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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (July 14, 1905)
,W weibliche Kritik. Frau John Nitsch bespricht die jüng sten mitgeschichtlichen Ereignisse. Schon wieder ein neuer Bewer ber um die schöne Mand. Eltbart Late, Wis» 19. Juni. Un den Deren Dosten Mistert Wann es so viel is von poblil wie von preioät,Biißneß, wo man darü ber zu schreiben bat, dann is es noch schlimmer, als wann man schreiben » muß, wenn man nichts zu schreiben dat, denn man weiß gar nicht, wo man anfangen foll, wenn es so viel is und dadabei der Mann, wo bei die Wedding geschworen hat, eine Hülfe zu sein zu die Frau, weit fort über das Meer und in Fräns und andere Länder, wo es lein Law gebt gegen solche Frauens personen, wie diese elsäßische Person, wo ihm Schweinslnöchel und Sauer traut gefrenischt gegeben bat unter die Pritens von eine Jnterpröter, noch dazu in die jetzige Zeit, wo schon Alles drunter und drüber is in Juropp, wo sie sogar schon einen King wie einen gewöhnlichen Clerl oder eine zweite Hand in eine Bäckerei einfach sagen: «Jbre Servisses find nicht länger ge wollt« ohne Kündigung oder zwei Wochen Nohtiß, wo Mich nur wun dert dabei, Herr Dotter (Jl)nen nicht?s, daß die anderen Rings es er lauben und nicht denken, daß es ihnen einen von diese schönen Tage gerade so gehen lönnte, obwohl natürlich in Deutschland könnte es nicht passtren, weil es dort als Majestiitsbeleidigung verboten is und sehr streng bestraft werd und außerdem würden sie es so wie so nicht thun, denn der Jmperer Williamf ist wirklich sehr gut und sorgt fiir Alles, besonders beim Miti tiir und auch bei die Nävy und sogar per Automobil in die Schämbiittels und er is liberell mit Orden und auch ietz wieder durch diese Hochzeit, wo das Mädchen nicht nur eine Prin zesfrn is, sondern ein ausgemachtes Vater- und Muttergut von neunzig Millionen in ihren eigenen Namen bat, das is doch wirklich schön, Herr Dotter-, wann es in eine Familie rommr, uno ne oar es veroienr, ais vreußische Prinzessin gelrönt zu wer den, und, wenn er auch seine Fehler hat, der Mister Nitsch hauptsächlich wo Mich am meisten ärgert, wen er ein Tascheniuch oder mit Achtung ge sagt, Herr Dotter, Sie sind ja ein ver beiratheter Mann, ein Hemd heraus nimmt. oder Socken, daß er dann im mer die Schieblade von. den Büro over den Dresser aufstehen läßt, wo man sich dann, wenn man schnell hinein lommt, daran stoßt, so muß eine Frau doch stolz sein darauf, daß er mit solche Herrschaften verkehrt und bei die Hostafel von der Wedding eine von die Hauptpersonen war, denn gegen diesen Umgang ist nichts zu sagen, und es ist besser, als mit französische Kellnerinnen herumtreiben, so habe Ich trotzdem Mitleid mit den König Ostern denn ein schlechter Mensch soll et nicht gewesen sein und namentlich fiir die Familie ist es sehr hart, kann er denn keine Penschen kriegen? Und über alle diese viele Sachen, wo jeh täglich in die Welt vassiren, hauptsächlich auch in Chicago und in Säsnit Pitersburg, obwohl es in den Lehteren nicht so schlimm sein foll, denn der Zar is leichter zum Nachge bsen zu bringen, wie die Streiters, namentlich wenn er sich nicht mehr anders helfen kann, und dann auch och den jungen König von Spanien, ist es nicht Unrecht, ihn so zu ver schrecken und Sie werden es sehen, es passirt noch einmal ein Unglück bei diese Bombenwerferei. obwohl so ge fährlich, wie hier am Bierten scheint es in Päris nicht gewesen zu sein, den noch man sollte es bei