Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 18, 1906, Image 3

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    aakt Schukz
gestorben.
Der heult-Eteer Deutsch
Amecilaner nnd große
Staatsmann
Ein vielbewegtei und erfolgreiches
Ia Leben.
New York, 14. Mai, 5 Uhr Mor
gens.Karl Schurz ift nicht mehr! Die
Deutsch-Ameritaner haben ihren er
sten Vertreter, das Land hat einen
feiner beften Bürger verloren! Mehr
als fünfzig Jahre hat er in feinem
Adoptiv-Vaterlande als Journalist,
Volksredner und Staats-wann ge
wirkt, hat sich auf blutiaer Wahlftatt
im Kampf für die Aufrechterhaltuna
der Union vortrefflich bewährt und
hat bis zu feinem Ende in Wort und
Schrift das Prinzip ehrlicher Ber
waltung öffentlicher Aemter und die
Durchführung der Civildienftreform
in allen Zweigen unserer Landes
und Staatsverwaltung verfochten. Jm
Alter von 77 Jahren ist Karl Schutz
heute Morgen um 4 Uhr 35 Min. in
feiner Wohnung in New York nach
einer Rrantheit Von mehreren Wo
chen, die ihn beständig an’g Bett ge
seiseit hielt, schmerzlos hinüber ge
schlummert in die ewige Ruhe, die der
Lärm des geschäftigen Alltagslebens
nicht mehr erreichen, der Kampf for
gender Menschenkinder nicht mehr stö
ren kann. Als die Aerzte ihm mit
theilten, daß die Krankheit gefährlich
und die Aussicht auf Wiederherstel
lung sehr schwach sei, hörte der in der
harten Schule des Lebens gestählte
Held, der infolge seiner gründlichen
Bildung und seiner Bekanntschaft
mit den Größten seines alten und
neuen Vaterlandes zum urtheilsklaren
Denker herangereifte Lebensphilo
soph die Kunde ruhig an und sah
seinem nahe bevorstehenden Ende ent
gegen like oue who wrukis the
dkapery ot bis couch about him
and liess doer to plans-unt
dreien-L :
Karl Schutz, der jüngste von ven»
alten Achtundvierzigern, die sich im
Bürgertriege auszeichnetem war am;
2. März 1829 bei Köln am Rheini
geboren, absolvirte das Ghmnasiun
daselbst und bezog im Jahre 1847I
die Universität Bonn, wo er Philoso-Z
phie und Geschichte studirte« und mit.
Professor Fiintel bekannt wurde, der,!
ein früherer freisinniger Theologe,
nach seiner Berheirathung die geistli
che Laufbahn aufgegeben hatte und in
Bonn als außerordentlicher Professor
der Kunstgeschichte angestellt war. Als
im Jahre 1848 die Revolution aug
brach und das Volk sich wie an so
vielen anderen Orten so auch am
Rhein erhob, um die Einführung der
vom Frankfurter Volks-Parlament
vorgeschlagenen Reichsverfassung, die
die Regierung nicht annehmen wollte,
mit Gewalt durchzusehen trat Schutz
in die Reihen der Kämpfer, wandte
sich mit Kintel nach Bonn und wurde
dort Adjutant des Chess des Gene
ratstabes und Commandant der in die
hönde des Voltsheeres gefallenen Fe
stung Rastatt, Gustav Tiedemann.
Die Festung wurde am 30. Juni ein
geschlossen, am 6. Juli begann das
Bombardement der Belagerer und
bald daraus mußte sie kavituliren.
