Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 23, 1906, Sweiter Theil., Image 16

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    wär-Ewig zum Ziele.
W akaktet - Studie vonJohn
Rits Esq. — Der Cornet Lot
Louis als Vorbild.
Æstrt Epider!
Ei is fes die Fäschen for Papiere,
tun Zeit ze Zeit en Ardiggel nun er
Iend eine Pkominente ze bringe üw
wer den Weg, succeßvoll ze sei oder
Geld ze mache oder reich zu wem, wo
of course Unec
uss des Nämld
che enauslaaft
So thun die
Aenstvers. Blas«
daß die mehr
verschicde sein.
Der Mann, wo
e Fortschen in
hörited hot der
werd vun eriß
un Ausdauer»
kalte, ver Maus-, ;
wo. reich gehei
rathet hof, merks!
sage Nuchtems
heit un frühes(
Uffftesm fbcjkc
» zum Ziel fühl-n,
er Mann, wo
Iin der Latierie
over an Wall
Strick oder bei funscht eme Rästräcl
mbugGeld gemacht hot, werd oun
erpreis un gutem Tschödfchment
talte, un der Mann, wo es bei Bam
dtx oder uff dem Jnschurenzweg ge
macht hat, werd sage, daß Ehrlichkeit .
die beste Pallisie wär. i
Es gebt aach noch anners Weg, esj
se mache, die sein awwer nimmer soz«
pappelet heintzetag —- wie for Jn-!
stenz: Schusse un Geld fäfe.
· Jeß was Mich betrifft, wann Ich
gefragt wern ihiit nach dem Midium
un die Weg un Miens ze Suckzeß da
thät Jch uff Grund vun Expirienzes
sage: Der mündliche Weg is der beste.
Des heißt uff Deitsch: »Mit ’1n
Maxill«
Es kimmt heintzstag nimmer so
viel druff a, was Eener kann im was
Erster thut un älomplifcht. Die
Hauptsach is, was er sage thut, was
er könnt oder wißt oder thun thät
oder äkomplifche that.
Da will Ich Ihm e Exämpel ver
ziihlr. Da is for Jnstenz der Cornet
L»ot-Louis. Jch kenn en noch, wie er
ekleener Rijell-J«.fiät - Büsneß-Clörl
war. Da hot er als amol mit seim
Boß Pinachel gespielt un dabei hot er
so befchummelt, daß der Boß sei Büs
neß-Käpäfsities Un Büsneß-Kiipabili
ties discovert hat, un der Louis is
promoted worn.
— Un dann bot er agefange, feim Boß
sage, was die Arm-etc all for ;
mmkiipp un for schlechte Kerl
weim, un des hot er so lang gesagt,
daß der Boß es feinelli geglaubt hat.
Dann war des nexte Ding, daß der
Cornet-Lot-Louis distovert hat, daß
die Deitsche e Tendenzie hawwe, Alles
nachzesage, was sie hör-L Konsequentli
hast der Cornet-Lot-Louis jede Tag
gesagt, daß alle annere Deitsche Rind
viecher wär’n un nix vun Rijill Jstziht
verstehn thäte un daß er so ziemlich vi
di en (Sie wisse, wo des derfor steht,
« Mister Editer) der Eenzige wär, wo
iiwwerhaupt was wüßt un was könnt.
Un weeß Gott, Mister Editer, die
Leit hawwe es nachgesagt Un die an
nere Leit, wo es gehört hawwe, han
we es wieder weiter verzählt, un fei
uelli war es allbekannt un Jeder hot
es geglaubt un —- Jch bin schuhr —
der Caruer-Lot-Louis glaabt’s heint
beinah selber.
Er selwer hot zwar nit viel Busnetz
gethan, eigentlich gar keen5, awmer er
hoi es- verstanne, eH so ze drehe, daß
er de Kredit gekriegt bot, wann er
Annerer (Eer«er vun die Rindviecher)
es gethan hat.
Un dann is er Partner gewinn
Als Partner hot er dann sei altes
Gäm geworii. Er bot nämlich Eimer
all verzähli, daß sei aPriner e Rind
viech wär un nix fertig bringe könnt,
un daß er selwer die Seel vum Büs
ueß twiir un zu Allem selwer tende
mitg
s hatvtve die Leit of course ach
wieder dem Cornet-Lot-Louis nach
erzält un feinelli war es stadtbekannt,
daß dem Cornet-Lot-Louis sei Pari
ner eKameel un nit sit for Büsniß
stär.
