Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, July 21, 1905, Sweiter Theil., Image 15

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    zugläudifcyem
stundenlan
Müncheberg.—— Ein recht
seltenes Fest feierte die Schlosseriz und
Schmiedeinnung im Verein mit den
übrigen hiesigen Handwerksmeisterm
Die Schmiedemeister Karl Ernst und
Robert Winkelmann, die beide am BI.
Mai 1855 ihreMeisterpriisuna bestan
den nnd in die hiesige Schlosse-« und
Schmiedeinnung aufgenommen wor
den waren, tonnten ihr 50jiihriges
Meisteriubiliium in völliger Hirt-erli
cher Frische seietn.
Neu - Lewin. —- Hier wurde
die achtjährige Tochter der Frau-kast
nek auf dem Flur des Hauses vom
Blitz erschlagen. Nicht weit davon
fand man eine Frau und ein Kind
betäubt liegen.
Landsberg a. W. —— Beim
Baden in der Warthe ertrant der is
jiihrige Sohn des Arbeiters Als. Der
Knabe badete mit Schultameraden an
verbotener Stelle oberhalb der Zie
gelstraßr. Plötzlich war er in den
Fluthen verschwunden
sent-i Ohre-nein
Staisairrem -—-— Die Errich
tunq eines Elektrizitätswertes hat die
hiesige Gemeindevertretung beschlossen.
Bis zum Herbst hofft man die Be
leuchtungsanlagen siir Straßen und
Häuser sertiggestellt zu haben. Die
Kosten der Anlage sind auf 50,(’-00
Mk. festgesetzt.
Tilsit. —-— Mit dem Bau der
neuen Provinzialtaubstummenanstalt
ist in der Königsberger Straße begon
nen worden. Der Entwurf stammt
von Landesbauraih Varrentrapp in !
Königsberg. Die Anstalt wird 16
Schultlassen mit einer Gesammtbeleg
zahl von annähernd 200 Zchiilernl
und Schülerinnen enthalten.
pro-ins Hehre-sein
S chtvetz. — Aus dem Trupbem
iibungsblatr Gruppe fanden bei Blei
suchen die Grenadiere Heine und Geida
vom GrenadiersRegiment Nr. 5 Gliily
zündet, welche beim gesechtsmäßigen
Schießen zur Zieldarstellung Verwen- s
dung finden. Trotz des Verbots ent
zündeten sie diese mit Streichhölzern
Es erfolgte eine Erplosiom bei der
Heine durch Splitter am linten Auge
und beiden Händen verletzt wurde.
Geida sind beide Hände zerfetzt nnd
einige Finger glatt abgerissen worden.
T l) o r n. ——« Der Landgerichtsprä
sident Geh. Obersustizrath Hat-sicut
ner hier, der vor einem Jahre sein 50
jähriges Dienstjubiläum feierte. tritt
zum l. Juli in den Ruhestand. H. ge
denti seinen Wohnsitz nach Breslau zu (
verlegen. (
Frost-s Votum-. i
« St r a l s u n d. ——- Die Errichtung
eines SchilliDenitnals bezweckt ein
Ausrus, den der erste Bürgermeister
Gronow in den hiesigen Blättern er
läßt«
Swinemiinde. —- Der dem;
Trunte ergebene Arbeiter Gras hat sich
beim Fischbollwert vorn Boote aus ge
badet, und ist dabei ertrunten. Der
Verungliieite hinterläßt eine Frau
und vier Kinder.
Treptotv a. R. —- Jn dem
Bauerndorse Borntin, das seit Men
schengedenien von teiner Feuersbrunst
heimgesucht worden ist, brach aus dem s
Gehöst des Bauernhossbesitzers Wart- s
chow eine Feuer aus, das dieses baldj
einäscherte und sich aus die Gebäude!
des gegenüber liegenden Bauernhoses
delM Wittwe Hammann und aus zwei !
Bildnergrundstiicle und ckn Arbeiter
haus übertrug. Sämmtliche Gebäude
wurden in kurzer Zeit eingeäschert.
freut-s file-.
Schneidemiihl. —- Tie Stras
tammer hatte den Bäckermeister Wil
helm Bölter aus Behle wegen wissent
lich falscher Anschuldigung zu 2 Jah
ren Gesängniß und 4 Jahren Ehrver
lust verurtheilt. Während Bölter, der
seine Unschuld betheuert hatte, die
Strafe berbiißte, beantragte er das
Wiederaufnahmeversahren. DiesemAn
trage wurde stattgegeben. Jn der neuen
Verhandlung beantragte der Staats
anwalt selbst die Freisprechung des
Angeilagtem aus die ver Gerichtshof
auch erkannte.
