Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, June 09, 1905, Sweiter Theil., Image 16

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    « RessvTaÆchblätter.
Wisse Nitsch auf dem Wege nach
Minsati. — Der tu endhafte
Isaker. —- Frau Wels
Reife-Wiss
S - Mkster Mtsri
(Bei Weitr.)
Rachfocgend übergeb Jch dem Tele
svöfFOperator for Kollektfchen am
untere End die folgende Blätter aus
Meint Reise-Taqebuch:
am Tag gemacht.
Verlor-Car.
Die Atti führt
die Reifekaß. weil
dei Geld bei ihr
siifek is. Wo sie
des Geld ver
steckeli hat, des
weiß Jch selber
nir. Jch weeß
blos, daß sie je
desmal, wann
Ich Mir e grö
ßere Bill- vun ihr
gewwe laß, an en
Platz kiteiekn
muß, wo sie al
leenig is. un wo
sie vun Niemand
gewafcht wem
kann.
Die Fahrt
uff’mTriihn hier
her hawwe Wir
Of course in einer
Es war e sehr feiner Tfchentelman
in der Cag wo mit Meine Weibsleit
fich in e Gespräch vermittelt hol. Er
hot sich nit helfe könne. Die Maud
hot fo unverschämt mit ihm geflörtet
un GugwAage an ihn higemacht, daß
et gar nit annerfcht hot thun könne,
wie anzsebandlr.
Es war e Amörilan. Mister Edi
ter, vor dem Mann hen Jch werllichi
Respekt gekriegt. So was oun unver
fchamten Lüge, wie er gethan hat, des
hell Jch in Meim Lebe noch nit gesehe. f
Jch und der Knöbelfepp Wir fein in s
vie Schknoling-Car, wo Wir e Battel
nun ready gemixte Eocktailå in demJ
EistoasserCooler uff Eis gebatt how- !
we. Mer harowe e Gäm Pinatel ge- ’
spielt un Siggarn gefchmott, un als
emol e Corttailche genomme.
Der feine Tfchentelmän is aach ges
timme. So wag vun eme HornJvo
sich der jedesmal oun dem Cocktail ei
gefchentt bot, des war werth ze sehe.
Un mit’m Schmole alleenig war er nit
zefriede. Er hol aach noch e Primche
Kautabal im Mund gehatt, während
daß er Siggar gefchmott bot.
Eh daß er wieder in die Pathe-Cur
zu die Lädies is, da bot er Lemonpiel
un Gewürznelle, wo er in der Weste
tafch gehatt hol, gegesse.
Un dann hot der Kerl die Frechheit,
wie Jch aus meim Handfätchel e neie
Dattel geholt den (de größte Theil vun
der alte Battel hot ja der feine Yantie
Wttunte gehott) hotder Kerl die
Frechheit, in Mei Pressenz ze sage, es
wsr sehr verderblich for en Mann, die
Dattel se bitte un er thät de Stoff nie
tstfchr.
Un wie Jch ihn gefragt heu, ob ex
nit Siggar mit uns fchmote wollt, da
er dillärt, er hätt in feim anze
noch nie Tobaceo in einiger Form
Da druff hi war’n die Lädies of
course ganz verrückt uff den Kerl un
he- en förmlich mit Befchlag belegH
Mit bot die Frechheit vun dem feiner»
Liege-ei förmlich de ermes- sprichtng
R fein wieder in die Schmäling-Car f
Ædellwpun mer hatvwe bis die :
halt get-ern is, einstweile e Pi
mälche gespielt Mit hawwe de;
dahinter ornlich tippe müsse, funfcht ;
hätt er's Kartefpiele gar nit erlaubt.) s
TM hen Mir vorher vun der Altij
Oed getve losse, for welchen Zweck j
die Atti of course wieder for e Paar»
Quäl-We hot titeiern müsse.
Ratte hen Ich gefragt, ob er e
Gusche mit spiele wollt, awwer der hol
Mart (in Prefenz oun die Lädies of
com-sey daß et niemals e start tötfche
Wäl. 1
Well, Ich un de: Kasuisepp heuj
Uns ganz gut nun-erhalte in der .
Schmoking- -.Car i
Der Yänlie is emol gelimme, hol
sich e ornliches Horn voll aus der kalte
Battel geholt hot schnell Lemonpiel
nnd Gewötznelke verbisse un hot dann i
gesagt, ee thät wieder zu die Lädies
gehn (
Er is awwer nit lang geblitvwe, son
neen bald zerück gelimme un hot dann "
vorgeschlage, Wir sollte e Poletche ’
spiele.
