Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, September 22, 1905, Image 4

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    « F— Me- pmkktaya ’
tut Its m ser. teuren see Ie
d meet-II- sue-spendeten
E Laut einem Bericht der okitischeu
Verwaltung beförderte die Post in I
gland, Schottland und Jrland im
abgelaufenen Fistaljahre 2,t324,600,-!
000 Briefe, eine um 27,()00,000 grö- «
Here Anzahl als im vorigen Jahre. Tie ;
Postiartenzahl übertraf die des Vor-!
jahres um 20,800,U00 und belief sichT
auf 734,500,000. Für je einen halben Z
Pennh (1 Cent) Porto wurden 848,- (
700,000 Päclchen befördert, Zeitungen «
MS zu 179,400,000 Und 97,200,000l
größere Paletr. Man hat ausgerech
net, daß jeder Einwohner Großh-rinn
niens in diesem ahre durchschnittlich
61 Briefe und 1 Postkarten erhalten
ionntr. Der stetig zunehmende Ver
fandt von Ansichtslarten bewirkte wäh
rend der letzten acht Jahre mehr als die
Verdoppelung des ehemaligen Postkne
tenvertehrs; von 1908 bis 1904 nahm (
die Zahl um 25 Prozent zu, von 1904 »
bis 1905 um 19.7 Prozent. Jm Ver- !
gleich zu anderm Ländern nimmt Eng- (
land auf diesem Gebiete den dritten
Platz ein; als Stadt blieb London mit
dem Empfang von 166.500,000 Post- ’
Iarten im Laufe des Jahres unüber-’
trossen Dagegen ist die Ausgabe dee
Briefe seit 1902 jährlich um etwas ge
ringer geworden, trotzdem empfing
London noch immer die stattliche Zahl
Don 727,000,000. Die andauernd
lchlechten Geschäftsverhältnisse im Han
s l mit billigem Schmuck sollen zum
Theil die Ursache der verminderten An
zahl etngeschriebener Briefe sein.
.- Wegen mangelhafter, zum Theil
Tgänzlich sehlender Adresse konnten im
dergangenen Jahre 26,568,740 Post
fachen nicht befördert werden. Darun
ster waren 316,000 Geldbriefe. Jn
einem Palet befand sich werthvoller
chmuck. Jn vielen Fällen konnte man
Absender ermitteln und ihnen ihr
Ei enthnm zurückerstattenz immerhin
beand sich am Schlusse des Jahres
noch viel herrenloses Gut in den hän
deu der Verwaltung.
e Geradezu erstaunlich ist der Brief
deriehr Englands mit Deutschland.
Mit Ausnahme der Ber. Staaten em
lingt Großbrttannien aus keinem
ande annähernd solch große Postsern
dung als aus Deutschland. Jm ver
flossenen Jahre erreichte sie das Ge
Ivicht von 859,000 Pfund, 60,000
fund mehr als Frankreich fandte.
ngland dagegen beförderte nach bei
den Ländern dasselbe Gewicht, 315,000
fund. Die Gefammttorrefpondenz
nglands mit Indien und Australien
Kommt derjenigen mit Deutschland
lange nicht gleich. Jm Telegrapheni
derkehr fteht das Deutsche Reich auch
Bei weitem obenan; 1,381,968 Draht
Irachrichten wurden nach Deutschland
Eil-geschickt und 1,026,079 von Deutsch
land empfangen. Telephonverbindung
hat England nur mit Frankreich und
Belgien
i « «·—·—«·«·"
f Opfer des «ctetteu.«
l Das »Journal of the American Me
dical Association« veröffentlichte letzt
Din eine Statistik der infolge des
Schießens am 4. Juli erfolgten Ver
kletzungen mit besonderer Berücksich
ttigung der daraus refultirenden Fälle
von Mundfperre. Die Gesammtzahl
der Erkrankungen an der genannten
Krankheit war 104 gegen 105 im Vor
jahre und 415 im Jahre 1903. Die
Gefammtzahl der durch Platzpatronen
entstandenen Verwundungen war 809
gegen 1005 im Borjahre und 1672 im
Jahre 1903. Neben 87 an der Mund
ifperre verstorbenen Personen gab es
noch 95 Todesfälle infolge anderwei
tiger Unfälle, die mit der Feier des 4.
