Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, September 08, 1905, Sweiter Theil., Image 16

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    W z . —
Einbilduugen.
W Esq. leidet nach der Be
» » seiner Gattin sehr stark
an solchen.
Mistet Editer!
Ists was recht is, Mister Editer,
ges is nit mehr wi e recht, daß mer
C sage thut, wann es so is un so i
ts each Nämlich die Altj! Sie hot
J sehr gute Qualities. For Jnstenz
Saum-aug
mmg un aach
Konsequenz- Jch
meen nit die
Konsequenz wo
met im Insti
sägt »in
Konsequenz of
oder da Dervo«,
sonnktn die an
neke Konsequenz,
wo darin kon
skstxt, daß met zu
was sticke thut.
Da drein is
sie nit zu biete.
For Jnstenz, es
is ihr emol beim
Kvcht was pas
sitt, Jch will
emol sage, sie hot
die Supp Ver
Me, daß Eim der Angftschweiß aus
kwchi, wann mer en Löffel voll oekvo
segesse hat. Un dann sag Jch (odet
M en Anmut-) »Alti, die Supp is
c Bißle versalze.« Da probiki die
sitt un schmeckt un schüttext de Kopp
tu macht so e erstauntes Gesicht, als
man sie grad in dem Aageblick uff die
« Welt gekimme wär un segt: »Ver
alzes Art-wer nit die Spuk! Jen.
theil, sie is e Bißle nüchtern.« Un
dann is sie im Stand, noch nach ze
ietzt un die ganze Supp mit sichtli
them Behage auszelössle un e sehr gute
Jenitäschen vun erer Frau ze gewwe,
Ver es ausgezeichnet geschmeckt hat.
stos- had Jch dann die Satisfakt
schen gehatt, daß die Alti die ganze«
Nacht nit vun der Heitern (»Hvdrant«.«
Unm. der Lied-) weggekimme is, um
de Brand im Jnnern ze lösche.
Wann emol der Butscher Cdes kann
ja vorkimme) schlechtes Fleisch liefert,
denke Sie, die Alti ihäi des zugewwe?
Rit um's — — Jch meen nit um Ei
niges! Neulich hawwe mer en Anast
bies gehati, Mister Editer, wann mer
do die Gabel enei gesteckt hot, da hot
es en sins Horsepauer - Derrick ge
samme, sie wieder eraus ze ziehe., Jch
hu ganz unschuldig gementschent, daß
der Fraß e Bszle ziemlich zäh wär.
Die Alti hot ieder versucht un hoi es
for «delischioß« diklärt. »Es ver
schmilzi Eim förmlich uss der Zung«,
(
bei sie gesagt. Un da derzu hot sie»
steckt un hoi aach, um es ze pruve, mit
Todesverachtung an dem Schuhleder
ermn gekauf. Es wunnert Mich heint
»sch, daß sie uit dran versiickt is.
Wann was angebrenni oder ganz
verbrennt is, denke Sie, die Alti thät’s
ngewwe? Nit um die Welt. Sie
« cätt ,es wär grad recht so. Nit zu
roh un nit zu wes gethan. Grad
MS sei müßt, segt sie.
Un wann sie vergesse hat« des Bier
usss Eis ze stelle, da find’t sie es
Jounnervoll iühl«. Un die Töchter,
die Maud un die Lisheih, die sein
drufs dressirt, der Alti immer in so
Sache recht ze gewwr. Die schmecke
such nix Versalzenes un nix Verbrenn
tet un sein immer ufs der Seit vun
der Mii. Sie könne sich nämlich nii
smrscht helfe.
Ilse, was will Jch da mache, Mister
Mer? Un wann Mei Jahnny emol
sie Recht gebi, da kriegt er sei Ohr'n
Iebaxt Die Konsequenz dervo is, daß
Ob Alti druss schwört, Jch ihät Mir
II die Sache blos eibilde.
Sie segt aach, es wär blos Jmad
schinäschen vun Mir, daß sie Isido
Iele in’s Esse that. Jch kann näm
G kei eriwwele esse, Mister Ediier.
Die Konsequenz deon is. daß die
siti Alles mit Zwiwwele kocht Un ;
wann Ich sag: »Am, da sein Epim
Ieie drein,« da schwört die Alki hoch
un iheuer, daß schun seit sins Monat
sei spiwwel mehr in’s Haus gekim
se wär un die Maud un die Lisbeih
müsse ihr Ehrenwort druss gewwe.
