Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 26, 1906, Image 7

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    Turblnenfchiffa
ON seyn-e nnd Verwendung in
Deutschland nnd England.
-Ole »Hüte-« und das Indes-but »O
Its-« Oshetsetqtvtnstskelten und Kos
ten-erbraus- — Der »Kann-« —-- Klemme
Versuche und fes-tsc
·"· Angesichts der vielen, sich widerspre
«- chenden Nachrichten über die Resultate
« der siir die deutsche Marine gebauten
Turbinenschisse dürfte die nachstehende
Darstellung eines Fachmannes allge
meinem Interesse begegnen.
Die deutsche Marineverwaltung hat
sich erst zu Versuchen mit Titrhineu
aschinen als Schiffsmotorcn entschle
an, nachdem sie jahrelang ihre Re
sultate bei der englischen Marine ein
gehend verfolgt und die Ueberzeugung
gewonnen hatte, daß die Rubinen
maschinen einen Fortschritt bedeuten.
So wurde beschlossen, den kleinen
Kreuzer »Liibeck« und das Torpedo
boot »S 125" mit Turbinenmaschinen
auszuriiftem Man ließ die «Liibeck«
die wichtigsten Probesahrten zusammen
mit der »Hamburg,« welche Kolben
maxchinen hat, ausführen, um auf diese
We se einwandsreie Vergleiche zwischen
beiden Systemen zu belomtnen. Dabei
t zum Schluß die ,,Lilbect« ihr
chwesterschiff übertroffen, sowohl in
Bezug auf Geschwindigkeit wie auch
auf ökonomischen Kohlenverbrauch
Dieser letzte Punkt ist vor allein das
eschmerzenstind der «.Turl)inens:.lion-v
xutteurr. Die ewiinschte Schnellig
keit zu erreichen, ist fiir sie nicht schwie
rig aber den Kohlenverbrauch so
niedrig zu halten wie bei Kolben
maschinen und zwar bei geringer Ge
windigteit, das macht Schwieriglei
Je größer die Geschwindigkeit
ölonomifcher wird verhältniß
ßtg der Kohlenverbrauch der Tur
ne, je langgmer das Schiff fährt,
stomehr hlen braucht sie gegen
der lbenmas ine. Da nun die
goschi gemeinen, beson
H auf dem Marsch. nur mit geringer
rt laufen (10 bit W Seemeilen pro
iunde) und nur bei Manövern und
selbstverständlich im Gefecht von ihrer
größten Geschwindigkeit Gebrauch ma
chen, so ist klar, daß der Kohlenver
brauch bei 10 bis 12 Seemeilen Fahrt
ausschlaggebend sein muß bei Beur
theilung einer Maschine
Bei Passagierschiiien die fait immer
dieselbe Fahrt laufen, liegt die Sache
, fiir die Turbinenmaschine bedeutend
einfacher Sie braucht dann nur fiir
wenig Fahrtsiufen dimensionirt zu
werden, wodurch auch der Kohlenver
brauch sehr viel ölonomiicher wird.
Am schwierigsten ist der Bau von Tur
binen fiir Torvedobvote, weil hier mit
einer Differenz in der Geschwindigkeit
von 11 bis 12 Seemeilen lMarschges
ichwindigteit) bis zu 28 und 30 See
· meilen CHöchftgeschwindigteiV gerechnet
werden muß. Bei Kreuzern liegt die
Sache ähnlich, da bei der ,L,ilbeel"
Fahrtstufen von 10 bis 2t.8 Seewei
,!en in Betracht lommen Troydem ist
es der Deutschen Turbinen Gesellschaft
gelungen die von der Marineverkrals
sonders in Bezug auf Kohlen
ver rauch gestellten recht scharfen Be
din ungen zu erfüllen. Das Schiff hat
bei ehr schlechtem Wetter eine Höchst
geschwindigleit von 23.88 Seemeilen
d eine Durchschnittdfahrt von 28.16
eemeilen erreicht, ein Resultat, was
bei ruhigem Wetter und glatter See
sicherlich noch gesteigert wird
Das Torpedoboot «S 125« hat bei
seinen Probefahrten eine Höchsten
säwindigteit von 28.5 Seemeilen er
t während von der Marinever
rnitun nur 27 Seemeilen kontrast
nichchxordert waren. »S 125" hat
ldrei raubenwellen mit je zwei ro
tw- Bei beiden Fahrzeugen fie be
gdas Fehlen jeglicher
chtitterung« selbst bei höchster Fahrt,
au.
