Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 17, 1905, Sweiter Theil., Image 15

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    Zugländisctjeg
Hunden-urs.
Prtersbairu —- Der im Tief
bau beschäftigte Grubenarbeiter August
Balele war im Begriff, den Stollen zu
verlassen, als letzterer unvermuthet zu
sammenbrach. Außer dem Arbeiter
B. befand sich auch der Schlepper Kul
le im Stollen. Jnsolge des furchtba
ren Lustdrucls wurde der Schleppe-r
herausgeschleudert und kam dadurch
mit dem Leben davon. Trotzdem die
Nettungsarbeiten sofort aisiqeuommen
wurden, gelang es erst iu späterAbend
stunde, die Leicl:e des B. an’å Tages
licht zu befördern.
S ch to i e b u s. -— Aus der hiesigen
Abdecterei ist ein Raubmord verübt
word-err. Die Frau des Abdeckcrs
Schutt und eine Magd wurden über
fallen. Die letztere wurde aetödtet
und oie Leiche in die Aschgrube gewor
fen. Die Frau wurde mit lzertrüm
mertcrn Schädel aufgefunden. Geraubt
find 90 Mark.
S p a n d a u. ——— Durch den Ein
sturz eines Erdfchachtes bei Kanalisa
tiongarkeiten wurden drei Arbeiter
Verscksüttet. Der 54jähriae verheira
thete Arbeiter August Pauiiian konnte
nur als Leiche unter den Erdmafsen
ervoraelkolt werden; sein Tod war
infolge Genickbruchg einaetretm Zwei
cmdere Arbeiter erlitten bei dem Un
fall Verletzungen- Manaelbasie Ab
steifung der Erdqrube wird als Ursache
des Vorfalls angesehen.
Provinz Ohre-gern
Liebemiihi. —Durch einen
Sturz vom Heuboden verunglückt ist
der 22-iiihrige Knecht Rudolf Weinert
in dem nahen Gute Liegen. Er ver
fehlte die Futterlute und schlug aus 5
Meter Höhe mit dem Kopfe auf einen
nepslasterten Gang auf. Nach kurzer
Zeit war er todt.
M ein el.--—An Kohlenduust erstickt
ist der 34 Jahre alte Arbeiter Edwin
Klingt-eil»
Ortelsbnrn. — In der Nacht
brannte aus dem Gute Lindenberg, zu
Leutnerdorf gehörig, eine große drei- »
tenniae Scheune mit dem gesammten
Inhalt an Getreide, Stroh und Ma
schinen total nieder.
provin- xsecpren sen.
is- l bi n g· —- Der in diesen Tagen
verstorbene Kaufmann Otto Gerlartt
hat der Mariengetneinde MOO Mart,
dem Turnverein 1000 Mi. und dem
?tssd«rtlub ,,Rnutius« ebenfalls 1000
Mart vermocht. "
Frei-ins For-Intern
Ne u st e t t i n. —- Auf dem Bahn
bof Neustettin wurde der Weichenstel
ier Zell von einem Rangierzuge er
faßt, schrecklich zerstückelt und sofort
aetödtet.
Brutn- —— Hier verunglückte der
Kaufmannslehrling Riebe bei dem
Schlittschuhlausen und brach den rech
ten UnterschenteL
Ribnitz. —- Es ertranten sbeim
Schlittschuhlaufen aus dem Vinnensee
der Lehrer Rebberg und dessen Pensi
rnär, Untertertianer Titius.
Provinz Imm.
U n r u h st a di. ——Jm Dorfe GL
Schmöllen wurden Haus, Scheune
nnd Stalle des Eigenthümers Löchel
sowie vierandere mit Erntevorriithen
gefüllte Scheunen ein Rauh der Flam
men.
Wollstein. —- Der Mutterwi
s:e: Arit, der im besten Mannesalter
stand, begab sich gesund und munter
zu Bett und wurde früh todt aufge
fanden.
Wongstowitz. —- Der Renten
empfänger Marztorviat in Lutowo ist
im Garten erfroren aufgefunden wor
den. .
