Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 16, 1906)
ZRda. Roman von C. ZUraddoty (9. FortfeyungJ «Sein hekz erwacht erst nach und z;«ckd. und et erschrickt selbe davor.« « te sie sich ais Erklärung fiie seine ti. »Ein Mann von seiner jun-al n, ritterlichen Natur wird genau der Akt lieben svie ich liebe. Er "ede meinem Herzen eben so nahe ) IM. W tax-gänzlich mittellos mä ke. das ist gen-i . Jch sehe einen HA hensin ihm. "’ apa wir-d«1ich freuen; wenn das wahr ist. was Jvan be , Auweh daß unser Heim in den .5"n den von Wuchetern fei. ist es au die hschsie Reit, daß ich daran denke, eine glänzende Ehe einzugehen« . Ein hattet Zug legte sich um ihren Mund. der die ganze Schönheit ihres " Gefiel-Des wie mit einem Schlag hin mgzuwifchen schien. »Die »Sonnenblume« wird heute whl wieder in Stand gefekt fein,'« Kälte Colin nach kurzer Pause zer »Es Ist Ihnen. wie es schrau. Irr-r siel daran gelegen. uns wieder los zu ietonimen,« warf Edith koleit hin, « ohne daß es ihr mit dem ernst gewe sen wäre, was sie gesagt »O, nein,'« erwiderte Guido. vor Qerlegenheit erröthend. »Aber es Muß ja sehr langweilig silr Sie sein. Ich habe den ganzen Tag zu thun und morgen muß ich fortfahren Die Ver abredung ist schon lange getroffen.« Er stammelte die Worte mit stei der Verwirrung und sah im Geiste — Immer Adas holdes Antlitz vor sich. «Sie brauchen Ihre Geschäfte-»mei netwegen nicht zu vernachlamgen, Gnido,« bemerkte Edith sanft. »Ich bin lehr glücklich hier, weil es Jhr heim ist. Sie müssen uns aber dann auch in dem unseren besuchen. Papa würde sich so sehr freuen, Sie zu fe «hen. Sie haben es versprochen, zu lommerh und nun darf es absolut lein Zurück geben« » Er errieth den Doppelsinn ihrer Worte und antwortete nicht leich. In diesem Augenblick wurde triqucht talche hereinge racht nnd Edith erhielt ein Schreiben ihres Vaters, in dessen Lettiire sie sich mit sichtlicher Erregung : beriieftr. »Sie werden mich fiir sehr unartigI halten, aber es interes irte mich, zu er- - fahren, wie Papa s Mißaefchict, welches wir mit der Yacht hatten, auf gefaßt. Jvan hat ihm doch von Perrin » aus telegrsaphirt, und Papa will nun wissen, was er dort thut. Er besteht: «darauf, daß wir gleich nach Hans-ei zurückkehren Wollen Sie den Brie lefen, Guido, und mir rathen, was ersir zu thun haben?«· Eine Hoffnung erwachte in Colins — Herzen; er verneigte sich, nahm das - Schreiben aus den zitternden Händen M Mädchens und last «««,Mei"e liebe Editht gerichtetes Telegramrn bekom s , welches die Unterschrift Jvan Met; ich vermuthe, dasselbe ist von· « åch habe eben ein aus Perrin an .. » M vDeinem Bruder, dem Thunichtaut, »dem es nahezu gelungen, sich und Dich -Ims Leben zu bringen. Was ihn be -i-sst, so wäre mir nicht viel an ihm sagen gewesen, aber ich will nicht ein nxir iheures Dasein auch auf Eber Spiel gesetzt schen. Sktzc mich te ·-:.,!egrapbisch davon in Kenntniß, daß Du unvekteyt bist, und danke Hexen Itiido von Colin in meinem Namen «caß er Jür Dich Sorge trägt: dann »So-inne ofort per Bahn zurück und iimmere Dich nicht mehr um die Yv Jst-acht die meinetwean auch zu "Srunde gehen kann. Was thnt Jvan « is» in? ch habe begründete Ur · , zu w nschen, daß ich davon in Mir-iß geseht werde. Schutze ihn auf unbekantroortliche Weise: .2»; » t mir weh genug, zugestehen zu i; ;v en, daß mein eigener Sohn Der ";.-siesrk- ist, welcher Friede und Ruhe EIN-eines eins am meisten gefährdet « Dein ch zärtlich liebender Vater — Daniel Tredegar.