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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Aug. 11, 1905)
" zägläirdkfches. W Drittens-es i La ow. —- Beitn Baden im hie gen åetschsee ertrant der 221iihrige rgmann undi. Lands erg a. W. — Die Ge chwørenen sprachen den Arbeiter ul Tauber aus Alt-Vlessin, der an dem 6jährigen Mädchen Marie Lilck aus Cellin einen Lustmord be-l gangen hat, des SittlichkeitsverbreH chens mit Todesfolge schuldig. Das! Urtheil lautete auf 15 Jahre Zucht haus und 10 Jahre Ehrverluft. Senftenberg. —- Die Leiche des ermordeten Knaben Paul Leh mann wurde nach der Obduktion be erdigt. Der als Thöter in Vetracht kommende Vergmann Kohlitz aus körlitzer Flur wurde vorher fder eiche gegenüber gestellt. Bei feiner Vernehmung machte er so widerspre chende Angaben, daß er sofort gefes selt in’s Untersuchungsgefängniß ab gefiihrt wurde. i S p a n d a u. — Ermordet wurde I der Hausbesitzer Liidte in Spandau.1 Er vermiethtete Schlafstellen an vol nische Erdarbeiter, die an den Char lottenburger Nieselfeldern thätig wa ren. Unter diesen wird auch der Thäter gesucht. pro-ins Ospreusein Saalfeld. —- Ein Großfeuer wüthete Nachts auf dem Gute des» Herrn Janus in Sandhof. Es war auf mehreren Stellen zu gleicheir Zeit aus ebrochen und äscherte sämmtliche Wolgyns und Wirthfchaftsgehäude so wie Stellungen ein. Viel Vieh und fast alle Pferde sind mitverbrannt. Der Brand tifter soll der eigene Jn xpettor des Gutes Gustav Hertrampf ein, der unter Mitnahme von zwei der besten Pferde und Wagen seit Ausbruch des Feuers flüchtig ist. Herr Amtsvorsteher Schwart in Alt Chriftburg hat die Marienburger Po lizeibehörde telegraphifch ersucht, den Brdndstifter und Dieb Hertrampf im Betretungsfalle zu verhaften. Tilsii. —- An Hitzfchlag ver storben sind, wie aus Arns berichtet wird, auf dem Truppenübungsplatz ein Artillerieoffizier und ein Ser aeant. pro-ins Hehre-sein Marientoerder. —Vor Kur zem ist das Dachgeschoß des Kauf manns Otto Braun in der Wallstrasze niedergebrannt· Die Entstehung des z euers soll auf Selbstentziindung von sptreichhölzchen zurückzuführen sein. T h o r n. —- Der frühere Unter offizier, jetzige Mustetier August Emil Wolff vom 21. Jnf.-Reg., der sich vor einiger Zeit nach seiner Ver urtheitung selbst degradirte, indem er sich die Tressen von seiner Uni form riß, hatte sich jetzt nochmals vor dem Kriegsgericht zu verantworten, weil er versucht hatte, einen Hilfsmi chensteller gegen ein Versprechen von 50Mart zu einer falschen Aussage zu bewegen. Das Kriegsgericht verur theilte ihnjth zu 2 Jahren Zuchthauö und Ausstoszunq aus dem Heere. sent-z Immer-. Regentvaldr. —- Beitn Baden in der Rega ertrank der etwa 9 Jahre alte Sohn Erieb des Fahritschmiedö Schwabe von hier. Der Knabe war mit einem .Schulgenoisen an eine tiefe Stelle des Flusses gekommen; da er nicht schwimmen konnte, aing er unter, während es seinem Kanseraden unter Aushietung aller Kräfte gelang, sich zu retten. Die Leiche wurde nach kurzer Jst gefunden. Alle sofort angestellten « iedcrbelebungsversuche blieben er folglos. S t old. —- Das Schwurgricht verurtheilte den Küster und Kirchen rendanten Schlottmann, der seit dem Jahre 1898 bis zum Jahre 1904 fort gesetzt Unterschlagungen irn Amt ver iibt hat, zu zwei Jahren Gefängniß. Sch. war geständig und führt an, daß er durch die seine Verhältnisse über schreitenden Anforderungen seiner Frau zu den Unredlichteiten getrieben worden sei. pro-ins Eise-. Santomischel —- Dem Gast wirth Satolowsli hier