Zirke. —- Kiirzlich feierte der
Ausgedinger Gottfried Dolling in;
Milostowo mit seiner Frau geb. Reichk
das Fest der goldenen Hochzeit. l
Znin. —- Der Brieftriiger Pietz
von hier, der bei der Hausbesitzerins
Schwartz eine Dachstube bewohnte,
wurde auf dem Boden todt aufgefun
den. i
Provinz Fehle-leih :
Rönigshiittr. — Die 5jährige’
Tochter des Fleischernieisters Hanusa
in der Kaiserstraße verbriihte sich mit
tochendecn Wasser und starb kurze Zeit ;
daraus an den Brandwunden. »
K r en z h rl r g. -—— Nachdem erst H
vor wenigen Wochen ein hiesiger ist-s
senbahnbeamter durch Uebersahren sei- s
nen Tod gesunden hatte, ist wiederum s
ein tödtticher Unsall zu verzeichnen. ;
Der Packmeister Schrite wurde ausl
der Bahnsttecke Kreuzweg-Rosen vons
einem Personenzuge überfahren und;
zernialint. Der so jäh ans dem Leben s
Gerissene hinterläßt eine Wittwe undi
zwei unmündige Kinder. s
Riesengebirgr. —- Jm Alter
von 75 Jahren starb in diesen Tagen
Oulie hollmanm die Wirthin der zwi- s
chen der Prinz Heinri - und derl
Rennerbaude gelegenen « charsbaude,j
einer nur im Sommer bewohntens
Viehbaudr. Auch die Wirthin des un
terhalb der Peterbaude gelegenen Ein- »
tehrhquseö »Dastebaude« wurde dieserl
Tage beerdigt. · i
Seitenherg. —- Hier verun-’
glückte die 81-jährige Wittwe Brosig.«
Als sie sah in der Frühe anlleidete,
um in die Kirche zu gehen, stürzte sie
in einem Ohnmachtsansall mit der.
· brennenden Kerze zu Boden. Sosorts
ging ihre Leibmäsche in Flammen aus. »
est durch die entsetzlichen Schmerzeni
der Brandwunden erwachte die Grei
srn aus ihrer Ohnmacht und vermochte
durch Hilferufe die Nachbarn zu alar
miten. Alle ärztliche Hilfe war aber
umsonst. Die Greism starb nach
fchmerzensreichem Krankenlager.
Sprotiau. --«— Kürzlich starb
nach jahrelangem Leiden unser frühe
rer, aus dem Richterstande hervorge
gangener Bürgermeister Schentemeyer
im 75. Lebensjahre. Er stand vom
1. Juli 1873 bis Ende Juni 1888 an
der Spitze der städtischen Verwaltung
und war Bürgermeister in Guhrau ge- «
wesen."
Erovinz zchkehwigixzokflein
M oo rsee. —- Landrath von Bü
loIv-Botl)lamp soll im tvasserarmcn
Dorfe Moorfee wieder durch feine
Wünschelruthe Wasser gesunden ha
ben. Bei der Bohrung stieß man in
58 Fuß Tiefe auf reichlich Wasser.
Tönning. —- Es entstand in
dem benachbarten Karolinenloog, jen
seits der Eider, ein größeres Schaden
seuer, welchem mit Ausnahme des
Wohnhauses sämmtliche Gebäude des
August Jacobfen’schen Hoiels zum
Opfer fielen.
provtuz suchten und Thüringer-.
S a l z w e d e l.———Auf dem Grund
stück der Brauerei in der Altpeten
straße wurde der Viersahrer Rensch
von einem Bierroagen gegen die Wand
gedrückt, sodaß er einen Schlüsselbein
und Rippenbruch und andere Verle
tzungen erlitt.
S ee sen (Harz). —- Auf seinem
Rittergute Kirchberg starb der sriihere
meetlenburg - schtverin’sclte Kammer
herr v. Petersdorss, der Schwiegerva
ter des durch den letzten Krieg mit
China bekannt gewordenen Kapitäns
v. Usedom.
Stendal· —- Die unverehelichte
Dienstmagd Anna Scherniton aus
Jeggeleben wurde vom hiesigen
Schwnrgericht wegen fahrlässiger
Tödtnng ihres neugeborenen Kindes
zu 1 Wahre Gefängniß verurtheilt.
Tangermiinde. — Der bis
berige Bürgermeister Ulrichs, der seit
1881 im Amt ist, wurde auf Lebens
zeit wiedergewählt. Der zweite Bür
gern.:ister Beigeordncter Sauer wurde
auf 12 Jahr wiedergewählt.
T o r g a u. --—- Postdirettor Winter,
de: seit dem 1. April 1888 Vorsteher
des hiesigen Postanites war, ist im («37.
Lebensjahre einer Brustfellentziindung
erlegen, nachdem er bereits Anfang
December seine dienstliche Verrichtung
hatte einstellen müssen.
Wittenberg.——— Jn der Stein
outfabrik in Pieneritz trat die Fabrik
arbeiterin Schievelbern verfehentlich
in ein vor dem Vrennosen befindliches
Feuerloeh und zog sieh erhebliche Ver
letzungen zu.
W u r z b a ch. —- Das zweijährige
Söhnchen des Eisengießerg Röhlig
hier verbrtihte sich mit tochendem
Kasee so schwer, daß es unter gräß
lichen Schmerzen starb.
