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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 1, 1906)
M schreib-krick m situi- Handlung-L No. 209. Die Wedesweilern hat den annere Dag gesagt, se hätt e große Surpkeis for mich, es wär en kehgeller Triet un ich detft awwet kein Mensche evves von sage. Sie wißt, daß to evves arig hart wär for mich un for den Riesen un for ganz schuhr zu sein, deht se mich auch gar nit sage was es wär. Alles was sie wollt un was ich zu duhn hätt, wär, dasz ich am nächste Vormittag so um ebaut zehn Uhr in met beste Saht gedreßt u se komme sollt. Jch sollt mich ass kicksh als ob ich zu den Pressendent eine Wedding gehn wollt. Well, ich muß sage, geärgert bot mich das Ding doch, vetahs die Wedesweilern hot so wenig Kansidenz in mich gehabt. daß se gedenkt bot, ich tännt so ebbes nit bei mich behalte. Ich bätt’s doch höch stens den Philipp, was mein Hosband is, un die Kids un vielleicht dem Grossertieper seine Frau. wo e gute Freund von mich is, verzählt, awwer sonst hätt kein Mensch ebves von mich erfahre. Wann ich nicts sage will, dann brauch ich nit un ich tann so still sei, daß das Grab das reinste Kassee iränzche gege mich is. Un ich sin doch so arig neugierig gewese! Ich hen allesmägliche getreit for auszusinne, was angehn deht, awwer se bot ges sagt: zWart nor bis morge früh, dann sindst du aus.« Well am nächsteMor gen hen ich mich aedreszt zu tille. Jch hen mei neues Bannet gewohre un mei neue Saht un hen auch en Wehl» in Front von mei Fehs geteit, so daßk mer nit die Nintels in mei Gesicht bot sehn könne. Wie ich zu die We·des weitern komme sm« do bot se gesagt: »Wei, Lizzie, du guckst sa auteseit.’ Jch stn schuhr. mir mache en Hitt.«i Aivtver von die Survreis bot se im mer noch tein Wort gesagt· blos den« ich genohtiszt, dasi se alle Minnit ans die Dobr gange is un autseit geauctts bot. Uss emol hot se gesagt: »Nein Lizzie gett redd3e, hier is es!« Ia den gedenkt, was die Krent werd denn das sein? Wie mer dann autseit gange sin. do bot e grosies Abtomobilch dr gestanne. Mir nemme jetzt e Ahtomos » bilch-Reit, bot die Wedegweilern ge sagt; ich weis-. oss stoer nit ecksäcktlie, wie so e Ding zu ronne is, aivioer das wer’n ich schon lerne. Dent emol» wie mir uns blobe könne. Se bot mich dann noch schnell veriählt daß en Träioweling Ebtsckent sor e Wiß tiehaus. das leto mitcrebracht hätt un er hätt gesagt, ich tännt beut emol e Neit mit nemme. biiatis er hot den aanie Daa keine Tichebns es zu julssr. Well, das is ja alles ganz schön un gut gewese. mir sin auch einaestieae,» awwer zwische ane un mich, hätt ich besser gegliche, wann die WedesweiY lern ebbes von verstanne hätt. iknnis hau, bot ie en ganz gute Statt trieat un ich schon widder mebr Korretsch ussgepiclt. Mei, was tken die Viebels all geguctt, wie se uns hen vorbei vähse sehnt Ich ben ordentlich en schtrell Hett irieat. lsi tell jub, ich kann doch ietz unnersteisn warum die Viebels, wo viel Geld eigene so en serchterliche Kraael ben. Ich denke, ich deht den nämliche Wen äette, wann ich emol reich debt wer’n. Welt unser Reit is ganz schön weiter gange bis mer autseit die Rittie ware. Do dot die Wedesweilern gest-cat, se wollt jetzt emol e wenig mehr Stiehm anputte un do hätte Se awioer emol