Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 05, 1906, Image 1

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Nebraska -
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FAMILIE-ZWEITEN ch DM
Mache-i - Handluij
thlaxttu
Deutschlüudischeb All-steh
Deutschland hegt nur strich-l
licht Absichten.
Berlin, l. Jan. Das deutsche aus
wärtige Amt ist sich der Unruhe in
Frankreich, sowohl unter den Ministern
wie im Volk, wohl bewußt und weiß,
daß man aus eine Erneuerung sdea
deutsch-sranzösischen Konflikta rechnet
Minister Freiherr non Richthosen wurde
schon vor zwei Wochen darüber infor
mirt, daß Frankreich Deutschland’s Ab
sichten silrchtr. Herr oon Richthosen
versicherte dem Ueberbringer«der Nach
richt, daß solche Befürchtungen absolut
grundloa seien, und silgte hinzu: »Was
könnte Deutschland durch einen Krieg
gewinnen?«
Französische Finanzierg zogen in leh
ter Woche in hiesigen Finanzkreisen Er
kundigungen über die Möglichkeit eines
Krieges ein, und deutsche Bankiers, die
politisch sehr gut insormirt sind, erwider
ten, daß eine kriegerische Absicht der
deutschen Regierung ganz außerhalb dem
Bereich der Möglichkeit liege. Wenn
es einen Grund dasür gebe, so gebe es
tausend Gründe dagegen. Nur salscher
Stolz könnte zum Kriege veranlassen,
wenn weder moralische noch materielle
Erfolge durch denselben erzielt werden
könnten, während der Handel und die
ruhige innere Entwicklung bedenklich da
runter leiden müßten. Ueberhaupt sei
der Kaiser absolut siiedliedend und
wünsche einen Krieg bis zum ledten
Augenblick zu vermeiden. Das Pra
duktionss und Austauschsostem würde
durch einen Krieg eine so starke Erschw
terung erleiden, daß keine Entschädigung
und keine Erweiterung der Grenzen die
setlse wettmachen könnte.
Die Vestlrchtungen Frankreichs basi
ren gumeisi aus der Erwartung, daß
Deutschland in der Marokkosskonserenz
Frankreich opponiren wird, sowie aus
der durch das irangösische Gelbbnch her
oorgerusenen Unruhe, da die Franzosen
sich selber sagen, daß sie in der Einnah
me einer prooozirenden Stellung etwas
zu weit gegangen sind. Es heißt hier,
daß die sranzösische Regierung sich wohl
bewußt sei, daß die im Gelbbuch ent
ltenen Anklagen Deutschland in eine
schiese Stellung bringen und daß die
deutsche Regierung denselben sest entge
gentreten und sie prompt beantworten
wird. Diese Antwort mag zu sortgesey
ter Diskussion der Angelegenheit in der
Presse beider Länder sühren. Weiter
weiß man hier sehr gut, daß britischer
Einfluß die Lage zuzuspihen sucht; na
mentlich werden die Artikel Sir Chor-.
Dilked’ und des Militörkorrespondeuten
der »Tirneo« mit Mißtrauen betrachtet.
Aber in allen gut unterrichteten diplo
matische-t, militiirischen und Finanzwi
sen hört man nur die eine Erklärung,
daß ein Krieg mit Frankreich unmöglich
sei, salls nicht Frankreich bisher unbe
kannte Absichten hege.
J bestellen-m s- ites-I nnd solche se
Der neue Chef desdeutfchcn
Generalstabg.
Berlin, 2. Jan. Die Ernennung
von General - Lieutenant Graf von
Moltke zum Generalstabg - Chef ais
Nachfolger des- seldniokfchollii Giof von
Schliefsen, ift veröffentlicht worden
Von Schlieffen, welcher nahezu 73 Jah
re alt ist, erlitt iin vorigen Sommer von
einem ausfehlagenden Pferde eine fo
fchwere Verlenung, daß er nicht im
Stande war, an den Manövern Theil
zu nehmen und feil diefer Zeit leidend
blieb. Einer alten Regel zufolge, darf
kein deutfeher Olsizier im großen Gene
rolfiab verbleiben, der nicht auch körper
lich tauglich und gefund ist und es blieb
deshalb für von Dchlieffen kein anderer
Ausweg, als sich pensioniren zu lassen,
obfchon er gerne noch im aktive-i Dienst
geblieben wäre.
