Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, July 20, 1906, Sweiter Theil., Image 16

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    m
Das Schreckliche
sJVh11» Nitsch, sEqu erlebt eine
furchtetliche Kränkung durch
seine Frau.
Mistet Editeri
Jch bin e guter Kerl un Ich sof-,
Mit schau was gefalle un namentlich
vun der Fämili. da Ioß Ich Mit Ei
niges gefalle, cier es muß Alles sei
Grenze hawwe. No. Mister Editer.
d Alles was Recht
is, des kann Jch
nit leide; des is
ze viel.
Ich ruscht wis
se, was Sie sage
thäte, wannJhne
das pafsitn thäL
Jch möcht wisse,
was einiger
Mann sage thät,
wann es zu ihm
gehäppent hätt.
Un noch dekzu
vun der eigene
Ftua!
Sie wisse, Mi
ster Editer, dOß
«— die Welt
vun der Atti
hat, so lang-wie
V I sie Micv nrr nai
iert, un daß Jch Eini s f·Ok sie thu
Erst neilich heu Jch re tritt Labstfks
Säliid getriet un Jch hen ihr for d:e:
sen Sommer e ganze Masse Sacke
verspreche un, wann sie des ni·t gethan
hätt, da thät Jch ihr noch dick mehr
verspreche, awwer des, Muster Edi
ter, no, merklich, Mister Cdjten wann
es nit wege die Kinner wär un weil
e Paar vun die Häuser in Ihrem Pa
meftelJ-:, wahrhaftiq un Gott, Miit-er
Editer, Ich that Mich vun thricheide
lasse. J «
Es gest gar seen Exijus da demn.
Es is fempli auträdjchjeß un eg anz
infnme GemeinbeiL Un abgesehe da
vo, daß Ich de Tod dervo hätt hart-we
inne — es is e förchterlicte Schweine
rei. e anappeiitiicke.
Es is Mit in unserm verheirathete
eetickxe Lebe schau Manches paistrz un
Jck hab es hingen-online un geiosfert
un hab es ertrage. Erichr neulich
hntrwe sie Mei goldene Wertsch, wo
Ich bei Mifähk in der West den steck-:
losse, weil Jch e annere aach goldene(
geirage ben, mit der West mitgewascke
rtn dann im Wafchringer geschmäscht.
Ich hen nix gesagt —- fo was kann
paisirtn Jich Den acch weiter nit viel
sagt, wie sie Mir Colohn üwwer se
ax importirte Siggars wo die« ä
fzehn Dollers gekoscht hat, ausge
diitt hawwe, obwohl des gach e
Zchewneirei is. Un da sie Mir Mei
neie geschnitzte Meerschompeip, ws Jch
als erschte Preis beim Pinackeltdurs
nier for de Tschämpionfckipp vun der
Welt gewunne herr, geschmäfcht han«
we, well, da bin Jch aacb noch drinn
wer getimme, obwohl’s Mich ganz
elendith gefuchst bot. Awwer was ze
viel is, is ze viel. Des hätt die Atti
nit thun solle. Nossr, de » niL
Sugfikt Alles, awwer de s nir.
Jch war rasend. Yes, Mister Edi
ter, wann Jch nit soviel Gewalt iiws
tret Mich hätt: Mörder hätt Jch koni
rnitte könne«
Un Jch glaab nit, daß einiger
Mann, wo nii soeguter Kerlis, wie
Jit ,im Lewe wieder gut geworn wär.
Awwer Ich bin hat ernol so. — it
hen sogar er Atti, jetz, nachdem Hi
wieder ruhiger geworn bin, verziehe.
Allerdings vergesse, des is was
Anneres Verzeih-e kann Jch es, aw
wers nit- vergesse. Rever! Nie net.
Was es war, kann ch Jhne nik
sage. Es iszn fchreckli .«
Ihne des Nämliche wünschend
Mit Rigards
Yaurg
John Nitsch Esa.
Wisse Sie, was sie gethan hat, dse
Altj?
