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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 2, 1905)
M Die große Reise. Die Idee der Frau Rätsel-. —- Die Fa milie wird statt nach Europa eine ; Reise durch die Vet. Staaten : antreten, —- Das schlechte l Gewissen. 1 Mistet Editekk . Jch wollt, Musikstück-Muls pspeti, Verm-Z kells, Magiis sins (drüwwe tallt met sie Gartenlaube) WieklieS.Month lies un annere Papiete hätte die Kränk, die krummbeenige, üwwerzwerchc, - fchieläugige, rothhaarige, die kreuzwejs ver rückte!«« CPresent Kompäni natür lich suspekted.) Wann näm lich der Früh I ling in’s Land geht wann der wunnerjmone Monat ai. wo alle Blümlein blähe un alle Muts muve, wobei sie Eirn ge Wlich um en Monat Rent be Hummlh also im wunnetschöne Mo nat Mai, da macht Mich gewöhnlich der Gedanke gut fühle, daß die Alti tm die Fämili bald in die Kontri muve oder öbroatd gehn un Jch dann onstufe kann: Mittags Oel!'« lDes is» Lätin un steht for aEndlich allee mgI ieles Jahr hat die Atti abroad ge wollt, in Fält wär sie schnn viel frü her fort gewese, weil sie mit derMaud an die Refiita (Riviera. Anm. d· R.) gewollt hot, awwer es is was det zwifche getitnme. Aenyhow wärn aw wet Mei Weibsleit äbroad gegange, un des wär e große Satisfäctschen for Mich gewese. Da hat awwer jetzt die Alti in et geud eme Papier en Ardiggel gefun ne, wo drin gesagt werd, die Anwei siins wärn mit Respekt ze vermelde Schafslöppe, daß sie ihr Geld nach Zntopp trage thäte, statt ihre eigene auntti kenne ze lerne, wo primfull vuu Bjuttis un Ratutschönheite un annere Sehenswördigteite wär. l Natürlich hot die Atti des glei aff gepictt tun neulich hot sie Mich ge fragt: »John, warum thun Wir ei gentlich nit in dem Kauntry, wo Wir wohne, träwwte, um des Land kenne lerne un die Naturschönheite ze ehe?« «Well,« sag Ich. »Me: könne ja emol nach Mineola oder Floral Part, oder eniiwwer nach Onion Hill oder meinzwege aach in’s Jntirior vun Staten Eiländ. Oder Du kannst empt mit die Kinner nach dem Heim Brunne im Bronx gehn —- er is blos e Bißte schwer ze sinne. Damit war die Atti awwer nit fä tisfeit Sie wollt weiter fort, sie wollt sttties un die Kauntry sehe. «Na," sag Ich, «da fahr doch emot nach Patterson — da is immer was los —- oder nach Yorters oder,wann’«s was Auständisches sei soll, nach New dumm« No — des hot die Atti Alles nit Htjzfrit Dörch’s ganze Land wollt De träwwte, alle Zitties wollt sie sehe In im gelbe Stein-Pakt wollt sie spa tetn fahrn un die Rocky Mountains sehe un Californiä un Salt Lät Zit un Alles. - »Du bischt berückt, Atti,« hen Jch mit feiner Ironie bemerkt. Awwer die Atti war nit deroo ah iehringr. Hauptsächtich, hot sie gesagt, wollt sie in all die Zitties, wo chsrü emol bei Gelegenheit vun inget «wwets oder National-Großlofche allseitig higewese wär, oisitte. Un wie Ich dann nit ganz ohne Azieglichteit its-tatst herr, daßz wann Leit PerkiicttL wem, es auemal tm Rop Pp zeer It amti ge thät, da hot die Alti gesagt, Ich thiit wahrscheinlich e schlechtes Ge wisse hawwe un thät Mich förchte, daß sie ausfinne ihiit, wie Jch es bei dene Otäschens getriwwe hätt, un fett thät sie erst recht druff infcste, hiztgehn Feinelli hen Jch mit Meiner be kannte Nachgiebigteit gesagt: »Na fo geh doch meinzwege zum