wurden vor ei nigen Tagen aus seiner Schlafstube 1100 Mark in Papier gestohlen. Der Dieb« welcher mit den Räumlichkeiten und den Gewohnheiten des Bestohlenen sehr vertraut gewesen sein muß, hat es sehr eili gehabt, da er gegen 200 Mi. in Gol und Silber nebenbei lie gen ließ. Weißenhöhe. — Zur Erinne run an das 50-jährige Bestehen der hie igen evangelischen Kirchengemeinde fand in dem schön aeschmüctien Got teshause ein Festgottesdienst statt. Er schienen waren zu dem Feste General-· superintendent Dr. Heseliel und Ober consrstorialrath Balan aus Posen. Its-ins schiene-. Laurahitttr. —- Einen gräß lichen Tod erlitt unter den Hochösen im hiesigen Eisenhiiiienwert der 28 iihrige ledige Arbeiter Wrohlam Er iel in glühend flüssige Eifenschlacke hinein und wurde schrecklich verbrannt. Neu st a dt. —- Durch eineFeueris brunst wurde Ln Riegersdorf die Be-. sidun des Bäckers John vernichtet. L eß. —- Bdr Kurzem brach in Dr ow hiesigen Kreises im Thurm der dortigen Kirche ein Brand aus. der die gan e Kirche sammt den Kir chensUtensil en vernichtete. e»Die im Jahre 1450 erbaute Kirche bestand ganz aus solz. Der s. Z. von der Gemeinde an die Regierung gestellte Intens, die Kirche abzutragen, wurde? don der Regierung abgelehnt. Die Kirche sollte als Altertlsumszeuge er halten bleiben. · Sohrau. —- Vor Kurzem mach ten in Pallowitz mehrere Kinder aus dem Felde ein Feuer und sprangen um die Flammen herum. Hierbei fingen die Kleider der 1.3-jährigen Tochter des Bauern Slupii Feuer. Ehe Hilfe kam, hatte das Mädchen derartige Brandwunden erlitten, daß es starb. pro-its zchkewikzolfleim Meldorf. —- Der Landtagsab geordnete für Süderdithmarschen, Sanitätsrath Dr. Martens in Burg, ist einem Schlaganfall erlegen. Mar iens stand im 58. Lebensjahre. Nortorf. — Der Hof Atmen thal wurde an Gutsbesitzer Schultz in Westensee siir 185,000 M. verkauft. O«ldesloe. — Durch Blitzschlag eingeäschett wurde das Wohnhaus und die Scheune des Mühlenbesctzers Eh lers zu TralauI Die benachbarte, hö her gelegene Windmühle, die schon ei nige Male infolge Blitzschlages abge brannt ist, blieb diesmal unversehrt. Rendsburg. —- Bei Gewitter schlug der Blitz in das Wohn- und Wirthschasisgebäude des Müllers und Landmanns Hermann Carstens in Bünzen. Das Haus mit dem erst neu erbauten Viehhaus wurde in Asche gelegt; das Wohnhaus hatte weiche Be dachung. Die nahe Wassermühle blieb unversehrt. Sämmtliches Mobiliar und Vieh wurde gerettet. Its-ins zachseir nnd Ihm-iuqu G o seck. Die Leiche des seit Mo naten vermißten Landwirths Winter ist jetzt bei Michtetitz aus der Saale gezogen worden. Winter hatte sei nerzeit als Veteran an einem Krieger vrreinsvergnijgen theilgenommen und dann am Abend den Heimweg ange treten. Zu Hause ist er aber nicht eingetroffen, und alle bisher angestell ten Nachforfchungen waren vergeblich. J Man nimmt jetzt an, daß Winter vom iWege abgekommen und in die Saale J gestürzt ist. Grdbzi .— Auf ver hiesigen herzogtichen omäne gerieth das äl teste Gebäude, das noch ein Wappen aus der erzbischöflichen-magdeburgi ! schen Zeit trägt, in Brand und wurde ( » eingeäschert. ! Nonneburg —- Die 76jährige; Wittwe Sodonie Vetterlein von hieri stürzte in der Nähe von Gera aus dem i Wagen und zog sich hierbei schwetet Verletzungen zu, denen sie erlegen ist. Das Unglück war dadurch herbeige »siihrt worden, da das vor den Wa igen gespannte P erd vor einem vor tbeisausenden Automobil scheute L Sangerhausen. —- Selbst kmord oeriibte kürzlich der 201ährige tDreher Fri Frante