Juli in Verbindung standen, zufam
rnen somit 182 Todesfälle Die Zahl
· der nicht gefährlichen Verletzungen
wird mit 4994 an egeben, wozu noch
ungefähr 1000 fonen kommen.
welche Riffe und andere entstellende
Wunden im Gesichte erlitten. Sämmt
liche Zahlen zeigen gegen die entspre
ihenden der vorangegangenen Jahre
eine nicht unbedeutende Verminderung »
Der Tugendpreis im
T l f a ß. Eine einzigartige Wahl fin
det alljährlich in dem oberelfäfsifchen
Dorfe Waldtghofen statt, um dasjenige
Mädchen zu bestimmen, das als tu
Igertdhafteftes und würdigstes die Zin
sen einer von der Familie Großguth
Siebering gemachten Stiftung erhalten
Pil. Wahlherechtigt find nur die
rauen des Dorfes. Von 280 einge
vIchriebenen Wählerinuen find in diefem
Jahre 143 Stimmen a egeben wor
den, von denen 138 auf aria Siedet
entfielen und 5 auf —- nun den Namen
»die-fee TugendpreissAfpirantin ver
lchwetgi man als höflicher Sänger mit
» t auf die wirklich geringfügige
5 ...... Die glückliche Erwählte
lt den Zinsertra der Stiftung in
der höh· von 240 akt.
iFörster als Wilderer.
Der Förster Döhn in Mittetbuchen,
ssen-Nassau, dessen Frau in Hanan
m Einschmuggeln eines frisch erleg
Fen Wildes betroffen ward, ist wegen
Merkw- und gewohnheitsmäßi er
lddieberei verhaftet worden. E ne
in seiner Wohnung vorgenommene
hausiuchung forderte zahlreiche Briefe
Ta,ge durch die anzwärtige Wild
what-blei- Wild bei ihm bestellten. Er
offenbar das Wildern schon lange
Zettbeteiebem was bei dem dortien
Teichen Witwe-stand file den März-s
W elnträalich gewesen sein mit
-. —- «--·.
.- I
Der »Mensch der Juliunst.
Ost Mich its sei-er Uusshseu
me Quid-met
Die immer mehr zunehmende Ab
hängigkeit des modernen Kulturrnen
fchen von allen möglichen mechanischen
und technischen Hilfsmitteln wird in
der englischen Zeitschrift »Truth« in
amijsanter Weise persiflirt. Das Blatt
veröffentlicht das Protokoll einer zur
Untersuchung des Verhältnisses zwi
fchen Mensch und Hilfsmittel eingesetz
ten Parlamentarischen Spezialtommif
sion in einem Zukunftsstaat Die Ver
nehmung des Zukunftsmenschen ent
hält folgende Details:
F r a g e : »Können Sie schreiben?«
A n t to o r t: »Nein, ich benütze
einen Maschinenschreiber.«
F r a g e : Nonnen Sie singen?'·
A n t w o r t »Nein, ich beniihe
einen Phonographen.«
F r a g e : »Können Sie irgend ein
Musikinstrument spieleni«
A n i w o r t : »Nein, ich denütze
einen Klavierautomaten.«
F r a g e : ,,Können Sie nähen?«
A n t w o r t : »Nein, ich habe eine
elektrische Nähmaschinr.«
F r a g e : »Komm Sie zeichnen
oder maleni«
A n t to o r t: »Nein, ich habe einen
photographischen Momentapparat.«
F r a g e : »Können Sie gehen?«
A n t to o r i: »Nein, ich benuße
die Clettrische, die Eisenbahn, ein Mo
torrad oder ein Automobil.«
F r a g e : Nonnen Sie sehen?«
A n t w o r t: »Nein, ich benutze
Gläser.«
F r a g e : Können Sie hören?'«
A n t w o r t: »Nein, ich benutze
ein Hörrohr.«
gr a g e : »Formen Sie verdaueni«
n t to o r t : »Nein, ich benutze
Digestivmittel.«
F r a g e : »Können Sie schlafen7«
A nt ro o r t: »Nein, ich benuhe
Narcotica.«
» F r a g e : «Können Sie in irgend
einer politischen, tünftlerifchen, litera
ris oder sonstigen Frage eine per
son icha unabhängige Meinung ab
geben «
A n t ro o r t: »Nein, ich gehöre
einer organisirten politi chen Partei an
und richte rnich in meinen politischen
Ansichten genau nach den Parteifiihs
rern. Was Literatur und Kunst an
detrifft, so erhalte ich meine Eindrücke
aus den Zeitungen und Zeitschriften
und im übrigen folge ich der öffent
lichen Meinung.«
F r a g e : Nonnen Sie athmen?«
A n t to o r t: »Nein, ich benutze
zeinen künstlichen Respirationsappa
lrat.« —
i Sollte dieser Mensch der Zukunft
mit einigen Einschränkungen nicht be
reits in der Gegenwart zu finden sein?