Deibel oder etgend sunfcht wohi wann Dirs Spaß macht " Jeßt hot sich s awwer etft etc-insge ftellt, daß es der Atti ihr Skieni war, daß Jch mitgehn sollt. Un die Mond müßt of course aach mit. Un Unser Johnny auch. Un die Mund hot dann disk-Eh daß sie sich nit vun ihkm Johnnyche was Mei Enkelföhnches is) teenne thät un daß der aach mit assist. Ich hen feinellt konseniet, weil fasset-i die Alti auch noch die Lisbeth unt ihve sämmtliche Kids un Mein » MiegetfohwsinsJaw hätt mit M wolle. Bin-; ges Jetzt-festeste z; gemacht da aa en ei e Minuten hatt-we müßt, damit f TM teeniäftene us der Railroad en Mk prele könnt, denn immer Im er enaui uff die Natur » te ze Stute des wär Mit viel XII OMWIKH inelli hgwwe mer " MMUI Ich de Knödelfepp M ein a lfo, warte Se d,te Mit Unser Im, III-ed Mund itzt J- che Hdeääwfepp —- Hei m fein W Ich neenschen des weise die Jeeibils letter for die Railtond, wo Sie io gut fein müsse. ze besorge. Gen en Mann wie Sie is des ja e Kleinigkeit) Ich will answer die Pässes blos for »die besie Roads. Daß Sie Mit nii wii Tickeis for seckendhiindige Linie dethet kinnne, Misiek Editet. Ich werd Jhne noch exiiite Diiiils gewwe, üwwer des exälte Progkiirn vnn der Reis. Un dann müsse Sie sehr schnell mache, denn der Trip werd sehr bald ageiteie wetn. Die Alti bot schun es- List uffgecnacht vun all die Zwier wo Jch emol allee nig hi gewese bin. Sie fagi, sie wetd Alles ausfinne un Jch könnt Mich freue! Jhne des sNämliche wünschend Mit Rigatds Yours JohnRiisch Esa. Was lann sie dann fchun viel aus finne? Jch hab ja nirgends gar nix gethan. Also, was iann sie ausfinnr. möcht Jch wisse?! Un iiwwekhaupt, Mister Ediiet, supposing, sie thät was aus-sinnt — Sie wisse ja, wie des manchmal so is; Mister Ediiek ——— wann Jch es- ab leugn. wie kann sie es pruve an Mich? Wann Jch not wüßt, in was for eine Papier der dumme Ardiggel ge sianne hot, wo die Alti ihr Eidie dran aufgepickt hof, Ich thät sofort die Subsiripifchen detoo känzlr. Wie owwe J. R. Esa. - »M Die Tochter des Schweige-leih An einen Roman aus dem Leben, der sich vor einem halben Jahrhundert abspielte, erinnerte die Auffindung ei nes weiblichen Sleletiå in der Bai von Dingle, auf der Insel Juch, Graf schaft Kerry (Jtland). Der Leichen befchauer von Ttalee konnte das Sie lett, das ein Knabe beim Spielen am Strande gefunden hatte, nicht identi-« fizirem einge alte Fischer und Fische rinnen jedoch konnten aus ihren Erin nerungen die Herlunft des Stelettes feststellen. Sie erzählen Folgendes: Vor etwa 50 Jahren lebte auf der kleinen Jnsel Jnch ein merkwürdiger Mann, der sich Moriartn nannte. Un ter den Fischern herrschte eine aber gliiubische Scheu vor ihm, da er ein geheimnißvolles Leben führte und in dem Rufe stand, ein Schmuggler und heimlicher Seeräuber zu sein. Lange Jahre hindurch betrieb er die Ein schmuggelung von Weinen aus Spa nien unter Betheiligung eines reichen spanischen Kmtfniannes. DessenSohn, ein auffallend schöner junger Mann, kam auf einem Schiffe seines Vaters mehrere Male zu der Jnsel Juch, wo er Moriartvs Gast war. Bei einem dieser Besuche verliebte er sich in Mo riartns schöne Tochter Aileen, von de ren Schönheit noch jetzt nach 50 Jah ren unter der Fischerbevölkerung ge sungen wird. » Der junge Spanier verbrachte