Der Commandant Tiedemann wurde
erschossen, Gottfried Kintel zu lebens
länglicher Zuchthausstrafe verurtheilt
und als preußischer Unterthan auf
die Festung Spandau bei Berlin ge
bracht und Schutz gelang es, nach
der Schweiz zu entfliehen, wo er den
Entschluß faßte, seinen früheren Leh
rer und Freund Kintel aus der Fe
stung Spandau zu befreien. Diesen
Plan führte er im November 1850
aus, ging dann nach London und
Paris, wo er als 3eitungssKorre
spondent und Musiklehrer thätig war,
und siedelte im Jahre 1852 nach
Amerika über, nachdem er sich in Lon
don mit der Tochter eines Hambur
ger Kaufmanns verheirathet hatte
Nach seiner Antunft in den Berei
nigten Staaten wohnte er zuerst in
Philadelphia, später ging er nach Wa
tertown, Wisc» wo er sich mit grosser
Vorliebe -der Tagesliteratur und Po
litit widmete und sich wie alle anderen
Achtunddierziger der republitanischen
Partei anschloß. Als im Jahre 1858
im Staate Illinois der große politi
sche Zweikampf zwischen Stephan
Douglas und Abraham Lincoln, die
sich Beide um das Amt eines Bundes
senators bewarben, stattfand, hielt
Schar-z meistens in englischer Sprache,
die er damals bereits völlig beherrsch
te, Reden für Lincoln, der von Baug
las geschlagen wurde. Jm Jahre
1860 war er einer der Delegaten zur
republitanischen Nationaiconvention
in Chicago, die Linroln nominirte,
und hatte dann später die Ehre, zum
Mitglied des Ausschusses ernannt zu
werden, der Ltnroln in Springsield,
Jlls., von seiner Nomtnatton ossiziell
in Kenntniß zu setzen hatte. Jn dem
nun folgenden Wahltamps war Schar
im nieresse Lincoln’s außerordentli
that und machte sich durch seine mei
Mbaften Reden. die er in verschiede
—
nen Theilen des Landes hielt, be
lannt und berühmt. Die bedeutendste
Rede hielt er im August 1860 in St.
Louis, Mo» über den ,,bevorsiehenden
Untergang der Sllaverei«, und es war
hauptsächlich in Anerkennung dieser
Rede, daß Lincoln ihm gleich nach sei
ner Jnauguration zum Gesandten in
Spanien ernannte. Lange hielt der
neue Gesandte auf seinem Posten in
Madrid nicht aus; es zog ihn mächtig
zu den heimischen Gestaden, wo der
Secessionslrieg tobte und immer er
bitterter und gefahrdrohender sich ent
wickelte. Er lam zurück und tilde-r
nahm die Führung einer Brigade un
ter General Sigel, welcher damals der
Potomac - Armee attachirt war. Herr
Schurz zeichnete sich durch seine Beson
snenheit und Tapferkeit in mehreren
; Schlachten aus, wurde zuerst zum
JBrsigadegeneral und dann zum Gene
zralmiajor ernannt. Als solcher com
mandirte er eine Division in der zwei
"ten Schlacht bei Bull Run und bei
Chancellorsoille und nahm auch an
den Schlachten bei Gettysburg Chai
tanooga u. s. w. theil. Nach dem
Kriege wurde Schurz als Mitglied ei
ner Spezialcommission nach dem Sü
den geschiclt, um das Verhältniß zwi
schen Weißen und Schwarzen zu un
tersuchen Sein bis in die genauesten
Einzelheiten gehmderBericht war nicht
nach dem Wunsch des damaligen Prä
sidenten Andrew Jobnson, und zwi
schen Beiden kam es zu einem ernsten
Consliit, weil der Präsident den Be
richt unterdrücken wollte, was Schutz
zu vereiteln wußte. Später war
Schutz an verschiedenen Zeitungen,
theils als Correspondent, theils als
Redakteur und Eigenthümer, thijtig,
machte eine Reise nach Deutschland,
bei welcher Gelegenheit der ehemalige
Revolutioan eine denlwiirdige Unter
redung mit Bismarck hatte. Derselbe
Schutz. der siebzehn Jahre vorher ei
nen Zuchthausstriifling befreit hatte,
wurde von dem ersten Minister Preu
ßens als Freund empfangen. Jn De
troit, Mich., aründete er im Jahre
1865 ein neues republitanisches Blatt,
die »Detroit Post«, ließ sich im Jahre
1867 in St. Louis nieder, wo er Mit
eigenthiimer und Redakteur der »Wen
lichen Post« wurde. Im Jahre 1868
wurde er zum Bundegsenator von
