Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, June 29, 1906, Sweiter Theil., Image 16

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    —.—»... -. , .
Uns onst Uebe M
stan Nitsch kündigt die Vermiihlunz
ihres ältesten- Sohnes an.
Herrn Dokteh Mitter!
Ehe besox Ich Mich dresse —— denn
Ich mache einen Poini daraus-, Nie
wenden warten zelassen, btoser vers
Mich nicht treiben bei ze sagen, es
wäre schon eine halbe Stunde über
die appointete Zeit, wo es anfan n
soll odet wo Wir haben sortgegn
wollen, dieses macht Mich so enor
mioszli nsrsthß Find dann kann ei
vorkommen., daß Ich nicht fertig
wetde—-Jch wollte sagen, besor Jet;
ansange ze dressen, denn Jch habe den
Mister Nitsch gesag:, daß Jch in zehn
Minuten poentivli fertig bin —- er
soll Mich nur nicht treiben --— gehe
Jch in aller Eile Ihnen wissen ze
lassen, daß es gdesettelt is wequ Mei
nen Sohn Fted ie. et gehst sie heira
then —- Sie wissen doch, das Mädchen,
wo Jch Ihnen geschrieben habe, daß
et damit geht, es is all right, sie lie
ben sich, er trägt sogar einen Dei
mondring von sie, dieses prth cie
merkliche Zuneigusng und es is keine
Frage mehr, das Geld da is, er, den-.
Iliädcten sein Vater, hat freilich wie
Wir zesammen aus- wnxen, sünfundi
vierzich Dollexs gespendet und über
han , man kann es gleich seh-n. daß
es schentelfolts sind, seine Cloths
sind Kostüm gemacht, das seht man
an die Bottenbobls, und die Infor-:
mäschem wo der Mistet Nitsch überm-i
gekriegt hat, ist von der besten, osfi1
iohrs, Sie wissen, wie das is. Herrj
Dotier, ins diesem Lande« besor daß:
die Alten nicht gestorben sma, geoeni
sie nichts-. kraus-» aber wenn sie et-«
was haben, man weiß doch. wie man
daran is und er, dem Mädchen sein
Vater, Jsch wünsche ihm ein langes
Leben, aber er hat es auf den Bron
chiten und er sieht gelblich aus «von
die Leber-Sie werden sehen, Herr
Dotter, denken Sie an Meine Worte»
—oh Gott« Jch wünsche ihm ja dies
beste Gesundheit sitt hundert Jahre
—- liinger wie zum nächsten Winter;
macht er es nicht und Ich habe ec
posenttv und rileiäbel (von der But
Ichersraih wo ihren, den Mädchen
hier Mutter ihrn Kossen kennt) bei
seinen Tode kriegt jedes Kind fins
zichtausend Dollers ausbezahlt und
wann die Mutter steebt — ste lebt
auch nicht in eine gesunde Haut, ob
irohl Ich wünsche ihr ein langes Le
ben ——dreirnal so viel.
Am nexten Sonntag is die Hoch
zeit, Herr Dotter. »Sie werden eine
anitäschen kriegen und es werd aLl
right gemacht mit den Mann, wo den
Riport davon ausschreibt, wanneres
gut macht, denn die Familie von der
Braut sind Tschentelsols, daraus kön::
nen Sie sich verlassen. «
Aber Sie sollten etwas in’äi Blatt;
setzen. Herr Dotter, daß es ein reiner
Liebesmiitsch is un daß Mein Fred
eine Ischentelbreid kriegen werd.
«Wann Sie in die Antiindigung in
die headleins eine Rimark hinein
sliecen könnten, daß beide Schwieger
viitser, der MistetRitsch und der Vater
- von den Mädchen Metltirnilljoniire
. sind —Jch glaube Billjonälzrs lallt
man es—dieses würd-. Ihnen keine
Extra-Expenses mache und es thiit
sich gut lesen.
Nicht mehr iir heute.
Ja Hai- ·
Jbre treulicke
Misses John Nitsch.
Vergessen Sie rächt, daß es ein pfu
ter Lovmiitsch is. Die ganze Welt
todt einen Lober. .
Jn Eeile
Misses J. R.