S ch ö n la n l e. -- — Obetftlieuie- i
nant Klotzse in Nenbori übertaichte
auf seinem Jagdgebiete den Eigenthü
mer Stubbe aus Huttchen beim Wil
detn. Auf ten Zurui des Herrn K.
legte Stubbe iein Gewehr mti K. an,
wodurch sich dieser genöthigt fah, ei
nen Schuß auf Stnbbe abzuienem
Stnbbe wurde so schwer am rechten
Beine verleZt, daß es abgenommen
werden mußte. Stndbe war als Wild
dieb bekannt.
Schwarzenau. « Vor Kur
zem ist bei dem RittergutgbesitzetEwib
linsii in Golimowo ein Viehftacl abge
btannt. Fünf Kühe sind in den Flam
men umgeiommen. Der im Stalle
fchlafende Kuhhirt entging mit inapper
Noth dem Famiqu
Its-Its Ost-Ie
Ha hn a u. —- Hiet wurde eine aus
47 Köpfen bestehende Zigeuneebande
die ungaeischer Herkunit war verhaf
tet und dem hiesigen Amisgeticht zur
VestraiungWiibetgeben weil sie uner
lnubt im alde Feuer gemacht hatte.
Sie hatten sich die Steinsdorfet Fa
ianetie als Lagerplatz ausersehen, um
dort der Wilddiebekei nachzugehen und
die umliegenden Dötfer bettelnd und
stehlend zu durchziehen. ·
L a u b a n. —- Mit einem alten
Vorderladet etschossen hat sich der etwa
60 Jahre alte Kutscher Alex von hier.
Der Mann lebte in geordnetenBerhiilt
nissen. Die Ursache des Selbstmordes
ist nicht bekannt.
Leobschiiy. — , Jn Nassiedel
spielte die 4 Jahre alte Tochter des
Schmiedemeisters Nößler mit Bohnen.
Sie steckte eine solche in den Mund.
Die Bohne gerieth in die Luftröhre,
und das dem Ersticken nahe Kind eilte
aus den vor der Schmiede beschäftigten
Vater zu. Dieser fing das taumelnde
Kind in seinen Armen auf, hielt aber
im nächsten Augenblick eine Leiche in
gerät Händen. Die Kleine war et
i
pro-ins Echtes-Ezechi
He i de. ——— Bei Erdarbeiten in der
Nähe der Kirche, um welche sich noch
vor 80 Jahren ein Friedhof befand,
ist ein großer schwerer Grabstein des
früheren Landesdeputirten Jbsen und
seiner Ehesrau, welche dort zu Anfang
des vorigen Jahrhundert bestattet sind
zu Tage gefördert. Jbsen hat viele
Legate gestiftet, namentlich fiir die hie
sige ev Kirche und außerdem 16,000
M siir die Erbauung eines Arbeits
hauses für den damaligen Flecken Hei
de. Die Legate blieben 30 Jahre zins
tragend belegt, dann konnte zum Bau
des imposanten jetzt städtischen Wert
hauseö geschritten werden.
T ii n n i n g. — Consul Schum
berg-Stockholm hat am Beerdigungss
tage seines kürzlich in Tönning ver
storbenen Sohnes eine Summe als
Grundstock zur Bildung eines Fonds
zur Bekämpfung der Tuberiulose in
der Stadt Tdnning gestistet
justus Fuchse- mrd spürt-gern
Heiligenstadt. —- Vor Kur
zem stand plötzlich die Jahrhundert
alte Linde beim Bahnhof, an der ein
Vierzehnheiligenbild angebracht ist,
in hellen Flammen. Der mächtige
Baumriese brannte innen vollständig
aus, auch das Heili enbild verbrann
te. Die Flammen chlu en hausboch
Vermuthlich haben mut willige Kna
ben den Baum an einer morschen
Stelle in Brand gesteckt. Der Ver
lust des Riesenbaumes, dessen mächti- t
ges Blätterdach so lange Jahre denl
in der Umgebung der Stadt Erholung
Suchenden seinen Schatten gewährte, »
wird hier sehr bedauert.
Liebenwerda. —— Erhängt
hat sich im benachbarten Weinberge
der 82 Jahre alte Armenhäusler See
in seiner Wohnung. Lebensiiberdruß
scheint das Motiv zu der That gewe
sen zu sein.
