Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 05, 1905, Sweiter Theil., Image 15

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    zuständisEJe-.
gesamten-.
commerseld. —- Ein Bäcker
peselle schoß nach Sperlingen. Die
Kugel prallte von einer Wand ab und
drang dem in der Nähe tveilenden, 11
jährigen Knaben Alsred Abrabam in
die Stirn. Der unglückliche Knabe
verstarb bald darauf.
S pre m be rg. —— Es brannte in
Trattendorf die dem Bauer Jalubick
gehöri e Scheune nebst angrenzendem
Stroh chober nieder.
Wittstocl. ——· Der Fohlenjunge
Wilhelm Neiße wurde im Pserdestall
des hiesigen Dominiums von einem
Foblen so unglücklich vor den Leib ge
schlagen, daß er schwere Verletzungen
erlitt.
Ze t t l i tz. — Auf seinem Schlosse
starb hier nach langem Leiden der Rit
teegutsbesitzer und Rittmeister a. D.
von Wedel.
Se n s b u r g. —- Auf ein unge
wöhnliches Mittel, den Mann aus der
Gastwirthschaft zu holen, verfiel die
Frau eines Schuhniachers. Der Mei
ster feierte den Montag und ging auch
des Dienstags aus. Das war der
Frau zu viel. Als es dunkel zu wer
den begann, raffte sie den Schustertisch
und verschiedenes Handtverlszeug zu
sammen und brachte alles dem ver
blüfften Gatten in die Gastwirthschaft,
mit der Aufforderung, sofort zu ar
beiten. Das half. Der Meister zog,
begleitet von den Spöttereien seiner
Kumvane, mit den Sachen von dan
nen und setzte sich zu Hause lleinlaut
an die Arbeit.
Pilllallen. —- Vergistet hats
sich in seiner Wohnung der frühere;
Gutsbesitzer Emil Puchner. P. hatte
sein Gut vor längerer Zeit verwitw
schaftet und loar in der letzten Zeit als
Schreiber bei einem Rechtsanlvalt be
schäftigt. Mit dem alten Mann zu
sammen arbeitete dort ein junger
Schreiber Pl· Da dieser in den Bu
reauarbeiten viel erfahrener mar, lthn
es« oft zu Lluseinandersetnmgem die
schließlich vor der Wohnung des
Rechtsanwaltg zu Tltiiiiicliteiten fuhr
ten. P. verletzte mit einein Saaziers
stock seinen Gegner iin Gesicht Da der
Geschlagene ilm zu vertlaaen drohte,
nahm P. Gift. P. liinterlasxt ansier
seiner Frau, teine näheren Angehöri
gen.
g
» »s-« . -—— Das s. ski. aus Berlin
Ebete Falliseinent des Rechts-an
Siilt Born, dessen Passiva teilst-pfui
Mark betragen, hat ein zweites zur
Folge gehabt. Ueber das Vermöaen
des Rittergutåljesitzers Gustav Lanae
in Radors ist der Concurs eröffnet
worden.
proviuz Ost-seufzen
Güldenboden. -— Vorn Eis-n
bahnzuge schwer Verleht wurde der aus
dem Heimwege von Pr. Holland nach
Greisingg befindliche Zimmergeselle
Szibrotvsli. Er war start anaetrun
len und hatte das Gekeife als- Wea be
nutzt. Der Verwundete ist gestorben.
Gumbinnen. Dieser Tage ist iin
Kirchdorse Judtfchen der hochbetagte»
Kanton a. D. und Voltsdichter Jo-s
hann Schwarz gestorben.
Jnsterburg. — Um vom
Dienste los zu lommen, der ihm nicht
behagte, zii ete der 16 Jahre alte
FürsorgezögiMBaul Malinotogli in
der Nacht zum . Februar den Stall
des Gutsbesitzers Zitllner in Szingel
len an. 52 Stück Vieh sind dadurch
erstickt, so daß der Besitzer großen
Schaden erlitten hat. Der Bursche
erhielt von der hiesigen Straslanimer
sü; seine Schandthat 4 Jahre Gesäng
nt . «
»so-Provinz Yesprenhem
Riese n b u r g. —- Einen unglück
lichen Fall that vor einigen Tagen der
Mntier Martin Priebe aus Mahren
Er zog sich dabei innere Verletzungen
zu, woran er nach 48 Stunden starb.
T h o r n. sp-— Wegen fahrlässiger
Tödtung hatte sich vor der Strafma
mer der Besitzer Bonisazius Wojnotos
li aus Drzonowo zuzderantworten Aus
dem Hofe desselben wurde am 29. Dec.
v. J. mit der Maschine gedroschen. Ein
Ende der Triebstange des Gäpeltvertes
war unbedeckt und hierdurch entstand
ein schweres Unglück. Die beim Dre
chen beschäftigte elfjährige Theophile
bowsti tam derTriebsiange zu nahe,
ihreSchiirte wurde erfaßt und im Au
genblick das Mädchen zu Boden geris
Fn und mehrere Male Um die Trieb
ange geschleudert. Dabei wurde der
Unglllcklichen der Schädel gespalten, so
daß der Tod aus der Stelle eintrat.
