Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, April 14, 1905, Sweiter Theil., Image 16

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    Bothangeiwascha M «
Misiet EditekZ
- sein wieder in der Mittel vun
t Fämili. nachdem Jch for
eisig- Täg un ditto Nächt dorch de
Streit in de Bronx festgehalte worn
var un not uss die größte llmweq,
nämlich wria s
Wria, lo
schings Laus ch
Point noch emol
Moschi usgh Schu
meika, chmond
Hill un einige
annete Willälp
sches (bei Mi
xtähk war Jch
oqat aach nach
Fat Matt-away l
gekimme, obwohl
des e Bißle aus
Weg liegt) in
Mei Btooklynet
Heim zu die
heimliche Poe
nale hen gelange
könne.
Die Atti hot
es of course nit
geglaubt daß es der Streit war, wo
Mich festgehalte hat, awwek des macht
uix aus. Die Atti glaubt einigem an
neee Mensche, dem befchummeltste
saustrer oder exgend eme beschuppte!
Peddier oder einiger verlogene altes
Fleisch-Frau- IBas nor Mir glaubt»
sie nie nix. Wo Ich doch so gut bin ;
un so uffrichtig un wahrhaftig un esj
Io gut meen! .
Ich fein merklich e guter Kerl, Mi
stet Edidey un Jch thu Einiges for
m Mensche, ans-wer Jch krieg nie ieen »
Dank nit derive Wenigstens nit vun
der Akti. Sen-ern im Gegetheil
Also for Jnstrnz die Atti bot jey
Hortäas gewasche. Lästöktäns hot sie «
Wicht Nämlich jedesmal, wann
de Atti sich en Zorn eibildt da wäscht
fv Luskörtäns. Da braucht sie näm
Iich des ganze Haus herzu. Nit zum
Masche. sonneen zum Trockne.
Un außerdem werd eKortänsiretcher
derzu grinst Des heißt die Atti bot
verschiedene Kortänsiretcher und sie
mässeall bei der Kortämoäschekei in
Aettschen trete. Un Jeh glaub, sie bot
biseits its-mer noch e Paar oun die
Dinger in Risiko
Wisse Sie, was e Kortänitretchser
is, Misier Editers Wann Sie’5 nii
wisse, will Jchks Jhne sage. E Kor
tiinstreicher ist Noch emol Mei Tod!
Des is, was es ig!
Also, wann die Koriiins gewasche
sein. da wern sie ersch emol wieder
irocke gemacht For diesen Pjurpoß
wern Leins gezoge un die Kortäns
dra uffgeenlt. Jn was for Zimmer
wern sie usfgehenki?
an Mein-ern Bettzimmer, in Mei
nem Leidriirizimmer — Jch den emol
in Chicago e Bläckwallnot--Bootcäs
gekaaft un dem Buchdändler fer war
Mit Geld schuldig) Order gewroe, er
soll des Mesclser vun dem Bookcäs
nenrnie un alording zu dem Mefcher
Bächet schicke —- also in Meim Lei :
räeizimmer un in funscht einigem
Radien wo Jsch leitli bin, ze juhsr.
Des macht of course dieRooms
sehr plessäni drin ze sein un haupt
sächlich im Dunkle in sie enei ze gehn.
Un wann Ei’m dann im Dunkle so e
nasse Lappe gege des Gesicht schlägt
oder mer mit der Hand drei eneifährt,
da is die Alti im Stand, aach noch ze
gromdle un ze iickr. Un zor Erhöhung
vun der Festfreud soll Jch aach wäh
rend die dersluchtigeDinger uffgehenkt
fein. nit mache un mit kemer Siggar
oder Pfei in fo e Zimmer gehn, wo
die miserable Dinger uffgehenlt sein
Jeh denieSie vielleicht, Mister Edi
der, wann die Kortäns trocke sein, wär
die Such üwwerstannr. Well, dann
sein Sie misiiihke, wannSie des denke.
Des is Alles.
