Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, April 20, 1906, Image 4

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    Erhebende
Ceremonien.
GrundsteinzueinemPracht
bau in Washington.
Rede des Präsidenten.
Spricht über die Schmntztechen-Bri
gade und verurtheilt aufs schärfste
die Senfationswnth. — Glaubt an
ein schonungslofes Ausdeckeu beste
hendes- Mängel nndUebelftände, ver
langt dabei aber strenge Wahrheit-Z
liebe.—-Dutch fortwährendes Nöt
geln und Tadeln nnd Bckdächtigen
werden selbst gute Bürger stumpf
gemacht und durch das beständige
Zeichueu greller Schmutzbilder wird
eme moralische Farbenblindheit er
zeugt.
Washington, 14. April. Jn der
Gegenwart einer illustren, aus Mini
sterry Senatoren, Bandes - Abgeord
neten, Nichtern des Bandes - Ober
gerichts, den Mitgliedern des diplo
matischen Corps und hohen Regie
rungsbeamten bestehenden Gesellschaft
wurde heute Nachmittag der Grund
stein zu einem mächtigen Gebäude ge
legt, das nicht nur eine Zierde des
capitolinischen Hügels, sondern der
ganzen Vundeshauptstadt zu werden
verspricht. Der Hauptredner bei die
..,ser nach dem Ritus des Freimaurer
drdens abgehaltenen Feier war der
Präsident selbst, der sich für diese
Gelegenheit ein originelles Thema:
»Die Schmutzrechen - Brigade« ge
wählt hatte. Die erste Nummer des
jür die Gelegenheit entworfenen Fest
programms war das »StarSpangled
Banner«, vor etragen von dem U. S.
·«»Marine Bau , woraus die feierliche
Grundsteinlegung desGebiiudes durch
den Großmeisier der Freimaurer des
Distriits Columbia stattfand. Das
Gebäude wird nur Com-.:ie-. foice
und Privatzimmer der Mitglieder des
Bundes -Abgeordnetenhauses enthal
ten und soll ein würdiges Denkmal
vollendeter Architektur werden. An
dere Preogramm - Nummern waren:
Rede des Großmeisters der Freimau
rer, Walter A. Brown; Rede von
Joseph G. Cannon, dem Sprecher
des Bandes - Abgeordnetenhauses,
Rede von dem Bundes - Abgeordne
ten William P. Hepbnrn aus Jowa,
Rede von James D. Nichardson, frü
herem Bundes - Abgeordneten von
Tennessee, und verschiedene Gesangs
und mu-iialische Vorträge. Außer
den bete-is erwähnten Ehrengästen
hatten sich viele Tausende einge
funden, die der Ausführung des ge
nußreichen Programms mit großem
Jnteresse lauasachateana. Jn seiner
Rede, deren Thema, wie bereits be
merkt, »Die Schmutzrechen - Briga
de« bildete, sagte der Präsident in
kurzem etwa folgendes: »Jn Bu
nyan’s Pilgerreise wird uns ein
Mann mit dem Schmutzrechen be
schrieben, der nur zu Boden scheu
stillen konnte, Uno oem eine Pun
melskrone für seinen Schmutzrechen
angeboten wurde, aber nicht imstande
war, die Krone anzuschauen, sondern
ruhig fortfuhr, Koth auf dem Boden
zusammen zu rechen. Dieser Mann
ist ein genaues Bild desjenigen Men
schen, welcher sich im Leben beharr
lich weigert, das Hohe, das Edle zu
sehen, sondern seinen Blick nur auf
das, was niedrig und gemein ist, ge
richtet hält. Wir sollen uns nicht
fürchten, das, was niedrig und ge