Graf von Molile ifl bekanntlich ein
Neffe des großen deutschen Stiategen.
Er ifi jetzt 57 Jahre alt and gehört dein
Generaliiab feii dein Jahre ivsl on
Auslande
Die Wirken in Rußlond.
Si. Beten-barg, 2. Jan. Die zitei
Hier-uns athmet freier und inan hoi noch
nicht die Hoffnung aufgegeben, daß
iiie im Stande werde fein, durch die
- ihn bedrohenden Felfen zu innern- Die
Gefahr eines Generatstieiks für die
nächste Zukunft ift verfchivuiiden, und
der Telegrophiflenflreik geht schnell in
die Besche, da ihm jede Unterstüsung
fehll, oft-El die Fihegåerfiig die sym
IMII or, rn. e er ro
teierlais eilen-en fehe Iohhdros die
uügend vorbereitet waren, um einen ent-?
icheidenden Schlag zu führen, und sie
überzeugten die Majorität der Arbeiter,
daß es verkehrt sei, die Wasse, welche
ihnen die Freiheit bringen soll, für die
Beseitigung privater Schaden zu benu
tzen. Jedoch predigen sie auch weiterhin
dars- Prinzip der bewaffneten Legion, wie
es der alte Führer Krustalero verstand.
St· Petersburg, 1. Jan. Von wohl
unterrichteter Seite wird abermals ge
meldet,«daß Premier Wirte den Czaren
zu veranlassen versucht, sofort eine ge
mäßigte Verfassung zu gewähren zu dem
doppelten Zweck, den Liberalen die Ver
sicherung zu geben, daß die Regierung
keine reaktionäre Taktik verfolgt, indem
sie die »Nothen« bekämpft, und urn den
ohne Zweifel beabsichtigten Versuch zu
vereiteln, die Nationalversamnilung in
eine konstituirende Versammlung zu ver
wandeln. Der Plan wird stark befür
wortet und eg scheint sicher, daß der Czar
auch dasür eingenommen ist. Witte soll
dem Czaren gesagt haben, daß er mit
diesem Metsierzug die ganze kanservative
und liberale Partei aus seine Seite brin
gen könnte.
Warst-zum i. Jan. Die Polizeients
deckte heute in einem von Juden bewohn
ten Haufe an der Kaeza Straße mehren
gefüllte und angefüllte Bomben und Re
volver. Die ganze Straße wurde sofort
gesperrt und jedes Haus genau durch
sucht, worauf viele Verhaftungen erfolg
ten.
Jn vielen Theilen der Stadt sind Pla
kate angeschlagen worden, in denen das
Volk aufgefordert wird, die Juden zu
massakriren, welche die Streits und Un
ruhen verursacht hätten.
St. Petersburg, l. Jan. Ein aus
Moskau hier eingetroffener Bürger be
richtet, daß die Trupp-en während der
jüngsten Aufsiände häufig leere Patro
nen benuyten und nur durch das Ge
wehrseuer die Aufriihrer zur Flucht zu
veranlassen suchten. Er selbst fah, wie
drei Kanonen ein Daus bombardirten,
die lediglich blinde Schüsse feuerten.
Weiter fagt er, daß zwei Studenten, Na
mens Procharow und Schmidt, Söhne
der gleichnamigen Großfabrikanten,
Führer der Aufständiichen waren.
Mitau, l. Jan. Große Truvpens
mengen, zitmeist Kavallerie und Artilleg
rie, rücken gegen Mitau und Riga vor.
Die Aufständischen haben in den von
ihnen besetzten Stadien sozialdemokrati
sche Verwaltungsorganifationen einge
richtet. Jn Frankenburg befinden sich
eine 70jährige Frau und zwei Mädchen
ini neuerivählten Stadtrath.