x»
n der deutschen ndetharine
gib es bis jeßt ein S isi mit Tur
vinenmaschinen, das als Versuch von
der Allgemeinen EeiirizitiitssGesem
Hat auf der » uiian«- rft in
s ie tin gebaut und mit Turb nen aus
eriiftei ward. Es it dies der »Mi
Jerf Das Schiff it siit Passagier
fa ei aus 20 Seemetken Geschwindig
ie kebaut und hat bei seinen Probe
fg ten in jeder Beziehung sehr gute
Ne uiiate er eben.
Die eng che Admiralität bat seit
1898 (die « iper« war das erste Tur
binensahrgeug der englischen Kriegs
marine) as System ausprobirt, bis
sie erst im Jahre 1904 sich zur Einfüh
rung in größerem Maßstab entichlvß.
Die englische Handelsmarine hat seit
1802 38 zum Theil sehr große solcher
Dampser bauen lassen, während 14
eitere im Bau sind, darunter zwei
iesensSchnelldampser der Cunard
Linie. Diese Schiffe sollen bei 48,000
Tonnen Wasserverdriingung und 70,
000 indizirten Pferdestärien eine Ge
schwindigkeit von 25 Seemeilen be
si en. Die »Carmania,« ein Turbinen
scsiff der Gesellschaft von 30 000 Ton
nen Deviacement befindet Ich bereits
im Dienste. Die englische Krte B
marine wird außer einer Pacht fii
König Cdtoard (,.Osborne« und 19
Torpedobootem von denen die schnell
iten 38 Seemeilen iausen sollen, auch
i r neuesteö und größtes Schluchtschisf,
e »Dreadnought,« rnit Turbinens
maschinen bauen.
..... . . .-. —
— --«-« —
I
Irflaurints siir Mütter-. .
sein-stets- thasseie sitt staue- sit
III-sausen in satt-.
Unemgeltliche Restaurants für stil-«
Iende Mütter sind seit einiger Zeit in
Paris eingerichtet. Sie sind das Werk
einer kleinen Gruppe von wohlthäiigen
Privatpersonen, die sich eines Tages die
Frage vorlegten, ob es nicht besser sei,
die großen Summen, die in Paris zur
Beschaffung nneisitgelilicher Nahrung
für Säuglinzre der ärmsten Klassen
ausgegeben werden, unmittelbar den
stillenden Muttern zuzuwenden und so
Mutter und Kind zugleich den Vor
theil einer guten und dgl-ei wirklich
naturgemäßen Ernicbruug zukommen;
zu lassen. T
Das erste Restaurant dieser Art
wurde am 4. November 1904 mit einem
sehr geringen Betriebskapital und einer
ebenso bescheidenen Einrichtung eröff
net: 10 Franks (1 Franc gleich 100
Eentimes gleich 19.3 Cents) Baargeld,
sowie ein kleiner gemietheter Laden mit
einem Tisch und einigen Stühlen in
der Passage Julien Larroix genügten,
um das erste Restaurant im Vertrauen
aus weitere hilfe in’s Leben treten zu
lassen. Der Mütter, die sich darin ein
stellten, waren zuerst sehr wenige, und(
vier Francs genügten, um ihnen meh-!
rere Tage hindurch ihre Mahlzeit ab-i
geben zu können; dieselbe bestand aus !
einer Brotsuppe, einer Fleischspeisr.i
einer Gemüsebeilage und einem Stück;
Brot und wurde vom Lieferanten der?
Gesellschaft mit 35 Seniimes berechnet.