Waltershausen.-—— Einer der
ältesten Bewohner unserer Stadt,
Rendont n. D. Bindernagel, beging
seinen 90. Geburtstag in seltener t·o«r
perlicher und geistiger Frische.
Blieban und Yes-hacken
K re fe l d. -— Auf der Fischelner:
strasze No. 213 ereignete sich ein
schreckliche-» UngliicL Der obere Theil
der dreistöctigen nach Norden gelegenen
Giebelmauer des von dem Bouunter
nehmer A. Theil ans Miilheim a. Rh.
errichteten Neubaues wurde wohl in
folge des um diese Zeit herrschenden
ortanartigen Sturmes umgeworfen.
Die schweren Gesteinsmassen sielen
auf die Kegelbahn der nebenonliegen
den Wirthschaft Flecsien durchschlugen
das Dach nnd fielen in die Kegelbahn
Dort erschlugen sie die mit der Reini
gung der Kegelbahn beschäftigte Ehe
frau Adam Zehe-en hon der Einth
f:raße, 38 Jahre alt, sowie einen 64
Jahre alten, im Hause wohnenden
Mann, Namens Johann Pölletens,
der die Bahn heizte.
N e s se l r a t h. ---— Die Eheleute
Hardt feierten das Fest der goldenen
Hochzeit. Beide Ehelente sind noch
sehr rüstig. Hardt, von Beruf land
lrirthschaftlicher Arbeiter, ist 72 Jahre
alt; seine Frau ist ihm um ? Jahre
voraus, sie zählt 78 Lenze.
Niederntudors. —— Der hie
siae Einwohner Wieseler war mit dem
Fällen eines Baumes beschäftigt, als
dieser nnerwartet siel, und zwar so,
ousz dein Wieseler das Rückgrat gebro
chen wurde nnd er alsbald todt war
Der so jäh ans dem Leben Abherusene
ist Familienvatrr und hinterlaszt seine
Wittwe mit drei Kindern.
Feier-. —- Zu dem hundertjähri
aen Bestehen der hiesigen Freimaure:
loae schenkte der Kaiser sein Bild in
tostbarem Rahmen mit eigenhändiger
Unterschrift.
W e st h e i m. —- Hermann Gras zu
Stolberg-Stolherg feierte mit seiner
Gemahlin Marie Grösin zu Stall-erg
Stolberg geb. Freiin von Malta-Blie
chen im engsten Iamilientreise die sil
lserne Hochzeit. Eine große Anzahl
GiliickivunscheTelegramme etc. ging
e n.
Hanniersndyeannfiisveig
L i ngen. — Jn Bramsche. Kreis
Lingen, brannte die Besitzung des
Flötters Gravel bis aus den Grund
nieder. Es konnte nur das Vieh ge
rettet werden.
Niedernjesa. — Der ver
schwundene Bahnarheiter Karl Beh
rens von Niedernjesa ist in der Weser
bei Hann. Münden als Leiche gefun
den worden.
Nemels. — Es brannte im be
nachbarten Poghausen das haus des
Kolonisten Niemeyer total nieder.
S e e b u r.g. — Der zehnjährige
Sohn der Wittwe Goldmann in See
burg ertrant beim Schlittfchuhlaufen
auf dem Seenburger See.
V e r d e n. — Der kürzlich verstor
kene Senator Weinhänbler W.Ehlers
hat lange Jahre als Bürgervorsteher
und nachher als Senator im Dienste
der Stadtverwaltung gestanden.
Masken-tum.
Malchow. —— Hier feierte der
frühere Schläcbtcrmeifter und jetzige
Rentner Reeps sein ötjjähriges Bür
gerjubiläum Die Stadttapelle brach
tc ihm ein Ständchen.
Neubrandenburg. — Der
Gefreite Paul Selow von hier, Sohn
des Schuldieners Selow, ist als An
gehöriger der 2. Funkentelegraphen
Abtheilung mit dem betr. Truppen
transporte nach Südwestafrita ab
gegangen.
Okdenbnrkp
Striickhausen. — Ein großes
Branounqliick entstand in dem Bauern
anwesen des Landwirtbes Onken und
verbreitete sich mit rasende-r Schnellig
keit über die Stallriiume, in denen das
Vieh aufgestellt war. Ueber 30 Stück
Hornvieh und mehrere Pferde konnten
nicht gerettet werden und wurden ein
Opfer der Flammen.
xrovtnz Helle-n
Rosenthal. —- Hier verschied
nach längerer Krnnlheit derRentner
Jakob Stucke im Alter von 77 Jahren
Derselbe war hier als Schuhmacherge
selle in jungen Jahren aus-ge andert,
um nach Entdectuna der G ldfelder
Californiens dort sein Gliick zu suchen.
