Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, April 28, 1905, Sweiter Theil., Image 16

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    Frühlings-Etwachen.
»John Nitsch Ezq.'« wird poetifch. —
Woran die Großstädter des Len
zes Ankunft erkennen können-—
Wie die Feste fallen.
Mister Editeri
Schwing Schwing , tfchentel
Schpting! Gebt es was Schön-dres,
Miste-c Editer, als des Erkuactie der
Natur for en Mensche. wo Poetrie un
Sinn for Bjutti bot?
Wann m oet
Natur Schnee un
Eis verschmotze
un die erste
Pflafterstei un
ner der formen-g
nete Wintetdeck
der Straße sicht
bar wem, wenn
in die Saluhlls
die verwickelte
Kessel mit die
Gäßfläms drun
ner, wo des Waf
set for die heiße
Drints use
warm genug
drein gemacht
»Den-, verschwin
de, wann die
erste schwinging
Halbthijr an den«
Familie - Entrenz vun dem Bor
nersSaluhn sichtbar werd, waan schon
hie an da e holziges Radiesche ver
schämt sei Köpfche zwifche die Ctäckers
un Käsftückcher vum Luntschcaunter
hervotstreckt, wann der erste herabs
armkiche Eisrnann als Frühlingsbote
uff der Gaß sichtbar werd un des
zarte Grün vum Parsli. wio mer
mian Fleisch uff die Pläts gelegt
kriegt, afängt, keene gelbe un braune
Ende un Spise mehr ze hawwe, wann
Piddlers Baer mit Stratvberries,
wo usf ener Seit grün un uff der
armeve Seit weiß sein, for fuf ig
Emts das Stück offern un for 3 For
en Quarter hergewwe, wann der Bar
kteper fragt, ob mehr e Stückche Eis
in sein Whisky hawwe will, wann
Töchter un Innere Fimäls des Ge
spräch immer uff Eiskriem un Soda
dringe, wann die erste offene Trom
car laaft, in der die vier Bank for«
vie Schmokers all mit Lädies, wo«
Casterbonnets schappe gehn, besetzt
sein, wann dem friedlich uss dem
Seitwsalk Wandel-We der erste Bös-;
ball mit erer Welossiti vun frme
GaffebubeiHorSpauer an de KoppH
fliegt un mer vum Seitmalt irr diej
Gotter erunner steppse muß. wann mer s
nft e Paar kteene Kinz. wo Makbels
spiele, todt trete will, wann die sorg
liche Gattin unner der Priteng oun
Hausklienrng en Döst im ganze Haus
rast, daß mer nie vor dem Versticke säf i
is, un dieStiernhietingsMädiäters in i
die Häuser-, roo de ganze Winter cis-;
Salt un außer Ordnung waren, an
fangie e His ze gen-we daß mer ohn
mächtig wern konnt, wann mer nit«
ausgehn kann mitaus an seine Kleider
im ask vie Händ e Paar Pfundchkk (
frefche Paint vun frisch angestrichene
Fenzes, Gäts, Hausfronts un Thürn
tut heim ze trage, dann, Misier Edi
« ter, weeß der Großstädter, wo en
Sinn hot for Portrie un so Sache-J
daß der Lenz, der holde Knabe, ge- j
kimme is un jubelnd triillert er in de J
luMg witbelnde Straßest d hinaus-: ;
»Gewwa Schwing Dktschentel »
eng-« i
kann es nit begreife, Misier!
Eh et, wie es Leit gewwe kann, wo
for so was teen Sinn harowe un wo
To lebe mitaus Gedanke an un Sehn- «
sticht vor was Höhereå, wie for Jn- »
Lenz der Gedanke an Weilt-meistens
gar-wie Wir Peiniippet un geeiinte ;
Strahbenies drein, e Sehnsucht for»
Spatgelfalat mit Springlämb oder
»Spring-Chickens, wo, wann sie in Jn- ;
kjubäters geräst sein, fchun mit die1
annete Frühlingsbote, die erstes
Schwalbe zegleich uff der Bill of!
Fähr-Menjuh erscheine. i
No, Mister Editer, so mitauå Poe- !
