Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, July 28, 1905, Image 4

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    r- ffffffff
uusw MEDIUM
Affe-sogen
Die srnnzösische Armeeleitung hat
. lassen, die Trommel im Heere ab
" weil es bei der zweijährigen
stzeit kaum möglich scheint, einen
tüchtigen Trommler heranzubilden.
Merkwürdigerweise hat aber im Einsi
iiium die Trommel energische Ver
cttster gefunden· Man weist aus den
berühmten Trommler von Arcole und
aus andere heroische Trommler hin, die
in verschiedenen Stadien Frankreichs
ogar durch Statuen verewigt worden
d. Der Pariser »Figaro« hat sich
an den General Faun-Dignet mit der
Bitte gewandt, ein Gutachten über diese
Streitsrage abzugeben.
Der General kam dieser Bitte nach
und begründete seine eingehende
Darlegung, warum er ein entschiedener
Gegner der Trommel ist, folgender
maßen: »Daß es heldenhafte Tromm
ler gegeben hat. ist Thatsache. aber das
hat mit dem Kern der Frage nichts zu
schaffen. Meines Erachtens ist die
Trommel nicht nur ein barbarisches,
kondern auch ein sehr gesährliches Jn
rumeni. Was soll sie? Dem Marsche
der Truppe einen gewissen Rhythmus
verleihen. Das vollbringt der Horntst
viel besier und eindringlicher. Und
wie wehleidig ist dieses Instrument!
Ein tlein wenig Regen, eine Na t im
reien zugebracht, und das Fell hnt
ch, die Saiten strecken sich —- das Jn
ment ist unbrauchbar. Der Tromm
ler ist überhaupt als Soldat die reine
Null. Er tann tein Gewehr tragen,
man iann ihn nicht als Ordonnanz, ja
nicht einmal als Träger in der Sant
tiitstrnppe verwenden Die letdige
Trommel lasiet aus ihm und hindert
ihn in allen seinen Bewegungen
,leer die Trommelsignalei Nun, ich
diene seit 47 Jahren, habe iein unmusi
lalisches Gehör und gleichwohl bin ich
noch heute nicht im Stande. die ver
schiedentlichen Trommelsignale zu un
terscheiden Die Trommel ist geradezu i
ein Malheur fiir dte Armee. Die fran- I
rsche Armee zählt auf dem Kriegs-;
ße 10,000 Trommler, also 10,0001
Mann, die für Kriegszwecke vollständig i
lahmgelegt sind. Diese 10,000 Mann
bilden eine ganze Division nnd könnten «
all solche, richtig verwendet, sogar das »
Schicksal einer Schlacht entscheiden.
Darum rufe ich aus vollem herzem
Fort mit der Trommei!« i
III susttalieus Thierselt
Der Naturforscher Basedoto, welcher
tm Jahre 1903 die unter Leitung von
Weils ausgeführte Expedition zur Er
chließung des innersten Australin
leitete, hat laut einer Mittheilung
aus Adelaide die Sichtung seiner Aus
heute beendet. Die Zahl der mitge
brachten und präparirten Thiere be
trägt 445; unter den Insekten besin
den sieh mehrere Arten. welche die Wis
senschaft bisher nicht kannte; hierher
hört auch eine Riesenassel, die den
amen Periplaneta Basedowii erhal
ten hat. Basedow bestätigt die außer
ordentlich rasche Abnahrne des Langu
tuh8, des australischen Wappenthiers.
Die Regierung sucht es zwar durch be
fondere Gesetze zu schützen, aber wer
vermag in den ungeheuren Ebenen des
Innern nachzusehen, oh die Gesetze
auch gehalten werdens Jm Nordosten
gelang es den Forschern, das ebenso
seltene wie scheue Bautnkiinguruh zu
beobachten; das Vorkommen dieses
Thieres in Australien ist erst vor 24
Jahren von dem Norweger Lumholtz
entdeckt worden; bis dahin glaubte
man es auf Neu-Guinea beschränkt Es
ist merkwürdig, daß ein Thier, dessen
ganzer Bau als Sprungthier es so un
sweideutig auf die Ebene hinweist, sich
an das Klettern und das Baumleben
hat gewöhnen können. Allerdtngs kann
es auch hier noch nicht seine Natur ver
leugnen, denn es tlettert nicht, sondern
pringt aus die Bäume und dann von
st zu Ast. Bei Tage verhalten sich
die Baumtiinguruhs im dichten Laub
werk der Urwaldbäume vollkommen
ruhig, und es gehört der Spürsinn
eines Eingeborenen dazu, ihre An
wesenheit dort festzustellen Eins der
Thiere zu erbeuten ist den Forscher-n
nicht gelungen.
