Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, June 08, 1906, Sweiter Theil., Image 16

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    Hochzeithlockm
weil-Nitsch Esq. verspricht die Ge:
chaft durch einen hast-interes
santen Beitrag. zu bereichern.
Mistet Editcrs
Offkohks, Mistet Editek, so was
fett nit so geschwind. Ich meen, es
s sit wie bei der Aeppelfrau, daß mer
bis-ist un sucht sich die Größte raus
un sagt »Es
leicht en Kreu
zet«. Sonnem
es muß Alles sei
it hawwe.
wwet tto dem:
Es wert-, istet
Editer, es werd!
Nämlich vun
wege Meintm
Fteddie« wo Ich
neulich schun
drüwwer ge
schriwwe den,
er sollt heirathe,
weil et in alle
andere Biisneßg
bräntfcbes ge
fehlt bot.
Well, Mistet
Editet, es bem
delt sich was a.
Er hot se uff de Sonntag zu uns
inweited gehott So weit Jch tschöds
che tannn, is Alles all reit. Sie
ßt Paula Un es is e Brauerei im
innergrund, wo der Vadder vun ihr
chtack drein hot un dann is aach e
Tante vorhanne, vun der sie emolfebr
viel krie
Offtosrs Mister Editer, des Mäd
che macht aach e großartige Partie. E
Sohn vum reiche Johni Des beißt,
des fällt mir gar nit ei, daß Jch vun
Meint Geld was hergeb, so lang wie
ch noch leb. Des is so deitscher
«chteil, des Geld herzegewwe, wann
die Kinner heirathe. gzsch sein awwer
da drein gan Yäniie Un der »Min
tiefteil is,ie1 Geld selber ze behalte,
bis mer sierbt
Awwer Jch mach eWett, Wir dato
we Jmpreschen uff des Mädche ge
macht. Wir hawwe, weil Wir des
Hausiieping ufgfebroche hawwe un in
Unser neues Haus noch nit enei
könne, des Mädche in’s Sankt Red
fchis inweited gehott. Die Alti un
die Maud hawwe jede Deimond, den
hawwe, ahngehatt. Der Alti ier Fin
ger warm voll Ring gesteckt, bis vorn
an die Nägel. Un aach sunscht war’n
Mei Weibsleit uffgefixt, daß eg r
Staat war.
Awwer never meind, Mister Editer,
wann mer de Reichthan nit hätt selse
könne, da hätt mer ihn gehört. Die
Atti un die Magd un der Frei-die die
awwe nit schlecht geblowt. Die Atti
ot sr exijnst, daß sie blos lauter bil
igere schullcrie ahiitt weil ihre bes
sere Sache im Colv Sto: ädsch Haus
wärn.
Un der Freddie hoi aach sei level
bestes Probirt. Jmpreschen usf des
Mädche ze mache hei ze verzähle, wie
viel er an den Rästriick verloren hätt,
miiaus es ze meinde un wie viel er
noch am nämliche Abend wo er de
Stoße Aemaunt verwett’ Fehatt bot,
Pater get-tappt hot osftohrg aach
mitaus es ze meinte
Un aach dotchUnfer vornehme Kon
nettfchen hawwe Wir ganz fchur Jens
dreschen gemacht. Die Alti bot ver
Khtl wie gut Frent sie mit der Misses
änderioppche wär, wo schun oun
ihrm dritte Hosbänd dioorst is, un
Jch hen gementfchent, daß Ach die Jn
tent chen hätt, for die Maud als Hos
en Bäronet oder Bistaunt oder
vielleicht sogar en Djut ze kaufe.
Well, Mister Editet, so weit wär
die Such all reit. Jetzt muß es sich
offtohrs zeige, was bei dieLeit vun
dem Mädche derhinner is Dann mer
derf nit Alles glaube, was die Leit
Rege. Da werd vun dem fabelhaste
eichthum Un vun Millionär getateit
un wannn mer nachher de Schade be
steht, da hot soe Mädche tausend
Gulde un e Bett un des is Alles.
Un osftohts, wann der Freddie
Jena«-, da muß der Alte vun dem
ädche mit die Spendulicls erans
rückt Grad wie in Deitfchland! Des
is der SchteiL wie; Ich es gleiche thu.