Die Sache wurde bald bekannt, urth
nach nicht langer Zeit war die Gesell
schaft im Besitz der Mittel, um der all- ;
mälig aus 20 bis 25 Besucherinnen ge- «
stiegenen täglichen Frequenz zu genü-»
gen. Innerhalb kurzer Zeit konnte ein ’
zweites gleichartiges Restaurant imf
Quartier Moussetard, einen Monat’
Eiter ein drittes auf dem Montmartre, i
nn ein viertes zu Plaisanre und end- ;
lich ein fünftes im Quartier Grandes
Carrieres errichtet werden. Da auchs
die Einrichtung der Säle besser ge-!
worden und durch den stärkeren Lin-i
drang die Kosten für das Personal ei- i
was höher geworden war so hatten
sich inzwi chen die Selbstko en der Ge
sellschaft ’r jede Mahlzeit aus 45 Cen
times erhöht, die aber ohne Schwierig- »
leit erlegt werden konnten. Die filan
Nestaurants gaben im Juni 1905 zu
sammen 180 Mahlzeiten im Tage ab; J
bis vor Kurzem betrug die Zahl der an
stillende Mütter darin abgegebenen
Mahlzeiten bereits über 45,0()0. Dies
Besucherinnen, die in der Regel ihr
Kind mitbringen, sind zu nichts an
derem als zu dem Nachweis, daß sie
thatsiichlich zur Zeit ihres Besuches
stillen, gezwungen.
Bei dem großen Interesse, das sich
alsbald fiir die Sache lundgab, war es
nicht schwer, den Stadtrath von Paris,
sowie den Minister des Innern zur
Bewilligung von Unterstützungen fiir
die Gesellschaft zu beide-ten so daß
diese Mittel hatte, unt die bisherigen
kleinen Gaitzinimerchen in wirkliche
Restaurants umzuwandeln wag an
derseits bei dem steigenden Besuch eine
Verminderung der Kosten der einzelnen
Mahlzeit zur Folge hatte, so daß die-— ;
selbe setzt auf nur mehr 26 bis 28 Cen
times, je nach der Lage und den s
Mieihslosten des betreffenden Restan
rants, veranschlagt werden iönnen i
Daß die Einrichtung nicht ohne gute;
folgen geblieben ist, geht aus der Thais j
ache hervor, daß von den etwa 400i
Kindern, deren Miitter während des
Fahres regelmäßige Besucherinnen die
er Restauranis waren, nur drei ge
Ltzrben sind, davon eines an Gehirn
utentziindung und zwei an Lungen
entziindung Bei der hohen Kinder
sterblichleii von Paris ist das gewiß
ein vielbesagendes Ergebniß, das um
Umehr Beachtun verdient, als nur!
e bedürstigsien Frauen von der Ein- i
richtung Ge rauch machen. s
sie-e Brietrnnkem
Eine Freude aller Briesrnarten
Sammler wird die neue Briesmatken
Serie bilden, die Louis Dumoulin, «
Maler des stanzös chen Martnemini
sieriurns —— das ist ein ossizieller Titel
— siir das tunestsche Schutzgebiet ent
worfen hat. Der Künstler hat, einer
Anregung desGeneralresibenten Pichon
in Tuniti folgend, aus den vier tleinen
Marlenbildern die ganze Geschichte von
Tunis resiimirt. Das erste Bild ruft
dem Beschauer die Unteraegangene
Stadt Karthago tn«5 Gedächtniß; eS
ist eine Art Triptychon, aus dem man
eine punische Galeere, die Astarte-Bild
säule und einen Altar in einem Fichten
hain siebt. Das zweite Bild erinnert
an die römische Herrschaft: es zeigt in
der Wüste die Ruinen der Hadri an
Wasserleitung. Das dritte bezieht sich
aus die muselmanische Zeit: arabische
Studenten, erngi und gesetzt pilgern
en Kairuam e heilige Stadt der
chulen und der Moscheen. Das vierte
Bild endlich weist aus die sranzösische
Fchuhherrschast hin: ein Europäer und
n Araber siihren zusammen denselben
Pflug ein Bild der Vereinigung m der
Arbei. Außer den vier erwähnten gibt
es noch eine fiinste Marte, die nur siir
Packete bestimmt ist. Diese Marte, die
nicht zur Setie gehört, versinnbildlicht
die Post, aber in einer Art, die nichts
von der Ilassischen Allegorie hat« DU
moulin stellt die Aufreu ung bar, die
in einem tunesis en Dor e bei der An
kunft des Po rette-s Wriesbotety
besticht
«Aleadetoische Luskanslsstellr.
