Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 10, 1905, Sweiter Theil., Image 14

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    Herrenloses Gut.
Roman von makic Bernhard.
(23. Fortsetzung.)
Er suckte gleichmuthig dieSchultcrn
»Was willst du, Mausis ’"5 ist der
Deus der Welt. Tout passe — tout
passe —- tout lasse — die alte Ge
schichte! Des Menschen Frerz ist wan- ·
delbarz zumal, wenn es in eine-Z »
Klinstlers Buer schlägt, und der !
Musiker heißt Will Cotta! Immer in T
Sehnsucht und Liebesflammen zu lo- »
M, durch Jahre und Jwahre ja, wer
hält denn das aus? Wir, die Cillys
»und ich, sind drüber alt und kalt ge
worden« aber unsere Freundschaft die «
bätt noch und soll s, so Gott will, bis «
ern unser Lebensart-e thun» .schließ
lich ein besserer Kitt, als so ne tolle
Leidenschaft! Was ich aber sagen
wolltet hat fee dir nicht trotz Alter
und Krankheit und gänzlich ent
schwundener Schönheit den Eindruck
einer bedeutenden, fomvsen Frau ge-.
nachts-«
»Sie — sie scheint sehr klug zu
seini« bemerkte Hanna zögernd.
»Wil! ich meinen! Hat respettable
Kenntnisse und n höllisch feines Em
pfindm für alles, was mit Kunst,
speziell mit meiner Kunst zu ammen
hängt. Jch lege kolossalen rth auf
ierrtheil — wenige Männer haben
ein so gutes, sachlichesp wie sie! Jhr
werdet ja jetzt sehr viel zusammen
stimmen da rath’ ich dir zum Guten,
Mausi, sperr du deine niedlich-en, rosi
gen Oehrchen auf! Du kannst aushän
dig viel von der Cilly lernen, und
das nimm du wahr, denn wenn ich
Ietzt scharf ins Arbeiten komme, kann
ich mich ohnehin nicht mehr viel mit
dir abgeben und bei dir den Lehrmei
ster spielen!"
»Aber du hast doch schon angefangen
zu arb-eiten!« warf sie schüchtern ein.
»Angefangen! Eben!« nickte er be
stätigend »Aber noch bin ich nicht in
mein eigenstes richtiges Fahrwasser
gekommen, bin ich da erst drin, dann
gibt es kein Erbarmen! Wie ich bin, »
wenn mich das schöpferische Fieber ge- ;
packt hat das weißt du noch gar nicht, j
das hast du erst noch an mir kennen
zu lernen! Cin weiß es, die könnte
dir darüber Aufschluß geben! Zeit und
Stunde und Essen und Trinken und
Menschen und alles -— alles vergeß
ich dann! Meine Kunst läßt nicht mit
sich handet n, die ist eine eisern strenge
Gebieterin!«
Die junge Frau antwortete nicht.
Sie konnte nicht. br war die Kehle
Mysammengepr t von Seufzern,
brauen, von Enttäuschung, von
sehnen-der Liebe. Gott —- Gott —
wenn sie ihm so gar nichts war, wenn
sie-so nichts bedeuten sollte in seinem
. . . warum hatte er fee zu seiner
Gattin gemacht?
Mechanisch setzte sie einen Fuß vor
den andern, bog um die Straßenecte,
da Willsried es that . . . aber sie wußte
r nicht, wo sie ging, ob sie auf die
EnWege nach Hause kam, ob sie nach
einen Einkauf hatte machen wollen —
nichtsL Als er ihr plötzlich den Son
nenschirm aus der Hand nahm und
aufsperrte, schrai sie zusammen und
sah ihn verständnißlos an.
Lisette du, zeig’ doch nicht ein so
Wnirtes Gesicht! Die Sonne
scheint dir ja geradeswegs in die Au
, wenn du das nicht merkst, muß
doch für dich sorgen! Es wär zu
s um dein weiches, weißes
Scmmtsellchem ich bin so eitel da
raqu Die Cilly hat auch ihren Schirm
nicht ausgespannt gehabt, wie ich ihr
begegnet bin —- na, an deren Teint ist
Iix neeer zu verderben, das hat sie
W schon Salätiindlich besorgt, mit dem
und Puder-at Apropos
y. noch immer hast du mir kein
Wort iiber sie sysagtL hat sie dir etwa
M gefallen?
«Ach—ich weiß nicht »ich kenne
sie- doch noch gar nicht, und ich bin so
gechwersällig mit neuen Bekanntschaf
hansna sprach mühsam, sie wunderte
sich, daß sie überhaupt ein Wort het
vorzubringen vermochte.
«Dies aber ist teine beliebige neue
isekanntschash mein Kind —dieg ist
die älteste, beste Freundin deines
Mannes — ich sollt’ meinen, das gibt
einen gewaltigen Unterschied —b«m?