Ich habe keine Zeit siir einen Post
Medium bikobrs er lickt schon, weit
Jch niibt fertig bin. Wann er Mich
nur nicht treiben tbäte,wiire Jch schon
lange fertig.
; Mrs. J. R.
deutet ali Ietzt-.
Unter allen Verrusenen und Unelxrs
tichen des Mittelalters tosit der Hen
ker der Verrufenste. Jhn scheute
man, wie nur die Pest gescheut wurde,
und jedermann, der die geiiirchtete
Gestalt mit dem rothen Rocke von
Weitem auftauchen sah, machte einen
weiten Bogen, um nur j-1 jeder Be
ritt-rang mit derselben zu entgehen
Und dochs schlichen so viele, die in ge
sunden Tagn dem Henker voll Ab
cheu aus m Wege gingen in den
agen der Krankheit und der Noth
des Siechtdums in verschwiegence
Nacht hinaus zum Henkerhäischen,
um sich dort aus den Händen des un
ehrlichen Mannes Meditamente und
Heilmittel zu erbitten. Wie heutzutage
noch, wenn iirztliche Hilfe zu versagen
droht, der Kranke in le ter Stunde
noch die hilfe des weien Schäfers
oder eines sonstigen Wundetdoltoks
in Anspruch nimmt, so war im Mit
tclaltek der benler als Arzt die letzte
Rettun shoffnung der Leidender
lo-·t1nd oft genug mag diese Hoffnung
nicht Cgetiiusiklkzt worden sein Medizin
und hiruvgie waren fett altershek
in den Henkersippen geubt und ge
pflegt worden, umsomehr, da ja das
Amt des Henkets ganz von setbst zu
deren Aasubung zwang. »Der gefol
terte, versiiimmelte Mann Owurde von
Staats wegen der Pflege des Hen
teti überwiesen, and die often-Stadt
technicus-n und Rathöbiichet enthal
tendec Oefteren Aufgaben fiit An
»ich-Jung von Salt-en und Manto
.,ii ianden des RacheichtersN
S- M in Frankfurt ei. Mn
MMM denen »die Au
"Msebtochen«, nach er s
-· Mr heil gei pitale
isten vom
die-eins Vetan sparen an
gelegt worden. Und auch in Frei
urg im Uechtlände erhielt der Zenker
nicht nur den Austrag, dem urs
theilten die Augen auszustechen, son
dern er empfing dazu gleichzeitig die
nöt ·ge Salbe. mn diewunden Au
gen,"hlen des Verstümmeltrn zu hei
len.
Zudem lehrte ihr schrecklichesdand
wert den Hentern die Muslulatur
und den inneren Bau des Menschen
bei Weitem besser tennen als den
übrigen Aerzten und den Badern, in
deren händen ohnehin zumcist die
Ausübung der damaligen cillunte
lag· Jenen vweht-ten jc tir ,lick,e und
weltliche Vorurtherle jahrhunderte
lang- die anatomiscke Beschauung und
Zergliederung des menschlichen Kör
pers, tein Wunder. daß Unwissenheit
und Aber-glaube in der mittelalterlis
chen Heillunde wahre Orgien feierte.
Daher konnte der berühmteste Arzt
des 16. Jahrhunderts, Theophrastus
Paracelsus wohl mit Recht schreiben,
daß er einen großen Theil seiner
sienntnisse »bei Landfahrern und
!Iiachrichtern, hei.Gescbeidten und
Einfaltigen«. gesammelt habe
So wurde der Henker ein gefürch
teter Fionlurrent der Aerzte und der
Baden und einzelne dieser Henker-—
är te gewannen wegen ihrer Kennt
niie und Erfahrungen außergewöhn:
lichen Rus, die von den damaligen
Chronitenschsreibern rühmend der
Nachwelt überliefert wurden. Von
dem HamburgerScharsrichier Malten
Matz wird berichtet »tk:at feine Fluren
an Menschen und Vieh und hatte viel
Respekt, selbst beim Volle«. Dem
Scharfrichter Hennings, ebenfalls eins
amburger, gestattete der Senatallen·
arztlichen Anfeindungen um Trotz
ausdrücklich »auch seine —esch-icklich
teit puncto artig chirurgiae von hie
sigen Barbieren, Wundärzten und
Badern unangefochten zu ererzieren".
