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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Dec. 15, 1905)
’»l. usu- staats-um« J- Vcs Konnt-Theater. Ljiis E—T—c Ausd Mjberjzetkwsizkkuiqnttliei. Miflet Editetk II- hmuve sich way-scheints ver drM Js- moen es is e verdrücktet Syst-ca is- Jshse Jiykem Papie tves dem Nimmt-Theater Jch meen Xn Mgurd zu dem lebenslängliche Ammmasy ku spandiikx Nam vaß dek I person mritausmd Fälle« fsk die Baxses soll Des ifein jedefalls zwei Nulle ze viel. Tausend Dollarö soll es jedefalls heisse. Nämlich Ich new-me etne vun daß Baer. Ich Im nix drum. ! l näm lich fset rfot diei Kun cht bin. Des is answer gkmzz off course-, näm-; lich weil Jch e; rominenter Deitjcyer bin un Ich tyu ; ie Kunstht unnetstiitze un Jch nemm ; lo e Bax in- dem Ratwnal-Theatet H un wamfs tausend Dollaes kqscht, oder meinÆ lweil es let-entsinne lich is e ’ß mehr. Was geb Jchj drum (Deö heißt felbi es mal, wire Jch in Kansas City des eitsche Thea- 1 ter unneestüßt hen un sie Mickkini deitsche Papier en Kunscht-Mazahn; dekfo get-qui hawwe da hotss Mia blos i Dollet fufzich Cenis die ; Woch at die ganze Familie geloscht; Un Ich war dsa derfor geachtet undj geehrt un die Aeltets hawswe jedes-; mal wann Jch mit der «mili in de » Turnhall-Siaal, wo des heater wart - efgiäune bin, Vätern Vorhang drei ri auf-ge ra ) Des macht awwet nix, Mistrr Edi ksks wann es nach hier e Bißle tbeuker is, deswege thu Ich doch dieKunscht z unnerftiihe un m Rigard zu demj amärikiin National-Theatet, da sagI Ich grad wie der Jmpetet: Gebaut·l werd es aber dennoch jedoch, un wann - HEF- finftaufend Dollerg lofchte ? t ·. Da oe will Ich immer hawwse, daß dem schan der Saluhn un Re- H itotänt unner dem Tiäter verrent . ice-ed un des SiggarnständsPriwili-I edsch tosill Ich aach ze vergewwe daw- l we. Des is all reit. En Bißle en ; Peafitt will met doch dervo hanc-we, daß mer die Kunscht unmrstijtzt. Da der u is mer inteitelr. wann mer e Mit ähi is. tm Jch so e Bax uff lebensläng lich Mi—supwsing Ich Mö- da kann Jch sie doch lxi letztern Wille un Testament an die Atti un die kann sie dann an hre Kinnee un Kinnetztins net ver , oder Jch will Mei Geld zerlick handwe. Un Ich will aach e Bißle was drei se rede dawide, wann die Konträlts vers-einn- ween for Mel Geld. COder DIES- Micht in Meint Aag was Grünes-, Mistet Editek?) Un dami, Mtstet Editek, ofcourse, wann so viel Geld ausgeb for die Muts e nnnerstiik da will mer es awch essßle geeikonist hatt-we. Ich deut. wann so e Billet-it vun Mir in der M in Leben « als Standbild W wär, des "t sich gut ma cht. Un nebe dra vielleicht der Säule , a - . Läg-»F SMA- szikiri uffge ehe un der Shat peaste, uns äsnlich kRp des ma nix, desis ja iee Mu) d, dann da kann Ich- ja nii der-. Un dann, M Editer, of course, wan- Ue F chmenstö gemacht ween vieler, namentlich vun s. da willJch aach was W. Dann Ich kann es bei eterAetteeß am Pictsckzer - Z asz im Lebe iei gute Aet tM So kleine. festha, mollige, as eilst an die Singe. can e, werd Ich als lebens läns ichee gapstackbolder eini Zeit Um die-kalt e gehn derse. wwet ei miß in die laws timme, daß die Weil-steil, Ich meen die Frau limie vun die LeisteimetsSubsteep beri, nix hinner die Kulisse ze thun bannte Snnfcht bot es teenen Werth un Ich-w ill lieber Mei Geld zetlick. tin-beinah "tt seh die haupt sach vergesse- Mi