einem Gesetz verbieten, so kommt über all diese poblil Sachen, wo Sie doch von Mir eine Erklärung, wo es exvläbnt, ha ben wollen, denn eine Frau sieht es anders, als ein Mann, wo lein Ge fühl fiit gar nichts hat, man kommt nicht dazu, von seine eigenen Sachen ev sprechen, wo Ich Ihnen doch das te Mal geschrieben habe von den stet Bierfaht, wo die Frau gestor ben war und die Leute baden ein Ge- · eeoe aemaan wegen ihn uno der Maudg obbwohl Ich, da sind Sie mein lebendiger Zeuge, Herr Doktet, an so etwas nicht gedacht hätte, wenn es auch aussallend war, wie er nach dein FjunerelL wie eine Erstischung Yenommen wurde, attentif roar zu die and nnd es wäre auch etwas da kaus geworden, wenn die Frauen ihn in Ruhe gelassen hätten, aber da wa ren die Relatifss, die haben ihn keine Ruhe gelassen und in ihn hineinge kedet, un jetz is es schar, daß er eine Kossin von der Misses Weißbiek, wo mit eine von die großen Brauereien verwandt is, heirathen wird, denn diese Person schämt sich nicht, ietz schon zu ihm zu ziehen, um ihn den Haushalt zu führen und zwei Kinder, Mo da sind, JD umeinden und Jch frage Sie. here alten sollte man es sor möglich halten, daß es Menschen gibt, wos- schlecht sein, daß sie schon an den denken, wenn die Frau von « Mann kanni die Augen zugemacht Hat, nnd danke den Schöpfer daß es sit der Mond nichts geworden is, denn- ich glaube ien Alles, was über gs worden is. wie er seine erste hat, nnd so ein Mensch Wein die Mand, wenn Futteaensoeben wäre, ie Koisin von der Mi ei on r Do or, ""e, obs falsch und giesclnniutte — H falsche Haare, und den Weg, wie fie dreßt, entsezlicky sie soll ihn nur neh men ,diese ossin. Meine Maud trnll überhaupt nicht heirathen, fie is schon froh, wann die Männer sie in Ruh lassen nnd es is ein Glück für fie, daß sie sich von diesen Brute, dem ister Bierfahr, nicht hat bestritten assen, denn hier is seit gestern ein Herr aus Chicago, ja, Herr Dotter, das is en Tfchentelmän. das kann man auf den ersten Blick sehen, und, wenn —. Aber ich bin nicht die Frau. die über zu reden, ehe es so weit is, obwohl Ich nicht daran zweifle. Jch sehe schon, wie meine beste Freindim die Misses Meyer, sich ärgern werd und dieses gibt Mir die größte Satisfäctchen. Nicht mehr für heute Jhre getreuliche Misses John Nitsch. Jch glaube, er is ein oerileideter Fleischbaron, wo hier in die Zurück gezogenheit leben will, weil die Gränd Jurh in Chicago gehässrg gegen ihn is. Warum meindet die Gränd Jury nicht ihr eigenes Busineß, statt einen so fei nen Tschentelmän zu trubeln? - Misses J. R. Der daistschisieekuchew - Der bekannte Korsar Robert Stir couf bewies häufig in seinem Leben eine Geistesgegenwart, die ihn selbst in den größten Gefahren nicht verließ. Während er den malaischen Archipel treuzte, wurde er mit zweien oder dreien seiner Offiziere zu einem Freunde eingeladen, der in einiger Entfernung von seinem vor Anker lie genden Schiffe aus einer Jnsel wohnte. Um zum Schiffe zurückzukehren, stie gen die vier Männer in die Piroge ei nes Eingeborenen. Plötzlich, als sie sich dem Schiffe näherten, erschien ein riesiger Haifisch und lam so nahe an die Barte heran, daß einer der Ma trosen ihm einen heftigen Schlag mit dem Ruder aus den Kon versehen konnte. »Wie unangenehm, daß wir kein Gewehr an Bord haben«, ries Surcous, und bald schien der Mangel einer jeden Wasse recht tragische Fol gen zu haben. Der haisisch stürzte sich aus die Piroge unddrehte sich so heftig um, daß er sie beinahe umwars. Die Ruderer