Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 12, 1906, Image 7

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    « sz Tuneiscige Thinefen
M III i M I
DAMAYAMXÆ « «
Ab e ehen von den Mitgliedern der
tnesis n Gesandtschast befanden sich
H zum Jahre 1902 nur drei Chinesen
um Studium in Berlin. Jm Früh
ahr 1903 sandte die chinesische Regie
. n? dann zunächst zehn Osfiziere nach
Yer in, denen in turzen Zwischenrau
men bald weitere folgten, so daß ge
kenwärtif in Berlin ungefähr 80 chine
tsche Os iziere sich aushalten. Hierzu
ommen noch 20 junge Leute, die in
serschiedenen Fabriten, wie Borsig,
Loewe und anderen zu Werkmeistern
ausgebildet werden sollen. Die Offi
ziere sind Von den Vizeiönigen auf deren
Kosten tommandirt, stets aus eine län
gere Reihe von Jahren. So wurden
die ersten zehn aus zehn Jahre tout-·
mandirt mit der Weisung, die ersten
vier Jahre lediglich zu benutzen, um
sich die deutsche Sprache vollständig
anzueignen. Es ist charakteristisch stir
den Fleiß und die Intelligenz dieser
erren, daß sie bereits nach zwei Jah
n so weit sind, um nach Anordnung
ihrer Regierung entweder studiren oder
tattich den Militärdienst im deut
kchen re erlernen zu können. Unter
n später Hinzugetommenen besanden
lich viele, die schon eine staunenswerthe
heoretische Kenntniß der deutschen
rache und Grammatik mitbrachten.
ejenigen Chinesen, welche die deut
sche Sprache noch gar nicht oder nur
weni beherrschen, machen beim Mie
then rWohnung sast regelmäßig aus-,
daß sie täglich eine bis zwei Stunden
deutschen Unterricht erhalten. Sehr
ft werden diese Stunden in den Pen
Zonöpretg eingerechnet.
Als Miether sind die «Chinamiin
ner,« wie sie sich selbst nennen, sehr
u empfehlen Großen Werth legen sie
uf eine elegante Ausstattung und gute
erpflegung, zu der sie große Massen
von Reis rechnen. Sie sind pünktliche
und ruhige Miether und unterscheiden
ch von den deutschen Studenten da
urch, daß sie niemals ,,beineipt« nach
Hause kommen, weil sie überhaupt fast
gar teine Spirituosen trinken. Jni
Wirthshaus sind sie imstande, die halbe
Speiselarte ,,herunterzuessen,« aber
mehr als zwei Glas Bier am Abend
dürfte selten einer trinlen.
Die Offiziere gehören den besten
chinesischen Familien an; sie tnd
durchgängig hochgebildete Leute und
besitzen tadellose gesellschaftliche For
men. Sie tragen die Unisorm desjeni
gen Regirnents, bei dem sie stehen« nur
mit kleinen Abweichungen Ein Chi
nese studirt an der Berliner Universität
Jura; zwei befinden sich aus dem Tech
niiurn Mittweida; zwei besuchen die
Technische Hochschule zu Charlotten
burg; einer arbeitet als Volontär in
den BorsigsWerien bei Tegel. Die
übrigen beschäftigen sich noch mit dem
Stu iurn der deutschen Sprache. Als
Kuriosum sei noch erwähnt, daß auch
eine chinesische Dame in Berlin weilt,
die nach vollständiger Erlernung der
deutschen Sprache Medizin studiren
will.
Die »Chinainiinner« in der deutschen
Reichshauptstadt haben auch ihren eige
nen Klub, den sie »Wind chinesischer
Studenten« nennen. sur Gründung
desselben iihrten neben dem Wunsche
nach lan mannschastlicheni Zusam
menschluß vorwiegend praktische Er
wägungen. Die eigentlichen Klub
riiunie bestehen aus vier Zimmern,
einem siir die Bereinöversammlungen,
einein Saal zum geselligen Beisammen-s
sein, einem Lese- und einein Schreib
irnrner. Alles ist hübsch in chinesi«
fchem Stil eingerichtet. Zum Inven
tar des Klubs gehören auch 60 Thre
tassen und zwei mächtige Theelannen,
denn das »Kluhgetränl« ist Ther. Vor
den deutschen Studenten haben die
inesischen Studenten etwas voraus:
bekommen von ihren Vizeiönigen
einen Monatswechsel von 450 bis 650
Mart —— und dabei hat der chinesische
Monat nur 28 Tage!
statische Verwechslung.