Un dann bot der Cornet-sLckikLouis
sein Partner auf-getauft Geld hat ee
nii viel gehatt, awwer er hot drei
Woche lang en Point daraus gemacht,
kberall se sage, daß sei Check einige
’t gut wrir for suszichtausend Dol
rs un er hot derbei uss de Tisch ge
haage ( haut Anm. d. Red.) un es ig
of mag weiter verzählt worn, un
Egid hoc Fäden wo gefragt worn is,
agi: « « Der Cornet-Lot
·sms? Losse See mich Jhne sage, Mei
liebe-r er, daß dem Cornet-Lot
Louis ei Credit einige Zeit ut is
for e hungert Tausend oder nieng
Un det, wo des hört, der lacht dann,
« Mem die Red uss dem Lunis sein Cre
dsit Einwei, o vers miht un ditlärt
Ietzt Levis s Ebers or e halbe Milljen
ihre er einge Zeit annehme.
Muse Sie Akt-i, Misier Editer, der
MiLotsLonts, der werd noch emol
; — . r un dann President vun die
J«, ' d States un dann werd er Jn
« MEZWYA sch
— mt wün nd
Mit-U tdi «
( es
Jst Nitsch- Eim
Jeß denke Sie blos empl, Mister
Editer, was aus dem Cornet-Lot
Louiö geworn wär, wann er nit Pi
nachel hätt spielt könne?
Da wär er wahrscheints heint noch
e Clötk, des heißt, wann ihn sei Boß
nit enaus geschmisse hätt!
D. O. Esq.
» - --4-4
Iststue un- cörpetverläysetuns
, Früher galt es für gänzlich aus
»sichtslos, die Körperhöhe verlängern
E zu wollen. Man ist wohl mit der Zeit
V zu der Ansicht gekommen, daß die Le
bens- und Bethätigungsweise allmäh
lich, im Laufe vieler Jahre oder Ge
nerationen, die Körperhöhe etwas be
einflussen könne. Manche aber haben
schon gewünscht, diese-S Ziel schneller
zu erreichen, z. B. wenn sie in die Ar
mee eintreten wollten und ihnen eine
Kleinigkeit des erforderlichen Körper
rnaßes fehlte.
Zwei Colorado’er aber, Prof. Da
vid B. Cropp lfrüher an der Colo
rado - Staatsnnioersitäh und For
dyce P. Cleaves, Oersicherm auch die
Frage einer raschen Körper-verlänge
rung erfolgreich gelöst zu haben, vor
ausgesetzt, daß der oder die Betref
fende mit einer Statut - Ersatqu
von sehr bescheidenem Maße zu rieden
ist. Ost kommt ja auf einenUnterg
schied von einem «-;ou, oder nicht gar
viel darin-ek, thatiiichcich Alles an.
Unserem Maschinenzeitalter ent
sprechend, soll auch diese Aufgabe ma
schinenmiißig gelöst werden. Die Ma
schine ist ein RahmgestelL aus welches
sich die zu verlängernde Person jeden
Abend vor dem Schlafengehen zu le
gen hat« und an welches sie mit Rie
men sestgeschnallt wird, die um den
Kon und die Füße geben.
Zu seiner Rechten findet der »Pa
tient« einen Hebel, durch welchen er
selber die Maschine weiter ausdehnen
und solcherarr seinen Körper jedem
Grad des Streckens unterwerfen tann,
den er haben will und auszuhalten
vermag; wird ihm die Geschichte zU
unangenehm, so lann er jederzeit auch
eine Verminderung des Spannens
herbeisiihren. Für gleichmäßige Ver
theilung des Spanndruckes am Kör
per entlang ist ebenfalls gesorgt. Die
besten Ergebnisse sollen bei einer Be
handlungsdauer von je 30 Minuten
erzielt werden. Nach etwa drei Mona
ten sollen Manche folcherart sich um
2 bis Z Zoll gestreckt haben!
Das Pferd tue platonischen
spricht-seh
Das «edle Roß« spielt im platt
deutschen Sprichwort eine große Rolle.