Missouri gewählt, gehörte als Mit
glied dieser hoben Körperschast mit
Sumner zu der Faltion der unabhän
gigen Republitaner und trat vor allen
Anderen mit großem Muth gegen die
überhand nehmende Corruption unter
Grant’s Präsidentschast aus. Aus den
reinen und gemäßigten Elementen der
Demokraten und Republikaner der
suchte er im Jahre 1875 eine neuePar
tei, die sogenannte Reformpartei, der
der Spitzname »Muaioumps« gegeben
wurde, zu grün-den, gab aber den Ver
such noch vor der neuen Präsidenten
-wahl im Jahre 1876 ans. Von dem
damals erwahlten Präsidenten Ru
therford B. Hohes wurde Schutz im
Jahre 1877 zum Minister des Jnnern
ernannt und bewahrte in dieser Stel:
lung seine Tüchtigkeit und seine auf
richtige Gesinnung sowohl durch die
prompte Beendigung der Wirken in
den Siidstaaten, wie auch durch eine
tluae und geschickte Lösung der India
nerfrage. Nachdem er sich aus dem
öffentlichen Leben zuriictaezogen hatte,
war er eine Zeit lang Vertreter der
Hamburg Amerikajiischen Variet
sahrt - Aktiengesellschaft in New York,
legte diese Stelle jedoch bald nieder
und bewies dann in seinen Schriften
und seinen Reden das, wag er als Be
amter bereits früher durch dieThat zur
Genüge daraethan hatte, daß er für
die Grundsätze einerPartei zwar große
Opfer bringen, sür seine Freunde alles
wagen könne, daß er aber dabei stets
die Unabhängigkeit seiner persönlichen
Ueberzeugungen zu wahren wisse.
Karl Schutz ver-danken wir die Jdee
der Civildienst - Reform, die Jdee,
daß die Aemter nicht eine persönliche
Beute sür die Anhänger der siegenden
Partei seien, sondern von einem fähi
gen, erprobten und erfahrenen Beam
tenstand verwaltet werden sollten.
Sein Verdienst ist es, daß diese Jdee
im amerikanische-i Volk Wurzel ge
schlagen hat und daß besonders die
deutsch - amerikanischen Bürger die
Civildienst - Reform für wünschens
werth, für nothwendig und ausführ
bar halten. Seit 1888 wohnte der
Verstorbene in New York und beschäf
tigte sich seit jener Zeit hauptsächlich
mit schriftstellerischen Arbeiten, wenn
gleich er auch überall, wo sich ihm eine
Gelegenheit bot, alg Utedner auttrat,I
der in zündenden Worten fein Voll
auf die rechten Bahnen zu lenten ver-c
suchte, und vor allem feine deutschen·
Landsleute auf ihre hohe Kultnrauß
gabe aufmerksam machte und sie
daran mahnte, in der Pflege
deutscher Sprache und deutscher
Sitten sich als Bürger des Freiheits
landes ihrer hohen Aufgabe würdig zu
zeigen und in »der That das zu fein,
was ein großer amerikanischer Staats
mann von ihnen fagte, als er die
Deutschen den kostbarsten und für un
ferLand unfchätzbareanuwel unter den
hier vertretenen Nationalitäten
nannte. Er veröffentlichte die folgen
den Schriften: »Speecheö of Karl
Schuer Philadelphia 1865, «Life of
denen Clay«, Boston 1885, 2 Bände,
und »Aha-learn Lincoln«, Boflon
1892 Als Schriftsteller hat der Ber
orbene ganz außerordentliches gelei
, denn er dachte klar, fühlte warm
any b des-halb schön, me ans den
m o enden Worten. die er über
-·-——--—·--’
Musik schrieb, zur Geniige hervorgeht:
»Die Musik ist eine Sprache, die sich
nicht in Worte übersetzen läßt; jeder
mag sie anders Oerstehenx aber jeder
fühlewde Mensch Versteht sie richtig fiir
sich selbst. Für diese Sprache trägt
Jeder sein Wörterbuch in der eigenen
Brust, in Jedem ruft sie andere Ge
danken, andere Empfindungen wach,
aber in allen nur gute. Ein obscönes
Bild oder eine obscöne Statue mag
unsere Phantasie beflecken; aber aus
Tönen oder Harmonien hat noch Nie
mand etwas schlechtes gelernt. Einer
Melodie mag man schlechte Worte hin
zufügen, aber die Melodie selbst, den
Worten entzogen, ist unschuldig. Ent
kleiden wir die schlüpfrigste Oper von
Offenbach ihres Textes, und die
Musik mag nichts-sagend erscheinen;
aber sie sagt nichts, was vom Uebel ist.