Well, Wie wern xa sehe. Wir treffe
die Seit vun dem Mädche diese Täg· m
Unser ferne Verein. Da wern Wir ja
EIN ob es e gebildete fäniiliis wie
pende gehn un Zeterii. Jch
M e siefse r Tanne Tfebödsch in so was,
Walls, Wister Editer, wannes
anätf ment timrnt, da wein
- ein, wo des Eitem
» Mute derf und Sie wern en Biet an
« Manne-ten Papiere hawwe un Sie
derfe each Fischers vum Freddie un
"dche printe un dann bei
des W da kriege Sie wieder sehr
»Im Lesestdff w- Sie beinals Jdr
Papier dermit voll mache
M des zärtlich-W wünschend
Msards
J XII-un It i Ls ch. Esa.
Kulissrifchet I
Landwirth (zu·k Köchin): «Da ist!
stat- ein Gast Jetommen —der will(
einen Rehschlege -
,, Schau halt, Mithi, was D’z
semm’bkingst!« »
IZT Mss Hist-Markust. H
I« »Da-ne aus detSchweiz H
" K vie d s S
II Zugs uäsnp se a an achsm
it nicht vielleicht eine aus
IIMHM Sehn-W
Ierssmteuei Land.
Als der Dollort an der Mündung
derEms im 14. und l. Jahrhundert
sein riesiges Zetstörnngswerk voll
brachte, wobei nicht nur die große
Jnsel Bank, die ganz Bottum nnd
Norderney umfaßte, zerstört und der
Eins ein neuer kürzerer Ausweg ins
Meer gebe-hat« sondern auch eine
Stadt, drei Flecken und 41 Dökfer
in den Flutben begraben wurden,
tykbde dennoch nicht jede Spur des
ernst Vorgandenen vom Erdboden
vertilgt· agepläne einzelner unter
gegangener Ortschaften haben sich er
halten, sodaß viele Schiffer genau
wissen, wann sie darüber hinfahren,
so kommt z.B. der Wendeplatz des
Emder Außenhafens genau dahin,
wo einst das Dorf Wilgum tag. Von
dem versunkenen Lande selber istaber
noch ein Ueineg Stück übriq, und, wie
man annehmen darf sent dauernd ass
sichert. Damit hates eine ganz beson
dere Bewandtniß, die wohl unter allen
Landfestmachungen einzig dasteht.
Jn früherer Zeit nämlich, als noch
die Ein- dicht an Emden vorbeixloß,
ragte von der jenseitigen holländichen
Küste eine breite Landzunge herüber-,
die aber durch den au der einen Seite
herandrängenden Flu und die an »der
anderen Seite leckende Fluth des tag- «
lich zweimal herauffieigenden Meeres.
zu einer immer spißeren Nase ausge
wetzt und danach »Nesse" genannt
wurde. Schließlich lösten im Jahre
109 Strom und Fluth die äußerst
hiohen Warsen ganz voni holländischen
ketlande ab, und nur ein Jnselchen,
das seitdem Nefferland hieß und bis
in die Mitte des vorigen Jahrhun
derts frei aus den Wassern aufrag«te,
blieb übrig. Die Jnsel trug nochim
13.Jahrgundert eine Burg; während
des drei igjiihrigen Krieges bauten.
hier die Generalstaaten eine Schanze
gegen Wallensteins drohenden An-;
riss; bis ins 17. Jahrhundert hatte
ie auch noch eine Salzsiederei — der
Grabstein des letzten, 1620 gestorbe-.
nen Salzsieders ist auf dem Nessu
länder Friedhofe no erhalten —- und
bis zu r großen turmsluth vom
Z. bis 4. Februar 1825 außer mehre
ren Wohnhäusern auch noch eine
Kirche mit einem dicken Thurm. Be
baglich war aber auf diesem Eiland,
drssen Geschick sich in der genannten
Nacht erfüllte, schon längst nicht mehr
zu wohnen; eine Schilderung von
1824 sberichiet darüber wie folgt:
»Jedeå Haus steht einzeln auf einem
hohen Wars, von den ersten Besitzern
aufgeworfen, einige Fuß tief in der
Erde, so daß das Dach fast den Bo
den berührt. indem man aus Furcht
vor den Sturmwinden nicht wagt, sie
höher auszuführen. Der Mars enthält
in der Mitte gewöhnlich nocb einen
tieinen Teich mit süßem Wasser und
etwas Raum, ein weni Kobl zu
pflanzen und die großen åeuhaufen
zu bergen, die oft über den Firft der
Häuser hervorragen· Die Jniel iit
zwar umdeicht, aber die Dämme find
so niedrig, dafz selbst miiszig hohe
Fluthen im Sommer darüber strömen.