Die Schlüssel der Bastillr.
Eine Enkelin des berühmten
Braue-es Santerre, Mme. Villain, hat
dem Musee Carnavalet in Paris einen
Bund historischer Schlüssel, die
Schlüssel der Bastille, geschenkt, die das
siegreiche Voll am 14. Juli 1789 ihrem
Großvater geschenkt hatte. Es sind die
Schlüssel zu dem großen Thor der Ba
stille gegenüber der Rue des Taumel
les und die Schlüssel zur Festung. Der
Schlüssel des großen Thous, das
neben dem Zeughaus lag, ist den Ver.
Staaten von Lasayette geschenkt wor
den. Mme. Villain hat auch die Fes
seln geschenkt, die der Greis an den
Enden trug, als man ihn aus dem
ähmten Gefängniß befreite.
Der Rang des Groß
«dmiks1i.dektiikztich dem Admi
ral v· Rösler verliehen war, taucht da
Itli tun ersten Mal in den Reihen der
chtn Marineossiziere ans. Der
Ort-Mal steht im gleichen Range
Ill »den Generalseldmarschällen und
semalobersten der Armee. Bisher
trug die Dienstgradabzeichen des
iralt —- die get-klirrten haup
lee der Staaten erqu —
Itt U- W lskM " « »
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(
4
Ischodet
IM Ists-se W bot Ist-Of
bei suche-.
Der Pariser Kriegstorrespondeni
M. Ludodtc Raudean schildert eine dee
schauerlichsten Eptsoderh die sich wäh
rend der Schlacht bei Mutden abge
spielt bat, wie folgt: Zwischen Bien
niasAnpao und Kaotailing zieht »sich
ein langgestrecktes Thal bin, das an
beiden Seiten steile Berge umsäumen,
die die Rassen außerordentlich fiari de
festigt hatten. Auf dieses Thal, durch
das sich die japanische Jnfanterie ihren
Durchng erzwingen wollte, sauste Tag
und Nacht ein Hagel von Geschossen
nieder. Aber wahrend die Projektile
der Miirailleusen und der Gewehre den
Boden bestrichen, während die Shrap
nelö unaufhörlich inatterten, krochen
die japanischen Bataillone langsam
vorwärts. Es war ein außerordent
liches Schauspiel. Die Soldaten glit
ten wie Maulwiirfe in den Erdrissen
dahin, sie krochen geductt zwischen
Steinen durch, wobei jeder Mann über
dem Kopfe einen mit Erde gefüllten
Sact hielt.
Von Zeit zu Zeit siiirmten einige
Schwärme voran, schaufelten rnit er
siaunlicher Raschheit mannesbohe Erd
baufen auf, brachen von Kugeln getrof
fen nieder, hatten aber fiir diejenigen«
die ihnen folgten, kleine Deckungen ge
schaffen. Das ging so mehrere Tage
nnd Nächte hindnr . Die japanische
nfanterie lag au dem gefrorenen
Ireich nnd gewann irn Laufe von
24 Stunden iartrn einige Yards. Die
Soldaten asen nnd s liefen auf ihren
osien. Diejenigen. ieinen Zwie
cl nie hatten. ungertew aber es
gelang keiner ise, sie von dem
oden loszureißerx an den sie sich fest
gellarnrnert hielten.
iir jede andere Armee wäre dieses
n niliche Thal, das die Rassen selbst
das Thal des Todes tauften, unein
nedrnbar gewesen. Aber bis zum all
gemeinen Rückzuge der Rassen unter
rach die japani che Jnfanterie nicht
einen einzigen oment ibren lang
samen, engen Vormarsch, obgleich der
Boden ·ber und über mit Leichen be
deckt war. Und darin besteht, wie ich
glaube, der wesentliche Vorzug der
japanischen Jnfanterie: sie setzt alles
durch. was sie sich vorgenommen bat.
