- Zugländischegk Yrandeninrm nSonnenberg. —- Der von hier fluchtig gewordene Stadtsecretär Haack hat sich in Berlin freiwillig dem Untersuchungörichter gestellt und ist in Haft genommen worden. Sorau. —- Css kam in einer Re mie des Sattlermeisters C. Winter au dem Wilhelmsplaß Feuer zum Ausbruch Als Brandstifter sind zwei Sattlerlehrlinge, der 15jährige Sch. und der Isjährige Fl» beides Söhne achtbarer Eltern, verhaftet worden. Wriezen. — Jn dem Alazien wäldchen hinter dem Bahngeleise an der Jädickendorfer Bahn wurde die 30 Jahre alte Dienstmagd Anna Bangwitcz, geb. Rogaschefsti aus Scheleck in Ostpreußen, ermordet auf gefunden. Zanzthal. —- Durch den Huf schlag seines eigenen Pferdes wurde der Eigenthümer Zinski getödtet. Der ftrebsame Mann hinterläßt eine Frau und 14 Kinder. Ziebingen. —- Jn seltener Rü stigkeit feierten die Bauer Drescher’ schen Eheleute die goldene Hochzeit. Pfarrer Kohtz überreichte die Ehejubi läsmömedaillk Provinz oflprenpem L o p p i e ne n. —- Das achtjährige Töchterchen des Besitzers Gerull ist auf schrecklichste Weise ums Leben gekom men. Jn Abwesenheit feiner Eltern zündete das Mädchen Feuer zur Berei tung des Abendesfens an. Als das Feuer nicht brennen wollte, goß es Petroleum in den Herd. Die hervor schießende Flamme ergriff die Flasche und brachte sie zur Explosion. Dier brennende Inhalt ergoß sich über das Kind, so daß die Kleider Feuer fin gen und das Kind im Augenblick ei ner brennenden Fackel glich. Die Wun ssdenbwaren so bedeutend, daß es ver tar . RagniL —- Ein schwerer Un glückssall mit tödtlichem Ausgange ereignete sich auf dem hiesigen Bahn bose. Schmiedemeister Leppert, wel cher sich behufs Reparatur eines Brunnens in dessen unterem Theile befand, wurde Von einer abgleitenden Bohle so unglücklich aus den Kopf ge troffen, daß dieser buchstäblich zer spaltete. Erst nach kurzer Zeit erlöste der Tod den Bedauernswerthen. Sauerbaum. —- Von seinem durchaehenden Gespann zu Tode ge schleift wurde der Besitzer Jablonta. Beim Möbelsahren waren die Pferde scheu geworden und Jablonta blieb beim Abspringen mit den Füßen in der Leim an der Bracke hängen. Frau und Tochter sahen dem Unglückssall zu. provini Yesiprmfiem Osche. — Wegen Verdachis der Brandstisiung ist der Bäckermeister und polnische Kreistagsabgeordnete Gussect von hier verhaftet und dem Untersuchungsgesängniß in Graudenz zugeführt worden. S ch l o cha u. — Stall und gefüllte Scheune des Besitzers Mathetos in Lichtenhagen brannten nieder. Das -Nindvieh konnte noch gerettet werden. Ueber 20 Schafe, 8 Gänse, Kälber und Ferlel sowie sämmtliche Futter vorriithe und viel Getreide sind ver brannt. Etat-ins Fenstern. K ö s l i n. —- Das hiesige Schwur geticht verurtheilte den Eigenthümer August Berger aus Ritzig inPommern zum Tode und EhrverlusL Berger hatte seinen Gläubiger, den Eigenthü mer Ferdinand Neste, am 16. Juli ermordet. Jm Gefängniß beging Ber ger Selbstniord durch Erhängen. Lobes. — Feuer itscherte das Haus des Maurers Glaser ein und ergriff auch die Häuser der Schuhma cher Fenner und Radtte. Ueber die Entstehungsursache ist nichts bekannt. P h r i d. — Die Diamant-Hochzeit feierten in Collin die Arndt’schenEhe leute im Alter von 85 bezw. 87 Jah ren. Der Jubelgreis ist noch recht rü stig und wohl aus, die Greisin zwar erblindet Und gebrechlich, aber geistig frisch und rege. Provinz Pole-. Labischin —- Der Arbeiter Wierzchucti hat sich im Walde erhängt. Er soll in betrunkenem Zustande gewe sen sein. S ch r i m m.