Riga, l. Lan. Während der lehten
Nacht wurden drei Polizisten getödtet.
Die Eifenbahnarbeiter drohen mit einem
neuen Streit, falls die verhafteten Ar
beiterdelegaten nicht freigelassen werden«
St. Peteraburg, l. Jan. Die Dra
hutig der Revolutivnüre, einen fortge
seyten Guerillatrieg zu treiben, hat die
Regierung zu energischerer Thätigteit
veranlaßt. Während der letzten Nacht
wurden zahlreiche Verhaftungen vorge
nommen und hunderte von Streitsiihrern
und Revolutionåren besinden sich in den
Gefängnissen, so daß viele nach den Fe
stungen überführt werden mußten.
Spione treiben sich in den Arbeitern
ganisativnen umher, aber die Mitglieder-I
des Arbeiterkatheo und Eretutiotvmiteos
haben sich bis jetzt noch der Verhastungj
entzogen, indem sie täglich an anderen!
Orten Versammlungen abhalten. i
Die Zeitungen veröffentlichen erfchrek
tende Berichte über grauenerregende
Verhältnisse an der transsibirischen
Bahn. Jn den meisten Orten sind keine
Beamten in den Stationen und von
Cheliabinot bis Orenburg sind alle Sta
tionens geplündert worden. In thutok
herrscht völlige Anarchie. Die Militiin
züge fahren ordnungolos und ohne Lo
tomotivführer.
Elizabethgrad, t. Jan. Zwifchen
Sucmenta u. Dieneprowgt stießen zwei
Militärzüge zufammen, wobei zwanzig
Soldaten umkomm.
Obeffa, t Januar. Der Generat
gouvtrntur hat die Bevölkerung ange
wiesen, sich beständig innerhalb ihrer
Wohnungen aufzuhalten und die Thü
renzu fchiießen. Er hält alle Hans
eigenthümer verantwortlich, falls von
Hänfern aus gefchoffen wird.
Riga, Livianb, 2. Jan. Während
eine Abtheilung Dragoner heute Mor
gen mit dem Füttern ihrer Pferde be
fchiiftigt war, wurde sie von Wo Arbei
tern angeztiffem bie mit Revolvern nnd
Säbein bewaffnet waren. ifif Dragm
ner wurden bei diefetn Angriff getödtet
und « verwundet.
Moskau, 2. Jan. Außer den zahl
reichen Mititärpatrouillen in den Stra
ßen und einigen ranehenben Trümmern
von niedergebrannten Gebäuden im
Brescia-District erinnert nur wenig
mehr an die zehntäaiqe Resolution-.
Wie durch Zenbethsnb wurde bat Ini
fehes der stirbt in den iehten 24 Stun
den umgeändert. Alle Laden und Ge
schäftshäufer sind wieder geöffnet und
auf den Straßen wogen die Volks-nen
gen auf und ab und machen Einkaufe
fllr das bevorstehende Weihnachtsfeft am
Sonntag. Der Presanisirikt bietet
allerdings noch ein anderes Bild dar.
Dort kauern Hunderte von Leuten, die
ihr Heim und ganzes Hab und Gut ver
loren haben, fröstelnd um große Lager
feuer, die sie in der Mitte der Straße
ansteckten, um wenigstens dem Erfrie
rungstode zu entgehen, während Polizei
und Truppen unermüdlich mit der
Durchsuchung der Häuser fortfahren und
dabei sowohl Jagd auf Waffen und Mu
nition als auch auf versteckte Revolutio
näre machen. Es herrscht hier eine
furchtbare Kälte, das Thermometer zeigt
18 Grad unter Null.
Der Sachfchaden, welcher während den
letzten 10 Tagen angerichtet wurde, be
läuft sich mindestens auf 10 Millionen
RubeL Die Zahl der Getödteten be
trägt 548 und verwundet wurden 1065
Personen.
« Italien.
