Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 20, 1905, Sweiter Theil., Image 15

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    - Zugländischegk
Yrandeninrm
nSonnenberg. —- Der von hier
fluchtig gewordene Stadtsecretär
Haack hat sich in Berlin freiwillig dem
Untersuchungörichter gestellt und ist
in Haft genommen worden.
Sorau. —- Css kam in einer Re
mie des Sattlermeisters C. Winter
au dem Wilhelmsplaß Feuer zum
Ausbruch Als Brandstifter sind zwei
Sattlerlehrlinge, der 15jährige Sch.
und der Isjährige Fl» beides Söhne
achtbarer Eltern, verhaftet worden.
Wriezen. — Jn dem Alazien
wäldchen hinter dem Bahngeleise an
der Jädickendorfer Bahn wurde die
30 Jahre alte Dienstmagd Anna
Bangwitcz, geb. Rogaschefsti aus
Scheleck in Ostpreußen, ermordet auf
gefunden.
Zanzthal. —- Durch den Huf
schlag seines eigenen Pferdes wurde
der Eigenthümer Zinski getödtet. Der
ftrebsame Mann hinterläßt eine Frau
und 14 Kinder.
Ziebingen. —- Jn seltener Rü
stigkeit feierten die Bauer Drescher’
schen Eheleute die goldene Hochzeit.
Pfarrer Kohtz überreichte die Ehejubi
läsmömedaillk
Provinz oflprenpem
L o p p i e ne n. —- Das achtjährige
Töchterchen des Besitzers Gerull ist auf
schrecklichste Weise ums Leben gekom
men. Jn Abwesenheit feiner Eltern
zündete das Mädchen Feuer zur Berei
tung des Abendesfens an. Als das
Feuer nicht brennen wollte, goß es
Petroleum in den Herd. Die hervor
schießende Flamme ergriff die Flasche
und brachte sie zur Explosion. Dier
brennende Inhalt ergoß sich über das
Kind, so daß die Kleider Feuer fin
gen und das Kind im Augenblick ei
ner brennenden Fackel glich. Die Wun
ssdenbwaren so bedeutend, daß es ver
tar .
RagniL —- Ein schwerer Un
glückssall mit tödtlichem Ausgange
ereignete sich auf dem hiesigen Bahn
bose. Schmiedemeister Leppert, wel
cher sich behufs Reparatur eines
Brunnens in dessen unterem Theile
befand, wurde Von einer abgleitenden
Bohle so unglücklich aus den Kopf ge
troffen, daß dieser buchstäblich zer
spaltete. Erst nach kurzer Zeit erlöste
der Tod den Bedauernswerthen.
Sauerbaum. —- Von seinem
durchaehenden Gespann zu Tode ge
schleift wurde der Besitzer Jablonta.
Beim Möbelsahren waren die Pferde
scheu geworden und Jablonta blieb
beim Abspringen mit den Füßen in
der Leim an der Bracke hängen. Frau
und Tochter sahen dem Unglückssall
zu.
provini Yesiprmfiem
Osche. — Wegen Verdachis der
Brandstisiung ist der Bäckermeister
und polnische Kreistagsabgeordnete
Gussect von hier verhaftet und dem
Untersuchungsgesängniß in Graudenz
zugeführt worden.
S ch l o cha u. — Stall und gefüllte
Scheune des Besitzers Mathetos in
Lichtenhagen brannten nieder. Das
-Nindvieh konnte noch gerettet werden.
Ueber 20 Schafe, 8 Gänse, Kälber
und Ferlel sowie sämmtliche Futter
vorriithe und viel Getreide sind ver
brannt.
Etat-ins Fenstern.
K ö s l i n. —- Das hiesige Schwur
geticht verurtheilte den Eigenthümer
August Berger aus Ritzig inPommern
zum Tode und EhrverlusL Berger
hatte seinen Gläubiger, den Eigenthü
mer Ferdinand Neste, am 16. Juli
ermordet. Jm Gefängniß beging Ber
ger Selbstniord durch Erhängen.
Lobes. — Feuer itscherte das
Haus des Maurers Glaser ein und
ergriff auch die Häuser der Schuhma
cher Fenner und Radtte. Ueber die
Entstehungsursache ist nichts bekannt.
P h r i d. — Die Diamant-Hochzeit
feierten in Collin die Arndt’schenEhe
leute im Alter von 85 bezw. 87 Jah
ren. Der Jubelgreis ist noch recht rü
stig und wohl aus, die Greisin zwar
erblindet Und gebrechlich, aber geistig
frisch und rege.