Misiitse Disziplin.
s Jn der ,Petite Republique« erzählt
der Franzofe de Predignaud der in
;Ostasien einein Theile des Feldzuges
beigewohnt hat, unter anderem fol
gende Begebenheit, die fitr die in der
russischen Armee herrschende Disziplin
charakteristisch ist: »Auf dern Wege
nach Charbin hatte ich eines der oberen
Betten in einem Abtheil 2. Klasse.
iEines Abends begannen zwei meiner
Reisegefährten ein Oberst und ein Un
iterleutnant, die beide start bezecht wa
iren, Karten zu spielen. Das dauerte
zstundenlang, und ich schlief darüber
iein. Plötzlich wurde ich durch einen
iheftigen Lärm aufgeweckt. Unter inir
Hschrie der Unterleutnant dem Obersten
Idie unglaublichsten Beschimpfungen
Hin’s Gesicht, nannte ihn einen Betrüger
»und feuerte, um seinen Borwürsen den
nöthigen Nachdruck zu geben, die sechs
Kugeln seines Revolverö auf ihn ab.
»Jnfolge eines Wunders, das nur aus
der Wahrheit zu erklären ist, daß das
Schicksal über Trunkenbolde wacht,
traf keine der Kugeln das iel. Die
beiden Widersacher legten ch dann
schlafen, und ich dachte lange über die
Folgen nach, die diese Sache für den
jungen Offizier haben müßte. Man
stelle sich nun mein Erstaunen vor, als
ich am nächsten Morgen sah, wie sich
die beiden nach russischer Weise küßten
und wie der Oberst den Leutnant an
sein Herz drückte. Die beiden en
bedauerten das Mißverständni der
verflossenen Nacht und schworen, deg
halb einander nicht zu grollen.«
Edelsinn des Papstei.
Zu Vitoria, Spanien, starb der reiche
andelömann Eustachius Esauerecchea
und testirte sein auf 4,000,000 P etas
1 Peseta gleich 193 Cents) geschätztez
ermögen verschiedenen frommen
Stiftungen. Ein Theil des Nachlassez
war fiir den Peterspfennig bestimmt,
während die beiden Schwestern des
Erblasserg, die in ganz ärmlichen Ber
«ltnifsen lebten, leer ausgingen Papst
ius x., der von diesem Sachverhalte
Kenntniß erlangte, hat dieser Tage den
beiden Schwestern Eiquereccheai se
Is,000 Pesetai Ahertveisen lassen.
Berühmt durch ihren
Schlatt entempel isi die
Stadt Werg-I in dem afrikanischen
Regetstaate Dahome. Der Tempel be
herbergt 1000 Schlangen von allen
Größen. welche mit Vögeln und Frö
schen, die die Eingebotenen als Opfer
saben bringen, Mütter-i werden.
harttohlen wurdeninden
ersten sechs Monaten d. J» so,716,M
Tonnen von den Vet. Staaten ausge
7939 sng EIN-M Im OW
I
Meijertriisr. l
M Ost-scientifi- sss Ausoniens-Obe(
entrückt-se Ist-Me.
Jn all den vielen Sennhiitten der
SchweizerAlrnen wird eifrig dieMilchJ
wirthschast betrieben, und die Haupt-!
menge der von den stattlichen Meli
tühen gewonnenen Milch wird zu ver i
schiedenen Käsesorten verarbeitet. AISI
«Schweizertäse« irn engeren Sinne gel
ten aber ausschließlich jene großen
Laibe, die zu ihrem Transport die
Kraft mehrerer Männer erfordern. l
Den vorzüglichsten Rus wiederum
unter den aus den verschiedenen Gebie
l
ten des Alpenlandes herstammenden
Schweizeriäsen genießt der »Emmen
thaler,« so daß alle guten Sorten unter
seinem Namen in den Handel gebrach
werden. Das Emmenthal hat durch
die Vortrefflichteit seines Käses dem
Schweizerkäse erst die Aufnahme auf
die Tische und Tafeln aller Länder
der Spitze der Produktion und des
Versandes. (
Eine Käferei umfaßt die Käfetiickse
mit der Feuerftelle für den Käfekeffel,·
dem Kochherd und der Käfeprefsr. Ne
benan befindet fich die Milchtarnmer.