Es muß oft schwer arbeiten; darum
sagt man auch von dem, der es sauer
hatt uHe arbeit’t ag’n Perd.« Freilich
nicht alle Pferde sind gleicher Art,
.,Perd n Perd is’n Unnerscheed.« Wo
aber so man sie tausen? »De besten
Bär tosst man up'n Stall.« Dabei
lasse man sich jedoch nicht immer
« halten.
glattsten Pär.«
l
T Perd,
durch ein unansehnliches Aeuszere ab
»De rugsten Fahlen gäwt de
Aber wie soll man
sie pflegen? »De.Pär möt’ hebben
Water satt un' Futter wat.« Wer ar
beitet, hat nicht immer den Lohn da
von; das kann man auch an der Be
handlung der Pferde sehen. »Dat
dar vor de Drecktaar geiht,
tummt nicht vor'n Wagen.« Pferde
dagegen, die schön sauber und glatt
sind, machen allerlei Unkosten. »'n
witt Perd mutt bäl Stroh hebben.« —
,,Fette Mir —- magere Herren« Asn
stolzen Pferden aber hat der Besi er
seine Freude und zeigt sie gern. »- se
besten Piir ritt man eern vör.« Wer
damit umzugehen wei , dem fis-gen sie
leicht. » iiben Pär sund lichter-to
höoen as dree Froonålii.« Unberusene
aber thun gut, sich nicht unter die
Pferdeziichter zu begeben. Man möchte
ihne sonst gelegentlich zurusen müssen:
»Socht dat Perd un sitt darup«,« oder:
»Man mutt de Pär nich achtern Wa
gen spanne!« Auch täusche man sich
nicht iiber die höhe der Kosten. »Wenn
de Mir nicht sreeten un de Wagens
nich fluten, · denn weer dood Fahr
tnann spälen.« Wer sich also ohnehin
»aus-ihn mutt as'n Bett-I der bedenke:
»Wer nickz vor de Piir to striiten hett,
de mutt sick liene holeni«
Mist to unrecht.
Pat’s Frau war irant und Pat
hatte sich seinen Sonntagsstaat ange
zogen und war vier Meilen weit zum
Arzte gelaufen, nkn ihm zu erzählen,
was ihr fehlte.
»Atso,« sagte der Arzt, nachdem er
alles angehört hatte, »hier ist etwas
Medizin für Jhre Frau. Jch habe
die Gebrauchs-Anweisung aus die
Etitette geschrieben und mö te, daß
sie die Arznei zunächst einmal iir vier
zehn Tage prohirt; und wenn's ihr
bis dahin nicht geholfen hat, dann
kommen Sie wieder und ich werde
Ihnen was anderes geben«
«Na,« meinte Pat, sich ärgerlich
vor dem Arzte auspslanzend, »hören
Sie, Doktor, wenn Sie selbst daran
Meiselm daß die Medizin meine
ary turirt, — warum geben Sie
mir nicht gleich die andere Medizin?«
Oetvtseuhiite Stumm
Die Betriebsleitung der Marien
bader elektrischen Stadibahn veröf
fentlicht soeben ihre Berlehrsstatistik
für 1906. Jn dem mit großer Sorg
salt ausgearbeiteten Bericht findet sich
folgender Passus: Uebersahren war-:
den im Jahre 1906: 5 Speisen, 3’
hunde. 1 bahn; seit Bestehen der
Bahn tout-Un überfahren: 16
Speisen, 7 Hunde, 1 Rahe, 1 Gans,
2 Enten, 1 Hahn.
Auf Vor-kosten
Eine Erinnerung an das Jahr 1848
von h. Deiberg.
»Mir war,« so erzählte mir mein
Freund, »hefohlen worden, Vorposien
zu stehen. Doch war es nicht zur Frie
denszeit, vielmehr während des
Kriegsjahres 1848. Noch tönte vom
vorigen Tage das Geräusch der schmet
ternden Tdne der Sammeltrompeten,
das Getäus lnatterndet Flimm
schiisse, das rollen des Kommenden
nets in meinen Ohren wieder. Es war
nicht unwahrscheinlich, daß der Feind
—- die Dunkelheit nützend —- einen
t:ächtlichen lleberfall plante. Jch hatte
meinen Standort in der Nähe eines
von lümmerlichem Gebüsch und von
knotrigen, ihre Stämme gleichsam
tranlhaft zum Wasser hinabreichenden ,
Weiden umsäumten, einfamenWeihets
auf freiem, von spärlichem Geaswuchs
bedecktem Felde.