»Ich hen gedenkt, Sie tötfche nie kee
Ratte?« hen Jch gesagt
Da bot et gelacht un hot gesagt, met
ais-ißt doch die Lädies e Bißle Täffy
gewe, des thät doch so e schlauer alter
bund wie Jch grad so gut wisse, wie
er.
Dann hawwe Wie e Poletche ge
i. Der Yänlie hot sich, eh daß
ie agefcmge hawwe, vun Mit zehn
Wes in Tfchänsch gen-we lasse- weil
et sei kleines Geld bei sich gehott hot.
Des heißt, des war strahi. Er hol
sit e Donners-Domit- Bill gezeigt un
spt Mr gesagt, des wär des Kleinste,
M G- kek sich hei.
W e unverschämtes Glilck hol
M Kerl gehalt. Es bot nit lang ge
M da war et tadead im Give
-;«, Weins-« der tät-u bot grad ge
"W«— itet itsme mk en
j-. Etwa-spat ertheig nimm
’ « NR »Ur
Max
—
Er is awwer ritt wieder seitens-ie
Well, Wir war'n ganz stob, der Kerl
hätt Uns ja doch blos mehr vuu Un
serm Geld abgenumme. Wir hawwe
of course gedenkt, er wär vorn bei die
Weidsleit «
Wie Jch wieder vor in die Charlot
Car timm, da mache die,Altie un die
Maud förchterlich vorwutfsvolle Ge
sichter un der Maud ihr Johnnyche
segt: «O’Pa biid män —- O’Pa hun
net Dollars loft —- Säm OWa.«
»Was is des for Nonsens?« stagJch.
Jetzt hot es sich eraus gestellt, was
der Yäntie for e Gauner war. Er bot
os course gewatscht gehatt, daß die Atti
des Geld bei sich bot.
Wie er bei Uns hinne war un dann
wieder zu die Lädies is, hot er der Atti
verzählt, Jch hätt ihn geschickt, Mir
hunnert Dollars ze hole, weil Jch mit
fremde Leit Poler gespielt un Alles
verloru hätt. Er hot gesagt, er wollt
Mir nit blos Geld bringe, sonnern
er wollt ernstlich mit Mir rede, daß
Jch des schreckliche Laster des Gam
belns uffgewe soll, un er wollt üw
wer Mich watsche un Mit weitere
Temptäschens fern halte.
Jch hen of- course die Alti usfgetlärt,
daß sie sich hot beschwindle losse un
daß Wir hunnert Dollars aus sein.
CDaß Jch dem Kerl zehn Dollars ge
pumpt un noch siwwenedreßig Dollars
an ihn oerlorn den, des hen Jch der
Alti of course nit gesagt.)
Jch hen ja os course noch e beimliche
Privattaß bei Mir, wo die Alti vix
dervo weeß. Sie wern Mich doch nit
for so dumm halte, Mister Editer?
Die Maud is in Ohnmacht gefalle,
wie sie gehört bot, daß der Kerl e
Schwindler war.
Sie bot nämlich in der Zeit, wo die
Alti riteiert war, sor de bunnert Dol
lers raus ze kriege, sich schnell heimlich
mit dem Kerl verlobt un ihm en pracht
volle Deimondrina geschenkt.
Jch hen Mich gefreut drüwwer, daß
die Weibsleit mit ihr«’m tugendhaste
Temperenzlet so ereigesalle sein.
Was Mich geärgert hot, des is, daß
der Kerl in der Geschwindigkeit eh daß
er vum Trähn getschurnpt ig, aach noch
die Battel stibitzt hot. «
Nertens mehr
Jn Sahst
Bei Weier
John Nitsch Esa.
Es reicht noch !