Als 1661 in Wintetthut der Schar-«
richter Georg Nejer starb, bedauerte
dies der Chronist anz außerordent
lich, »du er gar trefflich in der Medi-.
zin gewesen«. « 4
Jn Luzern fungirte 1656 der.
Scharfrichter Meister Balyer Mengisxs.
geradezu als Feldarzt. Ihm wurde
von Staats wegen ein Theil der in-»
Villrnergeririege Verwundeten zur
Pflege und Heilung übergeben Dasz
es sich dabei nicht nur um gering
fügige Fleifchwunden handelte, be
weist uns die’nochs vorhandene Kosten-(
rechnung des Scharfrichterarzieå Es
heißt da: wegen eines schusses indre
site« — wegen eines fchusfes durch
den hals——— in den NUM, bat im;
2 ripi abeinandergeschlagen —- -—- habj
ich ein lugeln aus dem Rachen gethanj
—-——tvegen eines fchusfes durchi
den suoß, welchem ich ufs wenigefiLO
Stiihl bein sanebt der tuglen uß dein
fuoß aedan hab'. Also eine kompli
zirtc Knochenzerfplitterung.
Billig war die Henkertaxe der da-»
maligen Zeit keineswegs-; denn unferT
Meister berechnete die Amputation
eines Fingers nebft Nachkehandlung
mit 20 Gulden, Fleifchsschiisse durch
Wade. Schenkel durchschnittlich mit
17 bis 20 fl. Ein Schuß »die site
durch und durch'« —- 15 fl. 25 fbil!.
Ein Schuß in den Kopf 11fl., eine
Augenderletzunq 18 fl.
Auch als Jrreniirzte waren die
Henker berühmt. 1616 betraut die
Hamburger Waisenhausverwaltung
den Scharfrichter Marx Grabe mit
der Kur z ier geistestranter Mäd
chen, und 1 wird der Winter
thurer Scharfrichter Meister Lim
hardt nach Zug berufen, um den Alt
amman Vetter vom Jrrfinn zu heilen.
Zur großen Wuth der ziinftigen
Aerzte ließ sich auch Friedrich der
Erste von Preußen lieber von dein
Berliner Scharfrichter Coblenz. den
er zum hof- und Leibnieditus er
nannte. iuriren, als von einem ihrer
Zunft. Sie rächten fich, indem sie
tzaö Richtschwert öffentlich sehen lie
ßen, mit dem der ijinialiche Hof- und
Leibarzt schon iiber hundert Köpfe
abgeschlagen
Vermittluns.
»Komm’ schnell, Papa, Mama ist
ohnmächtig!«
»Da drück; ihr dies Zwanzigmart
ftiicl in die hand!«
Fritzchen (nach einer. Weile zurück
kehrend): »Du Papa, Manto sagt, es
fehlen noch zwei!«·
Der Meile-.
Wirth (zum-«Kellner, der eben das
Mittagessen fiir einen Gast hom
»Schmeißen Sie dem Regiftrator ei
nige todte Fliegen in die Sappe, da
mit er was zu räsonniren hat, sonst
schmeckt’s ihm ja doch nicht!«
sent-set Bis-W ,
Dichter twieder zurückkehrend):
«Eben fällt mir ein, daß ich Ihnen ja
gar nicht meine Adresse angegeben
habe."
Redakteur-: »Ist unnöthigx die Sa
chen liegen bereits im Papietlorb.·'
nein-C
»Die junge Frau Professor ist recht
kurzsichtig. Sie trägt jetzt einen gol
genen Klemmer —- ich sind-, er steht
ihr hübsch zu Gesicht!«
Meinft Du nicht, Männchen, daß
ich auch mal den Augenarzt konsulti
ren solls«
Rockeseller erklärt its-i erst fii legen er
sich als reicher Mann it sein
saftiger werdet-ist Nachdemw zu
Ltteiten was-er mit buntem Moge n
eitles verschluckt hat« kann bot ja nett
seiden W
l
Eisenbahn-Schnokrer.