"" trie un mitaus Sinn for die Natur
thut Jch nit sei. Des hen Jch nach
heint dem Cornet-TM Louis, wo in
seiner R« ll Jstät-Assss, un dem
Dis-m Q tsche-Hannes, wo in seirn
Sie-re, neoe dran vom Louis seiner
AND gefessechery gesagt: »Schämt
Ihr Eich nit, an foerne wunnerfchiine
Tag, bei diesem herrliche Frühlings
rvetet im Store oder in der Affis ze
hocke? Alleh dopp, zieht Eier Rock an
un timmt mit. Mer mache e Früh
»erexcut,schsn mit Bootfalxri. Mer
n eniiwwer na oljokem Beim
Hob-Diener Tschalli in große Hin
nerstub is heini e Jubiläums-Siat
— Tannen
———.—— J
hen mer aacy getyan, un me:
Latsamifche Frühlinggluft im Hobote
tm Tschalli feiner Hinnetstub es»
hawtve zwölf Tisch gespielt —-- un der ;
O große-Lüge imposrtirte Bock un e Preis-, »
· wo Jch gewonne ben, die hawwe Mich «
to gut fühle gemacht, daß, wie wir
.:Iss’m Heimweg in der Schmotings
Liibin gesesse heu, Ich gesagt heu:
»Ein-sey wann e edler Mensch glück
lich is, da fühlt er, wie auch armere
Mensche e Freud ze mache. Morge
räi Ich die Rent vun alle Meine
Muts um fufzehn Prozent
Jhne des Nämliche wünschend
! Mit Rigath
Yvurz JohnRitschEsq.
III-te Pfuh
Uittmeiftm Also bei unserer Auf
, - , Graf Schuppin sollen
Si- dit Rolle des Doktor Erich Mül
«« si- tes-»s- . .
.- » LMT »Mit-c am Milbe ge
s Ist-, III Use-sägt der Gebt-et nach
kWt Wirte-sem«
Unertnschte Gebiete der Erde.
Es gibt aus«-der Erde noch zahlreiche
Gebiete, in denen , große natürliche
Schäye der Er "« ung harren. So
fließt der Amazonenstrom durch weite
Länderstrecken. die den Weißen sast
völlig unbekannt sind. Die Wälder
seiner Ufer sind reich an Rosenholz,
Eisenholz und Chinarindenbäumem
, an Wild und Früchten Jn den Ber
Jgen des Nordens findet man Silber,
sGold und Edelsteine in Mengen.
xWeite Gebiete von Venezuela und
« Brjtischwiniana würden denen, die sie
erschließen könnten, Millionen brin
gen; alter die User haben kein gesun
des Klima, und einige Theile im Jn
nern sollen die schlimmsten Fieber
gcgenden der Welt sein, so daß sich
dem Eindringen fast unüberwindliche
Hindernisse entgegenstellen Obwohl
so viele Forscher Jnnerasrita durch
auert haben, sind noch immer weite
Strecken des »duntlen Erdtheils«un
bekannt. Auch dort liegen viel Reich
ttiiimer ungehobem Elsenbein und an
dere Produtte, ader das ungesunde
Klima und die feindlich-e Bevöllerung
bieten große Gefahren
Selbst Nodranierila hat noch viele
unbekannte Länder; im hohen Norden
liegen Gtönland, Basfinsland, das
große Gebiet an der Hudsonbai und
Alagia. Man vermuthet, daß jen
seits von Nord-Alaska noch ein Land
liegt, das aus den Karten nicht gezeich
net ist. Ebenso ist das Land nord
östlich von BritisclpColumbien lauen
erforscht; viele Quadratrneilen sind
nie von Menschen betreten worden
Sicherlich könnte ein Theil dieses
Landes angebaut werden, während
ein anderer Theil bedeutende Schätze
in- nern der Erde birgt; künftige
dies lechter werden hier große Colo
nisationsarbeiten zu leisten haben.
Manche Theile von Nord- und
Südamerita, die «etzt fast unbekannt
sind waren vor Jahrhunderten dicht
bevölkert. Dagegen sind große
Strecken Australiean nie von einem
Weißen betreten worden. So ist z.
B. Nordwest-Australien fast uner
forscht
Sibirien bietet dem Geographen
noch viele Aufgaben. Dabei muß das
Gebiet die lverthvollften Schätze in sich »
bergen; umherstreisende Mongolen
bringen Edelsteine mit und behaupten, »
daß es in den Bergen solche sehr reich
lich gibt. Auch finden sich in Central- »
Sibirien großeMengen Eisen, Kupfer »
nnd Silber, und doch gräbt niemand J
danach. Borneo, Papua und Mada
gasiar sind noch sehr wenig bekannt,
und im Stillen Ozean liegen noch
viele unetforschte Inseln. Viele Jn
feln sind auf den Karten noch nicht
eingetragen; Perlen, Korallen, Edel
steine, Holz, Kopra und andere Kost
barkeiten warten hier darauf, daß sie
jemand in Besitz nimmt.