ditee — ztvei oder dreimal ds: Woch muß Deitsch gespielt wem un die anneee Abende lifellzezchestiineigt-iste its-IS die Asti e g- es r e un ie Wand un die annere Kinnek gleiche es We- Wtsch — Un wege vie Stätten tw ge wwe -iieru, da muß Ich of course et recht was drei ze rede hawwe, sunsche b Jch kee Geld her. Jctz so Stück. wo gleich, das fein »Der Dadderich«, e Lustspiel in Dammftädter Munde-et oder uKreisen-cl- iö Trumpf« oder »Der Biehhsndler von «Oberösterteich« oder »Sieh-ers Reise-Abenteuer in Miinche un Fraukfokt«, »Stabet( als Schildwach«. »Einn! Jux will et sich machen«. »Liebe-i un Bettram'·· (deg Zi- Mie zwar schau e Bißle zu preu MIO un noch e ganze Masse agnete —« Stücker vun der Art weeß Ich, wo I biet noch weniger bekannt sein. III-Ieicht schreib Ich auch selber esan e Stück (Jch hen schm- dea age ) Un des miß dann jährlich un fufiithmal performt wem ; Jhue des Rämliche wünschend H Mit Mgath John Nitsch Esq. Mistet Editeri Jch nemm eö Alles ’ zetiicb Jch geb gar nix zu dem Na tional-Theater. Ich seh grad, daß es . uss der Westeit gebaut wekn soll. Wo » ch doch Mei Prappekti Alles uss der J thseit herri? Un dann is es aachH viel ze weit vun der Verzehnte « Schttiet eweg. Des kann im Lebe sei ( Suckzeß wekn Der Obige qu l Ote sehst-te von dein kleine-l Jslcheeuiädchem das 14 sen ihenkeven reime. Laßt euch erzählen von dem Muth( und der Tapferkeit der kleinen Fi scher-Lassie. Es war in der Bretagne. An dem Ufer des fturmbewegten Mee res beobachteten einige Fischer ein änkendes Schiff, das während starken ebels gestrandet war. Sie sahen, daß die Jnsassen des Schiffes zu den » Rettungsbooten ihre Zuflucht nahmen l und sich in ihrer Todesangst gegen-I seitigzuriicksiießem um nur zuerst ins die oote zu gelangen, die, mit den( Wellen tämpsend, versuchen sollten, das Ufer zu erreichen. Und dann ein plöhlicher Schreckensschrei aus der Mitte der Zuschauer! Das letzte Boot wurde gewaltsam von der Strömung gegen einen versteckten, todtbringenden Felsen getrieben, vor dem die Schiffer der Gegend den größten Schrecken empfunden. Sie riefen laut und machten Weichen. Jhre Rufe verhall ten aber ungehört, ihre Zeichen wur den nicht beachtet. thmächtig wa ren sie der entsetzlichen Gefahr gegen iiber. Ein einziges Mittel gab es der entsetzlichen Gefahr gegenüber. Ein einziges Mittel gab es noch. Wenn Jemand es wagte. hinauszuschwini-I men, um die Unglücklichen aus die Ge- « fahr aufmerksam zu machen! Ein wahnsinniger, ein verzweifelter Ber- « such—und ein junges Fischermädchenj wagte ihn. Ohne Besinnen stürzte i sie sich-in die brausenden Wellen und versuchte, mit den Wogen tämpfend," dem Boote entgegen zu schwimmen. Vergebens hatte man versucht, sie von ihrem Plane zurückzuhalten, umsonst wollte man sie gewaltsam veranlassen, zurückzubleiben, die Warnungen nichts beachtend, versuchte sie das gefährliche Wagnike Mit angesponnen-: Auf-l merksamkcit folgten ihk die Biiae der 1 am Ufer Zurückgebliebenen. Baldf sah man das Mädchen auf der Ober- ? fläche des Wassers, bald war sie wie- « »der den Blicken entschwunden, dann Isah man wieder die tämpfenden Be swegungen ihrer Arme, die sich lang sam Bahn zu brechen schienen. Und! plötzlich hatte sie beinahe ihk Ziel er-s reicht! Ader ein furchtbarer Schrecken ’ jergriff die Beobachter am Ufer, als. ssie bemerkten, daß das Mädchen diel Entfernng