Un sie thun’s aach. Un wann Jch
dann e Scheibche Zwiwwek sind un
stag, des Koepus daiiegies an
Der Gabel hochhaltend: »So! Mast
is dann de5?« da fegt die Alti ganz
unlchenirt: ,T-es is vum Suppe-j
grünsk !
In einer Sach hat vie Alti Mich
swwet doch e ganze lange Zeit succeß- »
fnlly gefuhlt. Jch gleich nämlich ab-?
Ioluili kei Potlschops oder Schweins- .
komms. Un Jchhen Mich dtüwtvet
kfveuh daß die Alti die aach westlich
seit längerer Zeit nimmer gemacht hat.
Its-wer Kalbskottlett, die Jch sehr gern
ef, die how oft gegewwe, so in Ei«
mgedreht un in Semmelbrösel ge
hst wie mer fegt »paniekt«. Un die
Ich Jch auch ganz freudig verzehrt
M Mit Mei Johann peeivätli de Tip
Mwe hat, daß die Atti Schweins
th dpxch die Semmelbtöseldpw
säumig als Kalbstottletts verkleidst;
II ße Mich hat esse mache. (
Dei riecher Mal wo ei wieder?
steil - Chops gegewwe hol, hen Ich
—- beffet usigepqst un hen des-l
W
Atti be Schwindet gepruot. Des heißt,
die Atti how beswege doch nit eige
staune, trohdem Jch es ihr sogar bei
der Bnteher - Bill gepruvt ben. Tie
Atti bleibt derbei, is wär Alles blos
Jmödmiaöichm
Jhne des Nämknke wünschend
Mit Rigoros
Yourz
Jolm Nitsch Essi.
Heini Mittag hof iie Atti bei Mis
stäbl die Tomiiterg mit Keresihn statt
mit Essig agemachi. Des ganze Haus
hat vun Keresihn gestunie. Blos die
Atti hot es nit fchrnecke könne· Es war
wieder blos Jmadschänischen vun Mir.
Of course! D. O. Esa.
———...I———
Chemie des Regens
Die Reinheit des Regens ist von
der Reinheit der Luft abhängig da
der Regen beim Durchgang durch die
Atmosphäre Verunreinigungen auf
nehmen kann. Jst viel Staub in der
Lust, so tann ein otrdentticher
Schmutzregen niedergehen. Das ist
aber noch nicht das Schlimmste; in
Großftädten, wo viel Industrie getrie
ben wird und, was leider damit noch
immer in engstem Zusammenhang
steht, biet Rauch in die Luft geht, er
hält der Regen mitunter eine ganz
merkwürdige Zusammensetzung die
wohl der Chemie etwas zu thun giebt.
Die Londoner »Lancet« veröffent
licht dafiir einige überraschende Be
weise. Ueber der JndustriestadtMan
chester enthält der Regen aus eineMil
lion Theile 7 Theile von freiem Am
moniak, 0.3 Theile von organischem
IAmmoniaL 47 Theile von Schwefel
Ysiiure und fast sechs Theile von Salz
»säure. Der Londoner Regen bringt
fes nicht ganz so weit, sondern in al
;len Theilen dieser Zusammensetzung
;laurn auf die Hälfte. lieber dem
zfreien Land sind die Verunreiniguni
zgen des Regens noch geringer, wenig
stens was das Ammoniak und die
Schwefelsäure angeht. Mit der Bei
mischung von Salzfäure steht die.
Sache dagegen anders. weil die Nähe»
des Meeres zu deren Vermehrung bei- T
jträgi. An der Küste hat der Regen-Z
fgehalt 50 Theile Salzsäure auf eines
zMillion . ergeben. Beim Niedergang I
von großen Regenmassen können diese
Beitiischungen durchaus nicht gleich-!
igiltig für den Menschen sein. Jnsbe- i
fspudere ergiebt sich für die Jnduftriels ,
len daraus die Verpflichtung dies
Entwicklung von Rauch und Gasent
»aus den farbigen Schloten mit allenI
»Mitteln zu unterdrücken.
I Das Schlaer ten deu.