Papst Pius dupirt.
i
f Rom, W. Dez. Die Vatikan-Be
hörden haben mehrere Schreiben von
amerikanischen Bifchöfen erhalten, in
welchen dieselben gegen verschiedene
Audienzen remonstriren, die der Papst
Amerikanern gewährt hat, da sich meh
rere darunter befanden, die einer solchen
Ehre nicht würdig waren und derartige
Audienzen Anstoß und Jndignation un
ter den Gläubigern erregen. Es wurde
dem Papst unter Anderem mitgetheilt,
daß ihm erst kürzlich sogar eine Ameri
kanerin dargestellt wurde, die von ihrem
Gatten geschieden ist. Der Papst ist
von dieser Information fehr unangenehm
berührt; er bestimmte, daß solche Vor
stellungen nicht wieder vorkommen dür
fen und daß überhaupt eine bessere Kon
trolle über alle Personen, die sich im Va
tikan anmelden, ausgeübt werde Die
jenigen Amerikaner, welche eiue Indiens 1
beim Papst wünschet-, werden in Zu-;
kunft einer Empfehlung ihres Bitchofs’
in den Ver Staaten bedürfen.
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Inland-.
Dreifacher Mord.
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Caledonia, Minn., L. Jan. Aus
Wuth über die von Penrl Wheaton der
Tochter eines wohlhabenden Farmerg,
erfahrene Zurückweifung erfchvß Matt
Styer, ein Student der Minnefotaer
Universität, während der letzten Nacht
das junge Mädchen sowie deren Mutter
und Schwester und brachte sich dann
selbst eine tödtliche Wunde bei.
! Sther drang kurz nach Mitternacht in
Idag Wheaton fche Wohnhaug, indem er
fein Fenster zertrümnrerte und durch dir-I
selbe kletterte. Die 25jährige Jiuth
Wheatvn trat ihm mit einem Reuoloer
in der Hand entgegen. Er entwand ihr
die Waffe und schoß zweimal auf sie, so
daß sie tödtlich virlebt nieder sank. Da
rauf schoß er zweimal auf Frau Whea
ton und auch diese wird die Verletzung
nicht über-leben Dann erbrach er die
Thür zu Pearl Wheatvns Zimmer und
sandte dem 221ilhrigen Mädchen eine
Kugel in’s Herz, woraus er Selbsimord
beging, indem er sich die lebte Kugel in
die Brust jagte. Als man in dag Zim
mer kam, fand man ihn neben dem
Mädchen liegen. Die einzige Person,
die dem Rasenden entging, war eine
zehnjährige Tochter des Hauses-, die
durch das zertrümrnerte Fenster entstoh.
Herr Wheaton befand sich zufällig an
dem Abend nicht zu Hause.
Selbstmord eines Milli
vnärQ
San Francisciz l. Jan. Frank
Phiscater, der durch Goldselder in
Mosca Millionen erwarb, deging heute
Selbst-nord, indem er sich in einem hie
sigen Hotel den Hals durchschnitt.
Phtgkater baute das erste Hand in Dam
son und eignete bedeutende Minen am
Bonanza Creek. Er stammte aus Ber
rien County, Mich
Bryan enttänscht die F
pinos.
Manila, LU. Dez. Initian
heute bei dem Win. J. Btyan zu Ehre
gegedenen Bankett sprachet-, verlangten
die sofortige Unabhängigkeit der Philizlk
pinen und erklärten, dafi sie Lityan at J
den Ränspser sür ihre Sache in Amerika
betrachten Vryangab in seiner Ant
wott keinerlei Versprechen und die Fili
pinoö wasen enttäuscht
Unter den Gästen befand sich auch
Agutnaldm Aus der Menukarte war
eine amerikanische Flagge, getragen von
einem Jnsurgentendanner, gedruckt.
Die Iiesi en Imerikaner sind über
sey-III lenke-sinke haltung ersreut.
Aus dem Staate. .
« Staatsschatzmeifier Moriensen hat
Staatsworrants bis No. 126,746 ein
berufen.