falsch bemessen, und das Boot zu verfehlen schien. Verfehlt sie das Boot, so war sie rettungslos ver loren, denn die Kraft, nochmals an das User zu schwimmen, fehlte ihr sicherlich. Es waren Augenblicke der surchtbarsten Aufregung. Mit rasen der Anstrengung gelang es der lith nen Schwimmerin, das Boot zu errei chen, und dann ertönte vorn Ufer her ein helles Jubelgeschrei, als man sah, daß sich zwei Jnsassen des Bootes be mühten, das Mädchen zu fassen. Und gliicklich wurde sie in das Boot geho ben. Sofort ergriff sie, erschöpft und durchnößt wie sie war, das Ruder, und mit der Geschicklichkeit eines erfahrenen Steuermannes führte sie das Boot mit seinen vierzehn Jnsassen durch das ge- ; sährliche Felsenriss gliicklich an dass Ufer. Auch die anderen beiden Boote kamen unversehrt an. Die Küstenbe wohner versorgten die Geretteten alle mit Nahrung und trockener Kleidung. Wie man sich wohl denken kann, wurde der Muth, die Ausdauer und die Ge- ’ schicklitcheit der kleinen heldin gebüh-« read bewundert. Bei aller Bewunde rung aber blieb das Mädchen beschei den und stellte ihre heldenthat als et was Selbstverständliches hin. Das ist die Bescheidenheit der wahren Tapfer keit. Natürlich machte der Capitän von dieser heldenthat Meldung. Von den verschiedensten Seiten gingen ihr nun Geldsendungen zu. Sie ist nun so wohlhabend, daß sie bis an ihr Le bensende wird auslömmlirh leben tön nen Dasselbe in Orts-. Arn Schalter des Bahnhases in Os senbach löste nach dem «Franls. Gen.« ein Jahrgast eine Fahrtarte mit den Worten: »Sachsenhausen vierter und zurückl« Ein junger hinter diesem stehende-: Mann verlangte daraus: »Da5selbe in Grün!" Als ihm nun der Beamte eine Fahrlarte zweiter Klasse aussertigte, sagte er: »Ich will doch vierter Klasse sahten.« Der Be amte nahm aber die Fahrtarte nicht mehr zurück, sondern sagte: »Sie ha ben eine grüne Fahrlarte verlangt, also müssen Sie diese auch behalten.« Der junge Mann konnte nun zweiter Klasse fahren, hatte aber reichlichen Spott mitzunehmenl Muth Tenor (an der Schwing nachdem das Publitum knitsan und dann tikchtig applaudirte): « n?.. · Sin gen wiss noch einmal?!« Warnen Beet Mnrxel Jungge s feile blieb. Dann-regte von C A. Hennig. et AntonMutrel war gerade kein Weibetfeind, aber er hatte bisher ein nngebnndenes behagliches Junggesel lenleben als der »Gütet hdchfi es ein gefchiihi. Da gab es keine Rii lichten auf weibliche Latinen unt-Neidern keine kostspieligen Toilettenfrnqen u. Bade keifen, keine Gardinenpredigien und monatelange Verstimmungen, leine Dimliboienmilere, l11r:;. man lebte so gleichmäßig angenehm dahin, sparte Geld und kernuscdie sich höchstens ab und zu am Gefühle feiner Freiheit Allen Anftiirmen tnppellusiiget Miit iet und Tanten hatte Herr Mnrxel sieghaft widerstanden und man ge wähnte sich allmählich in dem kleinen Städtchen, wo er als Gerichisfecteiät hauste, daran, ihn alsJ unbrauchbakes Heiraihsovjelt zu betrachten und ihn in Ruhe zu lassen. Das war nun neuerdings anders geworden, und zwar ging diesmal die Initiative von Herrn Murxel selbst aus. Sein eigener Mund hatte nach reiflicher Uebetleguna und arößterGe lassenheit das große Wort ausgespro chen: Es acht nicht ander-. ich musz kheirathent Die Ursache Zu diesem Ent schluß lag aber nicht in einer plötzlich erwachten Herzen-Summa sondern in der höchst rbofanen Magenfrage. Murrel hatte