smertensverthe nüyltchi Marthe-us u
der Berliner Universität.
An der Berliner Universität besteht
seit November 1904 eine Stelle zur Er
iheilung von Augkünftem die geeignet
erscheinen, den Studirenden und über
haupt allen akademischen Interessenten
für wissenschaftliche Zwecke förderlich
zu sein und insbesondere den auslän
dischen Studirenden und Gelehrten den
Aufenthalt in Berlin nutzbringend zu
gestalten
Die Austiinfte werden nicht nur
über die Einrichtungen der deutschen,
sondern auch der ausländischen Hoch
schulen ertheilt. Auch sonstige staat
liche, städtische und private Anstalten,
die der Pflege ron Wissenschaft, Kunst
oder Technik dienen, sind in den Kreis
der Beachtung gezogen: Laboratorien,
Museen, Akademien, Krankenhäuser,
Bibliotheken. Auch wurde eine Biblio
thek der wichtigsten Handbiicher, Ge
seszessammlungem Prüfungsordnun
gen und Studienanleitungen aufgestellt
und eine Schreibgelegenheit eingerich
tet. Ein ausliegendes Tagebuch unter
richtet über die täglich in Berlin statt
findenden wissenschaftlichen Vorträge
außerhalb der Pochschulem in beson
deren Mappen md alle Fortbildungs
und Ferienturse für Aerzte, Techniter,
Philologen, ferner Nachweise über
Studienreisen, Kongresse und wissen
schaftliche Versammlungen zusammen
gestellt. Jeder Ausländer erfährt dort,
wo er in Berlin Landsleute treffen
kann, wo sich ihre Klubs befinden,
welche Wohlfahrtseinrichtungen fiir sie
in Berlin bestehen, in welchen Berliner
wissenschaftlichen Gesellschaften ihre
Sprache, ihre Geschichte gepflegt wird.’
Eine dritte Abtheilung des Instituts
enthält, nach Berufen geordnet, alle ge
setzlichen Bestimmungen über die Exa
menbedingungen, die Aussichten für die
einzelnen Berufe in den verschiedenen
deutschen Bundesstaaten.
Ein alphabetischer, leicht handlicher
Zetteliatalog verzeichnet sämmtliche
Berliner Dozenten mit Angabe ihres
Lebenslaufs, ihrer Schriften, ihrer
Sprechstunden, des Ortes, wo sie ihre
Vorlesungen, Operationen, Demonstra
iionen abhalten, ob sie Frauen zu ihren
Uebungen ulassen. Eine weitere
Gruppe von uskünften bezieht sich auf
das Frauenstudiun1; alle Bestimmun
gen darüber an den verschiedenen Hoch
schulen sind hier übersichtlich zusam
mengestellt. Jn alphabetischer Folge
sind sodann alle Universitäten des Aus
landes mit ihren Zulassungsbedingun
gen, ihren Borlesungs- und Personal
Verzeichnissen, ihren Prüfun sbestim:
mungen, ihren Bibliotheior nungen,
ihren Reglements, den Studieniosten,
den Stipendien und Stiftungen zu
sammengestellt, so daß beispielsweise
ein Studirender, der in Lausanne oder
in Oxford, in Paris oder Lund seine
Studien fortsetzen will, sich über alle
einschlägigen Fragen schon in Berlin
unterrichten kann.