sehn solle, wie mer dahin gesloge sin!: Schien-iß, was hen ich e Anafi kriegti chsben mich mit Händ und Fieß estgeyalte un ich ben hardlie von »wege den chreckliche Driist briehse konne. or Pitiiesebls, Wedesweilern, hen ch gesagt, stapp die Meschien, sonst duhi ebbes biippene. Du hoft gut spreche, bot se aesaat, wie kann Ich ftappe, wann ich nit weiß wie. Do sin mer off Kohrs in e beese Ficks ge wese. Fu mi hot’s gegurkt, als ob das ver oliie ina immer schwiffter fahre dehi nn mei einzige Hoffnung is gewese, daß der Stiem,doch nit ewig halte kann un auch emol usfaeiuhst deht wer’n. Dann deht ofs Kohrs die Meschien von selbst stappe. Uff emol bot ebbes en ferchterliche Krisch von sich gewwe. Mer hen en Hund iwwer ge fahre aebabti En kleiner Bub is grad in eFsrorrt von die Meschien gewese un ich sin for Fier, daß mer den auch iille dehie, puttinier aestorirr. Awwer es is nicks gehäppend Die Wedesweilern hot in einem fort aetreit den Händel erum zu drehe un uff emol is es auch qange, awwer das ganze Riesolt war, daß mer jetzt nach links gefabre sm un denle Se emol an, mir sin strebt in e Farmfahrd gefahre. Do hat's awwer Trubel aewwe. Schiewiß, was hen die Farmersch angestellt; un das schlimmste war, daß mir reit in den Baden aefahre sm: sell bot en ferchter liche Kräsch aewwe. Mir sm aus di; Kerritsch gefloae. als wann mer an e Können qeschosse lvorde wäre. Die Wedesrveiler is uss en Bondel Hel) ar floge un war for den Riesen gut ab, awwer ich armes Diebr sin in e Har nefzriick hänae aebliwwe. Miiter Edi thor, ben Sie schon cmol in e Halsr nefzräck gehängt? Natt? Well· dann ben Se keine Eidie was das for e Lehdie meine dulst. Ich hen arad uff so en veintet Eise aestocke un ben mei arm Beinercher erunner bambele losse, daß es e Schebm war. Die Fami bänd sin all berbei komme un ben Tschohls an mich geträckt mitaus dran m denke, daß so ebbes e Lehdie ihr Fiehlina hörte dicht. Wie se mich be- ; ireii hatte, do hen ich aefehntet un wie se mich widder mit Hilfe von e Paar Bebt kaltes Wasser konschjius aemacht hatte. do bot der Farmer aesaatt Nau Lebdies. sell aibt e eclsvensiefe Ge schicht for Ihne» Osf Koer will ich en neue Babrn un will auch for lzwölf Echickens un e Makr, wo Se mit Jlme ihre Kahr aetilit ben. bezahlt sein»N »ich sann jetzt noch nit iaae, was der Demmetsch is, awwer ich komme un tollekte meine Bill. do brauche Se« teine Brill. Mer ben unsere Nebmsj ·1n Edresses aerowe miisse un dann lJot" suns der Former mit sein Milchwaaez nach die Zittie aebracht. Die Kerritsch,i das meint das Abtomobilch hot etc-J auclt wie e Dreiauttsbacks wo ei Lockomotisf driwwer aanae is. Ei tell jub, ich ben mich aanz schrecklich aetrurrelt, bitahs ich hen nit gewisz wie ich den Phil uss den Schock pries vebre sollt. Die Wedesweilern bot sein Wort aesaat se bot auch alliwwer sohr aesiihit. Wisse Se, Mister Edithor, ich sin doch froh, daf; ich nit reich sm. Den Wea hen ich wenigstens kein Ah tomobiich Trubbel Mit beste Nieaards Yours Lizzie Hanfstengel. Es dürfte jetzt nirgends auf der Welt vergnügten Fußgänger geben als in Paris, denn dort ist jetzt ei AutomobllsStreiL If O it 85,00»" Gallonen Standarb Oil Pelroleum sind bei New York in den North Niver geflossen, weil der Anker eines Kriegsschiffeå eine Röhre zer störte. Föngi Onkel Sam den Krieg gegen Rockefeller schon mit Kriegs schiffen an? «- « Deinen Senf bringe nicht säbel weise. Ver.zmiieltc Situation —- Ach, lieber Var-. nur einmal tangire mich noch. Wenn du mir M hilfst, bleibt mit nichts anderes übrig, als den Dienst tu quittiten und —- Schtiststrller werden. Er liebt Dich. Eine Frühlingsaeschichte von B. Hetwi. »Mama, willst Du mich die latei nischen Votabeln überhören? Jch habe sie wirklich gut gelernt.