mein ist, zu sehen; aber derjenige,
welcher nichts anderes steht, gereicht
der menschlichen Gesellschaft nicht
zum Guten, sondern zum Bösen. Jn
unserem öffentlichen Leben giebt es
is viele Ulebelsttinde, und unsere
Pflicht ist es, sie beständig zu be
kämpfen. Ja, ich begrüße denjenigen,
welcher die Uebelstände als Schrift
steller oder Redner aufdeckt, mit
Freuden als Wohlthäter der Mensch
heit, wenn seine Angrifse nur aus
Thatsachen, aus absoluter Wahrheit
begründet sind. Ein Lügner ist nicht
besser als ein Dieb, ja, in vielen Fäl
len noch viel schlechter, besonders
wenn er ohne Grund den Charakter
einer Person angreisi. Leute mit
Schmutzrechen sind ja in der mensch
lichen Gesellschaft nothwendig und
gereichen ihr zum Segen, wenn sie
wissen, wann sie ihre Operationen
mit dem Schmutzrechen einzustellen
haben. Wenn sie zu abschreckende
Bilder malen und uns immer nur die
Schattenseite zeigen, verursachen sie
eine »dieses-Asche Farbenblindheit«, die
Niemand ganz schwarz oder weiß
noch nur- in unbestimmtem Grau er
scheinen läßt; oder in anderen Wor
ten: Wer an dieser moralischen Far
bendlindheit leidet, glaubt weder an
Ue Wt des Angriffs, noch an
« die Ehrktchieit des Angestiffenen,
studeen W mit Argwohn auf den
h und Insel ten
« «·niandktl nie- nden
E
der Ehrlichkeit der Großmuth nnd
der Sympathie sind siiirler als je
Zuvor. Hrysterifche Sensationswuth
st die traurigste Waffe, mit der man
fiir dauerndes Recht und Gerechtig
keit kämpfen kann«. Der Präsident
geht dann in feiner Rede auf das von
ihm bereits früher wiederholt be
rührte Thema über gleiches Recht fiir
Alle über, weist darauf hin, daß wir
bei Reichen sehr wohl unterscheiden
sollen. wie sie ihren Reichthum erwor
ben haben, bespricht die Nothwendig
lteit der Ueberwachung von Corpora
tionen durch die Bandes - Regierung
und sagt dann zum Schluß wörtlich:
Das achte Gebot heißt: Du sollst
nicht stehlen. Es heißt nicht: Du
sollst nicht von dem Reichen oder von
dem Armen stehlen, sondern einfach:
Du sollst nicht stehlen. Das schafft
nichts Gutes, wenn man fortwährend
von den Fehlern der Reichen spricht,
wenn man Bestechung verurtheilt und
Erpressung übt; vor Wuth schäumt,
zwenn man von den Privilegien
spricht, die sich die Corporationen
verschaffen und schadenfroh lacht,
wenn der Corporation Unrecht zuge
fügt wird. Nur Derjenige ist ein
Tehrlicher Diener des Volks, welcher
iauch Corporationen vor Unrecht
?schiiyt, der selbst ehrlich ist, gesunden
JMenschenverstand besitzt und kein
blinder Eiferer oder ein unprattischer
Träumer ist. Unsere Pflicht ist es,
dahin zu arbeiten und solche mitth
.schaftlichen Verhältnisse zu schaffen,
idaß ein Jeder Gelegenheit erhält, zu
.zeigen, aus welchem Stoff er gemacht
"ist. Der Eckstein unseres nationalen
Lebens ist und wird immer sein der
hohe und individuelle Charakter des
. Durchschnittsbiirgers."
Wahre Pinamont-etwa
40,000 Einwanderer itn Laufe der
I Woche erwartet.
Befürchteu unliebsam Störungen.