arbeiteten dastiger, um aus seinem Bereich zu kommen. Der Fisch riß weit seinen Kieser auf und weidete sich bereits bei dem Gedanken an den schönen Schmaus, den er hal ten wollte, dann schlug er so heftig mit seinem Schwanz aus die schwache Barke, daß diese mit Wasser angefüllt wurde. Alle Jnsassen des Bootes wa ren mit Ausnahme von Surcous, vor Entsetzen wie gelähmt. Schon streckte sich der'siirchterliche Nachen des Raub sisches nach der menschlichen Beute aus, als Surcous, von einer plötzlichen Ein gebung ergriffen, einen Korb mit Eiern packte, den ihm sein Freund zum Geschenk gemacht, und den Jnhalt dem Ungeheuer in die Kehle schüttete. Der Haisisch schloß seine Kiefer. bewegte sich eine Weile nicht und schien ebenso verwundert we befriedigt, das; er das angenehme Mahl verspeisen darste, das man ihm so unerwartet zuge schleudert. Die Ruderer arbeiteten, was sie konnten, und erreichten das Schiss in dem Augenblick, wo der Dai, der sich von seiner Ueberraschung er holt hatte, wieder aus sie loszuschwiw men begann. Surcous und seine Freunde beschlossen, an jedem Jahres tage dieser wunderbaren Rettung einen großen Eierkuchen dem Unthier zu Eh ren zu verzehren, das —- wohl nur dies eine Mal — eine Portion Eier dem Menschensleisch vorgezogen hatte. Gentlemau - Inneren-. Der verstorbene Senator Quay hatte neben verschiedenen anderen Nei gungen auch eine gewisse Vorliebe sür Landwirthschast. Eines Taan erhob sich unter einer Gesellschaft seiner Col legen eine Debatte über die Bezeich nung ,,Gentleknan Farnrer«. Ein Theil erllärte, ein Bauer sei eben ein Bauer und die Größe seines Vermö gens tönne an der Bezeichnung nichts ändern, andere bestritten das und schließlich wurde Herr Quah aufgefor dert, den Unterschied zwischen einem Bauern und einein »Herrn Bauer« zu desiniren; nach kurzer Ueberleguna sagte der Senator: »Der Unterschied ist Einsach der: Der Bauer ißt, was er nicht veriausen kann, der Herr Bauer verlaust, was er nicht essen lann.« W schlecht angekommen Miiller leidet an Rheumatisnius und geht zum Arzt. Da er das Ho norar ersparen will, trachtet sein schlauer Sinn, die Konsulation um sonst zu bekommen und daher sagte er: »den Doktor, mein Nachbar, der Schneider Leib, leidet an Rheunratis mus. Der rechte Arm und das rechte Bein schmerzt ihn, so daß er nicht schlafen kann. Ich habe ihm gesagt, ich werde bei Ihnen ansrageu, was er thun soll, bis ei ihm möglich sein wird, selber zu iommen.« —- Der kluge Arzt durchschaut sosort den Betrüger, und darum beschließt er, ihm eine Leltion zu ern-eilen .Ja, mein Lieder«, sagt er, »das ist eine schwere Sache. wenn Anna-d Bein gleichzeitig schmerzen, da ist gewiss ein Schott-Fusale An ge———« « ilger rumel«, f- t Miillerz »ein Schlagansalll den«-Dosten ich bitte, retten Sie Frau Martha’- Glück-tag. Geschichte ans der Gauner-Praxis Von Erich Batzen Frau Martha war eine arme Man telniihertn, »die weit draußen im äußersten Norden der großen Welt stadt in einem engen Stitbchen vier Treppen hoch vom frühen Morgen bis in den späten Abend hinein zu sitzen pflegte, um sich schlecht und recht von ihrer blinde Arbeit zu nähren. Kaum nahm sie sich Zeit, auf wenige Minuten aus dem Stiibchen auf die Straße zu fchliipfen, um sich das Nothwendigste fiir den Lebensunter halt zu besorgen, und beinahe lebte das arme Weib, das nacheinander den Gatten und ihr einziges Kind be graben hatte und allein im Leben da stand, von nichts anderem, als von kKaffee und Brod. . Nur an jedem Dienstag machte sie Iden weiten