Wir lesen inPros. Dr. O. N. Witts
»Prometheus«: Wie man weiß, rech
net man mit einer Erschöpfung der
Kohlengruben der Erde in absehbarer
Zeit, was gleichbedeutend sein würde
mit dem Ende des Zeitalters des
Dampses. Daß damit zugleich die
Hauptgrundlage unserer heutigen Jn
dustrie fallen wurde, braucht wohl
Æt weiter auseinandergesth zu
rden. Es ist daher verständlich,
daß man bestrebt ist« sich zu bergen-is
sern, wie groß eigentlich das Vermö
gen an «schwarzen Diamanten« ist,
das man zu verzehren hat, und daß
man gewissermaßen den Bestand aus
nimmt. Aus diesem Grunde und we
gen der Befürchtung der schnell zu
nehmende Ausbau der Kohlenselder
könne zu einem baldigen Ausbruch
der Kohlenschäse führen, wurde, wie
die »Marine - Rundschau« mittheilt,
im vorigen Jahre in England dieEin
setung eines Untersuchungsausschusseg
veranlaßt. Dieser hat jeht seinen Be
richt verössentlicht. Nach ihm enthal
ten die bereits untersuchten und ab
bausiihigen Kohlenselder — Felder
bis zur Tiefe von 4000 und von einer
Mindestdicle von 1 Fuß-WANT
688,167 Tonnen Kohle. Der Bestand
in größeren Tiefen als 4000Fuß be
läust sich aus 52,394.339,890 Ton
nen. Dabei beträgt die jährliche Aus
beute fett etwa 230 Millionen Ton
nen. Diese hat in den lehten Jahren
um 21X2 v. H. zugenommen, während
in der Auzsuhr eine Zunahme von
its-g v. h. zu verzeichnen ist. Sollten
die obigen Zahlen den thatsiichlichen
Bestand richtig angeben-— an diesem
Mindestbestand ist wohl nicht zu zwei
seln —, so wäre England bei der schi
iiihrlichen Ausbeute noch ein
tnapoeg Jahrtausend lang in der
glücklichen Lage. sür sich und seine
ausländischen Kunden den so liber
.aus wichtigen Brennstoss zu liefern.
Ihilosophte einer dies-losem
Die Hoffnung des Arztes kurirt sel- i
ten den Patienten --— Die Kunst mo
derner Unterhaltung besteht darin un- »
angenehme Dinge in verbindlicherj
Form zu sagen ——— Ein »:rocteners
Sonntag« wird nicht durch Regen
mangel verursacht- —— Zweifellos eri-;
stirt irgendwo eine Frau, die von 865
jährlich ibreGarderobe bestreiten kann;
die Schwierigkeit ist nur die daß sie
nicht geneigt ist ihre Fähigkeiten prak
tisch zu verwerthern -—— Die Kunst ist
lang, das Leben ist kurz; meist sind
auch die Künstler kurz, —- an Geld
nämlich. —- Geld ist rein oder schmu
tzig, je nach dein Gebrauch, der davon
gemacht wird.
Seine Sei-li.
»Dieser Mann,« rühmte der
Freund, «ist als armer Mann in die»
Bahn der Politik eingetreten und hat
He als armer Mann wieder perlassenk
»He-if meinte der Senats-r Sor
nin, »das Gewiss was ich dazu
gen kann, ist: Da muß er sich einers
t
s
f
Lßrasharen Nachlässigkeit sehnle ge
" Selbstsuokrsøevauna
Slizze von Miriam Bin
Runhaiu s
Wir hatten uns gezankt. G war
weder der erfte noch derlehte Zwist in
unserer Zungen Ehe. Aber diesmal
war der Streit besonders heftig ge
wesen und bittere Worte waren hin
und her geflogen.
Weißt Du was Ada,« rief Karl
zitternd vor Zorn . «ich halt’s nicht
mehr aus mit Dir. Es muß ein Ende
nehmen zwischen uns; ich habe ja teine
Freude mehr am Dasein. Wenn das
fo weitergeht, nehtn’ ich mit noch das
Leben!«
»Man zu!« erwiderte ich spöttifeh,
denn ich hielt es natürlich fiir eine
leere Drohung
Er ging. Krachend fiel die Thitr
hinter ihm ins Schloß. Jch streckte
mich graziös auf dem Sapha aus« und
wartete auf feine Rückkehr. Denn er
war gutmüthig und versöhnlich und
war ftets der Erste, der wieder nach
gab.
Minute um Minute verrann und
er blieb fort.
Jetzt packte mich die Angst. Wenn
er nun doch im Ernfte gesprochen
hätte? Wenn er sich eine Kugel durch
den Kopf jagte?
Jch lief in’S Schlafzimmer und riß
die KommodewSchublade auf. Nein.
Gott fei Dant, da war noch der»Re
volver am gewohnten Platz!
Aber die Furcht trieb mich weiter.