die Wirthshauskost all mählich bis über die Ohren dick, und sein Magen schrie förmlich nach einer entsprechenden Abwechslung. Das Gasthaus zum ,,Grauen Bären«, wo Murxel speifte, war zwar ein höchst so lides, aber auch zugleich das einzig an ständige im Orte, und der Junggeselle war ihm aufGnade undllnanade über liefert. Der Köchin ganzer- Rebertoir ; bestand aus sieben Gerichten, welche, auf die siebenTaae aer Woche vertheilt, sich mit der Piinltlichteit einer Uhr Fweiundfiinszigmal im Jahre wieders- J holten. Das war eben doch auf dies Dauer nicht mehr zu ertragen. » Nun hatte Herr Anton Murxel al- i lerdings fast jeden Faamilienverkehrt ahnet-rochen aber bebi zwei Familien ’ mit heirathafähiaen Töchtern stand er immer noch auf halbwegs vert autem ; Fuße, und daß eine allenfalsie Be- ! werbung nicht abgewiesen werden ; würde, dessen war er sicher. So klopfte s er denn eines schönenSonntaaåvormit-s i taas bei der Familie. welche links vom : »Grauen Bären« wohnte, an und er kundigte sich in höchst zuvortommender ; Weise nach dem Besinden der Fraui Mama und der Fräulein Tochter. H Wie das in tleinen Städtchen foj Sitte ist, und wie Herr Murrel ganz ! richtig setbulirt hatte, wurde er gebe-—- J ten, doch auf einen Löffel Subpe dazu- « bleiben. Es sei zwar ganz einfach,; auch habe man keine Köchin, sondern . die Tochter des Hauses schwinae selbst i dasKiichenszepter, aber es komme alles l von Herzen etc. etc. Herr Murxel schmunzeltr. Das eben hatte er ja aewollt· Sein Grundsatz war von jeher: »Erst wägen, dann; wagen!« und die Küchenfrage war ja T das Leitmotiv in der hetllen Frage dr zu gründenden Häuölichteit. Herr Murxel war deshalb ungeheuer neugie ria, was es wohl gern werde. Jm »Grauen Bären« lam heute Pötelbrust mit Linsen aus den Tisch, und sein Magen krampfte sich bereits beim bloßen Gedanken an dieses bis zum Ueberdruß genossene Gericht schreck haft zusammen So kam die Mittaaszeit heran; die ( SUPPe ward aufgetragen und geges sen, und nun nahte der große Mo- 1 ment. Murrels Auaen hingen förm lich an der Thüre, die zum Departe ment der inneren Angelegenheiten ! führte, und sein Herz klopfte erwarH tungsvolL Doch im nächsten Augen- i blicl fiel es ihm in die Schuhe und i seine Blicke erstarrten förmlich an! der aufgetragenen Schässel: Mitei brust mit Linsen! « 2 Mit innerlichem Aechzen und Seuf- J zen ermannte sich der geknickte Muter « endlich soweit, daß er einige Bissen s hinunterbringen konnte, doch war na türlich der Frau Martia sein veränder -tei Wesen, sein Staunen und seine ite iberraschun nicht entgangen. Jn rh remmm ro genObtimismus und mitt terlichen Stolze talttulirte sie aller dings ganz in’s Gegentheil, indem sie sagte: .Nicht war, Herr Murrel, Sie sind erstaunt heute hier ein Ihnen so wohlbertrautes und liebgewohntei Ge richt zu finden. aber das erklärt sich ganz einfach: Meine Tochter hat nam lteh im «Grauen LIM« das K lernt und ich älaubh sie steht "renköchin in chts nacht« .Nein, in at nicht« stöhnte Wurzel »Es ebmeckt akkurat tote im »Statuts Bat-ein« «R t wahrli« triumphirte die Frau rna»»»L » here Mutxel Ichutzte dato nach oem Essen Unwoblsein vor und empfahl sich. Dann stürzte er in den »Dein-en Bären und feste sich Unter feinen Stammtrug. »Gott sei Dant, daß er diesem Schicksalöschlag entronnen wart« Aber noch blieb ja die Familie rechts vom »Grauen