« Ein schöner, blonder Knabe war aus die Terasse gesprungen und hatte der jugendlichen Mutter lebhaft das Buch hingereicht. »Ich sage Dir, Mama, es geht wie am Schnürchen, Dr.Lorenz wird sich freuen, wenn er nachher zurückkommt; na also...« ,,Ala, der Flügel, aaricocla, der Landmann, alauda, die Lerche. Ma ma, sich, da fliegt eben eine, da hoch oben, sieh nur, wie sie steigt, bis in den Himmel. Du kannst mir glauben, daß dies eine wirkliche alauda ist, eine e’5ri1"i:aiiffteherin, das lernt man bei r. Lorenz so nebenbei, horch nur, wie sie schieiettert . . .« »Macht Dir Latein Freude, mein Willy?« fragte die junge Frau und strich mit ihrer weißen Hand über sein lodiaeg Haar. ,,Ja, Mama, sehr, dieVotabeln sind auch leicht, aber dieSiitze, hu, die sind schwer. Einen krieg ich gar nicht ’rauo. Mama weißt Du nicht« was te amat heißt?« Er sah die Mutter herausfordernd an. Sie schüttelte den Kopf. »Nein, Willn, von Latein verstehe ich gar nichts, wohin ist denn Dr. Lorenz ge ganaenZ « »Für eine Stunde zum Herrn Pfarrer· Mama, derSonntagstuchen wird sehr schön, er riecht prachtvoll!« » »So, woher weißt Du denn das?« « .,.lber Mama —-sdie Küchenfensteri stehen ja aus, und einmal war ich schon d’rin bei der Marnsell, da hat sie mich aber ’rausgesetzt wegen der paar lumpigen Rosinen . . .« »Aber Willh, ein Junge, der schon lateinisch lernt, wird noch naschen! Das sckickt sich doch nicht! Nun, geh« nur nieder an Deine Arbeit.« »; a, Mama«, sagte er und sprang davon. »Dr. Lorenz ist so gut« der wird schon zufrieden sein, wenn ich blos-. te amat ’raustriegte!« Die junge Frau war ausgestanden und in den Garten hinuntergeaangen. Es war ihr so eigenthiimlich beklom men zu Muth. Die weiche Friihlinas lnst mochte wohl Schuld daran sein. Neues Hoffen. neues Sehnen —-- quoll es auch in dem Herren der einsam Wandernden, war es das, was ihr Sinnen nnd Fiihlen so iibertoältigte? Der Kummer hatte so lange ihre junae Seele belastet. Seitdem jener giitiae Mann, der vor Jahren das .verlassene Kind des Freundes in seine Arme genommen die Auaen geschlos sen, hatte sie keine Ffeude aus sich wirten lassen. Die ersten Friihlinasboten hatte der zwar viel ältere, aber unendlich rück sirtstövolle Gatte ihr stets gebracht, sie hatte sie sich an die Brust gesteckt. Seit seinem Tode trug sie seine mehr, sie hätten so schlecht zu dem Trauertleide gehaßt Noch immer trug sie die dun keln, schleppenden Gewänder. Dort. am tsnde des Gartens, an dem Mauerpsörtcken, das zum Dorf weg siihrt, dort pslenten sie lZuerst her vorzutomtnen und täuschte ihr Auge sie nicht« war da nicht Jemand, der gebückt stand und Vliithen pflückte? Der Gärtner-? Nein, der war ja vorn bei den Frühbeeten und sah nach den Crocus und den Ohacinthem auch die ersten Stiesniiitterchen hatte er sckon aus dem Warmhause geholt. der war es- nicht: und Willh qewisr nicht« der quälte sich wohl noch mit sei"en lateinischen Sätzen. th, nun erhob er sich und trat näher. Wie ihr Herz wieder so mäch tig klopfte. wie das sonderbare be enaende Gefühl sich ihrer wieder be mächtigte... nun erkannte sie ihn: Doktor Loreni war es, der ihr mit einem Sträußchen Schneeglöcichen ent: gegentatn. »O, die Frühlinassreude«, sagte sie. ,.noch gestern hatte ich keines bemerkt. Jch danke Ihnen. Herr Dottor.