Weg von ihrer Wohnung nach dem im Zentrum gelegenen Ge schäft, siir das sie thätig war, um die Arbeit abzuliefern. Es mochte kom men, was da wollte, sie lieferte nur » immer am Dienstag ab, weil sie diesen LTag als ihren Glückstag erprobt ;hatte. Wenn am Mittwoch noch so eilige Arbeit abzuliefern gewesen wäre, sie hätte den Weg nicht unter - nommen, weil sie am Mittwoch einmal den ganzen Arbeitslohn verloren hatte. Am Donnerstag abet hatte ;man einmal die ganze Arbeit im Ge ! schäst als unbrauchbar zurückgewiesen, jam Freitag war ihr Mann und ihr zKind gestorben und der Sonnabend war schon in der Schule immer ihr sunglückstag gewesen. Das hatte- Frau IMartha alles erprobt, und in dem sGeschäft, für das sie seit vielen Jah ;ren arbeitete, nahm man auf diese Eigenthümlichteit der fleißigen Frau wohl Rücksicht I So war sie auch am heutigen Dien stag wieder abliefern gekommen und der Glückstag hatte sich an ihr wieder )bewährt, die ganze Arbeit wurde ihr abgenommen, obwohl, wie sie bei sich sehr gut wußte, der eine Mantel gar nicht ordentlich genaht gewesen. Mit Freude hatte sie das Arbeitsgeld — 12Mart, vier harte Thaler —einge-: steckt. Als sie aus dem Geschäft her saustrai. zählte sie vor der Tbür noch feinmal die vier Thaler in ihr Portr .monnaie, steckte dieses in die Tasche, l hielt die Hand darauf und ging ihres Weges. Als sie etwa dreißig Schritte ge gangen war, sah sie nicht unweit vor sich an der Laterne ein elegantes ’Portemonnaie liegen. Es war wirt Mich heute ihr Glückstag. Sie eilte » auf den Fund zu, aber indem sie da nach griff, packte auch schon eine an dere Frau, die auf den Fund von der Ianderen Seite zugelaufen kam, das Portemonnaie, sodaß es beide Frauen zu gleicher Zeit festhielten »Na, das haben wir wohl beide zusammen gefunden, " sagt die andere zur Frau Mattha, »lassen Sie einmal sehen, was darin ist!« ' Frau Martha läßt den Fund fah ren, die andere öffnet das Portemon naie und sagt: »Vie: Goldstücke und Eetwas Kleingeldl Achtzig Märtert das giebt 8 Mart Finderlohn, stommt auf jede von uns 4Mart!« ; Eben will Frau Martha hierauf )antworten, als eine elegante Dame auf die beiden Frauen zugerauscht kommt und eiligst die Worte an die i Beiden richtet: Waben Sie mein Por temonnaie gefunden? Ja. ja, Sie ha ’ben es ja in der Handl« i »Ja das bringen wir auf die Po lizei!« meinte die andere Finderin, »oder Sie müssen uns sagen lonnen wieviel Geld darin wart« . »Vie: 20-Martstiicle und eine Mart Kleingele« sagte die· Klegantc « »Dumm, Das sitorremonnaie ge hört Ihnen! Da bekommen wir aber FinderlohnL Jch und die Frau hier haben rs zu gleicher Zeit gefunden!'« »Hier haben Sie eins von den vier Goldftiicken!« sagt die Elenante und giebt ein Zwanzigmarkftiiat der refoi luten Frau. »Na, das ist wirklich nobel!« meint diefe und fiigt hinzu, als die elegante Dame wieder weg ift, »davon müßte ich eigentlich mehr abkriegen, als die Hälfte, denn Sie hätten iich wohl mit ’n«em tleinen Trinkgeld absprifen las sen. Können Sie das Zwanzigmark ftiick wechseln?« eFrau Martha nahm gliidftrahlend ihr Vortemonnaie heraus und sagte: »Ich habe vier Thaler!« »Na, die zwei Mark mehr tönnen Sie mir fchon geben; ich habe keinen Pfennig Geld in der Tasche und hin eine ganz arme Frau, die drei kleine Kinder und einen kranken Mann zu ernähren hat. Schließlich haben Sie doch fiir Ihre Arbeit, die Sie mit dem Finden hatten, auch mit acht Mark ge nug.