L So angenehm und erfrischend dem
Wanderer ein Nachtlager im abgela
gerten Heu ift, so gefährlich ist es, im
frischen Heu zu betten. So mancher,
der für einige Stunden erfrischenden
Schlummer dort suchte. versank in
»den Schlaf, aus dem es kein Erwa
chen mehr giebt. Man glaubte, in
jdem frischen Heu entwickelte sich ein
fganz eigenartiges Gas, das siir den
zMenschen Gift ist« der berühmte fran
szösifche Chemiler Berihelot aber stellte
Ifest, daß es sich hier um einen auchj
sonst sehr bekannten Feind der Men-;
schen und Thiere handelt, nämkich um
Idie Kohlenfäure. Sie ist freilich auch g
sin der besten Luft im Betrage von we
nigen Tausendsteln vorhanden, wenn;
sie aber diesen Betrag auch nur um«
geringe Mengen überschreitet. wirtt sie
trankheit-, ja todtbringend. Bekannt
lich athmen Menschen und Thiere
Sauerstoff ein und,thlensiiure aus,
die lebenden Pflanzen aber Kohlen
säure ein und Sauerftoff aus, und
gerade darum wirken Pflanzen so
günstig auf den Zustand der Luft.
Berthelot hat nun gefunden, daß
Pflanzen, die von der Wurzel getrennt
sind, noch einige Zeit athmen, aber
umgekehrt als sonst: sie nehmen also
Sauerstoff aus und scheiden Kohlen
säure aus. Dies ist die Ursache der
bösen Erscheinungen im frischen Heu.
Its ist cis Ischfck
Ein gerne sich sehendeT
Gemüthltchteit fchätzendes,
» Kartoffeln verzehrendes,
i Poeten verehrendej.
l Der Kräfte sich freuendei,
! Den Müßiggang saxtundes,
Viel Hüte verbrauchendes,
Zigarren gern fchmauchendes,
Die Wohlthäter preisendes
Den Weg Fremden weisendes,
Sein Vaterland liebende3,
Den Stuhlschlitten fchiebendes,
Für Wiesengriin ichmärrnende5,
Am Ofen sich wärmet-des,
Die Hauptstadt besuchendes,
Die Ausgaben buchendes,
Den Redner anhörendes,
Beriiefte nicht störend-T
Die Zeitung studirendes,
Einnahmen addirendeö,
Den Bücherfchaß mehrern-L
Die Laien belehrendes,
Ein Steckenpferd reitendes,
Die Jüngeren leitendes,
Nicht »p« und »i« spreche-they
Zum Fesitonmerz zechendes,
Ia Weib-tacht gern schenkendei,
Die Dutftigen tränkendes,
Oft politisieesdeh
Die Bemmen fett schmierendes,
Die Aufschneider bassendes,
Gern Tassen anfassendrs
Menschenkind
f------s
Der Seeheld des amerikanischen
s Freiheitslampfes. .
; « Es kommt sür jeden großen Todten
keinmal die Stunde, da er aus dein
sMeer der Vergessenheit austaucht, da
» sein Ruhm noch einmal im hellsten
Licht ersttalilt. Eine arosze Menschen
menge nimmt bewegt an den Chron
gen theil, die Zeitungen bringen spal-«
tcnlange Abhandlungen über seine
Persönlichkeit und frischen das Ge
dächtniß an seine Heldentbaten wie
« der auf. -
Und John Paul Jenes, der See
held, von dem hier die Rede sein soll,
hat diese Aufirischung besonders nö
thig, denn seine Veigessenheit steht in
schrossstem Widerspruch zu dein glän
zenden Pomp, mit dein man seine ir
dische Hülle jetzt in Paris nach Ame
rika brachte.
If Il- It
Drei Jahre hat General Partei-, der
damals aisieritanisaser Botschafier
war, nach den Gebeinen Paul Jone5’
gesucht, bis er sie schließlich aus dein
protestantiickenFremdentirchhof in der
Rue Granae aur Belleg sand; die
Jdentitöt trar bald festgestellt, denn
Jones war gut einbalsamirt morden
und sein Antlitz noch völlig kenntlich.
Für die Ameritaner ist Jobn Paul
Jones ein Nationalheld sür die Eng
länder ein Seeräuber, sür die Fran
zosen eine — Nomansigur. Und das
hat Alexander Dumaz pere besorgt.