———Dieser Tage brann ten aus dem dem Rittergutsbesiner Jgnatz Sarrazin zu Zerniti gehörigen Vorwert Jaryszti eine Scheune und ein Stall, die zusammen mit 3600 Mart versichert waren, nieder. provinz Hecken-m N e i s s e.—— Vor dem Kriegsgericht der 12.Division hatte sich der Muste tier Wilhelm Sprotte der 5. Kompag nie deö Infanterie - Regiments von Winterfeldt (2. Oberschlesifches) No. 23 wegen Simulation und fortgesetz ter Erregung von Mißvergniigen zu verantworten. Der An etlagte machte im Dienste Alles verle rt; sollte er den Kopf wenden, so that ihm der halz weh, sollte er marschiren, so hatte er es in den Beinen. Stets stellte er sich trant und wurde deshalb mehr wie andere Kameraden geschont. Der ,e ständige Angeklagte wurde u 4 q naten Gefängniß und zur ersehung in die 2. Klasse des Soldatenltandes verurtheilt. s . Peterstvaldau —Zwet Mal innerhalb zwö, Stunden wurde die hiesige Feuer r zur Ablöschung von Schadenfeuern gerufen. Erst brannte eine dem Scholtifeibesitzer Schrener ge hörige zweitennige Scheuer mit vielem Getreide nieder, dann eine nahe dersel sben auf der anderen Dorfseite liegende Scheuer des Fabrikanten Thomas. Reichenbach ——— Kantor Dana czek von der katholischen Stadtpfarr tirche« der zugleich Lehrer an der ta tholischen Stadtschule ist, feierte sein 50-jiihriges Ortsjubiläum, aus wel chem Anlasse ihm mancherlei Ehrungen ! zutheil wurden. Seitens der Stadt « wurde ihm durch den Bürgermeister ; als Jubelgabe eine goldene Uhr nebst s Kette überreicht. , s Rückekgdokf.—— Auf der Nach-s haufefahrt scheute das Gespann eines s hiesigen Gutsbesitzers auf der Bahn hofsftraße und ging durch. Der Knecht s Stiller wurde vom Wagen geschleudert i und überfahren. Hierdurch erlitt der selbe so schwere Verletzungen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. s Schönbrunn. ——- Die goldene s Hochzeit begingen der 84 Jahre alte f Eisenbahn - Stationsvorsteher a. D.J August Lindenau und seine Frau Amalie, geb. Erdmann. T r e b n i tz. — Ein »schwerer« Junge, der die westlichen Ortschaften unseres Kreises unsicher gemacht hatte, swurde in der Person eines aus dem» Ohlauer Kreise stammenden alten Zuchthäuslers Sessner in Koschnötvei in dem Augenblick festgenommen, als » gigestohlene Sachen zum Vertan an- ? ; Hirschberg.——Als der Arbeiter » HPaul Kalt von einem Wagen abladen . wollte, wurde plötzlich ein Pferd scheu, ’ « schlug aus und traf ihn so an denKopf, . daß er bewußtlos zu Boden stürzte. »Ohne die Besinnung wiedererlangt zu ; Jhaben, verstarb er nach kurzer Zeit. ; Yrovtuz zchkefpwigsxdokflein ( KieL —- Das Kriegsgericht ver urtheilte den Matrosen Lubner, der als Fahnenfliichtiger auf die ihn ver folgende Patrouille schoß, ohne sie zu verwunden, zu sechs Jahren und fünf Monaten Gefängniß und Entfernung aus der Marine. —- Eine rohe That wurde an der Preetzer Chaussee in Gaarden verübt. Der Obermeifter Ehrhorn bon der Germania - Werft wurde von dret Männern überfallen und erheblich mißhandelt Der schon betagte Ober rneisier wurde in hülftosem Zustande aufgefunden und in feine Wohnung befördert. Wie rnan annimmt, han delt es sich unt eine Rachethat von sei ten entlassener Arbeiter der Germa nia-Werft. O wfch la g. — Das Fest ihrer Diamanthochzeit begingen der Land mann Peter Plöhn und Frau. Trotz des hohen