Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, July 21, 1905, Image 4

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    I:——
W Wut-.
— esse m sehe-de WT
MU- saseassssssea. -
dem halländischen Dorfe Ave
tsstde iinsfi ein Bauer unteri
ft f en Umständen ver-i
Der Bauer hatte iiber den Ka- ’
sal, der an seinem Besißthum lag, ohne .
die zuftändige Behörde zu fragen, eine!
stücke gelegt, um mit der dem Kanad
Krallel laufenden Straße in Verbin
n zu kommen. Auf höhern Befehl
mir die Brücke entfernt, der Bauer
ftellte sie wieder herund legte überdies
quer über den Kanal einen Damm, der s
die Fahrt versperrte. Da er alle ans
ihn gerichteten Warnungen in den
wint- schlug, schickte die Behörde einiges
von einer starken Polizeimacht beglei-;
tete handwerter, um die Brücke wieder .
abzubrechen. Kaum hatten diese ihre
Arbeit begonnen, als die Schwester des »
Bauers aus dem Hause stürzte und
eden niederzuschlagen drohte, der in
hre Nähe käme. Es gelang einigen
Gent-armen die sich in der Nähe des
kauer aufgestellt hatten, sie zu ergrei
n. Der Bauer, der sich von allen
Seiten umstellt sah, hatte ein Loch in
seine Hausthiir gehackt und gab zwei
Schüsse, die aber fehlgingen, auf die
Arbeiter ab. Einer der Gendarmen
feuerte aus einem Rebenhaufe einen
Schuß auf die von dem Bauer »ge
machte Oeffnung der Thiir ab, wah
rend zu gleicher Zeit andere Gendar
men tn die Wohnung drangen, um den
Bauer zu verhaften. Dieser aber er
griff ein Gewehr, seßte es auf die Brust
eines Gendarmen und drückte ab. um
M hatte er das bereits abgef ene
Gewehr ergriffen. sanft wäre der Gen
darm verloren gewesen. Es gelang
dann, den Wüthenden zu ergreifen und
zu fesseln. Jeßt fah man· daß der
Schuß des Gendarrnen die Mutter des
Vaters in die Schulter getrv hatte.
Ill- sie fah, daß ihr Sohn g efer am
Boden lag, ergriff auch sie ein Gewehr,
aber ehe fie abdrucken konnte, gelang
el, sie ebenfalls unschädlich zu machen
und zu fesseln. Als man später die
Kugel aus der Wunde entfernte, fand
man, daß die Frau unter ihren Klei
dern noch ein scharfes Schlächtermesfer
verborgen hatte. Daß der Bauer sich
auf eine förmliche Belagerung vorbe
reitet hatte, bunte man daraus er
sehen, daß außer dem Gewehr, mit dem
er fchofsen hatte, noch eine Doppel
e, ein Beaumontgewehr, einige
Bücher Pulver, scharfe Patronen und
obez Schrot bereit standen. Die Ge
ellfchaft wurde in’5 Gefängniß abge
ert.
hieji als Maschine-schreiben
Die ährige Sängerin im Berliner
Passages heater, so vermeldet ein dor
tiges Blatt, hat im Reiche der Wunder
iinder einen Konkurrenten gesunden.
Der Wunderknabe heißt Errotn Kies.
Seine Tbätigkeit betrifft die Schreib
maschine. Der Knabe beherrscht mit
einen Zå Jahren das kleine und große
lphabet, sämmtliche Ziffern und die
gebräuchltchsten Jnterpunitionkzeichen
vollständig; gibt man ihm ein Schrift
·rk, z. B. einen Brief, so schreibt er
sehlerlos mit der Schreibmaschine
ab; diktirt man ihm, so verlangt er
freilich, daß ihm schwierigere Worte
vorbuchstabirt werden, aber dann
chliigt er mit vollkommener Sicherheit
«e richtigen Tasten an. Seine kleinen
inger meistern die Tastatur der
chreibmaschine mit solcher Fertigkeit,
daß er für etwa 50 Buchstaben nur drei
Minuten Arbeitszeit nöthig hat. Auch
mit den verschiedenen Maschinensyste
men wird er schnell fertig; er weiß sie
alle zu handhaben und erkennt im Um
ehen ihre Eigenthümlichkeiten. selbst
nn, wenn sie ihm fremd waren. Da
bei ist Erwin Kiey ein körperlich voll
kommen normal entwickeltes Kind;
eine Leidenschaft sür die Schreibma
chine, die sich schon seit etwa Jahres
st bemerkbar macht und die von den
Eltern vergebens einzudiimmen ver
sucht wurde, hat bisher keine nachthei
kiagäi Folgen für seine Gesundheit ge
Insbenshnes Lnitichssi.
