt in einein Brief von Wash
(
i
s--’-vs
I
I
I
)
:
ington, D. C» an die Peruna.Me- I
- dicine Co» wie folgt: I
»Ich kann Petiina gegen Unver- J
, danlichteit nnd Magenleiden em- i:
is vie-len. Ich habe Ihre Revis-ins
II eine kurze Zeit gebraucht und sitt-leis
is niich sehr erleichtert. Es ist in der· H
is That ein mindert-alles Mittel und ,
s- nebenbei ein gutes Stärkungsi :
is niittei.« -
Magentatarrh ist die richtige
Bezeichnung sitt die meisten Fälle
von IlnverdciiilichtciL Um Magen
katnrrb zu ti:rircii, muß der Fintnrrh
ausgesucht werden.
Moß ein intierlichcs Ftcitnrrhniittcl
wie Periinci iit hier brauchbar.
Peruna entspricht alten Anforde
Musen
—
Nebe. « Stentcfate .
Lincolm s. September bis 7. Sept. IM.
Für obiges Ereigniß macht die Biirlington
eine Rate von III-to oon Ncand Island noch
Lincolin und zurück, einschließlich Eintritt
zur Fair sowie auch Trangpori von der Stadt
um Juni-tun Tickets gut iiit Rückte r bis
. Sept· Speiialiüge werden von ..riind
Jstaiid nach Lincoln an14., ä. und 6. lauten ;
Abgang von Grund Island iim 6280 Mir
qens· von Lincoln um 7100 Abends tür die
Rückinhtm Außer obigem Zehen Züge von
hier ab wie folgt: Mo Ost, o 32 Morg.;«1to·
40, 9135 Vorni.: No 42,1:23572achm.
Thos. is onnot, Agi.
«Gliietliche Lanenburgerl
Jn der Zeit der Vertehrserschwerum
gen und —’L’c-::kjr:u-s«.:::jcn Ins-unt aus
. Bauer-Lug .:1 .««»-u. kein cine Hunde, die
ijetzt doppelt n:ä:chenl,a«"t tlingt:
Sämmtliche Bewohner dieses Städt
chens genießen auf der Bahn Lübeai
Bächen das Recht freier Fahrt. Und
das tam fo: Als beim Bau der Eisen
bahnlinie Berlin-Hamburg deren
Schlußstreae von Voizenburg über Bit
chen, Schwarzenbet, Fr;.drichsruh,
Reinbet, Bergedorf geführt werden
mußte, da sich der Fortführung der
Elbe entlang über Lauenburg und
Geestbacht nach Bergedorf zu große
Terrainschwierigoeiten entgegenstellten,
veranlaßte die "nische Regierung den
Bau einer Zweigbahn von Bächen nach
Lauenburg, um auch lehterer Stadt
den Anschluß an das Eisenbahnney Zu
ermöglichen, und ertheilie 1844 den
Einwohnern der Stadt »für ewige Zei
ten« das Recht der freien Benutzung
der Strecke für den Personen- und Gil
terverlehr. Daß der Eisenbahnfiskus
im Laufe der Jahre viel ach den Ver
such gemacht hat, den Lauenburgern
ihr verbrieftez Recht als für die Ge
genwart noch giltig zu bestreiten, ist er
klärlich, da ihm durch das Privileg all
jährlich bedeutende Einnahmen ent
gehen. Doch die Lauenburger bestan
n auf ihremvScheim und die darob
zwischen der Stadt und dem Fiztus
geführten Prozesse sind stets zugunsten
r Stadt entschieden worden« Erst
seht wieder hat die Eisenbahndieettion
Altona den Mitgliedern eines Lauens
burger Gesangvereins, die einen Aus
slug nach Grabow in Mecklenburg ge
macht, auf die vom Magistrat erhobene
Beschwerde das filr die Strecke Lauert
burggBüchen zu Unrecht miterhobene
Fahr-gelb zurückerstatlet und dabei das
den Lauenburgern zustehende Recht der·
freien Eisenbabnsahrt alt auch jekt
noch giltig audtilckllch anerkannt.
Im Sauen von R.eusee
la n d gibt es eine Jnselgruppe. die
Schwestern, auch die sieben Schwestern
genannt, die in dem Rufe stehen, so
gut wie niemals aussehenden Regen zu
haben. Auf einem um die Erde von
vier bis acht oder neun Grad südlich
vom Aeauator verlaufenden Streifen
ibt es Stellen, wo die Niederschlsge
aft niemals aufhören. Der Streifen
heißt auch »die der ununterbro
amm ni- « d d ihr er
darin M a uW,gtr-o es