und unter derKäfetiiche und der Milch
kammer zieht sich der Keller hin. Der
Käse wird von Männern hergestellt, dal
man der Meinung ift, daß er unter den
gänden der Frauen nicht gut ausfällt
ie Fabrikation der Käse erfordert ein1
ganzes Maß von Kenntnissen (
Der Käfer muß genau wissen, wies
viel Lab (die innere Haut des viertenl
Magens säugender Kälber) er zu deri
Milch zu nehmen hat, und er mußt
sorgfältig auf die Temperatur der
Milch im Kessel achten. Jst der Jn
halt des Kessels zum Heraus-nehmen
fertig, fo legt sich der Käfer mit dem
Leib auf den Mauerrand des Herde-Z
und fifcht nun die Käfemasse mit dem
Käsetuch, das er in beiden Händen hält,
beraus. Man kann sich bei diefer Vor
nahme kaum der Furcht erwehren, daß
der Käfer lopfüber in den Kessel stürzt.
Allein diese Art und Weise, die Käse
rnafse herauszuheben gehört zu den be
sonderen Kunstfertigkeiten der Käfer-.
Das Herausbeben der Käfemaffe aus
der auf etwa 122 Grad Fabrenbeit er
wärmten Molke darf man eine erstaun
liche Leistung nennen. Sie verlangt
viel Geschicklichkeit, denn die ganze
Käsemasse wird mit einem einzigen
Zuge des Tuches herausgefifcht, und
zugleich viel Kraft, da ein Gewicht von
zwei big drei Centnern eboben werden
muß. Bei den allergrö ten Aäfen bat
der Käfer zwar einen Gehilfen, der das(
entgegengesetzte Ende des Tuches hält«
aber den ersten Angrifs zum hean
vollbringt doch der Käfer allein. f
Nach dem Herausnehmen kommt dies
Käsemaffe in die runde Käseform, die
im wesentlichen aus einem fußbreiten
Holze-essen dem sogenannten Ladjerb,(
besteht, worauf sie unter der Käfer-reife
gepreßt wird. Unter derfelben bleibtj
r nun geformte Käse etwa 24 Stirn-z
den. Dann wird er gesalzen und hier- T
auf in den Keller auf etn Wandbrett
geschafft. Das Salzen wird noch meh
rere Monate hindurch fortgefett
Der Bart das Wichtigste.
Auf den Bart deg Pauterg beim
preußischen Regiment der Garde du
Corp5, so schreibt man aus Potgdam
bei Berlin, wird rnilitäriicherseiis «,be
sonderes Gewicht« gelegt. Der Panier
muß nicht nur gutes musilalifches Ge
hör haben, er muß auch ein tuchtiger
Reiter sein, weil er sein Pferd mit den
Füßen lenken muß, vor allem aber
rnuß er eine schöne Figur rnit mäch
tigern Vollbart haben. Bisher war
seit Jahren der Pauker Gornmelt beirn
Reqiment der Garde du Corps thätig
Er war von den Breslauer Leibtüras
sieren nach Potgdarn versetzt, weil er
alle die vorerwähnten Eigenschaften
besaß. Es dauerte nicht lange, und
Gonnnelt wurde Bizewachtrneister und
bekam die langen Raupen an den
»Schwalbennestern,« genau so wie der
Stabgtrompeter. Der stattliche Pau
ter wäre wohl noch lange eine Zierde
des Regirnents gewesen, wenn er nicht
vor einiger Zeit das Unglück gehabt
hätte, sich in den inger zu schneiden,
wodurch dieser stei wurde· Nun quit
tirte Gornrnelt den Dienst und ging
zur Chausseeoerwaltung über. Sein
Nachfolger ist aber wegen der traditio
nellen Bartfrage noch nicht gesunden.
Bei einem Trompeter des Negiments
soll abgewartet werden, ob ihm rnit der
Zeit ein riesiger Vollbart wächst, an
derseits bewirbt sich auch der Pauker
der Berliner Garde-Kiirassiere um den
recht einträglichen Paukerposten. l
Jm Sumpf verirrt. Beim
Beerenpfliicken hatten sich tür ii meh
rere Frauen und Kinder, de ch irn
Sommerlager nahe Swanzy, Mich.,"
aufhielten, in einem Sumxse verirrt.