aus der Probst gasse. Er chosz sich im Rosarium ei ne Kugel in die Brust und war sofort todt. Als Grund siir die That wird 1 Arbeitslosigkeit angegeben. i ; S ch te u di h. —- Zur Silberhoch Ezeit des Kaiserpaares gedenkt der zeoangelisch - tirchliche hilfsberein der jProvinz Sachsen eine segensreicheGa Ibe darzubringen, nämlich eine Kirche ; in einer armen Gemeinde unser-»Pro !vinz. Ein Ausschuß hat sich sür die ’ fast nur aus Arbeitern bestehende Ge meinde Pain - Modelwitz in der Ephorie Schteuditz entschieden. Be reits sind über 6000 Mart an Bei trii en eingegangen. ch w a r z a. —- Bor Kurzem ent stand hier Großfeuer, bei welchem die Anwesen der Landwirthe Billig, Weiße und Weniger mit den Haupt gebäuden und sämmtlichen Stallun gen und Scheunen bis aus den Grund niederbrannten. Es tonnte nur ein Theil des Mobiliars und das Vieh gerettet werden. Unterrißdors. —- Hier feier ten in geistiger und körperlicher Rit sti teit der Kossath Bensing mit seiner E srau im Kreise ihrer Kinder und Enkel das schöne Fest der goldenen Hochzeit W i t te n b e r g. —- Todtgesiochen wurde in der Nacht der 24jiihrige le dige Anstreicher Erich Höpfner von dem gleichfalls ledigen Gelegenheits arbeiter Richard Pape. Beide Män ner hatten mit noch anderen Genossen bis Nachts 2 Uhr in der Elbbadeans stalt an der Kuhlache gezechi. speist-nd nnd sei-dates Essen. — Der kürzlich auf Ver anlassung der hiesigen Staatsanwalt chaft in Rheydt verhaftete Handlunger Stolt aus Roerrnond, der verdächtig war, an der Ermordung des Lehrers Pothrnann in Vorbeck betheiligt gewe sen zu ein« ist aus der Haftentlassen fwordem da sich keinerlei Beweise für seine Mitthiiterschafi ergeben haben. J Esse n. —- Wegen Münzverbre chens hatten sich vor demSchwurgericht Ydie Bergleute Carl Hülebufch Johann Michaelis und Heinrich Schürbusch Isowie die Ehefrau Michaelis geb. Ri chard, sämmtlich von Dahlhaufen, zu kverantworten Wegen Gefährdung der Töffentlichen Ordnung war während Jder ganzen Dauer die Oeffentlichkett ausges lofsen. Die Geschworenen be jahten ie Schuldfrage bei den Ange tlaglen Hülfebusch und Eheleuten Mi »chaelis, billigten ihnen aber mildernde Umstände zu. Bei Schürbufch wurde die Schuldfrage verneint. hülsebusch und Michaelis wurden hierauf zu je einem Jahre und dieEhefrau Michaelis zu sieben Monaten Gefängniß verur theilt. seyen. —- Der Schreinerlehrling Gense von hier stürzte aus dem Jen sier seiner elterlichen Wohnung und iMr auf der Stelle todt. Er hatte betrn Aufschlagen auf den gepflasterten Hof einen Schädelbruch erlitten. Meinerzhagen —Ein Groß feuer entstand vor Kurzem in dem Anwesen des Herrn Krugmann aqu dem Scherl. Trotz fofortigen Eingrei- s fens der Feuerwehr brannte das große « Gebäude vollständig nieder. Die Ent stehungsursache ist unbekannt. Der Schaden ist beträchtlich. M ii n st e r. —- Jn Münsterland ist die bedeutende Brauerei der Gebriider Hagedorn »Weftfalia« binnen wenigen Stunden bis auf die Umfassungs mauern niedergebrannt. Remscheid— Jn der Leiche des in Sechveningen gelandeten Lastschif fets hat man den Civilingenieur Vol mer erkannt; übe-r das Schicksal des zweiten Jnsassen, des Technilers Trö gel, weiß man noch nichts. Habe. ——Vermißt wird seit dem zweiten Psingsttage der 13jährige Schüler H. Severina aus Schwerte. Der Junge fuhr von Gevelsberd nach Schwerte, wo er jedoch nicht angekom men ist. i Provinz Hammer nnd Draus-schmis. Neustadt a. R. —- Das vor Jahresfrist neu verpachtete Hotel ,,Deutscher Hof« ist an Herrn Gast wirth Puppe aus Bielefeld für 62,000 Mart verkauft worden. Schinna. — Ein schwerer Ver lust hat Herrn Oberamtmann Wecken betroffen. 