Von der Vollszählung in Grötzingen
bet Karlsruhe wird eine ergötzliche Ge
fchichte berichtet. Kam da der Zähler
in die Wohnung eines alten, schwerhös·
rtgen Mütterchens und wollte ihr das
Zahlformular übergeben. Die Frau
aber mißtraute dem feingetleideten,
fremden gerrn und dem präsenttrten
Schein. ie wies das armular mit
dem Bemerken zurück: » ls ab, t zahl
nix.« Der Zähler suchte ihr nun be
greiflich zu machen, daß es sich nicht
um’ö Be ahlen handle; die Frau aber
fchnttt je Erklärung mit den Worten
ab: »F hab Jhne schon e mol g’fagt,
da i nix zahl. Als ab.« Eine hinzu
ge ornmene hausbewohnerin erhielt
nun den Auftrag, das Formular an die
Angehörigen abzuliefern Die gute
tau gerieth darüber erst recht aus dem
Kuchen und rief der Ha «.-.lsewcshue
n zu: »F hab doch dem schon e war
met gesagt, daß t nix zahl. J zahl
nix.« Den ganzen Nachmittag befand
ftrh in höchster Erregung wegen des
meintltch unheilvollrn Zettels nnd
erst am Abend, als ihr Sohn von der
Arbett nach Haufe tant und ihr die Be
deutung des Formutartt erklärte, gab
fte fi zufrieden. Die gute Alte hatte
eben te Zählung mit einer Zahlung
verwechselt und zahlen thut sie nicht
W «»»—
J n R o r w t ch, England, find
den 22,000 höufern 16,000 rntt Gas
tlfen versehen.
- -.-.. —.—.c..-.z.
Deutsch- Ullafrißa.
Gefhichty Umfang und Einwohnetj
der größten deutschen Kolcnir.
Die Wes-um« me deutsche Konsum-u « ?
Der Stamm von Saufibar- Aniitänsr.z
Mutes-time Gouv-meine Scham-appear
Klima Rimsingen und Demer i
Jn! Hinblick auf den Ausstand derY
Eingedorenen in Deutsch-OstafrikaY
dürer ein Rückblick auf die Geschichtej
der Jiolonie des Interesses nicht ent
rathen
Stu Ierc nahezu zt Jahren gibt est
ein deutsches Ostafrila; denn vom 2'7.l
Februar 1885 datirt der taiserliche
Schutzbrieß der dem kühnen Vorgehen
der erst 1884 gegründeten »Gesellschaftf
für deutsche Kolonisation« den Stemq
pel aufdrückte. Die Gesellschaft be-j
stand aus einer kleinen Anzahl vons
Männern, die aus ihrer Mitte Ver-i
sönlichkeiten, wie Dr. Karl Peters, dens
Grafen Pfeil und Dr. Jülte nach Oft-;
afrita entsandte und nach wenigen Mo-«
naten schon dem eisernen Kanzler mitI
einer Reihe von selbstständigen Stam-;
meshäuptern geschlossene Verträge vor-J
legen konnte, die weite Gebiete unter
deutschen Schutz stellten. «
Weitere Expeditionen schlossen sich
an. Am 13. August 1885 wurde der
Sultan von Sansibar durch eine Flot
tendemonftration gezwungen, feine
rein ideellen Ansprüche auf die der
deutschen Flagge unterstellten Gebiete
au zugeben, und durch Vertrag von
1 verzichtetk er in aller Form auch
auf den thatsächlich von ihm beherrsch
lieu,d wichtigen Küstenstrich am Fest
an .