Der Gerichtshof ließ Milde walten und
erkannte nur aus zwei Wochen Ge
fangntß.
T i e ge nho s. —- Rentier Johann
Wiens aus Neustädtertvald gan dieser
Tage über das »Stobbendorser Bruch«.
Zu der Nähe der Trohlschen Mühle
each er ein. Auf se n Geschrei eilten
Leute herbei und zogen ihn aus dein
Wasser. Dem alten Herrn soll das
lithle Bad nichts geschadet haben.
Its-Ists FM -« -
Polzin. —- Durchiuml einen Un
glücksfall ist die Familie des Arbei
ters Wirbel-n Besitzes ihres Emahds
beraubt worden Ventzte war zuletzt
in der Dewsberger Brennerei beschäf
tigt, wo er von einem Treibt-Wen er
faßt und ihm am Obertörper derar
tige schwere Verletzungen zugefügt
wukden, daß er im hiesigen zohanni
set - Masken-exk- e Es nen Schmerzenx
erlag, .- -
«
—
P y r i h. —- Jn Geiblerzhof
brannten Stallungen und Scheune
der Wittwe Noack nieder. Die Ge
bäude waren nur wenig versichert.
Frist-es Hosen.
C r o ne a. B r. — Ein Unglücks
fall ereignete sich auf dem GuteBlum
wiese· Beim Hantiren mit der Dreisch
maschine gerieth Gutsbesitzer Bruno
Posahl so unglücklich mit einer Hand
in das Getriebe der Maschine, daß
der Arm buchstäblich abgerissen wur
de. Nach einigen Stunden war P.
eine Leiche.
Ko sten. — Vor Kurzem ist im
Obratanal in der Nähe der Holzer
cke, die von der stijdtischen Promenade
nach dem Garten des Deutschen Ge
sellschaftshauses führt, der 8 Jahre
alte Knabe Peter Sobiech, Sohn des
Zimmermanns Michael Sobiech, beim
Spielen ertrunken. Die mitfpielenden
Kinder liefen fort, ohne Hilfe angeru
fen Zu haben.
Listfa i. P. —— Wegen Kindes
mordes wurde das Dienstmädchen
Marianna Chudziat aus Pijanotvice
in das hiesige Gerichtsgefängniß zur
Untersuchungs-haft eingeliefert. Sie
ist bereits das dritte Mal Mutter und
soll ihr letztes Kind in oder nach der
Geburt vorsäylich getödtet haben.
Unruhstadt. —Jn der Schäf
fengerichtssitzung wurde der Häusler
Kottlvitz aus Karge und dessen Toch
ter wegen Meineidsverdachts sofort
an Gerichtsstelle verhaften
Provinz zchkesiem
Köniashiittr. —- Der verhaf
tete Kassendiener Mrozh gestand ein,
den 10,000 Mark-Diebstahl bei der
töniglichen Berginfpection verübt und
den betreffenden Lohnbeutel in einem
Neubau versteckt zu haben. Von dort
bat anscheinend ein Mitlvisser das
Geld weggenommen, denn die Polizei
fand nichts·
L a u r a b ij t t e. —--- Auf dem hie
sigen Bahnbof entgleisten bei Vor
nahme von Eli-angierbewegungen zwei
leere ttiiiterwagein Hierbei wurde der
Leb-offner Tetvarth schwer verletzt.
L i e g n i t3.- —tfinen argen Stan
dal im literichtöfaale oollfiihrte ein
kluge-klagten rer Jä? Jahre alte, schon
fett-H Mal vorbeitrafte Arbeiter Paul
,tließler aus Jauer vor der Strafkmn
mer, wo er wegen Diebstahl-Z im wie
derholien Rücksalle angeschuldigt war.