110 Schafe sind ihm plötz- » lich eingegangen. Die Thiere sollen in geschorenem Zustande Nachts drau- I ßen geblieben fein und sich durch dies Kühle die tödtliche Ertältung zugezo- ; gen haben. ’ Steinmiihle. —- Der zehnjäh rige Sohn des Wirthes Ebeling hatte in dem durch die Weser von hier ge trennten Dölme eine Besorgung zu machen. Als der Junge aus seinem Kahne bei der Rückkehr in der Mitte des Stromes war, beugte er sich über den Rand des Bootes-, verlor das Gleichgewicht und fiel in den Fluß. Der Mühlenbesitzer Dörries hatte den Vorfall bemerkt, sprang in die Weser, schwamm zu dem Kahne und rettete von diesem aus den Knaben, der des Schwimmens unlundig, bereits meh rere Male untergegangen war und völlig erschöpft ans Ufer gebracht wurde. Stolzenau. —- Der etwa 36’ Jahre alte Dachdecker Klaar, der sich in Holzhaufen aus einer Tanzmusit befand, stürzte, als er nach einem Tanz ein Glas Bier getrunken hatte, todt zu Boden. Klaar lebte von-sei ner Frau getrennt. stecken-neg. Grevesmiihlen. — Kapitän Max Bauer, zuletzt Führer des zur Hamburg-Südanierikanischen Dampf schisfsahrts - Gesellschaft gehörenden Postdampsers »Desterro«, ist nach tur zer Krankheit an -einem schweren Herzleiden im Alter von 41 Jahren im Altonaer Krankenhause gestorben. K lii h. — Nach lanaer Krankheit ist der Lehrer und Organist Prange zu Elmenhorst gestorben. Neustrelitz. —- Die zwei Apo thelen unserer Gegend haben ihre Be sitzer gewechselt. Während die Feld berger Apotheke an einen Herrn aus Bützow verkauft wurde, ging die Apo theke zu Fürstenberg in den Besitz ei nes Herrn Fraafz aus Gleidingen bei Hannover über. fide-durs B ant. —- Vor einiger Zeit feier ten hier die Eheleute Schöning das Fest der goldenen Hochzeit. Von allen Seiten wurden den alten Leuten Ans rnerksamkeiten zutheiL Ebkeniege. —- Die Eheleute Milchhändler Christossers begingen das Fest der silbernen Hochzeit. Großherzogtum Helle-. Rauheim bei Groß - Getau. — tdier schlug der Blitz in die Scheuer gees herrn Wendel Gener, ohne zu zün n. O s se n b a ch.—-Die Mörderin der Rosa Lückert, Ehesrau Letz, wurde, nachdem die Voruntersnchung abge schlossen war, in’s Provinzial-Arrest haus Darrnstadt überführt. W o r m s. — Hier verschied nach löngerem Leiden Direktor Fr. Kath reiner, ein Bruder des weithin bekann ten Kaufmanns Kathreiner. Inst-i »He-few Obersuhl. —- Der Dachdecker meister Bachmann, von hier, ein in der ganzen Gegend geschätzter und gesuch ter Arbeiter, verunglückte beim Decken des Schuldaches in Widdershausen tödtlich. Ropperhausen. — Die Ehe srau des Arbeiters Steinbrecher in Ropperhausen stürzte, von der Wald arbeit kommend, beim Ueberschreiten eines Grabens und brach den Arm. Schenklengsseld.—- Bei dem schweren Gewitter schlug der Blitz in das Meyer’sche Gehöst in Niederaula, doch war es zum Glück ein kalter Schlag, der nur geringe Beschädigun gen anrichtete. Gladenbach.—DerGast wirth in Nicolausstollen hat sich an scheinend aus Gram über den Tod sei ner Gattin erschossen. Der Mann hinterläßt drei kleine Kinder. a n a u. —- Jm benachbarten Rückingen ist die Bäckersehesrau Lili enseld durch die schon so ost geriigte Unsitte, zur Entstehung des Bett-seu ers Petroleum zu benutzen, schwer zu Schaden gekommen. Die Kleider der rau singen Feuer und verursachten sichwere Brandwunden « Hohenkirchen —- Eg entstand auf bis jetzt noch unausgeklärte Weise in dem Gehöfte des Landwirthes Wil helm Großmann Feuer, bei dem zwei Kühe ein Raub der Flammen gewor den sind. - Hörigretch Fuchse-u M U h s ch e n.