Bären«. Hier mußte er doch besseren Erfolp haben. Und so warf er sich am Sonntag das ranf in große Totlette und mach-te dort Besuch. So glatt wie bei der anderen Fa milie ging die Sache hier nicht. Seine Erwartung, zum Essen eingeladen zu werden, be net-e seiten der Manna einer sichtlt Zurückhaltung Aber da er nicht gekommen war, schöne Re densarten u machen, sondern sozu sagen zur oftprobe für den künftigen Ehebund so behauptete er hartnäckig — — feinen Mu. Nach heimlich epflos ver ofterer Rittsprache rnt der ter, nah vielem verlegenen Tu Lfcheln uni- Qerathen erklärte sich die z rau ana endlich für besiegt, und die ersehnt-e Einladung erfolgte. Herr Marxel versicherte, mit dem Allereim facht-ten zufrieden zu sein; je einfa cher-, desto lieber. »Tropdem ader,« flüsterte die Frau Martia Ihrer Tochter zu, »wird ed kes fee sein, wenn wir uns das Essen aus dem »Steine-r Bären« holen· Deine K kunst ist zu bescheiden für einen dur üppige Wirthshauslost vers mähnten jungen Mann, und es könnte ihn leicht von seinen Absichten von vornherein abschreclen.« Und so tam denn nach der Suppe eine datnpfende Schüssel Pölelbrust mit Linsen auf den Tisch, genau fo, wie es im ;»Grauen Bären« zubereitet wurde. Muter war zuerst sprachlos, dann l aber wütbend; er empfant sich mit fol jcter Eile, daß er sogar die Serviette Tminahm anc ,,Grauen Bären« aber zfchwur er neunundneunzig heilige » Eide, sich lieber an der Pötelbrust des »Grauen Bären« todt zu essen. als ’sick,- von einer »bornirten Gans« da mit zugrunde locken zu lassen. Und sotift denn Herr Murrel ein Jung geselle geblieben In ieselisender Situation. Mitten in der Nacht wurde ich durch starkes Klopfen an meiner Thür aus dem Schlafe geschreckt »Der-r Müllerk Herr Miiller!« Jch richtete mich im Bette auf. —-— »Was aiebt’s denn ?« »Herr Müller, oben im Hause ist Feuer ausgebrochen!« Jch erkannte die Stimme meines Studennachbars. »Jst'g gefährlich?« »Nein-keiner Dachftuhlbrand oder so etwas. Die Fenerioehr ist auch schon eingetroffen Jch glaube, wir hier in der ersten Etage haben gar nichts zu fürchten—aber ich wollte Sie doch für 4 alte Fälle werten« »Dann Ihnen, Herr Nachbar!" Jch kleidete mich in größter Eile an; » Himmel wie langsam das geht, wenn » man s »brennend« eilig hat Mich trieb nicht die Sorge um eigean Wohl l und Wehe Unsere brillante Wehr würde das Feuer sicher rasch löschen. Aber in der vierten Etage, also in nächster Nähe des- Vrandherdes, wohn te eine Bekannte von mir, ein Fräulein Kleopatra Semmelteig Sie war ein Mädchen von 40 ——.-30 Jahren, das ich in seiner Zeit durch gemeinsame Be kannte kennen gelernt hatte. Kleopatra, die ganz allein stand, war eine gute, brave Seele, trotz ihrer 80 oder mehr Semester noch immer heirathslustig, trotz ihrer verblühten Reize noch im- ! mer in der frohen Hoffnung, daß sie ein Mann zum Standesamte führen werde Idee alte Jungfernschaft hatte sie gegen die »Herren der Schöpfung« nicht erbittert, im Geaentheil, sie war eine große Freundin des starken Ge schlechts, glücklich über jedes ihr gel tende freundliche Wort, sofern es unter einem Schnurrbart hervorlam. Kleopatra Semmelteig also wollte ich meine hilfe anbieten, falls die hochstgelegenen Zimmer geräumt wer- ! den müßten. Denn das Fräulein konnte sich seit einigen Tagen nuri mühsam ohne fremden Beistand fort- I bewegen, da es sich infolge Absprinq