« Jn Thayer Couniy hat sich eine Ge
sellschaft organisier, die nach Oel zu boh
ren beabsichtigt
· Der Schneefall am Dienstag war
allgemein über Nebraska und alle um
liegenden Staaten nnd variirie zwischen
zwei und sechs Zoll.
Durch seine einfache beruhigende Wir
kung, kurirt St. Jakobs Oel Neuralgie
prompi, ob kronisch oder vorübergehend.
Es beruhigt, kräftigt, stärkt.
I Manager Gillan vom Omaha An
ditorium zeigt an, daß er Walier Dam
rosch’g Symphonie Orchester von New
York flir den 25· Januar für das Atti-i
tokiuin gesichert habe.
I Ein Junge namens Will Contad
bei York wurde zum neuen Jahre nach
der Reformschule gebracht. Er hatte
im November ein Fuder Weizen von
Dell Vandebnrg gestohlen und verkauft.
« Dei höchste bis fehl bezahlte Preis
sür Land in Caß Conniy wurde letzte
Woche von A. E. Lake erzielt, der seine
160 Acker an Harvey V. Waldron ver
kaufte für 818,000, oder 8112.50 per
Acker-.
« Jn Qinaha soll eine Reitschule
etablirt werden unter Leitung von Fred
J. Bottrk von Kansas City. Die
Pferde sollen geliefert werden von den
prominenten Pferdezüchtern Weit so
Rogers von Leinarg, Ja.
« Die Union Pacifie stellte letzte Wo
che Motorear No. 5 fertig und wurden
Probefahrten gemacht, die zu voller Zu
friedenheit aussiel;n. An jeder der neit
gebauten Cars wurden neue Verbesse
rungen gemacht.
« Williain anns von Roseland, Neb.
wurde als irr-sinnig erklärt und dein
Lineolner Asyl überwiesen. Er verlor
den Verstand wegen des Todes seines
Bruders, des Posiineisler Evang, der
vor einigen Wochen infolge einer Gaso
linerplosion zu Roseland verbrannte
· Die kürzlich in Oinaha organisirte
Balduss Pure Candy Co. ließ letzte
Woche beim Staatssekretär ihre Jnkor
porationgartikel eintragen. Das auto
risirte Kapital ist 850,000 und Jnkor
poratoren sind W. S. Baldusf, G. S
Cabb, O. B. Peters, G· F. Mann und
J. J. TerighL
I Die Gelder in Händen des Staats
schatzmeisteis betragen atn Schluß des
isteschiifts ain 30. Dezember Z;l88,8:30«
ot, ivao fast Alles zitin Schulfondg ge
hört Jin Allgemeinen Fand waren
nur IR, tst7.77. Tsie Einnschinen iin
Monat Dezember betragen I571,90;t -
89 iinb die Ausgaben J50H,67l.52.
« Zu Beatrice starb ein Kind von
John Hermaii, der ein ,,Christiaii
Heientist« ist, infolge von Diphieria,
nach etwa wocheiilanger .stiaiikheit, ohne
daß Heriiian den Fall angemeldet oder
ärztliche Hülfe requirirt hatte und soll
er in Aiiklageiiistand oeisetzt weiden.
Diesen ,,Christiaii Scieiitisto« sollte
ganz gehörig aus die Finger gesehen
werden.
« E. V Harriniaii, Präsident der
Union Pacisic Coinpany, ziisaiiiiiien inii
mehreren anderen Eisenbahniiiagiiateii,
beabsichtigt, ein Sonderetablisseiuent zu
gründen für Konstruktion der Motorivm
gen« die bis seht in den U. P. Werkstät
ten in Oinaha hergestellt werden von W.