-- Beim dies-jährigen Pfingstschießen feierte der Büchsenma cher Dreßler hierselbst sein 50jähriges Schützenjubiläum DerJubilar ist noch körperlich und geistig rüstig, hat bei keinem Feste gefehlt und, alle Festausx züge mitgemacht. . P ir n a. — Die Wittwe des Ende März hierselbst verstorbenen Seminar Oberlehrers Geyh hat dem dortigen Seminar zur Erinnerung an ihren heimgegangenen Gatten, der an der Anstalt länger als ein Bierteljahrhun dert gewirkt hat, 1000 Mark vermacht. R o ß w e i n. —- Jm benachbarten Marbach ereignete sich beim Decken eines Daches auf einer Scheune ein schwerer Unfall dadurch, daß auf ei nem hohen Gerüst ein Brett brach und der Schieferdeckermeister Spindler von hier, sowie dessen Gehülfe in die Tiefe stürzten. Ersterer erlitt hierbei schwere Rückgratverletzungen, letzterer einen Oberschenkelbruch Ruppertsgriin. —- Der 28 Fahre alte Färbereiarbeiter Johann a tner stürzte in Puchert’s Fabrik in Ruppertsgriin in einen mit iochendern Wasser angefüllten Farbbottich und verbriihte sich derart, daß er an den erlittenen Brandwunden gestorben ist. Schandau. —- Unter der Be schuldigung, einen Mordversuch ver übt zu haben, ist der 48jährige frühere Oberlehrer und jetzige Agent Gustav Hennig verhaftet worden· Hennig trat in Krippen bei Schandau rnit ei nem Manne zum Zwecke der Regelung einer geschäftlichen Geldangelegenheit zusammen; auf der Straße ist er mit dem anderen in Streit gerathen, der zu dem angeblichen Mordverfuch ge führt haben soll. S ch n e e b e r.g. — Jnsolge an dauernder Krankheit erschosz sich der in den vierziger Jahren stehende Postassi stent Gehre. S t B r mthal. —- Gutsbesitzer IRobert Künhardt von hier, der in Zseinem Grundstücke von einer Leiter lstürzte und hierbei einen Bruch des rechten Beines davontrag. ist im Leip ziger Stavtlrantenhause an den Fol gen der erlittenen Verletzungen verstor ben. Thatandt. —- Das tchon gele gene und gern besuchte Mineralbad mit dem dazu gehörigen Hotel inTharandt ist in den Besitz der Stadtgemeinde übergegangen. W e r d a u. —- Vor einigen Tagen wurde hier der 20 Jahre alte Former Alfred Stemmler aus Altenburg fest genommen, weil er mehrfacher Fahr raddiebstähle verdächtig war, die er hier und in der Umgegend ausgeführt haben soll. etzt hat sich der Genann te in feiner « elle im hiesigen Amte-ge richtsgefängniß erhängt. W u r z e n. — Amtsgerichtsfecre tär Th. Spielmann beging mit seiner Gattin die goldene Hochzeit. Yöuigreich Bayern Landauer a. d. Jsar.——Jn der Nacht sind hier sämmtliche im Cen trum der Stadt gelegenen Rückge bäude, als Städel, Stallungen, Re misen, Waschhäuser, abgebrannt; die Hauptgebäude wurden vielfach be schädigt. Zu Schaden gekommen sind u. a. der Efsigfabrilant Saller, Metzger Weiß, Bäcker Raber, Lohn lutscher Neumeier. Langenbach. — Die geistes tranke Geometergehilfensgattin Cä cilie Moosmiiller, auf dem Transport von Freising nach Landau a. d. J. begri fen, ist, obwohl unter Aufsicht, doch aus einem Zuge gesprungen, wo bei ihr beide Fü e nahezu abgefahren wurden. M a r l t l. — Jn der Nacht erschoß der Gütler Joseph Burner in Pri sting, Gemeinde Taubenbach, den 20 jährigen Mühlenbesitzerssohn Otto Dorfner von Tannenbach, den Burner für einen Einbrecher hielt. N ii r n b e r g. —- Oberkriegsge richtsrath Holle ist gestorben. S ch w a n d o r s.