Die Feder streubt sich, es «-;e
fchkeiwe
« Also Ich trink daheim Mei Bier
immer aus eine steinern:Ha1r;
Krügle mii eme Deckel druff. Un vi
Alti hot Mir aaj des Halbelriiqlsr
bingefellt Un Ich hen en wgemns r
chöne Dorscki geksati un scheut Mei
löickld Bier enti. s
Weil Jch awwer it zum Esse, san
netn danach trink, is des Bier trotz
dem Ddtscht e Zeitlang stehn ge
blimwr.
Wie Jch mii’m Esse fertig war da
trinlJch en große lange Zug. Jch hen
ei äktschelli errunner geschluckt. Ui
dann hen Jch ei: Geschmack vun Les
mnos Un dann en füßlicke Geschmcka
Un dann hen Jch des Krücle aug
gefchiitt un es falle iinf halb affaelösie
emondraps (den Cändy iaaft die
Alii hohlsiil for die Kinner) realis
Lernondrapö im Bier!
« DieAUi bot eingesiamre," daß sie
den Clindv enei gelegt hot —— blos for
e paar Minutte —- kzis sie de Cändyi
Giasdiich gewafche aedott hätt. Un
dann hätt sie druff vergesse.
Kann mer sich so was vorstelle?
Betst-hu Sie ietz Mei Wuthi Gebt es
LIEij Urspr? T te Sie Mich
Mantis-, wann Ich ich hätt fcheide
är? OdF gis-eure Sie daß einige
Wir en Dis-des refjufi hätt?
Ich here s ver
Los-We kann Jcheö nie
it Wes drei Tä
Ie- MWMC humeknnsoå
III-T
Die Gusse sede,
die wohl ie gehalten worden ist, diirfte
wahrscheinlich diejenige sein. welcre
1880 in der englischen Kolonie Bri
tisch-Kolumbia ein Mitglied der Le
gislatur, Doktor Rosen-w irn Inter
esse dortiger Ansiedler hielt. die eine
sie hart und ungerecht schädigende
Gesesesvorlage um ihr Hab und Gut
zu bringen drohte.
Es waren ganz eigenartige zu
stäude, fiir welche —- anscheinend sehr
aussichtslos-Idee nrenfchensreundlicke
Mann in die Schranlen trat, da das
betreffende Gesetz von der es befür
wartenden starken Majorität wohi
weislich, zum Zweck der Ueberrurnpe
lr:ng, erst ganz zuletzt, arn Tage vor
Schluß der Sitzungem eingebracht
werden sollte, so daß die Entschei
dung schon bics zum nächsten Mittag
fallen mußte.
Da es indessen nickt zweifelhaft
erschien, daß die Annahme des Ge
setzes bis zum erforderlichen Tercnin
erfolgen würde, wiegten sich die glün
litten Erfinder dieser unriihmlichen
Idee in völlige Sicherheit, bis Dol
tor Log-mos, am Tage vor Ablauf
der Frist, gegen zehn Uhr Vormit
tags, das ihm ertheilie Wort ergriff«
urn seine Rede gegen das eingebracktc
Gesetz, die sogenannte Konfiskation-Es
bill, zu beginnen. Rubin ließen ihr«
die Mitglieder, die siir das ungerecht-:
Gesetz waren, reden. War- that eg
denn, ob er ein paar Stunden un
nöthig sich anstrengte! Es war ja,
wie sie sehr wohl mußten," doch- ver
totene Lieber-rauhe
Um so größer war aber ihr-Erstau
nen, alg Doktor Kogmog nicht auf
hörte zu reden. ja soaar am Abend
noch immer ruhig weiter sprach, ol)
gleich er bis dahin, withoan dieser
ganzen, langen Zeit, die zwei einlei
ienden Punkte seiner Beweisführung
sast nur gestreift, viel weniger also
erschöpft hatte. -——
Um acht Uhr legte der unermüd-v
liche Redner ein unheimlich unisanzs
reichea Bund-l vor sich hin, enthol
tend Zeugenauisagen u. s. w, und
begann, dieselben mit aller Umstand
lichteit Zu erörtern
Jeßt sing er- allmählich an, im
Hirn der Majorität zu tagen, und
diese Erleuchtung wurde immer hel
ler, je länger Doktor Kosmos weiter
sprach. Der Unglückselige da oben
wollte also weiter, immer weiter spre
chen, bis der Termin verslosseu, und
dag beabsichtigte Gesetz sendlich aus
diese Weise »todtgesnrochen« war.