Einen äußerst erfolgreichen Aussiieg
unternahm dieser Tage A. R. Knaben
shue in Toledo, O., mit seinem neuesten
Luftfchiff, indem er eine Distanz von
drei Meilen durchfuhr und auf der
Höhe eines zehnstöctigen Officegehäu
des landete, woraus er die Rückfahrt
antrat und wieder zu dern Abfahrts
platz zurückkam. Als Knabenfhue ab
fuhr. wehte ihrn ein starker Wind ge
rade entgegen, der den Luftballon 3000
Fuß in die Höhe führte. Nichtsdesto
weniger verlor der Aeronaui die Herr
schaft über fein Gefährt keinen Augen
blick, sondern fuhr unentwegt seinem
Ziele zu. Als der Ballon 25 Minuten
nach Beginn der Fahrt gerade über dem
vorbezeichneten Gebäude schwebte, ließ
sieh Knabenshue herunter und erreichte
gerade das Dach des Gebäudes. Dann
trat er die Rückfahrt an, welche er, mit
dem Winde fegelnd, in 15 Minuten
Mückkgtr.
Nachsiichtiger Bursche
Nichts« Oberster-tm holte ein
er Bursche, der wegen ungezoenen
htneni auö der Gasttviri chafi
schmissen werden war das
dqewehr seines Vaters und erschoß
Mutchiumichlptiet
sufthalloisp -Fabriten
W in verschiedenen Städten Eu
W tote Zusier hanc-er, Lon
-.-.- »F . A Mut
Ieise-III W mee- — taste
is Ins-Osm- Donner-.
Der «Freitoillige Erziehungsbeirath
schulentlassene Waisen« in Berlin
t es ftswur Aufgabe macht, die
Waiseniin r durch griin liche Vor
bildung fiir irgend einen praktischen
Beruf zu leistungsfähigen Bürgern
und tüchtigen Menschen heranzubilden
Welche Fülle von Arbeit der Verein
hierdurch leistet, darüber belehrt ein
Blick in den dieser Tage erschienenen
Arbeitsbericht iiber die Jahre 1903
und 1904. Die siir die Zwecke des
Vereins aufgewendeten Summen be-«
trugen 1903 28,329 Mart, 1904 34,
488 Mart. An Pslegegeldern sind
1903 19,189 Mart, 1904 19,787
Mart ausgegeben worden. Dabei sind
noch die beträchtlichen Summen nicht
mitgerechnet, die von den Pslegern aus
eigenen Mitteln aufgewendet und der
Vereinstasse nicht in Rechnung gestellt
wurden. Die Zahl der in Lehrstellen
und Dienste untergebrachten Psleglinge
betrug 1908: 1400, 1904: 1300·
Ein heer von über 1500 Pslegern
und Pflegerinnen war siir die Kinder
thätig. Zur besseren Uebersicht der
Organisation ist Berlin in 11 Grup
pen mit 272 Bezitisausschiissen einge
theilt. Das Verhältnis zwischen
Psleger und Pflegling ist ein rein per-s
sbnliches. Es umfaßt nicht allein dies
Unterbringung eines Kindes in einer-!
Lehrstelle, sondern auch die dauerndei
Ueberwachung bis sur Vollendung der:
Lehrzeii. Auch r die Gesundheit der
Kinder wird s Beste gesorgt· So
wurden 85 Kinder im hre 1903 und
tin nächstfolgenden re 122 Kinder
theils aufs Land, theils in Heilsiätten
und Sceböder geschickt. ür Kinder,
die zu kränklich find, um ich bei ihren
Wirthen irgendwie niihlich zu machen.
»und die unser ärgtlicher Aussicht stehen
;uritssen. ist ein ei enes Erholungsheirn
sgegkünm Da i· Berufswahl meist
entscheidend fitr das ganze spätere Le
ben ist, so geht der Verein bei seiner
Verathung sehr sorgfältig zu Werte.
Er hat einen «Wegtoeiser für die Be
rufswahl« herausgegeben Das von
Leuten bearbeitete Schriftchen gibt
ber 171 Berusszweige fiir Personen
beiderlei Geschlechts möglichst er
schöpfende Auskunft.