« Nun steckte sie die Blumen doch an die Brust—impulsiv eifrig. Es war merkwürdig, mit einem Male störte der Kontrast nicht mehr, die weißen Blüthen zum schwarzen Gewand. Dann gingen sie langsam neben ein ander zum Hause zurück, bei den Ge hätten vorbei: dort wurde noch vieler lei für die Feiertcme aevutzt nnd ne siinbert, dann bei der Kiiche . .. Wiltn hatte Recht nehabt, es duitete aug den niederen, offenen Fenstern prächtig nach dein Kuchen. »Alles gut gerathen, MamsellFtiih ling?« fraate die Hausherkin »Wunderbnr, Frau Batonin«. nnt tvortete die fette Stimme der Wirth schafterin . .. »und fiir dasJunterchen ist ein tleiner extra aelsacten und anni vollpevfeopit mit ktiosinem die liebt das Junierchen fo.« »Sie verwöhnen ihn Alle,« saate die junge Frau vor sich hin, fast miß billiaend. »Es wird ihm nichts ichaden«, be ruhigte sie ihr Begleiter, »es ist ein guter, gesunder Kern in ihm, ek ist pflichtteeu und wahrheitstiebend.« »Sie haben es ihn gelehrt!« Dank bar blickte sie zu Lorenz aus. ,,Alles Gute kommt von Ihnen, ich hätte das Kind verdorben mit meiner abgötti schen Liebe.« »Ja, ich liebe ihn eines-, Frau Ba tonin«, —- trotz der freudigen Ver Ycherung starrte er dürstet vor sith »O Sie haben es bewiesen, Doktor Lorenz. vor Allem im Winter in seiner Ischweren Krankheit. Wenn ich Sie nicht gehabt hätte... Aber der Pub’ ist dankbar, wie er an Ihnen himkztt Noch vorher, als er mit feinen Vo beln kam und von Jhnen sprach...« ,,... Und doch, eFrau Baronin... und doch».« Er kam nicht weiter. Sie standen jetzt Beide vor dem sprießenden Friihlingsblumenbeet, das der Gärtner sorgsam geordnet. Frau Hanna fah ihn erstaunt an. Was mochte in ihm vorgehen. Er bemühte sich, ruhig zu sprechen Und war doch so erregt, die feinenLiP pen bebten, nervös strich die kräftige Hand den blonden Bart, die Stirn . . . dann nahm er den kleinen Hut vom Kopf und athmete tief. ch ,,...Und doch...muß ich Sie ver lassen, Sie und den lieben Knaben. Jch aber habe dafür gesorgt, daß seine Stunden nicht unterbrochen werden. Der Pfarrer hat es mir soeben ver sprochen, er wird morgen nach dem Gottegdienst zu Ihnen kommen, Frau Baroinin... Alles zu erledigen,« bis sich mein Nachfolger gefunden. tfr hatte das Alles schnell, fasi ein tönig hergefaat. Wie ein erdruaender Alb lag nun auf dem Herzen der jungen Frau. War denn auch daran die schwere Friihlingsluft schuld? Sie zupfte an den Schneealöckchen, eins nach dem andern fiel zur Erde .sie wußte wohl kaum etwas da von. Wie war ihr denn zu Muthes — Vorher noch Alles so sonnig, so hell und klar in ihr. Und nun mit einem Male wieder das Schwere in ihr... sie goldiae Sonne wieder verschwun en . .. Einen schnellen Blick warf sie um sich her. Da hing ja auch eine dunkle araue Wolke tief herab, aber die brachte wohl nur erfrischenden Regen und zoa dann vorüber. lfrlösende Thränen brachen jetzt aus ihren Augen. Lange war sie kei nes Wortes mächtig, endlich sliisterte sie nur: »Warum. o warum?