Gleich zu Beginn der Verhandlung
sing der Angeklagte an zu skandali:
ren, indem er erklärte, er nähme den
Termin nicht an, verlange seine Zeu
aen und werde überhaupt nicht ant
worten: der Vorsitzende hatte große
Mühe, sich Gehör zu verschaffen. LllsJ
oann der Staatsanwalt ein Jahr
Zuchthaug gegen den Anaeklagten be
antragte, tannte dessen Wuth keine
Grenzen: er schlug mit der gehallten
Faust und mit der flachen Hand fort
während aus die Brüstung der An
tlagebant, so daß die Hand schließlich
blutete. Während sich der Gerichts
hof zur Bierathnng ziiriictgezogen hat
t-. brüllte der Angeklagte, wenn er
seinen,Revolrer bei sich hatte, fchösse
er alle s Läuse auf die Zuhörer
ab. Au - ls das Urtheil verkündet
wurde, schrie der Angeklagte den Ge
richtshof an: ,,Enttr-eder bin ich ver
riickt oder Sie sind verrückt!« Das
Urtheil des Gerichtshoer lautete un
ter Zubilligung mildernder Umstän
de aus ein Jahr Gefängniß. Wegen
Ungebühr vor« Gericht erhielt er au
ßerdem 3 Tage Hast zudietirL
Parchw i h. —- Die neue Heil
niethode des Rheiimatisniiis, eine Er
findung des hiesigen Aerzteg Dr. med.
Gürich bewährt sich thatsächlich im
mer niehr. Die Kranken tommen aus
den verschiedensten Gegenden hierher,
um Heilung zu finden. Leute, die ein
Jahrzehnt und länger an Rheumatis
inus litten, sind durch das Dr. Gli
rich’sche Heiloersahirn wieder herge
stellt worden.
Ernst-U zchkeswtgsxokfletm
Nokvtschieswia Zweim
germeister in·Christiane-sev wurde der
erste Rathnsmn Achtnieh aus sechs
Jahre gewählt.
P r i e s. —- Bei der Wahl von Ge
meindevertretern wurden die bisheri
aen Vertreter: kosbesitzerAm Schnei
dermeister Frie richs und Bat-schrei
ber Müller mit großer Majorität
iviedergewählt.
pro-tu Hechten und Juki-sein
Sachs .nburg. —- Wie dem
»Burgwart« von authentischer Seite
mitgetheilt tvird, ist der Ankaus der
Hatenburg sitt den Familien- - Ver
band der Herren, Freiherrn und Gra
Leen von Hase noch nicht erfolgt, son
rn es schweben vorläufig erst Ver
handlungen darüber.
S o m m e rse l d. -—— Vor Kurzem
hat ein B« raeselle den 11-jähriaen
Schultnabe Arbahani aus Unvorsich
tigleit mit einem Revolver erschollen
Die Kugel drang dem ungliicklichen
Knaben n den stopf, der alsbald eine
Leiche war.
Sia f; f n r t. —- Auf Anordnung
der Polizeibehörde muß das Eckhaug
des Herrn G Det ever am Großen
Marti, ca. 50." ·tt von der Haupt
ki entfernt, wegeckdrohender Ein
st gefahr geräumt und sofort abne
brochen werdeen. Das Haus ist vor
ca. 20 .-ah n a Stelle des wegen
Bergfchö benfalls abgerissenen al
ten MEqu neu erbaut worden. Es
ist dies re s das fünfte Haus-, wel
chekla polizeilicher V ügung ab
getragen werde mußte in den
Besitz des Beri, isius ·iibergegangen
ist. Die B n rühren von dem
II Central s- adt liegenden, seit
O
..e.«’y H
—
l
ca. acht Jahren außer Betrieb gesetzten
von der Heydt - Schachte her.
Theißen. — Vor Kurzem ver
unglückte der Häuer Ferdinand Engel
aus Theißen auf der Grube bei Reu
fett dadurch, daß er von einem nieder
gehenden Bruche verschüttet wurde.
Der 50 Jahre alte Mann hinterliißt
eine Wittwe und 5 Kinder-, wovon eins
noch schulpslichtig ist.
T o rga u. —- Als man durch das
lange Ausbleiben der hochbetagten
Schlossermeister Heboldfchen Eheleute
stutzig geworden, durch einen Schlosser
deren Wohnung gewaltsam öffnen ließ,
lag die Frau in bewußtlosem Bassian
de im Bett. Die bereits getrof enen
Frühstücksvorbereitungen deuteten dar
auf hin, daß die Frau aufgestanden,
dann aber nachher infolge eines-Schlag
anfalles wieder auf das Bett zurückge
sunten war. Jn einem weiter ent
fernten Zimmer saud man den Ehe
gatten gleichfalls in schwer trankern
Zustande auf. Beide Eheleute trans
portirte man mittels Siechlorbes nach
dem Krankenhause; während des
Transportes starb der Mann.
Weida. --— Jn Göttendors brach
in der mechanischen Wollroeberei Groß
seuer aus, das die ganze Fabrik ein
äscherte.