Na langem Suchen san rnan die
rten aus einer trockenen und er
höhten Stelle, welche edoch nur wenige
Fuß im Durchme er enthielt und
ringsum von Morast um eben war.
Die Stelle, wo man sie san, war nur
vier Meilen von dem Lager entfernt,
tr dem aber hatten 200 Personen
.s Wcage lang nach den Bermißten
Di schuhs ndustrie
tut-endet Staaten chiisitt Wh
odostterbei tersegenMpoonCnst
lmä Irr-Odem produzieen die sen
sum-« weh-Man irgendein
MMderelt · .«
Im- mum rkk Guitton-w
Leu-It Mosis-Ohio sei Ihn M
Mk II Optik-cis.
Jn Düntirchen im französischen De
partement Nord sand dieser Tage die
Hinrichtung zweier Mörder statt, bei
der sich ein Vorgang von einem schauer
lichen dramatischen Reiz alsspielte. Tie
zwei Verbrecher hatten die Frau des
alten Schiffers Knockaert ermordet.
Die Missethat war um so empörender,
da Knockaert den beiden Mördern, die
mit ihm befreundet gewesen waren,
mannigfache Wohlthaten erwiesen
hatte. Der alte Schiffer, in dem ein
glühendes Gefühl von Blutrache
wühlte, richtete nun einige Tage vor
der Justisizirung an den Gerichts
priisidenten das seltsame Gesuch, ihm
selbst die binrichtuna der Mörder in
iibertragen, und er erbot sich, für diese
Begünstigung den Armen der Stadt
sein ganzes Vermögen, 14,000 Franks,
(82800), zu spenden. Sein Gesuch
wurde selbstverständlich abschliigig be
schieden, man gewährte ihm aber eine
besondere Genugthuung dadurch, daß
man ihni gestattete, der Hinrichtung in
unmittelbarster Nähe der Guillotine
beizuwohnen
Knockaert erschien auch. Er trug
sein Feiertagögeivand, und seine Brust
zierten seine vier Rettungsinedaillen.
Als die beiden Mörder der Guillotine
sich näherten, trat er einen Schritt vor,
so daß sie ihn gewahren mußten. Er
durchbohrte sie förmlich mit seinen
Blicken. Starr und finster stand er
da. Nur jedesmal, als das Beil nie
dersauste und ein Blutstrahl auf
spritzte, flog ein seltsames Lächeln der
Befriedigung uin seinen Mund. Nach-·
dem der traurige Akt vorüber war,
chritt er zum Scharfrichter, Deibler,
ran, faßte seine Hand, drückte sie und
sagte tiefaufathmend: »Herr Deihler,
meinen herzlichsten Dant. Darf ich
Sie zu einem Dejeuner einladen?« Der
Scharfrichter nahm die Einladung an.
Der alte Schiffer bewahrte auch beim
Dejeuner einen düster-feierlichen Ernst.
Er verhielt sich stumm. Jn dein Mo
ment erst, als der Scharfrichter sich von
ihm verabschiedete, sprach er einige
Worte, dieselben Worte wie früher
«herr Deihler, meinen herzlichsten
Danl.«
Eise peld der Alpen-.
Einem wirklichen Heroö der Alpen
welt, dem Führer Leopold Grand, ist
der Orden der Ehrenlegion verliehen
worden, und diese Ehre hat keinen Un
Joilrdigen getroffen. Grand lebte in
einer kleinen hütte auf dem kleinen
St. Bernhard und hat unzähligen Rei
kegnden das Leben gerettet, die ihren
eg verloren hatten oder von Stür
rnen und Lawinen überfallen worden
waren, ohne das hosviz erreichen zu
lönnen Jni Jahre 1887 rettete Grand
fünf Reisende. die in einein Schnee
sturm verweht waren, von sichereni
Tode. Er erhielt dastir eine silberne
Medaille. Jni folgenden Jahre ein
pfing er vorn König von Italien das
Verdienstlreuz, weil er das Leben von
sechs Jtalienern gerettet hatte. Einige
Jahre darauf tani Grand und sein
Sohn einer Gesellschaft von Alpinisten
gie- Hilfe, die von einer Laivine begra
n worden waren. Während der Va
rer eifrig an oer Rettung oer Verun
gltirlten arbeitete, fah er den Sohn
plötzlich vor feinen Augen verschwin
den und lautlos in einen Abgrund ver-·
sinien. Als der arme alte Mann fah,
daß fein Sohn unretthar umgekommen
war, fagte er ein Gebet und ing dann
wieder an die Arbeit, die «eute aus
dem Schnee herauszugraben und tru
fie dann einen nach dem anderen aus
feinem Rücken nach der hätte, die faft
eine Meile entfernt war. Noch im
Jahre 1900 rettete er einen Trupp
Soldaten vom Tode und seitdem ist
kein Jahr verflossen, ohne daß der
lSteig mehrere Menschenleben gerettet
"tte.