Die gan e Regierun sgewalt lag in
der Hand er 1885, gseich nach Aus
stellung des laiserlichen Schutzbriefes,
gebildeten ,,Deutsch - Oftafrilanischen
Gesellschaft.« Sie legte Stationen an
fie sorgte für Mehrung des deutschen
Bodens nach dem Binnenland zu. Die
Folge davon waren die nicht ungefähr
lichen Aufftände der Buschiris und
Bann Heris. Der trotz seiner 35 Jahre
als Afriladurchquerer bereits berühmte
Hauptmann Wissmann warf sie 1889
und 1890 mit Glück nieder· Aber es
hatte sich gezeigt, daß die Deutsch-Osts
afrilanische Gesellschaft zur militäri
schen Behauptung der Kolonie nicht
recht befähigt war, und deshalb über
nahm die deutsche Regierung durch
Vertrag vom 20. November 1890 die
Leitung und Verwaltung selbst.
Anfang 1891 zog der erste kaiserliche
Gouverneur, v. Soden. in das zur Re
sidenz bestimmte Dar es Salam (»ha
fen des Friedens«) ein« Lange waltete
dieser ,,papierene herr,« wie ihn die
Eingeborenen der vielen Verfügungen
wegen nannten, seines Amtes nicht.
Dann folgten in raschem Wechsel
Oberst d. Schele, Major v. Wissmann,
General Liebert und Major Graf
Götzen, letzterer gleich Wissmann ein
erfol reicher Afriladurchquerer. Ge
gen fetne Vorgänger an Lebensjahren
jung, ist er seit Anfang 1901, das ist
länger als ir endeiner seiner Vorgän
ger, in seiner tellung.
Deutsch-Oftafriia ist Deutschlands
größte Kolonie. Das Gebiet umfaßt
995,000 Quadrattilometer, das ist ein
Raum, in dem Deutschland, Italien,
Portugal, die Niederlande und Dänei
mark bequem Platz haben könnten
Aber diese weite Fläche, die wasser
reiche Küftenstriche, im Innern aber
zur Zeit der Dürre todte Steppen,
fruchtbares Ackerland und rauhe Ge
birgswelt umfaßt, wird nur von etwa
6,500,000 Einwohnern bewohnt, von
denen vor dem gegenwärtigen Auf
ftande rund 1250 Europäer, darunter
1000 Deutsche, waren. Die zur Be
wachung der Kolonie eingerichtete
Schutztruppe umfafzte vor dem Auf
stande zwölf Kompagnien zu je etwa
200 Köpfen: Eingeborenen unter
deutschen Offizieren Erst nahm man
Sudaner und Wanyantwese, auch
einige Somali: dann aber vorzugs
weise die anfänglich für zu weich ges-s
haltenen Suaaheli,L eine Mtschrasse
k-:--.-c»t----n
Voll Akuurrn un» o--.H·»».-..-...
(Bantuneger). Wie bildsam diese
Leute sind, beweist schon, das; es mög
lich war, eine regelrechte Musiitapelle
aus ihnen zusammenzustellen Zu den
Schutzmannschasten kam noch eine ge
gen 500 Köpfe starte Polizeitruppr.
Das tropische Klima Deutsch-Ost
asrttas ist, besonders an drr Küste,
Bitt Europäer nicht zuträglich Nur
lantagenioirthschast mit dunkelhäu
tigen Arbeitern oder Handel tönnen
sie treiben und dürfen nicht allzu viele
Jahre im Land bleiben. Den Handel
haben übrigens zu einem großen Theil
geschästötundige Jnder in den Händen.
Einzelne hochgelegene Gebiete eignen
sich auch sitr europäische Besiedlung, so
eine bestimmte Höhenlage am Kilirnan
dscharo, wo als erster der ehemalige
Leutnant Bronsart v. Schellendorss
Zebras sing, dressirte und züchtetex
dann Westusambara und dag 400
Kilometer von der Küste gelegene
Uhehr. »M»
Abgeschntttene Haare
haben noch zwei bis drei Jahre Leben.