« »Ich muß fort Frau Baronin s Srlx on lcinast wäre es meine Pflicht ac » wesen: so schwach bin ich gewesen aber "nun... ich muß an meine Zukunft denken . · .« Das kann nicht der Grund sein«, Z saaie sie leise, aber bestimmt, »Loren,r, sagen Sie die Wahrheit, warum wol len Sie uns verlassen? « i ) Er schwieg. « »Mama, ich hab’s«, rief es nun von der Terasse her, und eilia stürzte der schöne Knabe zu dem Paar, »ich hab’s, nun weiß ich es . .. Er liebt Dich, Du kannst es mir alauben, te amat, er liebt Dich, nicht wahr, Herr Doktor, ich babe Rechts-« Aber er bekam keine Antwort. Die Beiden sahen sich sonderbar an, die Blicke wurzelten in einander, die Auaen leuchteten so sonderbar und plötzlich schlanaen sich auch die Hände lrusanunem fest, inniq, wie unauflös: ich . »Aber Mama . .. Herr Doktor .. es fängt ja an zu reanen. O wie schön, Aprilreaeu... da werde ich tüchtig wachsen.« Und fröhlich sprang er um ; her, daß die warmen Tropfen auf das . bloude Haar niedersielen. Dann stiirnite er davon Die araue Wolke war schnell vor beiaeioaen Der Himmel blaute wie der, die aoldcne Sonne brach hervor. ,,Loren,3«, fraate Hanna, ,,ist es wahr?« ,,.lus Gnaelsmund kam die Ant-« work, Geliebte Ja. er liethicb liebt’ Di chmehr als Worte sagen kdnnen darum mqu er fort. « . ,,Bleib’ bei mir«, bat sie innia, »ich fand mich schon lanae nicht zurecht. » Ich alaubte, esJ sei Alles in mir er-" storben. aber Gott hat neuen Frühling aeschirkt!« Und Ruhe und Frieden kam in die Herren der alijrklirlsen Menschen· »Komm. Loren,i«, saate Frau Han na lächelnd, ,,nun komm zu unserm stindel« ——--.-..-— Die Krankheit als Arzt Tausend Ketten fesseln unii an den Alltag Nach Freihekt diirsten wir und sind doch nnsreie .s)i)«rine. Unser annnn ist das Leben. Wir haben uns eingefügt in den streiglauf des Le bens und dünken uns ein unentbehr liebes Stiict desselben. Wir können den tsiednnten nicht ans-denken, das Leben konnte ohne uns ioeiterbrausen Wir s stellen uns vor, es würde eine klaf- i fende Lücke entstehen. l unersctziicht Fiik keine Zeit hat i dieses Wort eine so tiefe Bedeutung ( gehabt, als siir die unsere. Der Hinl turinensch ist von der Wichtigkeit fei ner Aufgabe so durchdrungen das; er dieses Gefühl der «linersetzlichieit« im mer mit sich herumträgt, bald wie eine stolze, funkelnde Krone, bald wie eine schwere, niederdrückende Bürde. Man rathe ihm, sich Ruhe zu gönnen.und »auszuspannen«, wie der treffliche Ausdruck lautet. Er schreit auf, wie ein verioundetes Thier. »Was? Jch idas »Ich« dreimal unterstrichen) und ausspannen Das ist unmöglich: Jch bin uneeseßlich Wer könnte ineine Arbeit leisten? Wer mich ersetzen? Niemand. Nein, nein, ich bin schon dazu bestimmt, mich mein ganzes Le ben lang in dieser Tretmiihle abzu rackern.