Spanisches Kulturbild von Ta
boadm
Sol-old die Thermometer in Ma
drid höhere Wärmen anzeigen, denken
die Madrider ans Reisen.
»Was sagen Sie zu der Hitze?«
sagt man, si die Stirne trocknend
»Man muß so ort aus dem Osen2«
Und von dem Tage an zerbrechen
sich die Madrider den Kopf, wie sie
möglichst billig reisen können.
Es genii t nicht daß die Eisen
bahn-Gesell chasten ermiißiete Res
tourbillets nach allen Hauptpliiden
Spaniens ausgeben.
Trotz dieser billigen Preise giebt
es eine Unmenge Leute in Madrid,
die umsonst reisen möchten und daher
Einpsehlungen an die Gesellschafts
direttorem an den Stationschexf an
den Selretär, an einen Weichen eller
oder sonst Jemanden sucken, wodurch
sie vielleicht eine Kleinigkeit sparen
Und diese Bettler gitbt es in allen
Schichten
Jch tenne eine Familie, die alle
Theater gratis besucht, umsonst reist
und sogar Miethsnacklasz beim Ham
wirth herauszuschinden sucht.
Das Oberhaupt dieser Familie
fällt die Leute ans der Straße au,
wie nm Beispiel mich.
ensch, Sie schreiben siir die X
Zeitung! Warum schicken Sie mir
das Blatt nicht?«
»So, wollen Sie abonniren?«
»Ah bah! Wozu sind Sie denn
mein - reund!"
mDe elbe Herr fragte mich vor Kur
erJGehen Sie dieses Jahr wieder an
Ue Sch«
»Gewiß, wie immer.«
»Sie reisen wenigstens umsonst!«
Wieso glauben Sie?«
»Na· aber Sie baben doch wiß
Beziehungen zur Gesellschaft? eher
baupt Etsenbahnbillets ·u bezahlen!
Weiter fehlt nichts! J reie alle
Jahre mit meiner Familie ins Bad
und uns kostet die Reise taum einen
Pfifferling. Einmal fuhren wir im
Gepiickwagen mit, weil wir den
Schafiner tannten, und wenn unter
wegs tontrollirt wurde, versteckten
wir uns hinter den Koffern und Kör
ben. Lin ander Mal fuhren wir um
sz, indem wir uns als Angehörige
ei s Maschinisten vorstellten, der bei
einem Zusammenstoß getödtet wor
den war. sVoriges Jahr zahlten wir
bis Santander nur den Tarif für
Schafe.s«
»Aber wie machen Sie denn dass«
»Seht einfach! Wir nehmen Vieh
billets und befreunden uns dann mit
dem Revisor; der läßt uns erster
Klasse fahren!" «
Viele Leute verstehen überhaupt
nicht, daß Jemand den vollen Preis
ans der Bahn bezahlt. Wenn sie teine
Freikarten bekommen tönnen, suchen
sie wenigstens Ermäßigungen beraus
znschlagem Sie lösen Lichts-dritter
Klasse und fahren zweiter, oder lassen
Liech als Vieh im Gepäckwagen verla
e U.
Jch sprach vor einiger Zeit einen
Direktor der Eisenbahn-Gesellschaft,
der even Sommer mit Bittgesuchen
überschüttet wird.
Einer verlangte da eine Freitarie
für sieben Personen und einen Papa
gei; ein Anderer setzt sich im Bureau
fest und weicht nicht von der Stelle,
um nur eine halbe Freitarte herank
anschlagen
« »unmöglich!« wird ihm erwidert,
»die Gesellschaften neben dieses Jahr
absolut teine Veraiinitigungen.«
»Aber, Herr Direttor, mit mir
werden Sie doch eine Ausnahme mais
chen,« entgegnete der Bittfteller. »Ich
toill ja nur eine Karte für mich und
meine Frau, denn rein Schivager
reift auf Kinderbillet. Er jst 1Zwar
39 Jahre att, sieht aber nur«-Die ZU
Jabre aus«
Nicht Alle, die solche Ausnahme
vreise fordern, sind bedürftiqe Perse
nen. Es aiebt darunter Leute, die
von ihren Zinsen leben, aber troydem
teirx volles Eisenbahnbillet bezahlen
wollen; sie laufen von Pontius zu
Pilatus, belästigen alle Freunde und
Bekannten und schreiben wohl gar an
den Vertehrsminister Briefe wie der
folgende zum Beispiel
»Jch muß mit meiner Familie, ver
Badeaufenthalt noth thut, Donners
taa von Madrid abreilen und bitte,
mir eine Ermäßigungstarte auszu
stellen.