Lochau. —- Vom sicheren Tode
des Ertrintens gerettet wurde durch
Frau Hebamme Friedrich hierselbst
ein Kind des hiesigen Eintvohners
Löbel. Das Kind hatte an der Elster
gespielt, wobei es in den Fluß gera
then und bereits über 50 Meter von
den Fluthen fortgettieben, nur noch
mit dem Kopfhaar sichtbar war, als
Frau Friedrich auf die Hilferufe der
Spieltameraden der Kleinen herbei
sprang, selbst bis unter die Arme in
den Fluß watete und das Kind zu
retten vermochte.
Me r s e b u r g. -——— Eine Reihe von
Unterschlagungen in einem hiesigen
Geschäfte hat der 15 Jahre alte Laus- «
bursche O. Dietze begangen. Er holte »
von der Post die Postanweisungen,
versah sie mit der Unterschrift des
Prinzipals und hob dann das Geld
ab, daß er in Eigarren, Zuckerroaa
ren, etc. anlegte. D. ist, nachdem die
Sache zur Anzeige gebracht worden,
gesliichtet.
Ohr d r u s. —--— Vor Kurzem ver
unglückte im Nachbarorte Hohentir
chen der in Diensten des Zimmermei
stets Köllner in thha stehende Ge
schirrfiibrer Bitttner dadurch, daß
sein beladener Wagen ihm iiber den
Paks ging, sodaß der Tod sosort ein
ra .
speist-nd III pessdakeeu
Herne. « Die Stadtverwaltung
plant gemeinsam mit der Nachbarge
meinde Sodingen den Bau einer elek
trifchen Straßenbahn Herne West
Sodingen, die ihre Fortsetzung viel
leicht nach Gerthe oder Caftrop einer
seits und Wonne andererseits finden
dürfte. Man rechnet zur Zeit noch
auf keine volle Rentabilität der Bahn,
ist jedoch bereits im Prinzip zu ihrem
Bau entschlossen.
K r e f e l d. — Zwei Lehrlinge der
Seidenfärberei Aktiengesellschaft Gu
stav Büfchgens u. Sohn hielten es in
einem unbewachten Augenblick fiir an
gezeigt, ihre Kräfte in eine-n Ring
lainpfe zu messen. Während des Rin
gens stiiFte einer der Kämpfenden »
todt Fu oden. Ob ihn ein Schlag
ansall getroffen hat, oder ob ihm, wie
der Arzt vermuthet, schwere innere
Verletzungen beigebracht worden sind,
wird die weitere Untersuchung ergeben
Reuß· —- Jm Hobelwert der
Firma Max Friedrichs flog während
des Betriebes plötzlich eine Hobelnw
fchine auseinander. Dem 21jiihrigen
Arbeiter Wilhelm Heier riß einer der
umher-fliegenden Eifent ile die linte
Gesichtshälfte weg und legte das Ge
girn bloß. Der Tod trat unmittel
ar nach dem Unfalle ein.
Oberhaufen. —- Der auf
S acht 2 der Zeche »Kontordia« be
schäftigte Schießmeifter Stolle von
Alstaden hatte in der Grube einen
Schuß an efetzt. Als er sich von der
Stelle ent ernte, ftrauchelte er, wobei
der übrige Spreu stoff, den er in ei
nem Kaften bei ft führte, zur Explo
sion kam. St. wurde bis zur Un
lenntlichteit zerstückelt.
Remfcheid. — Die 221ährige
Tochter deöBauunternehmerö Schmidt
in der Kirchstraße wurde als Leiche in
der Badewanne gefunden. Ob fie im
—
Bade einen Schlagansall erkitten und
ertrunten ist, oder was sonst die To
desursache ist ist noch unausgellärt.
Schwelni. —- Hier sand die fei
erltche Schlußsteinleguna der Sperr
mauek der Ennepe Thalsperre im
Beisein des Ministers Budde, des
Obervriisidenten von Westsalen von
der Recke, des Unteritaatssekretärs
Holle, des Regierungspriisidenten von
Coels, der Oberbüraermeister Lehr
von Duisburg und Zweigert von Es
sen statt.
Witte n. —s— Die neue Werkzeuge
und Feilenfabrik von Söding u. Co
in der Münzstraße wurde vor einiger
Zeit durch eine Bodenseiikurig, hervor
gerufen durch den Berabau der Zeche
Franziska schwer heimgesucht Der
Geisentirchener Berarosertsgefellschaft
istals Besitzerin von Zeche Franziska
ge Schadenrechnung präsentirt wor
n.
Hausener und Draus seit-eig.