Ich eilte in’ö Speifezimmer an’s Biss
fet, riß Tischtücher und Serdietten her
aus in meinem Ungeftüm und hielt
endlich zitternd vor Aufregung das
lange schwarze Etui in meinem Hän
den. Das blitzende Tranchir- Messer
lag friedlich darin, alfa kanns er fich
aus nicht den Hals abgefchnitten hu
ben. .
Ich fina an, erleichtert auszuruh
men und fah mich suchend um. Zwi
schen Eßziinmer und Küche ist eine
Thür mit milchweißen Glasfcheibem
und plötzlich bemerkte ich wie der
Schatten meines Mannes sich im Nes
benraum hin und her bewegte. Jch
konnte seinen Umriß deutlich sehen.
doch die undurchsichtigen Scheiben lies
ßen mich nicht erkennen. was er trieb.
Das war doch komisch. Was konnte
er nur in der Küche suchen?
Ein eisiger Schreck fuhr mir in die
Glieder. »Die WafchssLeine natürlich!
Die Waschieine, um sich auszuhängen!«
fuhr es mir blitzschnell durch den
Sinn.
Die Glieder fchwanlien mir fo, daß
ich mich an der Tifchtante festhalten
mußte
Und jetzt sah ich wie sein Schatten
aus die Knie fiel, ——- wahrscheinlich
um ein letztes Gebet zu sprechen, ehe
es zu Ende ging.
»Karl!« schrie ich gellend in meiner
Verzweiflung und stürzte in dir
Küche.
« Dort lag allerdings mein Mann
aus den Knien, aber ganz anders als
ich es mir dargestellt hatte.
Mit ftilldergniigtern Gesicht kniete
er vor dem geöffneten EisschranL Jn
der einen Hand hielt er die Seni-Dase
und in der andern ein Franksurter
Würsichen, in welches er eben herzhast
beißen wollte.
«Karl, lieber Karl, Du wolltest
Dich doch umbringen!« schluchzte ich
laut.
«J bewahre, Ada«, beruhigte er
mich zärtlich, und ich sah, daß sein
Zorn längst verraucht war, »siehst Du
ich fühlte mich plötzlich fd hungrig,
und da fielen mir die übriggebliebe
nen Würftchen ein. Die wollte ich mir
eben zu Gemüthe führen. Sie sind
famos. Komm, beiß an, Kind«
Na, ums Essen war rnir natürlich
nicht zu Muthe, aber ich fiel ihm um
den hats unter Lachen und Weinen,
und er hat mir meine Lauan gern
verziehen. -
ch habe mich seitdem auch bedeu
ten gebessert, obgleich ich zugeben
muß, daß es doch noch ab und zu ei
nen Wortwechfel zwischen uns giebt.
Wenn es aber ’rnal droht ernstlich
tret werden« brauche«ich nur fcherzend
n Finger zu erheben und meinen
Mann an feinen Selbsimord-Bersuch
zu erinnern. Dann deuten wir an
die senfbeftrichenen Wiirsichem -"—- wir
müssen Beide herzlich darüber lachen,
und der Friede ist wieder hergesteilt.
keuschen als »He-Minimum
Zur Ausspürung von Verbrechern
bedient sich die Polizei in verschiedenen
Ländern neuerdings wieder der Blut
h-mde, und sie hat mit der merkwür
digen Fähigleii dieser Thiere, eine
Spur zu verfolgen, schon gute Erfolge
erzielt. Indessen gibt es in Indien
noch heute berufsmäßige Aufspiirer
von Berdrechern, die die Hilfe eines
solchen hundes verächtlich zurückwei
sen würden. weil sie selbst eine Schärfe
der Sinn-e und Genaui teil der Be
obachtung auch der klein en Umstände
haben, die sie diesen Thieren über
Legen machen. .
So wird in einem Bericht der Be
hörden anerkannt, dass durch die Pug
gii aus Soind die Verbrechen im Be
zirk Jhirt a nein-wen ben. Die
Verbrecher ha n eine a rgliiubische
Furcht vor idem-. seitdem sie oor
zwanzig Jahren ein aus Karachi ge
»folzlenes Kameel in Sedman aus
? piirieru Beide Orte lie en 150 en -
flische Meilen von einen t ent errä.
»und das Land iß zum Theil MI,
i
i
i
!