Sie isi in der Defensive nnerschütter
lich: wenn in einer Kompagnie nur
zwei Mann zurückbleiben, so balten sie
rnit tiiblern Gleichmutb die Position.
Aber noch wunderbarer isi ihre un
glaubliche Zäbigieii in der Offenfwe.
«
siticiestvesskn tm Kranke-dank
Ein Korrespondeni des »Dain Tele
graph« bat dem Admiral Roschjesps
wensty tm Krankenhause von Sasebo, I
Japan, einen Besuch gemacht und be
richtet darüber folgendes
Der Chef des Krankenhauses,
Kontreadmiral Tozuta, empfing mich
und führte mich in das zweite Stock
werk, wo wir in einem geräumigen
Privatzimrner vor das Bett des Ad
mirals Roschjeftwensty traten. Jch be
grüßte ihn, worauf er sich langsam
ausrichteie und mir so warm, als es
seine Kräfte ihm gestatteten, die Hand
schüttelte. Mit einem liebenswürdigen
Lächeln sagte er, langsam in schlechtem
Englisch die Worte berausbringend:
»Man hat mir ein sehr schönes Zimmer
gegeben, wo ich gute Lust und eine
schöne Aussicht habe. Die Wunden an
meiner Stirn heilen schon wieder, aber
mein lintes Bein schmerzt mich noch
etwas. Jch glaube, es wird noch einige
t dauern, bis ich wieder ganz gesund
in, vielleicht 30 Tage.« Jch befragte
den Admiral um seine Ansicht über die
Seeschlacht in der Koreaftraße, aber er
antwortete mir: ,Die japanische Flotte
ist zu tiichti , mein Streben war un
möglich« Damit brach er turz ab,
man sah deutlich, wie geistige Qualen
ihn zermarterten. Der russische Ad
miral ist eine schmächtige Gestalt,
durch Leiden abgemagert. Ein Paar
lebendige und durchdringende Augen,
eine start gebogene Nase geben dem
Gesicht etwas Bedeutendes. Die haare
sind turz geschoren, und an seinem
Bart siebt man Silberfaden, die Spu
ren langen und schweren Kummers
Ein neues Verfahren
zum schnelleren Auffinden der Blat
tern-Bazillen hat Professor R. L.
Thompfon von der St. Louiser Uni
versität entdeckt. Jn vielen Fallen
nimmt die Beobachtung der Blattern
Verdächttgen durch den Arzt mehrere
Tage in Anspruch, ehe die Krankheit
rnit Sicherheit ermittelt werden iann.
Bei dem neuen Verfahren wird ein
Stückchen haut des Kranken abge
tnipst. Das Verfahren ist weniger
schmerzhaft, als die Entziehung von
Bluts-rohen Durch geeignete Behand
lung des autfiiickcheni im Laborato
rium soll chon nach drei Stunden eine
genaue Diagnose möglich sein«
solgenschwerer siechen
e h l e r. Anfangs der 80er Jahre
ehlte in der Schultafsenrechnung zu
llau, Sachsen, ein Betrag von 1500
Mart Staatsbeihilfr. Die Erben des
damaligen, inzwischen verstorbenen
Gemeindevorstandes und Rechnungs
« rers mußten im Qlagetoeg 2580
art Kapital und Zinsen zahlen. kun
längst wurde der oerrnißte Posten in
einer Oemeinderechnung entdeckt. und
den Angehörigen des Verstorbenen
mußten nunmehr M Mart Kapital
nnd Zinss- Mike-den
. —
Hunde und Zundemdem
Ieesow m die Isaria- ssee si
ietsr seien-. «
Ueber Kinde und undebesiier in
früheren iten schreib ein Mitarbei
ter des Pariser «Journal des Debati«:
Fede Zeit hatte ihre bestimmten Hunde
ieblinge; Unter Ludwig xIsk waren in
rantreich Doggen, bretontsche Wind
piele und lleine langbaarige Hunde in.
der-Mode- Jm J « Shrhundert wa
ren-Minnen kann - keine huude sue
Malta und Neapel, die in Lyon aus
den Markt gebracht wurden, gesucht.