W e i m a r. -—— Wegen Gistmords
verhaftet wurde hier das 16 Jahre al
te Dienstmädchen Elsa llnbehaun aus
Berta a. J. Sie hat ihrer Dienstherr
schaft Schwefelsäure in den Fiafsee ge
schüttet, wahrscheinlich in der Absicht,
sie abzuhalten, in einer Diebstahl-mu
llage gegen sie als Zeuge austreten zu
können. ,
Ze i t·3. -— Der Kommerzienrath
Albin Näther stiftete der Stadt 2(·I0,
000 Mart zum Bau eines Voltgbades.
Yheiukand und Yeflphakeiu
K o ble n z. —- Die hiesige Straf
tanuner verurtheilte den praktischen
Arzt Dr. Febru. Felix v. Oesele zu
Neuenahr, welcher seine Standespflicht
aufs schwerste verletzt hatte, wegen ei- »
ner thätlichen Beleidigung zu einem;
Jahr Gefiinanisz bei sosortiaer Verhaf- »
tuua. Der thaetlaate war seinerzeit;
bereits wegen fahrlässiger Römerher
letzrrira zu sechs Wochen (!«iefiingniß"
verurtheilt warten.
U u o e n s ch e i d. — « Iseit langerer
Zeit ist das Dienstmädchen Martha
Nieggcniann, die bei einer Und-Inschri
der Familie in Dienst stand, ver
fckwunden· Jetzt ist die start inVerwe
sung iibergegangene Leiche deg Mäd
chen-Z in der Dölbeder Thalsperre auf
gefunden worden. Es liegt zweifellos
Selbstmoro vor.
M. - G l a d b a ch. —-—— Jn der Nacht
stürzte der Packer Wilh. Lambertz in
seiner Wohnung die Treppe hinunter
und brach das Genick. Früh wurde die .
Leiche des Mannes vonHaustewohneru «
aufgefunden.
R he i d t. -·-— Tag hiesige Gymnas
sium ist nun ausgebaut und durch
Verfügung des Linltugministero als
Vollanstalt anerkannt.
S a a r b r ii cte n. Der OF) jäh
rige Buchhalter Anton Schleier von der
Louisenthaler Glas-hätte lfsat sich in der
Nacht vor der Thiir einer Aniniiertneis
pe am Neumartt erschossen.
Solingen. s-— Die erste Ge
meinde im Bergischen Lande, die einen
Versuch macht mit der Anlage von Fa
miliengärten, sog. Scherbergtirtein ist
Opladen, eine Stadt, die aus boden
reiormatorischem Gebiet sich auch schon
dadurch bekannt gemacht hat, daß sie
die erste Gemeinde war, welche dem
Bunde der Vodenreformer beitrat und
demselben einen Beitrag aus stödti
schen Mitteln bewilligte. Der Schöpfer
dieser neuen Familiengärten ist der
hiesige gemeinnützige Bauverein.
Sprockbiivcl - Eine vorbe
straste geschicdene Ehesrau Nau hat
wiederholt versucht, in einem Stall der
Wittwe Homberg zu iibernachtcn. Die
Obdachsuchende tvurde jedesmal aus
dem Stall gewiesen und sie drohte, der
Wittwe den rothenHahn aufs Dach zu
setzen. Nachts brannte das Wohnhaug
der 93 Jahre alten Wittwe-, welche mit
ihrer 61 Jahre alten Tochter allein in
einem Hause schlief, nieder. Als der
vorsätzlichen Brandstistung dringend
verdächtig wurde die Ehefrau Rau ver
haftet.
T r i e r. —- Das Schwurgericht ver
urtheilte die Handwerksburschen Hell
riegel und Kares wegen Raubmordes
an dem Ackerer Zeimet aus Moseldorf
zu 15 Jahren beziehungsweise 12 Jah
ren Zuchthaus.
Wesel. -s-— Hier wurde die Leiche
des Händlers Heinrich Fallise aug
Hiesfeld mit einer Anzahl von Stichen
im Nacken und Nile-ten aufgefunden.
Drei Personen, darunter zwei weibliche
welche mit dem zweifellos Ermordeten
zusammen waren, wurden in Hast ge
nomnien.
Anstaunen
S ch B n b e r g.-—- Die älteste Per
son im Fürstenthum, der Häugler und
Maurer Bube des Törberhals, der gei
stig und körper «ch noch vollständig
frisch ist, kann am 22. Juni Iseinen
100. Geburtstag feiern.
epkdensurq ’
Huntebriick——-Durch Kauf aing
die hier an der Chaussee nach Olden
burg belegene Wirthschaft, dem Herrn.
Landwirth Henjes in Bürgerfelde bei«
Oldenburg gehörig, in die Hände des
Herrn D. Stöver in Delmenhorst für
die Summe von 19,200 Mk. über.
Z w ·«f ch e n a h n.—— Der Arbeiter
Spiel agen soll seine Frau derartig
geschlagen haben, baß sie in Folge der
Mißhandlung gestorben ist.