Die Diebe wußten, ehe e nach Seb
wan kamen, das sie ver olgt würden, ;
uub sie trieben das Kameel an den
Orten unterwegs durch die Bazare in
denen sich die Menge drängte. Die
Pugnies aber gingen rings um jeden
Ort und verfolgten die Spur bei je- «
dem Eingang, nahmen die Spur so;
immer wieder au und kamen so von
Ort zu Ort, bis te die Diebe fanden.
Damals wurde ibre Leistung in Jn
:-ien überall besprochen und aner
lcnnt. Vielleicht sind sie in der That
die besten indischen Ausspiirm das.
Land, in dem te arbeiten, ist nochL
dazu sehr ungün tig, wie eine »Fliiche
braunen Papier-i, das mit Sand be
streut ift'·. Und der Sand ist mei
stens so hart wie Pslaster, und ost
erheben sich auch tleine Wirbelwinde,.
die die Svur vertrieben Den Puggis ;
ever machen die Kaders der Nilghiri- s
Berge, die Korumbas von M sore s
und vor allem die Bhils den angj
streitig. Die letzteren haben taum (
i
ihresaleichen an Ausdauer. Nur im
Winter tragen sie ein Lendentuch;
ebenso sind sie unempsindlich gegen
große Hitze. Sir Lepel Grisfin er
zählt von ihnen, dasz er sie »ost » läd
lich schlafend bei vielen Graden z rosi
fast nackt unter ihrem Wagen habe
liegen sehen; sie rechnen 70 Meilen
aus eine Tagereise«. Die Bdils haben s
eine merkwürdige Methode, einen i
Dieb auszuspüren Sie messen den(
Fußabdtuck eines Verbrecherg mit «
einem Strohhalm, zeichnen ihn aus
ein Brett und decken das Original zu.
Die Stizze wird dann in jedes Dorf
aeschickt bis 300 Meilen weit, und der i
Schuldiae wird mit Hilfe dieser Spur i
san immer entdeckt l
Daß die Jndianer in der Verfol
aang von Spuren ganz Außerordenti
liches leisten, ist bekannt. Darrvin
schilderte die Methoden der Pampasi
;’;ndianerj’ Wenn sie auf eine Spur
von tausend Pferden kamen, so sind
sie bald iiber die Stätte des Reiter
truppj unterrichtet; die Tiefe der
Fukahdriicke zeigt ihnen, wie viele
Thiere beladen, ihre Unregelmäßig
l-2t. wieviele ermüdet waren. Die Art,
tvie Essen gekocht wurde, verräth ih
nen, oh der Feind sich vor einer Ver
folgung fürchtet, und sie können na
tiirlich genau sagen, wie lange es her
ist, teit der Feind vorüberzog Die
Istuachos lönnen auch die Spur von
isiusend Pferden in wenigen Minuten
oiialnsiren, und aus der Ausdehnung
und Masse der Staubtvollen tönnen
sie mit erstaunlicher Genauigkeit an
geben. aus wieviel Köpfen eine sich
cnniihernde Kararoane besteht. Auch
eine zehn Tage alte Fährte iiber die
Vampaö tönnen sie noch verfolgen.
iachts finden sie ihren We durch
Riechen und Schmeaen des sitasesz
verlieren iie die Fährte, so wieder
holen sie das Verfahren rechts oder
links, bis sie wieder die Richtung
lhaben.
! Die Amt-ex bedienen sich decktka
»Mittel. Der Führer von Pellows sta
rcirvane war blind, aber er war 59
Mal durch die Wüste gegangen-. ohne
einen Unfall zu erleiden, immer nur
seinem Geruch vertrauend. Er trug
» stets ein Wörtchen Sand von der leften
HLagerftiitte mit sieh. Einmal tau chte
! man den Sand gegen anderen aus; da
lrief der Scheid. nachdem er ihn beto
schen hatte, erschreckt aus, man wäre
f im Kreise zum Lager der letzten Nacht
zurückgekehrt — aber gleich darauf
fluchte er vergnügt, denn er hatte den
s Betrug erkannt.