Alles, Menschen und Vieh, glüchtet ficb
dann nach den hohen Waren; man
sieht in der Ferne nichts als diese
mit ihren rothen Dächern-, rundiirn
von den Wogen umbraust. Also, die
Watsbewohner noch immer genau in
demselben Zustande, den schon der
ältere Plinius schildert: Schiffenden
ähnlich, wenn die Fluth alles um sie
her bedeckt, Schisbrirebigen aber, wenn
sie zurück eht. »
antvi chen ist nun die einst von
der jenseitigen holländischen Küste abs
gelöste Jnsel längst dem bierseitigen
deutschen Gestade an egliedert wor
den; wo te einst die ogen umbran
deten, i jetzt die Emder Schleufe
und der Außergagnbahnhof den alle
kennen, die na orlum reisen, und
von Alt-Nesserland blieb nur allein
rer Friedhv öhiigel mit wenigen Grä
bern. Da ich a r der Untergang des
vom Dollart verschlungenen Landes
nicht überall mit elementarer Plötz
lichteii vollzog, sondern manchmal
lange voraussehen ließ, gelang es,
manches aus den bedrohten Ortschaf
ten zu ber en, wie die Glocken des
einsicen 1 71 71 etntemmannenen
nirstskg sein-n, idie dannen «182.3
auf dem esserlander Thurm hingen
und jetzt noch —-— sie wurde allerdings
umgegoffen —- in West-Rhauderfehn
zur Kirche läutet, oder die ganze Wy
kelfurnet Kirche, die dahin itn oFahre
1700 von dem untergegangenen Dorfe
Geerdswer versetzt wurde. Abgesehen
von nicht allzu spärlichen Urkunden
aus den untergegangenen Ortschaften
und den zum Theil noch lebenden
Namen von Familien, die dorther
stammen, wie »von Bleten« taus Fle
tunr), waren aber noch lange, und
find zum Theil jetzt noch mancherlei
greifbare Erinnerungen an sie erhal
ten. So kannte man auf Nefferland,
solange dieses Dorf bestand, noch
einen Wilaumer Weg, der nach dem
fchon erwähnten Nachbardorfe Wil
gutn. nnd einen Torumer Weg. der
nach der 1509 untergegangenen Stadt
Torurn geführt hatte: letztere war an
scheinend bis ins Reformationizeit
alter hinein ein ganz bedeutender
Handelsort, in dem gleichzeitig acht
Gokdfchmtede - thiitig waren, eiaene
Mänzen geschlagen wurden und einer
der drei Landrichter des Etnsiger
Landes feinen Stß hatte.« Noch jetzt
aber ftelyt in der Emder Wunder
durgftraße ein »Da-bonI Torum«
Jnit entsprechender Jahrhunderte alter,
nztn merkwürdig deriilirender Anf
fchrtft, wo dereinst die Waaren der
Kaufleute aufgestapelt wurden, die
die Minuten Ton-mer Märkte be
sw.
vie Zahn 12.
F Wenn die Erde ihren Kreislan uns
ldie Sonne vollendet hat, sind zwölf
Monate verflossen, eben o tote 12
LStunden die normale aged und
INachttiinge ausmachen, wenn man von
jden Schwantnncen der ahtes eiten
)absieht Diese astronomiche hat
fachen waren schon den alten Babylo
niern bekannt und daraus gründeten
sie ihr Zahlensystem das allerdings
als solches sat üserall dem ans die
sZehn berechneten Dezimalsyitem hat
jweichen müssen. Trotzdem hat das
Zwölfersystem in weit höherem Maße
bei allen Völkern auf das Leben ein
gewirkt ais man auf den ersten Blick
annehmen sollte, und uns nicht nut in
den Stunden nnd Monaten, sowie den
12 Zeichen des Thiertretses Andenken
hinterlassen.