N. Keeik Das Etablissement soll nn.
abhängig von der Bahn sein und die
Cars für alle Bahnen bauen, die solche
kaufen wollen. Omaha hofft, das Un
ternehmen tu betoniinen, doch ist noch
nicht bestimmt, ob es dorthin oder nach
Kansas City, St. Louis oder Chieago
kommen soll. J
Warum mit schwachem und
kränktichem Körper burch’s Leben wan
deln? Worum auf dem Wege, ber zur
Gebrechlichkeit führt, nnt allen seinen
Anfechtungen nnd Leiden weiter wandeln,
wenn es eine Hanptstraße zurGefnnbbeit
und Glückseligkeit durch das alterxiobte
Kräuter-Heilmittel, For·ni’S Alpenkiöm
»ersBl»uibeleber giebt. Was er im Ans
vsk zerrinteter Gesundheit leisten
, ist für Tausende von eistniuthigien
s « nnern end Frauen eine Offenbarung
Sanesen-» Esr duichdringt jeden Theil
d sey-d entfernt alle Unreinigkeiten
uns en- Lklut unb verleiht dein
Blutunitanf Wärme nnd Kraft
Er wiib dein Bublrkumburch speziell an
gestellte Agenten geliefert. Wenn Jhr
keine Agersten in Eurem Orte kennt,
schreibt an die Fabrikanten, Dr. Peter
FahrneyebSoni Eo» 112-118 So
hoyne Ave» Chicago, Jll.
« Die Fairmont Creamery Ca. ver
größert ihr Etablissetnent zu York ganz
bedeutend und errichtet neue Gebäude
daselbst·
« Jn Douglag County wurden im
vergangenen Jahre I,505 eirathslizem
sen ausgestellt und 277 cheidungsde
krete ausgestellt. .
Eine angenehme Anregung zu vollen
deter Tbätigkeit der inneren Organe
ohne eine unangenehrne Nachwirkung,
wird durch Chamberlain’g Magen- und
Leber-Tälelchen erzielt. Zum Verkauf
bei A. W. Buchheit.
« Die Zahl der Geburten in Omaha
irn Jahre 1905 betrug I,924, davon
waren 999 Jungen, 925 Mädels. To
desfälle gab es l,007. Die meisten Ge
burten fielen auf Juli, nämlich 187,
mit August zunächst, 183. April mit
127 war der niedrigfte Monat.
« Ansprüche auf Wolfsprämien kom
men jetzt massenbaft in der Office des
Staats-Animus ein und ist Deputy
Auditor Caak der Ansicht, daß die dafür
ausgefetzte Bewilligung von 815,000
bis zum 1. Mai erschöpft sein wird.
Arn l· Juli wurde damit begonnen und
bis zur nächsten Legislatur liegen wahr
scheinlich eine große Anzahl Prämien
forderungen vor.
« Zu Nortolk wurde Fil. Derbh, ein
18 Jahre altes Mädchen von Ottuinwa,
S. D, schwer verletzt indem sie von
einein in Bewegung befindlichen Zuge
sprang. Der Zug hielt an wegen einer
Kreuzung und das Mädchen dachte, es
sei die Station. Als der Zug sich so
fort wieder in Bewegung setzte, eilte Fel.
Derby, in der Meinung, der Zug nehme
sie mit über ihr Ziel hinaus, aus dem
Wagen und sprang herunter. Sie fiel
aus den Kopf und trug eine starke Ge
hirnerschiitierung davon.
« Zu McCook brach das nach den
Coalchutesi der B. ein«-Wi. Bahn hinaus
iiihrende Eeleise zusammen und eine Lo
komotioe und sechs Cars sielen eine Höhe
von etwa 20Fuß herunter. Merkwürdi
gerweise kam die Lokomotive ganz gerade
aus das Geleise zu stehen und blieb un
beschädigt, wie auch der Jngenieur Clhde
Srvtt unveiletzt entkain, jedoch der
Bremser Carl Kelleh trug schmerzhaste
Verletzungen davon. Der angerichtete
Schaden beträgt mehrere tausend Dol
laiS und es entstand eine große Unbe
qiienilichkeit, da big zum Wiederausbau
der Einrichtung alle Kohlen aus die Lo
komotiven geschauselt werden niiissen.