Provinz Pole-.
Labischin —- Der Arbeiter
Wierzchucti hat sich im Walde erhängt.
Er soll in betrunkenem Zustande gewe
sen sein.
S ch r i m m.———Dieser Tage brann
ten aus dem dem Rittergutsbesiner
Jgnatz Sarrazin zu Zerniti gehörigen
Vorwert Jaryszti eine Scheune und
ein Stall, die zusammen mit 3600
Mart versichert waren, nieder.
provinz Hecken-m
N e i s s e.—— Vor dem Kriegsgericht
der 12.Division hatte sich der Muste
tier Wilhelm Sprotte der 5. Kompag
nie deö Infanterie - Regiments von
Winterfeldt (2. Oberschlesifches) No.
23 wegen Simulation und fortgesetz
ter Erregung von Mißvergniigen zu
verantworten. Der An etlagte machte
im Dienste Alles verle rt; sollte er
den Kopf wenden, so that ihm der
halz weh, sollte er marschiren, so hatte
er es in den Beinen. Stets stellte er
sich trant und wurde deshalb mehr wie
andere Kameraden geschont. Der ,e
ständige Angeklagte wurde u 4 q
naten Gefängniß und zur ersehung
in die 2. Klasse des Soldatenltandes
verurtheilt.
s .
Peterstvaldau —Zwet Mal
innerhalb zwö, Stunden wurde die
hiesige Feuer r zur Ablöschung von
Schadenfeuern gerufen. Erst brannte
eine dem Scholtifeibesitzer Schrener ge
hörige zweitennige Scheuer mit vielem
Getreide nieder, dann eine nahe dersel
sben auf der anderen Dorfseite liegende
Scheuer des Fabrikanten Thomas.
Reichenbach ——— Kantor Dana
czek von der katholischen Stadtpfarr
tirche« der zugleich Lehrer an der ta
tholischen Stadtschule ist, feierte sein
50-jiihriges Ortsjubiläum, aus wel
chem Anlasse ihm mancherlei Ehrungen !
zutheil wurden. Seitens der Stadt «
wurde ihm durch den Bürgermeister ;
als Jubelgabe eine goldene Uhr nebst s
Kette überreicht. , s
Rückekgdokf.—— Auf der Nach-s
haufefahrt scheute das Gespann eines s
hiesigen Gutsbesitzers auf der Bahn
hofsftraße und ging durch. Der Knecht s
Stiller wurde vom Wagen geschleudert i
und überfahren. Hierdurch erlitt der
selbe so schwere Verletzungen, daß der
Tod auf der Stelle eintrat. s
Schönbrunn. ——- Die goldene s
Hochzeit begingen der 84 Jahre alte f
Eisenbahn - Stationsvorsteher a. D.J
August Lindenau und seine Frau
Amalie, geb. Erdmann.
T r e b n i tz. — Ein »schwerer«
Junge, der die westlichen Ortschaften
unseres Kreises unsicher gemacht hatte,
swurde in der Person eines aus dem»
Ohlauer Kreise stammenden alten
Zuchthäuslers Sessner in Koschnötvei
in dem Augenblick festgenommen, als »
gigestohlene Sachen zum Vertan an- ?
; Hirschberg.——Als der Arbeiter »
HPaul Kalt von einem Wagen abladen
. wollte, wurde plötzlich ein Pferd scheu, ’
« schlug aus und traf ihn so an denKopf, .
daß er bewußtlos zu Boden stürzte.
»Ohne die Besinnung wiedererlangt zu ;
Jhaben, verstarb er nach kurzer Zeit. ;
Yrovtuz zchkefpwigsxdokflein (
KieL —- Das Kriegsgericht ver
urtheilte den Matrosen Lubner, der
als Fahnenfliichtiger auf die ihn ver
folgende Patrouille schoß, ohne sie zu
verwunden, zu sechs Jahren und fünf
Monaten Gefängniß und Entfernung
aus der Marine.
—- Eine rohe That wurde an der
Preetzer Chaussee in Gaarden verübt.
Der Obermeifter Ehrhorn bon der
Germania - Werft wurde von dret
Männern überfallen und erheblich
mißhandelt Der schon betagte Ober
rneisier wurde in hülftosem Zustande
aufgefunden und in feine Wohnung
befördert. Wie rnan annimmt, han
delt es sich unt eine Rachethat von sei
ten entlassener Arbeiter der Germa
nia-Werft.