«Jch zweier nicht daran, daß Sie
mir diefen Vorzug zugestehen werden«
da ich als minifterieller Anhänger bes
tannt bin, den Aufruf gegen den La
denfchluß mit unterschrieben habe uno
meinen hemdenmachet nicht mehr
»ariiße, da er Demotrat i-ft; follten
»Sie aber meinem Wunsche nicht ent
lsprechen so würde ich mich beim Mi- »
nifterpeiifidenten befchwerden oder das !
nächste Mal oppositionell mählen.«
Leute, die ihre Billets nicht bezah
len-wollen, find eben zu Allem fähig
Jch benuhte neulich den Zug nach
Saeaaossa und traf in meinem Coupe
zwei Ehepaarr. Die Damen hatten
mussng die Herren Ireifahrttar
ten, ott weiß warum.
Sie hatten die besten Plätze belegt
und thaten, als gehörte der Wag on
ihnen. Ohne Einwilliaung der sa
nien durfte man hier seicht achmen
s Auf einer Station betrat ein Rei
sender mit feiner Tasche das Coupe
nnd einer der .Raffauer« fragte ihn
mit heeoifchem Ton
«Wo wollen Sie denn den Koffer
dannterbeiäIFtnP
«xttl Oe ckneck
« o? S sehen doch, daßdaAlleö
L
www
beleckt ist Warum geben Sie denn
ishr Gepiick nicht ansi« -
Warum ben Sie denn das Ih
rige nicht au ?"
Da wurde der .,Nassauer« wüthend
und rief noch dem«· verführen
»Sie, tonintsen ie mal her! Was
istdas fiir eine Wirthschcstt Warum
muß der Herr gerade hier hereinge
preßt rrerden?«
»Za, es ist Alles besetzc!«
ann machen Sie doch Play!«
MAX-er
»Ach was! Das ist eine Birmnrel
wirths aft! Wo ist das Beschwerde
«t«uch? ch werde mich deschwerenk
«Ja.vohl, ich auch!« stimmte Nas- z
sauer No 2 bei. s
»Es ist ein Standal!« slöteten die ;
Dcsmm s
Und dabei drängten sie den Reisen
den zur Thiir hinaus, der sein Billet
tezahlt hatte.
Da wurde es mit klar i
Schafgtops ist der seine Eisenbahn
fahrten bezahlt und daß die erste Be
dincunq zum Glück in dieser Welt
ist: FrechseiM
Aus der- Tasevuche eines römi
siheu Generals.
Die Menschen des llnssischen Alter
thums sind wie uns die großen
Zchriftsunde in Egypten lehren, nicht
nur seer fleißige riesschreiber gewe
sen sondern auch sehr ordentlichf.
Wir haben schon mehrere Veispiee "
dafür erhalten dnsz eine Erztsverwab
tung, me einen regen ichrqmwen pei
tehrspflsegtz sorgfältig alle ausge
sandten Geschäftöbriefe in eine Liste
eintrag, sodasz sie jederzeit nachsehen
tsinnte, was sie an dem und dem
Tage in der und jener Sache ange
ordnet battr. Ein ziemlich umfang
reicher Papnrus, der jetzt nach Flo
renz etommen ist und jüngst von
dem ltmeister der tlassischen Philo
logie Italiens, Domneico Comparetti
herausgegeben und ausführlich ertliirt
wurde. bringt uns ein ähnliches Bei
spiel auch aus dem römischen Heeres
tresen. Ein hoher römischer Offizier
rüstete sich zu einem Kriegszuge in
das Innere Nordasrilas. Dazu
braucht er starke Transportmittel
und so weist denn der Statthalter
Egnptens die ihm unterstellten Be
zirte an, dem Truppentheile Kameete
zu stellen. Den Befehl vermittelt der
General, irr-dem er an die einzelnen
Gar-vorsteh« schreibt und ihnen die
rechtzeitige Stellung der verlangten
Firäste ans Herz legt. Die Bezah
lun werde sofort nach Empfang und
Becchtigung der Kameele erfolgen,
ein Versäumniß aber trerde vom
Statthalter mit schweren Strafen ge
ahndet werden.N Jedem Schreiben
fügt der Truppenfiihrer noch die Ab
schrift der Verordnung des Statthal
ters tei. So hat denn jener Pay-n
rusb en die Reste von zweiundzwan
zig Brtesen erhalten« die sämmtlich
an die Kreis-verwaltung Mittel- und
Unteregyptens gerichtet sind, und so
gewissenhast war die Registrirung
aller dieser Ausgange, daß der ein
zelne Brief, auch wenn er nur um
ein klein wenig von dem vorher e n
den abwich, dennoch im vollen ort
laut wiedergegeben wurde. Man sieht
also, daß man auch im Alterthum tre
der mit dem Papier noch mit ven
Schreibtosten sparte.