Im 17. Jahrhundert pflegten die Da
men kleine Pudel, die aus Artois und
Boulogne stammten, tm Musf herum
zutragen7 man hatte das Wachsthum
dieser Hündchen dadurch aufgehalten,
daß man in den ersten Tagen nach der
Geburt ihre Gelenke mit starkem Wein
gxist eingerieben hatte. Unter Ludwig
« V. waren zuerst dänische Doggen,
Wachtelhunde,King Charles-Hiindchen
und späterhin Assenpintscher besonders
beliebt. Bei Hofe und bei den Vorneh
men hatten die Hunde ein zahlreiches,
eigens für sie bestimmtes Personal:
Wärterinnm Bäcker, Konditorem
Schneider, Hosmeister u. s. to. Sie be
saszen eine umsangreiche Garderobe und
Halsbänder aus oerschiedensarbigem
Sammt. »Filou,« der Lieblingshund
Ludwigs XV» hatte sogar ein golde
nes, mit Diamanten besetzteö Hals
band. Andere Hunde mußten sich mit
Hermelin oder mit gemalten Wappen
schildern begnügen. Zur Zeit der Ma
dame de Genlis sprangen große Wind
hunde vor den Karossen einher und
warfen die Fußgiinger zu Boden. Klet
nere unde genossen sanftere. weniger
siiirm sche Freuden; sie schliefen im
Bett mit Karl ql·1II., Heinrich IV. und
Ludwig XII1. Sie begleiteten die Her
ogin von Ouiche in die Messe; sie
sprangen aus die Tafel, an der Karl
XX. speiste. Man fürchtete sich in jenen
iten nicht besonders vor dem Hunde
iß. Gab es doch ein gutes Rezept, das
aus Sizilien stammte: Man schnitt
dem Hunde eine Handvoll Haare ab
und tauchte sie zusammen mit einer
lühenden Kohle in Wein. Wenn man
n Wein trank, so wurde dadurch die
Wunde geheilt. Wer von einem tollen
Hunde gebissen wurde, dem rieth man,
die Stelle mit einem Stückchen Wolfs
fell zu bedecken. Die beste Vorstchtss
maßregel gegen den Biß des Hundes«
ab aber Rabelais, indem er empfahl,
eis hinter dem Hunde herzugeben s
date so Affe.
Ein Pariser Blatt erzählt folgende
Negerfabel vom haer und vom Affen:
Der hafe und der Affe gingen neben
einander. Plöhlich sagte der hafe zum
Affen: «Jch wette, daß Du nicht eine
Stunde aushalten kannst. ohne Dich
zu tratzen.«—-—« ch halte die Wette,' er
widerte der A fe, »aber unter einer
Bedingung: daß Du während dersel
ben Zeit Dich enthältft, den Kopf nach
rechts und nach links zu drehen.« Ab
gernacht. Und der Hase und der Affe
sehten zusammen ihren Weg fort. Nach
einiger Zeit hatte der Affe große Luft,
fich zu tragen, aber der hafe beobach
tete ihn, und dejhalb schämte er fich.
Da begann er in feinem Kopfe zu
suchen, wie er fich mit Anstand aus
der Sache ziehen könnte. ohne feine
Wette zu verlieren. ,Sag’ doch,
Freund hafe,« sprach er nach einem
Augenblick, »siehst Du diesen Lugan
(Feld) dort unten7«——«Ja.«—-,Nun, .
mein Lieber, dort habe ich mich im
vorigen Jahre geschlagen. Auf der
Seite dort ftanden die Feinde, sie wa
ren sehr zahlreich und schaffen auf uns,
ach, wenn Du dai gesehen hätieft».
Jch felbft wurde von mehreren Kugeln
gätroffen . . . Sieh, eine traf mich hier,
nn eine hier, dann wieder eine da
und zuletzt eine da.« Und während der
Affe das er ählte, legte er feine nd
auf seinen denen hier, da und nn
dort, und kam, ohne daß man es
merkte, feiner Mante, sich zu irahen,
nach. «Merlwilrdig,« erwiderte der
Dafe, indem er stehen blieb. »Ich war
erade auf der Seite des Feindes Aber
hr habt ja auf uns geschaffen! Ach!
mein Freund, es regnete Kugeln! Mich
traf allerdings leine, ich wich ihnen
aus und sprang deshalb bald nach
recht-, bald nach links, stehst Du, so.«
Und indem er das erzählte, konnte der
hase bequem feiner Manie, den Kon
zu drehen, nachtontmen.