« . Frau Martha wußte gar nicht, wie ihr gefchah: im erften Augenblick wollte fie der armen Mitfinderin das Goldstück allein überlassen, dann aber entnahm sie dem Portemonnaie die l vier Thaler und-gab diefe der anderen j fiir das Goldftii , worauf die resolute iFrau rnit einem »Dann auch fchönt« leert-hinan ! Das war ein Glückötag heute! So dachte Frau Martha bei sich, die acht Mart waren ihr wie vorn himmel be fcherti Was· linnte man damit wohl anfangens Halt! Frau Martha hatte einen gu ten Gedanken. Schon let-Be Kette sie sich gewünscht, die beiden rii r ihrer Lieben mit grilnzen zu chmilcken. Niemals hatte ihr Oe tir solche Mann-anders reichen wollen. Jest konnte sie ei wahr machen, nnd da es noch nicht spät war, tonnste He heute noch zum Kirchhof hinan a ren. Sie ging in das nächste lumenge schäft; dort gab es freilich nur Kränze für drei Mart das Stück, aber da das Frau Martda zu theuer war, ließ sie sich zwei Kränze zu zwei Mart das. Stück binden. »Sie solle nur etwasl warten,« sagte der Inhaber des La-( dens. Frau Martha legte das Zwanzig martstück inzwischen auf die Ladenta fel und fehle sich nieder," um zu war ten, bis die Kränze fertig wären. Da bei sann sie darüber nach, was für ein herrlicher Glückötag doch heute für sie sei. Während sie noch darüber nach dachte, sah sie gar nicht« wie der La deninhaber das Goldstück genau von. allen Seiten betrachtete, hierauf Frau ? Martha ansah und dann dem Laden tnädchen, das mit dem Binden der Kränze beschäftigt war, ein paar Worte zuflüsterte, worauf dieses ei ligst von hinten das Geschäft verließ. Und Frau Mariha war eben dabei, darüber nachzudenken, was sie sich uoch für die übrigen vier Mark lei sten würde, als plötzlich mit dem La denmädchen zusammen ein Schutz mann in den Laden trat und der La deninhaber zu jenem sagte: »Das ist die Frau hier! Dies falsche Zwanzig martstück wollte sie bei mir anbrin gen!« Wie aus den Wollen gefallen war Frau Martha, aber es half der armen Frau nichts-, sie mußte mit dem Schutzmanm der das falsche Zwan zigmartstück an sich nahm, zur Polizei , gehen Ja die Erde wollte sie vor Scham sinken, als sie ging; wie sie meinte, blieben alle Leute auf der Straße ste hen und guckten ihr nach. und es war ihr eine ordentliche Erlösung, als sie in das haus, wo das Polizeibureau sich befand, eingetreten war· Dort erzählte sie dann, wie sie zu dem Zwanzigmarkftiick gekommen fei, und da der sie verhörende Beamte so fort einsah, daf; diese einfache Frau keine Verbrecherin sein konnte, tele phonirte er an die Firma, fiir welche Frau Martha arbeitete, die dann auch sofort die Angaben der Armen bestä tigte. Nun fuhr sofort mit Frau Martha ein Kriminalbearnter nach dem Polizeipräsidium —- als sie in sder Droschte neben dem Beamten faß, idachte sie, daß der Glückstag für sie - nicht ganz feine Geltung verloren : hatte, denn noch nie vordern war sie in keiner Droschke gefahren — und auf dem Polizeipräsidium wurde ihr das Verbrecheralbum vorgelegt. ; Dort erkannte sie denn auch wirk Jlich unter einer Bande don Falsch iniinzern die Elegante und die Refo jlute, die beide schon schwere Strafen lbinter sich hatten wegen Verausga bung falschen Geldes. das andere Mitglieder der Bande angefertigt hat ten Dann wurde Frau Martha entlas fen; ordentlich froh war sie, als sie sich wieder frei auf der Straße befand Dann machte sie sich auf, um noch ein mal zu ihrem Arbeitgeber zu gehen, wo sie sich zehn Mark Vorschuß geben ließ, die dann in den nächsten Wochen »der armen Frau in kleinen Betragen abgezogen wurden Die des-us eines Schatz-b Aus London wird