Er hat auch nach einem etwas aben
teuerlichen Leben als Goldgräber,
Former und Vichhirte große Reichthü
mer erworben und erzählte sich die
Fama hier von lolossalen Schätzen, die
der Verstorbene hinterlassen haben
soll. Trotzdem lebte er, seit ca. 20
Jahren nach hier zurückgekehrt, als le
diger Mann bei Verwandten, jedem
Verkehr abhold, in den denkbar ein
fachsten Verhältnissen
Wiesbaden —-— Kurs vor sei
nem 90. Geburtstage ist Generalleut
nant Peter v. Lehmann hier gestorben.
Witzenhausen —- Ein tödt
licher Unaliidssall ercignete sieh im
Stodtwald beim Holzsällen Die Ar
beiter wollten eine Anzahl Stämme
einen steilen Abhang hinabrollen; ei
ner von diesen traf den am Fuß des
Abhanges stehenden Holzhauer Löff
ler ans Vischhnusen so unglücklich dnßi
derselbe einen schweren Schädelbrueh;
erlitt, an dessen Folgen er aus dem
Transport nach der Göttinger Klinil
unterwegs verstarb.
Orohhnzogthum Hellem !
Mainz. —— Das It Jahre alte»
Kind des Bäckermeisters Beisiegel
spielte im Bett mit Streichhölzern
Dabei sing das- Nachttleidchen des
Feindes Feuer. Das- Kind erlitt so
schwere Brandwunden, das-; es bald
verstarb.
Nieder - Lieberkzbaeh —
Auf tragische Weise tam der Land
tvirth N. Müller vorn benachbarten ba
dischen Balzenbach ums Leben. Der
selbe gerieth aus dem Weg Von hier
nach Balzenbaeh unter sein eigenes,
von ihm selbst gelenkteg Fuhrwerk
Fuhrwerk und erlitt dabei solche Ver
letzung-n, daß der Tod alsbald ein-:
trat·
söuigreted zachsetr.
N ossen. ———« Ein Deserteur vom
Füsilientltegiment No. 36 in Raum
burg, Namens Kohle, wurde ins-Ziegen
hain verhaften Er wurde zunächst
demAmtggericht Lonnnatzsas zugesiihrt
weil er der Vrandstistung und dec
Diebstahls verdächtig ist.
O e d e r a n. — Ein Schadenseuer
zerstörte hier die sogenannte alte
,,Kreuzmühle«.
P i r na. — Jm hiesigen Kranken
hause starb der am 2. Januar in einer
Feldscheune aus Großcottaer Flur mit
ersrorenen Gliedern aufgesundene
Franz Mischle.
Ranspach. — Es brannte das
Gottlieb Nagler’sche Bauerugut nieder.
Der Besitzer hatte gerade Schlachtsest.
R e i ch e n b a ch. — Jm Restaurant
»Zum alten Stadtleller« hierselbst ver
iibten drei böhmische Arbeiter Stun
dal. Dem Wirth, welcher Frieden stif
ten wollte, schlugen sie ein Bierseidel
über den Kopf- und als ein Gast, der
Soiährige Schützendiener Dienst-, sich
anschickte, Poli ei zu holen, wurde er
von dem sting ten der Excedenten mit
einem dolchartigen Messer in die Brust
gestochen. Der gefährliche Stich receht’
vie tief in die Lunge i
Fittan —- Aus dem hiesigen
Ba nhosc ist der LocomotivtiihrerGar
ten dadurch zu Schaden gekommen,
daß er von einer Rangirlocomotive
herabstel und sich dabei einen doppelten
Bruch des rechten Unterschentels zu
l
zog
sammt-w Dutzend
Nürnberg. —- Der 56 abre
alte Wechselwärter Michael Ke ling
ist nicht an einem Herzschlag gestorben,
sondern einem Ungliictsfall erlegen.
Er ist bei der Vornahine von Rangir
betvegnnxien unbemerkt zwischen die
Pussev zweier Wagen gerathen, wo
durch ihm der Brustkorb einqedriickt
wurde, was seinen sofortigcn Tod het
beigefiihrt hat.
Straubing. —- Der Prinz
regem hat das von dem hiesigen Ge
richt gesällte Todesurtheil gegen den
ledigen Metzger Steindl wegen Raub
mordes bestätigt.
Tegernser. — Beim Radeln
auf der neuen Bergstraße vom Lieber
hof herab hatte Konditor Hysam das
Mißgeschick, bei der Kurve in der Nähe
des Cingangs zum Sengerschloß mit
seinem Rodel zu stürzen und hiebei em
Bein zu brechen.