Diese Absicht erschien indessen al
len so unglaublich und so ungeheuer
lich, was die Möglichkeit der Aue
siihrung ketras, daß sie zuerst nut
allgemeine Heiterkeit erweckte, bis die
Nacht anbrach, und Doktor Kosmog
immer noch weiter sprach.
Nun be ann die unerwartete Sacke
doch den Interessenten unbehaalich zu
werden. und sie suchten aus alle mög
liche Art den beharrlichen Redner zu
stören, ihn zu unterbrechen, bis sie
einsahen daß sie ihm und seinem
Vorhaben damit nur in die Händ-:
arbeit: ten, indem sie ihm die willkom
mene Gelegenheit zum Ausrasten und
zur Schonung und Stärkung seiner
erlahrrenden Kräfte boten.
Nun änderten sie also ihre Taktik,
das heißt, sie ließen ihn ungehindert
weiter sprechen, ohne dieSitzuna aua,
nur für kurze Zeit-zum Essen und
Geboten-aufzuheben, oder dem Re
oenden i gend einePause zur Euria
terung, oder die Erlaubniß zum Nie
kersrtzen zu gewähren. Nur den üb
lichen Schluck Wasser durste er ver
langen.
So ward esMitternocht. Die Par
lamentsrnitglieder zogen gruppenweise
sich zurück, um ein Schliiicken zu hal
ten. Der unverwüstlicheKiimriier siir
Recht und Wohsahrt seiner bedrohten
Mitmenschen alscr sprach weiter.
Es wurde wieder Tea. Tie meisten
der Anwesenden verließen das Haus,
um ihr Friihstück einzunehmen. Der
Redner sprach weit;r, oval-ich kaum
noch verständlich, nur im Flüstertour.
So schan es endlich zwölf — die
tritische Mittagsstunde war vorüber,
das Gesetz aefallen und die geschla
cene Majorität mußte in ihre Nieder
laae sich ergek en.
ottor Kosrros konnte sich kaum
noch aufrecht erhalten Seine Auaec
lagen, hlutunterlausen in den Hok
ten. und die Lippen waren wund und
ausgesprungen durch die sechsund
zwaneiastiindigq ununtnhrockene Re
de.1nit welcher er den bedrohten An
siedlerzn ihr Land und ihre Existenz
gerettet watte.
q--»
Wahres Aufsicht«-m
Jn einer Berlin-er Gemeindeichuje
wurden die ABC-Schützen einge
schult. Da sich die kleinen Geister
schwer otientiren und die Nummern
der Klassenzimmer noch nicht lesen
können, beseitigte man an jeder Thiir
ein naturgeschichtliches Ansehn-Jungg
lsild. Jeder wußte nun, wohin et ge
hörte. Nach Beendigung der ersten
Pause lief ein irausiöpfiger Bub wei
nend auf dem Korridor umher. »Bei
welchem Lehrer bist Du beans« fragte
ihn der Reiior. »Ich bin bei’s große
Sänka lautete die schluchzende An
Wpt . ·
Eis-Witwe
Professor: »He-den Sie meine Et
ilärung verstanden, kräulein?«
Fräulein: »O vo commen, Mr
Professor-P
Profiessm «Na also, ich hatte sie ja
any o zurecht gelegt, daß sie der
Dämmstr begreifen mußt-X -
Die theueke Freikarie.
Ein wahres Geschichtchen aus Biwa
pesi. BonHeltaiJenö.
»Bernhard,« sagte eines Mittags
Frau Bernhard zu ihrem Manne.
»Das ist ia wunderbarl«
»Was denn Z«
»Ich habe eine Freitarie in’s X
Theater bekommen zur heutigen Vor
stellung. Eine Loge."