T
Hrafidemstdum Helle-n
Blensheiin —- Der in weiten
Kreisen bekannte Weinhändler Olff
wurde bei einer Fahrt auf der Berg
straße GronausZell mit seinem Wa
gen die steile Böschung hinabgeschleu
deri. Er war auf der Stelle todt.
Etat-ins Heller-.
H e r s feld. — Einen schrecklichen
Tod durch Ertrinken fanden zwei auf
der benachbarten Domäne- Eichhof in
Stellung befindlichen Personen: Der
als Oelonomie-Volontär«dort beschäf
tigte Baron v. Hunnen, 20 Jahre alt,
und der Gärtner Fritz Marhenkel, 27
Jahre alt.
M a r b u r a. —- Das Schwinge
rtcht verurtheilte den Schornsteinfeger
meister Kemmlein aus Rauschenberg
zu anderthalb Jahren Gefängniß.
W a r b u r g. — Jm nahen Brackel
I die Maschinenlagerhalle der Firma
eter Bünnagel gänzlich niederge
brannt, wobei viele landwirthschaftli
che Maschinen zerstört wurden.
Minnen —- Den Eheleuten
Wißner hierselbst, welch-e ihre diaman
tene Hochzeit feiern konnten, wurde die
goldene Ehejubiläumsrnedaille verlie
en.
provinz Hannover undYrannschwetH
Königglutter. —— Die hiesige
Gendarrnerie ermittelte dieser Tage ei
nen noch recht jugendlichen Wilddieb,
den lxtxjährigen Schultnaben Wilhelm
Gobisch Er hat mittels Schlingen
in der eben nicht verpachteten Königs
lutterschen Feldmart Hasen, Kanin
eben und Rche gefangen und die Felle
an einen Händler verkauft· «
L a uen au. — Von einein s we
ren llnaliictgfall wurden die Ehe eute
August Grunmeier hierselbst betroffen.
Jhr einziges Kind wurde kürzlich von
einein Fuhrwerk überfahren und auf
der Stelle getödtet.
M i H h u r g. —-— Dem Cenientarbei
ter Netz-traun wurde von einem Mitar
beiter mit einer Literflasche der Kopf
zerschlagen Als die Flasche zerbrach,
ariff rer Alliithende zu einemZtuhlbein
Der Ulrisxttater ist derhaftet, der Pole
liegt schwer traut darnieder.
T te r. Vor stnrxem wollte der
lli Jus Te alte Nlaskarbeiter Blume von
hier den Bahniibergang von der Hohl
glagfabril überschreiten· Der Be
dauerudximerthe wurde überfahren und
sein Fiörper in Stücke aerissen, so daß
man die Leichentheile später sammeln
mußte.
Zehmarrie — Die Ehefran
Johanna Verler, aelx Hotop bestieg eine
Leiter. um Wäsche auftuhänaem glitt
aus der Leiter aus« iiberfchlua sich und
fiel herunter. wobei sie den rechten Un
terarm brach.
W e n i a e rb o d e. Vor Kurzem
erschose sich hier der itlmtmann Höhlen
etn Onkel der Zchriftstellerin W. Heim
bura. Was den alt-en Herrn zu der
« hat veranlaßt hat, ist unbekannt.
evKönigreich Hadsem
Niederherrngdorf ———Durch·
ein aröfzereg Schadenseuer wurde das
anf dem Niederheruisdorfer Flur bei
Shenmitz aeleaene Wohnhaus nebst
Stallaebiiude des Lieber-schen Gutes
vollständig einaeiisct)ert.
L e n ge n f e l d. —--- Herr Bern
hard Noth in München hat seiner
Vaterstadt Lengenseld 40,000 Mark
als Stiftungskapital mit der Bestim
mung iibiersandt, daf; die Zinsen vson
diesem Kapital alljährlich zu je einem
Drittel alten und bediirftiaen Ein
wohnern, unbemittelten Schulkindern
und der Verschönernna der Stadt zu
gute kommen sollen.
Niederliitzschera. —- Hier
verungliictte der 19sjährige Dienst
lnecht Reichelt dadurch tödtlich, daß er
beim Jauchefahrcn unter den Wagen
gerieth und überfahren wurde.
Plauen. —-— Der seit einiger
Zeit hier lebende durch seine sinnst
reisen in ganz Sachsen bekannte »Zau
bertünstler« Vöning, ein verheirathe
ter Mann nnd Familienvater, erschosz
seine frühere litefchästsgehilfirn Em
ma Dübcl mit Namen, und tödtete
sich dann selbst durch einen Schuß.
S i e be n l e h n. —-— Hier erhängte
sich der Schuhmachermeister Mende.
Steinigtrvolmsdorf. Das
mit Stroh gedeckte Wohnhaus des
Holzarbeiters nnd Rahmenmachers
Gustav Ulbricht ist niedergebrarint.