» Wann die Kortäns trocken fein,
J dann werden sie mit Hülfe von Pä
kediingevskleister (die Alti tallt es
«"·-«»Stiir«k) wieder naß gemacht, un eyt
kimme die Kortänstretchers in eit
schen. Die müssen nämlich die vorher
getrocknete Koriiinj in dem wieder
naß gemachte Zustand drei mache.
nor wisse, for was die
u;mgetroclnet weni, wann sie doch
denKleister wieder naß wer-i. )
demFesstmache von die Koriäns
stssse Ue Sttei chers trefft es sich, daß
Ich dee Ulti jedesmal e band lehne
wiß- Det Streif-eher werd nämlich
Iiff Still-l un Sachege i, un wann
mer des Ding blos schie angnckt, da
W es. Un dann muß mer die
Eint ziehe un iiwioer die kleine
oder Zacke oder kopflose Nägel
III-, wo an die Leisie oun dem
M ganz dicht anenanner genagelt
Also Ich den derAlti gestern wie
- litt e Hand lehrte müsse. Des hen
Ich each than. · · »
mit beide ’nd zu,«
« ,1·««Iit Alti. Des hen J aoch ge
Wie Jch awwer mit der zkveiteHand
zugekongt den« fällt mer die Mör
fchaumpfeiL wo Jch in der zweiten
Rad geh-alte heu, uf die Kortän, un
glühende Tobak ücke un e Bißle
Tobakfaft fein uff deKortän gespillt
Do war die Atti bös. Jch
Den ndoch blos gethan gehatt, was sie
gesagt bot
Nach erer halbe Stund, wie Jch der
«Il«ki wieder e nd hen lehne müsse,
ba· X vor r die Siggat weglege
, sin Ich auch gethan. Da
j km- daß km lü nachher die gestreischte
—. Wiss grad uss dieSi at hot leg-e
syst tm M de Streer bei dem
Die Siggat schnell genug
III Mtin-um« verbroche hen im de
Cis-c tusdem e Loch in be Kottäu
W
geb-unt bot. dafor Ia Ich doch nig.
»An-wer ds- tvar die lti doch, o
tvobl Ich wieder blos gethan gehott
den was die Alti sagt hat.
Dann sein Jch du«-blos usf en
Sprung.
Wie Jch wieder heim limme, war
die Atti schun im Bett un Tit nach,
Gott sei Dant, schun geschlo . We
nigstens den FYix vun ihr gehort.
«Aha,« den , »Aha, do hot die
Alti des Bett gemacht, damit sie mehr
Platz for ihr Koriiins kriegt-«
Un da dermii hen Jch mich uff de
Bettrang gesetzt, for Mei Stiwwel
auszeziehr. Krach! TabeldotU
Es war nämlich nit das Bett, fon
nern der Kortänstretscher, wo Jch
Mich druff gefotze den. Der Strei
scher war of course verbroche un Jch
sein in die spitzige kopflofe Nägel drein
gefotze, un wie Jch Adich mit dieHänd
hen stütze wolle, um uffzeftehm fein
Mei Händ in die spitzige Dinger drin
fest gervefr.
Jch hen um Hülf gefchriee un sein
aach feinelli befreit worn aus Meiner
schreckliche Sitewiifchem
Die Alti bot förchterlich gejammert.
Nit vielleicht um Mei ussgespießte un
perfatirte rückwärtfige Korpokäschen
un Mei dorchlöcherte Händ, fonnern
um ihr Eirsch Point Läsiortäns.
———— ! ! ! Die Gedankestrich
stehn for des, was Jch iiwwer Kor
tänwasche un Kortiinstretfchers denl.
Theilweis den Jch’s aach gesagt. Aw
wer Jch glaab nit, daß Sie e Preß
in Possifchen hawwe, wo start genug
is, es zu printe.
Jhne aach emol so was Aehnliclxes
wünschend
Mit Rigards
Yours
John Nitsch, Esa.
Ich werd in die next-e Täg Meine
Drinls an der Var stehend einnemmr.
Bum Stammtisch oder ergend das,
wo mer sich derbei setz muß, will Jch
gar nix wisse.
W
SssrecktieiIL
Aus dein Kreise Diedenhofen be
richtet die Lothr. Vollsstimrne: Auf
dein Bürgermeisteramt einer größeren
Qrtschaft erschien dieser Tage ein Ita
ilenee und meldete in gebrochenem
Französisch, daß jemand seit einigen
Tagen verschwunden sei. Der Ge
meindeschreiber fragte: »War es ein
Jtaliener?« »Ja, erwiderte der Er
schienene, »man muß ihn ermordet
und aufgegessen haben.« Dem
Beamten kam das doch unglaublich
vor; um die Sache nach Möglichkeit
festzustellen, fragte er, ob der Ver-»
schwundene denn nicht vor seinem
Weggange gesagt habe, wohin er gehe,
ob er verheirathet gewesen sei und ob
er Kinder habe. Der Jtaliener mein
te, der Verschtoundene habe überhaupt
nie gesprochen, verheirathet sei er meh
rerenrale gewesen und Nachkommen
seien ebenfalls da. Uebrigens kann
ten Sie ihn«, ertlärte er weiter, »er
hatte rothe Haare und hinlte ein we
nig. Bei gutem Wetter saß er immer:
auf der Mauer vor unserernHause und «
ließ sich von den Vorübergehenden
streicheln« Nun begann es endlich
unserem Gemeindebeaniten zu däm
mern, er merkte, daß es sich urn den
Hund des Italieners handle, und strich
ihn im Hunderegister, wo das Thier
verzeichnet war. Lustiges Gelächter
beiderseits-, und das Mißverständniß
war beseitigt.