«ZI tret-e Distr
Ein dönisctes Blatt ainiisiri sidi
mit einer Zusammenstellung von
Uebersetzungen der allen Zungen
ivohlgelausigen Formel »Ich liebe
dich!« in einiae auch den Gebildeten
zumeist unbekannte fremde Sprachen.
Wir geben einige dieser Uebertragun
(
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i
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i
ge1 wieder, ohne für deren RichtigteitH
eine Bürgschaft übernehmen
nen. Der Ehinese sagt:
ni!'.',- der Armenier: »Ge sirem ez
bei-A
ber Egnpter ähnlich klingend: »Noch
teb!", der Türke: »Bist sevejoruin!",
und der Hindut »Main tmn to pijas
taryn!«. Geradezu
aber ist die Liebeserlliiruna
u Nin-s
,, o ngar
der Araber turz »Nehabbet!«,’
iiberiviiltigenb »
eine-« -
Grönlönders, der die Auskriorene zu.
bannen sucht durch den Wohllaut deg«
niedlichrn WörtchensI
erntdluinalersimajun narsigujati« . .
Uebrigens hat der ästimo fiir diese
Perle seines Sprakhschatzes nicht viel
Verwendun ; gefällt ihm ein Mäd
chen, so nii rt er sich ohne lange Ver
band-langem
---—
Ins-erhöhte eiser- Reste-ratsam
Nur sehr wenige Personen außer
alb einer bestimmten Lotalitiit ini
ter Mexiro'er County Lineoln ten-—
nen bis jene die Wunderhöhle. von
welcher in nachstehend-en ilen die
Rede sein soll, obwohl die -ntdectung
der Höhle schon 1855 erfolgte, ali
unweit der elben der Militärposten
Fort Stanton angelegt wurde.
Wenn die Versicherungen des Berg-—
EIN-Unternehmers hn M.F artri
und mehrerer Au ret-« zutre send
sind, so wird diese Höhle an Größe
und Großartigteit no das beste Sei
tenstück u der welt rühmten Ken
»tiielh»er aminuthhöhle bilden, falls
sie dieselbe nicht noch übertrisfi. Eine
Flieabsichtigte amtliche Er orschung
itoird hoffentlich darüber Klarheit
Ebringen; bis je t ist diezhöhle immer
noch in vielen heilen unbekannt.
»Ihr Eingang, wenigstens der ein
.z;ge, von dein man weig, ist ein run
des, trichtersormi s oeh an der
Seite eines grasberiva enen hil
gelsz oben hat dasselbe einen Durchs
messer von eliva öozuä aber es ver
engeet sieh weiter n se . Wächtern
gleich, die dein Isc- in ganz wört
licher-i Sinne «in d Makel-W«
»Univiiigsssas «
können, hausen Scham-en von Fleder
miiusen unsern des Eingan ev, und
auch über diese Höhle merken etliche
Idiistere lieberlieserungem sür die man
’vielleicl,·t wchs Anhaltspunkte finden
ima , ihre Schatten.