« Guido Colin reichte ihr mit ernster Miene den Brie. »Ich weiß ni t, was ich sagen soll, « erwiderte et, »Sie müssen ihm unbe dinai ein Telegramm schicken, Jemand dsn der Dienerschaft mag es ais-bald besorgen Im Uebrigen —" Sie betrachtete ihng mit lebhaftem Interesse und rief dann achselzuckend: Keines von uns Beiden ist über -g-ans Thon und Lassen otientikt «befiitchie nut. daß Papa mir ir nsd eine große Sorge verheimlicht Sen-n vielleicht Wechsel ausgestellt die et nun nicht einlösen kann -« Eisen ja wie leichtsinnig die jun Mehwsfizieee ost sind! Mein r hat fasi m te ich sagen. das MS iiberall bei bt zu Lein; er er reitet. ese Iagi er er äli und W kostbare Ges nie und führt ein · . elegantes Leben. doch das Al w sen Sie ja ebenso gut wie ich Jvau hat immer ein ver i — s- isches Dasein gesiihei. Ge Ws kann et noch in keiner » Msenbeii gewesen sein« denn ich neg, dass seine Tascken voll «— LPaeden fügte et hastig hin ,,iiMick-Hisi es ein Verraih an Heut-NOT da ich diese-?- Um . un "-« gleich geworden I »Ich werde nach Hause fahren,« sprach sie mit raschem Entschluß. »Woclen Sie mich zut Bahn bringen, Guido-? Vielleicht sehe ich Sie lange gen hindurch nicht. es sei denn, daß « ie sich entschließen, mir bald zu sol gen.« Die Worte waren in steigendem Tone Mem und er deutete den Blick, welchen sie ihm dabei zumars, auch so, wie et gemeint war. »Sie sollen in wenigen Tagen von mit Nu ticht erhalten," entaegneieer und wiik e sich, als er diese Worte e sprachen, gerne aus die Sange gebi en haben, denn et sagte si , daß sie nur feine feige Ausftucht seien. »Ich ve Fleite Sie mit Vergnügen zur Eisen ahnsiation,« fiiqie et nach kurzer Pause hinzu. »Es geht um zwölf Uhr ein Zug ab, ist Jhnen derselbe zu Izeitia?« »Nein, er vaßt mir,« entgegnete sie mit matter Stimme und sagte sich dann, daß feine Art eine unheilvolle Kälte bekunde. »Meine Jungfer soll glei packen, ich nehme nur das Nö thig e mit mir, das Uebriae mag an Bord der »Sonnenblume" gebracht werden« ·' » »Wenn Sie das Telegramm an T Ihren Vater aussetzen wollen, so werde sich es gleich durch einen Diener weg-· schicken.« Sie neigte das Haupt und erhob sich vom Frühstückstischr. Jn diesem Augenblick vernahm man :die Stimme des Pastors draußen in »der Vorhalle. Edith verließ das Ge mach und aing mit kaltem Gruß an dem alten rrn vorüber. »Ich ha diesen Mann." sagte sie sich. »Er trat gestern zwischen uns J und heute ist er schon wieder da. Lhne jenen intriguanten Geistlichen wäre JAlles gut gegangen, meine Liebe muß schließlich auch seine eisiae Zurückhal tung schmelzem er gestand, da? er mir freundlich gesinnt sei und er iebt teine Andere. Da " ihn anbete, so dürfte das doch wo l genii en, um ihn siir mich zu gewinnen. habe viel gewagt! und will auch noch mehr aufs Spiel ’ setzen. Er ist nicht gleich anderen Männern.« Kurz nach elf Uhr verließen zwei Wagen den Schloßhof; in dem einen fuhr Guido mit Fräulein von Tredes l gar, in dem zweiten die Zofe mit dem Gepäck. Colin hatte den Pastor von dem geänderten Programm in Kennt niß gesetzt und dieser war wieder nach dem Pfarrhofe zurückgekehrt Dein junge-: Mädchen düntte die Fahrt schreckiickt kurz. Colin seinerseits fand sie un Shzuek lang. Das werde Ihnen schreiben, sobald ich zu Hause angelanat bin, und ich werde Ihrer unaufhörlich «edenten!« sprach sie, Guido zum Abschiede die Hand reichend. »Haben Sie denn tein einziges freundliches Wort, welches Sie mir mit aus den Weg geben?« In diesem Augenblick thaten die Pferde einen Seitensprung, und ängstlich aufschreiend, klammerte sie sieh an seinen Arm. »Es ist gar teine Gesahr,« bemerkte er mit überlegenem Lächeln. «iibrigens ist die Station auch bereits erreicht.