Der Schuh von Persien
hatte während seines Aufenthalies in
Lemberg. Oesterreich, rnit seinem Ge
folge itn hotel George Wohnunee e
nonunen, wo er 46 Zimmer, sow ie
entsprechende Zahl von Nebenröumlich
seiten inne hatte. Die hotelrechnung
betrug 48,000 Keonen (1 Krone gleich
DOZ Miy. Der im Gefolge des
Schuh mitteisende dofzahlmei et fand
die dotelrechnung zu ch u mochte
dein hotelier Borste nsen Dieser
verwies jedoch darauf, das er für den
Schuh nnd das Gefolge eine eigene
Küche habe einrichten müssen, und diese
Ausgabe sowie die fiir die Speisen
« llein habe 18,000 Kronen beira en.
kchlie ich wurde ein Akt-gleich ers eli,
denmi lge die Hoielrechnung rnii C
000 Kronen liquiditi wurde. «
Zu den Sehen-tote -.
di ieiien Romszöhlenauch die
Mo von dee Piani- di Spagum
liche Mädchenblumen und schwarz-«
lfe Männer m den Sasineei und
o teil-erget- ’
I
.
( ,-..·
ÅOJ DEIMOUIU
Berlin, Sis. Irrli. Die unseligen
W ist Vangewerbi b Eer hjlten
an, da sdie Arbeitgeber n t das sbloini
nien anerkennen wollen, um dessen Zu
standebringung sieh der Oberbürgermei
ster Sweigert so eifrig bemühte. Die
Arbeiter verlangen fest mehr, als zuvor,
und die Stadtperordneten haben einen
Ausschuß ernsnritpweleber alles Mögli
che versucht-it foll, ein Ends des Streits
berbejzu ishr Sollten are diese
Betst-get ais-Zio- ueimkx fu«-, vers-u
die Stadibehsrden von den Meistern
verlangen, alle fieldtisehen Arbeiten un
verzüglich auszuführen, — widrigenfalls
wird die Stadt selber die Arbeit aus
Kosten der Kontraktoren besorgen lassen.
Wenn es nöthig sein sollte, will die
Stadt auch die Arbeiter bis zu einem ge
wissen Grabe untersiüsen
Kaiser Wilhelm hat seinen Aerztrn
wieder einen Sreich gespielt und indirekt
bekannt machen lassen, daß seine Ferien
nicht länger dauern werden, als bis in
die erste Woche des August. Bis vor
einigen Tagen war Jedermann davon
überzeugt, daß der Monarch sich habe
überreden lassen und bis Anfang Sep
tember im Norden verweilen werde;
nun aber wird osfiziell das Programm
des Kaiserbesuchs gelegentlich der Posener
Truppenübungen veröffentlicht, und ein
beweiskrästigeres Dementi der immer
wieder auftauchenden Gerüchte über des
Kaisers Kränkliehleit, und die daraus zu
folgernde Nachgiebigleit seinen Aerzten
gegenüber, läßt sieh kaum denken.
Jn dieser Woche bringt nun die »Mi
litilrische Wochensrhrist« eine ausführli
che Beschreibung der Vorbereitungen in
Poseii, die über des Kaisers Pläne kei
nen Zweifel mehr zulafsein Auf dem
Uebungsplay wird vor dem Ossiziersla
sino, mit prächtiger Aussicht aus die
Warthelandschaft, das Kaiserlager er
richtet, und urn den Pessimisten das Le
ben noch schwerer zu machen, heißt es
ausdrücklich in dem ohne Zweifel inspi
rirten Artikel, daß der Kaiser nicht« wie
dies anfangs seine Absicht war, im
Schloß Biedruske wohnen wird, sondern
in seiner Feldbaracke.