O wfch la g. — Das Fest ihrer
Diamanthochzeit begingen der Land
mann Peter Plöhn und Frau. Trotz
des hohen Alters, 88 und 81 Jahre,
sind die beiden Eheleute noch sehr rit
stig.
Spangen· —- Aus Furcht von
dem Soldatenleben erfchoß sich in dem
zum Amte Nitzebiittel gehörenden hie
sigen Dorfe der Sohn Alfred der
Wittwe Stärke, nachdem er feinen
F Geftellungsbefehl erhalten hatte.
Wippendorf. —Das Ehepaar
August Emten feierte sein goldenes
Ehejubiläum. »
provinz Fachin- mrd Thüringen
K o b u r g. ——— Der Zimmermann
Baner lauerte dem Kunsthändler Bock,
mit dem er im Wirthshaus in Mei
nungsverschiedenheiten gerathen war,
auf und versetzte ihm mehrere Messer
stiche in den Unterleib. Der lieber
fallene stürzte sofort zusammen und
wurde lebenggefährlich verletzt vom
Platze getragen. Der Messerheld
wurde festgenommen
L i e b e n w e r d a.-—Der siebenjäh- »
rige Sohn des Windmühlenbesitzers »
Schnelle in G o r d o n kam dem Ge- l
triebe der Windmühle zu nahe und;
wurde von diesem erfaßt, wobei der;
Kopf des Knaben burhstäblich zer- s
quetscht wurde. --s Das Liszzjähriges
Kind des Wirthschaftsbesitzers A.
Richter in P r ö f e n spielte an einer
an der Wand angelehnten Egge. Diese
fiel um und auf das Kind, das sofort
todt war.
Molfchleben· — Das vierjäh
rige Nchterchen des Böttchermeisters
Hellmund hatte sich in die unmittelbare
Nähe des Ofens begeben, um mit dem
Feuer zu spielen. Die Flammen s
erfaßten die Kleider des Kindes unds
ehe hilfe zur Stelle war, hatte dies
Kleine so schwere Brandwunden erst
litten, daß sie nach wenigen Stunden
starb.
S a l z w e d e l.——Rangirer Nie
buhr von hier wurde auf dem hiesigen
Bahnhof von einer aus der Richtung
Pretzier einfahrenden Lolomotive
überfahren und sofort getödtet. Der
Verungliiclte war seit einem halben s
Jahre verheirathet.
S eh m ö l l n.—Jn der Schöffen
gerichtssi ung des Amtsgerichts neig
nete sich ein erschütternder Vorfall. Der !
Schuhmachermeister Andree aus demi
nahen Weißbach gerieth während deri
Verhandlung in eine hochgradige Er
regung, die einen Herzschlag herbei
siihrtr. Andree fiel plötzlich um und
starb nach wenigen Minuten.
Ydeincand und Pespdakem
h a g e n. —- Der im April d. J.
we en Mordes an einem achtjiihrigen
Madchen Namens Katharina Gagensti
zum Tode verurtheilte Bahnarbeiter
Otto hean aus Wetter (Ruhr) wurde
im hoe des hiesigen Landgerichgge
fängni es durch den Scharfrichter
Schwietz aus Magdeburg hingerichtet.
Kir n. —- Der von der Staatsan
waltschaft Gießen unter dem Verdacht
desRaubmordes an dem Pfarrer This
bes in Heldenbergen verfoigte Metz
gergeselle Otto Hudde aus Schalke in
Westfalen ist in einer Wirthschaft in
St. Wendel erkannt und an der Bahn
verhaftet worden.
L e n n e p. —- Bei einemBrand in
der Lumpensortiranftalt in Wasser
miihle sind ungefähr für 40,000 Mark
Waarenvorräthe u. f. w. dem Feuer
zum Opfer gefallen. Man nimmt
Brandstiftung an. Die Gebrüder Lib
bert haben aus die Ergreifung des
Thäters 300 Mark Belohnung aus
gesetzt.
Linden. -— Jn dem früheren
elektrischen Maschinenraum der Zeche
,,Baaker Mulde«. der mit dem
Schachtgebäude in Verbindung steht
brach Feuer aus. Das Feuer griff
aus das Schachtgebäude über, fo daß
der Förderkorb in die Tiefe stürzte.
Wegen des Seilbruchs konnte die
Morgenschicht nicht einfahren.
M ii lhe i m.——Auf einem Schachte
der Zeche »Hagenbeck« im nahen Hei
ßen stürzte der Schachtbauer Lück in
folge eines Fehltritts in den Schacht
und war sofort eine Leiche. Lück war
34 Jahre alt und hinterläßt Frau
und drei kleine Kinder.