« Der Wagen hielt an, der Diener sprang vom Bock und meldete, daß es die hdchste Zeit sei, weil bereits das Signal des einfahrenden Zuges gege ben worden sei. Colin eilte zur Ka e, löste die Fahrtarte, kaufte noch ra eh ein paar rlluftrirte Zeitungen und hob dann das junge Mädchen in das Kouper. « »Ich danke Ihnen vielmals. ch werde die Blätter aufheben, weil sie mir dieselben gegeben haben,« sprach sie, sich noch aus dem Fenster lebnend, um ihm die hand zu reicher-« »Kann ich sonst irgend etwas für Sie thun?« fragte er rasch. »Sie werden mir schreibenP »Fa, gnädiges Fraulein, gewiß!« »b, Guido. wie talt Sie sind! Ver essen Sie denn, was sich gestern zwi chen uns zugetragent Sie sagten mir doch, daß Sie mir gut seien — und ich—ich liebe Sie! Fur mich handelt es sich um Leben oder Tod!« Die Lotornotive psifs, der Schafs ner forderte Colin auf, zurückzutreten Er sah Edich leidenschaftlich glüh ende Augen, die sich aus ihn richteten, er lüstete den hut und stand bar haupt da. Dann vldzlich bemerkte er. da ihn aus einem anderen Wes-goss Ln r ein zweites Augenpaar ver o- te, und dasselbe scharfer ins Au se - end, setz-: d « es zwei genvaar Lang on ge «re, dein . welches er liebte. — 17. Nachdem er dem Eisenbahnzug nachneblickh welcher Edith Tredeqak non Deverill soetgebracht, verließ Guido Colin die Eisenbabnsiation » und schickte den Wagen fort. Er jagte zdem Bedienten, daß er zu Fuß nach shause gehen werde, und dieser schien jeingermaßen überrascht denn der Weg E war ein ziemlich weiter. I «Ob mich Ade wohl gesehen hat?« idachte Guido mit einigem Unbehagen !«Mein Gott, Frauen bringen doch · immer Sorge nnd Kein in das Leben Her Männer; ich fii rte eitsso ruhige ?Dasein. bis ich Ade kennen (etnte!« Er knickte mit dem Stock ein paarj ;Blumen und blickte ihnen reumiithi sj nach, die Empfindung habend, also ; fer ein unfchuldiges junges Leben set-. f störte. L »Ich mbchte wohl wissen, wag Ada· gedacht, ihre Augen waren auf mich gerichtet ——— sie muß bemertt haben, mit welcher nnigteit Edit Tredegar rion mir Ab chied nahm. bie it ein fehönes Weib, eine impofante rau, i und wenn ich mein Alpenpeilchen nicht i efehen, wer weiß, ob ich mich nicht in ! e verliebt haben würde. Die ganze Sache ift aber ein Unglück, ich fcheine ihr eine tiefe Neigung eingele t zu haben, während ich mir nichts nde res träumen ließ, als daß es eine gute Kameradfchaft fei. ch fürchte mich fvor der Zukunft, ich stecke vor jeder ,Handlun» zurück, we ,e Schmerz be reitet, un ich muß es doch thun.« , Gedankenvoll schlug er die Richtung nach Schloß Deverill ein und su te )im Pakt einen fctsattigen Platz. it Ungeduld harrte er des kommenden Ta es. an welchem er Ada im Wald Hvie er treffen würde; er hatte ihr ja fo Vielerlei zu icgen, fo Bieterlei, was Isie sicherlich nicht erwartete, zu hören. ’Ah, am folgenden Tage mußte er doch sauch mit an Tredenak reden, viel I leicht ihm in f arfer Weise feine Mei ’ nun sagen. — r tonnte sich auch da- ; tau gefaßt machen, einen zärtlichem . Brief von Edith zu erhalten und den- ; :felben beantworten zu müssen, wasl jedenfalls das Peinlichfte von Allem( war. Es schlug fünf Uhr. als er end lich, dem Schloge nahend, zu feiner Ueberrafchung, van auf der Terraffe fah. Der jun e Mann tam ihm mit ausaeftreckten rmen entgegen. »Da bist Du ja, Colinl « fing gerade an, rnir darüber den vsf zu zerbrechen, ob ich allein werde speisen müssen. Warum ist Edith fort? Ver muthlich Nachrichten von Papa? Es ist stets sein Lebensberuf, anderen Leuten die Freude zu verderben-« »Deine Schwester ist allerdings nach Hause zurückgetehrt, weil Dein Vaterl es wünschte.« « »Hast Du den Brief gesehen ?