Alters, 88 und 81 Jahre, sind die beiden Eheleute noch sehr rit stig. Spangen· —- Aus Furcht von dem Soldatenleben erfchoß sich in dem zum Amte Nitzebiittel gehörenden hie sigen Dorfe der Sohn Alfred der Wittwe Stärke, nachdem er feinen F Geftellungsbefehl erhalten hatte. Wippendorf. —Das Ehepaar August Emten feierte sein goldenes Ehejubiläum. » provinz Fachin- mrd Thüringen K o b u r g. ——— Der Zimmermann Baner lauerte dem Kunsthändler Bock, mit dem er im Wirthshaus in Mei nungsverschiedenheiten gerathen war, auf und versetzte ihm mehrere Messer stiche in den Unterleib. Der lieber fallene stürzte sofort zusammen und wurde lebenggefährlich verletzt vom Platze getragen. Der Messerheld wurde festgenommen L i e b e n w e r d a.-—Der siebenjäh- » rige Sohn des Windmühlenbesitzers » Schnelle in G o r d o n kam dem Ge- l triebe der Windmühle zu nahe und; wurde von diesem erfaßt, wobei der; Kopf des Knaben burhstäblich zer- s quetscht wurde. --s Das Liszzjähriges Kind des Wirthschaftsbesitzers A. Richter in P r ö f e n spielte an einer an der Wand angelehnten Egge. Diese fiel um und auf das Kind, das sofort todt war. Molfchleben· — Das vierjäh rige Nchterchen des Böttchermeisters Hellmund hatte sich in die unmittelbare Nähe des Ofens begeben, um mit dem Feuer zu spielen. Die Flammen s erfaßten die Kleider des Kindes unds ehe hilfe zur Stelle war, hatte dies Kleine so schwere Brandwunden erst litten, daß sie nach wenigen Stunden starb. S a l z w e d e l.——Rangirer Nie buhr von hier wurde auf dem hiesigen Bahnhof von einer aus der Richtung Pretzier einfahrenden Lolomotive überfahren und sofort getödtet. Der Verungliiclte war seit einem halben s Jahre verheirathet. S eh m ö l l n.—Jn der Schöffen gerichtssi ung des Amtsgerichts neig nete sich ein erschütternder Vorfall. Der ! Schuhmachermeister Andree aus demi nahen Weißbach gerieth während deri Verhandlung in eine hochgradige Er regung, die einen Herzschlag herbei siihrtr. Andree fiel plötzlich um und starb nach wenigen Minuten. Ydeincand und Pespdakem h a g e n. —- Der im April d. J. we en Mordes an einem achtjiihrigen Madchen Namens Katharina Gagensti zum Tode verurtheilte Bahnarbeiter Otto hean aus Wetter (Ruhr) wurde im hoe des hiesigen Landgerichgge fängni es durch den Scharfrichter Schwietz aus Magdeburg hingerichtet. Kir n. —- Der von der Staatsan waltschaft Gießen unter dem Verdacht desRaubmordes an dem Pfarrer This bes in Heldenbergen verfoigte Metz gergeselle Otto Hudde aus Schalke in Westfalen ist in einer Wirthschaft in St. Wendel erkannt und an der Bahn verhaftet worden. L e n n e p. —- Bei einemBrand in der Lumpensortiranftalt in Wasser miihle sind ungefähr für 40,000 Mark Waarenvorräthe u. f. w. dem Feuer zum Opfer gefallen. Man nimmt Brandstiftung an. Die Gebrüder Lib bert haben aus die Ergreifung des Thäters 300 Mark Belohnung aus gesetzt. Linden. -— Jn dem früheren elektrischen Maschinenraum der Zeche ,,Baaker Mulde«. der mit dem Schachtgebäude in Verbindung steht brach Feuer aus. Das Feuer griff aus das Schachtgebäude über, fo daß der Förderkorb in die Tiefe stürzte. Wegen des Seilbruchs konnte die Morgenschicht nicht einfahren. M ii lhe i m.