S i e ge n. — Durch die Gase einer
in Brand gerathenen Schlackenhalde
des Sieghiitter Eifenwertes ift der
Arbeiter Stößel von hier erstickt. Er
hatte sich seit einiger Zeit obdachlos
umhergetrieben und sich auf der Halde
zum Schlafen niedergelegt
Telg t e. —Ein Einbrecher drang
türzlick des Nachts in das Haus des
Bäckermeisters Diittmann, in dem sich
die Gemeindehebestelle befindet, ein.
Die Eheleute erwachten und entdeckten
den Dieb, der sich anschickte, die Thitr
zum Kassenzimmer zu sprengen. Der
Thiiter sah sich überrascht und schlug
mit einer mitgefiihrten Axt zuerst auf
die Ehefrau Düttmann ein, die gleich
darauf mit zertrümmertetn Schädel
zu Boden fant. Ein zweiter Hieb
galt dem Kopf des Ehemannes. Die
ser sprang jedoch gewandt zur Seite
und wurde so nur am Arme verwun
det. Der Einbrecher entfloh darauf
und enttam unerlanni. Die Frau
liegt hoffnungslos darnieder.
Hannover nnd Zäranuschweig
Verden. — Jm Garnifonlaza
rett verstarb der Sanitätssergeant
Wewer vom hiesigen Artillerie: Regi
ment an Morphiumvergiftung. We
wer hatte das Gift in einem Anfall
von Schwermuth genommen
Wahle —- Das sechsjährige
Söhnchen des Bahnarbeiters Uter
mart gerieth unter die Räder eines
mit Rüben beladenen Wagens und
wurde augenblicklich getödtet.
Wenden. —- Eine vierzehntägige
Hungertur machte hier ein beim
Brintsitzer Heinrich Blante befindli
cher Fürsorgezögling Purwein aus
Anderten durch, der sich aus
Furcht vor Strafe auf dein Ge
treideboden des Hauses versteckt hatte
Purwein, der völlig abgemagert auf-·
gefunden wurde, hat während dieser
ganzen Zeit nur von Roggentörnern
gelebt und sich nachts auf den Hof ge
schlichen, um Wasser zu trinken. Der
Knabe hatte beim Spielen mit einem
Revolver den elfjährigen Sohn seines
Pflegevaters durch einen Schuß ani
Kopfe verletzt.
Verstarben-H
L ii b the n. —--— Aus der Büdnerei
der Wittwe Schuldt in Neu-Fabel
entstand Feuer-, wodurch das Wohn
haug total eingeäschert wurde«.«« Die
Entstehungsursache ist unbekannt.
P l a u. —--— Jnr hohen Alter von Oft
Jahren verstarb hier der älteste Bür
ger unseres Ortes, der frühere Acker
bürger F. Pries. Der Verstorbene er:
freute sich bis an sein Lebensende ei
ner für sein hohes Alter ungewöhn
lichen Rüstigkeit.
Okdensurg.
Ho o lsiel. —- Ein schrecklicher
Unglückssall ereignete sich aus der
Chaussee zwischen Sengwarden und
hier. Der Zimmerrneister Leuchten
berg aus Wüppelseraltendeich war da
mit beschästigt, eine Fuhre Holz nach
Hause zu fahren. Als er nun aus dem
ziemlich hoch ausgeladenen Wagen ei
nen bequemen Sitz einnehmen wollte,
stürzte er herunter und erlitt so große
Verletzungen, daß er nach kurzer Zeit
starb.
Provinz Helles.
Preungesheim. —- Ein Bur
sche aus Bonames, Namens Otto
Mathäus schoß mit einem Revolver in
die Lust. Dann steckte er den Revol
ver in die Brusttasche. Dabei entlud
sich ein zweiter Schuß, und die Kugel
drang dem jungen-Mann in’s Herz.
Er war sosort todt.
Rüdesheim — Das bekannte
Gasthaus »Zum Münchener Hof«, so
wie das daranstoßende Weinrestaurant
vonSchleider wurden vollständig durch
ein Feuer zerstört.
Schuhen —- Jn einem Ansall
von Trübsinn entfernte sich der in den
50’er Jahren stehende Johann Bey
von seinem Wohnhaus, ohne bisher
wieder zurückzukehren. Wiederholtes
Absuchen des Waldreviers, gegen wel
ches der Vermißte seinen Weg genom
men haben soll, blieb ohne Erfolg.