gens von einem in der Fahrt begriffe nen elektrischen Straßenbahnrvagen « am Fuße verletzt hatte. Meine Hilfe war nicht mehr nöthig; schon in der dritten Etage kam mir ein Feuerwehrmann entgegen, der Kleopa tra aus den Armen heruntertrug. Sie bemerkte mich gar nicht. Jhr Züge zeigten keine Spur von Schreck oder Entsesern Nein, mit glückseligem Lä cheln hielt sie deide Arme fest um den hole des jungen Feuermhrnrannes geschlungen ——— der blonde Kopf lehnte dicht an seiner Schulter und schmach tend schauten die wasserblauen Augen izufdern Antlih des hübschen Retters au Und nun hörte ich sie in müder-ges gxrer Seligkeit leise murmeln: »Ach nn’t doch jede Nacht rm Hause bren nen würdet« i Ausbau-. Eine interessante Beobachtung wur de in dem töniglichen Forste Fernewald bei Steriade an einer Briefiaube ge macht. Gewöhnlich nimmt man an, daß sich namentlich im Sommer eine Brieftaube mit Leichtigteit mit Futter und Wasser versorgen könne. Dies scheint jedoch nicht immer zuzutressen. Jn dem genannten Forste sanden Ar beiter on einem Augufttage auf einer Walbblösze eine Taube mit ausgebrei ten Flügeln liegen. Als man sie aus hob, zeigte sie noch Leben. Um ihren hats hing eine Depesche, die als Aus lassungsort Berlin nannte. »Komm erst in vierzehn Tagen« war ver übrige Inhalt· Ein Bestimmungsort war nicht ersichtlich- Die Arbeiter trugen die völli erschöpfte Taube zu einem nahen aldbache. Hier nahm sie gie rig Wasser aus und badete sich auch Ein Arbeiter holte ein Stück Brot, von dem die Taube gierig sraß. Nachdem das zutrauliche Thier noch etliche Mi nuten auf der Schulter eines derWald arbeitet geruht hatte, hob es sich plök lich in die Luft und war bald ver schwunden. Diese Beobachtung lehrt, daß eine Briesiaube unter Entbehrung Von Futter un« Wasser ihren Flug bis zur völligen Erschöpfung sortsehk Vom Friilsstttcken Einige geschichtliche Daten iibek die Morgen Mahlzeit Die selben Homerc friibstiicken nicht, außer wenn ein anstrengend-er Kampf am Morgen bevorsteht Auch Nausitaa nimmt oor ihrem »Werks seste'« nichts zu sich, sondern ißt erst nach geendeter Arbeit und eingenom menem Bade. Nnk solche, die ihre Beschäftigung sriitz aus dem Hause tust wie Eumäus rnit seinen Unter bitten, ebenso die üppigen schweigen Wen Freier der Penelope sriihstitcken. IBei besonderen Gelegenheiten dage jgen, z. B bei einer bevorstehenden Reise, wird nach vorhergegangenern Opser ein Frübmahl eingenommen »und dazu Wein getrunken Unter den nachhoinerischen Griechen und Römern nahmen nnr stiib aufstehende Personen, Schwelger, Kinder und Arbeiter ein ersieh Frühstück zu sich; sie genossen Brod, das in Wein ge taucht wurde, nebst Satz« Oliven, u. f. lv. Die alten Deutschen badeteni früh in warmem Wasser und früh-l stüclten dann, ein jeder an einem be-. sonderen Asche. Der Deutsche des Mittelalters genoß früh ein derbes-s Mahl und trank Wein dazu. Götz. von Berlichingen erwähnt Hühner und Fische als Frühstück Der schlesi- s sche Ritter Hans von Schweinichens nimmt ausnahmsweise als Mittels gegen die Pest des Morgens etwas! Weinessig und geröstetes Brod zu sich ; und trinkt dann einen »ziernlichen’ Rausch": sein Herr der Herzog Hein rich von Liegnitz. läßt sich auch ein mal Limonade zum Frühstück be-i reiten; gewöhnlich aber begann bei ihnen das Weintrinlen schon in allerl Frühe, und dabei »fallen« zuweilen so