« Jm Aetiia Hotel in Oiiiaha, an
ther und Dodge Straße, kamen zwei
deutsche Arbeiter, Loiiig Liichsinger und
Ernst Lölschei·, etwa Zit, iesp. 40 Jahre
alt, iiin’6 Leben durch Gag. Sie hat
ten einen Hiind bei sich und dieser hatte
geheilt, doch gab Niemand daraus Acht.
Die Beiden ivaien uni etwa li Uhr«
Donnerstag Abend in das Hotel gekoui-i
men, veilaiigten ein Zimmer iiiid der
Aeltere voii ihnen beiahite, dann gingen
sie zu Ruhe. Man sah nichts wieder
von ihnen bis der Eigenthümer des Ho
teig am zieitag Abend um jlt Uhr das
Zimmer einein andern Gast anweisen
wollte iind eg verschlossen fand. Er
schob deii iiineii steckenden Schlüssel zu
iück und schloß aus, uiii von einein er
stickenden GaSgeruch empfangen zu wer
den« Die beiden Männer lagen todt im
Bett und war keine Hülfe inehr möglich.
« Letzten Samstag Nachmittag kam
in Oniaha der Arbeiter Bariiey Mhers
iii die Wirthschast von Mike Bruiioki
an 1214 südl. lster Straße und ver- ’
langte ein Glas Wasser. Als er dassel- »
be eihalten, nahm er ein Fläschchen aus
der Tasche und goß den Inhalt desselben
in das Wasser, woraus er die Mischuiig
trank und aiio der Hinterthür hinaus
ging. Nun bemerkte der Wirth den
Geruch ooii Karbol und solgte dem
Mann, den er bewußtlos aus der Veran
da von Mike New Wohnhaus an 1211
Willianis Straße sand. Die Polizei
wurde benachrichtigt und der Mann erst s«
nach der Station, dann nach dem Clark
san Hospital gebracht, doch starb er,
ohne wieder zur Besinnung gekommen
zu sein. Myers hatte logirt in 401
nöidl. lö. Straße und heißt es, daß er
etwa im April nach Oinaha kam iind ar
beitete er siir die Missouri Pacisic Bahn.
An dein Morgen des betr. Tages hatte
ii sein Logiihaus verlassen wie gewöhn
lich, iiin zur Arbeit zu gehen. Er war
etioii 45 Jahre att.
Vecvarb ihre Schön-dein
Eine lOautkrankheit halte zu einer Zeit
Haktiet Howard von 209 W. :I4. Straße,
New York, die Schönheit verdorben. Sie
schreibt: »Ich hatte Flechte oder Ekzemq für
Jahre, aber mchts wollte es heilen, bis ich -
BuckleWS Acuikasalbc gebrau te. Ein
schneller und sicherer eiler tiir S tritt- und ;
Brand-fowieandeke unben. WeinBuchs
beif- Apotheke.
Ltneoln und Umgegend.
I Gestern kam eine Delegation des
Stadtraths von Oklahoma City hierher,
um sich bezüglich unserer elektrischen
Lichtanlage zu insormiren.
1 Der 19 Jahre alte Christian Horn,
welcher bei seinem Onkel Martin Nissen
lebte, wurde als irrsinnig erklärt und
nach dem Jrrenasyl überführt.
1 Am Dienstag starb FrL Winona
Harpster, Tochter von Alonzo Harpster
und Frau an 1304 S Straße, im Alter
von 26 Jahren. Das Begräbniß fand
gestern zu Ber Springs statt.
Strenge Kälte bringt hestige Husten
und Erkältungen. Ganz gleich wie hei
tig, gebraucht Dr. August Königs
Hamburger Brustthee. Er wird Erkal
tung und Huften kitriren.
: Der neue Base-Ball-Park soll nun
definitiv an 21ster und M Sraße etab
lirt werden. Der größte Theil des für
nächste Saison nöthigen Betrages von
82,700 ist bereits gezeichnet und die
Sammlung macht zufriedenstellende Fort
schritte. Jn nächster Zeit sollen die Kon
trakte vergeben werden für die Verbesse
rungen, die gemacht werden sollen.