Der Fiskus hat den Liebhabern des
alten dotanischen Gartens in Berlin nun
Gehör geschenkt und das oielurnstrittene
Terrain einstweilen nicht parzellirt, son
dern bis aus Weitere-s verpachtet. Da
durch ist in absehbarer Zeit Gelegenheit
zu neuen Verhandlungen zwischen Stadt
gemeinde und Fiskus vorhanden. Die
Hoffnung, daß trotz aller Schwierigkei
ten der schöne Park ganz oder theilweise
der Stadt Berlin erhalten bleibt, roird
denn auch von den Enthusiasien noch
nicht ausgegeben. Die Pächter, eine Ge
sellschast, die sich ausschließlich rnit der
Verstellung verlegbarer Väuser desaßt,
soll bereit sein« aus Wunsch des Fiskus
jederzeit ihren Pachtnertrag zu lösen
Der amerikanische Longießabgeordi
nete MrClearn, welcher irn Austrag der
LineolmDenkmalkarnniission eine euroi
päische Studienreise macht, urn Jdeen
sür das geplante neue Denkmal Adraharn
Lineolns zu erhalten, ist in Berlin ein
getroffen. Er sagt, oon den Monumen
ten, die er bisher in Europa gesehen,
hätten solgende den größten Eindruck aus
ihn gemacht: Das noch unaollendete
Viktor Emonuel-Denkmal in Nam, die
»Baoaria« in München und das Denk
rnal Kaiser Wilhelnis l in Berlin, wel
ches das großartigste von allen sei.
Deutschland habe noch immer den Ame
rikanern das Meiste in der Denkmal
kunst zu lehren. Er hosse oder, daß
namentlich nach dern letztgenannten Vor
bilbe es gelingen werde, auch ein Lineolni
Denkmal zu erhalten, das sich den besten
an die Seite stellen könnte.
Hinter geschlossenen Thüren wurde
die bekannte Charlotte Neumann unter
Anklage der Erpressung prozessirt und
zu zehn Monaten Gefängniß verurtheilt.
Jhre Inkläger waren: Herzog sdolph
Friedrich von MeklendurgiSchroerln
Onkel der deutschen Kronprinzesstn und
Major itn 2. Gardedragonerregiment),
Fürst Leutenderg nnd Gras Konrad von
Frankenberg Das Frauenzimmer, srüi
her eine sehr bekannte Schönheit, hat
alles Geld oerjubelt, das sie oon ihren
Bewunderern erhielt, und hat alsdann
ihre srüheren Bekannten zu brandschai
hen versucht. Sie war schon einmal
unter einer ähnlichen Klage zu zwdls
Monaten Gesängniß verurtheilt worden.
Das Provinzialgericht zu Blickedurg,
irn Großherzogthum Dldenburg, hat
dein mehrerrvühnten Kellner W. Meyer-,
welcher unter Anklage des Meineids in
Verbindung rnit den Suielangelegenhei·
ten des Ministers Musteat aus direktes
Betreiben des Lehreren prozessirt, oder
sreigesprochen wurde, jetzt eine hübsche
Geldsurnrne (Ddhe isi nicht genannt) zur
Entschädigung sür seine lange Unter
suchungshast bewilligt.
Ins Franksurt a. d. O. ist der bis
herige Kassirer der Meude’schen Banksirs
ma, W. Otto, tnit 00,0s00 Mark ver
dustet. Man vermuthet, daß er sich
nach Amerika gewandt hat.
Zusammenwqu des Euren
mit Keller sitt-essen
St. Belastme M. Juli. Der
Czat fuhr heute mit der kaiserliche-i
Pacht »Pol» Stern-« von Schloß Pe
tekhof nach Bis-ko, 45 Meilen weit nord
msilich libet den Golf von Finlaulx
Um Ihn-d traf er mit Kaiser Wilhelm
zahm-neu und uhm auf dessen Yccht
«Hohenzollem« das Dieser ein«
Ja des Czaket Begleitung befand sich
aus der Gkvßfütst Aletaadtowllfch.