— Kürzlich wur de der verheirathete Heizer Joh. Brun hold von hier, der sich vom Maschinen hause heimbegeben wollte, von einem einsahrenden Zuge zunächst demBahn meistermagazin erfaßt, bei Seite ge worfen und tödtlich verletzt. Brunhold hinterläßt eine Wittwe mit 6 unver sorgten Kindern. S o n t h o s e n. — Der Cszährige Bauerssohn sJJiarharthaite vor eini laer Zeit vor Gericht Zeugniß ablegen . müssen und lebt seither in dem Wahn, falsch ausgesagt, also einen Meineid geschworen zu haben, obwohl das durchaus nicht der Fall war. Jn diesem Wahn hat er Selbstmord be gangen. Straubing. — Dieser Tage wurde Rechtsrath Egglhuber von ei nem Schlag getroffen und starb kurz daraus. Der Verstorbene stand im 56. Lebensjahre; im vorigen Jahre seierte er sein 25jähriges Dienstjubi läum. Tuping. — Stationsgehilse Kahn, welcher schon längere Zeit in Differenzen mit dem Stationsmeister Wahlen p lebte, hat am hiesigen Bahnhof mit einem Revolber auf Wahlrapp Schüsse ab eben und ihn verle t. Stationsgehil e Kahn flüch tete odann in seine Wohnung und erscho sich dort mit einem Revolver. W edergeltingen. — Leb-l stens fiel der 13jährige Sohn des Kaufmanns Reiber von einem Baum herab und so unglücklich in sein Mes ser, daß dies in die Brust eindrang, was den sofortigen Tod des Knaben zur Folge hatte. W ü rz b u r g. —- Auf freiem Feld wurde in Bischofsheim (Rhön). der 20jährige Bauerssohn Jakob bergen röther vom Blitze getödtet. Seine nebenan stehende Mutter ist unver letzt geblieben. Yheinpfakp M u ß b a ch. — Kürzlich entwen dete hier der 25jährige Mechaniker Strobel aus Mannheim ein Tahrratn Einige ihn deshalb verfolgen e Bur schen aus Haßloch wurden von Stro bel mit dem Messer angegriffen und übel zugerichtet. Der 21 Jahre alte Jakob Armbrust erhielt von Strobel einen tödtlichen Stich in die Leber; er wurde in das Krankenhaus zu Neustadt gebracht, wo er nach kurzer Zeit den Verletzungen erlag. Schifferstadt. —- Dieser Ta ge wurde der Ackeresr Jakob Berkel 8. in seinem beim Hause in der Bäcker gasse befindlichen Schuppen erhängt aufgefunden. Das Motiv zur That ist unaufgeklärt. Berkel, der allge mein beliebt und geachtet war, fiel vor einem Jahre durch einen Fehltritt von seiner Scheune und war seit dieser Zeit schwer leidend. Plötzlich aufge tretene Geistesstörung wird jeden falls der Grund zu diesem Schritte gewesen sein. Yönigretth FAtirttemserg. Plochingen. —- Der 56 Jahre alte verheirathete Weingartner Gott lob Mater fiel von einem geladenen Heuwagen, brach das Genick und war auf der Stelle todt. Ravensburg — Der 44jäh rige Bierfahrer des hiesigen Bürger lichen Brauhauses, J. G. Grötzinger von Breech, Oberamts Göppingen, ist vor der Wirthschast zur ,,Traube« in »Schmalegg unter sein eigenes Fuhr wert gerathen, überfahren und getöd ä tet worden. - s ordszhemgthnm Hader-. « Schlingen. — Aus dem hiesi gen Bahnhof erfaßte ein durchfahren 1der Schnellzua den 66jährigen Wei chenwärter Kefer und warf ihn mit furchtbarer Gewalt zur Seite.Schwe 2re Verletzungen führten alsbald den Tod des Mannes herbei. Schopfheim. —- Vor einiger »Seit wurde der verheirathete 58jährige ! Gemeinderath Färbereibesitzer Her :mann Sutter auf den Schienenstrang sunterhalb der Wiechser Eisenbahn Iuberganges überfahren aufgefunden. IDer Kon war vom Rumpf getrennt. Gksahsoiotprtngw Saargemitnd. — Vor eini ger Zeit war der Anstreicher Engel hardt in die Wohnung seiner frühe ren Geliebten eingedrungen, hatte dieser dort eine Scene gemacht und sie mit Todtschießen bedroht; einePistole, die er bei sich trug, gab der Drohung den