Tutzina. —- Jn Jenhausen bei
Seeghaupt hat sich der 70 Jahre alte
Wirthsehastsbcsitzer Nichfiein mit sei
nem Jagdgetcehr erschossen.
Weißenburg.——«ie Lang
sche Dampfziegelei in der Nähe vom
Bahnhof ging in Flammen auf. Der
große Bau über dem Brennofen fiel
dem Feuer zum Opfer. Die übrigen
Trockenräume konnten gerettet mer
den. .
Würzburg — Ein Zug über
fuhr den zur Firma Holzmann gehö
rigen und beim Bau des Rangirbahn
hoer beschäftigten Arbeiter Georg Ti
tus Ludwig von Karls-barg Er wurde
beim Ueberschreiten der Gekeife von
der Maschine erfaßt, zu Boden ge
schleudert und war sofort todt.
Yheinpsakz.
L a n d a u Im Eisserthaler
Staatgmald wurde die Leiche des Ar
beiters Georg Lehr aus Untersrnnkkm
an einem Baume hängend, gefunden.
Baarmittel kei der über ein Jahr hän- .
genden Leiche fehlten.
M u t te r st a d t. — Fuhrmann F.
Krämer aus Mannheim der Von hier
eine Fnhn Wein holen sollte, stürzte
zwischen Maudach und Mutterstadt
vom Wagen. Die Räder gingen über
ien am Boden Liegenden hinweg. Er
ezlitt mehrere Rippenbriiche und eine
Lungenquetschung
Fröatgreich Würtemberg
M ii n chin ge n. —- Hier brannte
das Wohnhaus und die Scheune des
Fritz Winter nieder.
N e u h a u s e n aus den Fildern.——
Das Z Jahre alte Kind des Sattlers
Joseph A. Mahe wurde von dem
Fuhrwerk des Zieglers Theodor Gu
gel überfahren und getödtet.
Oder-Eßlingen.— Zwischen
bier und Zell erhängte sieh der 27
Jahre alte Knecht ErnstDeines aus
Thannn, O. A Ludwigsburg
Rangendingen — Es ver
".:ngliictte hier der schon bei Jahren
stehende ledige Thomas Schilling, in
dem er, vom Wirthshaus kommend,
ron der Stiege herunter fiel. Bis die
durch den Fall erwacht-en Hausbewohs
r.er an Ort und Stelle lamen, war
der Ungliictiiche schon eine Leiche.
S a ulg a u. — Hier wurde die
Leiche des so unerwartet rasch aus
tem Leben geschieden-en Oberamts
Richter-s Weber unter großer Bethei
ligung seitens der hiesigen Einwoh
nerschaft aus den Bahnhos geleitet.
Otohherzogthnm Baden.
Kirchdors -s - Der seit einiger
Zeit von hier verschwundene Altbijr
gernieister Stebinger, iiber welchen der
Feonturs verhängt worden ist, hat nach
den bisherigen Feststellungen vom hie
sigen Armensonds 1()0() M. unter
schlagen, sowie von einer Frau aus
Villingen ein Kapital von 5000 Mark
gegen »gute Verzinsung« übernom
men.
Mönchsweiler. — Das große
Wohnhaus des Bäckermeisters Brüstle
brannte nieder. Das Feuer wurde
von seinem 12-jährigen Kindermäd
then in der Absicht gelegt, sich aus
diese Weise seiner Herrschaft zu entle
oigen.
Re ck a r a u. —- Schtver verletzt
wurde der verheirathete Taglöhner
Karl Schuhmacher durch einen Wurf
mit einem Pflastersteiu an den Kopf,
wodurch er einen Schädelbrnch erlitt
und ihm am rechten Ohr das Trom
melsell platzte. Als Thäter wurde ein
lttjahriger Taglöhner aus Mainz er
mittelt und vorläufig festgenommen
Pforzheim. — Kürzlich hatte
Monteur Hochstetter von Karlsruhe,
der sür die Siemens-Schuckert-Werle
hier elektrische Lampen im Neubau
as Gymnasiums anzubringen hatte,
das Unglück, 3 Meter hoch herabzu
stürzen. Er brach beide Unterschenlel
und mußte schtverberletzt ins städtische
Krankenhaus gebracht werden.
Ekfabszotsrinaem
Colmar. - —- Der Liljiihriae Fa
britarbeiter Wißler in Vogelbach hatte
sich gegen einen älteren Arbeits
tollegen unmanierlich betragen und
war von diesem kräftig zurechtgetoie
sen worden. Wiszler lauerte dem
Manne auf und hieb ihm beim Ver
lassen der Fabrik mit dein Messer ins
Gesicht. Er tras ihn derart in das
rechte Auge, dasz es sofort auslief.