—
Die Ehreniunsseau. »
Bei.(kintveihung der neu erbauten
Bahn Schleusingen—Jlmenau war
auch der Eifenbahnminifter v Budde
zugegen Auf einer der kleinen Sta
tionen wartete die ganze Dorfbevölte
run voller Spannung aus das Ein
tref en des Zuges, vor allem abers
warteten der Dorfdichter und die
wrißgeiletdete Ehrenjungfrau die das
Festgedicht zur Feier des welterschiit
ternden Ereignisseg dellamiren sollte
Kaum ist der Zug eingelaufen, und v
Budde mit Gefolge ausgestiegen, als;
auch schon mit erhobener Stimme die »
Ehrenjungsrau mit einem vertliirten
Blick aus den Minister los-legt: »End- »
lich bist Du nun erschienen, langer
sehntes Riesean u. f. w.« !
A-— -
» Auch eine »Auleihe«. »
Jn einer sübdeutschen Residenz ist
ein berühmter ziapellineiiter damit be- E
schäftigt, dem Hoforchester sein neue
iteS sinfonisches Wert einzudrillen
Eine Stelle der Komposition macht
den Hornbläsern just wie das Penta- :
aramma dem Mephisto viel Pein.l
Yliehrfache Wiederholungen nützen zui
ichts, es bleibt bei der ungenügenben
rbietuna. Der Dirigent ist fehri
ärgerlich und gibt seiner Verwunde
rung über die Unbebilflichieit der.
Hörner amverbolten Ausdruck Da«
steht der erste Hornbläser auf: »Ge
ben’s anen tane Müh’, Herr Hof- »
kapellmeifter.« meint er behaglich
lächelnd, »die Stell’ ba« mer aa im
»Tristan« nie z’ Wege gebracht!«
.-.——-·-.-—»
Immer aufrichtig.
Gelegentlich eines Besuches in St.
Blasine lSchwarzwald) unterhielt sich
die Großherzogin von Baden jüngst
auch mit einem alten Mütterchen, das
ihr als eine Verwandte des berühm
ten, in Bernau auf dem Schwarzwald
gebotenen Maleks Hans Thema vor
gestellt war. Die Landesmutter lee
wunderte dabei die prächtig gestickte
Schioarzwaldhaube der Greisin und
fragte: »Die tragen Sie wohl nur an
hohen Feiertagen?« Daran unsere
gute Alte mit zitterndem Stimmchen:
»O 1a, nur wenn die Frau Großherzo
gin kommen und an Fastnacht!"
-
Orient-erste «
»Ihr Sohn soll auf feinen Geistes
sustand gepräft werden. Was meinen
Sie dazu halten Sie Ihren W W
insinyth«
»Der-e M— —«oa is er viel ze
sum-I dazu-«
X
W
Be or first fieiiaurant tretend):
zahle und
D Ihr-Z- ige: Heer
. l Bot fünfzig Jahren
Seit dem Tok Nikolaus des Ersten
von Russland ist ein halbes Jahrhun
dert verflossen. Die Stimmung, die
der Tod dieses Herrschers (atn 2.
März 855) damals in Russland her
vorrief, zeichnet in sesselnder Weise
der bekan te Fürst P. Krapotkin in
seinen s r interessanten »Mernoiren
keines Revolutioniirs«.
» Es heißt da unter anderem: a,Es
war am Spätnachniittag des 8. Fe
bruar (2.März) 1855, als Polizisten
in asen Häusern Moskaus ein Bulle
tin vertheilten, das die Erkrankung
des Zaren meldete und die Einwohner
aussorderte, in den Kirchen fiir seine
Genesung zu beten. Zu dieser Zeit
war er aber schon todt, und die Be
hörden wußten es, da Moskau bereits
ntit Petersburg durch den Draht ver
bunden war. Weil aber vorher nicht
ein Wort von seiner Erkrankung ver
iautet hatte, so glaubte man, das
Bolt erst nach und nach auf die An
kiindigung seines Todes vorbereiten
zu mussen. Wir gingen allesammt
zur Kirche, unt siir den Zaren zu be
ten. Am nächsten Tage, einem Sonn
abend, wiederholte sich derselbe Vor
gang, und sogar noch am Sonntag
ließ man Morgens Buttetins über den
Gesundheitszustand des Zaren aus
geben. Die Nachricht von Nikolaus’
Tode wurde uns erst um Mittag von
einigen Dienern zugebracht, die auf
dem Markt gewesen waren. Ein wah
rer Schrecken bemächtigte sich bei die
ser Kunde unseres Hauses, wie der
häuser unserer Verwandten. Es hieß,
die Leute aus dem Markte zeigten ein
sonderbar-s Benehmen und führten.