Oberntirchen. --— Vor Kur-—
zem brannte das Wohnbaus Heinrich
Mevert No. 1. in Biickeburgiich Beete
bis auf den Grund nieder. Die Ent
stehung des Feuers ist unbekannt.
Peine. —— Vor Kurzem ist der
Arbeiter Ferber aus Dungelbeck im
Betriebe des Peiner Walzwerts da
durch iiidtlich verunglückt, daß er von
der zurückfchlaaenden Kurbel eines
Gießwagens auf den Kopf geschlagen
wurde. Der Tod trat sofort ein.
Wu n stvrf. »s— Der etwa 30
Jahre alte Rangirer Schindler war
in der Nacht auf dem hiesigen Bahn
bofe in seinem Berufe tbätig. Als
nian ihn sand, war der Verdauung
werthe bereits eine Leiche. Die Ver
letzunaen sind durch Pufferdruck ent
standen. Der Verstorbene war ver-—
heirathet und Vater eines Kindes.
’ Decke-Durs.
Wismar. —- Kaufniann H.
Driewer hierselbst hat sein Wohn
grundstiick, Großschmiede Straße 16,
für den Preis von 14,500 Mark an
den Brauereibesitzer Otto Hammer
verkauft.
Woldegt. — Als der 7jiihrige
Sohn des Kaufmanns Guttentag sich
über einen Wasserkübel bog, um et
was berauszuholen, fiel er in den
selben und ertrant.
schnitt-.
O st e r n b u r g. —-- Einen plötzli
chen Tod erlitt der Gastwirtb W.(’
Becken Inhaber des »Gastt)aus zurs
Glashütte« am Langenweg. !
Rasiede. — Es brannte im be- !
nachbarten Bargborn die Besitzunas
des Landmanns J. Unger total.
nieder.
Varel. —- Schlächtermeiiter D»
Katbmann und Frau hierselbft seierss
ten das Fest der silbernen Hochzeit· ·
Ort-Mastdarm Hefe-.
Ober - Landenbach -— Bei
»der Bürgermeistertoabl wurde der
Hseitherige Beigeordnete Jakob Schmitt
mit Majorität zum Bürgermeister ge
wählt. .
Offenbach. —- Es entstand in
dem Anwesen der Lohnkutscherei der
Wittwe Hufnagel ein großer Brand.
Das Haus, sowie die Nebengebäude
werden zusammen von 25 Familien
bewohnt. Bei dem Brande sind zwei
Frauen und drei Kinder sowie drei
Pferde umgekommen.
pro-ins Hefe-.
Gersseld. —- Jn den Gebäu-:
lichleiten des Johann Huck zu Seiserts ;
brach des Nachts Feuer aus und das
Anweseu stand in wenigen Minuten
in hellen Flammen. Durch das er
folgreiche Eingreifen der Feuerwebst
wurde der Brand aus seinen Herd be
schränlt.
Nieder-Elfungen. — Unser
Mitbiirger H. Eichholz beging ganz im
Stillen die goldene Hochzeitsfeier
Raboldsbausen. -— Jn dem
sistalischen Wald der Obersörsterei
Neuenstein, und zwar an der Straße
zwischen Mühlbach und Ellingsbauien,
brach bei der sogenannten »Wande
reiche« Feuer aus« durch weiches un
gefähr 1——2 Hettar 10-—15-jähriger
Kiefern und Fichten vernichtet wurden. i
Aus der Rhön. s— Hier fand
ein Radsahrer aus dem Wege zwischen
Völtetsleier und Heckmiihle unweit von
seinem Fuhrwerk den 47 Jahre alten
Fuhrmann Joseph Heim aus Hammel
burg todt auf der Straße liegen. Gss
scheint, daß Heim an einer abschiississs
gen Stelle die Bremse anziehen wollte, s
abstiirzte und das Genick brach. s
Höntsretes Fuchse-.
L.-Kleinzschober. ---- Auf
dem Rangierbahnhof der preußischen
Bahn dahier ist der 1879 inffriedrichi
felde gebotene Bahnarbeiter Carl Her
mann Habermann beim Rangiren
überfahren und sofort getödtet.
Martenstadi. —- Auf dem
hiesigen Bahnhofe wurde der Strecken
arbeitet Johrte aus Schladebach beim
Ueberschreiten des Geleifes von einer
Lokomotive erfaßt und sofort getödtet.
Johrte war erst seit einem halben Jah
re verheirathet.
Mittweida. —- Hier begingen
here Privatmann A. Ulbricht und am
Montag herr Obetpostassistent a. D.