lange Wochen in der Gesellschaft der Gelieb ten, von der er sich kaum trennen konnte. Er hatte jedoch einen Neben buhler, einen Jrländer Namens Mur tagh -O’Sul1ivan, der Moriarths Ver trauter und sein gefchworenet Genosse bei feinen Schmuggelfarhten war. Murtagh O’Sullivan war ebenfalls eine ungewöhnliche schöne Männern scheinung. Eines Tages hieß es auf der Insel, Aileen Moriarth solle den jungen Spanier heirathen. Zu dem Hochzeitsfest wurden überall glänzende Vorbereitungen getroffen, denn Mo riarth wollte, daß die ganzeJnsel an dern Glücke seiner Tochter theilnehme. Als jedoch der bochzeitszug herannah te, war Aileen Moriarty verschwunden und mit ihr Murtagh -O«Sullivan. Unter den Fischern hieß es, dieser habe in einem Anfalle wilder Eifersucht At leen erschlagen. Bald wob die Sage ihr Gespinnst um die Betschwundene, und geheimnißvoll flüsterte man von einem weiblichen Gespenst, das mit ei nem Dolch im Busen umgehe. Selt-« samerweise war der Fundplas des Stelettes die Stätte, an der man das Gespenst gesehen haben wollte. W Chinestsche Sprüchwötter. « Einen wahren Schatz an Sprüch wörtern, denen es weder an Jronie noch an philosophischer Weisheit fehlt, besiyt die chinesische Sprache; einige Beispiele mögen dies zeigen: DasGeld ist ein guter Diener, aber ein gefähr licher Herd-Wer leiht, um zu bauen, baut, um zu verkaufen. —- Gute Nach barn sind entfernten Verwandten vor zuzieben. —- Jn der Gesellschaft hören die Männer einander zu, die Frauen betrachten einander. s— Die hübschen Frauen sind gewöhnlich sehr unglück lich: die häßlichen Frauen sind dage gen kostbare Schätze. —- Die Reue ist das Echo einer verlorenen Tugend. In Juli-. Berliner Maina: »Willi, Du muszt immer hübsch artig sein.« Kleiner Berliner: »Ja, ja, aber be komme ich dann später auch mal mein Denkmal?« Der Pat. Frau: »Was machst Du denn stir ein Gesicht beim Essan Mann: »Ach, die Austern sind ja seht so billig; die Wissen einein an standshalber schon gar nicht sieht schwen« « s« W Eine eben tara ser sss kr sch« Il. Einst ging Schiller am frühenMori gen durch das schattige Rosenthal hereinnach der Stadt, urn mit Mir ner. der Ende Juli aus einige Wochen nach feiner Vaterstadt zurückgekehrt war, und einigen anderen Freunden eine Landpartie zu unternehmen. Die feierliche Morgensiille, das liebliche, durch’s Gebüsch hereinlachende Son nengold veranlaßten ihn, da er ohne hin die Freunde nicht zu fo früher Stunde aufsuchen konnte, auf einer Bank unweit der Pleiße Platz zu neh men. Von fernher klang leise das er wachende Geräusch der Stadt herüber; über seinem Haupte ertönte das zarte Gezwiischer eines aus dem Morgen traum erwachenden Vögleins; hinter ihm schlugen die leichten Wellen des Flusses an das bemooste Ufer. Plötz iich vernahm sein Ohr ganz in der Nähe eine menschliche Stimme. herz innige Gebetstvorte waren es, die sich einem tiefbetümmerten Menschenher zen zu entringen schienen: »Heiliger· Vater im Himmel, ver zeih«, o verzeihe mir, wenn ich nun das Kostbarste, was du mir hier auf Er den verliehen hast, dahingehe. wenn ich mein Leben dahinwerfe, und freiwil lig aus deiner herrlichen Welt scheide, die für mich nur Qual und endlvfes Weh hattes« Leise hatte sich Schiller erhoben, war einige Schritte vorwärts getreten, hatte