Dis Its-en der Japaneetm
In seinem kürzlich etfchienenenBuche
»Ghtnnastische Uebungen fiir Frauen
nach japanischer Methode« erzählt W.
Jrving hancock in London, wie der
Japanerin von frühestet Jugend auf
die Ueberzeugung heigebracht wird, daß
ein Leben ohne genügend frische Luft
ganz unmöglich ist. Die Fenster, die
in Japan fetten aus Glas, sondern
meist aus geöltern Papier bestehen, weh
"ren auch im kältesten Winter der Lust
den Zutritt nicht. Ueberdies werden
sie von der Japanerin beim Schlafen
gehen ein wenig eöffnet, so daß die
frische Luft ühert am Boden befind- ;
liches Lager hinwegstreichen tann."
Wird ihr dabei kalt, so deckt sie sich
vielleicht etwas wärmet zu, aber das
sier schließt sie nicht. Zu ihren er
en Verrichtungen am frühen Morgen
gehört es, daß sie ins Freie geht. Jn
vollen Zügen athmet sie hier die frische
Lust ein. Diese innerliche Reinigung
wird für viel wichtiger gehalten als
das darauffolgende Bad. Nur an den
allerlältesten Wintertagen bleiben die
Fenster der Küche und der anderen
Raume des Hauses geschlossen. Dampfe
Luft kennt man daher in Japan nicht.
Das athemhemrnende Korsett wird nur
von »emanzipirten« Frauen getragen.
Bei der Arbeit tritt sie in turzen Zwi
schenraumen ans Fenster, um zu ath
men, und auch ihre ghmnastischen
Uebungen müssen von tiefem Ein- und
AMthmm begleitet sein«
I Lebenszähigkeit bei Thiere-.
; Nattern vertragen einen elfstündigen
Aufenthalt in luftleerern Raume. Scha
ben sind nicht einmal mit Schwefel
dämpsen todtzuräuchem Kolvrados
täfer leben wieder auf, wenn sie eine
halbe Stunde in Kohlenoxydgaz oder
Chlorgas gelegen haben. Bei Blatt
läulen z. B. genügt ein elfstündiges
Untertauchen unter Wasser nicht, Um
die Thiere zu ertränten; nach Sajo
muß zum Tödten der Rebläuse mit
Wasser die Bodenfläche 45 Tage lang
mit einer 8 Zoll hohen Wasserschicht
bedeckt bleiben! Aus den interessanten
Versuchen einer Dame, rl. Fielde, er
gab sieh die Thatsache, aß ein viertä
giges Unterwasserhalten von 18 Amei
sen der Art »Stenarnma Fuloum« nur
eine einzige vernichtet hatte, ein achttä
gtges ließ von 12 Exernplaren 7 wieder
aufleben. Ein Mens kann schon nach
einem höchstens 15 M nuten dauernden
Aufenthalt unter dem Wasser nicht
mehr ins Leben zurückgerusen werden.
Ohne Wasser stirbt eine Ameise nicht
dahin, ohne seste Nahrung kann sie
tagelang leben. Eine 29tiigige hunger
tur hat ein «Camponotus herculaneus
pictus« ausgehaltem eine »Stenamma
fulomn« hat 46 Tage gehungert, wäh
rend eine Königin von »Formen lasioi
des« sogar 60 Tage ohne Nahrung
aushielt.
Verhän ntßvoller Zu
a l l. Deräisarrvitar von Ratten
chen, Oberbanern,-s zeigte ein von ihm
getauftet Ilobertgewehr vor, ohne zu
ahnet-, daß noch eine Patrone tin Laufe
steckte. Plötzlich entlud der Schuß,
nnd dh tsarrtöchtn I ese Oalland
Jesus-e Ins-O sehn let-mass des
Die fiir die Strecke Port Mahon
ngeyi Toulon (Siidfrantreich) ge
plante Wettsahrt von sieben Autoboos
ten hat ein unglücklich-s Ende genom
men. Es brach bald na der Absahrt
von Port Mahon ein he tiger Sturm
los, so daß die Boote entweder santen
oder Dararie erlitten. Glücklicher
Weise waren die Arrangements für die
Begleitung der Fahrzeuge sehr umsickp
tig etrofsen, und der Verlust von
Menschenleben wurde verhüten Ein
Torpedoboot-3erstörer begleitete ein»
jedes Autoboot, während zwei Kreuzer
folgten Die Boote waren außer
Stande, der Gewalt des Sturmes
Widerstand zu leisten, und ersuchten die
Kriegsschiffe, sie in’ö Schlepptau zu
nehmen. Die Wellen erreichten zuwei
len eine Höhe von 25 Fuß. Für die
Torpedoboot-Zerstörer war es unmög
lich« die Boote im Schlepptau zu be
halten, da die Stahltrossen infolge der
Gewalt der Wellen wiederholt rissen
nnd die Zerstörer selbst sich in großer
Gefahr befanden. Jn mehreren Fäl-.