-
satte aus seuschmsealpem
Bon manchen Schmuck- oder Nutz
gebilden, welche das Leben vieler
Dutzendr. ja Hunderte von Geschöpfen
gekostet hat, ist schon die Rede gewesen.
Noch viel größeres Interesse aber kann
eine Matte beanspruchen. welche aus
den Scalpen von einem Dreiviertel
hundert Menschentöpsen zusammenge
seht ist! Eine solche ist zu Streut-, in
Oklahoma, im Besitz eines Iowa-Jn
dianers u finden und bildet heutzu
äkge toa scheinlich die einzige ihrer
ri.
Sie ist, soweit man weiß, lsoJahre
alt, aber noch in gutem Zustand; frei
lich wird sie auch geschont und nur
beim jährlichen »Wildzwiebelsest« der
åowa - Indianer, welches auf den
nfang April stillt, bat sie eine wich
tige Rolle mitzuspielen. Milde Zwie
beln werden, beiläufig bemerkt, von
den Jowas sehr ausgiebig dazu be
mitt, sich vorn Kopf bis zum uß rnit
dem Saft einzureibenx das oll nach
ihrem Glauben die bösen Geister ver
treiben
Es heißt, daß alle die 76 Menschen,
aus deren Kopshaut die Matte herge
stellt ist, eigens zu diesem Zweck ge
tödtet worden seien, aus Befehl des
Großen Geistes; jedenfalls bietet die
; Matte eine wahr-e Mustertarte von be
zsoberls stottlicheen haupthaar vieler
« eben. Alle diese Sealpe wurden
esse am zusammengesetzt-n nnd lange
ltes file ein Beilmittel in allen
mögt Tranks-entfallen wenn man
»die« betreffende Person aus die Watte
hattet-Iris
Lade: »Aber, Nazi. Du kommst
ja in legte-: Zeit wie ein Baron da
her, bist Du vielleicht gar unter die
Einbrecher gegaygen Z«
Nazi (Betufsbettler): »O nein,
bettl- nach wie vor, blos schlauer; ich
suche nämlich die Lokale auf, in wel
chen Musik spielt. Sammle ich ein,
dann denken alle Gäste, ich käme, für
Musik einzukafsiteu, nnd die Gabe ist
denn dreimal so groß-'
W
Auf den Leim gegangen.
I , Humoreöle von h. Ma r o.
Die Straße bei mittelgroßen
Städtchen, in der Rentier Allers und
Selretiir Meinmert wohnten, machte
einen recht freundlichen Eindruck.
Mäßig große höuser im Villenftih
; in weiten Abständen von einander er
baut, umgeben von Gärten; keine ge
Häuxchvotlln Bertehr, leine «Elettri
» Alles das hatte den Rentier veran
« laßt, sich her eine Van zu laufen, in
der Hoffnung, einen ruhigen Wohnsitz
zu finden. Mit der Behaglichteit und
Stille aber war es vorbei, als das
Nachbarhaus von der Familie des Se
tretärs bezogen wurde. Memmert er
freute sich nämlich des Besitzes von
fünf blühenden Knaben im Alter von
sechs bis dreizehn Jahren, die alle
überaus »musikalisch« waren.
»Ich glaube,« seufzte Rentier Al
lers, »die Folterqualen des Mittel
alter-J waren Vergnügen gegen die
Martern, die Geigen, Trompeten,
Trommeln und Tillundharmonitas,
von halbwiichsigen Rangen bearbeitet
zu bereiten vermögen«
Bittere Feindschaft zwischen den
Nachbarn war die unausbleibliclxe
Folge, und wo sich irgend eine Gele
genheit bot, flictte eine Partei der an
dcrn etwas am Zeuge.