New York, 17. April. Jm hiesigen
Hafen trafen gestern und Sonntag
so viele Einwanderer em, da߻eme
ansehnliche Stadt mit-ihnen bevoltert
werden könnte. Die Dampset - Ge
sellschaften befürchten, daß aus «Ellis
Jsland unliebsame Störungen eintre
ten werden, weil sie im Laufe der
Woche noch etwa 40,000 neue An
tömmlinge erwarten. Commissär
Watchorn erklärt, daß nicht mehr als
5000 Personen an einem Tage von
den ankommenden Dampfern abge
nommen werden könnten, weil Jeder,
den gesetzlichen Bestimmungen gemäß,
ohne übertriebenehaft untersucht wer
den wird. Gestetn und vorgestern
trafen hier die folgenden Dampset
mit nachstehenden Zahlen an Zwi
schendeckspassagieren ein: »St. Paul«
aus Southampton, 850; »Umbria«
von Liverpool, 720; »Equita« von
Genua, 1200; »Celtic« von Liverpool,
2200; »Columbia« von Glasgow,
775; »La Champaigne« von Hame,
950; »Wucher« von Hamburg, 1648,
und »Citta di Genova« von Genua,
1250. Jtn Laufe der Woche sind noch
die folgenden Dampfer fällig: »Ca
ronia" von Liverpool mit 2052;
»Oceanic« mit 1180, »Campania« mit
800, sämmtlich von Liverpool; »New
Yott«, Southampton, mit 850; »Ba
tavia«, Hamburg, mit 2421; »Gnei
senau«, Bremen, mit 1050; »Main«,
Bremen, mit 2450; «Kaiser Wilhelm
ll.«, Bremen, mit 763; »La Bre
tagne«, Havre, mit 1145; «La Sa
voie«, Havte, mit 900; »3eeland«,
Antwerpen, mit 1450; »Neu Amster
dam«, Rottetdam, mit 2100; «United
States«, Kopenhagem mit 1183;
»Moltte«, Genua, mit 1145; »Alge
ria«, Neapel, mit 750; »Marco Min
ghetti«,Neapel, mit 1265; »Republie«,
Neapel, mit 2300z »Citta di Napoli«,
Neapel, mit 1381; »Weimar«, Neapel,
mit 1675; »Neapolitan Prince«, Pa
lermo, mit 1106z »Franeesra«,Triest,
mit 1500; »Catpathia«, Palermo, mit
2148, und »Erny«, Triest, mit 900
Zwischendeckspassagieren.
Unhetmtichec Vorspiel.
Beobachtungen der Passagiere des
Dame-fees »Republie« in Neapel.
New York, 17. April. Der Dam
pfer »Republic« von der White Star
Linie traf heute Morgen aus Alexan
dria und Neapel hier ein. Nach den
Mittheilungen der Passagiere, die am
4. April in Neapel waren und nicht
nur die Stadt selbst, sondern auch die
romantische Umgebung in Augenschein
nahmen, entwickelte der Vesuv bereits
damals eine fast unheimliche Thätig
leit. Sie hörten deutlich dumpf
grollende Donnerschläge, sahen das
unheimliche Aufleuchten dichter, den
Krater umgebender Staubwolten, und
am Morgen des 5. April war das
Deck des Dampsers mit einer etwa
einen halben Zoll dicken Aschenschicht
bedeckt. Capt. James McAuley sagte:
»Am 4. April, kurz vor unserer Ab
reise von Neapel sah ich eine mächtige
Rauchsäule vorn Besuc- aussteigen und
dann vernahm ich ein polterndes Ge
täusch, gerade so, als ob etwa tau
send schwer beladene Lastwagen über
ein schlechtes Straßeupflaster rollen.
—- Frank C. Bi einer-, der frühere
Präsident sEr en Nationalbanl
ue,· Wisc» der gegenwär
wneinen T in irn such se zu
le denn-ort, dates-« verbiigse it tret-l Bie
itung eine Zucht u am n
iltvauiee r en, um in dem
sit-« MU WE:
Die Kutkisfk
Es ist der tufsifchcn Regierung gelun
gen, einen Pumuuetfuch zur Erlan
gung von 845(,),000,000 zu machen.
Verhandlungen.
Der Graf Wind hat den Sieg über
den Minister Turnowo davongetra
gkn. Letzterer muß gehen.
Entschuldigung des Kaisers-.
St. Petersburg 17. April.
Die erfolgreichen Verhandlungen
über eine auswärtige Anleihe von
3450,,,000000 wie schädlich auch die
Raten sind, die Rußland für dieses
Geld zu zahlen gezwungen ist, hilft
der Regierung aus großer Verlegen
heit und fest sie in den Stand, die
große Anzahl der Schuldpoften zu til
en,und das nothwendige Geld zu lie
Ferm urn die Finanzen noch mindestens
zwei Jahre über Wasser zu halten«
ohne Riiicksicht auf das Verhalten de-1
Ratio alparlainentz zu nehmen. Der
Manier-Minister Witte ist durch diese
Aus-seht sehr ermuthigt
. Die »Associirte Presse« ist in der
Lage den Bericht bestätigen zu lönnen
! daß der Premier - Minister Witte jetzt
! definitiv die Oberhand iiber den Mini
l ster des Innern hat. Der Fall des
l Lehteren ist nur eine Frage von Tagen
Feder höchstens Wochen, da der Kaiser
versprochen hat, ihn vor dem Zusam- (
! mentritt des National- Parlaments zu
Jentlassen Gerüchte, daß das Natio-!