das Gebüsch ausein ander getheilt und erblickte einen blei chen Jüngling, der sich seines Ober tleides entledigt hatte und offenbar im Begriff stand, in den Fluß hinab zufpringen. »Um Gotteswillen, haltet ein! Was wollt Ihr thun?" rief der Dichter. Der Jüngling erröthete leicht und antwortete: «Laßt mich ruhig gewähren; denn ich bin ein Kind des sTodest Zwei Wege sind mirsrei gelassen. mein Le ben zu enden. Entweder muß ich ei nes schmählichen Hungertodes sterben, oder aus freiem Entschluß eine min der aualvolle Tode-satt toählen.« Schiller ergriff den Jüngling bei der Hand und zog ihn zu sich heran, indem er sagte: »Wenn einer die Noth des Lebens durchgelostet hat, so bin ich’s. Erzählt rnir darum derirauengvolL was Euch driickt, und ich verspreche Euch, wenn ein Mensch Euch belsen kann, so willT ich es thun.« z Der Jüngling, der sich wieder an-; gekleidet hatte, antwortete: »Ich heiße heinrich Dorn und bin ein armer Student der Theologie. Aus Men schenwort bauend und meinem Gott. vertrauend, bezog ich vor einem Jahrel die Universität, ohne einen Kreuzer Geld mein eigen zu nennen. Die Men schen ließen mich im Stich, und meins Gott liegte mir die hätteste Prüfung auf. die wohl je ein Mensch getragen hat, die ich vor wenig Augenblicken nicht länger ertragen zu lönnen meinte. Ein halbes Jahr lang habe ich nichts als trockene-J Brot ge essen. und nun mußte ich seit zwei Zagenl auch auf dieses derzichtenf ,.Dem Himmel sei es gedankt« sagte Schiller in bewegtem Tone, ( »daß ich gerade zur rechten Zeit lam, Euch von Eurem frevelnden Beginnens abzuhalten. Da ist Geld.' fuhr er fort, dem Jüngling seine Börse über reichend, »das einige Tage lang ge-s niigen wird Euch zu erhalten. Undl ich will noch mehr sur Euch thun Nurs müßt Jhr mir mit Eurem Ehrenworts versprechen eine Woche lang nicht ani Euer sündhaftes Vorhaben mehr zu denken. Kommt übermorgen nachl Gohlis hinaus und fragt nach Dr Schiller. Man wird Euch in ein tleiss nes, armes häuslein weisen, das mag Euch aber nicht abhalten von mir Hilfe zu erwarten.« . Tiefgerührt iiber so diele Gitte, dankte der Isiinaling seinem Retter, und beide wanderten gemeinsam zur Stadt hinein. Am Adende desselben Tages führte Körner feinen Freund in eine heitere Gesellschaft, in der sich viele der reich sten Kaufleute befanden. Schiller stand im Mittelpuntt des Interesses und alle schwiegen erwartungsvoll, als er sich von seinem Platze erhob und um die Erlaubniß bat, ihnen ein Trauer spiel aus Leipzig vorzutragen. Mit beredtein Munde erzählte er den An wesenden sein Erlebnisz. Sein Bericht schloß mit einer herzlichen Bitte um eine Spende für einen unglücklichen Schützlina Zu seiner unendlichen Freude erhielt er so reiche Gaben, daß er am übernächsten Tage dern armen Studenten eine Summe überreichen konnte, die ihm die Mittel zur Vollen dung seiner Studien gewährte. Der Student dankte seinem Wohlthätee aus den Kniee-i; doch dieser hob ihn auf und entliesz ihn mit den Wortenf »Da-ist nicht mir, sondern Eure-n himmlischen Vater droben, der Euch zur rechten Zeit einen helfenden Bru der sandte.