nöthigen Nachdruck; dabei erschrak die jüngere Schwester des Mädchens so, daß sie einen Schlagansall erlitt und starb. Spittel. —- Es brach in dem in der Oberstraße gelegenen Hause des Herrn Karl Sauter Feuer aus« welches das Gebäude ganz einäscherte. Freie Ftådtr. Bremerhaven. —- Ein reisen der Eisibrecher gefährlicher Sorte, def sen Art und Weise zu ,,a"rbeiten« nicht uninteressant ist, lief Unserer Polizei in die Hände. Es handelt sich um ei nen 19 Jahre alten Burschen Namens Görlitz aus Magdeburg, der s.Z. aus einer Zwangserziehungsanstalt entwi chen und seitdem wegenEinbruchs und Diebstahls wiederholt bestraft worden ist. Dieser Mensch ist von Hannover in Aachen eingetroffen, nachdem er je denfalls schon in Hannover irgend welchen Streich verübt hatte. »in-ernsan Luxemburg. — Todt aufge funden im Metzer«Wald wurde der 15 qtahre alte Polfer Bernhard von Mösdors, der in der Metzer Umgegend im Dienst stand. Von heftigem Heimweh getrieben, verließ P. heim lich seinenDienstherrn, um zu Fuß die Heimath zu erreichen, verirrte sich im Wald und kam vor Hunger und Er schöpfung um. Oeflerreiedsstngcrm Trautenau. —- Die Leiche des österreichischen Feldmarschalls Frhrn. von Gablenz, der im Jahre 1874 in Zürich durch Selbstmord geendet hat, und dort begraben ist, wurde jetzt exhuminirt und unter dem Enblenz Denkmal aus dem nahen Kapellenberg wo der Feldmarschall am 27. Juni 1866 den preußischen Truppen Wi derstand leistete, beigesetzt. Voitsdorf. — Das berühmte Touristen-Hotel »Engel« im Erzge Pirgte wurde durch einen Brand zer tör . YOU-it A m d e n. —- Als sich die 281ährige Frau des Dachdecterg Thoma von lfier auf dem Heimwege befand, kenn te der ZOjährige, geistig beschränkte J. Jöhl zwei Schiisse aus einem Vetterlr geweht auf dieselbe und verletzte sie tödtlich. Bald darauf starb die Ge stroffene an den Folgen der Verletzun ! gen. I Zar: »Die Koreastraße hat doch eine JMenge Schiffe Verschlungen!« Groß Lfürst Alexis: »Sie hätte noch mehr ver schlangen, wenn ich alles fiir die Ma !rine bewilligte Geld auch dafür ver l wendet hätte . . .« Die Deutsche Hausstan Die August-Ausgabe dieser belieb ten Monatsschrift, welche in den er en Tagen des Monats erscheint, wrd, wie die Herausgeber uns mittheilern den ersten Jahrgang der Zeitschrift in durchaus würdiger Weise be chließM Mit der September-Ausgabe beginnt der zweite Jahrgang und da unsere Leserinnen gewiß gerne den vollstän diaen Jahrgang werden haben wollen, so empfiehlt es sich, jetzt schon zu abonniren. Wir machen nochmals darauf aufmerksam, daß Abonnei ments an den Herausaeber dieses Blattes zu richten sind, da wir die selben erne weiter befördern. Die vor Wogen erschienene gegentheili e Mittheilung beruhte auf einem Miß verständniß. Franz . - deutsche Annäheruus. Aus Straßburg wird geschrieben: Nachdem die Gesellschaft Vers l’Al sace in Paris, die vor mehreren Wo chen gegründet wurde, von Anfang an in der hiesigen Presse sehr entgegen lommend behandelt worden war, hatte man dieser Tage hier Gelegen heit, den Gründer der Gesellschaft, M«asson-Forestier selbst sich über seine Schöpfung näher äußern zu hören. Man Vernahm, wie man allerdings vorher schon in den Erklärungen der Gesellschaft gelesen hatte, daß deren Bestreben ist, die Naturschönheiten des Elfaß aus auf französischer Seite mehr zur ürdigung zu bringen und an den landschaftlich ausgezeichneten Punkten des Reichslandes Franzosen und Deutsche mehr mit einander in Berührung zu bringen, damit sie sich kennen und schätzen