Wir wissen zum Beispiel heute, daß
Griechenland zwölf Hauptgötter hatte,
nämlich Reue-, Poseidon, Hephaistos,
Apollo, Äres, Vermes, Hera, Athene,
-Denteter, Artemis, Aphrodite und
Heftia.
Der Zusammenhang dieser Ein
theilung mit dem Sonnenfdstem wird
ohne weiteres tlar, wenn wir uns die
Art der ältesten Kultussormen als
Naturreligianen vor Augen halten.
Griechenland besitzt aber nicht allein
diesen, durch Altäre und Bildsäulen
der Nachwelt aufbewahrten Zwölsgöt
terlreis.
Jn Rom finden wir die nämliche
Gruppe als Consentes Dii. die ver
einigten Götter. Von hier aus wird
sich die Zwölftheilung, soweit sie nicht
direkt durch griechifche Stämme ein
geführt worden ist, über das iibrige
» tatien verbreitet haben, wo wir ihre
Spuren ebenso in Pompeii, wie bei
den Etrugtern, Sabinern u. s. w. ver
folgen können.
Indessen werden wir nicht bei der
Verbreitung dieses Systems auf dem
Wege über Griechenland stehet-. bleiben
dürfen, da sich die Zwölftheilung bei
Völkern findet, die mit den.Griechen
taum, niit den Babyloniern schon gar
nicht in Berührung getotntnert sind
Letzteres wäre noch fiir Perser, Syretz
Chaldäer, Phönizier und Inder, viel
leicht auch fiir die Aegypter anzuneh
men. Dagegen findet sich die Zwöl -
.iheilung aber auch bei den Japaner-«
»bei den Urbewohnern Amerika-, bei
tden alten Jtländern, sowie bei Preu
Jßen und Lithauem Hier ist also wohl
izu Grunde zu legen, daß diesen Ur
svöltern ebenfalls die Bedeutung der
sSonnenzytlus bekannt gewesen ist,
swenn sie nicht —— und dies würde der
; herrschenden Auffassung von der Ent
stehung des Menschengeschlechtes ent
sprechen — diese Wissen chaft aus der
gemeinsamen Völkerwiege bereits in
die neuen heimstätten mitgebracht
haben. Dann läge ier ein neuer
Beweis dafiir vor, da der Kultur
zustand des Urvoltes tein so tiefer
sgewesen ist, als man leichthin an
nimmt, und daß sie zum Beispiel in
astronomisch-mathematischen Berech
nun n eine ziemlich ansgebildete
Wissgeenschaft besessen haben, die theil
weise irn Laufe der Jahrtausende
verloren gegangen ist.
Die Ansicht, daß die Wildbeit der
Völker nicht der Urzuftand ist, son
dern eine Entartungsform der Kul
tur, gewinnt danach an Wahrschein«
lichteit, zumal wenn man unsere mo
dernen Kulturenartungen mit berück
sichtigt.
Auch in die nordischen Kreise ist die
lerwähnie Zwölftheilung, jedenfalls
auf dieselbe Weise, wie eben geschil
dert, gedrungen, und wir finden auch
rei den Standinaoiern 12 Asen iGöii
ter). Schließlich ist es auch tein Zu
fall, daß dem Jakob, dem Stamm
vater der Jstaelitem 12 Söhne zuge
schrieben werden, wie Jesus-. von 12
Jüngern umgeben ist.
Von den religiösen Verhältnissen
wurde die Zwölftheilung in die poli
tischen übernommen «
Die Eintheilung des igraemniren
Volkes in 12 Stämme entspricht der
Stammes-sage ihrer Ablaqu Eine
gleiche Gliederunc findet sich lsei den
Griechen, Phöniziern und in alter
Zeit auch in Polen, das in 13 Mos
noodfchaften zerfieL
Die Zwölftheilung- tommt ferner
im Sagenkreife faft aller Völker zum
Ausdruck und erklärt die Entstehung
solcher Sagen aus der Beobachtung
der Sonne und dem uralten Sonnen
tultus. So werden dem Wolfdietrich
in der bekannten frankifchen Sage
zwölf Dienstmannen zugetheilt, dem
Helden der bur undifchen Sage.