Esollegialität unter den su
j sites-m
I An einem kalten, regnerischen Win
Itetabend hatte sich an einer der Stra
zßenecken von Paris ein armer Greis— !
sdik Geige spiner — postiki. Mit!
sden erstarrten Fingern vermochte erl
lnur rauhe, unzusamrnenhiingendeTönei
aus dem Instrument hervorpringmi
Lachend und singend zogen drei junges
Leute an ihm vorüber, von denen ders
eine infolge der Dunkelheit an die;
Geige stieß. »Mein Gott«, ries derT
Musikant, »was soll aus mir werden,j
wenn die Geige gesprungen ist-« So
sort hielten die jungen Leute an, heJ
trachteten mitleidig den Jammerndem
und grissen in ihre Taschen. Das Er- i
gebnisz war aber so kläglich, daß sie»
sich schämten, den so geringen Betrag;
dem Greise anzubieten. Da —- Mög-»
lich von einem Gedanken ergriffen, ries »
der eine aus: »Veranstalten wir gleich?
hier siir den armen Kollegen ein Con
cert: Du, Adolf, ninynst seine Geige
und spielst eine beliebte Arie, und Du, «
Gustav, singst dann mit Deiner besten
Tenorstimme eine rührende Romanze,
und ich, ich mache die Kollette.« So
sort gingen sie ans Wert, und in einer
Viertelstunde waren sie umringt von
einer erstaunten und freudigen Menge
und in dem hute desKollelteurs häus
ten sich die Kupfer- und Silbermün
zen. Endlich ries der Kollelteur:
»Zum Schluß singen wir alle Drei
noch ein Triof Nach dem Ende dieser
Produktion siFlen neue Gaben i? den
hat. Ein hübsches Siirnmchen onn
ten sie eintniipsen in das Taschentuch
des Musikanten, der beimScheiden mit
theiinenden Augen und erhobener
Stimme ihnen zuriest »Gott segnet
Euch und mache was Großes aus
Euch.« Diese Segnung und dieser
Wunsch sollten sich ersiillen: alle drei
sindiaroße Meister geworden, ihre Na
men sind gekannt und geachtet in der
ganzen Welt· Aus dem Geiger wurde
der- heriihrnte Kiintiler Adolf Herr
rnann. aus dem Sänger der auch in
Deutschland ast bewunderte Anoriii
Gustav Roger und aus dem Kolletieur
der sseierie Komponist Karl Samt-.
« sie W Vetter wird.
Votlithiirnliche Wetterregeln haben
meist ihren Grund in meteorologis n
Wahrheiten. heißt es z. BJ » it
arn Freitag, so ist auch am Sonntag
das Wetter-'s so steckt hierin etwas»
Richtigei und etwas Ialsches. Richtig;
ist, daß Zollone, die auf derselben»
Zugstraße, einer dem andern folgend,
an nnsvoriiberziehen oft etwa zwei»
Tage fiir den Vorübergang brauchen
Waren wir also am Freitag z. B. in
der Borderseite des einen Zytlones
"'rnit Regen, so können wir nach einem
frischen und heiteren Wetter am
Sonnabend wieder zum Sonntag in
die Vorderseite des nachfolgean
Zollones, also abermals in Regen ge
rathen. Falsch aber an der Wetter
regel ist es, daß der Zeitraum zwi
schen zwei Zollonen etwa immer zwei
Tage betragen solle, und reiner Aber
glaube ist es, daß diese Regel etwa
gerade fiir Freitag und Sonntag und
nicht ebensogut auch siir Montag und
Mittwoch passen solle. Die Regel:
«Je weiter man sieht, desto näher der
Regen« findet ihre Begründung, wie
wir jetzt wissen, darin, daß auf der
Vorderseite eines Hochdructleiles un
gemein durchsichtige Luft vorhanden
ist und die nicht allzuweit entfernte
Rückseite des Keils schweren Regen
bringt. Die Regel wird also bestä-;
tigt, wenn der Keil iiber uns fort
zieht, sie wird versagen, wenn unser
Ort statt in die Rückseite des Keild
direit in das eigentliche Hochdruckge-’
biet kommt. Ferner: »Starler Thau
bedeutet anhaltend gutes Wetter":
das ist beariindet. da ThaubildungT
oorzuasweise bei antiznllonalem »
Strahlungswetter eintritt, und dieses, i
wie wir sahen die Tendenz Zu lange-:
rein Anhalten hat Eine Menge von(
Wetterregeln, namentlich die auf dasj
Ausflieaen der Böael bezogenen, sin
den dieselbe Begründung
Die verratheeischen Veilchem
Eine Kopenhagener Zeitung weiß
ein hübsches Geschichtchen zu erzählen.