»Bist du verrückt geworden Z«
»O nein. Eine Loge.«
»Ja, wie bist du dazu geiomtnen?«
»Fräulein Csuportay, die gestickte
Primadonna, hat sie mir geschenkt«
»Ja, ich muß dich noch einmal fra
gen, ob bit-? Woher kennst du denn
Fräulein Csuporiay?«
»Wir haben eine gemeinsame Mo
bistin und beide haben wir um den
selben Hut gefeilfcht. Jch überließ
ihn ihr --— es war das einzige Modell
—-— und sie schickt mir nun aus Dani
barleit eine Loge."
»Und dn hast sie angenommen?"
»Ja, warum drnn nicht? Einmal
können wir auch graiis in«s Theater
gehen. Man giebt ohnebies genug
Geld aus.« «
ts- . .
»Da das X- Theater weit genug ist
werden wir uns ausnahmsweise einen
Fiaker nehmen« sprach um 7 Uhr
Abends Frau Bernhard
»Aber, mein Engel!«
»Na, die Karte lostet doch nichts,
da können wir uns schon diese tleine
Verschwendung gestatten . · «
sit L If
»Acht Krone-U lächelte die Rossi
rin gesiibloollsalg here Bernhard mit
der Anweisung an die Kasse trat.
»Wie — bitteäm
»Acht Kronen sind zu bezahlen-«
»Ja, aber es ist doch eine Frei
Karte."
»Das weiß ich. Es ist auch nicht
die Karte zu bezahlen, "sondern nur
die sogenannte Gebiihr. Es ist für
einen wohlthätigen Zweck.«
»Für welchen?«
»Dann-s werden hie Zinien der
Vorschiisse der Mitglieder bestritten!«'
I f «
»Welch« mächtigen Blumenlorb die
ses Fräulein - Csuportah bekommen
hat!« sprach mit Anerkennung herr
Bernhard nach dein ersten Auszug.
»O ja,'« entgegnete Frau Bernhard.
»Und weißt du« von wem sie ihn er
hielt?"
x »Woher soll ich das wissen?« fragte
herr Bernhard, in seiner Ehre ge
) tränkt. «
s »Von unst«
»Von uns-T« «
»Natürlich. Man tann doch nicht
io ungalant sein wenn man eine Frei
loge hat. Sie wird sehen, baß sie es»
mit höflichen Menschen zu thun Ert.
i
)
!
mit Menschen« die nicht aus eine schä
hige Freitarte angewiesen sind.« i
O VI O . !
»Eure furchtbare Verbindung!«
sagte Frau Bernhard nach der Vor-;
stellung. »Wie kommen wir von hier-I
nach hause?« i
»Sei ruhig Jch habe dafür ge
sorgt. Jch habe den Fiater gleich hier s
behalten Er wartet. « i
; »Aber —- s
- »Ich bitte dich, wir haben doch einel
Freia rte. .Da sollen wir uns nicht 4
« einmal einen Wagen leisten?.
: »Ich muß dir bemerken, daß wir zu
jhause tein Nachtmahl haben,« sagte
»Frau Bernhard, als sie im Wagen
Platz genommen hatte. · ·
? »Mit-einein Worte. wir müssen ir
« gend wohin g hen."
»Ja, aber nur in ein anständigesi
Geist-aus denn um elf Uhr bekommt
Jman nur in einein vornehmen Lotale
« etwas Genießharesf
»Wir gehen einfach in's Granb ho
tel. Es ist doch eine Freitarte
i
»Bitte, sei morgen Mittags pünkt-4
lich zu hause-« sprach Frau Bernhard-I
soor dem Schlafengehen »
i »Und contan !
:Ueil ich Gäste zum Essen eingela- ;
den habe.« « « j
! »Und warum-»
) .Jch habe Fräulein Csuportay und
den Direktor zu Tisch gebeten. Man
muß sich doch fiir eine Freiloge ir
gendwie revanchiren . . .«
Damit drehte sich Frau Bernhard
gegen die Wand und schon im Halb
fchlafe murmelte sie:
»Auch Champagner habe ich bestellt
Die Leute sollen sehen, daß wir nicht
auf eine fchä . . .« Damit schlief see
ern.