Dieser Ort hatte ohnehin etwas
Abstoßendes, aber das unbehagliche
Gefühl, das mich beschlich, verstartte
sich. während ich auf- nnd abschtitt,
noch durch den Blick auf die Wasser
gäche des Weiher-F, auf die der Mond,
t wiederholt fein bleiche-S Ancesicht
durch die jagenden schwarzen Wollen
am Himmel schob, ein abftoßend wir
kendes, geisterhaftes Licht herab
MLPFE . .
)
I
(
l
Jst-M Ultscllllllch tout-»i- suu u
Muthe, als sich aus dem unsreun -
lichen Wetter-allmählich ein Unwetter
entwickelte. Es tam ein streichender.
hestig ansetzender, heulender Wind
aus, der in der höhe ausgestaute
Wasserberge in seine Riesensangarme
nahm und nun mit diesen nassen Flu
then aus die der Gegenwehr mitleidlos
ausgese te Erde herabstiirzte.
Ein Fürchterlichei entsedliches Un
hetter, gleichsam ein Straswetter sur
Sündi und heuchler, ein « ornausi
druch es durch teine Besän tigungs:
mittel zu beruhigenden Himmels! .
Unter diesem Sturmgeheul und in
dieser Finsternisi tonnten sich —un
gesehen selbst von Raubthieraugen·—
die gesahrdrohendsten Bewegungen
unserer Gegner vollziehen. Vielleicht
waren schon zahllose, aus den Knieen
triechende Blauriicke —- unbemertt von
unseren Borposten —- durch die Gras
selder geschlichen, und nun eben im
Begriff, eine Ueberrurnpelung unserer
Kompagnien aus usiihren.
Meine Phantaie-— durch die Un
siihigteit, Augen und Ohren in mei
nen Dienst zu stellen— wurde immer
lebendiger, meine Vorstellungen wur
den immer gewaltsamer!
Jedes abweichende Geräusch ——-ost
durch mich selbst veranlaßt — ließ
mich zusammenschrecten.
Einmal —- seltsam! (--- hielt der
Sturm wie Athem holend zu neuem
Anlauf inne.
Und da wars mir, als ob Leben
diges an mir vorüberrauschte, als ob
ein Mensch sich nähere. Jndem ich
mein Gewehr fester faßte. schrie ich ein
»Werda?« durch die Nacht. Aber eben
so schnell hatte der Wind auch die
Riesenbacken wieder vollgesoaen, und
jeder Drohrus und.jedes andere Ge
räusch wurde von dem Sturmes-drau
sen verschlungen.
Die Versuche, mich meinen Kame
raden zu nähern. mich mit ihnen zu
verständigen, waren veraedlich. Jch
vermochte gegen die Gewalt des Ele
nientes nicht anzutommen. Ein solcher
Orkan hatte eingesetzt, daß sicher
Bäume wie Zweige etniclt wurden.
Wie sollte die gebrechliche Natur eines
Menschen solcher Naturempörung Wi
derstand leisten! -—- Jm weiteren Ver
laus der Zeit gerieth mein ganzes
Nervensystem derart in Erregung, daß
mein Her schier zum Zersvringen
klopfte. « de Fiber zitterte in mir,
Furcht und Unruhe hatten mich unter
dem Gefühl der Verantwortlichteit bis
zum äußersten gepackt, aber auch die
grausige Angst, einem sicheren Verder
n ausgesetzt zu sein, hatte meine
Seelenträste gelähmt. Wiederholt
sgrie ich nach lints und rechts —- ob
s on ich die Nutzlostgteit einsah —
durch den Sturm. Auch versuchte i ,
vorwärts zu kriechen, doch sand · ,
als mir dies eine Weile gelang, von
meinen Kameraden keine Spur. Sie
waren entweder von seindlichen Bad
netten bereits niedergemacht, odeer
Orkan hatte sie emporgehoben
ensebihettec
Es gab teine schreckhaiten Vorstel-r
lungen, denen mein zerriittetes Ge
rniith nicht auggeseht war. Zulesh als
die Sturinfurien in einer Wei e ihr
Wesen verstärlten, als ob sich ein
Weltumergang vorbereitete, ergab ich
mich in mein Schicksal
Ich leate mich platt aus die Erde,
um mich davor n schätzen, von dem
Sturme sortgeri en und in denWeiher
geschleudert zu werden« Kramvfhast