Wißler erhielt 2 Jahre Gefängniß.
Freie hindre-.
H a m b u r g — Ein Schwefel
säure- Attentat und einen Selbstmord
versuch führte ein Tischlergeselle Koh
ler aus. Köhler hatte mit der Putz
macherin Kauschen ein Liebesverhält
nisz unterhalten Dies war aber von
seiner Geliebten kürzlich gelöst wor
den. Aus Rache lauerte Köhler der
früheren Braut in der Schulstraße auf
und goß ihr aus einer Flasche Schwe
felsäure in’ö Gesicht. Dann lief er
davon und trank in selbstmörderischer
Absicht den Nest der Säure aus. Die
Kauschen hat schwere Wunden an der
rechten Hals- nnd Gesichtsseite erlit
ten. Kohler wurde kurz nach dem Vor
fall festgenommen, und da die genos
sene Schwefelsäure zu wirken begann,
dem Hafentrantenhauseszugeführt·
« Hamburg
Luxemburg. — Jn Bonneweg
wurde die neunjährige Bertha Levh
von einer Kutsche überfahren, sodaß
das Kind nach Hause getragen werden
mußte.
Affe lb o r n.—-Es entstand Feuer
bei Asselborn in den zu ,,Leeresmiihle«
gelegenen und dem Kaufmann Lam
berth aus Boegen zugehörenden Ge
bäulichkeiten. Dieselben wurden nebst.
Stallung, Scheune, Furagen nnd
landwirthschaftlichen Geräthen ein
Raub der Flammen. «
OeflekreitH-Yngatn. »
Wischau. —- Eine schwere Ver
letzung trug die 11jährige Ful)rtrerks- «
tochter Marie Veniczka davon, die mit
der rechten Hand in eine Dreschina
schine gerathen war.
.Witkowitz. — Taglöhner Joh.
Miturda wurde bei der Demolirung
eines Hauses von den Trümmern einer
einstürzenden Mauer ,mit deren Ab
traguna er beschäftigt war, verschüttet
und getödtet.
Zwe t t l. —- Der gegenwärtig im
Schloß Rosenau weilende Abgeordnete
Schönerer hat sich infolge eines Stur
zes eine Sehnenzerrung an dem linken
Fuße zugezogen, die ärztliche Hilfe
nothwendig machte.
zchwrip
D a vo s. —- Hier starb, 95 Jahre
alt, Landwirth Hans Gadmer. ,
E n gisd ie. —- Jn Celerina-Cresta
starb nach kurzer, heftiger Krankheit
der tüchtige Wirth Nonierio Misani
im 49. Lebensjahr.
Freibu rg· Es verschied im
Gasthaus zu den »Metzgern« in Frei
burg an einem Schlaganfall Katha
rina Bertschi, Frau des Wirth-es zur
,,Taverna« in Tafers.
G a i s. — Hier starb im Alter von
67 Jahren Alt-Nationalrath Zuber
biihler, der den Fianton Appenzell Ax
thh lange Jahre als Regierungsrath
Vertrat.
——-—.——-———
Gestohleue Ländereiew
Wenn die Kuh fort ist, macht man
den Stall zu. Das könnte man fast
ron den Prozessen sagen, die jetzt gegen
Landdiebe an der Pacifictiiste, da
runter hoch angesehene Persöntichkei
ten, geführt werden« An den Lände
reien der weiten öffentlichen Domane
hat sich schon Mancher unrechtiniißiger
Weise bereichert; fo viel Land ist
fclxon gestohlen worden« daß nun zu
stehlen fast nichts mehr iibrig bliebe,
wenn das Areal nicht so mächtig ron
wäre, daß es immer noch die Hab ucht
reizt. Die Diebereien sind Von Ein
zelnen wie von Eorvorationen verübt
worden, von Stehlern wie Hehlern.
Letztere haben in der Regel die Erste
ren benutzt, ihnen die Kastanien aus
dem Feuer zu holen. Abentenrer und
Andere, die in unbesiedelte Gebiete
verschlagen worden waren, ließen sich
der benutzen, Regierunakland in
ihrem Namen aufzunehmen und das
selbe zum Schein zu besiedeln, um es
dann utn ein Billigez an den oder die
Vluftraggeber zu vertausen, die es dann
mit einein Schein Rechten-z als ihr
Eigenthum beanspruchten. Das Ge
wissen hat keinem der Leute geschla
gen, höchstens daß fie besorgt waren,
abgefaßt zu werden und den Raub
wieder herausgeben zu müssen. Hatten
s"e doch lehrreiche Beispiele an den
Holzbaronem die ohne Bedenken die
Waldungen auf Regierunggland sek
tinnsweise niederschlugen und mit dem
Erlös Vermögen aufbauten.