——Auf einem Schachte der Zeche »Hagenbeck« im nahen Hei ßen stürzte der Schachtbauer Lück in folge eines Fehltritts in den Schacht und war sofort eine Leiche. Lück war 34 Jahre alt und hinterläßt Frau und drei kleine Kinder. S i e ge n. — Durch die Gase einer in Brand gerathenen Schlackenhalde des Sieghiitter Eifenwertes ift der Arbeiter Stößel von hier erstickt. Er hatte sich seit einiger Zeit obdachlos umhergetrieben und sich auf der Halde zum Schlafen niedergelegt Telg t e. —Ein Einbrecher drang türzlick des Nachts in das Haus des Bäckermeisters Diittmann, in dem sich die Gemeindehebestelle befindet, ein. Die Eheleute erwachten und entdeckten den Dieb, der sich anschickte, die Thitr zum Kassenzimmer zu sprengen. Der Thiiter sah sich überrascht und schlug mit einer mitgefiihrten Axt zuerst auf die Ehefrau Düttmann ein, die gleich darauf mit zertrümmertetn Schädel zu Boden fant. Ein zweiter Hieb galt dem Kopf des Ehemannes. Die ser sprang jedoch gewandt zur Seite und wurde so nur am Arme verwun det. Der Einbrecher entfloh darauf und enttam unerlanni. Die Frau liegt hoffnungslos darnieder. Hannover nnd Zäranuschweig Verden. — Jm Garnifonlaza rett verstarb der Sanitätssergeant Wewer vom hiesigen Artillerie: Regi ment an Morphiumvergiftung. We wer hatte das Gift in einem Anfall von Schwermuth genommen Wahle —- Das sechsjährige Söhnchen des Bahnarbeiters Uter mart gerieth unter die Räder eines mit Rüben beladenen Wagens und wurde augenblicklich getödtet. Wenden. —- Eine vierzehntägige Hungertur machte hier ein beim Brintsitzer Heinrich Blante befindli cher Fürsorgezögling Purwein aus Anderten durch, der sich aus Furcht vor Strafe auf dein Ge treideboden des Hauses versteckt hatte Purwein, der völlig abgemagert auf-· gefunden wurde, hat während dieser ganzen Zeit nur von Roggentörnern gelebt und sich nachts auf den Hof ge schlichen, um Wasser zu trinken. Der Knabe hatte beim Spielen mit einem Revolver den elfjährigen Sohn seines Pflegevaters durch einen Schuß ani Kopfe verletzt. Verstarben-H L ii b the n. —--— Aus der Büdnerei der Wittwe Schuldt in Neu-Fabel entstand Feuer-, wodurch das Wohn haug total eingeäschert wurde«.«« Die Entstehungsursache ist unbekannt. P l a u. —--— Jnr hohen Alter von Oft Jahren verstarb hier der älteste Bür ger unseres Ortes, der frühere Acker bürger F. Pries. Der Verstorbene er: freute sich bis an sein Lebensende ei ner für sein hohes Alter ungewöhn lichen Rüstigkeit. Okdensurg. Ho o lsiel. —- Ein schrecklicher Unglückssall ereignete sich aus der Chaussee zwischen Sengwarden und hier. Der Zimmerrneister Leuchten berg aus Wüppelseraltendeich war da mit beschästigt, eine Fuhre Holz nach Hause zu fahren. Als er nun aus dem ziemlich hoch ausgeladenen Wagen ei nen bequemen Sitz einnehmen wollte, stürzte er herunter und erlitt so große Verletzungen, daß er nach kurzer Zeit starb. Provinz Helles. Preungesheim. —- Ein Bur sche aus Bonames, Namens Otto Mathäus schoß mit einem Revolver in die Lust. Dann steckte er den Revol ver in die Brusttasche. Dabei entlud sich ein zweiter Schuß, und die Kugel drang dem jungen-Mann in’s Herz. Er war sosort todt. Rüdesheim — Das bekannte Gasthaus »Zum Münchener Hof«, so wie das daranstoßende Weinrestaurant vonSchleider wurden vollständig durch ein Feuer zerstört. Schuhen —- Jn einem Ansall von Trübsinn entfernte sich der in den 50’er Jahren stehende Johann Bey von seinem Wohnhaus, ohne bisher wieder zurückzukehren. Wiederholtes Absuchen des Waldreviers, gegen wel ches der Vermißte seinen Weg genom men haben soll, blieb ohne Erfolg. Wagenfurth. — Die Leiche des seit längerer Zeit