·- Ilt If
Inzwischen rechnete herr Bernhard:
Fiakkk .................. 22 Kronen
Gebühr zu wohlthcitigem
Zweck 8 «
Blumentorb ------ - ----- 40 »
Nachtmahl 14 «
Mittagsmahl intlusive
Champqgmk ......... 70 «
Zusammen 154 «
Eine Loge unter gen-ähn
lichen Umständen ------ 12 Kronen
Drauf ahlung auf die
Fk satte ............. 142
MEI ist noch gut, daß meine Frau
hat nicht ltsetanft hat« —- sp each
er tin huHalt-schl- «Hoffentlich fchentt
uns nie mehr jemand eine Frei —«
Damit schlief er ein.
d i
Als er am Mor n erwachte, rief
seine Frau: »Bei-II ed!«
.
.,Nnn —- was ift den-M
»Sieh sofort fünfzig Kronen heit«
«Wozu'i«
kFräulein Cfaporlay war so ge
rührt von dem Blumenlorb, daß sie
auf den hat zu meinen Gunsten ver
zichtet. Gerade hat ihn die Modistin
aebracht.«
Der Castel-see Ostslöseh
Große-Reformen werden in Cam
bridge, d alten Stätte Wäscheer
lehrsamleh eplani. Dort allein
hatte sich die « itte erhalten, die Exa
cninanden in der Mathematik je nach
den Resultaten des Examens in drei
Klassen zu theilen, wovon die erster
zwölf die »Wranglers" darstellten,
während unter diesen wieder der beste
Irr »Senior Wrangler« war, eine
Auszeichnung die ungeheuer geschätzt
wird. Diese Ordnung der Dinge,
die 1641 Jahre lang bestanden hat,
soll nun einem neuen St) tem weichen,
wol-ei die erfalareicken xaminanden
jin alphabetiidxer Reihenfolge figuri
ren.
Aber nicht nur der viel beneidet
,,Senior Wranaler« wiirde damit
verschwinden, sondern «der, ebenfalls
txeiß begehrte Titel »Wooden Spoon«
oder HolzlöffeL Diesen threntilel
Ifijhrt der Feste in der Ranaliste der
ZGraduirtem indem ter Name der
F Trophäe dabei auf den e’5nl)aber über
saesanaen ist. Diese Trophiie ein
Faraßen ipatenartigerz Holzlöffeh mit
dem War-tin des College verziert
dem der zu Ehrendz angehört, wird
»von den Commi « .r.-:n auf der Gal
Ilerie in BeteWaft gehalten. Uni
iwenn der richtige Moment lommt.
zniimlich wenn der Bttreffende. nach
sdem ilzm die Dottorwiirde verliehen
dac- Senatshaus verläßt, dann wird
Ver Löffel an einer Kette herunterge
lassen und unter unendlichem Jube!
:n Empfan genommen. Sonderbar
ist er-, daß Ich dies-: Auszeichnung des
Letzten neben der des Ersten als
lclzre erhalten hat« vielleicht das eine
axg Gegengewicht gegen das andere.
Warum aerade der Holzlöffel das
Symbold dafiir wurde, scheint nicht
criorscht zu sein, auch nicht. warum
dem letzten Dutzend in der Liste der
Gradnirten der Spitznamen »Die
zwölf Apostel« beigeleqt wurde.
Nod-—
Dte »geben«-ein« seit-rus.
Eine Idee, die in der letzten Zeit
schon öfter erörtert worden ist, soll.