Landdiebstahl soll leyther in Ore
avn und Califorsnien in fo ausgedehn
ter Weise getrieben worden sein, daß
er gar nichts Ungewöhnliches mehr
schien, beinahe als legitimes Geschäft
lsetrachtet wurde. Jemand, der nicht
ein Stück Land unter dem Heimstätte
gesetz aufnahm, um es nach scheinba
rer Erfüllung der damit übernomme
uen Verpflichtungen baldmöglichft
weiter zu verlaufen, soll dort nicht als
besonders »smart« gegolten haben.
Unter solchen Verhältnissen hat der
l-ona fide Ansiedler schweren Stand.
Wenn er itn Landamt Umschau nach
passendern Land hält, sieht er darauf,
daß seine zukünftige Heimstätte in der
Nachbarschaft anderer Anstedlnngen
Liegt, damit er nicht ganz allein in
entlegener Wildniß wohnt, wo die
Soelulanten gehanst haben, wird er
sich schweren Enttiiuschungen ausge
fetzt finden.
Das Vemmatteqeietz in eine Wohi
that für Millionen gewesen, es hat
dem Einwanderer eine Heimath dem
Auswanderer aus den älteren Staa
ten ein neues Feld zu fruchtbringender
Thätigleit gegeben; ebenso wohl ge
meint waren auch feine späteren Er
gänzungen, vor allen das Aufforst
ungsgesetz, das die Ansiedler, die sich
an der Grenze des Oedlandgiirtels
niederließen, veranlassen sollte, in der
kahlen Prairie Bäume zu pflanzen,
damit die Urbarmachung schrittweise
borriicken könne, um das Gebiet all
wälig zu erobern, eine Arbeit, die jetzt
der Jrrigation von Bundeswegen
überlassen bleibt. Aber gerade mit
diesem Gesetz ist der meiste Schwindel
getrieben worden, weil die Täuschung
der Behörden sich au. leichtesten durch
führen ließ, und in den Landiimtern
sah es auch nicht zum saubersten aug;
es saß dort Mancher hinter dem Pult,
der mit den Schwindlern unter einer
Decke steckte.
Der Mißbrauch der Gesetze ist seit
Langem offenkundig gewesen, so daß
wiederholt ihre Abänderung oder nar
Abschasf::1g besiirwortet worden ist,
um an ihre Stelle ein neues zu setzen,
das kein Schlupfloeh zu Plündereim
mehr bietet. Seit einer Reihe von
Administrationen hat sast jeder Se
kretär des Jnnern empfohlen, minde
stens die Communikations-Clausel des
Heimstättegesetzes aufzuheben, die dem
Ansiedler gestattet, schon nach kürze
srem Aufenthalt auf seinem Lande den
Besitztitel zu erwerben, sofern er das
zur Ablösung erforderlich-e Geld be
zahlen kann. Unter dieser Clausel ist
Land massenhaft in die Hände von
Spekulanten übergegangen Um der
artigen Vertrauensbruch zu verhin
dern, wird es nothwendig sein, von
dem Ansiedler aus Heimstätteland den
Nachweis fünfjähriger Seßhastigkeit
zu verlangen, ehe er den Besitztitel er
kanan kann. Alle anderen Land
aesetze müßten widerrusen werden, so
Daß nur das Heimstättegesetz in seiner
ursprünglichen Fassung bestehen bleibt
-
Bodenproducte und Ausfahr.
Die Statistik der Einfnhr und
Lkusfuhr des Landes hat im Laufe der
Zeit eine stetige Zunahme der Aus
fuhr in Fabrikaten gezeigt. Die Roh
stosfemehmsen nicht mehr in dem Maße
wie früher die erst-e Stelle ein. Als
Gladstone die Ansicht augsprach, die
Ver. Staaten sollten sich auf ihre
Farmproduttion beschränken und zu
frieden sein, wenn sie den europäischen
Ländern, speziell England, Getreide,
Mehl, Vieh, Fleisch und Baumwolle
lieferten, hatte er keine.521hnnng, in
welchem Maße die Schutzzollpolitik die
dsegseitige Industrie zu entwickeln im
Stande sein würde. Seitdem sind
Jahrzehnte vergangen, ist die heimische
Fabrikation nicht nur aus den Kinder
tclknhen herausgewachsen sondern hat
sich zu einem Riesen entwickelt, vor
dessen äußerster Kraftentfaltung selbst
uns bange wird. Er ist ein Faktor
im ausländischen Markte, wo er sogar
ten Warnruf der »ameritanischen Ge
fahr« geweckt hat.