Jühling mit ihren Gattinnen das gol
dene Ehejubiläum
N a u n h o f. —- Zwischen Groß
steinberg und hier hat sich der Buch
hiindlergehilfe Win Riedrich aus
Leipzig von einem von Leipzig nach
Grimma verkehrenden Personenzuge
überfahren lassen. Der Tod trat sofort
em.
Neugersdors —- Hier ist der
vier Jahre alte Knabe Wünsche in eine
Düngergrube gefallen und darin er
nickt
Obernenkirch. — Letztens ist
hier das zweistöckige Wohnhans des
Fabrikanten Ernst Richter niederge
brannt.
R o ß w e i n. — Hier erhängte sich
in ihrer Wohnung die Wirthschasterin
Jhle.
girrt-reich Daher-.
Bahreuth. —- Einer der älte
sten Männer von hier, der frühere
Exerziermeister der alten Bürger
wehr, Weberrneister Schneider, feierte
in körperlicher und geistiger Frische
seinen 90. Geburtstag
G r it n st a d t. —- Bei einem schwe
ren Gewitter schlug der Blitz in das
Wohnhaus des Taglöhners Johann
Schwender auf dem Seelighos in
Hertlingshausen und tödtete die allein
im Wohnzimmser anwesende 17 Jahre
alte Tochter.
Hain melburg. — Der Sta
tionsgehiilse Lorenz Scheit wurde in
Hammelburg nach Eintreffen eines
Zuges bei einem Rangirmanöver
durch Ueberfahren tödtlich verletzt und
ist gestorben.
Herzogenaurach —- Jn der
Malzdörre der Hubmann’schen Brau
erei entstand Feuer, das sich rasch auf
die ganze Brauerei aus-dehnte und sie
ganz etnäscherte. Die Brauerei wurde
erst vor einigen Jahren neu aufge
baut.
Holztirchen. —- Hol ändler
B. Mannseicher von Ho nthann
wurde in seiner hiesigen Wohnung er
hängt ausgesunden. Es liegt Selbst
mord vor. -
Jsmanning —- Der beim
Bahnbau hier beschäftigte Taglöhner
Lorenz Artrnann wurde von einem
unifalleuden Rollrvagen ersaßt, zu
Boden gerissen und so schwer verletzt,
daß er nach kurzer Zeit verstarb.
P a s s a u. — — Advokat Justizrath
Karl Heizer ist infolge eines Schlag
ansalles gestorben.
Psreinid. Als der Bremser
Anton tfckert von Weiden im Bahn
hose Nabbura aus den schon im An
satnsen begriffenen Gitterzug noch auf
tspringen wollte, erfaßte er zwar die
Aufsteigstange. konnte sich aber nicht
mehr hinausschwingeu. Er wurde
mitgeschleift. Der gerade aus der
Strecke daher-kommende Bahnnieister
Roschka von Nabburg wollte ihm zum
Aus-— und Abspringen behiilslich sein,
itberstiirzte sich jedoch selbst einige
Male. Ein kurzer Augenblick und
Eckert wurde unter den Zug aeschleu
dert und total entzwei geschnitten.
Regensburg. —- Jn derNacht
wurde in die Behausuug res Gemiises
böndlers Kopl eingebrochen, aus der
Kasse 2000 Mart in Gold und Bank-«
iwten in der Höh-e von etwa 500 Mart ;
gestohlen. i
Schliersee. -—- Hier beging der
k. Forstmeister Richard Knoch mit sei
ner Gemahlin das Fest der silbernen
Hochzeit. Ans- diesem Anlaß wurde
dem Jubelpaare Abends auf Veran
lassung des Beteranen- und Krieger
vereins Schliersee von der hiesigen
Musiltapelle ein Ständchen darge
bracht.
Kyeiupfatk
S P e i e r. —--— Missionar Bohnen
der langjährige Leiter der Basler
-Mission in Kamerun, ist hier iin Al
ter von 76 Jahren gestorben.
Ludwigshafen Jnfolge eines
epileptischen Anfalles ist der geistesge
störte 40jährige Peter Schmitt, als er
am Rheinuser spazieren ging, in den
Fluß gestürzt und ertrunlen.
M i esa u. —- Beim Mistfahren
sprang das achtjährige Söhnchen des
Ackerers Johann Lindner von Nieder
mieiau neben dem von seinem Vater
geleiteten Wagen her, stolperte und fiel
unter den Wagen, so daß ihm die Rö
der iiber den Leib gingegn. DasRind
wurde bald darauf Von seinen Schmer
zen erlöst
Os f e n b a ch. -- Kürzlich wurde
der im Herxheimer St. Paulus-Gift
unter-gebrachte, geistig nicht ganz nor
male Ludwig Sandermeier erhängt
aufgefunden.