Siegfried 12 Ge ähtten und Karl
dem Gro en 12 Paladine als Ritter
und Tichgenoffen Jm Saaenkteis
der nordamerilanischen ndianer hat
Gelt-be, der ld der Ofibiva-Jndia«
ner, 12 Sö ne, während Mana
bohzo, der große Geife, vor feiner Auf
nahme in den Himmel 12Arbeiten
verrichten muß. Die Aehnlichkeitdie
let lesen-en Sa mit der vom Herku
les der ebenfa s in den Himmel ver
letzt wird, läßt die Möglichkeit zu,
daß f ätere Berührungen der ameri
kanif n Urbewohner mit der alten
Welt, nach der Entdeckung Amerikas
durch Kolumbus, den Sagenkreis der
ndiauer beeinflußt ben Anderer
eiti —-—-wenn man de Sag en Ame
rikas in eine frühere Entstehungs
peeiode verweist —- kiinnte nur an
eine Verbindung zwischen der alten
und neuen Welt, vor Kolumhus, ge
daeht werden. Es ift nicht ausge
schlossen, daß phöniztfche Seefahrer,
die a bis an die Becnftetnkilstrn der
O nennten nd auch amerika
biete beva IIhtt haben, wie ja
auch feststeht, see Roman-te
Optik bereits tin sJa re 985 Gedu
land bean und fein phn Lelf fech
——
zehn Jahre später das nördliche FeftL
land von Amerika erreicht hatte. Wir
wissen, daß er dort drei Gebiete mit
Namen Velluland, Matlland und;
Winland benannt- at, von denen dass
letztere jedenfalls abrador ist. «
Unter dem Eindrucke einer uralten (
Beziehung Amerikas zum europäiichen
oder asiatischen Festlande wäre dann
manche Aehnlichkeit und Uederein
stimmung in Zügen der Rechten-star
men. Sitten, Sagen u. s. w. leichter
ertlärlick..
Die Zahl 12 spielt iibri ens auch
.im Sagenlreis der indif n Uebe
wohner ——— im Leben Vifchnus z.B.
—eir.e Rolle, desgleichen im chinesi
schen Mythus und bei anderen, theils
asiatischen, theils kleinasiatiichen und
enropaischen Stämmen.
Bis in,nnfere Zeit hat sich aus die
lem Zwölisnstem die Bemessung von
Waaren nach dem Dutzend und die
Eintheilung der deutschen Regimenter
in 12 Kompagnien herübergerettet.
Var nicht zu langer Zeit berechnete
man auch noch den Groschen zu 12
sonnigen, die Ruthe Au 12 Fuß. den
Uuß zu 12Zoll. die Qchachtruthe zu
144 l12 mal 121 Kubikfuß. Auch«»in
der Berechnuna des Wispelö laleich
24 Scheffel), der Klafter zu 108 (9
mal 12i Quintqu das Ohm zu 120
Quart u.f.n3 ist noch deutlich das
alte Duodezimalsystem erlenndar.
dessen Grundlagen, wie wir eben ge
sehen haben. big in altersgraue Vor
aeit. vielleicht bis- an die Wiege des
Menschengeichlechies heranreichen
Ein saetvariwälder sales-riese
Dieser-deutet
Jn dem wiirttemberaischen Ober
amt Nagold, dessen Amtöstadt durch
den Hoteleinsturz zu so trauriger Be
rühmtheit elangt ist, sinden sich noch
zahlreiche Zteste sehr alter deutscher
Siedlunasweise in den sogenannten
Waldhusendörsern, auch Reihendörser
genannt. Die Höfe liegen in gleich
nxiißigem Abstande längs der Straße
nebeneinander und an jeder reidtsich
der geschlossene Grundbesitz unmittel
bar an und setzt sich in langen paral
lelen Streifen bis in den Wald fort.