« So und ähnlich lauten seine Ant worten aus den wohlgemeinten Rath einefFrundes oder des Haus-Arzteö« der ihn müde, abgespannt, gereizt schlecht aussehend findet. Allein es qibt eine Königin in diesem Leben, vor der wie uns Alle beugen müssen, die mit einer leisen Berührung ihres Szepters die tausend Ketten bricht, daß sie absallen wie diirres Laub und den ,,Unersetzlichen« srei ( machen von aller Hörigkeit Diese Kö nigin ist die Krankheit. Die Krankheit! Jst sie uns nicht» noch immer trotz aller glorreichen Ent- ! deckungen derWissenschast ein Räthsel? . Warum erkrankt der Eine und nicht der Andere? Worin besteht das Ge heimniß der Disposition? Wer diesen Fragen nachgegangen ist, der muß sich sagen, daß die psychische Komponente bei Entstehung aller Krankheit eine ungeheure, bisher fast gar nicht geahnte Rolle spielt. Deutschen Militärärzten ist es aufge sallen, daß vor der Beurlaubung vor den großen Feiertagen sehr selten ein Mann sich marod meldet. Fliegen um diese Zeit etwa weniger Bazillen in der Lust herum? Jst Wasser um diese Zeit reiner, sind die Batterien zahmer, ge wissermaßen in Feiertagsstimmungs Hat uns nicht Kant gezeigt, daß man mit der Macht seines Willens Krank- J heiten überwinden kann? Und ich fa ge: es kommt ebenso häufig das Ge- - gentheil vor. Der Mann, der da sagt: »Ich habe teine Zeit, krank zu sein,« hat sein Gegenspiel. Der Flucht vor der Krankheit entspricht ein Psychisches i Aequivalent: die Flucht in dte Krank- T heit. Freilich, wer mit Bewußtsein in die Krankheit flüchtet, der ist ein Simu lant. Wer jedoch nichts von den gehei men Motiven seiner psychischen Er krankung ahnt, der ist ein echter Kran ker. Und doch ein Simulantl Wer weiß, ob er erkrankt wäre, wenn er die psychische Komponente hätte ausschal ten können oder wollen, wenn er sich die Ohren verstopft hätte, um die Glo cken von Bineta nicht zu hören, gleich Odyfseus, der dem Sirenenzauber ent gehen wollte. Doch wie wäre das mög lich? Wie vor sich selber flüchten, wie dem süßen Gesange der Sirenen nicht lauschen, wenn sie im eigenen Jnnern ertönen? Es geschieht das Wunderbare: Der Mensch ist krank und frei, während er vorher gesund und hörig war. Und sie da —- er merkt mit Staunen, daß das- Leben seinen Gang weiter nimmt, H daß die Räder sich drehen, die Zei-; tungen erscheinen, die Leute sterben und gesund werden. Das sichere Ge fühl der Unersetzlichleit wird in ihm erschüttert. Er sieht seine eigene Ohn macht, seine Schwäche, seine Richtig keit ein. Was ist er denn? Ein Atom in einer Masse von Billionen von Billionen Atomen. Und doch ist er sich der Mittelpunkt der Welt, ihm al lein blühen die Rosen, ihm allein strahlt die Sonne, ihm leuchten alle Wunder der Natur. So ist die Stimmung, in der er ein Genesender wird. Jetzt ist er von der Krankheit weich gemacht und sieht seine Twidersinnige Lebens-weise ein. sieht, wie »blind er dem reichen Zauber des Le bens gegenübergestanden ist. Er be schließt, ein anderer zu werden. Die Krankheit hat ihre dankbare Rolle als Arzt begonnen. Sie fiihrt sie zu Ende. Er soll sich nach der Krankheit erholen. Er muß wegsahren Und nur für sich leben. Jst es möglich? Er bringt es doch zuwege. lsin Genesenden ein fast Ge sunder, fährt er an das Meer oder ins Hochgebirge Wie ihm alles schöner nnd erhabener vorkommt! Wie frei er sich als einen Theil der Natur fühlt, da alle Lasten und Sorgen des Alltags von ihm genommen sind. Wie kindisch ihm jetzt seine kleinen Kümmernisse, seine tägliche Reibereien vorkommen? Nein, es ist ihm, als würde er Plötzlich sehen und könne erst jetzt die große Thorheit seines Handeln-J