« « Selten hatte sich der Dichter so un aussprechlich glücklich efühlt als an. jenem Tage. Aus e nem Spazier ganße, den er danach nach Eutrihsch unternahm, verdichtete sich feine innere Freude Aber das schöne Gelingen fei ner That zn einem Gedicht, das jahr zehntelang ins-Kreise guter Menschen gesungen worden ist und heute noch als die ichs-site Veränderung-der sitt lichen Weltanschauung Schi M gilt. W as- ipck ein wach-« »Aer- a vie Freude«, welches mit den Worten sank-In qFesten Muth in schweren Leiden, Hilfe, tvo die Unschuld weint, Ewigkeit gesehn-armen Eiden, Wahrheit gegen Freund und Feind. Männer-stolz vor Königsthronem — Brüder, gält es Gut und Blut — Dem Verdienste seine Kronen, Untergang der Lügenbrut. Schließi den heiseren Cirtel dichter, Schwört bei diesem gold'nen Wein, Dem Gelübde treu zu sein« Sehn-sit es bei dem Sternenrichier.« - Admiral Tons m Gan-heisse. Aus London wird geschrieben: Der japanische Admiral Haihachi Togo bat bekanntlich seine Ausbildung als See ossizier in England erhalten, wo er vor etlichen dreißig Jahren aus dem Schulschiss »Worcester« als Seeladett diente. Bevor er sich zum Seedienst entschloß, war er als Schüler im Hause eines Geistlichen, des Ehrwiir den A. D. Capel, der in der Univer sitäisstadi Cambridge angehende Stu denten aus die akademische Laufbahn vorbereitete. Der genannte geistliche Herr hat in einer englischen Monats schrift einen Aussatz veröffentlicht, der einige lesenswertheMittheilungen über ! den japanischen Seehelden enthält aus Idee Zeit, als dieser mit noch drei an xderen jungen Japanern einige Jahre snach der politischen Umwälzung, die Hin Japan dem Milado seine Macht »stellung wirdergab, zur Ausbildung Tnach England geschickt wurde. Das Kind ist der Vater des Man ’nes. Der 20jährige Togo, dessen Bildnisz aus jenen Tagen in derApril nummer des »Strand Magazine« ver öffentlicht wird. besaß eine große Lernbegiersp Bei seiner Ankunft in England sprach er nur wenig eng-» lisch. Bei Tische erschien er regel-j mäßig mit zwei riesigen Worten-it chern, die das Gespräch mit den Tisch- T genossen erleichtern sollten. Wenn im? Gespräch ein von ihm noch nicht geJ hörtes englisches Wort gebraucht oder ein Gericht aufgetragen wurde, dessen Namen dem jungen Japaner unbe tannt war,· so zeigte ihm der Geistliche das Wort in dem großen Geviertband, der als japanisch-englisches Worin buch gebraucht wurde, worauf der Schiller den anderen neben ihm lie genden Band zu Rathe zog, worin die ausführliche Erklärung des Wortes stand. Während seines Aufenthaltes im Hause des Geistlichen machte Togo keine großen Fortschritte in der engli schen Sprache. Dagegen beschäftigte er sich mit Vorliebe mit der Mathe matik und tonnte sich mit seinem Leh rer bald mit Leichtigkeit über mathe matische Fragen unterhalten, wäh rend sein Wortschatz fiir gewöhnliche Unterhaltungsgegenstände sehr unzu reichend war. Sein geistlicher Lehrer stellte ihm aber ein gutes Zeugnis aus über sein rücksichtsvolles Betragen sei nem Schulgenossen gegenüber. Ein mal wurde er von einemMitschlilee zum Besten gehalten. Dieser letztere hatte auf einer Correspondenztarte ei nige japanische Schriftzeichen nieder geschrieben und, ohne zu wissen, wag das Getrihel bedeutete, die Karte an mihachi Tpgp qvkesskkt und auf viel Post gegeben. Als der Brieftriigerf die Karte im Haus abgab, war Togol erst sehr verblüfft itber den Jnhaltx« es verging geraume Zeit, bevor ihm tlar wurde, daß