« »Wenn auch. so bin ich nicht be Jmiißigt, Dir den Jnhatt desselben be ; tannt zu geben« ; »O. ganz wie es Dir beliebt. Jch ;bin des ewigen Tadels meines Herrn HBaters müde. Jch kann nichts thun, »was ihm behagt. Warum hat er mich in dem Glauben groß gezogen, daß ich einst Ber e von Geld erben würde, wenn es ich je t herausstellt, daß er kaum das Not wendigste besitzt. O, jetzt habe ich mich hinreisen lassen, Dir mehr zu betennen, ats ich wollte — aber das macht ja keinen Unter schied zwischen Dir und Edith, Du bist zu rechtschaffen und aufrichtig dazu. Nein-tin mich, Du sollst die Wahrheit wi en, es ist Dein gutes Recht. Edith tennt die Situation nicht. sie abnt nicht« daß wir arm sind wie die Kirchenmiiuse, daß unsere Be sitzung über und über verschuldet ist, daß unsere Gläubiger uns jeden Tag vernichten können —- schiindlich, nicht wahr?« Colin lauschte überrascht diesen Worten. Herr von Tredegar senior galt siir einen wohlhabenden, reichen Mann. »Das ist böse Kunde Jvan, und doch fährst Du sort, gleich eineinRoth schild zu leben.« »Ich kann es ja gar nicht, aber die Welt steht mir ossen, und ich bin jung, warum oll ich da den Muth sinten lassen? ein gutes Aussehen mag mir vielleicht auch von Nutzen sein. Jch sollte heirathen. Doch nein, ich tönnte es nicht ertragen, mich an eine Frau gebunden zu sehen, denn ich liebe sie ja alle, vorausgesetzt. daß sie hübsch sind.« s »?Bsst Du heute in Perrin gewe rn « »Nein. Jch konnte kein Pferd be kommen, das die Fahrt zu leisten irn Stande ewesen wäre. ich muß an Fräulein picer schreiben; sast bin ich es müde, mit ihr u spielen. Kleine hexe, sie hat mich chon genu getester —im Grunde genommen« i sie ja doch nicht mein Genre und ich kann mir ebenso gut eine Andere suchen.« Colin lauschte cZiemlich gleichgilti Evans Warten. r wußte nur, das riiulein Spieer Kassirerin sei, und vermuthete, daß Mädchen ihres Schla ges leicht Geschenke von aller Welt annehmen. »Jvan,'« sprach er ernsthaft, »wenn das, was Du mir von Deinen , mi lienangelegenheiten erzäblst, wa r ist, wäre es du nicht die höchste Zeit, daß Du den Versuch machen würdest, das Leben ernsthaft auszunehmen?« Jvan Trebegar lachte laut auf. »Jetzt noch nicht, mein Lunge ietzt ist noch gar nicht daran zu enten, das Leben iit zu kurz, um sich zu quälen und zu plagen. -ch stehe nicht ganz freundlos da, un die Familienbei zietiungen rnit dein Schloßhetrn von Teverill können rnir nur von Nutzen sein. Sieh nicht so finster drein, las-, uns lieber zu Tisch gehen, ich bin hungrig. habe ich Dich denn, ohne zu wollen. irgendwie beleidigt? Jch weiß, daß ich ein Thunichtgut bin, aber ich Jwill mir alle Mühe geben, mich zu bessern. Vielleicht hätte ich heute ichon Idamit be vnnen, wenn ich nicht ein reizendes eil- seid-nur« »Bitte Anderes« fragte Colin ver sichtlich. »Ja, eine Andere, anmuthig wie eine Wiesenbluine und grenzenlos schüchtern« Er sprach so- ernsthast, daß Cvlin unwillkürlich ironisch rief: «Teusel, diesmal scheint es bedenk lich zu seini...« »Pa?, Du verstehst die· göttliche Leiden chast nichts-bei Dir ist Alles -.—.. Theorie, bei rnir Wirklichkeit Wer die Zauberin ist, welche mein leicht empfängliches Herz zum hundertsten Mal höher schlagen läßt? Noch habe ich keine Alnung davon, aber ich »wer-Te es fchon heraus-finden Sie wohnt irgendwo dort Mühen im Hü gellande; ich habe ihr schon Stunden lang nachgestellt ohne ihren eigent lichen Aufenthalt-Hort entdecken zu »inn nen, trotzdem bin ich des schrießtrchen Sieges gewiß.« « Er fah den beunruhigten Blicl nicht, welcken Colin ihm zuwarf, es entging ihm auch, wie die Hände des jungen Mannes sich ballten. »Driiben irn hiigellanbe sagst Du?