Sterben sie dann ab, so mertt man,
daß die Perücken, Zöpfe, Locken u. s. to.
lappig, rauh und unordentltch gewor
den sind. Haare, welche Verstorbenen
abgeschnittenen werden, sind nicht mit
Bortbeil zu gebrauchen, da sie sich we
der tritt-sein« drehen oder sonst bearbei
ten lassen. Haare hingegen, wel
man Lebenden abschneidet, sind n t
absesiorben
Die Sud-n im tussischen Beet-.
Opfemuihlih passiven-se secure-h cum
unsinnig-ten mit sterne
Jtn hinblick auf die jüngsten entsch
lichen Judennietzeleien im Reiche des
Zaren schreibt der russische Schriftstel«s’
ler und berühmte Kriegsberichterstattet
NemirowitschiDantschenkoz
Wenige Monde sind es, seit ich von
dem mandschurifchen Kriegsschauplatz
zurückgekehrt bin. Jch muß an die jü-»
dischen Soldaten denken, die neben
ihren russifchen Brüdern auf dem Feld
der Ehre hingestreckt wurden und über
die in offi«ziellen nnd nichtoffiziellen
Berichten viel Heldenmüthiges gesagt
wurde. Diese selben Juden, die jetzt
geschlagen werden rniissen nach dem
Losungslvort der ,,Huligany« (Row
dies), lagen in den Lazarethen mil:
tödtlichen Wunden neben den russischen
Kampfgenossen Jch entsinne mich,
wie nach einer verzweifelten Schlacht
eine Rotte in Nacht und Nebel auszog,
um einen jiidischen Helden zu suchen,
der im schwersten Artilleriefeuer die
russische Fahne vertheidigt hatte. Un
vergeßlich wird mir auch ein anderer
Jude bleiben, der unter dem feindlichen
Geschoß den Schaho durchschwamm,
um verwundete Soldaten zu retten, die
im Gefecht vergessen wurden. Auf kei
nem Gebiete stand das jiidische Militär
hinter dem russischen zurück, aber unter
den bettelnden und des-offenen Solda
ten in Charbin sind mir keine Juden
begegnet. Sie haben hingegen alle Un
bill des Krieges, wie tropische Hitze,
die sintfluthlichen Regengüsse, Hunger,
Kälte und Anstrengung mit der größ
ten Selbstbeherrschung tapfer ertragen,
ebenso wie die Polen, Russen und Ta
taren. Nach einer Nacht der schrecklich
sten Qualen sagte mir ein russischer
Jäger lächelnd: »Jetzt wird man uns
daheim nicht mehr ,Jid’ schimpfen.«
Auch unter den Schwestern, die hei
lige Samariterdienste leisteten, befan
den sich Jiidinnen, Deutsche, Polinnen,
ebenso wie Niissinnen. Mit gleicher
Selbstverleugnung und Energie erfüll
ten alle ihre Pflicht. Eine jiidische
Schwester, Studentin und Tochter
wohlhaliender Eltern, wurde von den
Verwundeten die »Liebe« genannt, weil
sie mit besonderer Hingebung und
Herzlichleit die Kranken pflegte und zu
beruhigen suchte.
Nicht weniger als 60 Prozent aller
Aerzte im russischen Heere waren Ju
den. Wie sie arbeiteten und teine Ge
fahren scheuten, wie sie die Verwunde
ten unter dem Kugelregen und in der
heftigften Attacke des Feindes aufnah
men und verbanden, das weiß alle
Welt. Sie haben sich als die treuesten
und opferfreudigsten Söhne des Va
terlandes erwiesen· Dabei drängte sich
keiner von ihnen beim Kommandirew
den vor, und keiner war bemüht, seinen
Namen in die offiziellen Berichte zu
bringen. Jn einer Nacht nach einem
heißen, unendlich schweren Kampftag
trat ich mit einem jüdischen Arzt aus
dem Zelt hinaus, um Lust zu schöpfen.