I Zum vierten Male wurde Arthur
L. Rinker am Dienstag nach dem Irren
asyl gebracht. Das erste Mal war es
vor 20 Jahren, wo er etwa ein Jahr
dort gehalten wurde. Dann kam er in
1890 wieder ein Jahr hin und in 1904
zum dritten Mal auf sechs Monate.
Jetzt bekam er seine Hallueinationen
wieder und mußte in Sicherheit gebracht
werden·
: Ein 16 Jahre alter Bengel namens
Jve Kline von Chicago wurde vor eini
gen Tagen arretirt wegen Diebstahls
von Kupferdraht von der Straßenbahns
gesellschaft. Er bekannte sich schuldig
und erhielt 25 Tage Gefängniß. Der
zusammen mit ihm arretirte Meyer
Oberman, ein Junge von Omaha, wur
de entlassen, da er nicht an dem Dieb
stahl betheiligt gewesen war.
1 Die beiden gegen 18 Jahre alten
Jungen Ernest Redding und Louis Frü
aus wurden am Samstag zur Reform
schule verurtheilt von Richter Frost.
Mit knapper Noth entgingen sie dem
Zuchthaus wegen ihres Alters. Die
Tangenichtse haben eine Anzahl Ein
brüche in Geschäftghäuser verübt, den
letzten in Jakob Lichtetrstiger’g Grocery
an südl· 10ter Straße in letzter Woche,
wo sie MS erbeuteten. Auch in Ru
dolph Schneider’s Fleischladen an 9ter
Straße und in den Laden von H. N.
Towne an Oft O Straße waren sie ge
drungen und hatten kleine Beträge er
beutet.
: August Radke hat eine Scheidungs
kluge gegen seine iu Europa weilende
Frau angestrengt, die augenblicklich mit
einem Polen durchgebrannt ist. Radke
giebt an, daß er mit seiner Frau in
Deutschland bei seinen Eltern lebte, dann
nach Amerika kam um hier sein Glück zu
versuchen und dann die Frau nachkom
men zu lassen. Nachdem er sich hier
einigermaßen eingelebt, sandte er seiner
Frau Ist-Mo als Reisegeld, doch die Frau
tam nicht, schrieb ihm nicht einmal Ant
vart. Er erhielt dann von seinen El
ern die Nachricht, daß seine »liebe Frau«
kurz nach Etutcesfen des Geldes sich mit
tue-n Polen nach Rußland davonge
uacht habe.
: Bessie M. Walker, welche itn
Zheldon Block, Ecke llter und N
Straße Zimmervermietherin ist, machte
ehte Woche böse Erfahrungen mit einem
bräutiganr F. P. Walkman, der seit
Irei bis vier Monaten in Lineolu war,
Iatte sie sich als Zukünftigen auserwählt
tnd wollte das Paar sich in Cvuncil
Blusfs trauen lassen. Sie reisten dort
iin und die ,,would-be« Braut vertraute
hrem Liebsten 850 in Geld an, auch
ieß sie ihn ihren Diamantring auf der
lteise tragen. Jn Council Blusfs be
saben sie sich in eine Apotheke, wo Walc
uan seine Braut kurze Zeit allein ließ,
pas heißt, er kam überhaupt nicht wieder,
andern verduftete mit Geld und Ring.
: Am Sonntag wurden die Apotheker
Julius is. Wömpner und Ciem Steiner
vegen unbefunten Schnapsveikaufg ar
vetiit. P:-lizeichef Connec, Dem-tin
Ueaione nnd Polizist McKnight machten
)ie Verhaftung. Die Arresianten wur
den nach der Polizeistation gebracht, wo
ie blieben bis ein Anwalt kam Und sie
)ann gegen Bürgschaft von je 8200 ent
assen wurden. Die Verhandlung des
Falles ist auf heute angesetzt. Abends
imischen 10 und 11 Uhr begaben sich die
Polizeibeamten nochmals nach der Apo
heke und konfiszieten eine größere
Quantität Whisky, Wein, Gin und
Vier. Zuerst hatten sie nur einige Fia
chm mitgenommen.