Denkst du denn, ihr werdet euch nicht
mitsammen unfreunden, du und Cilln
-·toas?«
«N———nein —- das heißt, ich meine-—
«sie ist so sehe viel älter wie ich und
scheint auch so total verschieden von
mir —«
«Versieht sich, Mausi! Drum eben
sollt ihr euch nahe treten! Zwei ganz
Leiche Naturen zwei aus denselben
as- gsstimmte Instrumente-» . was
Mut denn dabei heraus? Eintönig
seist—nicht wahr? Nu, siehst du, die
im ich nicht vertragen! Jn mein
. Dieben da gehört Bewegung. Abwechs
beng bineint Reibt euch meinetwegen
nett-Fanden n.xg.leist euch gegenseitig
" bei-b« s dawider, aber gut
Md mußt du mit der Cin wer
« das bitt' ich mit ans! Wenn ich
M Fusan-machten was ich ihr bee
s, In Lieb- nnd Treu, an Anre
M nnd Theilnahm, da kommt ne
Tom stattliche Summe beraus! Drum
mein han« Haus ein« nndich
MINW ßich aus ihre-r
streitet-Massaan und aus ihrem
komm —- arme,
Seele, die sie
ist! Und ich tanncs auch-ich weiß,
Ich hab’ allezeit Einfluß auf fie gehabt,
du follft nur sehen! Aber du mußt
mir dabei helfen, Manfr, ohne dich
geht's halt nicht, wir zwei gehören
doch zusammen für Leben und fiir
Sterben, gelt-?«
,.J·a!« hauchte Hanna. Sie fah rnit
feuchten Augen zu ihm auf. Er blickte
sie herzlich und liebevoll an nnd nickte
ihr zu. Es überlief sie von Kopfbrs
Fuß-. Wie sie ihn liebte —- liebte!
Wie es nichts, nichts auf der ganzen
Welt anb, was sie ihm nicht hätte Tu
tiebe thun können. Und hier, bei er
ersten Bitte," die er an sie richtete.
wollte sie zögern! Warum denn? Aus
tieinlicher Eifersucht auf das geistige
Band, das ihn an dieseFrau knüpfte?
Denn von einem anderen Band konnte
nicht entfernt die Rede sein. Oder
aus Eifersucht auf die Vergangenheit?
So redlich hatte si-: fich gelobt, das
dürfe nicht sein, ein derartiges Em
pfinden solle nie Macht über fie gewin
nen. Fort damit! Es war ihrer nicht I
würdig, a nur fiir eine Minute dem
nachzuge . s
»Es soll sein, wie du es haben
willst’!« sagte sie sanft. »Wenn ich
noch zu kindisch und zu angewandt
bin, dann wirst du mir helfen —ja ?«
»Jminer!« Er zog ihren Arm durch
den seinen —bisher waren sie so ne- »
beneinander hergegangen. Leise drückte
Hanna seinen Arm. s
»Willsried,« sag’ doch, wos wollte;
die Gräsin mit ihrem Ausspruch sa- i
gen, als sie mich zuerst begrüßte?« ;
»Mit weichem Ausspruch, meines-P j
Sie hörte deutlich aus seinem Ton i
heraus, daß er gut genug wußte, was ’
sie meinte, und nur Zeit zu einer Ant
wort zu gewinnen wünschte.
»Ach, wie sie sagte: also das ist
Ihre Auferstehung? Du hast es ja
gehört, denn du sagtest ganz rasch:
Sie weiß nichts davon.«
»So so! Ja, siehst du, Mausi, das
ist so unser Künstler-J—argon, den wir
miteinander haben, die Gräsin und ich,
da wirst du erst allmählich eindringen
lernen. Möglich, daß ich von dir zu
ihr gesprochen hah’ . . ."
»Aber wann soll das aetresen sein?
Sie war ja monatelang fort, und ehe
sie abreiste, kanntest du mich doch
noch gar nicht, du hattest mich viel
leicht nur einmal gesehen!"
»Zerbrich dir nicht weiter dein Kö
pserl drum, Hanna-Weihi, ’s ist von
keinem BelangL Und sei aufs nächste
Mal etwas ausgethauter und bered
sanier. wenn wir mit Cillh Meinun
der sind, gelt? Heute hast du wirklich
kaum die Lippen voneinander ge
bracht, und meine Freundin, die muß
denken, du bist ein richtiges kleines
VähschafL Gottloh hist du das nicht,
aber nun beweis es auch! Schau. jetzt
haben wir unsere Straße, gleich sind
wir daheim!«
Er plauderte angeregt weiter, aber
sie merkte, daß er sich mühte, ihre
Gedanken von ihrer zuvor gethan-en
Fratzge abzulenken, und das machte sie
.u ig
19.
»Schon müde? Wieder aus-ruhen?