Wagenfurth. — Die Leiche
des seit längerer Zeit vermißten Land
wirths Valentin Griesel wurde in sei
nem Wäldchen gesunden. Mit einem
i«neu in Kassel gekauften Revolver hatte
Ier sich zwei Schässe in die Brust beige
jbracht Falfches Ehrgefiihl hat den
hoffnungsvollen jungen Mann in den
Tod getrieben.
Oroßherzogtlium stellen.
M a i nz. — Schwer verletzt wurde
im Rangirbahnhof der etwa 20 Jahre
alte Rangirer Bertsch. Er gerieth
zwischen die Puffer wobei ihm der
eine Arm vollständig zerquetscht.
wurde
W o rm s. —- Vom Zuge überfah
ren ließ sich der 28 Jahre alte Buch
binder Ernst Weber aus Haßleben bei
Eisenach. Sein Kon wurde ihm vom
Rumpfe getrennt.
Hönigreich Fuchs-n
O e d e r a u.—— Durch Schadenfeuer
wurde in Oederau dasScheunengrund
ftiick und das Stallgebäude des Posi
haliers Mann zerstört, wobei reiche
Vorrdthe an Futter sowie Wagen und
Geschirre mit verbrannt sind.
R e u t h.——Es brach durch das Eis
eines großen Teiches in Reuth das 5
jährige Söhnchen des Barbiers Felg
ner ein. Von den Spielkameraden des
Verungliickten wurde dessenMutter zur
Hilfe herbeigeruer. Es gelang dieser
auch mit eigener Lebensgefahr den
» Knaben an’s Land zu bringen, aber sie
hielt eine Leiche im Arm.
- S i e g m a r. —- Durch ein größeres
Schadenfeuer wurde im nahen Raben
- ftein das Reinhardt’fche Gut völlig
eingeäfchert Ein Fenerwehrmanm der
.zur Hilfeleistung herbeigeeilten Rei
chenbrander Feuerwehr wurde infolge
eines Radbruches der Spritze verletzt.
T r e u e n.— Wegen Unterdrückung
von Brieer und Unterschlagung von
Postanweisungsgeldern wurde inTreu
en i. V. der Landbriefträger Geipel
verhaften Er ist 33 Jahre al: und
Vater von fünf Kindern.
il n t e r wiesenthal. —- Der
Zimmermann August Dotzauer in Un
terwiefenthal feierte mit seiner Gattin
das goldene Ehejubiläum. Dem Ju
belpaar wurde durch Pastor Böhme
eine vom Landeskonsistorium gefiiftete
Ehrenbibel überreicht.
W e r d a n. —- Der Geschäftsführer
Herold wurde von seinem Wagen tödt
lich überfahren.
-Wetteritz. —- Er feierte Heer
Lehrer Albin Hösel sein 25 - jährigeg
Ortsjubiläum
Zwickau. —- Auf der Heimreise
vom Tode ereilt wurde in Bremerha
ven ein junger Ztvictauer, Herr Fritz
Seifert. Er lebte seit mehreren Jah
ren als Inhaber eines kaufmännischen
Geschäft-J in New York und hat« sich
auch dort mit einer Deutsch-Amerika
nerin verheirathet.
Honigreich Yayerw
. P e n z b e r g. —- Der Bergmann
» Joseph Schertl hier feuerte, als er we
gen Sittlichteitsverbrechen verhaftet
werden sollte, drei Revolverschüsse ge
gen die Schläfe ab, so daß er schwer
verletzt in das Knappschaftstrankem
haus in Penzberg verbracht werden
. mußte. Schertl ist 41 Jahre alt, ver
s heirathet und Vater von elf Kindern.
See b r u ck. —- Der Gütler Paul
scbneider von Stöttham siihr dieser
Tage iiber den steilen Truchtlachinger
Herg, verlor die Herrschaft über sein
Rad und stürzte so unglücklich, daß
er nach kurzer Zeit verschied·
Weselberg. — «er von einer
«(5ontrollversannnlung heimkehrende
"Diensttneeht Otto Heini-, von Wesel
berg wurde in einer Wirthschaft in
sHarsberg iin Streite mit einer Hacke
erschlagen.
W ii r z b u r g. —— Der Fuhrmann
Johann Hirsch erstach im Güterbahn
tzof im Verlauf eines Wortwechsels
s seinen Di-enstherrn, den Fuhrwerk-Ghe
ssitzer Michael Schierling.
i Ydeinpfokz·
L-achen. ——— Ackerer Joh. Hoos
fuhr letzthin mit seinem mit einem—
Ochsen bespannten Fuhrwerk heim
t1-oärts. Plötzlich scheute das Thier,
Hing durch und brachte seinen Lenker
s unter den Wagen, so daß Hoos einen
schweren Beinbruch davontrug.