Die Grenzen sind in der Regel durch
Reine oder Wege bezeiitmei. Außer
im Naaolder Bezirk finden sich diese
Waldbusensicdlunaen noch in den bei
den benachbarten Oberiimiern Neuen
burg und Calm Man darf anneh
men, dasz sämmtliche 22 Walbhusem
oite um dieselbe Zeit nach einem ein
beitlicben Plan entstanden sind, jeden
falls noch im 11. Jahrhundert; an
rere verlegen ihren Ursprung in die
Larolinaerzein Die charakteristisch
Vollgrbümliche deutsche Art der An
siedlung ist ja das ena zusammen
gebaute Gewanndors Die use des
Torsgenossen besteht dabei nicht aus
einem einzigen Stück. sondern liegt in
verschiedenen Getvannen der Dars
mart zerstreut; die Aecker aber werden
von Zeit zu Zeit durch das Loos den
einzelnen zugewiesen. So bestelxt
eigentlich lein Grundbesitz, sondern
nur ein Nu ungsrechi; erst später ver
blieben dietzfcldstiicke un Eigenthum.
Tiese Art der Siedluna haben die
Deutschen weit verbreitet, und schon
Ariooists Genossen, die« Vangionen,
Nemetee und Triboler, übertruren sie
aus«-g linke geheim-sey in vie Rhein-«
psalz und das Unterelsasz. Um so
merkwürdig-er muthet deshalb die völ
tia anders geartete Siedlungsweise
der Hufendörser mitten im Herzen
Deutschlands an.. Meitzen ertldrt sie
aus der Vertheilung des Staatsmi
des an Grundberren, die ihr Eigen
thum indes nicht selbst bewiribschaste
ten, sondern an Freie, Hörige oder
eigene Hintersassen gegen Zins« und
Dienstleistungen weitergaben. Diese
Landvergedungen waren Anfangs
planlos und ungleichmäßig; erst unter
den Karolingern gewinnen diese
arundberrlicben Besiedlungen eine be
stimmte Planniäszigieit Die Ge
mattungen wurden Beamten oder
Unternehmern übergeben, die den
Plan vorher in dem Sinne feststell
ten, daß jedem anzusetzenden Bauer
sein Land in einem einziaen, ost
ziemlich lanaen Streifen zusieL Zu
diesem Zwecke bezeichneten sie in der
M el län s eines Baches irn Thal die
Ho stelle siir jede Dase. suchten von
der Hosstelle aus eine Linie aus« aus
der sich ein besonderer sabebarereWeg
den Thalrand in die Höhe bis zur
Gren e auslegen ließ und mass-en dann
wis diesen Weaen siir rede huse
as erforderliche Land ein. Diese
Wall-hu en, hagenbusein sinden sich
noch un Odenwald, Spessart und
Schaumbztrger Wald vereinzelt, zu
sammenbangend, aber in großer Aus
dehnung im Erzgebirge und in den
LSudetem
—-———
Die Oel-neuen von Jena met
Amt-fleht
Nachrichten aus Deutschland zusl
folge bereitet man fiir den hundert
jöhtigen Gedenltag der ungsliicklichent
Schlachten von Jena und Auekstedt
eine verdiente Ehrung für die da
mals Gefallenen vor. Am 14. Ol
tvber wird die hülle von zwei l lich
ten in ihrer äußeren Gestatung
durchaus gleichartigen Grabdenlmäs
letn fallen, die dem Andenken der
Männer gewidmet sind, die vor hun- »
dett Jahren bei Jena und Auerstedit
ihr Leben vergeblich Für die Gerin
an des Sieges da ingaben. Ein
i
ugniß sollen viele Grabdenlniiiler
in, pag dem heutigen Geschlechte
e mit dem Tode besiegelte Treue
aqu im Unglück Zeilig ist. Einige
tau entz Vaterlande rennde alles-Stän
de, »Monnek und Frauen, haben mit
deinen en Familien, welche Vorfah
ten m ielen Schlachten verloren, ihre
FBeiiriige zum Gelingen des Wertes
vereinigt. Eine Inanspruchnahme
der Presse zu Zwecken der Werbung
hcki nicht stattgefunden, um die Ein
fakbeit der Dentmiiler nicht durch ein
Ue ermaß an Mitteln zu gefährden.