jemand ihn zum Be-j ;sten hielt. Dann warf er die Kartes weg mit dem Ausruf: «Durnmes3 Zeugs« s Einer der Hauptzüge im Charakter des jungen Togo war feine Liebe für Kinder und feine große Herzensgiite im Umgang mit ihnen. Sein geist licher Erzieber hatte junge Töchter, mit denen Togo mit Vorliebe spielte. "Wäbrend er im Hause des Ebrwiir den Capel wohnte, wurde er von einer jAugentrantheit befallen, die ärztlich Fbehandelt werden mußte. Die vorge Tschriebene Kur war so strenge, daß lTogo häufig des Nachts nicht schlafen konnte. Trotzdem klagte er nie, son dern ertrug seine Schmerzen mit der größten Geduld. Schon während fei nes Aufenthaltes in Eambridge trug sich Togo mit dem Gedanken, sich der seemännischen Laufbahn zu widmen. Wenigstens machte er seinem Erzieber auf die Frage, was er werden wolle, in gebrochenem Englisch die Mindes lung, er wolle ein »Landmatrose« werden. Das große Wörterbuch wurde zu Rathe gezogen, und nach wiederhoiten Fragen ermittelte der Lehrer, daß der Ehrgeiz seines Schik lers darin givfelte, etmnat in seine heimatb im Wurme-Ministerium als Schreiber oder Zeichner beschäftigt zu werden. Auf ärztltchen Rath bin Jourde Togo nach drei Monaten seines Angenleident wegen nach Portimoutb geschickt und später in dem Schulschiff «Worcester« untergebracht. M nie des-seien Richter (zu einer Banco-« »Sie be haupten, 28 Jahre alt zu sein, Ihr Tauffchein aber weist blos 25 Jahre set-—- sp etwas war bisher noch nicht Schtrm nnd Charakter. Ein besonders nik Damen ier ichs reiches Kapitel. Wie eine Dame ihren Schirm ge braucht, ist ftir die Beurtheilung ihrer Anmuth und ihres Geschmackes gewiß nicht gleichgiltig. Aber daß man aus der Art und Weise, wie sie damit um geht, sogar ihren Charakter beurthei len lann.(hat erst eben ein englischer Schriftsteller entdeckt. Er will tau ,sendsache Beweise fiir seine Theorie haben. Er meint, eine Frau, die far lenruhig unter ihrem ausgespannten Schirm weitergeht, wenn es auch schon längst zu regnen aufgehört hat, ist lsicher eine äußerst tüchtige Hausfrau oder ein Mädchen mit großem mitth schaftlichem Talent, sehr sparsam, so lide, eigen und fleißig; ein Mädchen, welches den Schirm bereits fest zu sammengerollt, wenn er noch ziemlich naß ist, wird ganz bestimmt eine alte Jungfer. Diejenige Frau, die ihren Regenschirm überhaupt nie zusam: menfaltet, sondern immer lose zusam mengefaltet trägt, wird sicher nie in ihrem Leben reich werden, selbst wenn ihr das Geld im Ueberfluß zuströmt. Sie ist von einer Großmuth beseelt, die teine Grenzen kennt. und ihre fast leichtsmnige Freigebigkeit überschreitet stets die ihr zur Verfügung stehenden Mittel. Eine Frau, die ihren Schirm loft nachläfsig hinter sich herschleift, lsoll von bösartiger Charakterbeschaf l fenheit sein; man darf ihr nicht ! trauen, sie hat eine scharfe Zunge, die «selbst mit ihren gehäsfigen Verirrun dungen den nächsten Angehörigen nicht verschonen würde· Das lebenöluftige, stets heitere Mädchen trägt den ge schtotsenen Schirm gewohnnch rea nn Arm und läßt den Griff so hoch wie möglich über die Schulter hervorra gen. Sie hat ein glückliches Tempera ment, ist fröhlich bis zum Uebermuth und mag auch nur lustige, wihige Menschen um sich haben. Sieht man aber eine Frau ihren Schirm einher