P o m f; e n. -—- Es brannten bei
dem Gutsbesitzer Morib Vllfted Klinge
in Pomßen da- Scheunengebäude und
das Wahn und Zeitenqebäude zum
größten Theil nieder. Der Besitzer
Klinge wurde trean Verdachte der
Brandstiftunq in Haft genommen
Reiche n u n. - Der älteste Sol-«
nat der Latini-, der Altersrentner Jo
hann Gottfried Unant.«,e, ist in stieiches
ktcu infolge Altersfchwäche im Alter
von sde Jahren gestorben.
Reichen baih - -- In der Nacht
lmt ein Schadenscner Dachstuhl und
obere-s Stockwerk rec- lsiigrnannsschen
«ltartiewaarenhanses:- zu Reichenbach i.
V. gänzlich zerstört.
xtönigteitp Ray-tm
L aufen. —-— Der 26 Jahre alte
Weißbierbrauer Andreas Arnistorsser
ils in die Sudpfanne gestürzt und an
ren erlittenen schweren Brandwunden
gestorben.
Lochham. — Jn der Nacht
brannten hier die Oetonomiegebäude,
die Baron v. Hirsch in Planegg ge
hören, mit Getreide und Futtervosrrä
then gefüllt, vollständig nieder.
P lein fe l d. —- Der verheirathete
Personenschaffner Weitner aus Mün
chen gerieth beim Rangiren des Nürn
berg - Münchener Eilzuges zwischen
die Puffer und wurde getödtet.
Waltenhofen.— Vom S icki
sal schwer heimgesucht wurde die a
mtlie des Oekonomen AndreasSchleich
ron hier« Kürzlich brannte das An
wesen Schleichs total nieder. Der
Mann, der zweimal in die Flammen
drang, um seine Angehörigen zu ret
ten, erlitt erhebliche Brandwunden.
Würzburg —- Jn Wentheirn
kam neben der Kirche in einer Scheune
Feuer aus« Es brannte diese und
fünf gefiillte Scheunen nieder. Die
Kirche ist verschont geblieben.
Yheiupfah
O b e r ü lz e n. — Kürzlich stürzte
der in den fünfziger Jahren stehende,
bei Bürgermeister Wittner beschäf
tigte Tagner Jak. Krauß von hier in
folge eines Fehltrittes von einer Lei
ter herab und zog sich hierbei schwere
innere Verletzungen zu. Man hofft
indes-, den Bedauesrngwerthen am Le
ben erhalten zu können.
Osfe n b a ch. —- Der anfangs der
50er Jahre stehende Hufschsmied Max
Günther von hier wollte im hiesigen
Gemeindestall eine Raufe befestigen.
Dabei wurde er von einem Stier der
art an die Wand gedrückt, daß er
schwere innere Verletzungen davon
trug und bewußtlos vorn Platze ge
tragen werden mußte. An seinem
Auskommen wird gezweifelt.
eFuinigreieh Wärst-ruderte
Neuenbürg. —- Jn Calmbach,
hiesigen Oberamts, sind durch eine
Feuersbrunst die Scheuer der Ge
schwister Rentschler und das damit
zusammenhängende Wohnhaus nebst
Scheuer deg- Gottlieb Bott zerstört
worden.
Röte nba ch. —- Der beim Por
phyrgeschäft Schenkenzell beschäftigte,
hier verheirathete Arbeiter Paoli wur
de zwischen hier und Schenkenzell von
einem beladenen Steinwagen,
während des Ladens ins Rollen ge
rieth, überfahren und getödtet.
Schramberg. Auf dem
Heimweg gerieth der 24-jährige ledige
Fabriiarbeiter Joseph Hochstuhl in die
Cchiltach nnd ertrank.
Ørohherzogthum Baden.
T h i e n g e n.—--- Hier brannten die
Letouoniiegebiiude der Wittwe Gug
genhein1, sowie diejenigen des Herrn
aniak Schmitt nieder.
W a l d O hu t. s- — Schlossermeister
Fehremuaier von Thiengen ist niit
,:crfchlai,ieneui Schädel unter der
Steinachbriide todt aufgefunden wor
den.
i
t
i
l
dert
Clsafzssiothringctn
Z a b e r n. -—— Eine leichtsinnige
Messcrstecherei brachte den 18—j«cihrigen
Tagner Nach aus Wiiiimenr1u·vor die
hiesige Straftammer; der Bursche
hatte den M - jährigen Schmied
tilopsenstein ohne Veranlassung ange
rempelt und als dieser im Vorhal-;
tungen machte, ihm mit einem Messer
einen sehr aesährlichen Stich in die
Herzgegend versetzt. Der Verwundete
ist zur Zeit noch nicht wieder betete-I
stellt. Das Gericht verurtheilte den;
rohen Gesellen unter Versagung der!