Aus einer stürmischen Reise durch das
Mittelmeer überlani ihn die Erinne
rung an den Mßen Admiral, und er
dramatisirte ihn« sogleich. Aber da
tein Theater das Stück ausführen
wollte, wurde es »ron1anifirt.« Jn
dieser Formihatte es sa.viel Ersola.
das sich schließlich doch eine Bühne für
das Stück fand. Aber das Wert Du
mas’ ,,Le Capitaine Paul« weicht völ
lig von dem historiicksen Paul Jones
ab. und —— das wirtliche Leben Zone-I
war viel interessanten
Als Sohn eines Bauern wurde er
am 6. Juli 1747 in Schottland geho
ren. Als Knabe lam er nach Amerika
und ergriff frühzeitig den Seemanng
beruf. Als Steuermann diente er auf
einem Sklavenhändlerfchiff, wurde
dann aber Former. Lange hielt es ihn
nicht auf der Schulte. Als Amerika
seine Unabhängigkeit erklärte, geliistete
es ihn, fiir sein Adovtivvaterland tu
kämpfen, und er forderte von dem
Congreß ein Kommando.
Aber die amerilanische Marine «
mußte erst geschaffen werden, und der ;
junge Kavitän ließ Schiffe nach seinen .
eigenen Plänen bauen. Er vervoll
kommnete die amerilaniscke Artillerie, .
und mit seinem Schiffe »Providence«
kaperte er im Jahre 1775 allein sechs
zehn englische Fahrzeugr. ;
Paul Jones’ höchstes Ziel war es, Z
in den euroviiischen Gewässern die?
neue Unabhängigkeitsfahne seines-Va
terlandes zu entfalten. Am 14. Juni «
1777 faßte der Eongreß zwei bedeut
same Entschlusse:
»Die Fahne der dreizehn vereinigten
Staaten von Amerika wird rothe und
weiße Striche haben: die Union wird
durch Sterne auf hlauem Felde ver
tveten sein.«
Und:
»Der Kapitän Paul Jones wird
das Schiff »Ranger« kommandiren.«
So wurde der Ruhm Jones’ am
selben Tage geboren wie die Fahne der
Union. Der .Ranger« stach nach
Frankreich in See mit wichtigen De
beschen. Eigentlich sollte Jones dort
ein größeres Gefchwader französischer
Schiffe übernehmen. Aber Frankreich
zögerte noch mit der Kriegserkliirung
gegen England. Als Jones aus das
französische Geschtoader ftiest das La
motte-Piguet kommandirte, ragte er
an, ob der französische Admiral die
amerikanische Fahne grüßen wolle:
und so wurden zum erstenmal der
neuen Flagge militiirifche Ehren er
wiesen.
Paul Jenes ging nun auf eigene
band vor, und die Streifziige an der
englischen Küste brachten ihm den Ruf
des gefürchteten Seeräuer ein. Er
eroberte die englische Fregakte »Drake«
und brachte sie nach Brett. Mit ebenso
glücklichem handftreich kaperte er die
«Serapiz.« Als der Kommandeur die
ses Schiffes, Berufqu später nor ein
englisches Kriegtgericht gestellt Wurde,
sprach man ihn frei und erhob ihn so
gar fiir seine tapfere Vertheidigung in
den Adelssland Paul Jenes sagte
stolz: «England hat ihn zum Ritterl
geschlagen Wenn ich ihn aber noch- 1
mal sange, dann mache ich ihn zum l
Lord.« i
Die Manns-haft vergötterte Paull
Joneö. Er war streng und milde zu .
seinen Leuten. Von den niedrtgstemj
seinen beiden Negersklaben Cato-und
Scipio, die ihn nie verliehen, bis zu
seinen Offizieren, die ihn den ,.Ilapitän
der Kavitäne« nannten --— sie liebten
ihn alle. s
Jn Frankreich wurde er der Abgoit
von Versailles. Die Herzogin von
Chartres nannte ihn den »Nitter der
Meere-« Der hohe Adel empfing ihn
mit königlichen Ehren. Jn der Oper
feierte ihn das Pariser Publikum,
Mme. »Hm-betet gab ihm zu Ehren
ein glänzendeö Fest zu Montmorench.