Unter diesen Umständen glaubte
Heer Memmert seinen Sinnen nicht
trauen zu dürfen, als Alters ihm eines
Tages auflauerte und wie folgt ihn
anredete:
»Verehrtefter Herr Nachbar! Haben
« Sie die Güte, mir auf ein paar Se
Ttunden Ihr Ohr zu leihen. Mor en
kftüh kommt meine Erbtante auf e
T such. Mindestens hunderttaufendMart
ihoffe ich dereinst von ihr zu erben.
H Sie werden es daher begreiflich fin
den, daß wir der reichen Verwandten
den Aufenthalt bei uns so angenehm
als möglich machen möchten, eben im
Hinblick auf ihr dereinstiges Testa
ment. Nun ist die alte Dame unglück
licherweife nervös im höchsten Grade,
jedts Geräusch bereitet ihr Pein. Und
so wage iches, verehrtefter Herr Nach
kar- Sie trotz unserer etwas gespann
ten Beziehungen zu bitten« Jhren
Knaben für einige Tage das Musizi
ten untersagen zu wollen«
Auf diese Worte entgegnete rr
Memmert keine Silbe, er kehrte m
Bittsteller einfach den Rücken und ging
nach Hause; über feine Züge aber glitt
ein wahrhaft diabolisckeg Grinfen.
Als der Wagen mit dem Gaste vor
der Van Allers vorfuhr. wurde die
alte Dame mit einem wahrhaft infer
nalischen Tufch begrüßt. Ein zer
ptatztes Kindertrommeifell und zwei
zerrissene Geigenfaiten waren die
Opfer dieses musikalischen Attentates.
Doch hatte der Schaden nichts zu be
deuten, denn Neserveinftrumente und
-Materialien lagen bereit. Da man
sich gerade in der Zeit der Schulferien
befand, war der Memmert’fche Nach
wuchs in der Lage, ohne wesentliche
Unterbrechungen den ganzen Tag über
musiziren zu können; ebenfo den
zweiten und dritten.
Am Morgen des vierten Tageser
bielt Herr Memmert einen Brief durch
die Post:
Verehrtefter herr Nachbar!
Die Sprache ist zu arm. als daß ich
Ihnen die überquellenden Empfindun
gen meiner Dankbarkeit ausdrücken
tönutet Drei Tage lang hat »sie« die
JKonzerte Ihrer lieben Söhnchen aus«
jgehaltenx dann aber wurde die herei
i sche Ausdauer der kleinen Musikanten
H belohnt. Gestern Abend ift »sie« ab
.gereift, meine -—· böse Schwiegermut
ter nämlich, die ursprünglich 8 (acht!)
i oder noch länger bleiben
fwolltr. Sollte sie einmal wiederkom
;-men, so glaube ich, abermals auf Jhre
IHilfe rechnen zu können.
i Ihr ewig dankbarer Nachbar
i Allers.
: Rentier Alters erfreute fich fürder
hin größerer Ruhe, denn der Mem·
imert'fche Musikeifer ließ bedeutend
nach; konnte man doch nie wissen. ob
Iman dem berhaßten Nachbar damit
Inicht einen Gefallen erweise. —
Billtgee Schnitt-G
Eine deutsche Zeitung erzählt sol
« aende Geschichte, welche sich aus einem
.Eisenbabnzuge unweit hannover ab
. gespielt haben soll.
l Ein Reisender sah einen anderen
I scharf an.
; «Karl?'« fragte er lachend, ,,wa -
sbastig, alter Junge, wo kommst u
z denn her?!«
» »Karl« machte erst ein etwas ver
Idutztes Gesicht, dann aber tam auch
? ihm die Erinnerung. Ossenbar waren
; es ein paar Studiengenossen. Lebhast
; wurden gemeinsame Erinnerungen
i ausgetauscht.
Aus einmal begann mein Gegenüber
leise zu schmunzeln.
«Karl, besinnst Du Dich wohl noch
aus unser letztes Zusammensein, als
wir Dich in X. abseierten und zur
Bahn brachten? Da hast Du einen
wirklich guten Witz gemacht.«
Karls Erinnerungen an diese Ab
schiedsstunden schienen etwas irn Nebel
zu liegen. Der Andere sagte: »Ja,
wir hatten bei Frih Elterbach tüchtig
getnetpt und wanderten dann zum
Bildnis-L Du warst in höch sidelee
Stimmun Ali wir im artesaat
saßen, e« st Du den Kellnen »sein
gen fSie site jeden Deren einen Char
teeu e.«
— Wie waren unser zwan ig. Elter
bcch M ich weihtem da in deiner
W erhebliche Ekel-e M —- alss wie
, -
W
. lehnten nach Möglichkeit ab. Ader es
hals nichts.