len waren sie gezwungen, die Bugsw
taue fallen zu lassen, um nicht selbst zu
sinken. Trotzdem auch die beiden
Kreuzer von dem Sturm hin- und her
geworsen wurden, hielten sie mit den
egtortirenden Zerstörern die Verbin
dung mittelst drahtloser Telegraphie
unausgesetzt aufrecht, fiir eventuelle
ilfeleistun bereit. Die Besatzung der
mtenden o r ihrem Schicksale über
lassenen Autoboote wurde an Bord der
Kriegsschisfe genommen und nach Tou
lon gebracht. Vielen der Leute waren
die Kleider zu Fenen gerissen. einige
tten Kontusionen erlitten, ein Mann
tte einen Beinbruch davongetragen
as eine Autoboot war mit dem es
; begleitenden Torpedoboot - Zerstörer
! verscholleri. Am nächsten Tage lief je
doch die Nachricht ein, daß das Kriegs
; fahrzeug mit der Besatzung des Auto
j bootes in Cagliari. Sardinien, ange
j kommen sei. Das Autoboot, das man
Jdem Spiele der Wellen preisgegeben
; hatte, wurde später an der Küste von
J Sardinien gefunden; es war nur leicht
; beschädigt. Ein anderes Autoboot war
: von einer Dame, rau du Gast, ge
Ifiihrt worden· Sie schwebte in Le
; bensgefahn Ein Matrose von einem
; der Kreuzer sprang in’5 Meer hinab
? und rettete sie. Als Belohnung über
» sandte Madame du Gast demWackeren
« nachher s2000. Sie war auch die ein
zige Frau, die bei dem verhängniszvol
« len AutontobilsRennen Paris-Madrid
? einen Motorwagen lenlte.
, Unter den ursprünglich angemelde
ten Booten hatten sich französische.
deutsche, italienische, dritische und
gewei amerikanische Fahrzeuge befun
n, aber die beiden leyterwiihnten hat«
s ten wegen ihres späten Eintrefsens an
» der Wettfahrt nicht theilgenommem
Aussterben-et IIle
Einer der interessantesten Volls
slärnrne ln Siblrien sind die Ostjalen,
sie werden aus etwa 30,000 Seelen ge
schätzt und sind im Norden Sibirieng
zwischen dem 57. und 73. Breitengrad
anzutreffen. Dse Ostjalen beschäfti
gen sich mit dem Fischfang, mit der
Zagd und rnit dem Einsamrneln von
edernüssen; sie sind zwar zum Chri
stentburn bekehrt. besitzen aber völ
lig beidnische Anschauungen und ben
im Verkehr rnll den Scharnanen. Mit
dem Wort «Schaman« verbindet der»
Eingebvrene Slbiriens die Vorstellung
von etwas Großun, Starkeny Finste
rem, gleich den Gößem deren Priester
die Scharnanen sind. Die Ostjaken
d klein von Wuchs, aber breit
chnltrig. Die langen Arme bänjen
chlafs am Körper herunter, das Ge
sicht zeigt eine graue, schmutzige Farbe.
Vorspringende Backenknvchen, ein brei
ter Mund mit dünnen bleichen Lippen,
dunkle, trübe und schief geschnittene
Augen, gwbes, schwarze-, nie ge-.
säumte-, in langen Sträan herab
wallendes Daar —- bllden die Merk
male dieses Voll-stammt Trunk
ucht und Krankheiten haben ihr Zer
ötungswett von Geschlecht zu Ge
chlecht sortgesekt und diesen Volls
amnk dem Untergang geweiht
Ruszlands Arbeiter. Nach
den soeben veröffentlichten Daten wur
den bei der letzten Voltszöblnng in
Rußland 9.156,080 Personen als Ar
beiter und Dienstboten registrirh von
denen über 80 Prozent oder 2,821,050
Frauen waren. Die Zahl der Dienst
boten wird aus 2,113,121 Personen
angegeben, davon 68 Prozent oder
LM,822 weiblichen Geschlechts. Un
ter den Arbeitern waren 1,095,084
Dagelöhner und Schwarzarbeiter ohne
bestimmte Beschäfting ; 2,722,890
waren mit Fischfang un Ackerbau be
· and nur 8,224,985 können
als tliche beiiarbeiter bezeichnet
werden. An uiländern findet man
unter den Arbeitern nur U Prozent.