Gegenwärtig wird die Auslnnfts
stelle von deutschen und ausländischen
Studirenden aller Berliner Hochschulen
und besonders auch von ausländischen
Gelehrten täglich im Durchschnitt etwa
40 Mal in Anspruch genommen. Au
ßerdem gehen zahlreiche schriftliche An
fragen aus allen Welttheilen ein, die
eingehend, aus Wunsch auch in franzö
sischer und englischer Sprache beant
wortet werden. Alle Auskiinfte werden
unentgeltlich ertheilt. Die Kosten der
Einrichtung bestreitet die Berliner Uni
versität. Leiter der Austunstsstelle ist
ProfessorDr.W. Pasziowski,
Dozent des Deutschen für ausländische
Studirende an der Berliner Universi
tät und bekannt als Borkämpfer deut
scher Interessen im Auslande.
satt-its Epist.
Jm Amtsblatt zum »Besten für
Tirol und Borarlberg« befand sich
jüngst ein Edikt betreffs Einleitung
des Verfahrens zur Todeserilärung
wider Leonhard Moser von KundL Es
hieß da wörtlich:
«Leonhard Moser, geboren am 22.
September 1879, Sohn der Magdalena
Moser in Kundh befuhr am s. August
1902 in Gesellschaft der Brüder Jakob
und Sebastian Reiter und des Bahn
beamten Franz Zagersbacher mittelst
eines Fischerkahns den ho gehenden
Jnnsirom zwischen Breiten ach und
Kundh stürzte vor deren Augen in den
Strom und ertrank.in demselben, ohne
daß dessen Leiche bis nun aufgefunden
wurde.« Einige Absätze weiter unten
stand zu lesen: ,,Leonhard Moser wird
aufgefordert, vor dem gefertigten Ge
richte zu erscheinen oder es auf andere
Weise in die Kenntniß seines Lebens
zu sesIOnK
Renaetiqe kommst-rate Anlage.
Die Stadt M.-Gladbach, Rheinpro
hinz, ist dazu übergegangen, den
Schlamm aus der ftädtischen Klär
anlage in großem Maßstabe zu
Schlammdiinger zu verarbeiten nnd zu
einem mäßigen Preise an Londivirihe
und Gärtner zu verkaufen. Nach zwei
jährigen Versuchen ist es gelungen, dem »
JSchlamm durch ein Drirchlüftungs-s
sverfahrm die schädlichen Stoffe zu ent: ;
Egiehm Es bleibt ein Erzeugnis übrig, s
s as den erforderlichen Dünger, wie
ISMXsioff und Phosphorsäure, in höhe
rem Maße enthält als der Stallrnisi.
Die von der Stadt mit diesem
Schlamm-dünner gezogenen Gemiise
Erd so vorzüglich, daß sie jüngst auf
e Landwirthschaftlichen Ausstellung
in Bteesen den höchsten Preis erhielten.
In Deutsch-Oflafkißa";
Die verschiedenartigen Bevölkerungs
rasien der Kolonir.
suspendiert-et der Amt-er --Patrlaechalifche·
perhältuiß —-— Die Jude- alö Fausten-eh
Kuh-when- -—- Römischekatholifche Gomit
fen --Chatasterfehler km- Neuer
Außer eigentlichen Negern wohnen
in Deutsch- Ostafrika Arabesk, Jnder
und Goanesen.
Die Araber sind ein echtes Herren
voll. Das Befehlen-theilen ist ihnen
vollkommen natürlich. Sie sind stolz,
streng, würdevoll und ceremoniell bis-«
in die Fingerspitzen Sie sind gottes
fürchtig und dank der tlugen Vorschrift
Mohamtneds, nüchtern. Die Araber
sehen in dem Alter eine Auszeichnung
von Gott und ehren es deshalb wie ein
Verdienst. Sie sind auch gut und
freundlich zu den Kindern. Alle diese
Tugenden hindern sie aber nicht daran,
rausam, unehrlich und über die Ma
gen habgierig zu sein. Die Araber
haben der schwarzen Küstenbevölterung
Deutsch-Ostasrikas den Jslam aufge
ztvungen und ihr auch sonst einige Kul
tur gebracht.