Der Kellner lam mit einer vollen
Flasche und sing an, einzuschenien.
Um Dir Ilerger zu ersparen, gingen
wir, Elterbach und ich, unbemerkt ans
Büsett und sprachen mit dem Wirth.
Die Flasche lostet 9 Mart. Etwas mit
Seus en bezahlten wir 8 Mart; den
Rest solltest Du dann selbst berapden.«
,,,Kellner zahlen!«
Der »Oder«, der vom Wirth instru
irt war, iam heran
»Eine Flasche Chartreuse. Kosten
puntt?«
»Ein-: Mari, herr Dottor.«
»Ach Unsinn! Eine ganze Flasche.
Wieviel?«
»t-kine Mart.«
»Nee, das ist doch nicht möglich.«
Da sahst in Dein Portemonnaie, in
dem zwei einzelne Maristiirle sich ge
arnseitig in ihrer Einsamieit trösteten. J
»Ich will den Wirth sprechens« J
Du gingst ans Bitfett, wir andern
hinterher. I
»Herr Wirth, was kostet soneFlasche
chartreuse wie diese hie-r?« Es stand»
noch eine volle Flasche da. !
»»Eine Mart, Herr Dotior!« !
»Donnerwetter, das ist billig. Na,
denn geben Sie mir diese auch noch!«
SprachsteH ,legtest zwei Mart aus den
Tisch nahmst die Flasche unter den
Arm und gabst sie auch aus kein Zure
den mehr heraus. »Die bringe ich mei
nem alten Herrn mit." Und Elterbach
nnd ich gingen, als dein Zug fort war,
seufzend ans Büsett und zahlten seuf
zend nochmals 8 Mart.'·
Karl hatte lachend zugehöri.
»Na ja, mein alter Herr wollte da
mals partout nicht glauben, das-; der
lshartreuse so billig war. Jch sollte
;ihm durchaus die Adresse geben. Er
I trollte sich gleich zwanzig Flaschen be
stellen. zehn sin sich und zehn sitt Be
slannte, »die nähme ihm ja Jeder ab.
bei dem Spottpreise. Zum Glück hat
er’s nachher bergessen.«
Einst und ietzt.
Einst bezahlte man bei einem Kleid
den Stoff, jetzt bezahlt man die
»Fasson«. Es giebt auch heutzutage
noch kostbare Kleiderstofse, wie es auch
in früheren Zeiten vortam, daß die
Anfertigung des Gewandes viel to
stete. Jm großen Durchschnitt aber
is: das Verhältniß des Stoffmerthes
zu dem Preise der »Fafson« geradezu
charakterisch siir den Wandel der
»Bei-text---—---Lol:«kedss:er der Gegenwart
werden diesen Wandel rühmen, Lob
redner der Vergangenheit werden ihn
beklagen. Die ersteren können zur
Begründung ihrer Meinung sagen,
daß jetzt die »tiinftlerische Arbeitslei
: siung'· um so viel mehr geschiin wird
.itvenn auch in der Regel den Haupt
aeroinn nicht der Arbeiter, sondern der
Händler hats, die letzteren können
;dagegenhalten, daß jetzt der Werth
Ieines Kleides, toie so mancher andere
Werth, nur ein eingebildeter ist, daß
"eine Laune, eine Modetvendung heute
fast werthlos macht, was gestern noch
gewaltig viel Geld lostete. Interes
fant in dieser letzteren Beziehung ist
die Thatsache, daß friiher ein Kleid so
viel war, wie ein Kapital. Sogar
im öffentlichen Leben galt es dafür.
Ein Kleid verlor nicht seinen Werth
ron heute aus morgen, es war auf
die Dauer von Menschenaltern soviel
wie baares Geld. Diese Auffassung
tam auch in manchen Sitten und Ge
brauchen, in manchen rechtlichen Be
stimmungen zur Geltung. So mußte
z. B. nach altdeutschem Recht bei An
tretung der hinterlassenschast einer
Vorigen das beste Kleid des Verstor
benen als Steuer an den Herrn ent
richtet werden. Welchen Werth hätte
heute fiir eine gnädige Frau die
Sonntagstoilette ihres Mädchens siir
alles? Sogar als Legitimation gal
ten Kleider. Im Wefifiilischen mußte
der Sohn eines Hofhiirigem wenn er
seinem Vater im hosgute nachsolgen
wollte, sich bei Gericht durch Vorzei
gung des besten Kleides des Verstor
benen legitimiren. Wo gilt heute . . .
der Rock des Vaters noch so viel? . . .