Ludwiq XVL schenkte ihm einen gol
denenDegen, macht i n zum Chevalier
und stellte ihn der K· igin Marie An
toinette vor. Und auch die Frauen ek
oberte Paul Jones. Eine Königstoelp
ter schenkte ihm, dem »Seerliuber«, ihr
herz, die Tochter Ludwigs XV, Als
er in sein steigewotdenes Vaterland
äutücktehrtq erlaubte ihm der Con reß
urcb besonderen Beschluß, die us
eichnung des französischen Königs zu
reinem und der Commodore blieb
»Chevaliet.«
M
Der Krieg war zu Ende. Jenes
wollte wieder auf feine Plantage zu
rücktehren, da erreichte ihn die Bitte
des rufsischen Gesandten in Juni
reich: er solle in rufsische Dienste tre
ten und der Kaiserin Katharina ,hel
Jen, die Türten vom Schwarzen Meer
zu jagen. Er atzeptirtr. -
Die rufsifche Flotte war veraltet,
ihre Beinannung schlecht instruirt. Er
ließ die Schiffe audvesserm erzog die
cuiannschaften ölt tüchtigen- Seeleuten
und trug so (1788) zum Siege der
ruisischen Flotte über die iürtische bei.
Aber am Hofe in Petersburg lang
tveilte er sich, die Jntriguen der Höf
linge verbitterten ihm das Leben, Und
so verließ er Rnßland und ging wieder
nach Frantreictx
Es war im Jahre 1792. Alle Welt
sprach in Frantreich von -»Freiheit«,
von jener Freiheit, für die Paul Jones
getätnpst hatte. Die Bürger wurden
zu den Waffen gerufen, und auch zu
Paul Joneg ging man und, bat ihn.
ein Flottenprogramni für Frankreich
zu entwerfen und öffentlich vafiir zu
reden.
»Meine Stimme ist zu schwach, man
wird mich nicht hören,« sagte ver Ad
miral. Paul Jones war ja noch jung,
aber seine Brust war angegriffen von
den wilven Seefahrten.
Seine Freunde gaben ihm ein Diner,
um ihn durch Liebenswiirdigleit zu
überreden. Paul Jones haftete-man
trant auf seine Gesundheit. Aber die
lärmende französische Revolution er
schreckte ihn, den Amerilaner. Er war
an ruhigere Revolution gewöhnt.
Schließlich stimmte er doch zu, und er
trant aus das Wohl Frankreichs.
Als er nach Hause kam. sieberte er.
Eigentlich war er in den letzten Jahren
Ider Ruhe schon vergessen worden, als
Haber nun vie Kunde von feiner Er
krankung in weitere Kreise drang, mel
deten sich alle wieder. Alle tarnen an
sein Krankenlager. auch Ludwig XVI.
Da lag nun ver lrante König ver
Meere in einer Hängematte, und seine
Liebe, vie Königgtochter, schaulelte di;
Hängemattex unv noch einmal träumte
er von ven Wellen des Meeres
Dann starb er. —- — —
Anr Tage nach der Schlacht von
Trasalgar fragte Napolevnt »Berthier,
wie alt war Paul Jones, als er
starb?«
»Ich weiß es nicht genau —- etwa 45
Jahre.«
»Er hat seine Laufbahn nicht voll
endet,« sagte der Kaiser gedankenvoll
»Wenn er noch lebte, dann hiitte
Frankreich einen Admiral.
---—
i
i
i
(
Wüste-streiten vez Natur-Unver
Unmittelbar an den Eisenbahnli
nien in Wüsteneien unsere-«- Südw
steng fehlt es nicht an Gelegenheit, un
gefähr ebenso zu speisen. wie unter
normalen Verhältnissen, wenn man
überhaupt zu diesem Behuse den
Bahnzug verläßt. Wie aber indiani
sche Naturtinder, welche in solcheni
Wiisten wohnen. dein Hunger undl
dem Durst abhelsen, das ist nicht ohne«
Weiteres ersichtlich. Um manche der
betreffenden Jndianerdörser herum
wird zwar ein Bigchen Maiss und
Melonenbau getrieben; aber das tann
noch lange nicht siir das vorhandene
Bedürfnisz ausreichen, und die meisten
Orte haben nichts derartiges auszu
weisen.
Nun, die Jndianer haben noch al
lerhand andere Dinge aus ihrem Kü
chenzettel; auch hierherum ist Marna
Natur nicht ganz so spärlich mit ihren
Gaben, wie es aus den ersten Blick
scheinen mag.