tragen, wie ein Ulan seine Lanze hält, wenn er nicht damit manövrirt, so lann man überzeugt sein, daß sie eine energische und intelligente Person ist« Ein Mädchen, das beim Gehen den Schirm hin und herschwenlt, ist ini den meisten Fällen leichtstnnig undj flatterhast, liebt es, sich zu vutzen und müßig zu gehen, spricht nachtheilig iiber ihre Bekannten und hört es gern, wenn andere Schlechtes von ihren be-: sten Freundinnen sagen. Stoßt ein Mädchen bei jedem Schritt mit ihrem Schirm aus das Pflaster auf, so lann mit Gewißheit angenommen werden« daß es ein warmes sGemiith besitzt, eine ehrliche, ovfermiitbiae Freundin sein lann und ein treu liebendes Weib werden würde. Die erste Wasenthat der preu ßischen sen-ine. Der deutsche Kaiser bat am Grabe des Leutnants Niesemann in Eil-rai tar einen Kranz durch den Kontres admiral von Müller niederlegen las sen. Diese Ehrng ruft die Erinne rung an die erste Wassenthat der Lun gen preußischen Marine unter i rem ersten Admiral, dem Prinzen Adol bert von Preußen wach, die an der marotlanifchen Küste, östlich vonj Tanger stattfand. Der Prinz, der in den wenigen Jahren von 1849 bis 1856 mit verhältnismäßig geringen Mitteln bereits eine achtungswerthe Marine geschaffen hatte, unternahm 1856 mit der Damvsertorvette »Dan zig« die erste Fahrt ins Weltmeer. An ( der Küste des damals noch durch seine Piraten übel berüchtigten Marotto war vor Kurzem die Besatzu eines gestrandeten preußischen Kaulisahrers von den Riffpiraten bei Tres Forcas ermordet worden, und als nun der Prinz aus einein Boote eine Erlan dung der Küste unternahm, wurde dies wieder mit Feuer empfangen. Um diese herausforderung zu ahnden, un ternahm der Prinz mit 70 Matrosen und Seesoldaten eine Landung, er stieg die steile Miste und pflanzte dort die preußische Fahne aus. Jn dem ent » stehenden Feuergesecht erhielt der Ad « jutant des Prinzem Leutnant zur See erster Klasse Riesemann, einen tödtli chen Schuß in die Brust. Außerdem Hftelen 7 Mann und IS wurden ver ; wundet. Erst vor der wachsenden Ue bermacht wurde der Wicht-? angetres ten und das Schiff glücklch wiederl !erreicht. Riesemann erlag bald aus dem Schiffe der tödtlichen Wunde und i wurde mit den übrigen Gefallenen tni dem nicht allzu fernen Gibraltar be-? sstattet ( Z Der erste Treffen s Eine »historische« Persönlichkeit,: ider Gastwirth P. J. Cholin in Bo ; dendorf a. d. Abr, ist zu Grabe ge I tragen worden. JmFeldzuge 187—«71 ; I diente er bei der leichten Batterie defH il. Feldartillerieregimenis No. 8 unsl i ier dem Kommando des Hauptwertan v. beiden - Sarnowsti. Bei Saat briicken am 2. August 1870 erzielte; ; Choiin mii seinem Geschüh beim zwei- » « ten Schuß den ersten Fresser desselb- ; zuges. Ein begeistertes xsreifacheIH Purrah ver Batterie folgte dem Ein-! chla n des Geichpsses in eine e ichlo ene frünzösische Jnfanierie- o« lonne. Bemerkt sei noch, daß vie erste« ; Grimm, die dem einde gelten follte, vierzig Meter zu urz ging· Nun ifij der alte Beter-In zur höheren Urmeel einberufen worden. »i-n-«;:«-nr::ks-.W2 sk. l schon bitten, mir endlich die Brot-isten zu zur-Im- Jch have Ihm doch edu so hübsaäeä brave Frau vermittectl« »Ich uk schön —- gsstew Ist sit mit einem andern durchgebranntl« »Da verdien’ ich ja erst recht dte Provision! . . . Seien Sie froh. das Sie sie los sind!