« Paris, 2s. Jall. Die Nachricht Ida
einer Zufammenkunlt zwilchen Cur M
lplaus und toller Wilhelm im stnläm
bischen susen hat hier eine isse Be
sor niß hinter-users,ls , end einige
Bl eteedie ssrchtuug mit-reichem
Ists-I Wilhelm werde den Sparen in
Be gilts-die Ingeleg enheit im sernen
VIIa beeinflussen nie-g ihn daran ver
hindern, seht schon Frieden zu schließen,
behaupten andere Zeitungen, Kaiser
Wilhelm werde slch diese gute Oele-en
heit nicht entgehen lassen und den Ver
such W, Nußland und Frankreich zu
entsremdeu.
Das »Journal des Debatt- meint,
die ersten Handlungen des Czaren gleich
nach seiner Rückkehr würden non des on
derem Jnteresse sein, da sich in ihnen der
Einfluß, den Kaiser Wilhelm aus den
Czaren nach der einen oder unteren Rich
tung ausgeübt hat, sicherlich widerspie
geln wird.
St. Petersburg, 23. Juli. Die
plötzliche und vollständig unerwartete
Zusammenkunst, die jedenfalls direkt
zwischen den beiden Monarchen verein
bart worden war, erregt hier selbst in
amtlichen Kreisen viel Aussehen. Der
Umstand, daß bei diesem Nendezsnous
weder aus deutscher, noch aus russischer
Seite ein Diplomat anwesend ist, liefert
den besten Beweis, daß der Jnhalt der
Knnsereng absolut geheim gehalten wer
den soll.
Daß es sich bei der Unterredung um
die Situation im sernen Osten und um
die bevorstehenden Friedensunterhanw
lungen handelt, darüber besteht kein
Zweisel, man zerbricht sich aber den Kopi,
in welcher Weise der deutsche Kaiser den
Jiussen irgendwie non Nutzen sein könnte.
? Kaiser Wilhelm wird morgen den Bei
Isuch des Czaren erwidern und das Diner
mit dem Czaren aus dessen Yacht »Po
star- Stern« einnehmen. Der Czar wird
jhieraus unverzüglich nach Petersburg
zurückkehren, während Kaiser Wilhelm
seine Kreuzsahrt an der schwedischen Kü
Iste sortseyen wird
verlorene Liebesnrüh·.
Paris, Is. Juli. Der Besuch eines
dritischen Geschwaders im Dosen non
Bresi und die hierauf folgenden Liedes
und Verdrüderungs-Festltchkeiten sollten
offenbar dem Zweck dienen, ein von dri
tischer Seite sehnlichst herbeigewünschtes
Offensios und DefensiosBündniß zwi
schen England und Frankreich herbeizu
führen und auf eine möglichst dal
dige Realisirung hinzuwirken. Der Be
such der dritischen Flotte sollte sozusagen
eine Probe abgeben, daß die gewünschte
Allianz wohl möglich fei. Das plötzli
che Erscheinen der dritischen Flottenofsi
ziere in Paris gelegentlich des französi
schen Nationalfestes war weiter nichts
als eine Nachafsung der Landung raffi
scher Theerjacken im Hafen oon Toulon
und deren Reise nach Paris. Der Coup
ist indessen dieses Mal als gänzlich miß
lungen zu betrachten.
Das PariserBlatt-La Palrie« schreibt
über den Gegenstand: »Jn unserem Bre
toner Kriegshafen gab sich während der
Anwesenheit des dritischen Geschwaders
nicht der geringste Enthusiasmus kund
und in Paris wurden die fremden Be
sucher mit einem höflichen, aber höchst
bezeichnenden Schweigen empfangen.
Bei der LongchampsiReoae und der der
Rückkehr nach den Champs Elysees war
teten die hritischen Ofsiziere vergebens
aus die geringste Ooation, oder auch nur
das Schwenken eines einzigen Dutes.
«Die Antipathie der Franzosen für
die Englander ist instinktiv. Es giebt
Rassen, die sich anziehen, andere, die sich
adstoßem Die Franzosen und Slaoen
fratenisirten sofort, ohne zu wissen, wa
rum« »Jaques Bonhomnre« konnte nie
mals in Berührung mit »Jahn Ball«
kommen, ohne sofort an Jeanne d’Arc
zu denken, die unser «ewiger Feind« ver
brannte, odet an Napoieon, den sie de
portirten, und an alle die oielen Persi
dien, wie sie in der Weltgeschichte ver
eichnet stehen. Der hochmsthige und
selbstsüchtige Charakter des Englanders
ist den offenen, aufrichtigen und generis
sen Jnsiinkten des Franzosen zuwider.