statt den Tod des Herrschers zu bekla
gen, ausriihrerische Reden. Die Er
wachsenen sprachen leise miteinander
und unsere Stiefmutter wiederholte
immer wieder: »Hier-et nicht vor den
Leuten!«, während die Diener unter
einander sliisterten, wahrscheinlich von
der kommenden Freiheit. Der Adel.
erwartete jeden Augenblick eine Em
pörung der Leibeigenen, eine Wieder- i
holung des Pugaiscltow’schen Auf
standes. Dagegen geschah es in Pe
tersburg daß Leute der gebildeten
Klassen, die einander die Nachricht»
mittheilten, auf offener Straße ein«
ander in die Arme fielen. Jeder fühlte, ;
daß derjirieg und die schrecklichem
Zustände, die unter dein »eifernen
Despoten« geherrscht hatten, bald zu(
Ende seien. Man muntelte von Gift,
besonders da der Körper des Zaren
auffallend schnell der Auflösung ver
fiel, aber die Kenntniß der wahren :
Ursache sickerle nach und nach durch;
Nikolaus hatte eine übel-mäßige Dosis
eines stärkenden Arzneimittels genom
men.«
Uebrigens gibt es auch heitere Er
innerungen an Nikolaus den Ersten, »
freilich solche, die an das Launenspiel (
des Selbstherrschers antniipsten und
nicht in politischen Memoiren, sondern H
in Schauspielererinnerungen zu sitt-J
den sind. Einmal ließ Nikolaus, wie
Franz Wallner, der längere Zeit in
Rußlandloirlte, in seinen »Auch-litten
auf die theatralische Laufbwhn er
zählt, den Komiker Kartigin den Jün
geren im wischenalte einer Vorstel
lung zu fi in die Loge kommen und i
redete ihn also an: »Ich höre, Du(
topirst mich so täuschend, ich will das
hören. »O Majestät, wie könnte »
ich das ioagen?« —- »Ohne Umstände
ich ersuche Dich, nöthigenfalls beschle«
ich es. « —- »Was befehlen Ew. Maje- J
stät, daß ich spte n soll?« s— »Was«
Du willst, das ächstbeste, was Du
laubft. daß ich an Deiner Stelle fest
a en würde-« Jm Augenblick wen
desich Kartigin zu dem in der Loge
befindlichen Hausminister. Fürsten
Wollonsty, und spricht in der ge
nauen Nachahmung der laiserlichen
Manier: »Jwan Jwanoivitsch der
Kartigin gest mir gestern sehr wohl
gefallen, la ihm morgen fünfhundert »
Silberrubel au5·za!)lenl" ,,L!senug,
genug,« :ief herzlich lachend das Ori
ginal, »die 5W Rahel sollst Du haben,
Spitzbube, aber weiter brauche ich
nichts zu bören.« Den Unterschleifen
seiner Beamten aeaenijber war auch
Nikolaus der Erste machtlos. Von
dein ier befreundeten Berliner Por
trätmaler Krüaer erzählt Karoline
Bauer solaende Geschichte: Der Kaiser
hatte befohlen, Krüger solle eine kost
tire, mit Diamanten besetzte Uhr er
halten. Diese Uhr ging aber vorher
durch verschiedene echt russricbe Beam
ienhände. Jn der einen blieben die
Tiamanten, in der anderen das Gold
hönaen, -—-- sodaß Krüaer eine ganz
gewöhnliche silberne Uhr erhielt, die
er bei passender Gelegenheit absichts
voll vor dem Kaiser hervorzog. »Da
sehen Sie, lieber Krügen wie ich be
stohlen tverde,« sagte Nikolaus der
Erste, »aber wollte nnd könnte ich alle
Diebe in meinem Lande nach Gebiihr
bestrafen —- Sibirien wäre nichtgroß
genug, und Russland würde eine Ein
öde wie ietzt Sibirien.«
Seltsame- Lotteisen-may
« Jm Thunder-Mountain-Lande von
j Joaho, etwa sechs Meilen vom Stadi
1 eben Roosevelt, erhebt sich eine Stein
i faule, wel e ein Gebilde der Natur ist,
aber von ielen die sie sehen, siir ern
kiinstliches Denkmal gehalten wird.