Die Prinzessin Waldeinar,Tochter des
Herioas von Chartrez, hegte schon seit
längerer Zeit den Verdacht, daß ihre
Briefe an die Herzogin, ihre Mutter,
nachdem sie die sranzösische Grenze
passirt hatten, von anitswegen geöff
net und gelesen wurden; man über
roacht ja zur Zeit in Frankreich mit
großer Gewissenhaftigkeit alles, was
mit den »Priitendentensamilien« in
Verbindung steht. Die Prinzessin ent
schlosz sich deshalb vor einigen Tagen,
eine Kriegslist in Anwendung zu brin
gen: sie schrieb ihrer Mutter einen
Brief, begreiflicherweise mit einem
Poitskriptum ausgestattet, worin es
hieß: »Liebe Maine-. ich lege noch die
ersten diinischen Veilchen bei, denke
meiner, wenn sie dusten" aber sie
legte keine Veilchen bei! Umgehend er
hielt sie jedoch den mütterlichen Dank
für die hübschen Blümchen. Die Prin
zessin ist nunmehr sest überzeugt, it
gend ein ossizieller Briefmarder habe
das Schreiben gelesen und in der Mei
nung, die diinischenBeilchen seien beim
Oessnen abhanden gekommen, franzö
sische Veilchen als Ersatz hineingelegt,
bevor er den Brief wieder zumachtr.
Das Geschichichen ist, schreibt die
»Franksurter Zeitung«, in der Thai
sehr artig. kleidet aber nur eine iiltere
Anekdote in eine neue Form. Ersi un
liingst war von einem ähnlichen Vor-I
sall die Rede gewesen. Da hatie der
Empfänger eines Briefes in irgend
einem Lande — es muß nicht gerade;
Schreiben sogar eine Bantnoie gesun- ;
Frankreich gewesen sein —- in dem;
den, die der Absender hineinzulegens
vergessen hatte. I
A — , .
Löwe-blaue tu Deutsch-Ost
atetkm
Jn ibrer Nummer vom 1. April
schreibt die »Deutsch-Ostasrit. Ztg.«:;
»Die Löwenplage scheint sich wieder
bemerkbar zu machen. Ausgesordert,
die Tour nach Mrogoro noch einmal
in H Wochen zu machen, weigerte
der Bad Salim sich, da bei Kola in
den letzten 14 Tagen zwei Erwachsene
und bei Masisi ein Kind vom Löwen
geholt wurden. —- Auch aus Kisali
wird geschrieben: Jn den ersten Ta
gen des Februar drang ein Löwe in
eine Einaeborenenhiitte und tödtete 20
Ziegen. Er legte sich unvorsichtigers
weise zu einem Verdauungsschlöschen
in der hätte nieder, und wurde hier
durch einen Schuß getödtet. Am 16.
Februar brach ein zweiter Löwe in
die Hütte eines Schwarzen und am
28. Februar statteten zwei Löwen ei
nem Eingeborenenlager (Jägerlagerl
einen Besuch ab. Jn beiden Fällen
wurde je einem Eingeborenen der
rechte Oberschentel zersleischt. Es ge
lang den iibrigen, durch Schreien und
Schieszen die Raubthiere zu verscheu
chen. Am 3. März tödtete ein Löwe
in einer hütte zehn Ziegen. Man
sollte doch endlich mal einige tausend
Rupien zur Beschaffung von Raub
thiersallen auswersen Es ist wohl.
kaum zu fürchten, daß die Jumben, an
welche die Fangapparate vertheilt wer
den müszten, dieselben im allgemeinen
zum Fang auch anderer Thierarten
verwenden werden, zumal bei An
drohung hoher Strafen. Speziell
das seit Jahren berüchtigte Löwennest
Kpla im Deretsalamer Bezirk müßte
einmal gründlich von Löwen gesöubert
werden. Wie viel Hunderte von Tril
gern haben hier schon ihr Leben lassen·
i mitsent« s s i
f
Use-e.
M er: Erst haben Sie die
sgiu »Ja-seist und nachhe- scheu
ihr auch noch einen Kuß aeraudtt"
Jawohi. Jch entdeckte nämlich,
das ich vie uneichuge erweicht hanc-«
Eine me conte.
Vater lzu seinem Söhnchen, der
während der Ferien bei der Tante
Zum Besuch war):, »Nun, Karl en,
lvie hat es Dir bei der Tante ge ai
en«
Karl: »O, die war sehr besorgt um
mich, alle Tage fragte sie mich, ob ich
noch iein heimweh hättet«
Die tiibise Hebe.