Dte Japaner als Bauers-nnd
ttker. t
Die ausfallende körperliche Lei- i
stungssähigteit der Japaner ist« wies
eine englische Zeitschrift schreibt, größ- l
tenstenstheils ihrem reichlichen Ge
I brauch von Wasser zuzuschreiben Sie
nehmen nicht nur täglich ein Bad, son
dern halten auch das Wasser als Ge
tränt sür das wirksamste Mittel zur
Erhaltuno der Gesundheit und sitt
cine unsehlbare Waffe gegen Krani
heiten. Die japanischen Athleten trin- I
ten täglich 4l,-3«- Liter Wasser. Es ist’
interessant, wie diese Anschauung der
Japaner begründet wird: Wasser rei
nigt das Blut wirtsamer als jedes an
dere Mittel. Aeßerlich wird es
hauptsächlich in Form örtlicher Um
schläge verschiedener Art und als Rei
nigungsmittel gebraucht· Es ist ein
rrthurn, daß vieles Wassertrinlen
chiidlich ist, besteht doch der men chliche
Körper zum großen Theil aui ster
Da Lungen, Nieren und Haut ständig
große Mengen Wasser ausscheidem
muß dieser Verlust durch 134 Liter
Wasser täglich erse t werden, denn
sonst verändert si ie noritmleStrul- s
tur unserer Genie und macht sie für
den Angrtss von Krankheiten prädw
vonirt. Eine genügende Menge Was
ser tft eher auch zur Erhaltun des
richtigen Verhältnisses der lits glei
ten in unserem Mirper nöt g. Der
Japan-n sucht durch reichlichen Was
W
Heraenuß die Bildung von Galleng und
Nierensieinen zu verhindern, ohne eine
Zuflucht zu Arzneien nehmen zu mus
sen. Gicht und Rheumatismus sind
in Japan thatsiichlich unbekannte
ilkrantheitem was man gleichfalls dem
! Wassergenusz zuschreibt. Ebenso tennt
Iman in Japan nicht das bei uns so
verbreitete Leiden der Verftopfung.
weil vieles und höufi es Wasserma
lsen den Magen- und arminhalt be
einflußt Unsere Gewebe und Organe
verlangen nicht nur Wasser, weil sie
zum wesentlichen Theil daraus auf
gebaut sind, sondern auch, weil Wasser
die Assimitationsvorgiinge vollständi
ger macht und siir eine richtige Ent
fernung verbrauchter Massen nöthig
ist. Die Japaner übertreffen alle an
deren Völker irn Gebrauch des Was
sers. Auch beim Baden haben sie eine
ganz andere Methode als wir. Jhr
Badetvasser hat eine Wärme von 45
kis 50 Grad C» und sie sitzen sehr
lange im Wasser. Heißes Wasser aber
öffnet die Poren, während sie sich
beim talten Bad zufammenziehem zur
Reinigung der Haut halten sie also
ein warmes Bad fiir viel swirtsarner
als ein laltes. Zur Erleichterung des
täglichen Bodens dienen die vielen öf
fentlichen Badeanstalten, deren Benu
tzung nur wenige Pfennige tostet, wäh
rend die wohlhabenderen Klassen in
ihren Wohnungen Badegelegenheit ha
ben.
Sein Tric.
Von einein bekannten Juristen er
zählt man sich folgendes Geschicht
dien. Befagter Jurist stand vor der»
Ableistung einer Militäriibung, hatte
aber den Wunsch, fiir dieses Jahr nochj
von der Uebung befreit zu werden. Da
er wußte, daß siir derartige Fragen
sein Feldwebel die entscheidende Jn
tanz war, andererseits aber nicht gar
zu deutlich werden wollte — Fett-we
bel sind ja bekanntlich unbestechlich———
so latn er auf folgenden Ausweg:
l
Er ging zu dem Gefiirchteten.