Die Musik hat Viele erhoben; sie hat
noch niemand erniedrigt; durch sie ist
noch niemand zum Schlechten sverfiihrt
worden· Sie mag Gefühle erregen, ja
Leidenschaften entflammen, aber nur
die edlen. Die Musik ist die reinste, die
tugendhafteste aller Künste Sie hebt
uns vorn Gemeinen hinauf zu dem,
was über uns schwebt. Sie ist die
Stimme des Unaus-sprechlichen, die
Farbe des Unsehbaren, ihr Genuß läßt
keinen-Flecken, teine Reue zurück. Jn
ihr finden sich die Menschen in ihren
reinsten Empfindungen vereinigt.«
Das Begräbnis-, wird wahrscheinlich
am Donnerstag stattfinden; doch bis
jetzt sind noch keine näheren Arrange
ments getroffen.
Leben in die Bade.
Blutiger Kkawall während eines von
Dowie abgehaltenen Gattesdienftee
Gegner räumen das Feld.
ehicago, 14. Mai. Shiloh Taber
nakel, der Tempel des Friedens in
der von John Alexander Dowie ge
gründeten Friedensstadt Zion City
war gestern Nachmittag während
eines von dem sogenannten wiederer
ftandenen »Probheten Elias« abgehal
tenen Gotteridienstes, der Zchauplatz
einer wiiften Rauferei, bei der Gebet
und Gefangbiicher, Stuhle und Tisch
beine wie auch Klingelfäclel die Wurf
gefchosfe und Waffen bildeten, mit der
die Dowieiten ihre Gegner, die An
hänger Voliva’«5, zum Tempel hinaus
befördern wollten. Der Prophet, der
trotz aller gegentheiligen Gerüchte kör
perlich ziemlich frisch zu sein scheint,
donnerte sein «Friede fei mit Euch«
in die lärmende Menge hinein; doch
diefeg schien seine Gläubigen noch
mehr anzuftachelm Sie gebärdeten
sich wie die Wahnsinnigen und dran
gen mit erneuter Wuth auf ihre Geg
ner ein, bereit Führer vom Prophe
ten Dowie in seiner Philippira, die er
während der Versammlung vom Sta
pel ließ, ,,Diebe und Räuber« genannt
hatte. Die Ruhe wurde erst wieder
hergestellt, als eine Anzahl von Po
lizisten auf der Bildfläche erschienen
waren und die schlimmsten Raimu
briider entfernt hatten. Neben dein
mit feinen wallenden Amtsgewändern
bekleideten ,,Propheten« Towie stand
schützend sein athletisch gebauter Leib
wächter, der Farbige Burleigh. Es
wurde aber lein Versuch gemacht, ihm
irgend ein Leid zuzufügen; die Men
ge beruhigte sich bald wieder, Dowie’s
Gegner räumten das ,,Schlachtfeld«,
das zurückgebliebene Häuflein seiner
Getreuen stimmte dag bekannte stir
chenlied: »Wenn Friede mit Gott
meine Seele durchdringt usw.« an
und wurde dann von dem Propheten
mit einem falbungsvollen Segme
fpruch entlassen. Bei dem Krawall
sollen etwa vierzehn Personen schmerz
hafte Verletzungen davon getragen
haben. Verhaftungen wurden nicht
vorgenommen.
schwere Verluste
Bericht des StaatsiBerfichernngsdepari
tements von New York.
Albany, N. Y» 14. Mat. Das
Staats - Versicherungsdepartement
giebt heute die durch das Feuer in
San Francisro Versicherungsgesew
schaften des Staates New York verur
suchten Verluste bekannt. Der Ge
sammtverluft wird auf 8113,441,.795
angegeben und vertheilt sich auf die
einzelnen Gesellschaften folgenderma
ßen: »New York State Stock Fire etc
Fire Marine« - Gesellschaften 818,
894,000, ,,J-oint Stock Fire Fc Fire
Marine« - Gesellschaften 844,827,
499 und auswärtige Versicherungsge
sellschaften mit Filialen in den Verei
nigten Staaten 849,670,096.
Tod in den Flammen.