nal- -Parlament sofort nach seinem Zus
samnientritt aufgelöst werden wird,
werden als unbegtiindet erklärt. Dies
»Associirte Presse« erfährt aus zarter-H
lässiger Quelle, daß wenn nicht etwas
Unerwartetes geschieht, es die Absicht
der Regierung ist, das Parlament zwei
Monate vor den Sommerferien in«
Sitzung zu belassen und es dann Ende;
September wieder einzuberufen. l
Die Opposition und besonders dies
Revolutionäre sind iiber den Entschluß
der ausländischen Bankiers, der Nr »
gietung in der gegenwärtigen Krisis zuj
Hülfe zu kommen, entsprechend nieder-l
gäsgchla g.en Sie glauben, daß dieäi
zu dient, der ganzen liberalen Bewe ;
gung einen schweren Schlag zu versc
tzen. Die Erfahrung hat sie gelehrt.
daß die Regierung nur dann zur Ber
söhnung geneigt ist« wenn sie in die
Enge getrieben wird. Der Rothwein
digkeit, das Parlament zu Rathe zu
ziehen, um Geld zu erhalten, enthoben.
wiirde die Regieruna in der Lage sein
auf dem Wege der Reaktion weiter zu
schreiten, wenn sie dies thun will.
St. Petersburg, 18. April.
Die Polizei überraschte gestern die
Stadt mit dem Befehle, daß alle Flag
gen, welche während der Feiertage ent
rollt worden waren, plötzli eingezo
gen werben müßten. Die Verfügung
feste sofort· die wildeften Gerüchte in
Umlauf. Es hieß, daß mehrere Mit
glieder der kaifetlichen Familie ermor
worden wären. Heute erfolgte
eine Aufklärung, die überall mit- Hei
terkeit oder Spott aufgenommen wird.
Nach ruffifchemGefetze hat Niemand
das Recht, Flaggen zu hissen, fein
Haus festlich zu schmücken oder zu be
leuchten, ohne .Erlaubniß« des Ober
polizeimeifters. Erlaubniß ifi in Die
ser Beziehung gleichbedeutend mit Be
fehl. Wer von der »Erlaubniß« tei
nen Gebrauch macht, wird einfach be
straft. Jn diesem Jahre war wohl die
»Erlaubniß« zum Schmiicken der Häu
ser ertheilt worden, durch ein Verfe
hen war aber in der betreffenden Ver
fügung das kiffen der Flaggen uner
wähnt geblie en. Da nun in Nuß
land alles verboten ift, was nicht aus
drücklich erlaubt ist« so mußten die
Flaggen eingezogen werden. -
Dreihundert politische Gefangene
wurden über Moskau und Vorweg
libsl nach Sibirien befördert.
Abramon, der Offizier, welcher
kriegsgerichtlich von der Antlage frei
gesprochen wurde. Fräulein Spirido
nowo mißkandelt zu haben, trug bei
feiner Rückkehr ein besonders anma
ßendes Benehmen zur Schau und er
tliitte, er bedauere sie nicht gleich auf
der Stelle niedergefchossen zu baben.
Gerne würde er das Mädchen mit ei
ener Hand am Galgen auftniipfen.
Fräulein Spiridonowo, die Tochter
einer angesehene-i Familie, erfchoß den
Ehef der Geheimpolizei in Tambom
Lieschen-»vle und wurde deshalb zu
zwawigjiihrtger Zuchthaugftrafe ver
«urtheilt.
f Si.Petersburg,18. April.
In einem Utas des Zaren heißt es
Rußland sspjbe s « »sc- ! s
Bubundeten Frankreich pflichtgemiig
nnteeftütt ok- ne den Unze bestehendes
fmndschaftlichen Beziehunaen zkcsi
IN Russland und Deutschland Ab
strich zn thun.
Wut-schau 18 ZEIT-l
Der Papst hat eiie Encyckitg erlas
sen und der-: n Veekü tfb Furt-, ins-den
hiesigen kathsl fxixsen Riechen- per
sikgt Jn «-e«n Rszidchr eiocn erklärt
Pius x. den Glauben der neuen Seite
der Mark-dicken fiiseine Jrelehu and
F A
fordert deren Anhänger zur Nil-lehr
sur katholischen Kirche aus.