wie aus Kairo berichtet wird, in der
ägnptischen Hauptstadt in weitem
llmsanqe ausgeführt werden: die
»aespro.tene Zeitung«. Seit einigen
Monaten weilt ein betannter Ungar
in Karto, der das Unternehmen or
ganisiri. Nach der ,.,Egnption Ga
zette« sind die Patente sur diese Te
tephoninstrumente, die den Abonnens
ten die Nachrichten aus aller Welt
den ganzen Tag über sozusagen ins
Deus sprechen sollen, bereits anaemel
det. Ein Centralloureau in Kairo
wird die Nachrichten mit Hilfe eines
besonders tonstruirten Mitrophonap
paroteg, der in dem hause eines jeden
Abonnenten ausgestellt wird, verbrei
ten. Es sollen nicht nur die Nachrich
ten aus Aeguptskn und die wesentlich
sten Ereignisse aus aller Welt mitge
theilt werden« sondern auch die letzten
Vörsennotirungem Murttberichte und
jede Art wichtiger Meldungen. Zu
bestimmten Tageszeiten wird die Ma
schine die genaue astronomische Zeit
melden undv on Stunde zu Stunde
ihre Tagesnachrichten, ja sogar Be
richte über die letzten Moden, die An
innft von Schiffen und Posten durch
sprecken Selbst in der Bildung des
Publilums tritt diese »sprechendeP i
tuna'« arbeiten. indem sie wiss-ren
situstliche Berichte und literarische
Vorlesungen bringt und auch Ge
schicht-en sin die Kinder erzählt. Die
Centralstation soll außerdem in direts
ler Verbindung mit dein Opernhaus
und dm Theatern stehen, so daßauch
die Vorstellungen in diesen von den
Abonncnten zu Hause mitangehört
werden tönt-en. Das alles stellt die
.Egnptian Gazette« in Aussicht, doch
scheint sie die Kenturrenz dieser neu
nrtigen Kollegin gar nicht zu flirrt-ten
Oeshtsste eines Stadt-amech
Es gibt ja viele ameritanisclxe
Städte u.s. w» welche berühmte
Städte anderer Welttheile, auo alter
oder neuerer Zeit, zu Namenspattten
baten, und irer von dem Kansaser
Städtchen Sabetha liin County Ne
nieha) hört, möchte lauben, auch
dieser Name sei eine olche Nachbil
dung, etwas verballhornisirt
Damit wäre er indeßIaus dem
Zolzwegr. Sabetha ist m der weiten
s lett die einzige Stadt, tvelckse
kdiesen Namen führt. Wie sie zu bem
lselben kam, sei hiermit in wenigen
Worten erzählt.
Anfangs der gloriosen 50er Jahre
kam ein hochgewachsenet, schmmcichti
et Mann mittleren Alters-. aber
schon start verrunzelt, ein Jungge
selle, mti einein Ochsengespann ans
dem We nach tem galt-verheißenden
Lande alisornien hier durch. Ganz
attein machte ex die damals so bes
chwerliche Reise. Er hatte einen
raum von einer wundervollen kalt-s
sornischen Goldmine gehabt, und die
wollte er allein sinden und ausbeu
ten. Um sie leichter entdecken zu tön
nen, hatte er die beste photographische
Karte von dem neuen Dorado bei sich,
welche et austreiben konnte. «
· Ali er von St.Joseph, Mo» bis
nachjoee Statte gelangt war, wo heute
Sabetha liegt, starb zu seinem größ
ten Leidwesen einer seiner beiden
W
Ochsen, Peleus benannt. Mit dem»
anderen, dem et den Namen HeracleksH
gegeben, konnte er vorläufig die Reises
nicht fortsetzen. Es war an einenil
Sonntag, als sich dieses Missgeschici
erei nete. « .
z Lr Hing ein Zelt auf. und da er!
iein fließendes . asser fand. so grubz
er einen Brunnen. Wie sich schon aus
edr Benennung feiner beiden Ochsen
ergibt, interessirte er sich für griechi
sche Rai-en besonders; auch wnr et in
der Bibel seht bewandert. Da sein
Peleus an einem Sabbath verendei
war, und da die griechische Be rich
nung fiir den Sabbath, wie sie ich in
nachchristlicher Zeit verbreitete, »Sa
betha'« ist, fo gab er zum Andenken
diesen Namen seinem Brunnen. Es
irar also das Sabbathhrünnelein.