Wir setzten uns auf einen Baum
stumpf, und ermattet von des Tages
Arbeit schloß mein Gefährte die Au
gen. Plötzlich faßte er sich mit beiden
Händen an den Kopf, sprang aus und
sagte: »Ich muß, ich mufz noch zu
einem Patienten, der schlecht versorgt
wird!« —- »Aber Sie sind ja selbst
schon fast trank und müssen sich scho
nen, lassen Sie doch auch andere ar
beiten!« bemerkte ich. -— »Ja, in den
Schläfen hämmert es iödtlich, aber «
ich muß, ich — bin ein Jude, und daf
ist meine litache für Kischinem Wir,«
fuhr er mit heiserer Stimme fort,
»lämpfen hier nicht nur für die Ehre
des Vaterlandes, sondern auch für die
unseres Stammes. Der ,Jude,’ der
verfolgt und geschmäht wird, soll in
die Nacht der Vergessenheit gelangen
Wie Briider bluten und tämvfen wir
hier Schulter an Schulter, und so wol
len wir gemeinsam heimkehren, um
Glück und Freiheit zu theilen!«
Blau-O Licht als Auaftbetikuur.
Jnieressante Experimente mit blaueni
Licht, als ein Mittel, Gefühllosigteit
gegen Schmerzen hervorzurufen ——- die
Entdeckung Professor Redards —— sind
von Dr. Harvey Hilliard am Royal
Tental Hospital in London angestellt
worden. Jn einem Artitel der »Me
dical Timeg und Hospital Gazette«
stellt Dr. Hilliard fest, dafz blaues Licht
auf ihn selbst »einen ausgeprägt beru
higenden Einfluß ausübe; man em
pfindet das Bedürfniß, die Augen zu
schließen und zu schlafen, worauf nach
einigen Minuten die Empfindlichteit
gegen Schmerz abninnnt. So konnte z.
B. der Unterschied zwischen dem leichten
Druck« den die Spitze des kleinen Fin
gers und einer Nadel ausübt, nur
schwer empfunden werden. Wurden
Nadeln, tote zum Ver-nähen von Wun
den dienen, in die Wangen oder in die
Lippen, in’g Zahnfleisch oder in die
Arme gestoßen bis Blut floh, so em
pfand man leinen Schmerz, ausgenom
men wenn die Nadeln tiefer hineinge
drilckt wurden. Jch glaube auch, das;
die Gegenwart einer blauen Licht aus:
strahlenden Lampe giinstiae Resultate
bei der Behandlung der Schlaflosigtcit
liefern wird. Jn einem Falle habe ich
Biene»solche Lampe mit Erfolg verwen
Etne neue Petroleum
G e se l l s ch a ft mit einem Kapital
zvon 81,325,000 ist in Deutschland ge
sgrtindet worden, um 10,000 Acker Oel
Liindereten in Hannover und 6000
Acker in Galizien auszudeuten
Cis-DOM
Tijrkismus.
Eine neue Doktrin unter den Mo
hammedanetn Ruf-lands.