« J Piatigotsh 18. April.
Im nördlichen Kaukasus wurden
swei hestige Erdbeben gefühlt. Man
glaubt, daß es Aeußersungen der sich
nach Westen ziehenden setz-mischen
Störungen sind.
Tislis, 18. April.
Die Tataren leisten an vielenOrten,
namentlich in der Provinz Jelissaweis
pol, den militärischen Strasexpeditio
nen bewaffneten Widerstand. Sie
überfielen kürzlich eine Schwadron
Dragoner aus dem Hinterhalt und
schlugen sie in die Flucht. Die Dra
goner mußten zwei Todte und vier
itödtiich Vckwundete auf dem Kampf
Jplatze zurücklassen.
H Bei Asallaiali erschlagen Tataren
Hin einem Eisenbahnzuge die Kosakem
Iwelche sie nach Tislis transportiren
I sollten.
i Kietv, 18. April.
i Die Leiche eines ermordeten Arbei
sters wurde hier gefunden. An seinem
Rocke war mit einer Stecknadel ein
Zettel befestigt, der die Worte trugi
»Nache fiit Verrath.«
- St· Petersburg, 18. April.
Es wurde hier verkündet, daß dii
neue russische Anleihe in öhe voi
s440,000,000 inPariB gezei net wor
den isi. Etwa die Hälfte des Betra
ges wird von Frantreich und Belgien
ausgenommen, währendOesterreich der
Antheil übernimmt, der ursprünglick
Deutschland zugedacht war. Die Ver
eini ten Staaten betheiligten sich nich!
an r Zeichnung. Die Anleihe ver
theilt sich fo gendermaßen:
Frankreich 240,000,000, Großbris
tannien 866,000,0(0, Oesterreich SN
000,000, Holland 811,000,000 und
Rußland s100,000,000.
Deutschland
Berlin, 18. April.
Das Dankes-schreiben des deutschen
Kaisers an den Grafen Goluchotvåti.
den österreichischgungarischen Minister
des Aeuszeren, als »glänzenden Sekun
danten auf dem Fechåboden« in Alge
eiras, findet in Deutschland sowohl,
wie in Oesterreich getheilte Ausnahme.
Namentlich nehmen die Zentrumsblät
ter Anstoß an dem Vergleich, welchen
der Kaiser zwischen der deutsch-freund
lichen Thiitigkeit des österreichischen
Staatsmnnes in Algeciras und dern
Auftreten eines Sekundanten in einem
Duell gezogen hat.
Auch in den Wiener Blättern wer
den sehr verschiedene Ansichten über
das Schreiben des Kaisers geäußert
Die einen begrikßen die herzlichen
« Worte, die er an den Grasen v. Go
luchawsti gerichtet, rnit der größten Ge
nugtlyuung. Sie erblicken in seiner
kräftigen, originellen Ausdrucksweise
die willkommene Bekräftigung der se
sten Fiigung des Bündnisses zwischen
Oesterreich und Deutschland. Andere
dagegen bezeichnen den vorn Kaiser an
geschlagenen Ton als undiplomatisch
New York, 18. April.
» Der »N. Y. Stsztg.« ladet-: Ihr Ber
s liner Korrespondent:
Jn ihren Osterbetruchtungen beschäf
tigten sich die Blätter in eingehendster
Weise niit den gegenwärtigen Konstel
lationen am politischen Firmainent
Europas-. Die zumeist einen ernsten
Ton anschlagenden Ausführungen
gipseln in dein Hinweis auf die Iso
lirung Deutschlands, welche die Ver
handlungen auf der Marotlotonserenz
in Algeciras, vornehmlich die Erörte
rungen über die Frage der Organisa
tion der marotlanischenPolizei, gezeigt
hätten. Keinestvegs aber erblicken sie
in dieser Jsolirung eine Beranlassunq
;zur Entmuthigung, vielmehr sehen sie
darin einen Ansporn, voller Selbstbe
Iwußtsein und unbekümmert um alle
! offenen und heimlichen Machinutionen
seiner Widersacher an dem weiteren
E Ausbau des Reiches selbst, sowie dessen
allgenieinen zidilisatorischen Aufgaben
auch in Zukunft unentwegt zu arbeiten.