vermißten Land wirths Valentin Griesel wurde in sei nem Wäldchen gesunden. Mit einem i«neu in Kassel gekauften Revolver hatte Ier sich zwei Schässe in die Brust beige jbracht Falfches Ehrgefiihl hat den hoffnungsvollen jungen Mann in den Tod getrieben. Oroßherzogtlium stellen. M a i nz. — Schwer verletzt wurde im Rangirbahnhof der etwa 20 Jahre alte Rangirer Bertsch. Er gerieth zwischen die Puffer wobei ihm der eine Arm vollständig zerquetscht. wurde W o rm s. —- Vom Zuge überfah ren ließ sich der 28 Jahre alte Buch binder Ernst Weber aus Haßleben bei Eisenach. Sein Kon wurde ihm vom Rumpfe getrennt. Hönigreich Fuchs-n O e d e r a u.—— Durch Schadenfeuer wurde in Oederau dasScheunengrund ftiick und das Stallgebäude des Posi haliers Mann zerstört, wobei reiche Vorrdthe an Futter sowie Wagen und Geschirre mit verbrannt sind. R e u t h.——Es brach durch das Eis eines großen Teiches in Reuth das 5 jährige Söhnchen des Barbiers Felg ner ein. Von den Spielkameraden des Verungliickten wurde dessenMutter zur Hilfe herbeigeruer. Es gelang dieser auch mit eigener Lebensgefahr den » Knaben an’s Land zu bringen, aber sie hielt eine Leiche im Arm. - S i e g m a r. —- Durch ein größeres Schadenfeuer wurde im nahen Raben - ftein das Reinhardt’fche Gut völlig eingeäfchert Ein Fenerwehrmanm der .zur Hilfeleistung herbeigeeilten Rei chenbrander Feuerwehr wurde infolge eines Radbruches der Spritze verletzt. T r e u e n.— Wegen Unterdrückung von Brieer und Unterschlagung von Postanweisungsgeldern wurde inTreu en i. V. der Landbriefträger Geipel verhaften Er ist 33 Jahre al: und Vater von fünf Kindern. il n t e r wiesenthal. —- Der Zimmermann August Dotzauer in Un terwiefenthal feierte mit seiner Gattin das goldene Ehejubiläum. Dem Ju belpaar wurde durch Pastor Böhme eine vom Landeskonsistorium gefiiftete Ehrenbibel überreicht. W e r d a n. —- Der Geschäftsführer Herold wurde von seinem Wagen tödt lich überfahren. -Wetteritz. —- Er feierte Heer Lehrer Albin Hösel sein 25 - jährigeg Ortsjubiläum Zwickau. —- Auf der Heimreise vom Tode ereilt wurde in Bremerha ven ein junger Ztvictauer, Herr Fritz Seifert. Er lebte seit mehreren Jah ren als Inhaber eines kaufmännischen Geschäft-J in New York und hat« sich auch dort mit einer Deutsch-Amerika nerin verheirathet. Honigreich Yayerw . P e n z b e r g. —- Der Bergmann » Joseph Schertl hier feuerte, als er we gen Sittlichteitsverbrechen verhaftet werden sollte, drei Revolverschüsse ge gen die Schläfe ab, so daß er schwer verletzt in das Knappschaftstrankem haus in Penzberg verbracht werden . mußte. Schertl ist 41 Jahre alt, ver s heirathet und Vater von elf Kindern. See b r u ck. —- Der Gütler Paul scbneider von Stöttham siihr dieser Tage iiber den steilen Truchtlachinger Herg, verlor die Herrschaft über sein Rad und stürzte so unglücklich, daß er nach kurzer Zeit verschied· Weselberg. — «er von einer «(5ontrollversannnlung heimkehrende "Diensttneeht Otto Heini-, von Wesel berg wurde in einer Wirthschaft in sHarsberg iin Streite mit einer Hacke erschlagen. W ii r z b u r g. —— Der Fuhrmann Johann Hirsch erstach im Güterbahn tzof im Verlauf eines Wortwechsels s seinen Di-enstherrn, den Fuhrwerk-Ghe ssitzer Michael Schierling. i Ydeinpfokz· L-achen. ——— Ackerer Joh. Hoos fuhr letzthin mit seinem mit einem— Ochsen bespannten Fuhrwerk heim t1-oärts. Plötzlich scheute das Thier, Hing durch und brachte