Do spricht man von einer Zchaar
ndianer, welche, von Trupp-enter
xolgc in diesem Labyrinth unterirdi
cher Kammern Zuflucht gesucht habe
nnd niemals wieder zum Vorschein
getommen sei. Doch mag dieses Ver-—
schwinden auch ohne Lragischen Cha
ralter wesengseim viellei t haben
die verglgten othhäute n irgend
einen anderen Ausgang gekannt und
durch diesen wiederum die öhlenwelt
verlasLen Ein stetiger Lutzug, den
man runten verspürt, scheint darauf
hin uweisen, daß noch ir endwo, weit
entfernt, eine solche Oesnung vor
handen ist, und wer weiß, ob jene
Naturtinder nicht schon lange in die
sen geheimnißvollen Räumen gut Be
scheid gewußt hatten?
Mehrere Partien, welche einige
Meilen weit die Höhle durchdrangen,
entdeckten merlwiirdige Ueberreste
eines alten Bootes. das muthma lich
zur Verwendung aus unterirdi chen
Strömen gebaut worden war. Einen
solchen Strom lennt man, der ers
stauulich breit und ties ist. Man hat
in demselben gleichfalls die blinden
Wa erthiere, durch welche sich die
mei ten dieser Höhlen auszeichnen,
zahlreich bemerkt Außerdem hat man
u.A. in den Kammern unt-Zwischen
gängen ein weißes Jnselt einer bis
jetzt gänzlich unbekannten Gattung
entdeckt· -
Besonders lohnend aber war eine
kürzliche Expedition eines jungen Of
siziers in einen Theil dieser Räume.
Dieser Ossizier, welcher auch in der
Kentuckhet Mammuthhöhle wohl be
wanert ist, gelangte durch eine ganze
Menge Tropssteinkammern von wun
derbar-er Schönheit, zahlreicher, als
man sie in jener vielbesuchten Höhle
sinden kann und mindestens ebenso
großartig, so versichert er.
Es ist jetzt wahrscheinlich, daß bald
eine systematische Erforschung durch
den Geographischen und Küsten-Ver
messungsdienst vorgenommen wird,
und man dats aus ihr Ergebnisz gei
spannt sein.
-
O Paradtej der Mater-sein
Von Vilma Jassv.
Aus fernen schönen Pugendtagen
Kommt mir wie lei er Glockentlang,
Den Abendliifte weiter tragen,
Ein hold Erinnern, süß und bang,
An weicke, warme Mutterleiinde,
Die mich zu tosen stets bereit
Voll Liebessülle ohne Ende-—- «
O Märchengsliick der AtnderzeitS
Voll Sehnsucht dent’ ich jener Tage,
Da ungelöit und unerkannt
Als stumm-geheimnis:volle Frage
Des Lebens Rathsel vor mir stand;
Da srei ich noch von Last und Sorgen
An vollen Zügen trank das » ut«,
Entgegenjubelnd schon dem » lar
gen«:
O Paradies der Kinderzein
Ergraut das haar, gefurcht die Wan
gen.
Steh’ heut ich vor des Lebens Schluss,
Bin manchen steilen Pfad gegangen,
Mich siigend oft dem bittern »Musz«.
Doch bei dem Spiel der Enlellinder
Wird mir das her-z noch einmal weit.
Und wie ein Friihlgngggrnk ein lin
er,
Streisl mich ein Hauch der Kinder
zeit
Naseweis.
Karlchen (zur Taute, die auf Be
such gekommen ist): »Tante, wo hast
Du denn die Geschente, die Du mit
gebracht hast?«
Tause: »Welche denn, mein Feind?«
Karlchem »Na, Papa sag-te doch
gestern, das wird eine schöne Besche
rung werden« wenn die lommt.·'
Schiner-er Standpunkt
Herrschastsdiener (mii sehr rother
»Rose, zu einem Ireund): » te habe
ich mir ’mal wieder sehr chwer ge
than: ich mußte einem zudringlichen
Weinreisenden sagen, daß mein Herr
»seiner! Wein trinke-«
Augen-due Aussicht
I Bauer (iingstlich): »Dauert-B lang’,
s Doktor?« »
Zahne-m- »J bewahr! isutn
Dienstmädchen): Sagen Sie meiner
IFrau, sie soll noch ’n Stündchen mit
dem Essen warten, ich hab’ noch einen
Zahn auszuziehen t«
Gut gesehen.