« fragte er in nervdler Ungeduld, um gleich darauf sich selbst auszulachen — es lebten ja viele Familien dort drit ben. und es war this-richt, anzunehmen, daß es gerade Ada fein müsse, welche es Jsvan Tredegak angelhan habe. »Wenn Du nicht der theilnnhin leseste aller Menschen wärst, Colin, nsiifztest Du meine lieineGottheit schon gesehen, ihr schon gehuldigt haben; ich echze nach ihr; aber von der Liebe allein tann man nicht leben, und wenn wir seht nicht zum Speisen gehen, muß ich mir noch vorher einen tleinen Jnibiß verschaffen-« Er triillerte ein Liedchen vor sich Fin, und der Gesichtsausdruck seines kreundes entging ihm vollständig Während der Mahlzeit war Freve ar mürrisch; er hatte ein Telegramm eines Vaters bekommen, das erGuido« Colins vorles. Der alte herr forderte seine sofortige Anwgnheit zu use. »Du mußt gehor n·" gpra Co lin kurz, denn die Audsi t, sich des; jungen Mannes entledigen zu können, l war ihm äußerst ivilltomrnen. J »Das wäre Dein Rath? Jch bin» ganz und gar nicht in der Laune, dem-— i selben Folge zu leisten. Zu Hause isti ei- lan weilig, und hier huldige ich vor s dein ltar einer neuen Gottheit.'«k s »Deine Goitheit, wie Du die Dame ! zu nennen geriihst. begehrt aber viel-z leicht gar nicht nach Deiner Huldi- » gnug-l'« Jvan blickte hastig empor. Der scharfeTon, mit welchem sein Freund diese Worte sprach, besiemdete ihn. » »Die Weiber find sich alle gleich —- ’ eine tleine Schmeichelei aus dem i Munde eines hübschen Burschen, und fie sind vollständig gefangen genom men. Jch hoffe nur, ich habe Deine poetische Ritterlichteit nicht wach erri fen, und Du fühlst Dich nicht ver acht, in fremdem Revier zu piirschen. Wenn Du mit mir streiten willst, dann gehen wir lieber auseinander.« , »Es thut mir leid, wenn ich Dich einen gewissenlosen Thunichtgut nen nen muß," rief Colin heftig. »Je eher Du mein Haus verläßt, desto lieber ist ei- mir. Die Meinung, welche Du von den Frauen im Allgemeinen hkgst, ist erniedrigend, und ich finde Dein Be nehmen ebenso untorrett wie unschön.« Jvan Tredegar war todtenbleich geworden. »Bei Goii, wenn wir uns nicht in Deinem Haufe befinden Ioiirden,« rief er mit geballter sanft, indem er ein paar Schritte au Colin zutrat. Dieser erhob sich, in jedem Zug sei nes Gesichteg lag der Ausdruck gren zenloser Verachtung »Schone mich unter gar leinein Vorwande, bier bin ich, Du siehst mich bereit, Idee Wort u wiederholen, welches ich ausgespro en, bereit, es mit Dir auszufechteii.« »Ich bin lein Straßenriiuber, Co lin, und ich würde unter ar leiner BedingungiDir als Kämp ender ge genübertreten. Du siehst Vortheilaug meiner «lflosigleit, um mich zu be leidgen, s it nicht edel. Eines Ta ges werde ich wissen, in welcher Weise ich Dir heimzahlen kann; ich schulde Dir eine Kleinigkeit, und Du befürch test, dag ich mehr fordern lönne. ch werde ein Haus alsbald oerla en und an Bord der »Soniienblume« schlafen; des Morgens fahre ich dann fort. O ja. ich weiß, daß es untlug sein mag, mit einem Manne leich Dir Streit zu suchen. Vielleicht tEdith von mir mit Dir eredet, wenn das auch ein schltchter ohn wäre iir Als lei, was ichsiir sie whom un, ich wünsche Dir ganz ergebenst Lebe nwhl.