begreifen. Wie ein Blinder ist er durch die Wun der dieser Welt gelausen, immer nur seinen Beruf bedenkend, immer in Sorgen um den Kleinbetrieb der Fa milie. Jeden Tag in der Freiheit siihlt er sich stärker und ruhiger. Und dies herrliche Gefühl, gesund zu sein! Was weiss ein Gesunder von der Gesund heit? Was ein Schmerzsreier von der Schmerzlosigkeit? Nur auf den Kon trasten beruht alle Luftwirkung Er empfindet die Gesundheit wie einen körperlichen Segen, wie einen warmen Strom, der durch alle Adern rieselt. Jetzt wird egz ihm erst klar. Er war gar nicht gesund vor seiner Krankheit. Nein, jahre-, jahrzehntelana war er krank gewesen, nnd die Krankheit war eigentlich der Anfang seiner Genesung Wie mialüctlieh war er früher, wenn er einen Taa seine Zeitung nicht ges lesen, wenn er etwas Von dem wilden Trubel des WeltaetriebeI nicht von Stunde zu Stunde miterlebt hatte! Wochen lana nimmt er jetzt keine Zei tung, tein Buch in die Hand. «Alles kommt ihm so nichtia, so schal vor, seit er sich gesund siihlt. Daß der Braten beim Mittagstisch heute herr lich qerathen war, daß er morgen einen Aus lug in eine romantische Gegend machen soll, daß er wieder ein Pfund zu- oder abgenommen hat, das ist für ihn jetzt viel wichtiger, als die Türkei, Russland und Japan, als alle Kunst, als alle Mord- und Sensationspro zessr. Und als er heimkomrnt, da staunen alle Menschen, die ihm begeg nen. Jst das derselbe Mensch. der so schwer trank gewesen? Er sieht ja jün ger, energischer, fröhlicher, blühender aus. Er ist ja viel ruhiger, gütiger, gesaßter, entgegentommender gewor den. Habe ich nicht recht, wenn ich die Krankheit eine gütige Königin genannt habe? Hat sie ihn nicht in ihr Reich berufen, um ihn aus der Sklaverei des Einerlei herauszureißen und ihm noch einmal die Schönheiten dieser Welt zu zeig-en? Jhn gesiinder, thatkrästiger und sehender zu machen? DieAerzte er zählen viele Wunder, die die Krani heiten verrichten können. Ein Rothlauf zerstört einen Krebs, der sonst den Tod des Kranken herbeigeführt»hätte; im Fieber der Krankheit können wie in einem Hochofen Schlacken rückständiger Stoffwechselprodukte verbrannt wer den; Gichtkranke haben ihre Gicht. Lungenkranke ihre zerstörenden Keime verloren. Die Krankheit gegen die Krankheit auszuspielen, ist ja eigent lich das Wesen eines jeden Serums. Auch in allen diesen Fällen tritt die Krankheit als Arzt auf. Man verstehe mich aber recht. Jch will diese Anschauung auf alle Krank heiten übertragen. So wie die großen und kleinen Seuchen die Menschheit ge wissermaßen regeneriren, indem sie unbarmherzig die lebensschwachen Aeste am Baume der Menschheit zu Boden schleudert, so wirkt die Krank heit auf das einzelne Individuum. Erdwandumgem Wie es aus dieser unserer Welt oder Erdtugel aussah, ehe sie ihre gegenwär tige Gestaltung gewann, mit deren Geographie wir vertraut sind, darüber gibt uns ein Vortrag des Geologen Prof. Dr. M. W. Meyer eine interes sante Retrospektive. Während die Erde bekanntlich aus verschiedenen Schich tungen besteht, die zum großen Teile aus Meeren abgelagert sind, ist sie in anderen Teilen nicht geschichtet und ruht aus granitener Sohle, die nahezu die gleiche Zusammensetzung zeigt wie die Lavamassen unserer Vulkane. Aus den Ablagerungen der Gesteine