Rheinzabern. — Jn seltener
Rüstigkeit feierten die EheleutePhilipp
Hoffmann, Blechschniied, das Fest der
goldenen Hochzeit
xionisreich Würtemberg.
H e r r e n z i m in e r n.—--Die Frau
des Söldnerg Kramer dahier setzte sich
ans den mit Tannenreisig beladenen
Wagen. An einer unebenen Wegstelle
wurde sie abgeschlendert nnd kam unter
die Räder. Bewußtlos liegt selbe nun
darnieder.
L e o n b e r g.-«- Des Nachts brann
ie in Renningen ein Haus und eine
große Scheuer nieder, deren Eigenthü
mer der Steinhauer Maisch, Taglöh
ner Klauß und Gipser Schneck waren.
M e ck e n b e u r e n.—Kiirzlich ver
unglückie der beim hiesigen Bahnbau
beschäftigte ledige, 27,Jahre alte Ma
schinist Joseph Casagrande und war
sofort todt.
Niedersteiten.—Jm Alter von
96 ahren und 4 Monaten starb hier
die alteste Einwohnerin unserer Stadi,
Wittwe Schüßler.
N ii rtingen. — Jn den hiesigen
Cefnentwerken wurde der Arbeiter Nill
vom Fahrstuhl erfaßt und getödtet.
Der Verunglückte hinterläßi eine
Wittwe mit 11 Kindern.
Obetndorf —- Das auf Mar
ttung Bei-weilen hiesigen Bezirks, gele-11
gene Wohn- und Ziegelei-Anwesen des
Zieglers Hildebrand brannte bis auf;
den Grund nieder. »
Rottenburg — Letztens feier
ten Joseph Lanz zur Sonne und seine
Gattin Katharina, gebotene Hingher,
in körperlicher und geistiger Rüstigkeit
das Fest der goldenen Hochzeit.
Schrozberg. —- Auf dem hie
sigen Bahnhofe kam beim Ankuvpeln
von Wagen der 55jiihrige Arbeiter
Johann Dinlel so unglücklich zwischen
die Pusfer, daß ihm der Brusttorb
eingedriiclt wurde.
Ziegelbach. —— Es brach in
dem isolirt stehenden Anwesen des
Bauern Leonhard Schnell in Ober
Zegelbach Feuer aus, welches dasselbe
bis aus den Grund zerstörte.
Orokperzogtdmn Date-.
Meßkirch — Jn Meßkirch
wurde das 4jährige Söhnchen des
Bürstensabrikanten Schmid Von ei
nem Holzfuhrwert überfahren und ge
tödtet.
Oberkirch. — Der in Offen
burg verstorbene Hauptlehrer a. D.
Germann vermachte sein nicht unbe
tröchtliches Vermögen der Stadt
Oberkirch.
Ossenburg. —— Der Mörder
der Jsjährigen Cecilie Baumann von
Oberentersbach ist in der Person des
17jährigen Diensttnechts Wilhelm
Braig von Oberharmersbach ermit
telt worden.
Pforzheim. —- Kiirzlich zog
Wirth Winkler die Leiche eines 4jäh
rigen Kindes aus der Nagold. Wie
sich ergab, war es das Söhnchen des
Graveurs Otto Kölle in Dillstein,
welches eine halbe Stunde vorher da
selbst beim Spielen in die Nagold ge
fallen wur.
citah-«Lothrtugen.
M e tz. — An Blutvergiftung starb
hier ein junger Mann Namens Ber
wirl. Er war von einem Jnsekt in
die Wange gestochen worden.
M ii lh a u s e n.—An einer Blut
vergistung ist hier der Obersteuerkon- -
trolleur Dobel gestorben. Eine un-»
scheint-are Wunde, die er sich au Fuß ;
zugezogen hatte, verschlimmerte sichs
so, daß in wenigen Tagen der Todi
erfolgte.
S ch lett sta d i. —«— Hier erschoßi
sich der Garnisonverwaltungs - Ins-s
spettor Lberleutnant a. D. Lembte
itm Gartenhäuschen des Kaserneugar
eng.
Freie Städte-. «
B rem en. — Goldene Hochzeit
feierten letztens Schuhmachermeister
F. H. Künning und Frau. Das Fu
belvanr erfreut sich trotz des hohen
Alters von 76 resp. 74 Jahren einer
ausgezeichneten Gesundheit und Fri
sche· Künning ist einer der wenigen, »
die noch dem alten SchuhmacheramL
angehört haben. »
Sein 50jähriges Geschätsiubiläum
beging der Steindrucker H. Rummel-»
mann. Während dieser Zeit ist der-t
selbe ständig bei der Firma Wilh.