geschrieben: Die Entdeckung eines herrenlosen Schanes beim Niederreißen eines Gebäudes in der hochstraße von Kensington sin London hat zur Untersuchung beeilen ftiinde durch den —- Leichenbefchauer geführt, der als Coroner die KroneL vertritt. Das Gebäude nut deni Grundstück gehört dem Richter Phillis more, der aber teine Ansprüche aus den Schatz hat. Der gehört der Krone, deren Rechte der amtliche Leichenbe schauer zu wahren hat« Die Umstände des Fundes sind sehr eigenthiimlich. Der Kärrner Maysew sollte denSchutt vom Abbruch des alten Gebäudes satt schassen und entdeckte aus seinerSchau sel einige blanke Münzen, die er siir »werthlos hielt und beim Ausleeren des Kartens seinem Obcnann zeigte. Auch dieser ertannte den Werth der Gold stücke nicht und rieth seinem Können für sein Mädchen ein halsband dar ’aus machen zu lassen. Der Körrner i nahm eine Handvoll der in Menge aus idem Schutt herausrollenden Münzen Iund wars sie unter die in der Nähe spielenden Kinder, die sich urn die blanten Stücke stritten. Einige nahm er mit sich nach hause. Erst ein Gold schrnied, dem einer der Nachbarn ei nige der herumliegenden Münsen vor wies, ertannte deren Werth und iauste sie natürlich unter dem Goldwerth. Es waren sogenannte Spatenguineen aus der Zeit des Königs Georg lll. Ein Wirth hatte ebenfalls einige dieser sel tenen Goldstücke gegen ein Glas Bier eingetauscht. Als die Polizei von dem Fund hör te, hatten viele Goldstücke bereits Ei genthümer in der Ferne gesunden. Noch etwa 60 Stück konnten aufgetrie ben werden, darunter aber nur noch 23 sog. Spatenguineenx der Rest be stand aus halben und Drittelöguineem einer Doppelguinea aus dein Jahre 1775 und einer Guinea aus dem Jahr 1759 mit dein Raps Georgi Il. Die Spatenguinea hat einen gewissen ge schichtliche-r Wettb, insosern es die le te in Großbrittannien get-ragte b miinzk ist, die in dem königlichen Wap speuschnd vie französischen Lilien stinkt »Seit der Schlacht von Crecn sahen sich die Könige von Großbritannien als Herrscher von Frankreich an. So weit sich ermitteln ließ, befanden sich die Münzen, unter denen nur wenige Silbermünzen waren, in einem alten, beerosteten Theetops, der beim Schau ffeln des Schuttes zertrümmert wurde. Sammler geben für eine Goldguinea bis 30 Schillinge. Der Geldwerth ist nur 21 Schillingr. set-meistens des Nebel- durch Elettlzitäh Die bekannte Eigenschaft hochge fpannter eleltrifcher Ströme oder auch nur eleltrifcher Felder-, in denen allerdings immer eine gewisse Strö mung herrscht, Staub und Nebel aus der Luft abzuschneiden, ist schon des Oefteren auf ihre praktische Verwend barteit geprüft worden. Man lann 3.B. Tabairauch sehr schnell aus der Luft entfernen, indem man die Fun ten einer Jndultionsmaschine durch sie schlagen läßt. Seit Jahren ist der hervorragende englische Chemiler Sir Oliver Lodge mit Versuchen im gro ßen Maßstab beschäftigt, um die ge nannte Ei nfchaft für die Bekämpf ung des edels, der seinem Lande jährlich viele Millionen an Zeitverlust und Unfällen kostet, nußbar zu ma chen. Lodge ließ während eines dich ten Nebels in Liverpool auf einem hoben Mast Funken einer großen Wimshurst’schen Jnfluenzmaschine überschlagen und zerftreute den Nebel in sehr kurzer Zeit innerhalb eines Umkreifes von 50 Metern. Die Ver suche sollen ietzt in London wiederholt werden und würden im Falle ihres Gelingens —- in Frage lommen na türlich in erster Linie die Kosten — fowodl für den Straßenverlehr in England, als auch für die Schiffahrt auf dem Kanal von größter Bedeu tung werden. -——.