Rissen meine Finger in das schon von
r Fluth geloclerte Erdreich und in
die Feld-grasen
Und während ich so dalag, zitternd,
arausend, überwannt von jener an
deren Gewalt, die über unserem be
wußten Jch steht. schalt ichmich einen
tadelnöwerthen Zeinling, ries ich mig
an, trotz des Intchtbarem das mi
umgab, ein Mann zu sein, kam mir
der Gedank, daß auch die rasendsten
Elemente sich wieder besänftigten, nnd
daß in solchem Unwetter selbst der
trohigste Gegner keinen Uebeesall ge
plant haben kann. »
Das beruht te mich denn wohl sites
. fanden, st der Sturm wieder
«der meinen Körper raste, daß mir
der All-ern ausging. Ich war dem
Etsticken nahe und tief in allerhöch
sier Seelen-ach den immel an. Zu
;leht verlor ich die esinnung. Jch
Isant wie ern-liegt zur-lich und dan
stiste Nackx lag über meinen Auge-h
Was aus mir geworden, das hat
man mit erst nach vielen Monaten,
in den Wiedergenefungstagen, nach
todesgesiihrlicher Netventkanlheit, be
richtet. «
Aber auch das: baß sich mein
Haar in jener Nacht weiß gefärbt
hatt-II
Mit weißem Haar auf dem Haupt
des von Schlamm und Unratb be
deckten Körper-T hatte man mich beim
Suchen am nächsten Vormittage ge
funden, und da nach in mit, dem
stand-haften Vokpostem Leben mak,
—— Stier Behandlung der Aetzte über
geben.«
ME
Stadt aus eine-er See-rauh
Zu den schönen, im Dämmerlicht
der Sage blühende Geschichten von
Vineta, Stavoren und anderen ento
päischen Städten, welche in ihrer ur
sprünglichen baulichen Herrlichkeit
»aus des Meeres tiesem, tiefem Grun
de« liegen, und deren Paläste und
Thürme noch jetzt bei ruhiger See für
den Schiffer sichtbar sein sollen —
vielleicht sogar in Verbindung mit dem
Vernehmen von Glockengeläute aus
der Tiefe —- giebt es auch ein hübsches
Seitenstiickchen in der siidameritani
schen Redublit Guatemala. In diesem
Fall handelt es sich sogar um unzwei
selhaste Wirtlichteir, obwohl die
Volkssage dieselbe ausgeschmückt hat.
Freilich liegt diese Stadt nicht im
Meere, sondern aus dem Grunde eines
Binnensees, welcher Amatitlen-See
genannt wird. Und der Name der
Stadt ist vollständig verloren gegan
xm —- was bei einer vorgeschichtlichen
sptadt nicht zu verwundern ist. Aus
ßerhalb der nächsten Nachbargegenden
war dieselbe bisher nur sehr Wenigen
betanntx neuerdings aber hat eine
Missioniirin, welche aus dem Innern
Guatemalag zeitweilig nach den Ver
einigten Staaten zurückgelehrt ist,
nachdem sie auch eisrige Alterthums
sorschungen betrieben, einen interessan
ten kleinen Bericht über dieselbe gelie
ert. —
Diese Forscherin —— Frau W. Fran
ciS Gutes ·— theilt bestimmt mit. daß
man an tlaren Tagen durch das Was
ser hindurch die Stadt oder ihre
Ueberbleibsel noch schimmern sehen
kann, und sie hat auch einige der Gö
tzenbilder mitgebracht, welche aus der
Tiefe des Sees erlangt wurden. Diese
und andere Ueberreste lassene es als
ziemlich gewiß erscheinen, daß wir es
hier mit einer bedeutenden vorge
schichtlichen Stadt zu thun haben, de
ren Bewohner eisrige Götzenanbeter
waren und sich aus Kunsthandwerte
gut verstanden. » »
Vielleicht war es eine Stadt der
Dianas-, welche die Vorgänger derxAk
teten in Amerika waren und wahr
scheinlich auch die Stadt künstlerischer
Hügel (,,rnounds'·) bauten, deren
Reste man in der Nähe der heutigen
Stadt Guatemala findet. Leider weiß
man von der versunkenen Stadt doch
noch viel zu wenig, um derlößliche
Vergleiche zwischen ihr und jener an
stellen zu können.