Nun hatte er no zwei Gallonen
guten Whistn im itz, und er hau
firte mit demselben bei anderen Vo
rübertommenden,, sowie bei einigen
Ansiediern der Gegend. Er machte
ein so glänzendes Geschäft damit,
daß er bei der ersten sich bietenden
Gelegenheit nach St. Joseph zurück
kehrte und noch mehr holte. Ueber
dieg stellte es sich heraus, das; der
Brunnen, den er gegraben, ganz be
sonders gutes Wasser, sogar von me
dizinischem Werthe, enthielt. Viele
lamen selbst aus weiten Entfernungen
herbei, um von diesem Wasser trinteu
zu können.
Sein Schnaprsi und aleichzeitigseän
Wasser-Wirtbfchafisgeschiist brachten
ihm ein schönes Siimmcken ein, mii
welchem er schließlich nach dem Osten
zurücliehrtr. Sein Traum von einer
Goldgrube hatte sich aus ungeahnte
Weise bis zu einein gewissen Grade
erfüllt. und von den vielen Enttiiu
sei-ringen Anderer in Caliiornien hi-—
tend, entschlosz er sich, tein weiteres
Risiko Zu nehmen.
Er segnet-: das Zeitlicke ohne daß
sein eigener Name weiterlebte. Spä:
ter ließ sich Cnpt. Willimis, eine iiem
lich bekannt gewordene Persönlichleit,
on der obigen Stätte nieder, und noch
später, als im Gefolae des Eisenbahn
baues hier ein Städtchen entstand,
gab der Brunnen die Entscheidung
für die senaue Auswahl des Platzes
nnd für seineTaufe aus den Namen4
Sabetha. Das betreffende Wasser
aber ——- der Brunnen selbst soll nicht
mehr die ursprüngliche Lane haben
heißt jetzt Shcamore Springs.
—--—---.-—
schlagfertig.
Von dem lürzlich zum General be
förderten Kommandeur der ll. preu
ßischen Kavalleriebrigade v. Köller.
einem bekannten Reiterossizier, wird
der Nat. Zic, erzählt: Als er als
Oberleutnant bei einem Rennen in
Potsdam so unglücklich fiel, daß er
besinnungslos liegen blieb, liesz ihn
der alte Kaiser Wilhelm in seinem ei
genen Wagen in’g Lazaretli fahren.
Der Kaiser erschien dann selbst und
fragte: »Was fehlt Ihnen, mein
Sohn?" Der Schwerverlehte richtete
sich aus und sagte: »Majestiit, eine
Schwadron!« Der Kaiser lachte
nerzhast und v. Köller wurde bald
daraus Rittmeister. Als er· noclr
Rittmeister was. traf ihn eines Ta
ges- Kaiser Wilhelm dersweite »Na«,
sagte er, »Köller, Sie sind sei-on lange
Vittmeister!« »Ja. Majestät, das
sinde ich auch!« war die Antwort.
Der Kaiser ging laut lachend fort.
—
Splitter sind halten«
Man lernt jeden Tag Neues nnd
verlernt jeden Tag Altes»
. . f
Brauchst nicht sür den Klatsch zu
sorgen: Kommt er heut’ nicht, tommc
er morgen.
O I ( c
Man redet sich selbt Vieles.I ein,
was man keinem Anderen glauben
würde.
si- e- v
Es ist schlimm, daß Laster unt
Krankheiten ansteckend sind, Tugenden
und Gesundheit aber nicht.
Co seht an.
fSchulratht »Nun, Herr Gemeinde
vorkam-, sind Sie mit Ihrem neuen
Leiter zufrieden?«;
Geineindevorsmndc »Nun, so viel
ich gesehen hark, schlägt er gu: ein,
Herr Schuiraih!««
Zu kostspielig
Vaier: »Nein, mein Rind, schlag’
Dir den junger Mann aus deiniiopL
der hat mir zi: iosispicliqe Passio
nen.«
Toeixert »Nicht, daß ich wüßte; sc
nenne mir doch eines«
Vaters »Nun, feine Passion für
Dich!«
Bescheiden.