Eine Kaiserspendr. Izu
AMage des deutschen Kaisers t
s Karl Anton von hobenzollern
der rnitte des apanischen Leutnanis
ta in io 83750 überwiesen.
bata stihrte die fremden Militärs
von Mulden nach Port Ar
idsr nnd siel bald daraus im Gefecht-.
Die Temperatur in To
tio iti im Winter um einige Grade
Miet, all die Londoner. und im Inii
wetvolssrodewäernen
FULL-w !
www-www
Der Pefinger Korrespondent de
Londoner »Amt« schickt eine etwas
enthusiastische Schilderung der Fort
schritte. die Korea gemacht hat, seit es
von den Japanern besetzt ist« Er be-’
merkt aber vorweg. daß der Kaiser vonj
Korea die Erfolge der japanischen Re-;
formthätigteit ssehr ungern sieht, daß
derselbe immer noch aus einen schliejss
itchen Sieg der Russen hofft. und daß
er auch mit Graf Lamsdotss Verbin
dung unterhält.
Japanische Cibtliften, metft mit Fa
milien, strömen in das Land hinein,
etwa 60,000 haben sich schon in Korea
angesiedelt, und weitere kommen immer
noch an. Eine fast ununterbrochene
Kette von japani chen Niederlassungen
erstreckt sich von usan im Süden bis
hinauf zum Yalu Dte Eisenbahn von
Fusan zum Yalu ist ganz fertig bis
auf eine Brücke bei Anfa. Die Stint-»
Fusan-Eisenbahn macht sich jeht schonJ
bezahlt, obwohl sie noch nicht formell
eröffnet ist. Die Söul-Yalu-Eisen
bahn ist seit April vorigen Jahres vom
Militär ganz neu gebaut, und alle pro
visorischen holzbriicken werden später
durch feste permanente Brücken ersetzt
werden. Eine Zweigbahn nach Ma
sampho ist auch im Bau, und eine
hauptlinie wird über die toreanische
halbinsel hinweg von Söul nach Gen
san und dem e«i:urnen·Flufse hin gebaut
werden. Bei Tschemulpo und Fusan
werden gleichzeitig große Landflächen
trocken gelegt und hafenbauten vorge
nommen, und die Zollberwaltung baut
fortgesetzt Leuchtthürme. Die meisten
ausländischen »Beratber« haben Korea
verlassen oder werden es nach Ablauf
ihrer Kontratte verlassen, und in fast
allen Fällen nehmen dann japanische
Berather ihre Plätze ein, und deren
»Nath« muß befolgt werden. Japa
nische Berather sind dem Handelsmini
sterium, sowie den Ministerien für
Krieg, Finanzen, Unterricht und Poli
zei beigegeben.
Die toreanifche Armee, eine werth
lose Truppe von 9000 Mann, ist zu
einer Palastwache von 1500 Mann
teduzirt worden. Die toeanische Poli
ei ist fuspendirt und japanische Gen
rmerie hat angefangen, in Söul und
dem umgebenden Lande für Ordnung
zu sorgen. Japan beherrscht seht auch
alle Verbindungen Koreas mit dem
Auslande und hat durch Konvention
die Post- und Telegraphenverwaltung
übernommen·
Oreufeessö Fall-Mutes
Jn den 19 preußischen Maschinen
ibaulchulen und ähnlichen Fachschulen
für Metallinduftrie wurden im Win
terbalbjabr 1904—1905 tm Ganzen
3065 Schüler unterrichtet. Die 22
Baugewerlschulen waren tm Sommer
setnester von 2208, lrn Winterfemester
von 5039 Schülern besucht. Die 2Si
staatlichen (5) und ftaatlich unterstütz
ten (21) Handwerker-, Kunstgewerbes
Hund ähnlichen Fachlchulen waren im
Flucht, von denen 2193 sogenanntes
Winterhalbjahr von 3061 Schülern be
JBollschiller waren. Dazu kamen tn der !