M d· r l h e i m. — Landwirth Jo
seph Strizinger von hier war kürzlich
in seiner Scheune mit Tabakaufhän
sgen beschäftigt. Jn einem unbewach
tten Augenblick stieg sein sechs Jahre
s alter Sohn auf die Obertenne, stürzte
herunter und erlitt schwere innerliche
Verletzung-ern Nach kurzer Zeit starb
das Kind an den Folgen der Verle
s tzungen. s
f R o ß b a ch. —»— Der Ackerer Chri
)stian Bambauer von hier stürzte in
» Oberweiler - Tiefenbacb beim Brechen
! von Zwetschgen vom Baume und zog
, sich durch den Sturz lebensgefährliche
J Verletzungen zu.
; Flüssigkeit-) Zenit-meng.
Tuttlingen — Hier starb der
verheirathete 43 Jahre alte Mälzer
Pius Renner an den Folgen innerer
Verletzungen, die er sich durch einen
Sturz tn der Brauerei zum Deutschen
Hof zugezogen hatte.
Waldhof. — Jn dem Anwesen
des Gottlieb Bühler brach Feuer aus;
in kurzer Zeit brannten das Wohn
haus und die Scheuer bis auf den
Grund nieder.
Orafxperzoqtpmn Date-.
S ch a ch e n (Waldshut). —- Jm
Anwesen des Fabritarbeiters Schmied
brach Feuer aus, das sich auch auf
jenes des Schreinerrneisters Konr.
Gäng ausdehnte. Beide aus Holz und
Stein erbauten Gebäude wurden in
Asche gelegt.
W a l d k i rch. — Jn der Vorstadt
entstand Streit zwischen dem ledigen
Dienfttnecht A. Beha und dem ledigen
Schreiuer Giinzler. Letzterer zog das
Messer und stach seinen Gegner, sodaß
dieser seinen Verletzungen sofort erlag.
Glsaszsxothrtngem
Harzweiler. — Auf dem scho
nen Hofgut Ritterwald brach ein gro
ßes Schadenfeuer aus. Dasselbe ver
breitete sich mit ungeheurer Schnel
ligkeit über den Häuserkomplex und
verwandelte trotz des energischen Ein
greifens seitens der herbeigeeilten
Feuern-ehren das Wohnhaus und
sämmtliche Oekonomiegebäude in
Schutt und Asche.
Ilreie Ftädtr.
L ü be cl. — Das Polizeiamt setzte
800 Mark Belohnung aus für die
Wiederauffindung des früheren Ka
pellmeisters Hohenwald vom 9. Jä
gerbataillon in Ratzeburg. Er wird
seit kurzer Zeit vermißt.
— Großfeuer entstand im Drogen
lager der Firma Hunaeus und Schlü
ter dadurch, daß der Lagermeister
Holst mit einem brennenden Zündholz
einem lecken Sittativfaß zu nahe kam.
Der Feuerwehr gelang es, den Brand
auf seinen Herd zu beschränken. Sie
war bereits bei den Aufräumungsar
betten, als plötzlich ein Faß Terpentin H
explodirte und das Feuer von Neuem
entfacht wurde. Durch die Explosion »
erlitten ein Oberfeuerwehrrnann er
hebliche, zwei Feuerwehrleute weniger
bedeutende Brandwunden· Der nicht
unerhebliche Schaden an Gebäuden
und Waaren ist durch Versicherung ge
deckt.
zutembutg
Differdingen. ——— Der hiesi
gen Gendarmerie gelang es die Diebe,
welche beim Pfarrer von Zolver, fo
wie beim Pfarrer von Limbach Ein
bruchsdiebstähle begangen haben, zu
verhaften. Es sind zwei arbeitgscheue
Subjette, Namens J· V. Weiler aus
Pobfcheiu und J. Reiter aus Betten1- »
ura.
Oesterrekchs Zumutu
Aarlsbad — Hier erschoß sichs
der 70- jährige Tapezierer Friedrich
Richter· Er war Besitzer des Hauses:
»Goldene Lampe« in der Helenenstr.,"
dass kürzlich exelutiv verkauft wurde.
Mittersdorf. —- Der 77-jäh
rige Ausgebinger Johann Schepka
wurde in einer Futterlammer rnit ei
ner Kopfwunde als Leiche aufgefun
den. Schepka dürfte, vom Schlage
getroffen, zusammengestiirzt sein und
im Falle sich die Verletzung zugezogen
haben.