—0-.-—— Diener-sucht tu Wohnhäuserm Fräulein Baden-Powell, dieSchwe ster des Helden von Mafeting, beschäf tigt sich mit Bühnenzucht und hat den Nachweis geführt, daß man Bienen ganz gut in einem Wohnhaus halten kann, und zwar nicht etwa in irgend einem hinterzimmer, sondern in einem Wobnzimmer. Jene Dame hält sich einen Bienenstock in der fiir gewöhn lichen Aufenthalt bestimmten Stube wie andere Frauen eine Kahe oder ei nen Kanarienvogei. Sie hat sich aller dings ein Gehäuse von besonderer Art erdacht, im Uebrigen bekümmert sie sich aber um die kleinen Wesen während des Sommers sehr wenig. Jm Win ter wird ihnen besonderes Futter ber abreicht. Durch eine kleine Oeffnung in der Mauer finden die Bienen einen Ausweg in’s Freie, um Honig zu sam- » meln, fliegen aber nach der Beobach-» tung ihrer Herrin niemals sehr weit; vom Hause fort. Jm letzten Jahre ha- J ben diese sonderbaren Hausgenossen? der Besitzerin etwa 60 Pfund Honigi gen-fett Daß dies Beispiel vier Nach-( ahmung finden wird, möchten wir. trotzdem bezweifeln. s criainelles Hittgesuch an den Kaiser um Ausnahme in dies deutsche Marine wird in den »K. N. N.'« mitgetheilt. Das Schreiben ist an » den Kaiser gerichtet und lautet: »Ge- . ehrter Herr! Jch erlaube es mir, ih nen anzureden, ich wollte gerne bei die Marinr. ich bin zwars erst 16J alt. Sie sind aber der Herr über die Max » rine und so können Sie mich ja ein- s führen in die Mariae. Jch war Sonn-— z abend den 25. M· nach X. bekam aber » keinen Meldeschein. Einen Vater hab ich nicht meine Mutter is in Kiel ichi bin beim Bauern. Jch verspreche Ih- s nen, ein tüchtiger Matrose zu werden« ; Ich bitte Sie nochmals, schicken Sie; mir so bald als möglich auf ein. Bitte I tun sie das. Dies schreibt Karl Fr. : Meine Adresse heißt an Karl Fr. bei L herrn h. in Y. Ich bitte nochmals schreiben Sie mir Bescheid, sonst mag ich nicht mehr leben Bitte Bitte. An Seiner Maiestiit Kaiser Wilhelm den ’ Zweiten. Berlin, Schloß.« —- An sol- s chen Schreiben sind zwar die Perso nalakten der Marinebehörden nicht . gerade arm, aber das vorstehende be- « ansprucht doch wegen seiner urwiichsi- « gen Naioitiit einen besonderen Rang. Wie uns mitgetheilt wird, war es »ujnter allen das schönste dieses Jah- « re «. I -q--—— Der Samt-hieb Ein lustiges Gefchichtchen hat sich jüngft in Hamburg ereignet. Trai da ein junger Mann in einen Schuh waarenladen und ließ sich einige » Paar Stiefel zur Anprobe verlegen. Nachdem er ein Paar angezogen hat te, ging er im Laden auf und ad, um zu leben, ob die Stiefel vollen. Plöy- » lich riß der Mann die Ladenthiir auf und lief davon. Der Schuhhändler ; und fein Kommis verfolgten ihn. - Der Dieb war noch nicht weit gekom- I men, als fich von einem der neuen Stiefel die Sohle vollständig ablöfte. J Kanns hatte das der Kaufmann de merlt, als er feinen Kommis rief und mit diesem vom Schauplatz der wil den Jagd schleunigst verschwand. Der Diel- haiie jedoch das Unglück, einem Schismann in die liebevoll gesffnes ten rme zu laufen. Die Polizeibe hörden mähen fich nun ab, den Schuh höndler ausfindig zu machen. Der Schuhhändler ift aber ein weifer Mann und hält sich im hintern-rund Au der Dieb ist schweigsam und wei gerkhstckn wohl kaum aus Dankbarkeit gegen seinen «Lieseranten«, dessen Adresse anzugeben. W Wahres senkt-them here Benedikt kommt mit Frau und vier Kindern in ein Garten-Neuau rant. Er bestellt zwei große Glaser Bier und dazu vier kleinere leereTrink gläser siir die