Ja, Kind, das ist aber satal -— das
aebt einfach nicht! Thu’ dir schon ein
tisgel Zwang an um meinetwillen,
tu «
Hanna preßte die Lippen zusam
men, sie schwieg. Als ob sie seit
Stunden etwas anderes gethan hätte,
als sich Zwang auszulegen —harten,
kitteren Zwang um seinetwillen
Sie tannte Willsried Cotta noch
nicht als Künstler, wie ihn halb Rom
kannte —- feine Freunde. sein Um
aangskreis, seine Modelle. Es war
kein Spaß, ihm zu »sitzen'« —er war
der unerbittlichste, Rinersättlichste
Bildbauer, den rnan sich denken konnte.
Er und seine Kunst —nur diese bei
den existirten für ihn —mn das Mo
lell bekümmerte er sich nicht weiter-,
sobald es seine Intentionen begriffen
nnd die richtige Stellu eingenom
men hatte. Hanna mu te an seinen
Ausspruch von neulich denken: er ver
gaß thatsächlich Essen und Trinken,
Zeit nnd Stunde und alles übrige,
wenn das »Arbeitssieber« ihn gepackt
hatte-in diese-I letzten Tagen war
ihr der Beweis dafür geworden.
»Nicht schlaff werden! Nicht zusam
mensinken! ’n junges, elastisches Men
schentind wie du —sch·am’ dich doch!
Und wie sich das rechte Knie unter dern
Gewand wieder einge en hat! Gar
keine Linie, kein Fatt wsusrs mehr!
So wart’ nur, ich lomrn’ herüber und
krick dich wieder zurecht.!«
hastig trocknet-e er die lehmbeseuckp
teten hände an einem neben ihm lie
genden Tuch: mit drei, vier langen
Schritten war er bei ihr, die in einem
feinen, weich herabsiießenden weißen
Gewand, das r in einen riechi
scben Knoten ae chlungem an einem
niedrigen Gestell saß. »
Er gab dem Knie die ewiinschte
Biegung- faßte eine ihr-ex «nde und
legte sie znre t.
»Ganz bla und ganz kalt —- ar
mes Mai-sit« Er neigte kch n ihr,
küßte sie kasch auf Rest , sah i
mitleidig mi Gesicht »Nun half nur
noch ’n bisfel ems, das muß sein!
Licht nnd Stier-man ist mal da —
nutne ran Sein ln ones auch aus
bonI-sieht i sieldirdenn
ein. mit jetzt schon entreißen in wol-«
lenk«
«Schoni« stag- Hanna unwillkür
lich zurück. »Ich fise dir doch bereits
iilIet bui Stunden —«
»Nicht möglich!« Sein Kopf uht
herum, et warf einen schnellen ltck
auf die in einer Ecke posiirte Stand
uhr. Die dichten Brauen zogen
unwillig zusammen. »Wahthnstig.
Nu. dann werdens eben vier Stun
den! Wird auch tein Unglück seini«
»Gewiß nicht, Will! Es ist nut...
wir haben uns doch zu heute die Grä
sin eingeladen ——— nnd ich muß mich
noch ganz und gar anileiten. auch an
ders frisiten -——««
»Herrgott, Hanna!'« Aetgetlich
stampste Coiias Fuß den Boden.
»Daß ihr Weibsleute doch allesammt
so kleinlich seid! Komm mit nicht mit
solchen Geschichten, ich b-itt’ dich! Mir
handelt sich’s um das besie, was chin
meinem Leben hab«·, um meine Kunst,
nnd du qelist her und redst mit von
Einladungen und von Frisiten und
AnziehenL Gräsin2 Hat sich was-!
Wenn sie kommt und wir find hier
noch nicht fertig, so wartet sie eben!
Die nimmt mir das nicht übel, die
Cilly, die weiß Bescheid mit mir nnd
mener Arbeit! Wie oft hat fee sei-äus
chensiill stundenlang in itejenb ’nem
Winkel in meinem römischen Atelier
gesessen, und ich haly mich kein Jota
um sie beiümmern dürfen.!«
»Ader iie hat dir nie als Modell
gedient, nicht wahrs« fragte die junge
Frau leise.
»Wer sagt das? Das heißt — na
türlich ——« ich hab· sie nur stückweise
modelliri, einmal den Kopf, siir eine
streitende Amazone, war mir gut ge
langen, eins meiner besten Werte,
aing nach Amerika hiniiber, dann spä
ter Hand und Arm. Cillys band ist
nicht ganz so sein nnd aristokratisch
wie deine, aber höchst charakteristisch
gebildet, der Arm selbstredend voller
.vie der reinige, drastischer herausge
bildet ———«"
»Ich möchte wissen, wie ich zu einer
aristolratischen Hand komme!« meinte
Vanna gedankenvoll nnd sah aus ihre
Rechte herab, vie weiß und sein, wie
ein gesaltetes Blumenblatt aus dem
gelblich aetönten Gewand lag.