Der Wohlstand der Araber beruhte
in Afrika von Anfang an auf Skla
venhandel und Silavenbesitz. Die un
menschlichen Silavenjagden, die sie zu
veranstalten pflegten, haben ganze
Landftriche Afrikaö entvöliert und ver
ödet. Die Araber sahen in den Schwar
zen niemals ebenbiirtige Menschen, son
dern halb thierische Wesen, die keiner
lei Anwartschaft auf ein Fortleben im
Paradies hatten und die darum weiter
nicht berücksichtigt zu werden brauch
ten. Sie machten sie zum Eigenthum
und trieben einen schwunghaften Han
del mit ihnen. Aber wenn auch die
Silavenjagden und die Silaventrans
porte menschenunwiirdig und grausam
waren, so hat die Sklaverei selbst bei
den Arabern eine fehr milde Form an
genommen. Zwischen dem arabischen
Herrn und seinen Sklaven herrscht noch
ein echt vatriarchalifches und familien
haftes Verhältniß Der Schwarze
sieht in seinem Herrn zugleich seinen
Vater. Der Herr ift ihm nicht ein ihm
persönlich gleichgiltiger Arbeitgeber und
Gebieter, sondern sein natürlicher Be
rather, Vers orger und Beschützer Das
feste, uralte, ehrwürdige Gefiige des
arabischen Hauswesens gibt der Halt
losigleit des Schwarzen die moralische
Stütze, deren er so sehr bedtirftig ist.
Während der Araber sehnig und
hager ist, neigt der afritanifche Jnder
sum Fettwerden. Der Araber ist
chlanl und geschmeidig, der Jnder
schtvammig. Der Araber hat scharf
geschnittene Züge und ein Raub-vogel
auge. Die Züge des Jnders sind weich,
seine Augen groß, dunkel, feuchtgliins
send. Die Jnder sind von Religion
theils Mohnrnmedaner, theils Bania
nen, d. h. Finhanbeter Die Weiber der
Banianen malen sich einen treierunden,
etwa pfenniggroßen, rothbraunen Fleck
auf die Stirn zwischen die Augen
brauen.
Die Inder haben den Handel der
Küste in Deutsch Oftafriia fast aus
schließlich in Händen In ihren klei
nen, offenen Liiden hocken sie den gan
zen Tag mit untergefchlagenen Beinen
und halten den Krimgtrams feil, den
die eingeborene Küstenbevölterung gern
kauft: Messer, Scheeren. Nägel, Glas
perlen, blumiges sächsisches Porzellan,
daneben die schönberandeten arabischen
Hüfttiicher, Kitohs genannt, Kautabak,
süßes Gebäct und einheimische Thon
krulen. Die nder haben wenig Be
dürfnisse und ind nicht vergnügungs
füchtig. Dagegen sind sie listig, berech
nend, zähe, ausdauernd und skrupellos
im Uebervortheilen. Durch solche Eigen
schaften verdienen sie eine Menge Geld.
Die Goanesen bilden eine Mifchrasse
von Portugiefen und Eva-Indern und
sind sämmtlich römisch-katholifch. Sie
tragen europiiifche Kleidung, radebre
chen meist ein wenig Englisch, sprechen
geläufig aber nur das Kifuaheli. Sie
haben romanischen Gesichtsschnitt, oft
regelmäßig schön, aber dunkle, oliven
braune oder dunkelgelbe Hautfarbr.
Die Goanesen sind im großen ganzen
arm, bescheiden, fleißig, geschickt, aber
nicht reinlich. Aus ihnen rekrutiren
sich die Köche, Wäscher,Plätter, Schnei
der und Schiffsftewards. Einige aug- i
nahmsweise reiche Goanefen sind Jn-!
habet großer europäifcher Waarenhäu- »
fer in cansibar, von denen sie auch.
Filialen an den größeren deutschen
Küstenpläßen haben. Sie fertigen auch
die Schuhe und die Tropenanziige für
die Deutschen an.