« - h Er Zernagt- Tich ironisch und sagte dann hinzu: »Wenn wir einander wieder bege - nen, so soll es geschehen. als ob w r Fremde wären » es sei denn, daß Du mich um Verzeihunge bilteft." Er verließ das · mach und eine Stunde später befand er sich an Bord seiner York-L Eine lange Zeit saß Colin da; er konnte nicht begreifen, daß dieFreund fchaft seines halben Lebens mit einem Male auf ehört haben lolle, zu be stehen. r erinnerte sich an Jvan Treoegar in seiner glücklichen Kind heit, als Jener noch ein fröhlicher, oldlockt er Junge gewesen, der slels nheil leitete und stets Tollheiten trieb. Als Schullnabe, auf der Uni versiliil und dann im Leben der Proben Weil halte er immer den Nu eines achtlosem leichtleb« en, aber gantmiithis gen Burschen beibe llen —- nnii sollte l mit einem Schlage Alles aus sein. i 18. Am folgenden Morgen, als Colin--« Aus dem nsler sah, war von der «Son«nenb um« nichts inle zu sehen ankern ball- bedauernder eufzer ent schlupjle fernen Lippen. « Seinen Hunden nfeifenlz begab er sich nach dem Fried ilck an txt-Strand Rze war Ihm die lt so schön, der hrrnmel so wolkenlos vor elornrnen zkvie heilig und Jein herz pp le höher, m nicht etnzudommender Freude ; «Jch bin froh, daß ich reich bin,«urn Ada’s willen,«sa te er sich, indem seine Blicke wohlge ällig zum losse finüberschweiftem »Jn einem ahr, o Gott will, wird Alles anders und besxkr sein als jetzt.« ls der junge Mann eine Strecke Weges gegan en, vernahm er den us schlag eines serdes und sah uiimi tel bar darauf einen seiner Diener, der niit der Pofttasche dahergeritten lam. Colin beschloß, nochmals umzutehren, und wenn er allein war, sich zu über zeugen, was die Post ihm gebracht ha en würde. Mit Ungeduld sah er, in das Frühstücksziininer tretend, dem Manne zu, wie dieser schwerfälli Zei tungen und Briefe sichtete. ann, stauin hatte der Diener das Gemach Iverlassein trat er hastig hinzu, grif! Jriach einem in Ediths ivohlbetannter ; Handschrift abgefaßten Brief und las: E »Mein lieber Guido! Du siehst, daß ich glücklich zuTJause angelangt bin. Jch habe die ganze Zeit hindurch nur an Dich gedacht. Entsinnst Du Dich der weißen Roxr. welche Du mir gegeben? Jch trage ie an meinem Herzen, werde mich nie von derselben trennen und taiin in Erin neriing an die Güte, welche Du gegen niich an den Tag gelegt, mich auch nur der vertraulichen Ansprache des »Du« bedienen; iclä habe Papa noch nicht mit getheilt, da ich oerlobt bin, aber ich weiß, daß er sich dessen freuen wird, e: hat eine so hohe Meinung von Dir. Er sieht angegriffen und alt aus, mein Herz blutet für ihn, er hat schon hunderterlei eFragen über Jvan an mich gest-at mit dek Absicht, Tit eine Menge zu sagen, habe ich mich niedergesekh aber ich fühle mich heute des Schreibens unfähig, ich tann nur on mein Glück denten und an meinen Wunf . Dich in meinerNähe zu haben! Wirst - u Papa bald einen Besuch ab staiten? Vielleicht würde er Dir an vertrauen, was ihn quält, und ich bin gewiß, daß Du ihm helfen könntest. Um meinetwillen komme, Guido, willst Du wohl? Mit welcher Ungeduld ich Deiner Antwort harren werde! Ich will heute Nacht davon träumen. daß ich mit dein Geliebten wieder auf dem Thurme bin und weit hinaushlicte ins ieie Land. Gute Nacht, Du mein « heuerfterS Deine treue Edith.« (Fortfetzung folgt.) Der Sansculotte von Dabercow. Militärhumoreste von W a l d e m a r» Müller-Halenfee. l i Gegen drei Uhr Nachmittags wurdei man nach einem heißen Manövertage des rrschnten Quartieres ansichtig, die Spielleute schlugen ihren Vers »Wir halten treu und feft zufammen« an, die Glieder schlossen sich, urid begleitet von Jung und Alt zog die 1·Ftom pa nie ——— an der Dorfstrafze vorbei auf dem Gutghof -—— ein. Die Regi mentsmusit hatte sich turz vorher da zwischen geschoben, und die ganze Pro zedur des Fahnrabbringens vollzog sich stilgerecht vor den wohl efälligen Blicken des gestrengen Ober ten, der hinter den Fenstern des Gutghauseg erschienen war und fchmunzelnd mit der Serviette sich die Lippen abwifchte. Zunge Mädchen, die Hülle und Fü e, flantirten die Hausthür, und der hausherr mit dem but