Abends und Sonntagslchule noch 12,- -
252 Schüler, so daß die Gelarnrntzahli
der Schüler 15,313 betrug. Die Tex- «
tilfachlchulen unter-richteten 722 Ta
ei- und 986 Abends und Sonntags
fchillet Die Webereilebrwerlsistten
sind von 287 Schülern und Schlimm
nen besucht worden. Fortbildungs
schulen gibt es nach dem Stand vorn
1. Dezember 1804 in Preußen 1580
und zwar 1290 ewerbliche und 290
kaufmännische. Uss gewerblichen
und 221 kaufmännischen Schulen be
steht Schulzwa ; U00 gewerbliche
und 137 lau männtsche er lten
Staatszuschuk Die Gesammts ler
l ist bei den gewerblichen Schulen
LUS, bei den laufinännischen Bl
870, wovon 174,4Z4 und 22,608 dein
Schulzwang folgen. Jnnungsi und
Bereinsfachschulen waren am 1. De
zember 1904 428 mit 28,04s Schülern
vorhandenL -
Lehrer nnd crust-either.
Welchen Kalamitäten der Lehrer
noch auf detn Lande ausgesetzt ist, be
weist folgender Fall, der sich in einein
Dorfe des Regierungsbezirts Köilin,
Pomrnem ereignet hat: Der Ritter
gutsbesiyer in dein betreffenden Dorfe
hatte eine Treibjagd veranstaltet, als
Treiber sollten auch Schultinder fun
iren, und diese erschienen bei dem
hrer, unt Urlaub zu erdttten, der
ihnen jedoch verweigert wurde, da von
der Regierung die Urlaubsertheilung
zwecks Theilnahme als Treiber beiT
äagden verboten ist« Darauf tiindigte
r Nittergutsbesttzer dem Lehrer den
Mittagstifch, den er bis dahin rnit dem »
Zenspettar zusammen erhalten hatte, bei
n andern Beamten erhielt er auch»
nichts und selbst die Tagelöhner todt-;
den ihm schwerlich etwas verabsolgtf
ben· Nachdem der Lehrer in drei
agen kein Mittag erhalten hatte,.
wandte er sich an die Regierung intts
dein Ersuchen, ihn zu versehen, welchem ;
Wunsche auch entsprochen wurde.
Ul- Ka enfutter dientinz
Venedtz Jtal en, unter Anderetn eines
kleine Aalart. Sobald aus den Stra- l
sen von den händlern der Ruf er-.
tönt: Male fiir die Ladent« erscheinen I
auch schon die Kaienbetißertnnen arti
ern und Thüren, um ftir ihrel
s W die leckere cost zu ersieht-.
—.:.-.«--»-« «-.-«...t.k....-« M- . "
Der ersah-inauche Feste-.
Telle, U. Falls Ein soeben aus
dem Felde .zuriickitlehrtek« Ofsizitr sprach
vie salicis-O daß die Gahricheinlichket
eines wiflschen Insrisss in der Mand
icharei sich fleth verringere. Die Rufs
sen unter-nahmen früher sehr kräftige
Illmükvusivorsisßh der General Lines
wltich näherte sich mit seinem Stabe per
sönlich den Barpasienlinien, um die Ja
paner zumVerlassen ihrer Stellt-agent
und zur Preisgahe ihrer Stärke zu ver- !
anlassen. Das hal jeht ausgehört. l»
General Linewltsch verhält sich neuer-T
dingd vollständig advartend und des »
schränlt sich streng auf die Vertheidiung
Gerüchte über den Ausdruch von Seu
chen im russischen Heere trafen wiederholt
im japanischen Lager ein.
St. Petersdurg, 13.Juli. Der
»Swiet«, welcher die in den Kreisen der
Militärpartei herrschenden Ansichten zum
Ausdrucke zu bringen pflegt, weist mit
Cnitüsiung die im Auslande verbreiteten
Gerüchte zurück, daß die Ernenung Herrn
Witte’s die Annahme aller japanischen
Friedensbedingungen mit Ausnahme der
Schlteifung der Festung Wladiwostok de
deute.
Das Blatt weist aus verschiedene
Randdemerkungen des Kaisers Nikolaus
hin, die dessen Bereitwilligkeit zur Wei
terslihrung des Krieges darthun. Be
sonderes Gewicht legt der »Swjet« aus
ein Telegramm des Kaisers vom 14.