»Herr Wirth, der Gast am ersten
Tisch isi uns mit der Zeche durchge
ganMst ,
» S hat er Nenn egessen?« -
»Mir ein paar » antfueter!«
»Na, wenigstens ein- anständiger
Kerls«
Doppelte- Fest
»Sei nicht bös, Weibchen, daß i
fes pei- tomrnr. Der Vor nde vok
nnser«nr Verein isi gestern nd ans
geschieden, und das hat Veranlaan
zu einer kleinen Fesilichteii ge n.«
»Damit mußi’ es aber doese nicht
gleich Mpr ens siellen Uhr werdens«
« o, wej i Du, nachher kai ee sich
betet ertlari, das Amt wieser anzu
ne niere, und das haben wir dann auch
ge ein«
L
Seine-Ihm . »
,, . . . . Du glaubst gar nicht, liebe
Ella, was dieser Doktor schüchtern ist:
Spricht der Mensch zehn Sprachen —
und ertlärt sich in keiner einzigen1«
H, Wtdeelest. I ·
-Pfarrer: »Na, Körbexbaner, Jst
habt, mir scheint, chon wieder les
Guten zu viel geno en?«'
Bauer: »Aber Hochwürden hat-en
doch in der Sonntags-Predigt selbst
gesagt. man kann des Guten nirnialg
zu viel thum"
Unmdflttcher Glaube. »
Professor Izu einem Studenten);
»Stellrn Sie sich dor, Sie bezahlten
eine Rechnung ·.m Betrage von 500
Mart und....«
Student: »Pardon, Herr Profes
sor, das kann ich mir absolut next
torstellen.«
Rache.
Bantier Un seiner Frau): »Du
glaubst gar nicht« was unser Konkur
rent Nosenheimer uns alles zuteil-e
thut! 'ch habe heute aus ganz ges
uauer uelle erfahren, daß gestern
Baron Irollheim um unsere Tochter
anhalten wollte, das erfährt Rosen
heirrer, geht hin und pumpt ihm
neuerdings dreißigtausend Marl!« -
Genügt.
»Mit sechzig Jahren wollen Sie
noch heirathen. Das bedarf aber
doch sehr reiflicher lleberlegung!'«
»Na, dreißig Jahre lang riderleg
iet, mirs-Z ja schon!«
Intel.
,,Marie, wie totnrnt das, ich habe
kürzlich gesehen, wie Sie Ihrem
Bräutigam meinen Wein und meinen
Kuchen spendirten?«
»Ich begreife es auch nicht, ich hatte
sogar das Schlüsselloch verhängt!«
set-schaust
Dame: »Die Jagd ist doch etwas
Rohr-, so ein armes Thtkr niederzu
schießen, ich brächte das nLtt fertigt«
Sonntagsjägen »Mir ist«-L bis
iezzt gerade so gegangen.«
Kommerzien-mel- Soba
Ftindermödchen (ihren Schüslina
in den Schlaf singend): »Es liegt
eine Krone im tiefen Rhein...«
Vaters »Meinen Se, er wird schla
f:n, wenn Se eppes singen von
Geld!? i
Useanqeaesse Nord-send
Wirth lzu einem sich darstellend-«
Fiellner): ,,. Nec, Sie sind mir zu
did!... Wenn da ein fremder Gast
kommt und Sie sieht, muß er ja glau
ren, mein Geschäft geht gar nicht!«
Die mißt-erstanden colsratur.
zwei Diensimäd n bekommen
von ihrer herrschaf Pläye für die
Oper. Als die Primadonna eine
große Arie singt, sagt die eine zur
andern: »Du. so schön hab i« no' nie
kodeln g’hört!«
Ein Nusittenner.
»Höre, rrna. was war denn date
für ein Strich das Du eben auf dern
Pinano spieltest?« «
»Die Kreußerfonate, Paptw
»Was, die Kreuzer onate7 Dir
wünsche ich nicht wieder zu hören, —
ich bin nun einmal tein Flotte
Enthusiast!«
Stett.
U«
f"7’"-«-, JfW
I
»Was muß man denn bezahlt-·
wenn man durch das Fernrohr schauen
will?«
«Zehv Pfennig!«
»Aber heute sieht man ja gar nichts
vor lautet Reh-W
»Ja, wenn ma’ Was sieht, as«
tost’t’s auch zwans’g!"