Ins »der site-I alten Zett.«
Jn unserer cseit, wo man für wenige
Cents briefli e Nachrichten in weite
Fernen entsenden kann, dürfte es nicht
ohne Interesse fein, hinsichtlich der
Briefbeförderun einen Vergleich mit
früheren Jahrgunderten anzustellen.
m Stadtarchiv von Amberg, Bayern,
indet sich aus dem Jahre 1578 ein
Verzeichniß über die Ausgaben an Vo
tenlohn von dem damaligen Stadt
chreiber Leonhard Müntzer. Man liest
z. B.: Am 30. Juni an Wolf Gra
gr Stadtbot für einen Brief gen
traubtn zu tragen 1 Gulden 4
Kreuzer Pfg.; am 21. Sept. für
einen Brief gen Heidelberg zu tra en
4 Gld. 2 Kr. 8 Pfg.; am 26. Juli site
einen Brief gen Meint-ringen 3 Gld. 1
Kr. 16 Pf .; am 29. uli file einen
Brief nach ragksld Kr.27 Png
am s. Dezember fiir einen Brief nach
Nürnberg 7 Kreuzer. Alt Gesammt
Auigabe an Botenlohn für Beförde
rung von Briefen tft pro 1578 der Be
trag von 43 Gulden 7 Kreuzern 26
Pfennige angegeben.
Ein Sternfchnuppens
a l l unter Donner und Blih konnte
er Tage in Budweis, Ungarn, be
ohachtet werden. Während nämlich
nistet Donner-grollen noch vereinzelte
Bitte uf dem Rachthitnrnel aufleuch
» tten die Wollenfchleier am
sfkdtoeftli immel fiellenweife be
erits wie vertheilt, die Sternlein
bltiten vom klaren Dimmel herab und
»den M Sie-Zeit fah man Stett-schnap
spsxi est d- IWW .
-...«--·s -..
Im satt-n tiver Dei-tin
M Ortsstatut-Ort vor sie-Im sahen
III seie- sannst-up
Ueber eine Berliner Lustballonfahrt
vor 100 Jahren wird jeht die Beschrei
bung des Theilnehmers Jean Paul
Gärtner zum ersten Male in den
,,Aeronautischen Mittheilungen« ver
öffentlicht. Die Handschrift ist von
einem Nachkommen des Verfassers, lit.
Schulte in Berlin, zur Verfügung ge
stellt. Die Fahrt fand am 13. April.
1803 statt. Auf seiner Reise nach Pe
tersburg kam der Luftschisfer Gar-re
rin mit seiner Frau nach Berlin. Durch
Konebue wurde er bestimmt, eine Auf
fahrt in Berlin zu unternehmen. Der
König erlaubte sie nicht nur, sondern
zeichnete auch selbst 100 Friedrichsd’or,
etwa s400. Zur Deckung der Kosten
veröffentlichte Garnerin bei Gärtner
eine Substription, die reichliche Be
theiligung fand. Der König überließ
den Garten der Thierarzneischule zu
dem Versuch.