lernen. Das Ge biet der Politik soll vermieden werden, speziell den ins Elsaß reisenden Fran zosen wird angerathen, dieses Thema zu vermeiden, da die Elsässer durch aus friedlich gesinnt seien und man nicht entfernt beabsichtige, darin eine Aenderung herbeizuführen All das war zur Rechtfertigung der Grün dung der Gesellschaft gegen die Ver dächtigung, sie beabsichtige franzö sisch-politische Propaganda in Elsaß Lothringen zu machen, um die schwindenden Sympathien für Frank reich neu zu beleben, von der Gesell schaft selbst früher schon gesagt wor den, und in den Zeitungen des Reichslandes hatten dieseErklärungen ein gutes Echo gefunden. Dennoch hat es hier, wie auch in Altdeutfchland, genug Politikesr gege ben. die dieser Gründuna aeaenüber einen gewissen Argwohn nicht los wer den konnten, weniger, weil sie Mas son-Forestier und seinen Genossen et ne böse Absicht untergeschoben hätten, als weil sie die Wirkung der Thätig teit der Gesellschaft Vers l’Alsace auf die noch mit ganzem oder halbem Her zen auf französischer Seite stehenden Elsässer und Lothringer fiirchtetem Und in der Beziehung ist eine gewisse Besorgniß auch gerechtfertigt. Es i eine merkwürdige Erscheinung, da· sich die Sympathien für Frankrei die heute in Elsaß-Lothsringen noch vorhanden sind, weniger in der poli tischen Bethätigung der alten Landes einwohner als in deren gesellschaft lichem Leben zeigen. Das zähe Fe t halten an der französischen Spra e, besonders in der Nähe von Altdeut schen, die ablehnende Haltung gegen über deutscher Kunst und Ge»selligleit, der Reisezug nach Paris und manche andere Kleinigkeiten sind heute noch ebenso gut zu beobachten, wie vor Jahren und man begegnet in den er sten elsässischen Bürgerfamilien heute noch vielfach einer ebenso großen Un wissenheit über altdeutsche Verhält nisse, wie sie bei Stockfranzosen viel fach beobachtet werden kann. Erst die allerletzte Zeit hat auch da etwas mildernd gewirkt. Zum ersten Mal sind elsässische bezw. reichslän dische Künstler in größerer Zahl an altdeutschen Ausstellungen jenseits derLandesgrenzen betheiligt, und auch hier sind gesellschaftliche und künst lerische Veranstaltungen ins Leben ge rufen worden, bei denen Altdeutsche und Einheimische näher mit einander in Berührung kamen. Daß diese Be rührung aber zu einer allgemeinen entente cordiale zwischen beiden Thei len geführt hätte, wird auch der wohl wollendste Beobachter nicht behaupten können. Die noch recht junge und schwache Pflanze dieser Beziehungen bedarf noch sehr sorgsamer Pflege, wenn sie gedeihen soll, und da fragt es sich doch, ob eine Verstärkung der französischen Einwirkung, selbst wenn sie in der besten Absicht erfolgt, das rechte Mittel ist, das Einvernehmen zwischen Altdeutschen und Elsässern zu fördern. Und wenn auch bloß das wohlaefällige Kolettiren mit franzö sischen Formen» die der ÄElsässerz ne benvei gesagt, oocy in seinem Leben nicht lernt, eine Anregung erführe, so wäre das unzweifelhaft eine Schädi auna des deutschen Geisteslebens im " Reichslande. Sie könnte höchstens neutralisirt werden durch einen recht starken Fremdenzuzua aus Altdeutschlandz doch ist aus einen solchen in ausrei chender Stärke in absehbarer Zeit lei der wohl kaum zu rechnen. Wenn jetzt Rußland zu seiner guten Ernte noch Frieden und eine Verfas sung erhält, dann sollte es sich zur Abwechslung wieder einmal ausruhetu d se « Zu Liebeswan rathen, as heiß ich artenthaten. Red an die Wand, red in den Wind, Sie werden eher hören, als Die in Liebe sind.