Zu diesem Zweite verlangen sie daß
die Regierung einen ruhigen festen
Kurs einschlage und diesen niit träf
tiger Hand steuere. Indem Deutsch
land seine eigene Bahn, die es sich
selbst vorzeichnet, wandele, müsse es
sich nüchterner Zurückhaltung befleißi
gen und sich weder vordrärigen noch
ausdrtingen In ruhigem unerschiit
terlichen Vertrauen aus die eigene-Frist
würde das Reich die Stärke finden,
wenn nöthig, auch isolirt seine ange
sehene Stellung im Ruthe der Bölter
zu behaupten
Jn diese ernsten Mahnungen der
Blätter tlingt übrigens auch ein leiser
Tadel ilber den allzu persönlichen Cha
rakter der deutschen Politik·
F r u n t r e t ch.
Paris, 18. April.
Der Baron d’Estvurnelles de Con
staut wird dein Präsidenten Rousevelt
den nächsten Tagen eine eigenartige
Urkunde zusendein welche die Unter
ten der ersten Männer Frank
ttå t.
dies-er einigen Monaten übersundte
Sdiechiedigruppedes srunkli chen
Parlu ntådee ettsident dE our
nelleslix ern odsevelts einen Band
der Getreuer-nagen Sullhe des Mini
sers seinrix M-« die-diesem Vuckk
tpird der sri Meer Verftindtsii
großen Nationen wurmstens das et
Herr Hunsenett Anr- til-er »das »He-T
scheut in les-den- seude erfreut. unt
s- , die M der deme- ke
Wir wartet-, damit
wir Euch unsere neue
Kleidung
OIOOUUdOOOI
Galan
triewaren
zeigen können.
ik wünschten blos daß je
der Mann in der Stadt
sommen würde um unsere neuen
Anzüge, Hüte und Galantkie
waaren für die Frühjahrs- und
Sommersaifon zu sehen. Nie
mals zuvor waren wir besser
imstande der Nachfrage unserer
Kundschast zu genügen denn
heute. Anzüge in jedem richti
gen Stil, jedem richtigen Ma
terial —- Staffe welche Jhr
kaum erwarten würdet in zum
Tragen fertige Anzüge verar
beitet zu sehen; elegante Chem
ots, Tweedg und Worstedg tn
all’ den neuen Effekten:
Braun-, Grau-, Blau- und
Grüngemischten und Gestkeif
ten; Kammgaknstosse einfache
sowie fancy, Serge und kauhes Cheoiot in blau Und schwarz zu 85.00,
87.00, Blum-, Its-»Du und 825.00. Die neuesten einreihigen und
die elegnmeftcn xtveirejhigen Sitte, vorzüglichstgemachte, famos passen
den, nach Maß gefchneitenem prall sitzendem zum Tragen fertige Un
aüge die man für Geld kaufen kann. Unsere Anzüge zeichnete sich sietg
durch Ihre Gleng und schnejcekähnliche Diptingtuirtheit aus-.
WUULSTENHULMWERNE
..... Hänbler in.....
Kleidern, Hütcn und Galantriewaaren.
wisset-· deren Beiträge den Antan des
seltenen Wertes ermöglichten Jhre
Namen sollen in das Buch in Form
einer Widmung eingeschrieben werden.
Der Wunsch des Präsidenten wird jetzt
erfüllt-.
Lens, 18. April.
Die Streiltundgebungen sind wieder
aufgenommen worden. Es soll ein
Versuch gemacht werden, die Arbeits
willigen an derEinfahrt zu verhindern.
Jn Montinny wurde ein Dynarnit
attentat auf eine Kirche verübt. Das
Gotteshaus ist schwer beschädigt Es
wurden mehrere Verhastungen vorge
nommen. Truppen patrouilliren die
Gegend ab.
J t a l i e n.
Neapel, 18. April.
Die ameritanischen Athleten, die
sich an den Olympischen Spielen be
theiligen werden, reisien von hier nach
Brindisi ab. Sie alle sind in bester
Stimmung und Verfassung.
Kanarische Inseln.
Madrid, 18. April.