Sie ist ungefähr looznß hoch und hat
unten eine Weite von 20Quadrasfußz
nach oben verjünqt sie sich bis est-f 1·2
Quadratfußz« mü- bann kam em
kegelaet er Auf as, der von « v tax
Farbei —-w’a’" nddieSZl el
aeldlieb ist«-und wahrscheinll »mitt
Henö 20 Tonnen wiegt. E
Me- ist das soaenasnteScha
Denkmal. und im Weiser
s« etNamenserzählt-Ibit-lv
aus« vor im nachts-en
4
MU-.-.... ...-...».-—..-. ...- ...-a — ...
sihend und ihre Pfeife oder MAX-G
schmauchend, solgende Legendei
riider, die sie nicht etwa in uracte seit
zurückverlegen, sondern vielmehr in
das Frühjahr nach dem Kriege dieses
Stammes mit den Bannocts, d. h. in
das Jahr 1870, und in den Winter
vorher:
Schon lange hatte Feindschaft zwi
schen den wilden und beutelustigen
Bannocts des südlichen Jdaho und
anderen Stämmen, weiter nördlich,
bestanden. und den Schasessern wur
den viele Ponies und Häute gestohlen;
auch manche Morde wurden much
lings verübt. Jrn letzten der 60er
Jahre endlich zogen die Bannocls
nordwärts, entschlossen den Stamm
der Schasesset auszurotten. Scheinbar
aber gingen sie nur auf die Jagd.
Eines frühen Moraenz im November
überfielen sie das schlafende Dors der
Schasesser und tödteten viele ehe die
Uebersallenen sich chzur Gegenwehr aus
rasfen lonnton. Alsdann aber führ
ten die Schasesser die sehr tüchtige
Krieger, wenn auch keine Rausbolde
waren, einen wüthenden Kampf um
ihr Heim, welcher zwei Tage anhielt
und mit der Vertreibuna der Ban
nocks endete Doch ein Drittel der
warteten Heimvertheidiger war gesal
len, darunter der Haut-Hing
Dann gilgte ein schrecklicher Winter.
Als der ruhling wieder in s Land
zog, erzählten heimlehrende Jagdpar
ihien zum ersten Male von dem neuen
Denkmal aus dem Felde wo dieHaupt
schlacht getobt hatte Und der Geist
des gesalleneaniuptlingserschien dem
Medizinmann des Stammes und
sprach: »Wir sind Alle in einem glück
seligen Jagdgesilde und haben dem
Großen Geist von der Schlacht mit
den Brannocts erzählt. Der Große
Geist steut sich über unseren Sieg und
unsere Tapferteit und er sagte, er
werde ein Denkmal auf den Schau
platz setzen zum undergiinglichen
Ruhme siir uns und zur Warnung
sür die Brannockg.«
Alles ziing hinaus und sah staunend
die Eteinsiiule an.
Yiaiurgefchicbilich ist über die Gut-s
stehung Folgendes zu sagen: Ur
fpriinglich war sie einfach ein Theil
des Berges selbst. Durch das Schmel
zen beionoers großer Schneemafsen
aber wurde sie freigelegt, indem das
weichere Erdreich welches sich zwi
schen ihr und den akrFren Gestein
massen refand, ukgeschwemmt
wurde. Noch je - Jahr wiederholt
sich dieser Vorgana mehr oder weniger
siarl; die Strön von schmeliendern
Schnee, welche von den Hügelsoitzen
niederstürzen, reißen noch tiefer in die
Erde ein. die Säule ersctseint daher
allmählich noch größer, und die wie
Vildnereien aussehenden Vertiefungen
an ihren Seiten werden interessanler
und malerischer.
Weitem- I biete.
Die Fähigkeit der Thiere, Thränen
u vergießen, ist lange in Zweifel ge
zogen worden, muß jetzt wohl aber als
erwiesen gelten. Sven Hedin hat iu’
dem prachtvollen Wert über feine letzte »
große Reise in Jnnerasien die zuver-- ’
lässige Beobachtung mitgetheilt, daß
die Kameele, wenn sie ihr E de nahe
fühlen, derart weinen, daß der
Mensch nicht ohne Mitleid ansehen
kann. Jetzt erzählt e·n LlJiitarbeiter
der »Gazette Medica , daß auch
Kühe weinen. Zwei . Fitstühr. die
trotz großer Ermüdung nochmals vor
den Pflug gespannt wurden, vergossrn
dicke Thränen, während sie vorher
durchaus teine llnlust zur Arbeit ges
zeigt hatten. Keinesfalls aber dürfte
man daraus den Schluß ziehen, daß
die Söugethiere sämmtlich über Thes
nen verfügen, denn manche Vertreter
dieser Thierllasfe besitzen überhaupt
keine Thriineudriisen. Es ist wri
wiirdig. daß über eine io auffällige
Erscheinung bisher so wenig sichere
Beobachtungen vorzliiaem und die Zoo
!
logen könnten im t rein mit den Ana
tomen wohl einma « s Mühe dar
auf verwenden. enntnisse über das
Weinen der Thi im Allgemeinen zu
sammeln.