große, «Gesiiuste« daß die früh ge lommenen Gäste die Nacht über im( i Hause bleiben müssen, weil sie weder gehen noch stehen können. Dagegen; nahm der solide Ritter und Bürger» dieser Zeit zum Frühstück eine Mehl-, s Milch- und Biersuppe zu sich- und’ diese Sitte dauerte noch bis ins» trinken war den Schülern der ili-l täralademie des Herzog-Ei Karl Eugen von Württemberg streng verboten, und Schiller hat sich oft wegen Ueber tretung dieses Paragraphen strafen lassen müssen. Unter den Bortvürsen, l die man den von Herzog Karl August von Weimar 1781 angestedelten Men noniten machte, befindet sich auch der, daß sie täglich zweimal Kassee trin len. Friedrich der Große trank in späteren Jahren gern Schotoladr.l auch Rassen den er erst sehr start,s dann mit weißer Sahne vermischt, zu l sich nahm. Seine Soldaten tranken früh »un! een Dreier Fusel" und aßen dazu ein Stück Komniißbrod Napoleong l. Soldaten erhielten früh von ihrem Quartiergeben Supve oder Käse und Brod nebst einem Glas Branntwein, die Offiziere Warmbier oder Weinsuppe oder Li lör, Weitzbrod und Butter. Jn vie- ; len englischen Instituten genießens noch heute die Schüler zum Frühstück » einen Brei aus hascrmehh Wasserl und Salz und trinlen dazu ein Glas Milch. Stuhls. » Aus Dresden wird der Bost. Ztg. folgender Fall der Findigleit der Steuerbehiirden berichtet. Die Ber liner Aktiengesellschaft für automati schen Vertan hat, wie in vielen an dern Orten, so auch in Dresden in verschiedenen Wirthschaften automati Esche Gewichtswagen ausgestellt. Vor einiger Zeit hat nun der Dresdener Rath unter Bezugnahme auf das Ortttgesesz über die Erhebung einer Lustbarleitästeuer die Gesellschaft auf gefordert. für jeden dieser Autornaten eine Jahreösteuer von 25 Mart an die Armentasse zu zahlen. Den ge gen diese seltsame Auffassung einge legten Relurs verwarf der Kreidaus schuß mit der Begründung, daß die Automaten den Zweck hätten, das Publikum durch sofortige Feststellung des Kürpergewichts zu erfreuen. und daßdieser Zweck, wenn auch nicht bei allen, so doch bei vielen Personen er reicht würde. Jn der beim Oben-er waltungsgericht eingekeichten Anfech tungzllage der Gesellschaft machte diefe geltend, daß von einer Lustbar teit nimmermehr die Rede fein könnte, denn wenn sich jemand bei Benutzung einer automatischen Wage freue, fo freue er fich höchstens über die Erfin dung. Eine Belustigung des Publi kums fei dei der Aufstellung der Au tornaten nicht einmal Nebenzweck, ge schweige denn Hauptzweck gewefen. Man verleune überhaupt den Begriff einer Lustbarleit, wolle man alles, was das Publilum erfreue, als eine solche bezeichnen; hierzu gehöre noch die Zufammenfiihrung einer größern Anzahl Menfchen zu einem bestimm ten ZwecL Ueberdies würde im vor liegenden Falle die Belastung Init der Luftbarleitjstuer auch deshalb unge recht fein, weil die Automaten schon der Gewerbesteuer un erliegen. Das Oberverwdltungsgeri t hat sich jeyt diefer Ansicht angeschlossen ———--.O Stoßseufzer. Diener: »Ach, wieviel Herren wä ren bei den hohen Anforderungen die man heutzutvse an uns stellt, wohl würdig« Diener zu feinl ! sent Inbrunst Leutnaspnt (bei her Wiens ungetr sengt Märkten M båä Rei nAel wer ma - ber. aucks hier hei t es: siegen oder sterbenP L Indessen-s E Amckdrichter (zum Mäger): Sie aus der Dkaschbe heraan fmb dafür kann doch der Inichy da ist doch nusk der übermä g geno ene Wein fchuld.