Die Voltsüberlieserung svricht sich
über den Amatitlen - See folgender
maßen aus:
»Den längst vergangenen Zeiten, als
die Welt noch jung war, stand hier
eine wunderschöne Stadt mit herr
lichen Palüslen, stolzen Thürmen und
schönen Gärten, bewohnt von einem
glücklichen Volke. Unter den vielen
Götzenbilderm mit denen die Tempel
und andere Bauten geschmückt waren,
wurde das «goldene Säuglingstind«
am höchsten geschätzt: es stand in ei
nem Schrein des Königstempels und
war aus reinstem Golde getrieben.
Jahrhunderte hindurch blühte «ese
Stadt, aber in einem großen Er be
ben ging sie schließlich unter, und ihre
Stätte füllt jeht der See ausf«
Es sei nur noch hinzugefügt. daß
der Glaube an das «goldene Säng
lingstind« noch heutzutage start beim
Volte ist, und viele Taucher jederzeit
bereit sind, gegen ein geringes Entgelt
siir Neisende andere Religuien aus
dem See zu hohen, — nur weil jeder
dieser Taucher glaubt. er tönnte bei
irgend einer dieser Gelegenheiten am
Ende das goldene Kindsindent
l
Der recht-e set-Uner
Ein Berliner fährt nach Köln und
besucht dort drei Schulfreunde. Nach
dem sie verschiedene Lotale besucht ha
ben, gehen sie Morgens nach Hause.
Auf der Rheinbriicke stellen sie sich an
das Geländer und schauen in’s Was
ser. Der Berliner bekommt das
Uebergetvicht und fällt in den Rhein.
Am Ende der Brücke wohnt ein Sei
ler, der gerade sein Geschäft ausmacht
und ein langes Seil heraushängt.
Der eine springt hin. rei t das Seil
herunter, bindet ein Stii hols, wel
ches in der Nähe lag, an und wirft es
dein Berliner zu, welcher im letzten
Augenblick es noch erfaßt. Die drei
Freunde ziehen nun den Berliner aus
Leibeslröften soweit hoch, daß sie mit
der band zufassen lönnen und ziehen
ihn dann über das Geländer auf die
Brücke. Da trägt der eine Freund
aus Köln: »Was halt Du Dir denn
gedacht, als wir Dich nach oben zo
gen?« — Der Berliner: »Ich dachte,
als ich so schwebte: läßt Du jetzt los,
fallen sie oben alle drei auf den
Rücken!« '
Its-leih
« Kellneu «Wiinschen Sie dunkles
oder bestes Werk
Gatt: aAch herrjeh, hier is es ii so
dunkel, gam Se mir nur ä helleök
. Thus-nieset site-sub
Nach dein 100. Geburtstage von V.
G. Anderlen ist bekanntlich dessen Ge
burtihaus in der sitnenschen haupt
stadt Odensee von der dortigen Ge
meinde angetaust und zu einem An
dersen - Museum umgestattet worden.
eßt droht dem »Geburtsbaus« des
’ldhauers Bertet Thorwaldsen in
der Kopenbagener Grönnegade das
Schicksal der Niederreißung, und die
Presse der dänischen Residenz bringt
den Erwerb und die Umgestaltung je
nes Hauses zu einer Erinnerungsi
stätte an den größten standinavischen
Bildhauer in Anregung Bisher
scheint sie damit allerdings wenig Er
folg zu haben. Einmal existirt be:
tanntlich in Aopenbagen bereits ein
Thorwaldsen - Museum mit den
sämmtlichen Werten des großen Pla
stiterg in Abgiissen und seinem
schmudlosen Grabstein in dem mittle
ren Hofraun1, dann aber ist diese Ge
burtsstiittc wahrscheinlich apotrypb.
Nach dn bwbn ükuokmnmn An
nahme wurde Albert Tborwaldfen am
19. November 1770 auf dem Schiff
geboren, das leisten Vater, den Wän
dischen Schiffsgallionsschnitzer Thor
tvaldsen von Rentjavit nach der dani
schen Hauptstadt führte. Jmmerbin
könnte deshalb doch die Kinder-» nnd
Anabenheimftätte des großen Künst
lets für den Aopenbagener Lomba
triotismus ein gewisses Interesse be
sitzen.
—
Wo liest das Glücks
Wo liegt das Glück? Jn Deiner
Jugendzeit!
Wie klingt und Jsingt es aus dem Kin
derberz en!
Dann lommt das Leben init demGram
und Leid
Und untertaucht das Gliiel in tausendi
Schmerzen
Wo liegt das Gliicl? Jn Deiner eia
nen Brust!