in der hand, strarnm auf erichtet daneben. »O, welche Luft, Sol at zu fein! Jetzt gibt's was zu präpeln,« ermunterte Oberleutnant von Aufzieher den jun gen Dachs und Schäftel, den Reserve leutnant, als der Kompagniechef von Kratelius sie endlich nach Einrichtung ter Korporalscha tsquartiere in den Scheunen entla en hatte. Die Tafe! war leer, nur der Hausherr empfing die drei, und bald hieß es einbauen in die warmen Beefsteats und die tatten nxecklenburgischen Schüsseln. Dazu Sherrh und uten Nothspobnl »Meine herren, la en Sie sich nicht stören, und um 6 Uhr bitte ich zum Diner,« so verabschiedete sich un er liebenswür diger Gastgeber, nachdem sich auch von Anselm-. wie immer, uletzt ein e funden und sich mit den freundlich en Worten ob seines langen Ausbleibens ent chuldi t hatte· — er to tenähnliche Schlaf, welcher der leiblichen Stärkung folgte, wäPrte leider nicht lan e; denn schon tlop ten die drei Burs en in der Kammer herum, um die besten Ueberrscke und lan n Beintteider den Maniivers bun sladen zu entnehmen. Der Roms Maniebatbier miihte sich ab, den im Bett liegenden vvn Aufsteher einzu setfen und zu rasiren. Der jungeDachs stand in der Gummibadewanne und Schäftel war mit seinen durchgelaufe-· nen Zehen beschäftigt s Es tiingelte schon zum Essen, dies Taselinusit nnd die schönsten Stunden i des Manövees be annen. Das Diner war vorzüglich, ie Laune allgemein fröhlich. die kleinen Leiden vergessen. Die hohen Vorgesetzten streuten ihre. Bonmois aus-, die Adiutanten und Kapitiinö spitzten die Ohren und tha ten interessirtz die Heeren der hernie nen Waisen hielten sich eeseeviet. Von Ausziehee unterhielt seine Tischdame vortrefflich, ohne dabei die schönen Bissen variibergehen zu lassen. Der Kompagniedachö kam iibee einige Phtasen Zu der kleinen sünszehniiihti gen us achtet nicht hinweg, während Schästel die Leiden des Taaes in sei Inem Rheinwein hinunterzuspiilen suchte. — « »Meine herren,« begann der haus hetr, »Sie wissen nicht, welche Freude Sie uns armen Agrariern machen, die wir an die Schalle gebannt nd, wenn wir die heiteren Soldatenge chiee wie der unter uns sehen. Die kleinen Umstande nehmen wir wohl in den —--.-—-.-.-. .- .—.»---—. —-. ——«- ..-— »-—- ---— --——--J Kaus. Einen habe ich hier im Ort am vergangenen Sonntag, als JbrSchwes siertegiment mit dem Stabe nnd der Regionentiimusit hier lag, getroffen. der schien mit der Einqnartierung nicht so zufrieden. Es war unser gtzter Pfarrer. Mit dem Largo von« handel hatte die schöne Morgenmnsit begonnen, heitere Wei en folgten, UND die ganzen Dorfbewogmer nnd Gut-it besitzer lauschten den seltenen Klängen nnd drehten sich mit den Bunttöcken Im Reigen· Jch ritt die Dorfstraße hinab aufs Feld, da treffe ich den Herrn Pa tor« wie er die Kirche ver laßt und der Käster hinter ils-n die Thüre zulchließi. Er will ge entten sanptes an mir vorüber. »Nun 7 iarrerchen, griiß Gott," rief ichkhm 3·n. »Grüß Gott,« klingt es wie aus einer anderen Welt wieder. Dann bleibts er stellen, wischt seine beschlu genen Brillengliiser ab und uklt mich hilflos an. ,,Dcnlen Sie fich, Hkkk Oberamimann, zmn ersten Male in meiner 4t3jährigen Atntsthiitigtett ist keiner von der Gemeinde in der Kirche gewesen .Ein’ Viertelstitnd’ liinger hats Glörllein geläutet, aber sieyxtnd alle bei der Musik geblieben. un muß i noch im Na bardorf predi gen! b dort auch egimentsmnsit ist?