« Leise statuten-. »Wir haben uns lange nicht mehr gesehn-P »Jawohl — seit den lesten 20 — Marl nicht mehrt« Charakter-isten Gast: »Hans scheint nicht bei rech tem Hunger zu sein.« Dame: »Ja, er ist schon längere Zeit so unappetitlich.« Noch nie Richter (zum Angeklagten): »Sin·o Sie schuldigs« Angellagten »Herr Richter, so un schuldig wie heute war ich überhaupt noch nie!« -. Miste-müsle Kammerdienen »Da hat mir der Hausarzt strengstens den Genuß von IWein und Lilöken verboten! Nehme Dich das nun ernst, oder sollte mein JHeke dahinter stecken?" j Ju- ezicdk get-nehm J »Worauö schließen Sie, daß Jhr INeffe wieder im Dalles sitzt?" ; »Weil er mich ,,altes Haus« nannte; Jdas thut er immer nur, wenn er wie J der eine Hypothek dran nehmen will L« Aus Erfahrung. Arzt: »Ungliickliche Liebe; sonst fehlt Ihnen nichts!« Dienstmädchen: lausathmentd : »Ach, Herr Doktor, dann brauchen Sie mir nichts zu verschreiben; das vergeht immer von selbsts« Unbegreislich. Schusterjnnge (der an einen Stu denten ein Paar Stieseletten abgelie sert): »Der Meister hat gesagt, ohne Geld soll ich sie nicht da lassen!« Student: »Unbegreislich! Warum er sie nur da erst herschickt?!« Ein Archian. Gauner (nach der Table d’hote): »Das nenne ich aber Pech; zuerst ist das Essen miserabel, dann sind die Bestecle unecht, nnd schließlich paßte der Kellner so genau aus« daß ich nicht einmal ohne Bezahlung herausgetotni men hinl« Erinnert Freundim »dann Sie denn ans Jhrer Hochzeitsreise auch manchtnsc an mich gedacht?« Junge Franc »Seht oft sogar. Wir reisten nämlich in Gesellschast einer same mit einem sehr altmodischep ut.« Verlegenheit· Doltor tzum lranten Studenten): »Von dieserMedizin nehmenSie halb stitndlich einen Theeliissel voll; Cals ihn der Patient verlegen ansieht) W fehlt Jhnen denn nochW Student: »Die Uhr«. Nicht gegenseitig. «Fast jeder Pater überschätzt die in telleltuellen Fähigkeiten seiner Kin der.« »Ganz richtig! Und das Unglüel dabei ist, daß die Kinder sich to selten revanchiren,« wenn sie erst Verstand genug haben, um dies zu bemerken.« Prakti. »Es giebt eine Menge Dinge«, sagte der Mann mit dem philosophische Anstrich, »die man siir Geld nicht ha ben kann-« »Es giebt aber viel mehr Dinge« , erwiderte der Prattiter, »die man ohne Geld nicht haben tann.« Ein Unser-Werkchen »Wegen wiederholter Wilddieberei werden Sie zu einer dreitnonatlichen Gesängnißstrase verurtheilt. Werden Sie die Strafe gleich antreten?« Angellagterx »Wenn ich bitten dürfte here Richter in der Schonzett möcht' ich’s am liebstent« Ströme silb »Schiimst Du Dich denn gar nicht, Abend sük Abend ein Glas Whistey zu irinkenisp sragte die Temperenzles tin ihren Gaiien. «Freiiich, Schatz, schäme ich mich", war bie Antwort, »deshalb geh’ ich auch jedesmal in die Kammer und schließe die Thüre zu, wenn ich eint irinien wic« Oel-neulich hauöberu »Bei mir muß alles ab geiragen werden; wenn ich zum Bei spiel einen Anzug ablege, dann kriegt ihn mein Aeiiesier, von diesem der Zweite und so gebt er weiter bis aus den Jüngsten-»der hat dann ge wöhniich die Kniipse zum Spielen.« Die est-binnen. Freundin: « ieichem wohin gehst Dai« Rieichem »Zum Tailleur.« « Freundin: »Da bafi Du recht, Do brauchst mehr Taille!«