« »Das ist just tein so großes Wun
der! Deine Mutter ———« Cotta stockte
sehr auffällig, seine Stirn furchte sich
im Zorn über sein unbedachtes Wort.
»Ach, ich bitte dichl Mutti hat total,
aber auch total andere Hände wie ich.
Las mußt du doch mit einem einzigen
Blick bemerkt haben!«
Hanna sprach völlig unbefangen, sie
war nur sehr verwundert.
»Nicht den Kopf drehen, Mausi!
Eine Psyche mit solcher Kopfhaltung
kann ich nicht gebaruchent Lassen wir
alle persönlichen und privaten Unter
haltungen beiseite und widmen wir
uns gänzlich der Kunst.!« » -
Hanna schwieg gehorsam, aber ihr
Gotte tonnte ihr nicht verbieten, ihre
Gedanken weiterzuspinnen. Es war
nicht das erste Mal, daß er Aussprüche
gethan, die ihr seltsam erschienen wa
ren, Sätze begonnen hatte, deren
Schluß er ihr schuldig geblieben war
-—·-· Ausspriiche, Sätze, die ihre Aus
mertsamteit erregt hatten. Konnte
Willsried etwas über ihre Herkunst
krissen? hatte Arndld Piotrowsty
ihm vielleicht Ausschluß darüber gege
ten——mehr Ausschluß, als er es ihr
gegenüber gethan hatte? Freilich hatte
er behauptet, nichts weiter zu wissen,
als das, was er«ih-r, Hunnen aus ihr
unaestiimeö Dränaen mitgetheilt, und
Ton und Stimme hatten den Stempel
der Wahrheit getragen... vielleicht
aber hatte er nachträglich noch mehr
über dies Thema ersahren und es
ihrem Gatten erzählt! Willfried sprach
nicht gern von ihrer herlnnst, das
wußte sie schon —- er liebte es nicht,
wenn sie sich in Muthmasszungen über
ihre Eltern, ihre Geschwister, über die
Verhältnisse, aus denen sie hervor -
gingen war. erginax er war stets -
strebt, kurz davon abzubrchem die Rede
aus etwas anderes zu bringen. Allein
Hamm, so sehr sie auch bemüht war,
ihm in allen Dingen den« Willen zu
thun· konnte sich's dennoch nicht ver
jagen, von Zeit zu Zeit an diesen Din
aen zu rühren —- einrnal aus dem
Empfinden heraus-, der Mann, der ibr
das Liebste auf der ganzen Welt sei,
müsse alles mit ihr theilen, und es
wäre ein Unrecht von ihr, ihm gegen
über Empfindungen zu unterdrücken,
die, bevor sie ihn kennen lernte, ihr
qenzes inneres Sein ausgefüllt hatten
Und die auch jetzt noch einen reichlichen
Theil ihres Sinnenz und Denkens
ausmachten . . . zweitens aber hatte sie
die Wahrnehmung gemacht, daß ihr
Gatte nie weicher, nie liebevoller gegen
sie gestimmt war, als gerade dann,
wenn sie mit zagender Hand und ban
gem Herzen an der verschlossenen
Pforte rüttelte, die ihre Vergangen
lseit barg. Er konnte dann ein «her
renloses Gut« so warm a ieken« so
tröstend in seine Arme nehmen, ihm
so herzliche Worte sagen, daß Weh
und Zweifel in Hannas Seele wie
toeichesWachs dahinschmolz und nichts
wie namenloses Glück und tiefste
Dankbarkeit ihr Her erfüllte. Dann
konnte sie nur ein Zinmrnez heißes
Gebet zum Himmelernporsendem ihr
dies Glück zu lassen —- den Einen,
Einzigem in dem all ihr Denken nnd
Fiihlem ihr Wollen und Wünschen be
griffen war.
Auch Kett fühlte sie kaum mehr ihre
steifen, schwer enden Glieder, die ab
ipannende digteit,. die das stun
den-lange Siillsiten mit sich brachte.
Sie «belte wieder einmal, und von
dem r chtlosen Grübeln, das Yxhre
WITH MZZWWFZ "«
tue «nas e n gen
tvart zurückkehren lies, tarn sie, wie
i
jedesmal zuvor. zu ihm, der ihr einsspz
und alles mat. War es nicht wie ein
seliger Traum, daß sie, hanna Pia-i
treu-Stdn das »herrenloks,e Gut«, hier ;
in des gefeierten, berii mten Bild-«
hauers Cotta Atelier saß ——-sie, die!