brern Charaiter entsprechend,
wer diese Dentrnäler auf den
Friedbiifen der’enigen Orte, um de
ren Besitz die Entscheidung in beiden
Schlachten fiel — Vier ehnheili en
und hassenhaufen —- Au nahme in
den, es fei denn, da Gründe räum
ticher Art zu einer uffiellung in un
mittelbarer Nähe dieser Ortfchoikkn
nöthiqten. Wie das Denkmal zu
Vierzehnheiligen dein Andenken aller
in der Schlacht bei Jena gefallenen
foiziere und Soldaten der verbün
deten preußisch s- sächsischen Tru pen
gelten wird, fo dasjenige bei Ha en
haufen dem aller in.der Schlacht bei
Auerftedt gefallenen Preußen und
Soldaten des weimarischen Scharf
schützenbatailions. Die Denimäler
werden nach Entwiirfen des Profes
iors M. Unger in Berlin ausgeführt
Die erforderlichen Getdrnittel liegen
im We enilichen bereit oder sind an
gemeldet.
W
Der Inn-must uns Qttrseestock.
Ein originellee Unternehmen für
Augsicbtdzweete ist türzlich in der
Schweiz zur Ausführung getommen.
Es handelt sich dabei um einen Anf
zug von etwa 150 Mete Höhe zum
»Biirgenstoct«, der, am ierwalditätv
ter See gelegen, eine Geiammthöhe
von 432 Meter über dem Wasserspiei
gcl erreicht und zu dessen Gipfel de
reits Drahtsili und Zahnradbahnen
binaufsühren Der Eingang und
ebenso ein Theil des Schachtes mit ei
ner Länge von 43 Meter find in den
Berg gehauen von wo ab der letztere
iu Gestalt einer Eisentonftruttion,
die in dem Felsen in bestimmten Ab
ständen durch Träger fest verankert
iii, fich erhebt. Der Aufzug wird elek
triich betrieben und ist mit Sich-r
beitsvorrichtringen genügend verfehen,
um Fahnen gefahrlos zu gestalten.
Tie Anlage. die allein bezweckt, Rei
sende der Beschwerlichteit des Bera
ilimnieng zu entbehren bietet in der
Art ihrer Bestimmunq eine neue tech
niicke (Erscks.ein«.tna, die wohl areianet
ist, in gewissen Fällen den iostspieli
gen Bau von Bergdabnen zu ersetzen.
--—--.s.—w-——
sehenswerter-heitern
So manche Frau, die zeichnet, spielt
und malt,
Gilt bei der Welt als Maid von viel
Verstand.
So mancher Edelstein, der toie ein
echter strahlt,
Jst oft doch nichts als Simili und
Tand;
Den Edelstein erkennt der Juwelier,
Er weiß, ob echt, ob trügerifch sein
Glanz,
Doch spricht Wer saat von einerJung
rau Dir-,
Ob sie ein Schwein ist oder eine Gans.
Bei einem guten Glase Wein
Kann leicht ein Fireund sxtvonnen
em;
Doch reicht reicht ein ganzes Faß nicht
aus,
Ihn zu erhalten treu dein Haus.
Es wird so mancher Felsenstocl
Vorn Bach den Berg binabgeilöszt,
Und härt’ste Männerlogit wird
Durch Weiberthränen aufgelöst.
«Ueupe aeseu hör-suchen Haus«-.
n Zank und Streit gehören zwei,
Ochweigt eins, so ist es gleich vorbei
D’rurn, wer den lieben Frieden will,
Der sei zuerst fein miiuschenstillz
Willst du jedoch dasSchwei en brechen
Und deinem Gegner wider prechen,
So alt erft eine Viertelstunde
Zehn Tropfen Wasser in dem Munde,
Dann sa ’, was du zu sagen hast
Mit gro er Rude, ohne hast.
Dies Mittel hat sich stets bewährt,
So wie es die Erfahrung lehrt.
Kleiner Jknhmw
"« »Ist- ’«t- - ’
»Warum haben die sich wohl Gitter
auf die Schornstein-e machen lasse-Mw
—- »Sehr einfach —- damit kener Rein
sämt«
—— ssf «- v, , » »
Orisinelie hinunter-Mk
Laufjungn » glaube taum« das
ich die zwanzig isten Zigarren werde
tragen iiinnen.«
Chef: »Bei-laws nur erst makes
wird schon gehen. Es ist ja nur eine
ganz leichte Sorte«
. Ein edler Chri.
Chef: »Was ist denn mit hnen
los; Sie trinken zum Frühsiii eine
Flasche Wein?"