Pistsbutg, Pa» 14. Mai. Bei ei
nem Feuer, hab die Wohnung von
Manns A. Woodward in Clifton ge
stern Abend zerstörte, fanden seine bei
iden Kinder, Margaretl), 21 Monate,
und Manus, 8 Jahre alt, einen qual
ivollen Tod in den Flammen. Herr
Woodward saß zur Zeit, als das
Feuer ausbrach, in seiner Bebeiotheh
konnte aber das Schlafzimmer seiner
Lieblinge, das im oberen Stock Lag,
nicht mehr erreichen, um sie in Siehe-c
heit zu bringen«
——Dr. Louis Fox Frisse1, einer der
hilfsärzte im Seton - Hospital zu
New Port behauptet, die Keime them
matischer Schmerzen und der damit in
Verbindung- stehenden Krankheitser
scheinungen entdeckt zu Men.
Wasdas Volk
verlangt
Antwort auf die Throukede
wes Zaren.
Polizei-Capitän ermordet.
Schreckliche Blntthat an der Mqrfchai
kowka Straße in Warschau, Rus
sifch Polen. --— Ein Polizeibeamter
m Stücke gerissen, der Mörder und
mehrere andere Personen erschaffen.
Jn Vologdn kommt es zwischen
Lands und Fabrikarbeitern zu ei
nem blutigen Naturell-Der Gou
verneur und mehrere Soldaten ver-—
ietzk.—8chn Forderungen sollen dem
Zaren unterbteitet werden.
St. Petersburg, 15· Mai. Die
Antwort aus die Thronrede des Za
ren bei der Eröffnung der Reichs
duma ist heute fertig gestellt worden
und wurde dann von der mit der Ab
fassung betrauten Commifsron im Un
terhause des Parlaments vorgelegt.
Sie enthält die folgenden zehn For
derungen:
1. Allgemeine Amnestie;
2. Abschaffung der Todesstrase;
Z. Suspendirung des Kriegsgese
ßes und aller Ausnahmegesetze;
he4. Vollständige bürgerliche Frei
it;
5. Abschassung des Reichsrats;
6. Revision der Fundamentalge
setze·
7. Errichtung eines verantwortli
chen Ministeriums;
8. Das Recht der Jnterpellation;
9. ErzwungeneLand-Expropriation;
10. Garantie der Rechte von Ge
werts-Genossenschaften.
St. Peiersburg, 15. Mai. Als
Polizei - Capitän Constantinow ge
stern Abend in Warschau, Russisch
Polen, an der Marschatowta Straße
mit zwei Polizisten und vier Solda
ten eine dienstliche Besprechung hielt,
schleuderte ein junger Mann eine
Bombe in ihre Mitte, die mit don
nerähnlichsem Getöse explodirte, den
Capitän in Stücke riß und sechs Per
sonen so schreckliche Verletzungen zu
siigte, daß zwei von ihnen wahrschein
lich sterben werden. Der Bomben
werser versuchte zu entkommen, wurde
aber von den Soldaten durch mehrere
Kugeln zu Boden gestreckt. Leider
wurden bei dieser Gelegenheit noch
zwei Personen getödtet und viele ver
letzt, weil durch die Explosion der
Bombe eine große Menge heran ge
lockt worden war und die Soldaten
in ihrer Aufregung mit gesälltem
Bajonett auf diese Neugierigen ein
drangen. Die Terroristen haben seit
dem Mai letzten Jahres, als Cavitän
Constantinow aus eine von Soziali
sten veranstaltete Prozession feuern
ließ, wiederholt versucht, an ihm Ra
che zu nehmen, konnten ihren Plan
aber nicht ausführen, weil Constan
tinolo stets von einer starken Leibwa
che umgeben war. Bei einem blutigen
Zusauunenstoß zwischen Streitern
und Gendarmen wurden gestern in
Sarauero drei Personen getödtet und
fiius verletzt, und es wäre daselbst
sicher noch zu weiteren Kämpfen ge
kommen, wenn nicht Militär zur
Stelle gewesen wäre und die lar
mende Menge auseinander getrieben
hätte. Nachrichten aus verschiedenen
Stadien der Provinz sagen, daß
die Arbeiter sich gestern überall an
der Maiseier betheiligten, und daß es
nur in dem Städtchen Bologda zu
ernsten Unruhen tam, wo Landarbei
ter und Bauern mit Angestellten in
Fabriten in Conflitt geriethen, weil
diese ihre Arbeitgeber mit Gewalt
zwingen wollten, die Fabriten zu
schließen. Bei diesem Krawall wurde
dag städtische Rathhaus in Brand ge
setzt, und bei dem Versuch, den Mob
von der Brandstiitte zu vertreiben,
wurden Gouverneur Loginski und
mehrere seiner Unterbeamten nebst
einer Anzahl von Soldaten verletzt.