Die Bodenproduktion hat dagegen,
relativ, an Absatz im Auslande ein
gebüßt, doch nicht in dem Maße-, daß
tie in der nationalen Oekonomie nicht
mehr eine hervorragende Rolle spielt.
Wenn es darauf ankommt, das Conto
unserer ausländischen Kunden zu be
lasien, fällt die Produkten-Einsuhr
noch immer mächtig in’s Gewicht.
Vorliegende amtliche Berichte enthal
ten darüber Angaben, die von allge
meinem Interesse sind. Die verschie
denen Produkte zeigen theils Ab
rahme, theils eine Vermehrung der
Ausfahr. So zum Beispiel gingen
im letzten Jahre Fleischproduite im
Werthe von nur 160 Millionen in’s
Ausland, während 1903 noch über
175 aufzuweisen hatte, 1902 über 177
Millionen. Die Ursachen festzustellen,
i«ird weiterer statistischer Ermittlung
iilserlassen bleiben müssen, zum Theil
erklärt sie sich wohl daraus, daß die
gleiche Einfuhr aus dem Auslande
seit 1902 um nahezu vierzig Prozent
zurückgegangen ist. Wenn Angaben
iiber die gesammte einheimische Pro
duktion vorlägen, ließe sich leicht er
mitteln, welchen Antheil der zuneh
mende einheimische Consum daran
hatte.
Die Ausfuhr von Rindvieh belief
sich auf s;-l-1,415,729, die Einfuhr auf
nur IF5314.2(;3. Letztere lommt haupt
sächlich aus Merilo und Canadaund
besteht ans minderwerthiger Sorte,
wie schon der Preis ersehen läßt. Das
ausgeführte Vieh wird mit 86912
durchschnittlich pro Stiick eingeschäizt,
das eingeführte auf 819.60. In der
Aus-fuhr von Pferden und Mauleseln
ist seit 19-")2 ein Rückgang eingetreten;
im Jahre 1903 belief sie sich auf III-,
255,(·)05, die von 1902 war um mehr
als zwei Millionen größer-, doch war
das ein Ausnahmejahr in Folge des
Bnrcntrieges. Die Engländer in
Siid-"2lfrik-.i brauchen jetzt nicht mehr
so viele Mau.esel, dise sixh anfangs als
so willkommene Bundesgenossen der
Bitten erwiesen. Kaffee gehört nicht
zu unseren landwirthschaftlichenPro
dukten, es sei denn, wir zählen Porto
Rico und die Philippinen mit, die
Einsuhr lJelies sich aus 882,427,099,
.wiirde vielleicht noch mehr betragen,
wenn nicht so viel Blümcheniafsee bil
ligster brasilianischser Sorte hier ge
trunken wiirde; an das Ausland konn
ten wir fiir drei Millionen abgeben.
Baumwolle nahm uns das Ausland
zum Werthe von 8370,404,946 ab,
mehr als im Jahre zuvor, während
sich die Einfuhr auf 39,500,000 stellte,
ennptisrhe und andere langfasetigse
Bauunvolle, die die hiesigen Fabrikan
ten nicht entbehren tönnen und die
amerikanischen Pflanzer noch nicht
haben ziehen können. Welschkokn und
daraus hergestellteg Mehl ging zum
Betrage Von 26 Millionen ink- Aus
land, woher nnd zu welchem «wecke
wir davon fiir P12,177 bezogen ben,
ilt ans dem Bericht nicht ersichtlich.
Die Ausfuhr von Weizen und Wei
zenmehl betrug iibcr tzl Millionen, die
Einfuhr nur eine Million, vermuth
lich aus Cauada. Nach diesem Ver
hältniß wiirde cis sich taum lohnen,
ten Conareß um zyiiickvergiitung an
die Müller fiir importirten Weizen zu
l·emiihen. Einen iiberraschenden Po
sten bildet die Rubrik über Geinüse.
Davon wurden sitt st5,557,134 ein
aefiihrt, während die Aus-fuhr nur
;·42,t’;58,672 betrug. Unter den einge
führte-n Stoffen werden namentlich
Conferoen und Kartoffeln genannt.
Wenn dass nicht gedruckt wäre, möchte
man es kaum glauben« denn Ham
burger Aale und Frankfurter Wärst
chen find doch kein Gemüte und daß
die ichliefigen Salattartoffeln hier so
car fein sollten, taim man sich auch
kam-i vorstellen, denn hier muthet man
doch irgend welchem Boden gut-en Er
trau an Kartoffeln gu. .