mildernden Umstände zu 11--k·- JahrenY
Gefängniß. s
Freie Städte. J
H a m b u r g.s-——Auf dem Treppen
flur eines Hauses in der Spitalerl
Straße fand man, in ein Zeitungspa
pier gehüllt, die völlig nackte Leiche ei
nes neugeborenen Kindes-. Nachdenh
die Gerichtgärzte tonstatirt hatten,t
daß dag Kind eines gewaltsamen To-!
des gestorben sei, wurden sofortNach-!
sorsehungen nach der-Mutter angestelltJ
Auf Grund einer anonymen Denkm
ziation gelang es berPolizei, die kaum i
vierzehnjährige Schülerin Gertrudi
Mann als muthinaszliche Thäterin zu.
ermitteln.
guxemsurkp !
ervenmacher. —- Herr Ins
Dieudoniie—6attiiibill aus Luxemburgs
ist von seiner hiesigen elterliehen Woh- s
nung von einem Domino niederge- s
schlagen worden. Der Thäter ist in s
der Person eines Taglöhners Stefsen s
Nitolas in Hast genommen worden. s
Go st i n ge n. —- Als der Ackerer
und Winzer Schritz VonGostingen mit
einem jungen Pferd, das er in Reinich
gekauft hatte, die Heimreise antreten
wollte, fiel er so unglücklich von dem
Pferde herab, daß er bewußtlos in’s
Spital gebracht werden mußte. Der
hinzugerusene Arzt stellte eine Gehirn
erschütterung fest, welcher der Unglück-« »
liche erlag. s
OeflerreichsAngarm
S a a z. Jn dein einige Schritte
vom Rinqvlntze entfernt nelegenen
Wanrenlianse der hiesigen Galanteries
firma J. Griinbauin iil Feuer »in-n
Ausbrucbe getonnnen welches unge
mein rasch Inn sich nrisf nnd da es an
den iikgcrall aitfqestnpelien leidrt ents
ziindlirtxen großen Vorriithen reichlich
Nahruna sand, binnen tijrzester Reit
den qrößten Theil bez- Waarenlagerg
vernichtete-.
T heu ssn n. —«— Hier ist das Ge
höft des Oelonotnen HojerBöhin Voll
ständig niedergebrannt, auch alle Ein-—
riclitunggstiicke verbrannten, es konnte
nichts gerettet werden.
schmis
Wallenried. —— Seit einiger
Zeit ist der Chef der Arbeiter aus der
Linie Freiburg - Matten - Ins, Js·
Ballarnan von Wallenried verschwun
den Vorher holte er einige 100 Fr.
in Freiburg ab ftir den Zahltag der
Arbeiter. Seitdem ist er nicht mehr
gesehen worden.
Zürich. —- Oberst Hermann
Bleuler ist dem Vernehmen nach um
seine Entlassung vom Präsidium des
tidg. Schulrathes eingekommen.
—— «-«,si.
Gerichtshof für Eisenbahn
wefem
an dem Gesetzentwurs zur besseren .
Controlle der Eisenbahnen und ihrer
Ratcn durch Erweiterung der Funk
tionen der Zwis nstaatlichen Ber
iehrscominission it unter Anderem
auch die Einsetzung besonderer Ge
richtshöfe vorgesehen, vor denen alle
streitigen Fälle zu sofortiger Ver and
lung kommen können. Prärdent
Hurleh, von der Universität Yale,
möchte den Vorschlag dahin verbessert
sehen, daß neben den verschiedenen
Gerichtshöfen eine höhere Rechtsbe
hörde, ähnlich wie die Court g
Claims, geschaffen werde, die fi
ausschließlich smit Eisenbahnangele
genheiten zu befassen hätte. Man
könnte, meint er, der Zwischenstantlb
chen Commission den Charaktereiner
solchen Behörde geben, wo dann frei
lich deren sämmtliche Mitglieder
Juristen von Fach fein müßten, oder
aber diese in ihrer gegenwärtigen
Form belassen und ihr die neue Be
hörde zur Seite geben.
Das Letztere hält er für am besten
geeignet, indem die Behörde wie ein
Appellationsgericht zu fungiren hätte,
nachdem die Angelegenheiten vor dem
unteren Gerichtshof kurz verhandelt
word-en seien. Allerdings involvire
das eineNeuerung im Bundesgerichts
wesen, »aber dom Standpunkt des
Laien aus scheinen keine unüberwind
lichen Hindernisse dagegen vorhanden
zu sein. Wäre eine solche Behörde
einmal eingesetzt, wiirde die Gleich
artigkeit und positive Kraft des Bun
desbahngesetzeg wesentlich gestärkt
sein.« Die VertelJrZ-Commissiow
sollte, wenn sie neben dem Gericht be
steht, nicht aus Juristen zusammen
gesetzt sein, sondern aus Sachver
ständigen des Eisenbahnwesens, die
dem Gericht alle erforderliche Aus
kunft zu geben hätten, wo technische
und andere complicirte Fragen zu
entscheiden sind. Wird der Charakter
der Commission in dieser Weise ge
ändert, so brauchte sie nur aus drei
Mitgliedern zu bestehen, von denen
eines im Verkehrs-Departement, das
andere in der Finanzleitung des
Eiseribahniveseng gründlich erfahren
sein müßte-.