St. Petersburg, 15. Mai. Heute
wurde der anuest über den am ]:-3.
.Mai in Ozerti, Finnland, gefundenen
Hidpen Gapon abgehalten. Marga
lin, der Rechtsanwalt Gapon’s, iden«
stisicirte die Leiche aufs bestimmteste
»als die seines früheren Clienten
stleber das Schicksal Gapon’g herrscht
salso jetzt kein Zweifel mehr. Man
Inimmt an, daß der Verstorbene von
»dem Führer der Terroristen, Putem
Jberg, »aus dem Wege geschafft wor
tden« ist.
t uuo doch.
Kaisp nnd Zur werden sich angeblich
! tu Ostprenßcn treffen.
: Berlin, 15. Mai. Trotz des ge
«grn hier aus angeblich zuverlässigek
uelle dementirten Gerücht-Z, daß kei
«ne Zusammentunft zwischen dem
deutschen Kaiser und dem Zaren von
Ruleand geplant werde, kündigt die
I,,Königsberger Ostpreußische Zei
Jtung« in ihrer heutigen Ausgabe an,
Jdaß Kaiser Wilhelm den Zaren Ende
IMai tn einem noch nicht näher be
zeichneten ostpreußischen Städtchen
ncihä der tussischen Grenze treffen
w t .
Meister-Spezialisl
enn ein Mann ein besseres Brich schreiben kann
als wie sein Nachbar, oder n kaan eine bessere
Predigt halten, oder kann eremch nur eine bei
serr Maujefelle herstellen und er baut sein Haus in der
Will-näh so wird die Welt dennoch einen mohlausgetre
Pfad zu seiner Thürichmellc bereiten. Es ist nicht wag
Jhrth11(, sondern der Weg wie es gethan wird, was den
Unterschied macht zwischen der erfolgreichen und der er
folglosen Person.
Der ärgste Verschwender der Welt ist
derjenige-, welcher Zeit vergeudet.
Konfnltirt einen Spezialisten. . . . . .
Dek Wie Sache» Vkrstehts
Ver-meidet qesahrtmlle, ermrimentelle oder ungewisse Behandlung. Der Erfol kann nur von
dem geschickten, erfahrenen nnd erfolgreichen Tiuezlalitten erzielt werden; von einem Psrustzialiften der
ein solcher dadurch tout-de tut-il er die non ihm erwählte Spezialität Zu seinem Lebenåftudium machte,
durch die Konzentriruna eines seien Gedanken-Z aus die unentmegte Verfolgung des vor Augen schwe
benden Zielet-« Dieses erklärt den Unterschied zwischen Erfolg und Mißerfolg in det- Behandlung
und Heilung spezieller und privater Krankheiten. Ich werde eine gründliche und wissenschaftliche
Ilntcrfitchnng Jhreg Leidens kostenirei vornehmen. etne Untersuchng welche den wahren Zustand Ih
rer Gesundheit enthüllt, ohne welche Sie sonft im Dunklen herumtapven.
Wenn Ihr-schon in Behandlung gewesen fcid, ohne Erfle gehabt zu haben, dann will ich
Euch zeigen warum es iehlschlug. Ich habe mein anzcs Leben dent Studium dieser Krankheiten ge
widmet und verspreche ich Mich schnelle, sichere uns
Retväfec Enilriifmns, Kramvfaderbmch Lohne Messer-) Wasserdrac
Ille Ergüffe u. Berlufie Striltnr Eitenmg
Privatktanlheiten Bruch, Blntvetgiftnng (Syvhills)
Eiietude Ansbriiche am Leib, im Mund od. im Hals
Aus-fallen des Haares ec. Krankheiten der Nimm Blafe, Vorstehdriife u. alle
; Krankheiten der Genitalien·
« . Solche wie fchtvacher Rücken, herniederzerrende Schmerzen,
Frauenkrankheiten« Konnt-eh und Mi töne,!llervositt’it, Schlaflofigkeit, Blafem
und Mel-entklun, Magcnletdeth Memtrualheschtverden u w.