Sei voll von Bruderlieb und Frenn
des-treue!
Und in Dein Herz strahlt Dir zurück»
voll Lust -
Ein goldner Sonnenschein und Him: »
melsdläur. s
Wo liegt das Glück? An Deinem eig·s
nen Herd,
Jn Müh’ und Arbeit für die treuen
l
Lieben.
Selbst die Entsaaung wird Dir lieb
und werth -- —
Und flieht Dein Glück, hast Du es
selbst vertrieben.
Los-Some stemtutieemeeh
Jn London bestanden im Jahre
1234 die königlichen Betten noch aus
Strohsäckem 1246 waren alle Häuser
noch mit Stroh gedeckt; 1300 war es
ein grotzer Luxus, aus einem zweirädr
rigen Karten zu fahren; 1351 bewil
ligte das Parlament dem Könige statt
des Geldes allerlei Eßwaarem 1509
hatte man in London noch leine Ril
ben, keinen so l, leinen Salat, man
siihrte sie erst piiter aus den Nieder
landen ein:1Ft31 trug die Königin
Elisabeth die ersten seidenen Strümpfe
und 1577 brachte man die ersten Ta
schenuhren nach London.
-
Bise- Gnuislem
Buck,halter: »Der Kunde, der ge
csklxern geheiralhet hat, will Sie spre
en.«
Feirathsvermittleu »Um Gottes
wi en — sagen Sie ich« bin nicht zu
hause«
Unterseslerlich.
Frau lz abgehenden Köchin):
»Das muß Ya- sagen, an Ihnen hade
ich ein tüchtiges Stück Unverschämtheit
lennen gelernt «
Köchin: »Ja, ja, schaun S, Ma
dam. der Mensch lernt net aus in der
Weltt«
Geisissenosisiigr.
Raubmörder Czu seinem Vettiieidis
ger): »Bei-i Rechts-ade es heißt
doch: « öse Menschen haben keine
Liedei«:... Soll ich da nicht in der
Hauptvethaiidlung bog Lied: »Ich
weiß nicht, was soll es bedeuten...«
ansiiininen72«
III Oeainzihenier.
Schonspieletssöhiichen (bas iniPaes
tett si t, als der Vater mit saulein
Obst wotsen witd): ,,Vaiee, work
mit einen Apfel ’tiiniet!«
Umschwung«
Freund: »Aber. was seh’ ich, heuies
bisi Du so sidel, und gestern noch
warst Du in so gedeiicktet Stim-;
mung.« » « · J
Dichter: »Na, ietzt bin ich eben in
—geduickiet Stimmung!«
Er reist zum Oetqiiiisem
hete: Osten Sie mal, Sie sind
wo l ein atmet Reisender und suchen
Ae it?«
Sieoiiim »Als wie icke? Nee, Män
neien, det hain mer denn doch noch nich
nöthizk
Muse-Dianas
Ek iSchFisisielledi «höii' ich doch
Sioss zu einein neuen Gedicht.«
Sie: »Und ich zu einem neuen
Kleide.«
III-erstatten
»Was? Sie junger Mann denken
schon ai« Heiratheiii Können Sie
denn schon eine ainilie uteehalien?«
»O, niehe als e ne! Jch bin nämlich
sie-notori«
Jst-le Zweite-einsah
Ein Burgemeister-, der gleichzeitig
Guisbesiser ist, eigt in der Zeitung
an, daß er ein fe ies Schwein zu ver
iaufen habe. Tags darauf meidet sich
ein Schweinemetzger bei der Frau
Bürgermeister.
» s der Bürgermeister da-.’-«
» n, er liegt aber noch zu Beit«
ann ich das Firiel ’mal schmi«
It
such eine itiiieritiinnny.
Buchhalter: »Herr Chef, nun bin
is« dreißig Jahre in Jhrem Dienst,
bitte, fehen Sie meinen Kopi. meine
Haare habe ich in der Sorge um Sie
verloren! Ich möchte nun bitten. für «
mich etwas mehr zu thun!«
Chef: »Lassen Sie sich ans meine
Rechnung eine Perriicke mass-ens«
Ein Fern-Linn
»Bettler Uzem Ranfinann): »Wenn
Sie mir schon nichts geben« da sind
Sie- wenigstens so gut nnd wechseln
Sie mir siir 20 Kronen Heilerstiicie in
Gold urn.«
Intiieter Karl dee stinitr.