»Gut-n Tag, Herr Feldwebel.'« —
»Guien Tag, berr Rechtsanwalt."———
»Na, Herr FeldtoebeL ich werde dies
Jahr wohl üben niiissen?!« -— »Aber
wieso denn, Herr NechtganwaM Das
tann man doch nicht so genau wissen.«
-— »Hm! Ja ja, Sie werden sehen, ich
werde üben müssen.« -—s »Na nu, so
sicher ist das noch lange nicht« —- »Ja
wohl, ich möchte wetten, das-, ich recht
bebalie!« — »Was, wetten?« —- »Na
tiirlich, ich setze hundert Mari, passen
Sie auf, ich muß iiben.« — »Wie sag-—
ten Sie, hundert Matt? Na schön!
Jch halte die Wette.« —- —- -—— » —
Der Feldwebel gewann die Wette.
Retter-reich und fein Kaiser.
Eine Aneidvte von dem österreichi
fchen Kaiser Ferdinand l., der am 2.
Dezember 1848 zu Gunsten seines
Neffen Franz Josef die Regierung nie
derlegte, erzählte jüngst der französi
sche Geschichtsforscher Germain Bapst
in einem Vortrage. den er in der Sor
bonne hielt. Eines Tages erschien bei
Ferdinand, der ein sehr iurioser Herr
war. der Staatsianzler Metternich
und bat um die Erlaubniß, einen län
geren politischen Bericht von großer
Wichtigkeit vorlesen zu dürfen. Fett-i
nand nickte zustimmend und führte sei
nen Kanzler in eine Iensternische, von
wo man auf dieStraße herunterbiicken
konnte. Auf ein Zeichen begann Met
ternich rnit der Vorlesung, und ein ra
scher Blick auf das Antlih des Kaisers
zeigte ihm, daß Ferdinand sehr auf
merksam zuzubören schien. Der Mo
narch blickte, wie in Gedanken versun
ken, auf das Leben und Treiben vor
der hofburg und sagte, als Metternich
geendet hatte und eine eingehende poli
tische Aussprache erwartete, heiter nnd
zufrieden lächelnd: »Sie sind gerade
zur richtigen seit fertig geworden, und
ich freue mich darüber. Als Sie an
fingen, wettete ich mit mir selbst, daß
während Ihrer Vorlesung sich 95 Om
nibusse unter der Wölbung des Burg
thores zeigen würde. Ich habe die
Wette gewonnen: soeben fuhr nämlich
der 95. Omnibui durch-« Das Ge
sicht, das Metternich bei dieser Erössi
nnng machte, soll nicht sehr geistreich
gewesen sein.
Ein Its-verständniß. j
Von einem komischen Mißverständ
niß, das sich im Sundgau abgeipielt
hat« erzählt die Straßb. PostKommt
da ein Bäuerlein zum Lehrer, der zu
gleich Gemeindefchreiber ist, und sagt:
»J miiaß chu ria Chingli amelda." —
»So, sitze e bist,« tagt der Lehrer, der
noch nicht lange in der Gemeinde und
daher mit dem Sundgauer Dialett
noch nicht recht vertraut ist, zieht dann
das Geburtsregister hervor und fängt
an, den Att auszufüllen: »Heute....«
Dann fragt er das Väuerleim Fischk
rniinnlich oder weiblich Geschlecht « —
«J weiß es nii," erwiderte dieser, »i
ha no nit glitagt, iha’s grad vom
Nochbor bithu (betomrnen).« Jeht erst
klärt sich der rrthurn auf: der Bauer
wollte ein C Kiin Giindleiry anmel
den, du Lehrer verstand Chiugii
(Kindlein). Die Aussprache ist unge
fähr dieselbe
Dnrchtchnt :
»Aber, Männchen, so unsolid wie!
fest, tenn’ ich Dich noch gar nicht-« i
»Ja, weißt, ich bin halt Mitglied-i
Edon einem astronomischen Verein ge
!
i
worden« »
»Der scheint ja grundiötztich nurl
Sterne zu beobachten, die nach Mit-i
ternacht aufgehen.« ;
I
W Ende. «
«Warurn bat sich denn Euer Keiner
Verein schon wieder aufgve«
f »Das ist so tot-unen- Wie waren
acht Mann. As ich nun durch das
! Loog zum Vorstand gewählt war, nd
; die andern sieben, die auch alle auf ie
iien Posten speiulirt hatten. ausgetre
ten!«
Paradie
Prafessor stammt spät Abends mit
ksrinet Gattin nach Hause-: »Frau,
? mach’ doch Licht! Jch iann dieStreichp
Hlsölzer nicht finden!«
sich-it
»Nein, den Mann nehme ich nicht!