seinen Lenker s unter den Wagen, so daß Hoos einen schweren Beinbruch davontrug. M d· r l h e i m. — Landwirth Jo seph Strizinger von hier war kürzlich in seiner Scheune mit Tabakaufhän sgen beschäftigt. Jn einem unbewach tten Augenblick stieg sein sechs Jahre s alter Sohn auf die Obertenne, stürzte herunter und erlitt schwere innerliche Verletzung-ern Nach kurzer Zeit starb das Kind an den Folgen der Verle s tzungen. s f R o ß b a ch. —»— Der Ackerer Chri )stian Bambauer von hier stürzte in » Oberweiler - Tiefenbacb beim Brechen ! von Zwetschgen vom Baume und zog , sich durch den Sturz lebensgefährliche J Verletzungen zu. ; Flüssigkeit-) Zenit-meng. Tuttlingen — Hier starb der verheirathete 43 Jahre alte Mälzer Pius Renner an den Folgen innerer Verletzungen, die er sich durch einen Sturz tn der Brauerei zum Deutschen Hof zugezogen hatte. Waldhof. — Jn dem Anwesen des Gottlieb Bühler brach Feuer aus; in kurzer Zeit brannten das Wohn haus und die Scheuer bis auf den Grund nieder. Orafxperzoqtpmn Date-. S ch a ch e n (Waldshut). —- Jm Anwesen des Fabritarbeiters Schmied brach Feuer aus, das sich auch auf jenes des Schreinerrneisters Konr. Gäng ausdehnte. Beide aus Holz und Stein erbauten Gebäude wurden in Asche gelegt. W a l d k i rch. — Jn der Vorstadt entstand Streit zwischen dem ledigen Dienfttnecht A. Beha und dem ledigen Schreiuer Giinzler. Letzterer zog das Messer und stach seinen Gegner, sodaß dieser seinen Verletzungen sofort erlag. Glsaszsxothrtngem Harzweiler. — Auf dem scho nen Hofgut Ritterwald brach ein gro ßes Schadenfeuer aus. Dasselbe ver breitete sich mit ungeheurer Schnel ligkeit über den Häuserkomplex und verwandelte trotz des energischen Ein greifens seitens der herbeigeeilten Feuern-ehren das Wohnhaus und sämmtliche Oekonomiegebäude in Schutt und Asche. Ilreie Ftädtr. L ü be cl. — Das Polizeiamt setzte 800 Mark Belohnung aus für die Wiederauffindung des früheren Ka pellmeisters Hohenwald vom 9. Jä gerbataillon in Ratzeburg. Er wird seit kurzer Zeit vermißt. — Großfeuer entstand im Drogen lager der Firma Hunaeus und Schlü ter dadurch, daß der Lagermeister Holst mit einem brennenden Zündholz einem lecken Sittativfaß zu nahe kam. Der Feuerwehr gelang es, den Brand auf seinen Herd zu beschränken. Sie war bereits bei den Aufräumungsar betten, als plötzlich ein Faß Terpentin H explodirte und das Feuer von Neuem entfacht wurde. Durch die Explosion » erlitten ein Oberfeuerwehrrnann er hebliche, zwei Feuerwehrleute weniger bedeutende Brandwunden· Der nicht unerhebliche Schaden an Gebäuden und Waaren ist durch Versicherung ge deckt. zutembutg Differdingen. ——— Der hiesi gen Gendarmerie gelang es die Diebe, welche beim Pfarrer von Zolver, fo wie beim Pfarrer von Limbach Ein bruchsdiebstähle begangen haben, zu verhaften. Es sind zwei arbeitgscheue Subjette, Namens J· V. Weiler aus Pobfcheiu und J. Reiter aus Betten1- » ura. Oesterrekchs Zumutu Aarlsbad — Hier erschoß sichs der 70- jährige Tapezierer Friedrich Richter· Er war Besitzer des Hauses: »Goldene Lampe« in der Helenenstr.," dass kürzlich exelutiv verkauft wurde. Mittersdorf. —- Der 77-jäh rige Ausgebinger Johann Schepka wurde in einer Futterlammer rnit ei ner Kopfwunde als Leiche aufgefun den. Schepka dürfte, vom Schlage getroffen, zusammengestiirzt sein und im Falle sich die Verletzung zugezogen haben. P r a g. —- Aus Noth nahm der Schneidergehilfe