Mesquite ist ein belantes Wüsten
gewiichs, d: h., adem bloßen Namen
nach bekannt. Eine Gattung dersel
ben. die sog. honig-Mesauite, aber
bietet in ihrer reichlichen Vohnenernte
ein den Naturtindern nicht minder,
als manchen Thieren zusagendes Nah
rungsmittel. Diese Gattung ist weit
verbreitet und wächst in Sträuchern
von 20 bis 40 Fuß Höhe, welche eine
Menge der sastigen und nahrhasten
grünen Schoten von 6 bis 7 ZollLiin
g- tragen. Selbige werden gesammelt,
getrocknet, ausgespeichert und irn Be
dürfnißsall in einem Mörser zerstoszen
und dann in Wasser geweicht, um ent
weder direkt genossen oder zu einer
Art ungesäuertem Brodes verbacken zu
werden. Auch die sog. Schrauben
bohne, die etwas später reist, ist ein
wichtiges Nahrungsmittel solcher Ge
genden und wird wegen ihrer zacker
artigen Natur noch höher geschätzt
Jn manchen der benachbarten Ge
shirgsgegenden wächst eine Art Wild
pslaume (,,Chamisch") reichlich; ihre
Kerne werden ebensalls im Mörser
-zerstoßen. Desgleichen werden nicht
Jwenige Caetusgattnngen zu Nah
zrungizwecken ausgenuhh und sogar
das verachtete, vorn Biehztichtee so
verwünschte «Loeo«-Kraut muss zu
gleichem Zwei wenigstens nebenbei
herholten; seinetsellsen Schoten näm
lich bienen, zerstoben, all Gewürz.
Getochte und Vgetrocknete Blumen der
Vueeai und der Agaoepslanze werden
von vielen Gesottnen gegessen. ebenso
ihre jungen Wahn nnd die inn
gen Wurzeln der Kreiwuez bilden.
tibee Kohlen ausset, eine Lieblings
speise. Ziemlich beliebt sind auch Wet
nmth- nnd manche andere Samen,
ebenso in etwas watdtgen Regionen
Fichtensatnen und siehet-h Ja, et
—
r
is
i » .
»
I
Igiebt nur wenige Pflanzen in der
.Wüste oder ihrer nächsten Nachbar
schaft, die von den Jndianetn nicht
»ausgenükt werden. Dazu kommen
noch mancherlei Insekten und Ei-;
dechfen.
Ihnen-I der ceeeksJiedtanee
Unsere Bundesbeamten, welche mit
den Creel-Jndianern zu thun haben,
konnten sich nicht genng über die ra
sche Verbreitung von Befehlen der
Agentur und Entscheidungen der Da
wes’schen Commiffion auch nach den
entferntesten Winkeln der Greci-Na
tion wundern.
Als z. B. im lehten Oktober die
Bestimmung bekarsiit gemacht, wonach
die Jndianer genöthigt waren, dies
Zahlung für ihre Ländeteien in Ab-’
schlagsraten von 810 pro Monat an
zunehmen, schien jeder Jndianer im
Creek Lande es beinahe sofort zu;
wissen; denn die Verkaussgesuche hör-«
ten sogleich auf. Aber als unliingfi
diese Verfügung widerrufen wurde,l
wußte es am nächsten Tag so ziemlichi
Jeder im Lande und das Geschäft im (
Grundstück- Verkaufs- Departements
wurde pldtzlich wieder sehr lebhaft.
Und doch wohnen die meisten der Voll- J
blut- Creeks in Hügeln und Gebirgenl
weit von Eifenbahnen entfernt, und
in Gegenden, wo selbst Wochenblätter
selten oder nie gelesen werden. Meh
rereTausend Creets können überhaupt
kein Wort Englisch lesen oder sprechen
und können aus keine andere Weise die
Tagesneuigteiten erfahren, ais durch
mündliche Mittheilung seitens kündi
ger Rassegnossen. Und doch diese er
staunlich schnelle Nachrichtenoerbrei
tung.
Es hat dies zum Theil noch etwas
Räthselhastes. Der Creet-Hauptling
General Pleafant Porter sagte aus
Besragen, alle Jndianer könnten sich
über Dinge, welche st: interesfiren,
ebenso prompi aus dem Laufenden er
halten, wie tageszeitungslesende
Weiße; er erklärt dies theilweise mit
Jnstinlt und Fernfühligkeit, wie sie
sich auch bei manchen Thieren zeige,
welche ihre Genossen oder ihre Beute
aus vieie Meilen wittern und aus den l
türzefien Weg erreichen könnten Er
fügte aber hinzu daß die Creeks eine
gute Organisation zur Verbreitung;
von Nachrichten hätten, die von jedem .