Die schwarze Küstenbevölkerung
Deutsch-Oftafrikas, vorwiegend aus
Wasuaheli bestehend. ist ein leichtlebi
ges, heiteres, gutmiithiges Volk mit der
so einschmeichelnden, aber oft auch recht
störenden Naivität kindhafter Natur
menschen. Jhre Charakterfehler sind
Unzuverlässigleit, Leichtsinn, Arbeits
cheu und geringes Verantwortlich
teitsbewußtseim Die Neger sind un
wissend, meist ungenügend bekleidet und
ungenügend bewaffnet Bei Verwun
dungen benehmen sie sich äußerst ftoisch.
E i n F a r m e r Namens Lane
aus Jammde O» hat ein Grabmal,
das direkt vom Himmel herunter-gefal
len ist« Es besteht nämlich aus einem
großen Meieokiien, welcher im Jahre
11892 mit furchtbarem Krach aus den
Balken fiel und auf Lanes Fatm lan
es
--- · «- »k
:
Nebraska Staats-«
Anzciger und Herold
in zwei Theilen
(der zweite Theil isi das frühere »Sonntag«3blatt«)
nebst Acker- und GartcnbamZeitnng
ist die größte und keichhaltigfte Wochenzeitung des Westens. Drei
Zeitungen wöchentlich-Staats Anzeiger und Herold, erster und
zweiter Theil je 8 Seiten, Acker- und Gartenbau Zeitung 16 bis 24
Seiten-—11nd kosten nur
8200 pro Jahr.
U III-Lici
Span
Encndc
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ginmfonst
O Unfere
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Prämien
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Wir haben einen Vorrath neuer
Prämienbücher erhalten, die wir
allen unseren Abonnenten gratis
geben, wenn sie ein Jahr im Vo
raus bezahlen:
Hier ist eine theilweise Lifte der Bücher:
unsere alte Prämienlistr ist nicht mehr
ganz vollständig, verschiedene Num
mern sind vergriffen, aber von der Mehr
zahl derselben haben wir noch eine An
zahl Exemplare an Hand.
Von unseren neuen Prämien, diesmal
sehr schöne und äußerst umfangreiche und
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Der Kröfus von Philadelphia.
Roman oug dem amerikanischen Leben
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Der Hund von Baskerville.
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Canon Doyle.
Aktenstück No. 113.
Kriminalroman von Emil Gaboriau.
Späte Rache.
Roman der Shetlock Holmes Scrie von
Canon Doyle.
Außerdem haben wir eine begrenzte
Anzahl der bereits in unseren Blättern
erschienenen, aber so sehr in Nachfrage
stehenden Romanex
Auf der Straße der Verlorenen
und
Auf dunklen Wegen
eingelegt, daß wir uns entschlossen ha
zben, dieselben, so lange sie vorhalten,
Ials Prämien zu geben.
f Jn allernächster Zeit bekommen wir
Joch mehr Prämien, aber besser Und
!werthvoller alH die angeführten werden
Hsie auch nicht sein, obwohl wir uns die
jgrößte Mühe geben, stets das Beste zu
sdeschassew Sobald die Liste vollstän
idig ist« werden wir sie an dieser Stelle
»der-öffentlichem
No. 43: Laudkaric.—Diesell-e zeigt auf der einen Seite die neueste Karte
Nebragta’g, nebst einem alphabetifch geordneten Verzeichniß aller darinliegen
den Counties, Städte und Flecken nebst Angabe der EinwohnerzahL Auf
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Liste aus-suchen kann. Der Preis einer Uhr ist ist«-JU, niosite um« sie an Abonnens
ten verkaufen. Auch kann man sie bekommen, wenn man einen neuen Abonnenten
einschickt und sitt-W in Baar einschictt oder zwei und 50e in Baar; die neuen
’Abonnenten müssen die Zeitung natürlich aus ein Jahr im Voraus bezahlen und
nur Solche werden als neue Abonnenten betrachtet welche die Zeitung nicht haben,
oder doch schon seit gemnmer Zeit nicht mehr hatten. Adressirt:
Staats-Anzcigcr u.;«s;crold, Grund Island, Nebr.