«
Boher die Aste-set kommen
Jn der »Oesterreichischen Rund
schau« erzählt Franz Goldhanm » u
den ältesten Häusern Wiens zählt das
sogenannte »Kipfelhaus« in der Grün
an rgasse. Schon 1645 befand sich
Hda elbst eine Böckerei. die zur Zeit der
zweiten Türkenbelagerung von Peter
Wendler betrieben wurde, der damals
»zum Spott des vertrieb-neu Erbsenu
des« ein halbmondförmiges Gebäck·
»Kipsel«, erzeugte, das M rasch allge
meiner Beliebtheit erfreute. Ueber die
ses gKipselhausE das schon seit dem
17. Jahrhundert meinen Vorfahren
angehört-e, besihe ich Auszeichnungen
meines Großvaters des Wiener Bür
gers Josefr Anton Gott-dann aus dem
« Jahre 1845. deren Wortlaut folgender
ist: »Das in der Grünangergasse zu
Wien befindliche Haus 841 spielt in
der Geschichte der Böckerey eine merk
würdige Rolle, und zwar nicht nur
rücksichtlich der genannten Stadt oder
Oesterreichs allein, sondern auch vieler
fremder Länder. Das Bäckergewerbe
hastet bereits 1585 t15. März) aus
diesem Haus-. Seid-s bildet gebis
sermaßen die Chronik der mit Recht
berühmten Wiener Bärin-en ja es ist
dieses haus die Wurzel, die Pflanz
schule der Kunst, Brot zu backen, über
gangen aus Frankreich, aus Engelland,
auf Neapel, aus die meisten europäi
schen Hauptstädte und ganz neuerlich
erst durch den ietigen Bettandmeister
Leopold Wimtner aus Schweden, wie
manches Zeitalter schon berichtete; un
ter anderm rtthrt auch hie Gestalt je
ner Brotggttunz welche man Mpsel
-
»F
1683, waren die Eheleute Peter und
Eva Wendler aus diesem Gewerbe und
hatten dene patriotisch bumoristischen
Einfall, dieser Gattung des Gebäckes.
dein moslemitischen Halbmvnd um
Ter und Hohn. die Form desselben zu
geben. Dieß ist thalsiichlich der Ur
sprung zu einer in der ganzen Welt
verbreiteten Brotgestalt. Das hier in
Rede stehende Haus gehört wohl mit
Recht unter die geschichlichen Gebäude
Wiens und giebt Anlaß den Wunsch
zu erneuern, daß noch so viele andere
historisch gewürdigt werden möchten
—————-· Op—
coudervares Weitres-new
»Wer zuletzt kommt, gewinnt!«
so lautet die Parole bei einem Ren
nen, das allsomrnerlich in Yorkshire in
England abgehalten wird und das dem
Zuschauer sicherlich mehr Unterhal
tung und Vergnügen bietet, alg die
oft mit Lebensgesahr verbundenen
Schnelligkeitstirobem die bei uns noch
ausschließlich üblich sind. Es ist ein
Eselsrennen, bei welchem der oben
sausgesprochene Grundsatz gilt. Jeder
fReiter ist verpflichtet, das von ihm
gerittene Grauthier zu größter Eile
)anzutreiben, aber den Preis gewinnt
Lder, der zuletzt das Ziel erreicht. Alle
-Reiter erfüllen die erste und Haupt
bedingung mit großer Energie. Das
Illingt sonderbar, erklärt sich aber spl
gendermaszen Alle am Rennen be
theiligten Reiter müssen beim Eintritt
in die Bahn ihre Grauthere ablie
fern; diese werden dann ausgeloost,
so daß jeder Besitzer einen nicht ihm
gehörigen Esel bekommt. Um nun
seinem eigenen Thiere möglichst zum
Siege zu verhelfen, spornt er natür
lich das von ihm gerittene, aber ihm
incht gehörige Thier ur größten Eile
an, damit sein eigenes ventuell zu
rückbleibt und den Eis gewinnt.