Ort, wo sie anlangten, unberzüglich’
weitervermittelt würden, sei es durch«
unmittelbare Botschaft oder durchF
Signale, deren Bedeutung allgemein
bei den Eingedorenen bekannt sei. Jn T
früheren Tagen hatten die lfreeks re
gelrechte Schnellliiuser, die beinahe
ebenso Wunderbares leisteten, wie dies
Aztekew Schnelllckuser und 160 Mei
len im Tag zu Fuße zurücklegen konn
ten! Krieger hatten noch ihr besonde
res Mittheilungssnstem durch Schreie
oder Juchzer, deren Lange oder-Kürze,
und raschere oder langsamere Aufein
anderfolge ebenso ihre besondere Be
deutung hatten wie die telegraphi
schen Lautzeichen
As
Califomien als Gen-anima
land
Cdlisornien als Geraniumland. »
Die Geranien, die ja zu unseren be- Z
liebtesten Haus-: und Gartenblumens
gehören, finden in Calisornien ein
ganz besonders dantbares Feld, und.
schon mancher Fremde hat sich gewun- z
deri, daß sie heutzutage hier sehr stief- !
mütterlich behandelt oder gar nicht be- ;
achtet werden. ;
Wenn man in benHiigeln unt-Bergs F
stronischluchten Calisornieng herum- I
schweift, so sindet man nicht selten ver
lassene Blrnthiittenv um welch-: vielerlei
Spielarten Geranium, mit Blumen
von sast allen Farbenschattirungen, !
herumwachsen und wunderbar gedei
hen, ohne daß eine Hand sie pflegt, und
ohne besondere Feuchtigteit ruszer dem
jährlichen Regensalll Und doch sind
es nur importitte Culturpslanzen.
Unter entsprechender Aufmerksam
teii wachsen unter dem caljsornischen
Himmel Geranien bis zum zweiten
Stockwerk eines Hauses hinauf, und
es aibi da und dort rothbliibendeGe
raniumhecken von etwa fünf Fuß
Höhe. —- ein so herrlicher Anblick,
wie man ihn nur iraendrvo in der
Blumenwelt finden tann. nnd sehr(
wohl einer Rosenhecte an die Seite zu T
stellen!
Es werden ietzt Stimmen dafür,
laut· diese beneidenswertb aiinstiaens
Verhältnisse siir die. Entwickelung
einer schier märchenbasten Geraninm
herrlichteit besser auszunutzen. Nicht »
nur durch ihre Blumen, sondern auch
durchihr essettoolles. dustiaes Blatt
wert sind die Geranien sehr schätzens
werth. Letzteres besonders als Be
deckung iiir trockenere und ödereSteli
en.
?
cldckspeisnium.
Ein Weib, das Dich liebt,
Ein Kind, das Dich ehrt,
Ein Leib, der aeiund,
Ein Amt. das Dich nährt,
Ein Verz, dai sich freut
Und dem dies aeniiat —
Und Du hast im Kampf
Dei Lebens aesientt
W —
Gtst ersten
Sie: »Die Frau Steuerrath iiidt
michs-zum Männchen ein — unter steht
U. . w. a» was heißt denn dass-«
« Er: Jedenfalls «Unter Anderen
wikv genascht-ts
—
Mem-seines Zusammentreffen
»Der Amor des Buches: »Dje
Kunst, das menschliche Leben zu ver
längern,« ist gelten im jugendlichen
Alter von 25 Jucken aeknkn."
Zeus andere steif-et hieni.
Gast: »Das-en Sie sieh auch fchon
mit der Lösung des Fluaptoblemi be
schäftiat?"
Wirth: »Das überlaß ich meinem
Hausknecht!«
Osten-Mo
Mann: »Wir miissen uns wirklich
einschränken, Frau. Willst Du nicht
das zweiteDienitmiidchen abschufftni«
Frau: »Aber-natürlich Männchen,
dassir kause ich mir lieber ein Kostiim
me r.'«
sillise Kur-. "
Frau: »Der Arzt sagt, ich muß mich
elektrisiren lassen."
Stubenmiidchen: »Gnii’ Frau, da
euan heute Abend ins Theater. Jn
der Zeitung steht, daß der Scheinwe
ler Flügerle die Zuschauer elettrisirt.«
Erd-usinan
Gast (dem unverdauliche Speisen
servirt wurden): »Herr Wirth, Sie
haben hier am Orte wohl einen mit
Ihnen verwandten Arzt, der Spezia
iist für Magenkranlbeiten ist?««
X Knislige Frage.