hat man nachweisen können, daß zur Jurazeit Asrika mit Südamerika zu sammenhing, und zwar von oben bis unten, zu ihren gegenwärtigen Südspit zen. Es bestand damals ein ,,brasilia nifch - äthiopiscber Kontinent«, wo heute der Atlantische Ozean sich breitet. Dagegen waren die beiden gegenwärti gen Amerika ohne Verbindung, weil sie sonst ihre Tierformen miteinander aus getauscht hätten. Es war damals im Norden ein großer, für sich bestehender Kontinent vorhanden, der sich etwa vom gegenwärtigen Felsengebirge über den Nordatlantischen Ozean hinweg bis Standinavien erstreckte. Zwischen die sen beiden großen Landgebieten aber zog ein ,,zentrales Mittelmeer« hin, das über Mittelamerika hinweg gegen den Bazifischen Ozean offen war und sich über den ostindischen Archipel hinweg mit Australien verband. Das gemein same Gebiet der Erschiitterungserschei nungen unserer Tage ist dieses erwei terte ,,Mittelländische Meer«, das sich ern Kaukasus- bis zu den Antillen und darüber hinaus erstreckte. Dies ist eine uralte Einsentung der Erdrinde, deren Ränder noch immer gemeinsam von den erdbildenden Gewalten ange griffen werden. So blieben die Ver hältnisse im großen und ganzen lange Zeit, vielleicht Millionen von Jahren, als aus unbekannten Gründen die Erd rinde wieder zu Anfang der Tertiärzeit ganz ungewöhnlich unruhig zu werden begann. Das atlantische Becken seiikte sich hinab, die gewaltigste Deforniation unserer Planetenoberfläche entstand, die wir wissenschaftlich noch verfolgen kön nen und die vor verhältnismäßig gar nicht langer Zeit stattfand, ja deren Nachwirkungen selbst bis in die heutige Zeit fortbestehen, wie die Ereignisse un serer Tage beweisen. Jm Laufe der geologischen Zeitalter haben sich die Gleichgewichtsverhiiltnisse der Erdlugel beständig verändert und tun dies heute noch bemertbar. Die Pole wandern auf der Erdobersläche infolge kosmischer Einflüsse: die Anschwellung des Plane ten rings um seinen elequatoy ein mächtiger Ring von drei Meilen Dicke, muß gleichzeitig wandern. Diese mäch tigen, wenn auch nur langsamen Ver schiebungen der Oberflächenschichten sind die Ursache der Entstehung der Ge birge sowohl wie der Erdbeben und vullanischen Erscheinungen, zugleich mit dem langsamen Niedersinlen der ganzen Oberfläche, das nach den neuern Anschauungen mehr der eigenenSchwere der Erdschichten als der allgemeinen Abiiihlung zuzuschreiben ist. Die ,,tek toiiischen« Erdbeben sind ohne Zusam menhang mit vullanischen Erscheinun gen. Beide aber, Erdbeben wie Vul ’ kanaugbriiche, haben gar nichts mit dem Zustande des eigentlichen Erdinnern zu tun. Es sind Vorgänge in den obern . Schichten derErdrinde, deren letzte Ur sachen vielmehr oberhalb derselben im Weltenraum-e als in den dunklen Tiefen unter uns zu suchen sind. —.—-—-. Wenn sie zu dir sprechen: ,,Biegen ode brechen!« Rus: ,,Bre en eh als biegen!« — Gib acht —- so wirst du siegen. Il( III It Jetzt soll es dem Drogen - Teust an den Kragen geben. Nun kann er an sich selbst einmal erfahren, wie bittere Medizin schmeckt. I- sts Ist . Als fortwährender Bombenerfolg Tsucht das russische Revolutions-Dra sma seines Gleichen. i se «- : s Erst wenn man sich erheben will, sieht man oft, wie fest man sitzt. «- - si Bist Du ein Lamm, so bleibe bei den Schasen.