« Jch lonnte ihn beruhigem und am Nachmittag erzählte er mir, daß er doch noch seine Predigt los enwes den ware, nnd war in Anwe enheit einer Soldatena ordnung, was ihn wieder einigermaßen mit Ihnen, meine herren, ansgesöhni hat« Die tleine Episode hatte allgemein gefallen, man trank aus das Wohl der militär-frommen Gemeinde.» « Der Mocca damp te vereiro in oer offenen Veranda. ort und auf der Freitreppe, welche in den Bart fubrte, stand man nach der Tafel im Genuß der duftenden Havanna zwanglos bei den Klängen des »Feuerzauders« herum. Von Aiifzieher drängte fich von Leutnanis- zu Leutnantsgruppe mit dem balbiinterdriiclten Schreckensruf: »,,es wird getanzt, die haustochter No. sl hat es mir -selbst verrathen!« Bald jbildeten sich Koiiiplotts und man J fckiniiedete Pläne, wie dem zu begegnen Jivöre; denn nach solchem Tage tanzen und mor en Biival -—! brrr! — - Von ufzielier wußte Rath, num fchwärmte die Damen, sprach von den wunderbaren Biwalsbildern, den Freuden des Soldaten, von der gast iicben Bewirtbung am Feuer vor derri Offizierszelt, wenn Damen erfcheinen ———Das größte Biwak sei deute Abend bei Golem. »Da miifsen Sie bin, meine Damen, das niufz man gesehen haben; die schönste Estugeiiioeide der Saifon.« Die Musit war löngft verstummt. Nacht lag ausgebreitet über dem Guts hof, als zwei Fuhrwerle mit dem Guid-verwaltet und den Damen da vonrasselten, den Bin-als zu. —- — Die älteren Herren spielten ihren Stat. Von Llufzieher und der ge faniinte Leuiniintestab la in den be aiienien FauteiiilH bei igarre und Bier. bis einer nach dem anderen schlaftrunten seine Keinenate getäusch los aufsuchte. — Das Gepöck mußte am nöch en Morgen um drei Ubr früh verla en sein« um rechtzeitig- über die Gefecht linie zii den Biioalplö en ge ahren Zu werden. Laut Befel stand die rigade in Versammlung am Nord ausgang von Groß-·Daberow um Z Uhr Vormittags. Von Kratelius beobachtete auf dem Appellolatz persönlich das Anriicken der Korporal chaften« Ieldwebel Wohlgeniuth rangirte die Kompagnie, nährend der jun e Dachs und Schiff tel mit auffa end beiteren Mienen ihre Morgenhonneurs erftatteten. — Soebeii meldet der Feldwebel: »Die Kompagnie mit vierzehn Rotteri voll!« Es feblte TramPeL der Bursche des Herrn Oberleutnaiits, als diefer, schweißtriefend im Gesicht, a etram pelt kommt und fein nziir Ste e, err Hauptmann,« herfiottert. »Wi) beibi der infame Kerl,« donnert Mateliuc »Herr hauptmanm der Irrt Ober leutnant können zum Dien nicht ari treten, ich habe Hofe ein einseiti« Ein Grinfen ge t durch die Reihen und selbst ·die «8«ge des Gewalti en tlören sich »für einen Augenblick. ald aber verfinstern sie sich zu dein Befehl: »Der Bagase nach, Du Ergraut-eh und schaff die Hofe!« —- « chon war der Geangftigte zum Gutsthor, binaue. Der iunlae Dachs lächelt, Schäftel fchmunlze t« vor sich bin. Es fcheint Einen uftigen Manöverfchliiß zu ge sen. , Von allen Seiten ziehen im Mor s.ennrauen die Fähnlein auf den thou iciichsen Versannnlungeplam »Die ttonmannie bis aus den Oberleutnant von Aus,3ieher zur Stelle, seine Hosen sind eingepaclt," so meldet von Kra lelius dein Major. Ein Lächeln über flieat die Mienen der Herren des Ba taillons, und selbst der Kommandeuk läßt die Trogitomit aus sich einmü ten· Dieselbe Wittuna beim Negiment und die größte Heiterteit bei dem fo «rialen Brigodelommandeur. — Etnsam saß beim ersten längeren Halt Schästet aus einein Chaussee steine, er dichtete in seinen bekannten lustigen Knittelversen die Geschichte vom Sansculotte von Dabeteotv. Jm Biwas, in weichem sich von Auszielier behost endlich wieder einge stellt hatte. trug Schästel sein Poetn vor, und die Groggliiser dompsten noch lange im heiterm Kreise. -..--—-.—-.- .- - Das Attientapitat der tandaed Oil Company soll aus 600 tllionen Dollars erhöht werden. Entgegen der allgemeinenttlnnahme scheint also Was ser und Oel doch sich zu Itscherk