Juni an den General Linewitsch, welches
der Armee uorgelesen wurde und das jetzt
auch hier oerössentlicht wird. In dieser
Depesche gelodte der Kaiser-, die schwere
Ausgabe der Armee nach Kräften zu er
leichtern und sprach zugleich die Ueber
zeugung aus, daß schließlich alle Schwie
rigkeiten überwunden werden könnten
und der Krieg zum siegreichen Ende ge
siihrt werden würde. Das lehre, be
hauptet das Blatt, daß der Kaiser Niko
laus keineswegs den Wunsch hege, unter
allen Umständen Frieden zu schließen.
Ferner lenkt das Blatt die Aufmerksam
keit aus den Wortlaut der Inkündiung
der Ernennung Herrn Wittes Darin
heißt es: Mit der Lage der Dinge in
nig vertraut wird sich Herr Witte zwei
sellos der hohen und wichtigen Ausgabe
gewachsen zeigen, die ihm der Kaiser
gnädig anvertraute, und er wird wissen,
wie er die Interessen Rußlands zu wah
ren hat.
Der »Slowo« vertritt die Ansicht, daß
der Wunsch der Mächte, namentlich
Großdritanniens, angesichts der Haltung
des Kaisers Wilhelm Frankreich gegen
über, Rußland wieder erstarken und das
«europäische Gleichgewicht-« wieder her
gestellt zu sehen, sich als starke Wasse in
der Hand der russischen Friedens-Inmitt
ler erweisen wird
Die »Börsenzeitung« meint, daß
Witt:’s ehrlicher Wunsch, Frieden zu
schließen, in Japan geschätzt würde und
jedes Mißtrauen und jeden Verdacht non
vornherein ausschlösse. Japan, sü·«t das
Blatt hinzu, erwartet, daß Herr Wirte
Recht und Billigkeit walten lassen, aher
keine Rußland erniedrigenden Zugeständ
nisse machen werde. Die « Bdrsenzeitung«
spricht die Dossnung aus, daß die Ver
handlungen nicht nur guw Friedens
ichlusse, sondern auch zur Anknüpsung
dauernder, sreundschastlicher Beziehun
gen sllhren werden.
St. Petersburg, 17. Juli. Mini
sterpräsideni Witte, welcher an der Spihe
der russlschen Friedensgesandschast sieben
wird, gab heute Morgen dem Correspom
denten der Ussociared Preß ein Inter
niem, Nachdem er alle Zeitungseorre
spondenten abgewiesen hatte. Er er
klärte seine Haltung in diesem Falle da
mit, daß er in Kürze nach Amerika gehen
werde, und daß er daher der Associated
Buß, welche das Zeitungsioesen der
Vereinigten Staaten repräsentirt, ein
Jntervieiv schuldig sei. Auch oerioahrte er
sich entschieden dagegen, daß seine Er
nennung daraus hindeute, daß Rußland
sich entschlossen habe, aus seden Fall
Frieden zu schließen. Er sagte, er sei
nur als Beoollmachtigter ernannt wor
den, um mit den japanischen Vertretern
darüber zu beraihen, ob es möglich sein
würde, einen Friedensoertrag abzuschlie
ßen.
»Meine persönlichen Ansichten-« sagte
Herr Witte, i,tommen erst in zweiter Li
nie in Betracht, sie stimmen jedoch gen-tu
mit denen meines Freundes, des Grasen
Lamsdors, überein. Die endgültige
Entscheidung liegt in den Händen des
lKaisers-, und es ist ihm anheimgestellt,
über die Zukunst Nußiands zu entschei
den. Der Kaiser ist ein Freund des Frie
dens und wünscht den Frieden; aber ich
sürchte sehr, daß wir nicht im Stande
sein werden, einen Frieden abzuschlie-«
ßen. « ;
,Die Welt sollte sich den Gedankens
aus dem Sinne schlagen, daß Rußtandi
Frieden um jeden Preis wünsche. Es
besinden sich zwei Parteien in Rußlandz
die eine isi zu Gunsten der Fortsetzung
des Krieges, und sie ist groß und ein
flußreich. Die andere, zu welcher ich
gebdre, tritt zu Gunsten des Friedens
ein. Ich gebe dies sreimiithig zu, denn
dies ist stets meine Politik gewesen. Jch
war u Gunsten des Friedens, ehe die
Feind eligkeiten ausbrachen. Ills der
Krieg begann, änderte sich die Situation.
Iber obwohl es diese beiden Parteien
giebt, so ratirden sich doch beide vereini
en, man die Japaner Bedingungen
ellen sollten, welche das russische Ehe
esllbl kränken oder unserer Zukunst als
ation gesdbrlich würden. Jch bin
sicher, daß Russland, wenn ich melden
verbe, daß die Bedingungen unannebms
bar seien, die Entscheidung annehmen
Ist-le Wis.