Jöntzem Buchtstraße, thätig gewesen,
jedenfalls ein Beweis guten Einver
nehmens zwischen Arbeitgeber und Dir-l
beitnehmer. «:
;nmusurg. H
E h n e n. » Gelegentlich der Eröff- (
nung einer neuen Gastwirthschast an
hiesigem Platze entstand unter einigen
Burschen eine Schlägerei. Der unver
heiratheter Winzer Piitz erhielt dabei
einen mehrere Zentimeter tiesen Stich
in die Schulter und mußte sofort ärzt
liche Hülfe in Anspruch nehmen.
Te t i n g e n. -—— Jn einer Galletie
zu Tetingen wurde der Bergmann J.
P. Martin von einem schweren Blocke
zu Boden geschmettert und festge
klemrnt. Er bat schwere Rippenbriiche
erlitten und die Wirbelsäule so schwer
verletzt, daß man an seinem Auskom
men zweifelt.
Geflerreichsgtugarw
R o s chn a u. —- Die 24 jährige,
nach Zuhrzi zuständige Taglöhnerin
Franziska Spetka ist von der Gendar
merie verhaftet und dem hiesigen Be
zirksgericht eingeliefert worden, weil
sie ihr Kind gleich nach der Geburt er
drosselte.
Slichoivit;. Jn dem Anwe
ien des Grundbesitzers Ludwig Selcr
ninn brach ein Brand ang, der die
Dachftiihle des Wohnqebäudes und
der Etallunqen sowie einen Schuppen
und eine Schweinehijtte einäfcherte.
W i e n.-—Jm zweiten Bezirke-, Kar
melitergaffe 7, ist der vormalige Direk
tor derBergwertsprodultens-Verfchleiß
direltion, Regierungsrath Ludwig
Schrank, im 77. Lebensjahre gestor
ben.
JOHN-its
B e a te n b e r g.-—-Kiirzlich brann
te infolge Lanipenexplosion die hie
sige von Fri. Krähenbühl geführte,
weltbelannte Pension Beatrice nieder.
Vom Mobiliar konnte nichts gerettet
werden.
B e l l i n z o n a.—Kürzlich stürzte
tm Dorfe Arbedo die 70-j«cilyri e Witt
we Luife Bruneiti in ihrer ohnung
zu Boden und schlug dabei mit dem
Kopf so unglücklich auf, daß sie sofort
eine Leiche war.
Winterthur. —- Der 25-jäly
rige Poftfaktor Gottfried Rietmann
von Frauenfeld wurde im Ba nhof
Winterthur, als er das Geleife über
schreiten wollte, vom einfahrenden
Schaffbatifee Zug überfahren Und
getödtet.
W
Der Genusses-seh
Die Gegner der Munizipalisirung
können ihre Freude darüber nicht ver
bergen, daß Mayor Dunne von- Chi
cago in dem aus Glas ow herüber
gekommenen Sachverstiin igen, rn
Dalrymple, keinen Helfer sitt die r
stadtlichun tret Charang Straßen
bahnen ge unt-en1 hat; sie übersehen
aber dabei, daß der Mann nicht wie
sie das Prinzip verurtheilt, sondern
nur die Durchführung desselben iu
einem Gemeinwesen roie Chicago Er
unthunlich hält und zwar wegen t
politischen Unreise, die sich m fajtt
allen amerikanische-i Munigipalitätm
kund gibt. Vor seiner Abreise-hatte
sich darüber folgendermaßen ge
außert: »Was ich hier gesehm habe
und ich habe die Verhältnisse sorglich
ft.udirt, hat mich überzeugt, daß der
Privatbesiß unter gehari en Bedin
gungen bei weitem das Besen für die
Bürger amerikanischer Städte ist«
Meine Untersuchungen die ich in Chi
cago und anderen großen Städten
hier gemacht habe, lassen keinen Zwei
fel darüber, daß Eure Republik durch
nichts anderes so gefährlich bedroht
worden ist, wie durch diese Verstadt
lichungsidee. Es ist hier alles zu sehr
von Politik durch-tränkt. Was s" in
Glasgolv unter anderen Borhältni en
bewährt hat, kann sich hier nicht be
währen. Jch bin nach Amerika ge
kommen in der Hoffnung, helfen zu
können. Jetzt ist es meine Pflicht.