Bei der belannten Störrigieit der
Langohren giebt die-k- Rennen siir die
Zgischauer ein höchst ergötzliches Bild
a .
(o.-uitvärtig. Höre-bl, Hörnchen) nersm ;
von einein der Bäckermeister des be-;
sagten Hauses her. Zur Zeit der»
wehten Tüttenbelagerung. nehmlrchs
Ein Zeyrmgsartikel Friedrichs
des Großen
wird als Fatsimile in der 7. Liefe
rung der eben bei Ernst Frensdorf
erscheinenden Geschichte der Theater
Deutschlands mitgetheilt. Der Arti
kel entstammt der »Spenerschen Zei
tung« vom 22. August 1743: er ist
gegen den Balletmeister Poåtier ge
richtet und lautet: »Dies» Tage sind
der Or. Gras von Gotter und der
Herr Baron von Schwers, Direlto
res der Opera, genöthigt worden, den
Balletmeister, Herrn Pontier, welcher
sich einer recht iibermäszigen Botmä
ßigkeit iiber die Tänzer anmaßte, und
dessen Hochmuth sich so weit verging,
daß er gegen besaate Direktors tau
send Jnsolentien veriibte, so zuja
gen. Man will hier leine umständli
Nachricht von seiner übeln Ausfüh
rung mittheilen, indem deren Er "h
luna blos-, dazu dienen würde,4)cy
dem Public-) Verdruß und Eclel zu er
wetten. Indessen bedauert man nichts
mehr, als die Demoiselle Roland, eine
sebr geschickte Tänßerinn welche durch
ihr-I stillen und angenehmen Charak
ter das Drbescheidene Betragen ihres
Campagnions einigermassen wieder
gut macht. Ohne hier genau zu un
tersuchen, in was vor Verbindungen
tdie Demoiselle Roland mit dem He.
;Poitier sich etwa befinden möchte;
»«so ist nran doch bisher nicht is Stan
« de gewesen, sie von einander zu tren
sknen, und man kann den Besitz einer
» der größten Tönzerinnen von Erropa
znicht anders wieder ersaufen, man
jmiißte sich denn zu gleicher Zeit mit
jdem erärgsten Thoren, und dem
Iallerg· ten Gesellen, den Terpsicore
s jemals in seiner Rolle ae bat, be
t lästigen. Es ist also tein old oh e
lZnsas, und keine Rose ohne D r
nen.« .
Die Kanne des sarquiö von
Auslesem
Aus London wird berichtet: Großes
Aussehen erregte am 25. Februar sei
Meser. Christte eine alte Wasserkanne
aus Berglrystalh die aus dem Besitz
des Marqutö o. Anglesey (seitdem ge
storben) stammte.
Die Kanne hat die Form einer ge
eieselten, birnensörmigen Vase mit sy
lindrischemhals, ist SIA Zoll hoch und
bat eine getriebene Silbersassung, wie·
sie typischsiir die Arbeit der engli
schen Silbetschnriede aus der Mitte
des KLthUUderts ist. Die tust-s
bare Kanne « urde hochgehalten, und
die Menge lie Auf-rufe der Verwun
derung hören. »Fiinszig Psundt«
ries eine Stimme, was unterdrücktes
Lachen erregte, denn in zwei Minuten
hatte die Summe sich schon verzehn
sacht, und nach fünf Minuten war sie
aus tausend Pfund gestiegen. Zuletzt
blieben nur noch zwei Biet". s«
schließlich 4300 Pfund (Z:·1,500)
der Hammer fiel.
Die Kanne war ganz zufällig von
einem Vertreter der Firma Christie
entdeckt worden; hätte der Sachver
ständige nicht ihren Werth erkannt, so
wäre sie wahrscheinlich mit einer An
zahl geringer Gegenstände zusammen
unter seinem Hausen billigen Vor-e
lanz siir ein paar Mittels verkauft
worden. .
J :
«"' .«»-.;.z-:k"; Me Gut-te- m- Davids-he
MM « : gehe tn’ aser,
Pent, nnd insec- wahrscheinlteh erst
spät nach Mir kommen. Wenn Du
schon schlafen dlltest . . . .«
epi: « nix,- gnik Fran, da
erzäkkn Sie mir-W morgen früh, wiss
war "
He Ich Mlsimcsi ich cs
rr: « mo e e on a
Kutscher annehmen, aber Ihr Gesicht
sagt mir, Sie trinken-«
Kutscher- »Auf das Gesicht brau
chen Sie nichts Her geben, gnii’ herr,
Sie sind gewiß ein sehr feiner herr.
aber Jhr Gesicht schaut sehr ordinirr
aus.« «
Beinqhr.