Schon um 1 Uhr standen Tausende
von Menschen am Garten der Thier
arzneischule, der um lh Uhr geöffnet
wurde. Ein Kanonenschuß verkündete
die Ankunft des Königs und der Kö
nigin um 42 Uhr. Das Wetter war
windig. Endlich stieg Garnerin mit
seiner Frau und Gärtner auf. Den
Aufstieg bezeichnet Gärtner als das
Angenehmste, was er je empfunden
habe. »Dreift sehe ich auf meine zuq
rückgebliebenen Landsleute hinab, und
genoß das schönste Schauspiel, die
ganze große Königsstadt in ihrer gan
zen Größe mit einem Blicke zu liber
sehen.« Ein Fallschirm mit einem«
Korb. in dem sich ein bund befandi
wurde herabgelassen. Die Bewegungi
der Luft, die sich natürlich nur an der ;
Erde bemerkbar macht, be eichnet Gärt- T
ner naiverweise als Er wind. Derj
Ballon flog linls der Spree auf Ko·
nick zu ging dann rechts nach Wu
Ferhausen Zossen und Mittenwalde. i
Die Jnsassen riefen zur Landung um
Beistand; aber Niemand kam zu hilfr.I
Sie zogen sich an einem Baum ur
Erde nieder. Die Landung war »
Meile hinter Mittenwalde in der Wu- »
fterhauser Forst nahe dem Dorfe Klein- -
Bewsten geschehen. Da es noch keine
Reißleine gab, mußte man warten, bis
der Ballon sich langsam durch das;
Ventil entleerte. Die ganze Fahrt hatte
nur eine Stunde gedauert. Große
Mühen machte der Rücktransport des;
Ballonö, der von fiinf Bauern qetrad
gen werden mußte. Bei der ifiijckiehri
nach Berlin wurden die Luftlchiffer
sofort dem Königsvaare vor-gestellt und
aufs Gnädigfie empfangen. An der
Wohnung Gartners versammelten sich
Tausende von Menschen. Der König
hatte sich sechsmal nach dem Schicksal
des Ballons eriundigen lassen. Gärt- ;
net mußte sich dreimal am Fenster dem
versammelten Volke zeigen. Der be
rühmte Medailleur Loos schnitt eine
besondere Deninsiinze auf die Fahrt.
Die Alten von Chenler. !
Ein originelles Fest fand in dem’
8000 Einwohner zählenden Markt
flecken Ehensee in Oberösterreich statt i
Es gibt tn Ebensee oerhaltnißmäßigT
sehr viele alte Leute, was sowohl der
guten Luft wie au der einfachen Le-!
densweise zugeschrie n wird. Die Ge
meindevertretung beschloß schon im
April d. J» die Ebenfeer Greise und
Greisinnen durch ein besonderes Fest zu
ehren. Neulich an einem Samstage
versammelten sich die Alten im Ge
meindesitzungssaah eini e mußten ge
fahren und getragen wer en. Bürger
rneifter Dofinger hielt eine Ansprache
an die 51 Greise und Greisinnen, in
welcher er der Freude darüber Aus
druck gab, dasz e ne so Stoße Zahl von
Gemeindeangehöri en e so hohes Le
bensalter erreicht be. Diese 51 Al
ten. die alle iiher 80 Jahre alt waren,
Cyllcll Milcillllllwk W Jci kci All
te er im Nathdause schlog sich ein
diib cher Festzug nach der Kirche, und
im Gasibause »Zu: Post« schloß eine
Mittagstasel siir die Greise und Grei
Iinnen das Fest. Dabei dankte ein 84
ähriger Greis, Malermeister Schendl,
det Gemeinde site die Veranstaltung
des schönen Festes.
Der Staaten-.
Das ileinste Wirbeltbiee der Welt
ist der Sinnrapan, ein Fisch. der in
einem Bergsee aus Luzon, der Haupt
insel der Philippinen, gefangen wird.
Die größte Art des Thieres ist nur
etwa I Zoll lang und die kleinste nicht
mehr old z Zoll. Ungesähr 6000 die
ser Fische ge n aus ein Pfund. So
ilein der is auch ist, so bildet er doch
einen w tigen Nahrungsartitel selbst
in einem an solchen Produkten so rei
chen Lande« wie die Philippinen es
sind. Das Erscheinen des eingebore
nen ischbiindlers mit seinem Korbe
voll inneapan wird sowohl von den
amerikanische-c Soldaten als von den
ilipinos mit Freuden begeiißi. Kein
ei ist dicht genu , kein Angelhaken
klein enug, um diese Fische zu Lange-L
Die ingeborenen benu en da e ein
sein gewebtes Tu als eß und san-»
en aus diese Art einein Zuge Tau- E
sende. Um sie zuzubereiten, läßt man;
sie erst in einem Korbe abieopsen, dann »
werden sie mit Psessee und anderer-;
Oeiviiezen vermischt nnd ans Blättern
in die Sonne gele t, wo sie bald trock- ;
nen; damit sind ng zum Essen fertig. ;
i
(
In Spanien stisten190.2271
onen, darunter F1,948 Frauer,3
III ,tierihe Lelks l
.- ,
.
smw s. OTHER-few
Vorn-un kräftigt
das ganze Syflek
F. S. Davidsom früher Neutr
nant in der Ver-» Staaten Awiee.