»Hirnmel. Deine Frau zanlt uns
leist und streitet aucb inunekrvalirend.
Ehemann (seufzend): »Ja, »in mei
nun Wiche geht die Sonne nie aus.
» Natur-wunder.
l »Den sum Minn- häne ich ffagi
nicht wiederetkannt, so vekjiinat «te
? er aus mit seiner Perriicke nnd seinem
fneuen Gebiß." »
T »Ja, der wird ieiilter, desto jun
»ger."
—,.....
Ein fetter Austritt-.
»Wie kannst Du nur mit dem gries
grämigen Rentier gehen? Der macht
ja immer ein so treinerlichez Gefahr«
»Woh! wahr, daiiir lockst aber sein
Geld um so mehr."
Ausnleiei:. .
Frau: »So« denn meine Meinung
niemals gelten?«
Mann: »Gewiß. mein Töubckeni
Wenn wir einer Ansicht sind, so gilt -
Deine Meinung, sind wir oder ver
ickkeidener Ansicht, io qiit meine Mei
nung!«'
Richtigstellgmm
A.: »Man sieht ja den alten Herrn
Müller gar nicht mehr. Der hatstch
wohl zur Ruhe geietzt’?« ««
B.: »Nein. der ist gestorben«
A.: »So, io; dann hat er sich also
zur Ruhe aetegi!«
Der Fleißinr.
Bureauvorsteher: »Ei, Donnertvet
ter, jedesmal, wenn ich Abends aus
dem Bureau komme. da ist mir der
I«
rechte Arm eingeschlasen·
Ein Schlatt-einen
l. Student: »Mit-zuf hast Du denn
drei Betten aus Deiner Budes«
2. Student: »Doch sehr einfach, da
mit, wenn ich Abends Alles doppelt
setze, ich ganz gewiß in eins- tommel«
Wie meint sie-»si
Fkam »Sie müssen zugeben Anna,
da ich mein Miiglichstes aetlzan habe,
Sie ordentlich zu ek,ziet-,en.«
Dienstmädchen: »Ja, gnädige Frau,
das ist wahr. Wenn Sie nicht wären,
nachher tvär’ icii die nichtenuyigfte
Person von der Welt!"
Gutestun-is
Junger Arzt lzu einem Herrn, der
ils-in gegenüber wohi:t): »Nun, meist
Lieber, was fehit Ihnen--m
bekr: »Nic.t!e!"«
Arzt: »Und dann kommen Sie zu
tnir?«
Herr (vertrauiich): »Ja, wissen-L
das schaut so dumm aus, wenn den
Franzen Tag teiner zu oihnen kommt;
fiir morgen ist meine « lte dran!«
Monat-s eineo Streitigkeit
Die Menschen möchten sich alle buck
lig lachen, mir wars lieber, ich tönni«
mich grad’ lachen.«
Odeiuiseer Widerspruch.
Panloslielhelw »Du ahnil nicht«
Freundes , was meine rau mit alles
agi, wenn sie einmal » sprachlos-« ist.«
I
Eine Moderne.
»Ich hätte nicht gedacht, liebe Rola,
da »Du so bald geschieden sein wür
de t."
»Ja, s war wirklich ein unver
bosstes liicl!«
l ist-dein
; »Wie ich sehe, sind kräulein Elli
zum zweiten Male verlo t!«
. »Nun, ich werde doch meinen beiden
Schwestern nicht«- nachgeben!«
! Getränkte Eitelkeit.
s hausfrau (zur Betllerin): «Ich
’würde Jhnen ein Paar Schuhe voll
mir scheute-h aber sie werden JW
zu tlein lein!«
L «Oho!«
Qui-ell.
»Gut der Aufenthalt in der Tritt
terbeilanitalt wirllich so qualvollli«
»Alter Zecher-: »Und ob! Bedenken «
Ste, von meinem Zimmer aus
ich Ausblick auf drei Bierlotale.«
-.-»----.. .«
Der Gerne-nd met Retter-.
Tautilt lzu seiner amilie :
»Wartet Kinder, mit dieser alte)n
Name hat es eine belondere Bedeu
tung, tlt habe dgtiiber eine Bemerkung
in meinem Nottzbuch flehen: aha, da
Ist sit la lchvxlz llielt): Der Ruine ge
enkttbheirha bjeitndet dsich ein kleines
u, In ern es boriili
gebackene Forellen giebtt« « a ch.