scaiilamitmuö von den Führern als im
pmttifch ertannt—6ewnuiqe Völkerfamis
sie-Ein bedeutsamer Falter Iår die Zu
sauft
Ein in Rußland wohnender Beken
ner des ngam schreibt dem ,,Berliner
Tageblatt«:
Zur Zeit wird in den meisten russi
schen Zeitungen viel von Panislamisi
mus geschrieben. Die schrecklichen
Metzeleiem die zwischen Armeniern und
Tartaren in Transtaukasien stattfan
den, werden als Bewegung der Museli
männer gegen die Christen oder gegen
das Christenthum überhaupt geschil
dert. Aber der Versuch — er ent
stammt dem armenischen Lager —
Alarm zu schlagen wegen angeblicher
Gefahr des Panislamismus, entbehrt
jeden realen Grundes. Jn der That
finden sich solche Tendenzen weder un
ter den Mohammedanern Rußlands
noch Transkautasiens. Statt Panis
lamisinus wird dagegen unter den
mohammedanischen Stämmen Nuß
lands in den letzten Jahren eine an
dere Doktrin, eine andere Jdee iulti
virt —- die Doktrin vom ,,Tiiriismus.«
Die besten Köpfe und Führer der
russischen Muselmiinner wissen es nur
zu gut, daß in unserer Zeit, wo Na
tionaltendenz und Materialismus
allein herrschen, man mit den schola
frisch-religiösen Jdeen des Panislamis
mus nichts erreichen würde. Da zur
Zeit die große Masse der Mohammedai
ner noch im Dunkeln wandelt, kann
man wohl mit einem gewissen Erfolg
die religiösen Jdeen predigen. Aber
mit der Zeit —- mit dem geistigen und
materiellen Fortschreiten in der Kultur
und mit dem damit verbundenen
Heranreifen politischer Jdeale —- wer
den die religiösen Ideen des Panisi
lamisnius unter sich den Boden all
mälig verlieren. Auch wissen die auf
getliirten Moslemin aus der Völker
geschichte, daß diejenigen Nationen, die
sich unter unuinfchränttem Einflusse
von Religion und kirchlicher Macht be
fanden, schon von vornherein zum
Tode verurtheilt waren. Dieses Ex
periment möchten und werden sie
darum mit ihren Mitgläubigen nicht
machen.
So ist eine neue Doktrin entstanden
im ,,Tiirkismus«; sie wird alle Par
teien und Lager befriedigen. Der
«Tiirtismus wird allen Parteien ge
recht und ist dem einsachsten Bauern
verstande ebenso zugänglich wie dem
: Kopfe eines Gelehrten. Tie neue Dot
strin wird am eifrigsten gerade von
denen gepredigt, denen von armenischer
iSeite die Führerrolle beim Panisla
T mismus zugeschrieben worden ist.
H Wenn nicht in kurzer Zeit, so später
gewiß, wird der Türiismus aus fol
genden Gründen großen Erfolg haben:
Er ist national, ist dem Zuge der Zeit
angepaßt, ist politisch, progressiv und
schließlich auch nicht utopisch Fast
alle mohammedanischen Völkerschaften
Rußlands —-— Kasansche und Astra
chansche Tartaren im Wolgagebiete,
Litauer Tartaren in Litauen und Po
len, Krimsche am Schwarzen Meere,
Aserbeidschansche in Transkautasien,
sogar einige Bergvölker des Nordiau
iasns, wie Knmiicken, Bergtartaren,
antmenen, Kirgisen und andere —
gehören zu einer einzigen großen Ras
senfamilie, den Mongolo-Tartaren oder
Tiirko-Tartaren. Und dieselbe Völ
kersamilie bewohnt auch diejenige Tür-«
kei. Alle diese Völker sprechen eine ge
meinsaine Sprache, haben gleiche Sit
ten, gleiche Gewohnheiten, sie alle leben
in denselben Erinnerungen an die
große Vergangenheit der TürtoTars
taren, an die Zeiten eines Diihiiigis
than und Tamerlan, als sie noch in
ihrer alten Heiniath, Turteftan, ge
meinsam und briiderlich nebeneinander
wanderten.
Die Zahl der russischen Mohamme
Idaner wird auf 2l),()()«,000 bis 25,
1000,000 geschätzt; sie bilden somit fast
jein Sechstel der russischen Völker und
Jiominen an Zahl fast allen anderen
Yfremdsvrachigen Volisftijinnien Nuß
ilands gleich. Ihre Zahl wird den
i Mohamniedanern eine Zukunft iin rus
i fischen Reiche sichern, sowohl in wirtl)
Jfchaftlicher als auch in Politischer Be
sziehung sobald sie geistig weiter fort
s geschritten und diesen Fortschritt in ge
wineinsame Bahnen gelenkt haben wer
den.
Eine Theater-stirbt
Das Stadttheater inLliitieiiö,Franl.