ihm heimlich angestaunt, mit seisekj
Persönlichkeit wie mit seinen Werken
einerk verschwiegenen, begeisterten Kul
tus getrieben -—sie, die sie nun seine
Frau war! Es war nicht leicht, das
zu fein, ganz sicher —-— Willfried war
in keiner Hinsicht auf den verheirathe
ien Mann angelegt, er tannte leine
Rücksichtnahme feine augenblickliche
Stimmung, sein Belieben gab immer
den Ausschlag. Aber war denn das
rächt sein Recht? Sie hatten ihn alle
verwöhni -—— Freunde und Freundin
ven, Kollegien und Kameraden, Hoch
aestellte und Reiche. Verstand es sich
W für sie, die junge, unbedeutende
Frau, nicht von selbst, daß sie ihn
gleichfalls Verwöhnte, ihm alles zuliebe
that, was sie ihm nur an den Augen
Absehen lonntc7 Und lag nicht in
dieser völlian Aufgaer und Hingabe
des-; eigenen Jch, in diesem wehrlosen
Ueberlassen an ein gewaltiges alles
relmrschcndes Gefühll ein großes
UlücL eine unnennbare Seligkeit?
Wie sie jeßt aus feuchtfchimmernden,
verklärten Augen zu ihm hiniiberfah,
trafen sich ihre Blicke unt- er nickte ihr
zu mit jenem Lächeln. das die Männer
liebenswürdig die Frauen unwider
ftehlich nannten
»Wie das Kind mich lieth" dachte
Cotta, während er mit beinahe spiele
rifcher Leichtigkeit am Nackenansap
seines Tonmodellä formte und knetete.
»Und was fiir schöne Augen es hai!
Noch schöner als HildegardsT Jch bin
ihr fo gut, meiner Hanna, ich mag es
gern, wenn sie da fo ftill um mich
herum bantirt oder, wie-jetzt, andach
tig dasitzt und sich ablonterfeien läßt
—- Köpfchen und Gesichtgauadruck wie
bestellt für eine Pfyche! Dies foll eine
gute Arbeit werden —- und, wer weiß,
vielleicht verliebe ich mich derweil noch
in sie, fo wie ich vor jenen Jahren in
Hildegard Unsinn! Das kommt
nie mehr wieder! Dazu sind wir ein
zu alter Kerl, haben zu viel erlebt, zu
viel geliebt sind zu viel auch geliebt
worden! Hat so was Rübrendes, das
Lind, ist aber, fo wie ich jet-! bin, ei
centlich nicht mein Genre!«
Das eben war es! Hanna war ihm
sympathisch, er fand sie hübsch. gra-«
ziiis, auch intelligent, aber sie interef
sirte ihn nicht sonderlich. Als Mangel
empfand er dies nicht. Wenn es denn -
geheiratbet fein sollte, so wollte er eine
bequeme Frau haben, eine, die ihn
nahm« wi er war, die leinen Aufwand f
von Leidenschaft oder zärtlicher Auf «
merlfaniteit von ihm verlangte. Eri
freute sich, eine fv junge, anmathigei
Gefährtin nm sich zu haben die in den
schönen, fein zusammengestellten Ge
wändern die er alle felbst für sie aus
gesucht, immer ein reizendes Bild fiit4
fein verwöhntes Künstlerauge war« T
deren ruhig gleitende Bewegungen, de- .
ren weiches, dunkles Organ ihmwohk
thaten -—— er freute sich ihres brennen
den Interesses fiir seine Kunft unter
wies fie, wenn es ihm gerade fo paßte,
gern darin und fand es tattooll von
ihr, daß sie leine Ansprüche an ihn
stellte; sie follte jederzeit für ihn zus
haben sein, durfte aber beileibe nicht!
dasselbe von ihm verlangen! Nur teine 1
Emotivnen mehr! Was er an Feuer,
an start-in Wollen und Können besaß .
gehörte unweigerlich feiner Kunst.
und so follte es bleiben! Er war der
felsenfeften Ueberzeugung, daß es zu
den Unmöglichteiten gehörte, eine Frau
könne sich noch jemals feiner ganzen
Seele voll bemächting l
Daß er. der Eheieind, der geschwo
rene Hagestolz, dies junge Mädchen
heirathen müsse. hatte ihm von dem;
Moment an festgestanden, da er seine!
Ahnung bestätigt sah und in Hannasj
Piotrowsty Hanna Schmidt wiederge- s
sunden hatte. Gewiß. er hatte ihr, die j
damals ein kleines Wiegentind gewe- ;
sen war, kein Leid zugefügt, er wars
auch nicht der Urheber des grausigem
Familiendramas, das sich vor nun-s
mehr zwanzig Jahren in seiner alten ;
Heimath abgespielt hatte —- er nichts
und nicht sein Vaters Aber Mitschul- i
cige waren sie! Wohl hatte die Schwä- »
che, der Leichtsinn des Banidirettorzs
die Genußsucht und Verschwendung i
seiner Frau den Raiin der unglückli-!