Rudolf Höfer aus Wyschehrad Gift und aus demselben Grunde schoß sich der Handlungs-Ge hilfe Franz Falda auf dem But-ihne platz in Weinberge an. Beide wur den in’s allgemeine Krankenhaus ge schafft R a d l i tz. —- Hier übersiel der Psründner Jos. Cudleh den Gemein dearmen Johann Plucar, während er schlief, und brachte ihm mit einem Stocke eine schwere Verletzung am Kopfe bei, der Plucar in kurzer Zeit erlag. Cudlen wurde dem Bezirksge richte in Datschitz eingeliesert. Richterofzen bei Bad Ra dein in Steierrnarl. —- Der Grundbesitzer Franz Heritz wurde von seinem Knecht meuchliugs überfallen und durch 82 Messerstiche ermordet. Der Knecht gestand in znnischer Weise das Verbrechen ein und sagte, er habe die That begangen, um lebenslänglich versorgt zu sein. zchweiz. O l t e n. — Eine etwa fiinszigjäh rige Frau Frei aus Hägendors, die an das Todtenbett ihrer Schwiigerin in Wangen bei Olten eilen wollte, fiel auf dem Bahnhose Olten beim Einfah ren des Zuges zwischen zwei Wagen auf die Schienen herunter und erlitt einen Schädelbruch. L u z e r n. — Der Große Rath hat bei 130 gültigen Stimmen sich mit 92 gegen 88 Stimmen für die Begnadi gung des RaubmördersHofstetter aus gesprochen mit dem Zusatze, Daß die lebenslängliche Zuchthausstrafr durch fin Jahr Ginzelhast verschärst Orden Frauenfeld —Regierungs rath Eglosf ist als Nationalrath zu rückgetreten. sp Auch wer den ersten Punsch ge braut, theilt das Loos aller Erfinder. Kein Mensch denkt mehr an ihn. Er stammt aus dem Lande der heiligen FünfzahL Es war ein alter Jndier, der zuerst fünf (pantscha) Jngredien zien zu den beliebtenFeuertrant misch te; nämlich Arrak, Thee, Zucker, Was ser und Eitrone. It- sts st Dafz man es auch mit vier fertig bringt, verräth uns miser Dichter fürst Schiller in seinem Punschliede: Vier Elemente, Jnnig gesellt, Bilden das Leben, Bauen die Welt, u. s. w. Schiller nahm nur viererlet, weil er den Thee nicht leiden konnte. sDie Aufl-einstm- der Kriegs ’ mittel in Russland und Japan. « Zum Kriegsühren gehört bekannt lich gerade in unserer komplizirten Bolkswirthschaft in erster Linie Geld. Von der finanziellen Leistunasfiihig leit der Gegner hängt zu einem Theile der endgültige Ausgang eines Krieges ab. Es ist deshalb interessant zu se hen, wie im japanisch-russischen Krie ge nach dieser Richtung die Verhält nisse liegen, bezw. wie Rußland und Japan die Kriegsmittcl beschaffen. Für Rußland hat der Krieg bis jetzt monatlich ca. 90 Millionen Rubel ge kostet; also rund für ein Kriegsjahr 1 Milliarde Rubel. Wie wird dieses Geld aufgebracht? Nach deri offiziellen Darlegungen des russischen Finanzwi nisters folgendermaßen: Der Bestand der Reichstentei ergab am 1. Januar 1904 zusammen mit dem Ertag der Streichungen des Civilressorts ea. 300 Millionen Rubel. Für die Be schaffung weiterer Mittel beschritt Rußland den Weg der Anleihe. Durch einen Ukas vorn 13. Mai 1904 wur den in Frankreich, dem klassischen Lande der russischen Anleihen,« in Form von Schaßscheinen 300 Mill. Rubel begeben; die Anleihe wurde zu 99 aufgelegt bei 5 Procent. Der Reinerlös stellte sich aber nur auf— 95, weil 4 Procent Emissionsgebührenab sorbirt wurden. Durch Utas vom 12. August 1904 folgte eine innere An leihe von 450 Mill. Rubel. Jus-ge sammt also 750 Millionen Rubel, die den Kriegsbedarf bis Mitte November deckten· Zur weiteren Geldbeschaffung kann Rußland zunächst die russische