P r a g. —- Aus Noth nahm der
Schneidergehilfe Rudolf Höfer aus
Wyschehrad Gift und aus demselben
Grunde schoß sich der Handlungs-Ge
hilfe Franz Falda auf dem But-ihne
platz in Weinberge an. Beide wur
den in’s allgemeine Krankenhaus ge
schafft
R a d l i tz. —- Hier übersiel der
Psründner Jos. Cudleh den Gemein
dearmen Johann Plucar, während er
schlief, und brachte ihm mit einem
Stocke eine schwere Verletzung am
Kopfe bei, der Plucar in kurzer Zeit
erlag. Cudlen wurde dem Bezirksge
richte in Datschitz eingeliesert.
Richterofzen bei Bad Ra
dein in Steierrnarl. —- Der
Grundbesitzer Franz Heritz wurde von
seinem Knecht meuchliugs überfallen
und durch 82 Messerstiche ermordet.
Der Knecht gestand in znnischer Weise
das Verbrechen ein und sagte, er habe
die That begangen, um lebenslänglich
versorgt zu sein.
zchweiz.
O l t e n. — Eine etwa fiinszigjäh
rige Frau Frei aus Hägendors, die an
das Todtenbett ihrer Schwiigerin in
Wangen bei Olten eilen wollte, fiel
auf dem Bahnhose Olten beim Einfah
ren des Zuges zwischen zwei Wagen
auf die Schienen herunter und erlitt
einen Schädelbruch.
L u z e r n. — Der Große Rath hat
bei 130 gültigen Stimmen sich mit 92
gegen 88 Stimmen für die Begnadi
gung des RaubmördersHofstetter aus
gesprochen mit dem Zusatze, Daß die
lebenslängliche Zuchthausstrafr durch
fin Jahr Ginzelhast verschärst Orden
Frauenfeld —Regierungs
rath Eglosf ist als Nationalrath zu
rückgetreten. sp
Auch wer den ersten Punsch ge
braut, theilt das Loos aller Erfinder.
Kein Mensch denkt mehr an ihn. Er
stammt aus dem Lande der heiligen
FünfzahL Es war ein alter Jndier,
der zuerst fünf (pantscha) Jngredien
zien zu den beliebtenFeuertrant misch
te; nämlich Arrak, Thee, Zucker, Was
ser und Eitrone.
It- sts st
Dafz man es auch mit vier fertig
bringt, verräth uns miser Dichter
fürst Schiller in seinem Punschliede:
Vier Elemente,
Jnnig gesellt,
Bilden das Leben,
Bauen die Welt, u. s. w.
Schiller nahm nur viererlet, weil
er den Thee nicht leiden konnte.
sDie Aufl-einstm- der Kriegs
’ mittel in Russland und
Japan. «
Zum Kriegsühren gehört bekannt
lich gerade in unserer komplizirten
Bolkswirthschaft in erster Linie Geld.
Von der finanziellen Leistunasfiihig
leit der Gegner hängt zu einem Theile
der endgültige Ausgang eines Krieges
ab. Es ist deshalb interessant zu se
hen, wie im japanisch-russischen Krie
ge nach dieser Richtung die Verhält
nisse liegen, bezw. wie Rußland und
Japan die Kriegsmittcl beschaffen.
Für Rußland hat der Krieg bis jetzt
monatlich ca. 90 Millionen Rubel ge
kostet; also rund für ein Kriegsjahr 1
Milliarde Rubel. Wie wird dieses
Geld aufgebracht? Nach deri offiziellen
Darlegungen des russischen Finanzwi
nisters folgendermaßen: Der Bestand
der Reichstentei ergab am 1. Januar
1904 zusammen mit dem Ertag der
Streichungen des Civilressorts ea.
300 Millionen Rubel. Für die Be
schaffung weiterer Mittel beschritt
Rußland den Weg der Anleihe. Durch
einen Ukas vorn 13. Mai 1904 wur
den in Frankreich, dem klassischen
Lande der russischen Anleihen,« in
Form von Schaßscheinen 300 Mill.
Rubel begeben; die Anleihe wurde
zu 99 aufgelegt bei 5 Procent. Der
Reinerlös stellte sich aber nur auf— 95,
weil 4 Procent Emissionsgebührenab
sorbirt wurden. Durch Utas vom 12.