Ein Bauer tonimi in die Stadt
und sieht, daß die Leute zusammen
laufen, und fragt einen vorbeigehen
den deren, was denn dort los sei.
herr: »Na, dort hat eine Kuh ein Ei
gelegt.«
Bauer: »Aha, aus dein schiiipst ge
wiß auch amal so a Ochs wie Sie
aner sind.«
Bernh-seen
«Wissen Sie, was der Förstek mir
erzählte, er sagte, Sie seien sehr wohl
thötig und schreiten immer Alles-, wag
Sie schießen, in’6 Kranienhaus."
»Das ist nicht wahr, so schwer ver
wunde ich Niemand, dass das nöthig
ist! Wenn sie ein paar Tage zu hause
küng sind sie meistens wieder ge
un .«
R
Ruck-Wem minnen-T
Stadiosus (als er Morgens feine
Kleider repidirL ob et nichts Wertp
ren)z »Gottlob... nur ’s Patienten
nate.« -
Der Arme!
»Anton, heute Abend gehn wir
aus! Du rauchst zehn Cigarren,
schnupfst zwan igmnl nnd trinksi
Deine sechs Mosk» Jch werde es
Deinen Freunden schon austreiben,
Dick; einen Pantoffelhelden zu nen
n«:n·«
Nin-lex
»Das ist doch ein fürchterliches
Pech-. Jeyf habei mich von der
jüngsten bis zur älte ten Tochter her-·
unter-stimmen lassen, und jeft be
kommt die auch nichts.«
com Riemensan
Wachimeister: »Was sind Sie, Ein
» jähriger ?" «
» Einjähtigm »Ich studire Chemie,
; Herr Wachtmeistek.«
s Wachtmeifien »Wie Fleck-maus
! macher!«
Im Neusqu
»Aber Fritz, seit unserer Verlobung
hast Du gar nichts mehr gedichtet, Du
hast wohl gar keine Gedanken mehk!"
»Nein, Du bist jetzt mein einziger
Gedanke!«
Wändet
Vater »Wo sind denn nur die zwei
anderen Bilder die ich bei meinem letz
ten Besuche bei Dir sah?«
Sohn:»Ach...die...die...
sind im Staatsbesitz übergegangen!"
—
Beet-send
» Dorfbader (zu einem Fremden, den
er beim Rasiren nicht gefchnitten hat):
.Dürft’ ich Sie vielleicht photographi
ren und das Bild in meinem Fenster
ausstellen?«
"Widetlest.
Professor: ,,Eine erschöpfende Defi
nation zu geben, ist häufig seht schwer;
z. B.: Was ist Glück?"
Schüler: »Die Hauptsache!«
Neugierig.
»Jhre neue Köchin war ja früher
beider Regierungsriitbim die sie we
gen Hotcheng entlassen hatl«
»Ja, ja, ich weiß . . . wenn sie mir
alles erzählt hat, liindige auch ich ihr
wiedee!«—
Naiv.
Klein Elschen ist zur Schule ge
lonnnen und wird, als sie nach hause
kommt, von ihrer Mutter gefragt. was
sie alles gesehen hat: datan antwor
tet Elschent »Seht viele Mädchen und
nur einen Mann.« "
Jst Siena-nnd
Gast: »Kellner, wo bleibt denn die
Schildkröteniuppe?«
»Komm gleich, in einer Minute-"
Gast: »Das geht ja aber sehr lang
sam!«« «
»Ja, dafiir ifi es auch Schildkrö
tensuppe!«
Ieines Kraut.
»Wie haben Sie nur den Apfeidieb
gekriegt?«
Bauer: »O. ich habe mich einfach
mit der-Pfeife unter ’n Baum ge
stellt. da ist-er bald heruntergetome
men!««
- Hausiret: Entschuldigen Sie, ich
woute mal fragen, ob Sie nicht ein
schöer Plättessen gebrauchen kön
nen «
Hausfrau: »Gewiß, lassen Sie es
Hast-ex des-hem«
Daumen »Borsichtig, nicht outsid
ren, es M noch bem«