chen Familie herbeigeführt, aber der- i
selbe hätte sich aufhalten, vielleicht —--—’
wer weiß — gar völlig vermeiden las- »
sen, wenn der alte Cotta als hilfreicher ;
Freund einmal noch, ein letztes Mai, »
dem oerzweiselten Mann die rettendez
hand gereicht haben würde. »Ich kann J
nicht helfen —- ich tann nicht Meint
Derr Sohn tostet mich zu viel!«« Die»
Worte hatte Willsried Cotta bis zum H
heutigen Tage nicht vergessen. -—— Eri
war leichtiebig angelegt, sawohl — ers
nahm die Freude, wie und wo sie sich
ihm bot, strupellos in der Wahl seiner 1
Mittel . . . . aber diese Tragödie seiner ;
Jugendzeit,’ diese jiih hereinbrechende
Katastrophe, die ihm seine erste Liebes
entriß und zugleich die Familie, in de- ;
ren Schoosz er zahllose frohe Stunden «
verbebt . . . . nein, die hatte er niemals !
verwinden können! Jahrelang späterij
war er ost Nachts aus wirren Träu- T
men ausgeschreelt, die ihm die Opferi
jener Katastrophe zeigten. eins um das s
andere —- iahrelang hatte er wieder
und wieder die mahnende Stimme ge- i
hört: «hiittest du nicht wie ein sinn-(
loser Verschwender gelebt und deine-u
Vater gezwungen einen großen Theil ’
seines- mögen-s zur Deckung deuan
leichtiinnrgen Schulden hinzugebenJ
dann würde er seinem ungliIElichen
Freunde geholfen haben —- dann wäre
alles. alles anders getonnnenl« —Ach
gut machen —- wieder gut machen tön
nen, was er verschuldet! So quälend.
fo brennend war dieses Gefühl oft in
ihm geworden, daß er sich, um es zu
übertauben, kopfiiber in einen Wirbel
sogenannter Vergnügungen und Ge
nüsse gestützt hatte, bis ihn der Ekel
darüber faßte und er seine Zuflucht
wieder da suchte, wo er sie nnweigerlich
Hfand: bei feiner heiligen Kunst — bei
seiner geliebten Arbeits Doch selbst
Idorthin verfolgte ihn oft die Erinne
irung und nahm ihm Schaffenskraft
fund ArbeitsfreudigteiL Dieser leiden
Lfehaftlielse Drang, gut zu machen, was
er gefündigt. nahm freilich nie bei ihm
bestimmte Gestalt an. Des tleinen
Wiegentiiidchens, das er vor langen
Jahren selbst zuweilen auf den Armen
»gehalten Und, als Schwesterchen feiner
heimlich Verlobten, gehätschelt hatte,
dachte er laum noch. Er hatte sich da
mals-, als das Schreckliche geschehen
war. nach dem Kinde, das wie durch
ein Wunder mit drin Leben davon ge
tommen war, erlundigt daß dies
Kind aber jemals als erivachsenes
Mächen seinen Lebensweg treuzen
könnte anf diese Jdee war er
niemals- verfallen. Gleich vielen Men
sfchem deren Phantasie sehr rege ist,
; war auch Willfried Cotta nicht frei von
Aberglauben Jhm erschien es als eine
iArt von Sühne, daß er, der seine Frei
iheit iiber alles schätzte und die Ehe ver
zfchworen hatte, jetzt der Gatte dieses
-Mädchens wurde — und daß es ein
xAtt der ftillschweigenden Sühne war,
von dem niemand, am wenigsten
Hanna selbst. etwas wußte. den höch
stens sein Bruder nnd Alwine Erd
mann ahnen konnten, das machte fein
Gewissen noch ruhiger.
tFortfcIZung folgt.)
w
Im Londouer Odem-.
Die Hemm, die als eine halt-reli
giöse Gemeinschaft bezeichnet werden
dars, spielt im Leben der jiidischen
Einwanderer des Londoner Osterw
Stadttheiles eine wichtige Rolle. Aber
sie wird nicht nur hier, sondern auch
in alten jiidischen Kolonien Eng-!