Euch zu warnen- vor dem, was mein
größtes Ideal ist und meines Erach
tens auch das größte StadtideaL Erst
muß eine Umwälzung der politischen
Verhältnisse in Amerika stattfinden,
ehe, was für uns Paßt, auch hier Pass
sen kann. Straßenbahnen, Gasanstal
ten, Telephon und ähnliche Betriebe
unter städtische Verwaltung zu brin
gen, würde für jede große Stadt die
Schafsung einer einfachssuntiberwinds
lichen politischen Maschine bedeuten
Schon jetzt sind diese Maschinen start
genug mit ihrer Gewalt iiber Poli
zisten, Feuerwehrleute nnd andere
Stellen- nnd Aemterhalter.«
Die Bedenken des Herrn Dak
rrnnple sind also trine anderen, als
fie zuvor schon von Freunden der
Jdee geäußert worden sind. So lange
das Volk sich von politischen Cliquen
beherrschen läßt, sindcn diese in der
Uebernahme weiterer städtis er Be
trieb-e nur Gelegenheit zur I erweh
rung ihrer Macht. Dagegen muß sich
der gesunde Sinn selbstverständlich
wehren, ebenso wie er sich gegen die
Ausbeutung von Seiten der CorPo
rationen empört. Man würde dann
nur ein Uebel vertreiben, um sich
einem anderen zu iiberaniivorten.
Und das ist nicht die Absicht. Für dir
vielen Befürworter der Verftadt
lichung gilt diese, wie wir an dieser
Stelle wiederholt ausgeführt haben,
nur al? Alt der Nothlvehn Manchem
mag die Idee zum Stcctenpferd rie
ivorden fein, der TUiebrzabl ailt iir
nur als Kanipfmittel gegen monopo
listische MißwirthschafL Sozialistische
Motive spielen dabei gar keine Rolle;
hat doch kürzlich eine sozialdemokrati
sche Staatsconvention von Pennsyl
vanien dagegen als unparteigemäß
Stellung genommen.
Was das Volk mit der Verstadt
lichnng will, das wird von dein New
Yorter »Journal of Commerce« sehr
richtig in Folgendem gekennzeichnet:
Es ist der Mißbrauch der corporati
ven Befugniß von Seiten von-Leuten·
denen es an- Gemeinsinn mangelt und
an Pflicht- und Ehrgefiihl in ihrer
Geschäftsgebahrung der die Bewe
gung gezeitigt hat, diese aus ihrer
Hand zu nehmen und die Leitung da
öffentfichen Anstalten-direkt u über
nehmen. Wenn die dem öf entlichen
Dienst gewidmeten Corporationm
in gehöriger Weise organisirt und kas
Pitalisirt, in tüchtiger und ehrenhaften
Weise verwaltet worden wären und
wenn die Leiter derselben das Publi
kum gerecht und ehrlich behandelt
hätten, dann gäbe es keine solche
Unzufriedenheit und keine Be
wegung fiir das gefährliche Experi
ment der öffentlichen Betriebsüber
nahme. Diese muß jämmerlich zu
Grunde gehen, wenn die Politischen
Zustände nnd LUtethoden so bleiben
wie sie sind, die zum Theil durch cor
porative Corruption so geworden sind.
Die Alternative ist eine gründliches
Aenderung in der Auffassung sdet
Motive, die so lange bei der Organi
sation nnd Verwaltung öffentlicher
Vertehrsanstalten ini Allgemeinen,
besonders aber bei munizipaien Be
leuchtungs und Transportgesellschass
ten maßgebend gewesen sind.
-——.-—· - b-——
Als Entsettisnaisturort erster Klas
se wird sich Washington fiir den viel
zu feist gewesenen russischen Bären er
weisen.
s s q
Einer unserer aelehiten Psrosessw
ren bezeichnet die Lüge alg ein Unna
türlicheg Laster das nicht ungeboren
sei und erlernt werden müsse. Aber
er wird zugeben, daß eg nicht sehr
schwer zu erlernen ist.
-t· st- It
Vesuv wieder in Thätigkeit —- will
vermuthlich auch den nlorreichen Vier
ten feiern.
It- LII O
Um den häuslichen Frieden wieder
herzustellen, hat ein weiser Richter in
New York einen Ehemann dazu ver
urtheilt, seine Frau mindegöns ein
mal täglich u küssen enn die
Frau vernünptia ist, wird sie ihrem
lieben Mann diese Ausgabe nicht
durch Genuß von Ziviebeln erschwe
ren.
st- ss sie
Wer sich um jedes Nichts grämc
vernichtet sich selbst.