Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 13, 1905, Image 3

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    Anstand
i
« Aus Versehen erschaf-!
kse n. Der Oberamimann Heritoig in
Wunsch, Provinz Sachsen, erschoß aus
Versetzen auf der Treibjagd einen
Wes-den Schuttnabem f
Racheaki im Hafen. Der
Fett einiger Zeit im Hafen von Atgier
« gene Dame-fee «Carmen und Char
s« ift plötzlich untergegangen. Aus
Rache hatten unbekannte Uebeithäter ;
die Ventile des Schiffes geöffnet.
Sttiiende Gymnafia
st e n. Jn Eafirovillari, wo wie in an
deren italienischen Orten kürzlich die »
mnasiaften stritten, wurden einige s
rikebrecher von Stritenden mit Pa-l
pietbomben angegriffen, wobei ein «
anasiaft getödtet wurde. 1
Gefcheitertes Vermes-·
U n g s b o o t. Ein zu dem englischen
tmeffungs-Fal)rzeug »Penguin« ge-«.
hörendes Boot, in dem sich der Leut- »F
snaut Edden und fünf Matrofen befan-;
deu. wurde bei der Bornohme von Pei
lungen im Hankoti-Golf, Neufeelond,s
Don der Brandung erfaßt und zum J
iKentern gebracht. Sämmtliche Jnfaf- T
Ie- eriranken. — I
reitoillig in den Todf
Z e o l g t. Nahe der Station Schlier- s
, Baden, ließ sich die 19jährige Ka- H
thatine Dreher von einem Eisenbahn-?
sage überfahren. Der Geliebte der
Selbftrnörderin hatte sich vor einiger-E
Zeit ebenfalls von einem Zuge überfah- «
km- lassen. Diese That stimmte die?
Dreher schwkkmüthig, so daß sie be-I
tschloß, ihrem Leben ein gleiches Ende«
In machen.
Im Schacht erdrückt. Beim
sAusschachten der Wasserleitung znmx
Neubau der Jrrenanstalt in Buch bei;
Berlin verunglückte der Arbeiter Van-;
sdofski. Der Schacht war an der Stelle i
etwa fünf Meter tief und nicht genü-«;
Egid abgesceifr Plötzlich brachen dies
; steifungen zusammen, nnd die But-E
ter drückten dem lingliicllictm deni
Brustkasten ein. Auch der zerbrochene'
Spatengrisf drang ihm in den Letht
Bandofåti war sofort todt. .
Soäte Heilung. Eingetvis-s
cker Wart-Ein von Potlnmv, Pommern,,
hatte als Soldat im Feldzuge von 1866
einen Schuß in den Kopf in der Nähe
Des Ohres erhalten, doch verlzeilte dies
Wunde schnell. Nach Jahren stetlten«
Eh Schmerzen ein, die sich in neuerer
eit vermehrten und so heftig austra
n. daß zu einer Operation geschritten
lverden mußte. Diefe hatte das Ergeb
It , daß die Kugel nunmehr gefunden
II entfernt wurde.
Ungerathene Tochter
Iine 17jährige Fabritarbeiterin in
Mrfeld, Rheinprovinz, versuchte ihren
diknen Vater dadurch zu vergiften, daß
tsie vergifteten Weizen unter Mitrhreis
mischte, den der Vater als Mittagbrot
stritt in die Fabrik nahm. Der Vater
entdeckte die Körner und machte der
lizei Anzeige, die das ungerathene
chöpf verhaftete· Der Vater hatte
« Tochter Vorwürfe gemacht, weil sie
Es acht Tage lang umhergetrieben
tte.
Eine merkwürdige Stif-;
il u n g bat der beruhmte antl nopologe
rancis Gallon der Londoner Univer
,itiit überwiesen. Jl,r au: gesproihener
Zweck ist, das Studium der Faktoren
zu fördern, die die iliassenei genicliasi en
zukünftiger Generatkonen körperlich
oder geifiig verbessern oder verfch echter n
-lönnien. Wer eine ilnteriii tm: ig a 15 l
der Stiftung empfängt foll verpflichtet
Fin, sich der Erforschung dieses Dimen- !
andes zu widnien, im Befonderen Un- !
stersuchungen über vie Geschichte von I
Volksklassen und einzelnen Familien
auszuführen und über die Ergebnissel
sdieser Arbeiten öffentliche Vorträge zu
shaltern
hemd gegen Rheurna
ii i s m u s. Als unliingft Nachts um
12 Uhr ein Bürger in Hamelm Han
snover, feinem Heim zueilte. gewahrte er
an der Gefängnißmauer gigantifche
Schatten. Beim Nähertreten sah er
einen Mann und zwei Frauen, die beim
sScheine einer Blendlaterne beschäftigt
iwarem das vorher aufgewiihlte Erd-:
Irelrh wieder zuzuschaufeln Auf die
IFrage des unbemerkt Terangetretenen I
was hier vorgehe, blie alles stumm;
erft beim wiederholten Anruf hob die
eine Frau die Laterne, und in demi
Perrn einen hohen Beamten erkennend, I
agte fie eingeschiichtert: »Mein Manns
ileidet fo schrecklich an Rheumaiismus,
ida haben wir an der Gefängniß-neuer;
ein von ihm getrageneö hemd vergra-«
Ideal«
Vom Weber zum Arzt.