Junaer Mann: »Da ioll nun einer
wissen, woran er ist! . .. Beim gestri
aen Ständchen hat meine Angebetete
einen Eimer Wasser über mich ausge
aossen, vorher aber einen Regenschirm
«
beteiligen-orien
Jn Woran-ficht
Mr. K.: »Wesk)ald begleitest Du
denn gerade nur Mr. Long bis zur
Hausthür?«
Mes. H.: »Weil ich bestimmt basie,
daß er sich mit unserer Mary verlobt,
und da möchte ich ihm das Trinkgeld
für’s Dienstmädchen ersparen.««
Italienitche Rciieeindriickr.
»Ach, diese Landvartie wird mir
underaesilich bleiben, besonders, das ich
das Glück hatte, Sie. schöne Grösin,
kennen zu lernen.«
»Auch ich werde mich ost an dieien
Ausflin erinnern. Ich bin überzeuat,
so ost ich einen Mai-lese! sehen werde,
itverde ich unwillkürlich an Sie den
en.«
Sprüche mit Einwendungen.
»Das ist ein schwieriger Fall," sagte
ein Rechtsanwalt. da hatte er eine
Sommerwokinuna aus dem Dorfe be
zoaen und stürzte die steile holztredpe
herab. — »Sie spricht mir aus der
Seele!« seufzte ein schwärmerisches
Backfischchen, da hörte es bei einer
Trauuna die Braut ihr »Ja!« sagen.
»Mein Freund mus; sein Geld sehr
sauer verdienen,« saaie Lehmann, da«
trar sein Freund Kleinhändler
Umschwung.
Gnädiae: »Solch eine Unverschämt
beit! Sie sind ia während meiner
Abwesenheit in meiner neuen seidenen
Bluse aiisaeaanaen!«
Dienstmädchen! »Ja. ich bin aber
Jbrer Bekannten, der Frau Meier,
beaeanet. die hat sich schön aist!«
»So fo, na ia.«
Ein Neumond
,.Seben Sie, Herr Müller, wenn ich
in eine seine Geaend komme, wo es
antes Wasser aiebt, dann laß’ ich das
Bier sieben und trinke ein Glas
Wein!«
Bides unangenehm.
A.: »Es Inusz doch gräßlich sein,
lebendig begraben zu werden«
B.: »Na, todt bearoben zu werden,
macht auch keinen Spaß.«.'
Großmütbis.
Herr lzu einem ausdrinalichen hau
sirer): »Was werden Sie sagen, wenn
ich Sie jetzt binauswerse?«
hausiere: »Mit. ich werd« Ihnen
verzeihen und wieder tonimen.«
Hieliagenbe Verdiensten-.
»Die Frau unseres Kollegen Meyer
toll nicht biibsch sein: er lagte aber, er
bittte roeaen der schönen Mitgift ein
Auae iuaedriickt.«
»So ein Schwindler, alle zwei bat
er zuaedriirkt!«
Ein Schwerseslasten
Sie: »Aber Mann, so steb’ doch
endlich auf, es ist ja schon bald Mit
taa.« —
Er: »Na, wenn’s denn sein muß,
ausstehen will ich noch, aber nachher
mach’ ich keinen Finger-webt leucnmt«
Ein guter Tisch.
Kunde: »Mit dem Rocl haben Sie
mich anaesiibrt: als ich aestern vom
Mittagessen ausstand, war der ganze
Rücken auseinanderaeplatzt.«
Kleiderbändler leisria:) »Auf ich
fragen, wo Sie zu Mittag essen?«
sichsft
Fel. A.: »Daß Du schon gehört,
Herr Neu-name bat eine Viertel-nüc
IX
kion von letnee Tante aeerbi. und
denke Vir, vor einem Jahre habe ich«
ilnn einen Korb aeaeben.«
Fel. B.: »Is, ta. manche Männer
haben doch ein riesiges Mit-»
W strich-tappt
rmietberin izu dem Lo 's
den Studenten): »Die Abzug-ir
selbitversiondlich bitnltlich beiabl
Peeden —- doch das wissen Sie wohl
chont" »
Studiosud: »Natürlich . . . tonlt
hätte ich ia in meiner bisherigen c
Wohnung bleiben lönnent«
skx
J
t