Ohne Zweifel wäre fijr eine gerechte
Erledigung der aus dem Bahnbetrieb
entstehenden Etreitfragen viel gewon
nen, wenn tiefe tüchtigen Sach- und
theaitgversrändigen zur Prüfung und
Ausscheidung vorgelegt werden könn
ten. Dabei wäre jede Voreingenow
txkenlteit gegen die Eisenbahncn ausge
s«f;losseii. tsis ist nicht Zweit der be
,z!ialicl1eli litesetzgebung Feindschaft
ksegen dir Bahnen zu cultiviren, sie
toll nur dem Publikum gebührenden
Schutz gewähren und damit die con
trollirende Autorität der Regierung
l:ethätigen.
Die zweijährigc Dienstzeit
in Frantreich
Das neue Militärgesetz Frankreichs
lvird schon auf den Jahrgang 1904
Anwendung finden. 79 unterliegt
keinem Zweifel, daf; man in Zukunft
mit einer gleichmäßig ausgebildeten,
mobilen Armee Frankreichs rechnen
muß, da der große Prozentsatz, der
heute nur ein Jahr, thatsächlich zehn
Monate dienenden Leute fortfällt und
die zlveijlihrige Dienstzeit voll ausge
nutzt wird. Das Gesetz vereinfacht
serner die Regleitientg, vermehrt das
länger dienende Augbildungspersonal
und trägt bei den berittenen Truppen
durch eine größere Zahl von Kapita
lnnten und Dreijährig-Freiwilligen
dafür Sorge, daß auch fernerhin eben
so viel iiber zwei Jahre dienende
Leute vorhanden sind wie jetzt. Das
alles stellt eine griindliche Schulung
sicher. Eine Herabsetzung der heuti
gen Durchschnitt-J-Jststärte wird nach
der Versicherung des stricggministers
Verteaux nicht zu befürchten sein.
Das neue Gesetz vermehrt dao Aus
bildungg- und das ältere Stamm
Personal, es bewilligt Ul,75s) kapita
lirende ilnteroffiziere und 18,000
Korporaw sowie 6000 Gemeine an
Kapitulauten mehr. Sollte aber wi
der Ermatten einmal die Durch
schnittgsttstärle nicht voll erreicht
werden, so bietet der Artikel 38 des
Gesetzes ein bequemeg Mittel, sie zu
steigeru. Dieser Artikel erlaubt dem
Kriegs- und dem Marineminister, in
besonderen Fällen die Leute, die ihr
zweites Dienstjahr vollendet haben,
noch länger unt-er den Waffen zu hal
ten, sowie die- Leute des dritten Jahr
gang-J auch wieder ei:izubeordern.
Vermehrt »und, wie man erwartet,
aucn Verm-Herr ivgro ourcy oag neue
Gesetz das Reserve- Offi«3iertorps.
Während die Zijglinge von St. Cyr
nnd die der dotnted)11isri;e:1 Schule-, die
Berufwsfieiere meiden, nur ein Jahr
in: Vpltannstastsstande dienen, haben
kie stöalinne der sogenannten »großen
Sternen« nnd dein Vesan noch ein
zweite-J Jahr unter den Waffen u
bleiben nnd dann drei iledungen m
der Reserve zu machen Ebenso haben
die Leute, die nnch einem Jahr akti
der Dienstzeit nnd Adlcgnnn der Prü
fung nach Bedarf nnd Einnnng zu
Reserve Ofsizieranwärtern ernannt
werden, ein zweiteo Jahr zu dienen,
nämlich sechs Monate zur besonderen -
Ausbildnna, nnd nach Bestehen der «
Offizierprnsung weitere sechs Monate
als Unterleutnants der Reserve. Sie
haben auch drei Uebungen in der Re
serve adznleisten So ist die demoliak
!ischeGleicl)heit vor dem Rekrutirungc
gesetz sijr alle hergestellt. Der Dur -
schnitt der Allgemeinbildung des O -
siziernachwuchses der aktiven Armee
dürfte allerdings sinken. Sollen doch
o0 Prozent der Jnfanterie-, 68 Pro
zent der stammerte-, 55 Prozent der
Artillerie-s nnd Genie-Ossiziere aus
dem Untekossizierstandc here-mer«