August 1904 folgte eine innere An
leihe von 450 Mill. Rubel. Jus-ge
sammt also 750 Millionen Rubel, die
den Kriegsbedarf bis Mitte November
deckten· Zur weiteren Geldbeschaffung
kann Rußland zunächst die russische
Reichsbank, deren Notenausgabe in
nerhalb der gesetzlichen Grenze trog
stark steigerungsfähig ist, in Anspru
nehmen; dann aber muß es weitere
Anleihen kontrahiren. Die Unterbrin
gung derselben wird ihm, wenn auch
die Bedingungen hart sein mögen, ver
hältnißmäßig leicht werden, denn fiir
Frankreich ist es eine volkswirthschast
liche Nothwendigkeit, um der bisher im
Lande untergebrachten 8 Milliarden
willen, auch ferner Rußland zur Seite
zu stehen. Daß Rußland aus diesem
Kriege siegreich hervorgehe, ist für
Frankreich von weitgehndster Bedeu
tung. Unwahrscheinlich ist es übri
gens nicht, daß auch wir in Deutsch
land —- vermuthlich als Beigabe zum
Handels-vertrag — demnächst eine rus
sische Anleihe zur Auflage kommt. —
Und nun Japan. Größere Baarkestän
de standen hier von vornherein nicht
zur Verfügung Der Kaiser erließ
deshalb schon am 28. December 1903
eine Nothverordnung, welche die Re
gierung ermächtigte, zur besseren
Wahrung der Landegvertheidigung
Specialfonds heranzuziehen, Schatz
anweisungen auszugeben und Dar
lehen aufzunehmen. So kamen schon
Anfang April durch Inanspruchnah
me der Fonds aller Ressorts ca. 60
Millionen-Yen zusammen. Außerdem
wurden sofort 100 Mill. Schatzanwei
sungen ausgegeben. Sodann trat die
Kammer zusammen, ertheilte Indem
nität und stellte gleichzeitig ein
Kriegsbudget aus. Der Bedarf wurde
bis Ende April 1905 aus 576 Mill.
Yen geschätzt. Wie soll nun aber die
ses Geld aufgebracht werden? Ein
mal durch Ersparungen im Budget,
veranschlagt auf 47 Mill. Ben. So
dann durch die Einführung besonderer
Kriegssteuern auf Tabak, Salz, Sei
de, Petroleum und ioollene Gewebe;
der Ertrag ist auf ca. 70 Mill. Yen
geschätzt. Der Rest soll durch Anlei
hen aufgebracht werden. An solchen
sind bisher tontrahirt worden: Bei
Ausbruch des Krieges 100 Mill. Yeee
in Form von inländifchen Schatzschei» «
nen zu 5 Procent bei einem Verge
bungskurs von 95. Es folgte im
Mai eine Anleihe in England im Be
trage von 200 Mill. Ven; Begebungs
kurs Ist-I bei 6 Procent Verzinsung.
Der Reinerlös betrug knapp 90, de
facto also eine Verzinsung von mehr
als 7 Procent. Und was das Wich
tigste ist: für diese Anleihe wurden die
japanischen Seezölle verpsändet. An
ders tl)at’5 selbst die englische Freund
schaft nicht. Eine weitere innere An
leihe von 100 Mill Yen zusi· )Procent
und einem Begebungsturg von 92
wurde im Juni aufgenommen, und so
eben hat Japan in England eine neue
Anleihe von 80 Mill. Yen zu noch
härteren Bedingungen stontrahiren
müssen. ——— Alles in allem kann man
sagen, daß Japan bei Begebung seiner
Anleihen, eben weil es eine junge,
geldarme Nation ist, viel größere
Schwierigkeiten zu überwinden hat,
als Ruland, dem das französische und
vielleicht auch das deutsche Kapital zur
Verfügung steht. Und je länger der
Krieg dauert, desto mehr wird sich die
Schwierigkeit der Geldbeschafsung für
Japan geltend machen Hierzu kommt
noch, daß eS fehr fraglich ist, ob Ja
pan den Druck der neuen Steuern —
zu den bisher schon fehr hohen
Steuern wird tragen können, bezw.
ob der erwartete Ertrag eingeht.
———--. - h-——.
Sylvefkerabend — Bleigießen —
Mädchen- Neugier nach dem Zukünfti
gen -—— die Punschbowle.
Its It- Its
Wenn deine Phantasie im Bleiklums
pen etwas Unangenehmes sieht, laß
den Unmuth nicht bleiern auf fdi
lasten. Nicht nur das Blei läßt fi;
umschmelzen, auch manches Wider
wärtige hält dem Feuer der Energie
nicht tand