Buchhalter (beicheiden): »Mir aus
nahmsweise, weil ich heute aerahe
fiinfundzwanzig Jahre in Jhrem Ge
schäfte bin!« ·
Chef: »Wie, und dazu laden Sie
mich nicht ’mal ein Z«
aiuhtisisei erkenne
Frischem »Du, Martia, hör’ auf
Klavierspielenk Der Papa has schon
den Hut auf dem Kopf und zieht ge
rade seinen Ueberzieher an."
seneiperei.
»Der Fuchs hat ja blos sechzehn
Glas!«
»Natürlich, seit der ’n Herzilappens
fehler hat, bildet er sich ein, er könne
nichts ntehr vertragen-«
Sinnik·
» »So, Dein Schuhmacher ist in Dich
z verliebt s«
i Balleteufe: »Ja, er hatte ieythin
ian die neuen Sohlen meiner Tanz
Tfchuhe ein Liebesgedicht geschrieben.«
i
- Seiißerlenntnist.
» Pfarrer: »Sie sollte-« doch das
Trinken lassen, hoher; der Schnaps
hat Sie ganz stumpfsinnig qetnacht!«
»O nein; ich war früher schon fo,
Herr Pfarrer.«
Riß-erstanden
» Advotai: »Das Jammern hat tei
; nomeerttx Moseskebent Handeln
! s-ie.«
F »Aus ich ja ohnedies, Herr Doktor
!-—mit Strumpsdiindern und Hosen
trägern.«
M. —.-.—
Auch eine United-stund
l »Nun, wie haben Sie sich aus der
letzten Soiree amiisirt?«
»Ausgezeichnet!«
. »Mit wem?«
f
»Mit gar niemand — aber über
allei«
Eine bis-hatte Kammer-zott
«...Sie sei en, der Herr iit nicht
Izu Hause —-i höre aber doch drin
inen seine Stimme!«
P »J wo! Der Herr hat hier ja gar
; keine Stimme!«
Lin-risse Miit-In
« ·..Jch erinnere mich doch, vor
--nhren hier zwei Windmühlen ge-:
ehen zu haben! . . . Es war doch so?«
; ».»a... aber de eene hebden se
I wedder ist«-roten — for twce was de
sWind to staut«
FI - GemütdtitQ
, Arrestant (als der Dorspoliäist
seinen Hund in die Zelle streiti: » a,
der soll mich wohl bewachen!?"
»Me, er is als herrenlos eingesun
gen und wir haben keinen anderen
Raum.«
Damietttiichssh
Herr: »Es ist nicht wahr, daß die
Damen hinterrücks immer Böses über
einander reden, ich weiß eine, die es
ganz bestimmt nicht thut.«
Die Damen twie aus einem
Munde): »Wer ist denn die«
Betracht-at
Gatte: »Träume sind doch Wirt
lichteitent Neulich träumte meiner
Alten von einem neuen Hut, in drei
Tagen hatte sie ihn schon aus dein
Kopse.«
Im zeitnttee des stetem-bitt
Bauer: »Du Alte, die Sau ist ie
! kengmiid.«
Bäuerin: »Wieso!«
Bauer: »Nun, sie treibt sich immer
aus der Landstrasz’ ’rutn!«
Anziislickh
Dichterling: »Ich habe Versii ung
getroffen, dasz nach meinem ode
meine sämmtlichen Manuskripie ver
brannt werden!«
Freund: »Na, warum willst Du
damit so lange zögern?«
Ein liebes Weib.
Richter: »Damit Sie gleich esagt.
bas; Sie damals nicht akn Tentam
sondern im Wirthshause waren! Sie
ssind steigesptochent'« »
s Gattin (deö Freigesprochenen):
» Also im Witthshaus war er? Dante
Itpeirren S’ ihn nur ein, Heer Rich
er.«
Verschle- zeer Oste.
- Mann lbom Gericht lotnniendsx
»Ich bin zu süns Tagen hast oder
hundert Mart Geldstsra e verurtheilt.«
Frau: »Weißt Du« ann. beksiht
Du die siins Tage ab, und sitt ba
Geld tause ich mie ein neues Kleid!«
In der Kiesenw
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doch eine Ohrfeige ant«
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aber et nahm mein Anerbieten n
sue nicht nn. sondern sab mit eise
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