lands angetroffen, und so begeg
net man ihr z. B. in Liverpool, Man
chester und anderen englischen Groß
stiidten. Welche Bedeutung sie in den
dstlichen Distrikten der Themse:Me
tropole hat, beweisen die letzterhältli- 1
wen statistischen Ziffern des Jahres(
3901, wobei. serner zu berücksichtigens
ist« daß seitdem lnnd ganz besonders
seit dem Augbruche des russisch-japa
nischen Krieges-) der Zuzug jüdischer
Kinn-anderer eine aussallende Steige
rung erfahren hat. Diese sind zum
ikberwiegenden Theile russischer Na
tionalität. Abgesehen von den natu
ralisirten britischen Juden, die, weil
sie der era sernbleiben, hier nicht
in Betracht kommen können, wurden
im leßten Zensugjahre l1901) in Lon
lcn nicht weniger als 38,117 russisch
sklnische Juden tdavon 20,519 männ
l.chen Geschlechts-) gezählt, und von
ihnen waren 659 Schneider, 2158
Schuhmacher und 1602 Tischler. Jn
diesen dreiGewerbezweigen haben die
indischen Zuziigler die englische Ar
keiterschast des Ostend Stadttheiles
sast verbrannt, und es macht das in
n«:l:t geringem Maße deanremdenhasz
estiarucn der in jener Gegend unter
ten enalischen Einroohnern zu finden
tit. Tiefe führen, und zugestandenen
maßen mit Recht, auch dariibet Klage,
das; die Häuser überfällt sind, die sa
ikitären Verhältnisse zu der größten
Beiaraniß Anlaß geben und die Sitt
Iichkeit durch das Zusammenleben
deider Geschlechter jeder Altersstuse in
egnem Zimmer, dag- Riiche, Schlaf
Zimmer und Wobnraum darstellt, ge
fährdet und untergraben ist. Die Mie
then in diesen Einfamilienhäusern, in
denen nicht selten ein Dutzend judi
scher Familien wohnen, find daneben
in einer Weise gestiegen, dasz sich der
anspruchsvollere englische Arbeiter ge
zwungen sieht, nach weit entlegeneren
Stadttheilen aus-zuwandern
Diese Verhältnisse haben dem Lon
roner Castend heute einen ausgespro
chenen jüdischen Stempel ausgedrückt.
Die Hewra hat hier einen üppigen
Nährboden, und obwohl sie zunächst
nur als eine Stätte We gemeinsame
Gebetübungen auserse n war, dient
sie heute auch der Geselligkeit und dem
lindsmänrnschen Zusammenschlusse.
Sie ist der Tempel der Jstaelitem
iein Vereinshaus, sein Lesezimmer,
seine Herberge und sein Suppenauar
:ier geworden; hier kann er den Tal
rssud oder die letzten Neuigkeiten in der
ortssprachlichen Zeitung lesen. Jm
Castend wird nämlich eine- seltsame
Mischsprache, das Yiddish, gesprochen,
das aus Brocken hebräischen, en li
ichen, polnischen und deutschen r
sprungs zusammengeseht ist
Es gibt wenige Straßen iin Lon
tvner »Klein-Palästina«, in denen
nicht Schilder über den hausthiiren
das Bestehen einer hervra antiindigen.
tskahezu jeder Iiidische Einst-anderer
im Ostend gehört einer solchen an,
aber das ungeschriebene Gese macht
zur Bedingung; daß er ver irathet
;st. Die Zahl r Mitglieder nkt
zwischen dreißig nnd vierzig, ein elne
hewras haben aber auch eine olche
von iiber hundert auPuweisern Das
Lokal ist in vielen Fii en ein sei-muti
qei kleines Hinterzimmer iiber einem
Pserdesiall oder ein Zimmer zur ebe
nen Erde, das einen usblick aus den
Milllkasten des« hauses zuläßt, oder
et ist eine geraumiqe helle und ein
bequem einaerichtetes Vetsammlu t
zimmen Die Stamme-i oder die » o
tale Zumbörlqkelt spielt im Den-ra
leben eine große Rolle, und lo sind
die Mitglieder unter sich entweder ver
wandt oder sie kommen aus derselben
Stadt oder Gegend des ösilichen Eu
ropas. Jede Heivra hat einen eigenen
Redbe (Rabbinet), den sie aus der
Oeimalh auf eigene Kosten «impok
iiri«. Sie zählt auch einen Shcmmaä
zu ihrem Vorstande, und seine Auf
gabe istes, als Kassenverwe et, Thür
siehek und Koch zu walten. Er ist
ausnahmslos hoch bejahti und daher
iiit ein Handwerk untauglich;« man
zahlt ihm keine Geldenischiidigung,
sondern isewillizii ihm Obdach und
Speise.