Kinder-, ferner ein paar Regensburger Würfte. Dazu verlangt er Essig und Oel und Mostrieh ferner sechs Teller und ebensoviel Bestecke. Acht harte Eier hat die Frau mitge bracht. Und nun wird das Abend brot unter die sechs Personen um ständlich vertheilt, wobei der Kellner wiederholt gerufen wird, denn ern mal fehlt Salz, dann eine Serviette u. s. w. Der Wirth, der das Gebah ten mit mißgünstigen Blicken betrach tet, geht ohne Gruß an dem von sechs Stühlen umstellten Tisch vorüber. herr Benedikt stellt ihn: »Nu, was ist’s, Herr Wirth, heut’ ta’ Milliar tonzert? . . .« Ost-hatte Korrektur. Gast tan dem Käse einige Maden bemerkend): »He, Kellnerl st denn das auf der Speiselarte ein ruckfeh ler? hier steht belegtes Brödchen, und clSpie’bringen mir ein belebtes Brödi n.« Erkannt »Du, Mard, was sagst Du dazu — unsere Primadonna will den Kritiier Närgler, der sie im letzten Winter so arg verrissen hat, heirathen! Was sagst Du dazu?« »Rache ist siisz!« Anschlag an einer Blatatsiiulr. »Liebe Amal?e, tehre zurück! Das Rad, auf welchem Du gesiohen bis und das ich Dir zum Geburtscux schenkte, habe ich aus Abzahlung ge kauft. Da ich die Roten nicht head len kann, will der Vertäufer Dich wegen Betrags belangen.« i Ein ihr-binn. I Junger Ehemannt »Meinst Du inicht auch, liebe Frau, daß die Gar dinen durch starkes Rauchen leiden?« Frau: »Du bist doch der beste, som samste Mann von der Welt; natiirlkh leiden sie darunter.« ’ Mann: »Dann nimm sie abl« Wirklich. Er: »Jn meinen Armen sollst Du selig werden!« Sie: ,,Also ein »armseligeg« Ver gniigen.'« Die »meine-m seen-» Provinziale fvor dem Berliner sStillosse): »Als-) hier residirt der Kni er.« Berliner: »O ja, das ist hier auch schon vorgekommen." Gatgensrist. Staatsanwalt: »Also, in einst Stunde sindet Jhre hinrichtung statt Bereiten Sie sich aus den schweres Gang vor·« Delinauent: »Ach, kann es nicht bis morgen bleiben? Jch habe heute so fürchterliche Ropsschmerzen.« —-.-....-..»..... Deren-misch. Mann (miszmuthig): »Nun hast Do doch den Hut zu 30 Mark genommenj der zu 20 war ja bedeutend hübscher! Frau: »Beruhige Dich, Männchen, den habe ich ja auch genommen!« Gewissenhaft »Was sehe ich? Du triulst ja das Bier aus Strohhalmen?« »Ja, ich habe meiner z can schwören müssen, daß ich kein las mehr an den Mund sehen werde.« Berliner nnd Vnrinzialr. Berliner-: »Ja, Berlin isi ietzt Zwei millionenstadt, und sicherlich werden wir Berliner uns auch bis zur dritten Million vermehren.« Provinziale: »L·cißt sich nichts gegen das Uebel thun?« Die innse Dunst-u Gatte lin der Küche zuschauend): »Das scheint wohl eine Manonnaise zu werden, Liebste?« Frau lbanqei: »Gott geb’s!'« Ein Feinschmecken Dame: »Ach, wie entzückend . .. die Forellen in der klaren Fluth...« Herr: »Ja, nun denlen Sie sich mal eist die Dinger in schöner, gelber Buttei!" Beobac. hausiiern »Mein Phylax ist ein sonderbaies Thier, der lann keine Kaye sehen, gleich ist et dahinter her und beißt sie todt!« ’ Student: »Na, da heyen Sie des bund doch hinter meinen Kateri« Unter Uns. Kommerzienrath (u seinen Gli sten): »Alle nicht wa r, meine « ten, was ich Jlinen soeben mitget ilt habe, bleibt hoffentlich unter uns Mil lioniiten!« Nicht un seiest-ins. Meta: »Aber, Eili, Dein Bräuti gam stotiett ja!« " Eili: »Das inacht doch nichts! Ali mein Mann wird ei ohnehin nicht viel zu sagen nahm« um sssqsetiieåioixdltitsr. ie eto izietx » ei, wackeln S doch nicht iminee von einer-Seite aii die anderei »Sie brauchen ei d · l ggiDzaumzeiM:« dasi Sie CAN -