Es ist so wie de Fontaines sagt: Man
liebt die Englander se weiter sie von Ei
nem weg find. Man draucht nur in
ihre Nähe zu kommen und man wünscht
sofort, sich oon ihnen zu entfernen.
Eine aufrichtige Freundschaft ist unmög
lich und noch aiel weniger eine Allianz
Warum sollten air auch eine solche mit
England eingehen? England will uns
nur in einen Krieg mit Deutschland he
pen, und ein Bündniß mit England
könnte uns deshalb nur verhängnißaoli
werden« «
Diese seußerungen eines grossen Pa
riser Blattes sind jedenfalls bedeutungs
voll.
Dte leere Kirche. Jersey
lendorf, Brandenburg, luden an änem
Sonntage um Uhr Morgens die
Mkchenglockery e üblich. zum Besuche
des Gotteshauset etn. aber nicht ein
eins Bewo er del Ortes tgte
dem e. D Mr blinde b n
leer, so kaufte Gottes-New
ausfallen.
Während der Monate
Oktober, November und Dezember
1904 sind tn den Ver. Staaten dtrr
cisenbahnunsitlle 58 Pa agiere nn
189 Angestellte getödtet un 1490 N
fagige und 1888 Unqestellte W
wor n.
Die größte natürltche
Z h l e der Welt tft die Mann-urth
le tn Edmonson county, Ky. Die
nnr lmäßtgen Minute lsetärd tin Ian
M e ltsche Met W II
Wer er Ost-le strdet man
Mude che
WMHL.7;-x-;sxx» — »«,-«..-,.--;;.;z.-,.;.«.. » EI
JtL M Dis- Indiana-Us- Ind.
Litt MYIFte lang
Pecknsmy das Mittel,
das kurirte.
FrL Ell-: Lis, 1127 Linden Sit
Jndianapolis, Ind» schreibt:
»Ich litt mehrere Monate an eines
gettiitteten Constitntion und siirthteteq
saß ich meine Stellung ausgehen
Iniiftr.
»Ich ging zu einein Arzte, der mit
ein Tonie verschrieb, has mir jedoch
nichts nähte. Dann fragte ith unseren
spitheker nrn Nath, her sagte mir, ich
solle Petnna versuchen. In einigen
wenigen Wochen fühlte nnd handelte i«
wie eine ganz verschiedene Person.
Mein Appetit nahm gn, ich war nicht
mehr ermattet nnd konnte vortresslich
schlasen. In ein paar Monaten war
ith gänzlich wiederbergestellr. Ich danke
Ihnen siir hie Abhilfe, vie mit Ihre
Medizin geht-usw« —- Ella Lit
Schreibt an Dr. Hartmam Präsi
dent des Hartman Sanitariums, Co
lunib1ths, Ohio, um freien medixinifcleen
Nath. Alle Corresvondcnz wird streng
t1«··«·nnlich gegaltem
Die Behörden von Vaoana haben
Quarantäiie gegen Nen- Oileans erklärt,
weil balelbsi das gelbe Fieber herrscht.
« a n f a s scheint eine Anzahl seht-ge
fährlicher Verrückte zu haben. Lehibin
demolirte ein Fanatiker eine Anzahl Ge
ichäfisbäuler mittels Dynamii und leyte
Freitag Nacht steckte ein Verrückter in
einein Distriki zwischen Butter und Bur
ion in Rette County eine Anzahl Weizen
ichober in Brand unb wurden tausende
Bushels Weiten verbrannt.
Sle Erbebte fast-setzte.
Frau Franeeb L. Sales voti Missouri Val
let-, Ja» lchreibi: »Ich war iüni Jahre lang
mit Nierenleiben behaftet, hatte beiiige
Schmerzen ini Rücken utib häitsiges Verlan
gen iu uriiiireii. Beim Fabr-en empfand ich
böse Schmerien in ber Gegend über ben Nie
ren. Ich versuchte iiini Aer te, aber obiie
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