U-- «
Sehen lvlt Uns den Mel-or uns
Sharnmttz, ihren kleinen Kreis »und
ihre Bersammlungsstiitte etwas naher
an. Der Weg führt uns in das rz
des iiidischen Distrilts, in dte riet
Lane. Ein Hausschild verkündet uns
das Bestehen einer Heivra.» Wir er
klimmen eine schmutzige Stiege, »und
unser Führer, ein Jsraelit in mittle
tem Alter, siihrt uns in ein armseltg
eingerichtetes Zimmer. Es ist duntel
geworden und somit die Zeit des
Maorin oder Abendgebetes tange
rüclt. Jm Zimmer befinden sich drei
zehn Anwesende ——— ausgezahlt drei
zehn, weil diese Zahl als eine glück
liche gilt. Die Männer haben sich zu
re sechs auf den Bänken vertheilt; am
Tischende sitzt der Rebbe. Er zählt
sicherlich siebzig Jahre, und sein lan
gte-Z, über die Schultern fallendes
weißes Haar, sein grauntelirter Bart
lerechtigen zu der Annahme, daß sie
mit der Scheere des Barbiers seit Jah
ren teine Bilanntschast gemacht haben
Die Haarlocken über den Ohren des
Alten verrathen seine —- Weisheit,
seine Rabbinerwürde. Die anderen
zwölf an dem Tische sind nicht so alt
und anscheinend auch nicht so gelehrt,
sie gehören zur Klasse der Yeshiba
Bummler, die ihre Studienzrit auf
einem Rabbinerseininar anderweit
tesser verwendet haben türmten Ihr
Wissen ist nicht ausreichend genug für
einen Rab!)iner, und sie verbleiben da
rum ihr Leb-en lang halb Student,
balb Bettler. Meist bringt ein Rebbe
auf seiner Reise nach England auch
km Dutzend NeshibasBumntler mit,
weites ihm später nicht an der erfor
derlichen Zehn seblen darf, um einer
rewra das Fortbestehen zu sichern.
Jn den Hetvras mit einer großen Mit-—
gliederzahl sitzen die Gläubigen den
ganzen Tag über mit turzen Unter
brechungen über dem Mifchna oder
Gemara. Die Mitglieder sind ge
wöhnlich tu arm, oft auch zu wenig
obserbereit, unt die Mittel für ihre
Seelenhirten aufzubringen, und diese
nehmen daher zu einem anderen Mit
tel ihre Zuflucht. Den Shamtnas
tsnd den ältesten beiden Yeshibes wird
die Rolle zuertheilt, an jedem Diens
tag und Freitag mit Süden auf dem
Rücken in dem Stadttheile betteln u
aehen, und sie entledigen sich dieszer
Ausgabe snit großem Geschick. Jeder
besser gestellte Jude gibt einen Laib
Brod, andere schenten Reis, Mehl,
Koffer oder Zucker. Damit wird der
Speiseschrant der Hewra gefüllt, um
für die Woche vorzuhalten. Der
Sbammas wird zum Loch, und wenn
eH in dem Vereinszimmer an Wasser
cder Kiichenherd fehlt, nimmt er ge
gen eine tleine Geldentschiidiguiig,
die aus der Hervratasse bestritten wird,
die Dienste des Hauswirths einige
Treppen tiefer in Anspruch. n dieser
Weise füllen die Zehn die Jois n-·
toausen des Mischnas aus, gelegen lich
erhalten sie neben Staffee und Brod
auch einen Salzhering zur Stärtuna
des Leibes. Was übrig bleibt, witt
an die iiidischen Wohnungslosen nnd
Arbeitslosen bei-schenkt, die die Hewra
als Schlasauartier benutzen.
Kurz nach dem Mantib oderAbends
atbet aeioinnt die Heivra einen geselli
aen Anstrich. Einige Mitglieder sin
den sich zu einem Gespräche, einem
Orlhiin, ein, andere Besucher tomnien,
um um Speise und Herberge u bit
ten: auch Hausirer, die Knöp e, ho
ientriiger und dergleichen seilbieten,
sihlen nicht. Der Rebbe pflegt ge
wöhnlich die Anwesenden sich allein zu
überlassen und schlummert allmählich
ein, der Shammas bereitet den Kassee
zu; einige Anwesende brechen aus, die
anderen verbleiben. Sie strecken sich
aus den Fußboden oder den Bänken
aus und bereiten sich in dieser Weise
ein Nachtlager, um das man sie nicht
beneiden mag. Es ist eine harte
Schule der Prüsung, die der jiidische
Einwanderer in London durchzutosten
l;at, und zu spät kommt ihm gewöhn
lich die Erlenntniß, dasz die Straßen
ker Weltstadt nicht mit Gold gepfla
stert sind. . . .
NWON
Am Bl. Januar hat der Abra. Lie
berniann v· Sonnenberg im Reichs
tage von Südloestasrita gesagt: »Ge
eade dieses Gebiet ist die Perle unserer
Kolonien.« Was bedeutet doch Per
len?
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Das Kabinett in Washington Ell
beabsichtigen, strasrechtlich gegen n
Standard Oil Trust vorzugeijem
Wenn aber Rockeseller das übel
iiisinmts
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Wenn die Japaner wirllich den
Frieden wollen« können sie ihn leicht
haben. Sie brauchen sich nur besiegen
zii lassen.
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Im Burgstödter Anzeiger und
Jaaeblatt ist zu lesen: «Peteröburg,
W. Jan. Gestern begab sich der her
zoa von Leuchtenburg nach Zur-spie
Selo und erstattete dein Zaren einen
vertraulicheii.· wahrheitsgetreiien Be
richt libet die furchtbaren Vorgänge.
Der Zar soll völlig versassungilos ge
wesen sein.« War et nicht das schon
name-'s ,