» reich, muß den Bürgern eine sehr reich
shaltige Kost vorsetzen, damit die ganze
» Familie auf ihre Rechnung kommt. So
! wurden an einem Sonntag aufkiefiihrh
Idas große historische Drama »Patrie«
svon Sardan, fünf Akte, acht Bilder,
! »Rip,« dreiaitige komische Oper von
jPlanquette, und «Le Paradi5,« drei-«
; aktiges Vandeville. Das- Schauspiel
ldauerte, wie stets in Amtens von II
I Uhr bis Mitternacht. Die Zusanuneni
sstellung hat ihre auten Gesinde Das
Ietste Stück «Patrie« ist für die Mutter
des Hauses, die Operette fiir die Toch
ter und das Baudevitte fiir den Herrn
Papa, der damit auch die Erlaubniß
erhält, spät nach Hause zu kommen.
Der größte Baum in
Süd-England ist die »Könias-Eiche«
zu Tilford. welche sechs Fuß über dem
Erdboden einige dreißig Fuß im Um
fange mißt.
» Oeso
Nebraska Staats
Anzeiger und Herold
in zwei Theilen
(der zweite Thte ist das frühere »Sonntagsblatt«)
nebst Acker- und Gartenbau-Zeitung
ist die größte und reichhaltigfte Wochenzeitung des Westens. Drei
Zeitungen wöchentlich-Staats Anzeiger und Herold, erster und
zweiter Theil je 8 Seiten, Acker: und Gartenbau Zeitung 16 bis 24
Seiten-Huld kosten nur
8200 pro Jahr.
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Prämien
, bächer....
Wir haben einen Vorrath neuer
Prämienbücher erhalten, die wir
allen unseren Abonnenten gratis
geben, wenn sie ein Jahr im Vo
raus bezahlen:
Hier ift eine theilweise Lifte der Bücher:
unsere alte Prämienliste ist nicht mehr
ganz vollständig, verschiedene Num
mern sind oergrifsen, aber von der Mehr
zahl derselben haben wir noch eine An
zahl Exemplnre an Hand.
Von unseren neuen Prämien, diesmal
sehr schöne und äußerst umsangreiche und
inhaltreiche Bücher sind folgende fertig:
Der Kröfus von Philadelphia.
Roman aus dem amerikanischen Leben
non vor hundert Jahren.
Der Hund von Basterville.
Roman der Sheklock Holmes Serie von
Canon Tonle.
Aktenstück No. 113.
Kkiminalronmn von Emil Gaboriau.
Späte Nache.
Roman der Sherlock Holmes Serie von
Canon Doyle.
Außerdem haben wir eine begrenzte
Anzahl der bereits in unseren Blättern
erschienenen, aber so sehr in Nachfrage
stehenden Romane:
Auf der Straße der Verlorene-c
und
Auf dunklen Wegen
eingelegt, daß wir uns entschlossen ha
ben, dieselben, so lange sie vorhalten,
als Prämien zu geben.
Jn allernächster Zeit bekommen wir
noch mehr Prämien, aber besser Und
werthvoller als die angeführten werden
sie auch nicht sein, obwohl wir uns die
größte Mühe geben, stets das Beste zu
beschaffen. Sobald die Liste vollstän
dig ist, werden wir sie an dieser Stelle
oeiösfentljcheu.
Nr-. H: «attdkaric.-—Diesetbe zeigt auf der einen Seite die neueste Karte
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Voraus iatitisn und eih«.iltet eine ante lit» umsonst. Jeder auf ein Jahr int Vor
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Liste aussucht-n tun-i. Der Preis eine-i Uhr ist Vi.5t), wofür wir sie an Abonnem
ten verkauft-L Auch kann man sie bekommen, wenn man einen neuen Abonnenten
einfchickt und sum in Baaiv einschiett oder zwei und site in Baar; die neuen
Abonnenten müssen die Zeitung natürlich auf ein Jahr im Voraus bezahlen und
nur Solche werben als neue Abonnenten betrachtet welche die Zeitung nicht haben,
oder doch schon seit gekannter Zeit nicht mehr hatten. Adresstkt:
Staats-Anzcigcr u. Herold, Grund Island, Nebr. Nebraska Staats-Anzeiger & Heroic!,
* Grand Island, iTeToraslta,.