Dieseitungen melden, daß der lange
schlummernde Vulkan bei Palma aus
den Kanarischen Inseln Zeichen der
Thätigieit äußert. Seinem Krater
entsteigen Rauchwolkew
E n g l a n d.
Colves, Insel Wight, 18· April.
Der König Alsonso von Spanien
traf hier ein. Seine Braut, die Prin
zessin Ena von Battenberg, und deren
Mutter fuhren ihm einige Meilen tveit
entgegen und bestieg-en aus See die.
spanische nönigsjacht ,,Gik«ida«. »so-i
bald dek König und vie Pkinzessin dass
User betreten, bestiegen sie eine Hos
Iutsche und fuhren nach Osborne Das
Brautpaar wurde von der Volksmenge
herzlichst begrüßt.
Der König bat persönlich die Ber
treter der Zeitungen, ihm den Besuch
bei seiner Braut nicht durch mißliebige
Berichte zu vergällen.
London, 18. April.
Das Polizeigertcht im Rathhause
beschied das Gesuch der am 8. März
very-steten Ameeilaner Franttincsvm
Mund Harry Samuel Stmons aus
äßigung ihrer Bürgschaft abschtä
eig. Die Beiden stehen unter der An
lage, Aktien von Bergwertsunternchs
men in Alaska, Oklahom, Erim-le
Ereek und Mantis-be gesälschtju ha
iem Als die Untersuchungsgesqngenen
den Ante-ca stellten, erklärte — »Rich
Mz ers hu « »aus New York e bren,
biß dort-ebenfalls Anklagen « n sie
nork en und da Stmont v E .
Mågm M Wisan vers-TO
.«...:..«·...
—4---·«
IW
sffvvvffvvavf
Japan
Tolio, 17. April.
«heute wurde halboffiziell angetiins
digt, daß Antung und Tatungiaw an
der Mündung des Pola-Flusses am L
Mai dem Handel und Verkehr geöffnet
werden sollen. Muiden foll am l.
Juni eröffnet werden und andere Orte
bald nach diesem Datum.
Drei Schiiisr.
Minneapolis, Minn., 18. April.
Harry Spencer, welcher vor drei
Wochen wegen Angriffs auf feine
Frau in Chicago beinahe qelyncht wur
de, hat jetzt die Unglückliehe durch drei
Kugeln lebensgefährlich verwundet.
Sie hatte bei Freunden in Minneapoxk s
lis eine Zuflucht gefunden, doch Spen
cer verlor fie nicht aus den Augen. Als
fie heute Morgen von einer Unter-haf
tung mit ihren Freunden heimkehrte,
feuerte er drei Schuffe auf fie ab und
flüchtete fich. Die Polizei war bis jetzt
nicht im Stande, ihn zu finden.
Vrudermord.
Dnluih Minn» 17. April.
Eine Tragödie-, deren Folge die ge
genseitige Ermordung zweier Brüder
ist, versetzte Hibbing am Sonntag
Abend in große Aufregung Jn der
Nähe der Morris Grube erschon
Siebe Buckowitfch feinen Bruder
Marco, nachdem ihm der Letztere eine
beinahe ficher tödtlicheStichwunde mit
einem Messer beiaebracht hatte. Siebe
liegt im HofpitaL man glaubt aber
nicht, daß er am Leben erhalten wer
den wird.
Autounfall.
Philadelphia, Pa» 18. April.
Robert J. Wright, ein hiesiger Ad
volat, wurde infolge eines Amt-mobil
unfalks getödtet und fünf andere Per
sonen erlitten Verletzungen während
einer Fahrt nahe Milville, N. J. Die
Bei-letzten sind: Frant h. Wollen-,
Thomas J. Meagher, Ray Pancoast
und Frl. Sasdäe Murlhine, sowie der
Chausfeut. Der Unfall war die Folge
eines Zusammenstvßeö mit einem an
deren Fuhrwerk.
War fitt die Kaß’.
Cincinnati. O» 18. April.
Mich der Entscheidung des Common
has-Gerichts hat de- Staatssenat
ein Recht, die Amtövertvaltung der
Beamten von milton County zu un
tersuchen. Defe Entscheidung richtet , ·
ch gegen das Mate-Comite, welches
s Etuilnngmiteinem Befchlusse der
Gefeygebung von Ohio seit läneret
it die betreffende Untersu« -
Idee « «
t - «