Reichsbank, deren Notenausgabe in nerhalb der gesetzlichen Grenze trog stark steigerungsfähig ist, in Anspru nehmen; dann aber muß es weitere Anleihen kontrahiren. Die Unterbrin gung derselben wird ihm, wenn auch die Bedingungen hart sein mögen, ver hältnißmäßig leicht werden, denn fiir Frankreich ist es eine volkswirthschast liche Nothwendigkeit, um der bisher im Lande untergebrachten 8 Milliarden willen, auch ferner Rußland zur Seite zu stehen. Daß Rußland aus diesem Kriege siegreich hervorgehe, ist für Frankreich von weitgehndster Bedeu tung. Unwahrscheinlich ist es übri gens nicht, daß auch wir in Deutsch land —- vermuthlich als Beigabe zum Handels-vertrag — demnächst eine rus sische Anleihe zur Auflage kommt. — Und nun Japan. Größere Baarkestän de standen hier von vornherein nicht zur Verfügung Der Kaiser erließ deshalb schon am 28. December 1903 eine Nothverordnung, welche die Re gierung ermächtigte, zur besseren Wahrung der Landegvertheidigung Specialfonds heranzuziehen, Schatz anweisungen auszugeben und Dar lehen aufzunehmen. So kamen schon Anfang April durch Inanspruchnah me der Fonds aller Ressorts ca. 60 Millionen-Yen zusammen. Außerdem wurden sofort 100 Mill. Schatzanwei sungen ausgegeben. Sodann trat die Kammer zusammen, ertheilte Indem nität und stellte gleichzeitig ein Kriegsbudget aus. Der Bedarf wurde bis Ende April 1905 aus 576 Mill. Yen geschätzt. Wie soll nun aber die ses Geld aufgebracht werden? Ein mal durch Ersparungen im Budget, veranschlagt auf 47 Mill. Ben. So dann durch die Einführung besonderer Kriegssteuern auf Tabak, Salz, Sei de, Petroleum und ioollene Gewebe; der Ertrag ist auf ca. 70 Mill. Yen geschätzt. Der Rest soll durch Anlei hen aufgebracht werden. An solchen sind bisher tontrahirt worden: Bei Ausbruch des Krieges 100 Mill. Yeee in Form von inländifchen Schatzschei» « nen zu 5 Procent bei einem Verge bungskurs von 95. Es folgte im Mai eine Anleihe in England im Be trage von 200 Mill. Ven; Begebungs kurs Ist-I bei 6 Procent Verzinsung. Der Reinerlös betrug knapp 90, de facto also eine Verzinsung von mehr als 7 Procent. Und was das Wich tigste ist: für diese Anleihe wurden die japanischen Seezölle verpsändet. An ders tl)at’5 selbst die englische Freund schaft nicht. Eine weitere innere An leihe von 100 Mill Yen zusi· )Procent und einem Begebungsturg von 92 wurde im Juni aufgenommen, und so eben hat Japan in England eine neue Anleihe von 80 Mill. Yen zu noch härteren Bedingungen stontrahiren müssen. ——— Alles in allem kann man sagen, daß Japan bei Begebung seiner Anleihen, eben weil es eine junge, geldarme Nation ist, viel größere Schwierigkeiten zu überwinden hat, als Ruland, dem das französische und vielleicht auch das deutsche Kapital zur Verfügung steht. Und je länger der Krieg dauert, desto mehr wird sich die Schwierigkeit der Geldbeschafsung für Japan geltend machen Hierzu kommt noch, daß eS fehr fraglich ist, ob Ja pan den Druck der neuen Steuern — zu den bisher schon fehr hohen Steuern wird tragen können, bezw. ob der erwartete Ertrag eingeht. ———--. - h-——. Sylvefkerabend — Bleigießen — Mädchen- Neugier nach dem Zukünfti gen -—— die Punschbowle. Its It- Its Wenn deine Phantasie im Bleiklums pen etwas Unangenehmes sieht, laß den Unmuth nicht bleiern auf fdi lasten. Nicht nur das Blei läßt fi; umschmelzen, auch manches Wider wärtige hält dem Feuer der Energie nicht tand