schreibt von Washington, D. E.:
»Noch meiner Meinung giebt es
kein Mittel für Katarrh, das Pe
rmia gleich loinmt. Es greift nicht
nur das Uebel an der Wurzel an
sondern es etsrischt nnd lråstist das
System in wahrhaft wundervolle
Welsr. Das ieioirlte es in meinem
Falle. Ich empfehle es bereitwil
ligst und ohne Zögern denen, die
leidend sind. wie ich es war.« —
F. S. Davidson.
Wenn Sie durch den Gebrauch von
Peruna keine prompten und befriedi
genden Resultate erzielen, so schreiben
Sie sofort an Dr. Harttnan, dein Sie
Ihren Fall ausführlich beschreiben, und
er wird Ihnen gern seinen werthvolle
Rath gratis ertheilen.
Adresse: Dr. Gartinam Präsident
des Hartman Sanitariums, Colum
bus, Ldin
A l le paar Tage schraudt der Oel
triift jeht den Preis etaiag in die Höhe.
Rockeseller beabsichtigt wahrscheinlich,
dald wieder einmal ein paar tausend
Dollars sür irgend ein »Jnstitnt« herius
geden und da muß er eist einige Milliöm
chen »niachen,« damit er’s »ail"0r-icn«
kann!
R a ch einein Bericht des Sekretärs
Daoison von Joaia helies sich die Bevöl
kerungszahl Jan-To ain t. Januar 1905
aus 2,201,672, also uin 80,431 weni
ger als nach dein Census von l900. Da
fast alle Städte eine Zunahme der Be
völkerung ausweisen, ist die Adnahcne in
Landdistricten sehr bedeutend.
Gerade wie qefiiiidenei selb.
Gesundheit finden ist gerade ioie Geld fin
den-so deuten diejenigen welche lranl sind.
Wenn Zhr eine Crtältung, Innern wehen
Oalg oder Brnitdelchwerden abt, dann ist
ro besser Ihr handelt schnell wie W. U. Bar
der von Sandy t«evel, Va. Er sagt: .Jch
hatte furchtbare Brustdeichwerdeiu verursacht
durch Rauch und Kohlenftaud die rnii in die
Lungen gedrungen: aber, nachdem andere
Mittel mir leine Linderung gebracht, wurde
ich von Dr. Kin ’g New Tiscoverh für
Schwindlucht, Hinten nnd Ertältungen lu
rirt. Wird am meisten vertaust von ir end
einer Httstens oder Lungeninediiin der elt.
Jn Buchheit’5 spot ele; due und Il.00;
garantiit. Prodeflas esrei.
Its-wegra« nach Lukas clts vta
Graus Island Rente.
Für die Herbflfestltchkeuen zu Kansas City,
2.—7. L-ktok)er, verkauft die St. Joleph ä
Mrand Island Jlkoute vorn 1.—7. thaber
incl» Rundreiiebillete zur Emrvrgratc, gül
tig tut Nückreife bis zum und einschließlich
den V. thobr1«.
Bnrklngton Yalketln
von Rundretke Rate-u
Clslrsugo und zurück .............. 021 15
täglich zum Ver-kann
st. lumln und Zurück ............. tlt 70
täglich verkauft.
Punkte-seh Teuern-m u. seinttlo
und zurück ttrjglich verkauft) ....... 45 00
einen Weg via lsaltfaruten ........ 850 00
verkauft am 29-30«31 Sept.
san Franklimo u. Los Ange
lees und zurück ................. 56 00
verkauft AMICI-It Sept.
solt Lake- u. Osaka-I und zurück 30 60
täglich verkauft.
Pbllmlolphlh und zurück. . . . . . .. 37 05
verkauft 14·-—16. Sept.
cost-Z Wyo» Blatt Pius u. Hat Springs,
S. D» halbe Raten den auzeu Sommer.
site-esse Gusse sc- Inst-en
ssim nach Cali ernten und dem
Nordweflen, lö. Sept. bis 31. Okt.
still e nsathslnsmaten
in v elen l tausen, den ersten u.
dritten Dieu as jeden Monats.
- Usenn hr vorsprecht oder schreibt ei
IIer uns eln llsen lein, Euch bez. a
2en nnd fsregdlen zu lntonnwen elne spie
es relerrk en, sowie Euch die Reife lo ange
elzrn rote möglich zu machen
» the-. Connor. Titket Agenn
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I.-hatre8lmäßlæe Versammlung in der
A. O. U. . pa e jeden sten und 4ten
Lttlenilag ltn Monat.