Der ist ja zu dumm!«
»Ja, glaubst du denn, ein anderer
nimmt dich so schnell?«
Sollte e- wissen.
Unteroffizier: »huber, wissen Sie,
wo die Wüste Sahara liegt?«
Haber (schweigt.)
»Nun, Sie als altes Kameel soll
ten das schon wissen!«
Recht hat er!
Sie: »Ich verstehe nicht, wie man so
lange im Wirthshaus bleiben lann!«
’ Er: »Na, wenn Du es nicht ver
stehst, warum redest Du denn da
rüber?«
sei der Konsnltatiom
»Ich muß Ihnen das Heiratben
streng verbieten!«
»Haben Sie denn so schlechte Er
kahxungcn d,amit gemacht, Herr Dok
Vkr« -
Damme Frage.
»Was war denn vorhin siir ein
Gepoltet auf der Stiege?«
»Die Frau Setretär Zänler bat den
Boltszälet die Treppe binabgeworien,
weil er bei ihr nach dem Familien
oberhaupte gefragt hatte.«
Unseflihrliiher Tes.
Sonntagsjiiger (einige hafen beoh
achtend, die fich unbekümmert um ihn
und feinen Schießpriigel lustig herum
balgen): »Die Canaillen scheinen ge
nau zu wissen, dafz heute Sonntag
ift!'«
Bericht-s
Tourift: Alfo ein Gefängniß ift da
oken auf dem Berge; da muß ja eine
schöne Aussicht haben?
Wirth: Undergleichl Wenn Sie
Sinn für Naturfchönheiten haben
dann lassen Sie sich da ein paar Tak
einfperrenL
Wenn sie tschi.
Junger Ehemann (in der Küche):
»Wie weit bist Du denn mit Deiner
Mockturtelfnppe, Schaf-?
Frau ldie am Herd fleht und das
Fiochbuch in der Hand hält, ungedul
dig): Ach, ftör’ mich doch nicht immer
an der fünften Zeile!«
Aus der steten alten Zeit
Gemeindediener des Dorfes Blöd
haufen schellt aus: »Es wird hiermit
betannt gegeben, daß am Samstag
fiimrntliche Straßen vom Schmutz ge
reinigt werden miiffen, wenn nicht,
legt sich die Polizei reinl«
Beseissstelan.
Notat: »hintermaher, fchreiben Sie
Jhren Namen mit api«
Bauer: «Naa, gewöhnli’ mit
Fint’n!«
Erste.
»Was, in einem Heringsgefchiift
sind Sie jetzt, here Pfefferl?"
»Ja —- der Arzt hat mir nämlich
Seeluft verordnet!«
sieh-fee Inse.
Sonntagöjägen »Heute habe ich
gleich zwei haer gefchossen!« —
Gattim «So!! . . . Sind sie da hil
liger"i«
gl
Angenebrne Aussicht
»Sagen Sie Herr Bader, ziehen Sie
ouch Zähne?«
«Dös schon, aber da miiffen’s mit
hinüber nach der Kegelbahn liinma.
biet in der Stuben hab' i lan Platz
duzu.«
--·--.
Zweite-tit
Chef zum Kommis: »Herr Gumpel,
wie kann man die Stoffe nue bis zur
Decke hoch stupian Wissen Sie, Sie
find der reine hochftapler!«
Unsere-if.
»Hei denn das neue Trauerspiel,
welches der Dichter Knöbelchen gefiern
Abend vorgelefen hat, Eindruck ge
macht?'«
»Vin, eine alte Dame habe ich wei
nen sehen . . . aber ich glaube, die
hatte Zabnfchmerzen!«
Hin see Schwierr.
»Den Direltor, warum geben Sie
denn «Otbello« gleich fechömal hinter
einander?«
Na, wenn sich der Mehr nun fchon
steige-J gefchrviirzi hatt Wichfe loft
Its-f bes- Gerüst.
«Gtoßbuber — haft D’ nit a ei
Tobak bei Diri« Pf ,
Akk- Spä le.«
»Schad’ J half inein’ vergessel
Du vielleicht, Schluderer?«
«Rei’ Spötte, auch nit.«
Rach fünf Minuten — einer bat den
anderen angeblinzelt — zieht jeber fet
nen Tabalsbeuiel —- und nun tauchen
nlle deei.