Gast: »Sagen Sie mal, Fräulein
Erna, warum nennen Sie mich ei
gentlich seit einigen Tagen immer nur
»Den Bergwerisbesiher:!«
Kellnerim »Nun, herr Meiner, weil
Sie so ’ne große,»3eche« haben.«
Senat-un
Baronin: »meine Geheimrath, Sie
sind doch in die tiefsten Geheimnisse
der medizinischen Wissenschaften ein
gedrungen. Was machen Sie, wenn
Sie heftigen Schnupfen haben?«
Arzt: »GnädigeFrau —- ich nieße!«
Sehr mit.
.Sagen Sie malJ Herr Protzenseld,
weshalb haben Sie uns denn eigent
lich mit der Miethe gesteigert?«
«Weshalb? Erstens. weil von nun
an täglich die Wachtparade vorüber
zieht, und zweitens, weil das Haus
frisch angestrichen worden ist«
« Kinder-rinnt «
Karlchem »Mama, was würdest
Du thun, wenn die großeBase im Sa
lon zerbrochen wiirde2«
Mama: «Jch würde den, der sie
zerbrochen hat, tüchtig durchhauen.«
Karlchem »Ach, Mama, das traust
Du Dir ja nicht; Papa hat sie näm
lich zerschlagen!«
c- diefr Freie-drohten
Frau Müller idem sortgehenden
Ehepaar Meyer nachsehend): »Wat
sagten Meyersch? Wie a wis vom
neuen Justizpalasi thaten se wohnen?
Jawull, man immer grotsnutig, man
immer dreißig nichts im Leib un
nichts uff’n Leib, oberst -—— wis a wis
wohnen, det müssen de Leute.«
Aus der Sommekfrtiehr.
»Aber· Frau Wirthin, die Portion
von meinem Nachbar ist doch bedeu
tend größer wie die meinige!'«
»So-it Dees wer’n ma glei had’n
(nimmt einiae Kartoffeln von des
Nachbars Teller) Jeyt stimmt’s
aber!«
dschfte stinkt.
Bürgermeister: »Unser neuer Gen
darrnetietvachtmeister « das ist ein
Mann, wie man ihn nicht gleich wie
der trifft! Jch sag’ Ihnen, der bringt
Alles ’raus —- sogar das, was unser
neuer Bezirtsamtmann geschrieben
hatt«
Zeuge Nein-.
Zeuge Meier: Sie haben ja selber
umg’fchaut!«
Richter: »Schuhmann, sagen Sie
einmal, wie war denn die Sache?«
Schudmanm «Verzeiben Sie —
entschuldigen Sie —- . . . . ich hab’, . . .
auch unig schaut.
Richter (iirgerlich): »Da wäre also
icheint es, wirklich das Pferd der ein
zige Zeuge des Vorfalles
»den Gerichtshof, dös hat ja auch
umg’fchaut!«
such ei- Mel-.
Vorsisenden NAngetlagter Sie hö
ren also von den Sachverständigen
daß Jhr angeblichei Gebeimniittel,
das Sie iiindtbeuer vertauftem abso
lut wertbloö nnd wirtungjlos ift und
daß deshalb Jedermann, der darauf
Verbesserung oerspiirt haben wollte,
sich dies eben einfach nur eingebildet
haben müßte!«
« Kurpfuicher (itolz): »Nun, dann
hab’ ich aber doch hunderte von einge
.bitdeten Kranken mit meinem Mittel
» geheilt. l"
II der Beinlneipr.
: »Den Wirth, ich svill weiter nichts
sagen — aber ich wundeke mich, daß
»diese: Weißwein hier nicht roth ge
worden ist, als man die Ausschl-ist
’»Riidesheimet" auf die Flasche
klebte!«
Verliebt.
»Dein Bräutigam soll ja tief-g viel
Schulden haben!"
» »Jawohl --- aber das ist mir ganz
angenehm!"
! »Wie sp?«
. »Es beweist mit, daß man zu ihn.
jVetttauen hatt«
Seliltettemituit ’
hert Cum Diener« dem et getün
digt hat): «....Also, Inein Freund,
’dee Zwist-City will Sie engagiken?!
Na, da wert-' ich Ihnen ein recht gutes
Zeugnis schreibe-IX
i Diener Mir sich): »Ist das ein scha,
denftohek Mensch!
i
—
Its-ersinnend
; Junker Mann: Meln riiuleln.
ists will Sie namenlos glii lich m
u«remlein: »Da be
m also nicht tu betrktnchwm Eh «