« i Lager: »Na. dann ver-klug ich den Weinwirth « Aus der Schule. In manchen Geaenden herrscht die Sitte, daß die Mütter-, wenn sie ihre Kleinen zum erstenmal zur Schule bringen, dem Lehrer Leckereien färbte ABC-Schien s- cchltyen über ben- —Als der Lehrer dem Sohne c D thut zen die Bonbons uriietgab, chaute dieser seinen Crzie r von oben bis unten nn« und sprach:sp»Du willst di trnll blos- bi mi ansmeern!'· Gemüt-lich A.: (Weinhiindler): usbitten Sie mal, junger Mann, ich habe in nichts dagegen, daß Sie als Angestellter meines Gefchitftes hin und wieder ein SIEÆU Wäinttlginlätänagr von den a un tte a n sollt-n Sie doch nicht anöMsM trin en.« .«. B.: »Wissen Sie was, Heer Prin zipal, geben Sie mit eine er vielen Töchter zur Frau, da bratt es seine von den älteren Jahrgiingen ztt sein« Probiren geht til-er Wie-. »Der der Hochzeit hast Du im— mer gesagt, Du kannst ohne nri gar nicht leben." »Ja, stehst Du, ein Mann weiß nie, was er alles kann, ehy er es nicht der fuckxt hat-« lkin sttnz Schlitten Junger Künstler: »Das ift die Photographie eines Stuhles aus dem zwölften Jahrhundert!« Freund: ,,Lüqe d nicht Ost fo damals wr ja die P tographie noch gcrr nicht erfunden!« Sein Hauptwert »Sie sind Schriftfteller, ich habe von Ihnen noch nie etwas Gedrttettes gefehen!« »Aber, erlauben Sie mal. gnädigö Fräulein, ich habe M och erft fgrzlich meine Verlobungsanzeixe ge )ickt.« Ach til Ontel (seinen Neffen in der Groß ftctdt befuchend): »Ich merke, Du lebst mit Deiner Zimmerwirthirt hier auf Kreigsfuft.« Neffe (Student): »Ja, lieber Onkel, die Frau hat eben so viel von ntir ztt kriegen« , Zu viel verlangt »Nun, wie hat denn Sohn fein Geschichtsslsxamen beftttn f« »Gut nicht. Denken Sie sich nur, ntna hat ihn nach lauter Dingen k fragt, die längst fchon geschehen wu ren, noch ehe er auf der Welt wart« salicis-link Fremder (eine Warnungötafel »Das Verttnreinigen dieer Ortes ift bei Strafe verboten« betrachtend): «Wa« rurn fvebt denn da unter dein latet noch das Bild, auf dem eitr nn einen bund durchprügelt?« Gensdarrm »Na, das ist zur War nung fiir die Hunde, die thnen doch nicht lesen!« After-leer Bittens-L »Mensch, haft Du denn gar leitten - Selbtterhnltun striebisp . »Unfrnnige frage, wiefo?« » »Weil Du Dich rrntner nur von Lin deren erhalten läßt« ; tituliert-. . »Als ich in Leipzig raftirth spann Itenntir Studenten die Pferde atts." i »Für die wen-en f- weht nicht »in gekriegt haten!« seines Stiche-til Taute: »Al o fünf Mart haft Du von Deinem « ruder. dem Stildipfuå, gefchenlt,belotntnen.« « Der lleine Arthur: «JC- Taute, aber ich habe sie ihm schon wiettr putnpen müssen« Unbelacht heirathgveemittleu »Nein-ten Sie die Dame, die ich stten mpfohlen habe, und Sie werden zufrieden fein! Wer einmal mit mir in Verbindun stand —- kommt immer Iviedee!« Zur Sicherheit »Werft Du mit auch ewig ins sein- Itaer »Gewiß. Und damit Du giebä wie ernst es mir damit ist« wer « mir sogar einen Knoten in’s STIMM tuch machen.« Weder-e Diensten-. ; Hausfrau: »Als Sie vqt zwei Ich ! ten bei mit dienten, waren Sie noch - nickt so anspruchsvoll!« z schin: «Ja, damals war ich auch nur Radleeim heute aber besise ist ein Automobil!« Getos-Miit Richter Pum « ugen): »Bei · nen auf dem zDZkf i wohl qae SoZthg Schlägere1?« Zeäcsgas näll ichlmeiäenL Kom men e o au 'an a le Heer Richten« M M