Dichter: »Wie hat Ihnen denn
mein Gedicht in der gesteigert Morgen
post gefallen-?«
Bekannten »Ausge-zeichnet! Jch
hätte mir beinahe die Nummer ge
tauft.«
Q. diese Irerndwirter.
A. izum Paxxmii B» der seinen
Sohn ftudiren läßt): Woran leidet
Jhr Herr Sohn?«
B. (sich gelehrt aufspielend): »An
chronilalischem Magentater."
Kleinen Mißverständnis-.
»Richter: »... Bereuen Sie wenig
stens, daß Sie Jhrer Frau den Stuhl
an den Kon geworfen?«
Huberbauen »Ja freili’ —- der
Stuhl war ja a’ alt’H Familienerbs
ftiietl"
Eine Kleinigkeit
»Aber Schani. wenn Du wirklich
sechs Zeugen für’s Alibi gehabt hast,
weshalb bist denn verurtheilt wor
den?«
»Vloß weil s« die goldene Uhr in
meiner Tasche gefunden hani."
Kolernenhofbliithe.
Unteroffizier tzum Einjährigen,
dessen Pferd mit ihm macht, was ed
will): »Einjiihriger, Sie wollen mir
wohl weiß machen, daß Sie der Ver
niinftigere von Jhnen beiden Ad,
weil Sie immer nachgeben?«
Kuchenweisshrit .
Frau: »Nun, Minna, wie gefällt
Jhnen der Bräutigam meiner Toch
ter?«
Minna: »Gniidige Frau, mit dem
sind Sie angeführt worden, der dient
ja nur ein Jahr. Meiner ist mir doch
zwei Jahre sicher!'« «
Unbeirrt-»sich
Dienstmädchen lzur Köchin, die sich
einen neuen Schatz angeschafft has:
»Wie Du nur an einem Menschen e
iallen finden kannst, der tein einziges
Haar mehr auf dem Kopfe hat! . .
Und zudem sollen sie früher auch noch
roth gewesen sein!«
Erholunnsbediirstis.
Arzt: »Guten Tag, Herr Musik«
wie .geht’5?«
Meyer-: »Ach, nicht zum bestes
Dies Jahr werden Sie meiner Frau
vohl oder übel eine mehrwöchentli
Lustveriinderung verordnen müssen.
Arzt: »So?! Bedarf Sie denn ss
sehr der Erholung?«
«ch:Meher: »Meine Frau nicht -— obs
i .«
Usterbittlich.
A·: »Sie sollten halt doch net dul
den, daß Jhr Maan auch nach dichiei,
wo er doch immer über den Magen
klagt. «
Frau B.: »Ich bitt’ Jhna, mein
Mann dichtet doch net mit dem Ma
gen!«' .
VIII-aft
Kaufmanns - Tochter Czur Freun
din): »Ich habe mich gestern mit un
serem Prokuristen verlobi!« »
Freudim »Wirklich ein braver
Mensch, wie der sich für Deinen
Papa opferi!«
Die Zweitens-end
Franz »Es wird spät werden, Lene,.
bit-« Sie vom Ball heimkommen. ich
will Ihnen lieber den hausschliissel
mitgeben.« .
Pantoffelheld (seufzend): »O, die
Glückliche!« ·
Durch die VIII-.
Herr: »Was thut denn meine Irau
noch immer im Tolletienzimmer?«
Zofe; »Die gnädiee Frau wird
gleich erscheinen, sie gebt sich nur
noch schnell einen jugendlichen Anss
strich!«
!
-·
höchste Zetftkeutbeit
Professor: »Hm, dem ich habe keinen
Bleistiit bei mir, muß mit gleich noti
ren, daß ich mir einen Musik«
Das gute Mittel
Ftau Ozum Manne): »Emil, wen
Du mir jetzt nicht augenblicklich ge-«
horchst, loche ich morgen mal selbst
wiedek.«
Mann: »Um Gotte-millen, Frau,
laß das sein« Jch will alles thun, was
Du willst-«
Entfchmisn
«.... Verlassen Sie sich darauf,
lieber Freund, die vegetatifche Lebens
weife allein vers-liegt Gesundheit und.
langes Leben!« ,
»Und itopdem sisen Sie hier unt
verzehren den Sehn-einwale « «
MIC- bin eben des Lebens iibetdtüfs -
-