M UND-I Mädchen- das a Ums
flm nd decken-Quant- Utt —
Ioud schnelle stillst is
weniges case-h
Nervositåt und
Schwäche kurirt
durch Priman
FrL Sadie Rodinsom 4 Rand-Sit
Iialdem Mass« schreibt;
»Bei-arm was-de mir vor nngesshs
einem Jahr empfohlen als ein vorzu
liebes Mittel für die Beschwerden, dx
unserem Geschlecht eigen sind, und a
ich fand. daß all das, was von dieses
Medizin gesagt worden. wahr war« sc
eui es mich, dies bestätigen zu
nen
,,Jch begann es zu geiranchen ins
ungefähr sieben Monaten iiir Schwäche
send Nervosittih verursacht durch Ueber
arieit und Schlaslssigteitz ich fand is
einigen Tagen, das ich kräftiger wurde
enein Appetit nah-n zu und ich konnte
besser schlafen, folglich verließ mids die
Nervositöi nnd die Schwäche in den
Deckenersanen verschwand ebenfalls
bald and seitdem hin ich gesund nnd
start«
eibi an Dr. Hart-nan, Präsi
dent es Hariman Sanitariumö, Co
cumlms, Ohio, wegen freien medizini
schen Raths. Alle Correfvondenz wies
streng verirauensvoll gehalten
wird, und daß der Krieg auf unbestimmte
Zeit ioktgeieht werden soll.«
Herr Wille erklärte setnek, daß Nuß
land noch lange nicht an den Rand des
Abgrusdes gebracht sei, wie die auslän
dische Presse beständig bemerkt. Die in
neren Unmhen seien schlimm, aber in
weniqen Jahren würde Nußland darü
der binweggeionnnen sein, und es würde
dann wiederum seinen Platz in den Nei
hen der Großmächte einnehmen.
praktische Mehrmals-in
Ili- seussfuriou fass-liche- Isüln m
M serssflkdtseu seist-.
Eine für die Japaner charakteristi
che Episode wird vom Pariser »Ma
« erzählt:
Bei Port Atthur gaben Belagerer
und Belagerte keinen Pardon. Beson
ders die Belagerten zeigten sich un
barmherzig, da es ihnen nicht erwünscht
war, unniiye Mäuler zu ernähren.
Nun hatten eines Tages die Rassen
eine Tranche zurückerobert, aus der sie
vorher vertrieben worden waren. Jn
einem Winkel fanden sie biet kleine
nee, die nicht hatten entfliehen
nnen und nun mit aufgehobenen Ar
men und bittenden Mienen um Gnade
lehten. Der russifche Offizier befahl
einen Leuten, die schon angelegten Ge
wehre abzusehen und die Japaner ge
Engen zu nehmen. Es waren gan
n e Leute, fast noch Knaben, un
es schien dem Offizier, daß sie sich
von den anderen japanischen Soldaten
wesentlich unterschieden Man fragte
näher aus; und dabei ergab sich
olaendes:
F Den Patrioten in Tolio dauerte die
Belagerung von Port Arthur zu lange.
Sie klagten den General Noqi und
seine Truppen des Kleinmuths an.
Einige Zeitungen bliesen tüchtig in’ö
Feuer, und eine iiindigte an, daß sie
dem Dberlommandanten recht gern
einen im Redattionsbureau hängenden
Seid-c schicken wen-, in du Ema-·
gung, daß, wenn man sich so unfähig
zeige, wie er, einem nichts übrig bleibe,
als sich den Bauch aufzuschlitzen. Diese
Austeizungen hatten unter Anderein
zur Folge, daß die Schüler in Totio
einesTages vor dem Kriegsrninisterium
eine Demonsiration veranstalteten und
die Nückberusung Nogis verlangten.
Die Polizei ließ die Demonitranten zu
erst ruhig gewähren; dann ichloß sie
schnell 800—400 derManifestanten ein
und führte sie in die nächst gelegene Ka
serne. Arn andern Tage wurden sie
sur Verstärkung der Belagerun s
armee nach Port Atti-irr eingeschiZii.
Man sagte ihnen, daß sie das ohne
fweifel wünschten und daß nun wahr
cheinlich dank ihrer Unterstitßung
Port Arthur bald genommen sein«
werbe. Die vier jungen Japaner. die
sen den Aussen gefangen enonnnen
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