Yergeudet keine Zeitl
» gewisse Refultate in der Behandlung von :——
i
i
» onntkrankhejten gilt-r Art, PickeL Mitesser, Fianem ölige und blaiigelbe, fahle Haut
n junguc Leuten Dutzende von Zeugnissen non jungen Leutendic
hier m ngrand JHIanZ wohnen, welche ich uon Viele-km Milcssern und Firmen kam-: habe, nachdem
sie alle Hoffnung aufgegeben hatten, Irnmlcs von dieser pelnlichem entstellkndcn und verdrießlichcn
Krankheit kurirt zuwenden
im Weichbild der Stadt vor und während der Niederkunft. Müllerliche Ab
Privaiheim marumg und die sorgsamste Pflege garamikh Ein gutes Heim wird ges-m
den ur a Les.
Kostenlofe ,,Search Light« Untersuchung.
« gegenüber der City Hall,
Dr. Mk Grund Island, Nebraska.
TTEELLLIZIHHLZEMZEIZF
Work’5 Kleiderzuschneide-, Damenschneider- und Kleidermachs
Schule von St. Louis, Mo.
sent offen in Grund Jst-ind; alle Damen welche sich für ersiklas
siu künstlerisches sileidetnmchen und Schneiderci interessiren soll
ten sich diese Gelegenheit zn Nutzen machen Jetzt ist die Zeit!
Kleider-Zuschneiden, Qilcidermachen nnd Damenschneidern wird
in dieser Schule gründlich gelehrt.
Wir lehren Euch das Quadratmaß nach der Mustervorlage, dasselbe System
der Maße wie es den Schneidern gelehrt wird. Alle sechs Monate publiziren wir
die neuesten importirten Moden, nebst kompletten Vorlagen um jede der Tolletten
zu zeichnete Wir garantiren Zufriedenheit und werden Euch überzeugen. Wenn
mit der Schule fertig, werdet Jhr kein anderes System mehr zu kaufen brauchen.
i Jhr erlernt in dieser Schule ein Handwerk das für Euch, so lange Jhr lebt,
don unendlichem Nutzen ist. Die Kunst des Danienschneiderns, das feine Klei
dermachen löst die Frage wie man sich selbst kleidet, oder die Familie, und wenn
nöthig, macht man Kleider für Andere. Jhr könnt Eure eigenen Kleider machen
dieweil Jhr lernt und zwar koste n s r e i. Dies ist ein sehr wichtiger Punkt den
man bei Erlernung dieses Handwerkes in Betracht ziehen sollte. Unser Näh
Departement steht unter der Aussicht geschickter Damenschneider und Klei
dctmqcherinnen, dem Schüler wird das Zeichnem Zufchneiden, Anpassen, Anhef
ten, Nähen, Steppen nnd Preser in wissenschaftlicher Weise an irgend einein und
allen Stilen von Gewandungen für Damen und Kinder gelehrt, und wenn Jhr
unsere Schule verlaßt, dann seid Jhr Eure eigene Kleidermacherin. Wenn die
Zeit für sie kommt, so daß sie ihren eigenen Weg in der Welt machen muß, fo ist
sie mit einem Handwerk ausgerüstet, welchem sie sich jederzeit zuwenden kann und
sie redlich ernähren wird. Unsere Schulen sind äußerst erfolgreich, unsere Schüler
sind die Frauen und Töchter der besten Familien, der Mittel- sowie der ärmer-en
Klasse—-alle werden sie oon uns gleich behandelt.
Schreibt an mich für Bedinannaen und volle Jnftruktionen. Adrefsirt alle
Zuschriften an JUNN L. lilllllAlil,).C()N, General Man-igin of s(-110()ls,
Graml Island, N(-l)r. Bisll lencs F. 2l)().
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schwet, während dieser Saiion iu» meiner
Farin, südöstL von der Stadt zur Deck
ung von Stufen bereit steht. Preis is.
82439 chlc NlBTFBLDT.