Hin München wurde neulich der be-,
annie Arzt Dr. Joseph Brunhuber zur
ten Ruheftätte geleitet. Der Ver-i
orbene, der ein Alter von 82 Jahren
,war armer Leute Kind. Er
tte eefi die Weberei erlernt und zwei
« hee lang dieses Gewerbe ausgeübt,
man auf feine hervorragende Bega- ,
g aufmerksam wurde. Er studirte
an sen Gyrnnafien in Augsburg
kund Dillingen und an der Universität
München bestand seine Examina mitl
Mk lichem Erfolge und wirkte als
Sch Waben, Obst-I Und Nichtt
und fett 1876 in München, wo
eine aus dehnte Prain erwarb.
hinterla enee Vermögen ver
kachiederen er seiner Mathgemeindew in
,er"r wkrd nTchTtk ge
-e b e n t " Ein bekannter Gelehrter
zopenhagenz der aus den äußeren
Menschen sehr geringen Werth legt, be
trat jüngst eines der feinsten Restau
rantö der dänischen Hauptstadt. Ein
befrackter, tadellos srisirter Kellner
fährt ihn an: »Hier wird nichts gege
ben.« OhneNotiz hiervon zu nehmen,
tritt der Gelehrte zu einem Tische, läßt
sich nieder und bestellt bei dem entrüste
ten Jüngling ein Beefsteat mit einer
halben Flasche Rothwein; mißirauisch
blickend, nimmt dieser die Bestellung an
und weist seine Kollegen an, gut auszu
passen, denn der Kerl sei gewiß ein
Durchgänger. Kampshereit steht die
Kellnerschaau der Gast verzehrt sein
Mahl und bestellt dann Koffee mit dem
theuersien Likör. Zum Zahlen über
gibt der Gast eine 100 Kronen-Note
(1 Krone gleich 26 Cents). Große Be
stürzungt Dienernd nimmt der aufkom
tende Geist das Geld in Empfang; die
nernd gibt er zurück und harrt, ehr
surchtsooll gebeugt, des Trinkgeldes.
Der Gast steckt kaltlächelnd das Geld
ein, erhebt sich und sagt, freundlich
lächelnd: »Hier wird nichts gegeben.'«
Aberlennung des Dok
to r t it e l s. Der Tetan der Ber
liner medizinischen Falultäi, Geh. Rath
Orth, machte folgendes am schwarzen
Brett bekannt: »Der durch rechtskräf
tiges Ertenntniß des Schivurgerichts
beim Landgericht zu Hamburg wegen
Meineids zu einer Zuchthausstrase von
einem Jahr sechs Monaten und Verlust
der bürgerlichen Ehrenrechte auf die
Dauer von drei Jahren verurtheilte Dr.
med. Wolss Hagenoiv, der am 31. Au
ust 1858 von der hiesigen medizini
chen Fakultät zum Doktor promovirt
worden war, ist infolge seiner Verm
theilung nach dem Strafgesetzbuche für
das deutsche Reich seiner akademischen
Würde als Dr. med. verlustig gegan
gen und in dem Verzeichniß der hiesigen
Doktoren gestrichen worden.«
Grausige Mordthat. Jn
dem belgischen Städtchen Lenz wurde
eine Rentnerin mit ihrer Gesellschafts
dame während des Abendessens über
rascht und niedergcinacht. Dann schlepp
ten die Mörder die Leichen in die Kiiche,
übergossen sie mit Petroleum und zün
deten die todten Körper an. Schon
früher geschah an derselben Stelle ein
nicht ausgetlärtes Verbrechen Ein
Kolporteur wurde überfallen, ausge
raubt und dann lebend am Schienen
strang sestgebunden, wo ihn ein Schnell
zug zermalinte. Die Behörde nimmt
an, daß es sich um dieselben Verbrecher
handelt.
Wollten »schaffrei« sein.
Die jiingste Viehzählung in Neustadt
bei Koburg Thüringen, ergab außer
soundsoviel Pferden, Rindern und
Schweinen auch ein einziges Schaf.
Damit nun Neustadt in Zukunft ,,schaf
frei« sei, beschlossen einige Herren, das
einzige anzuiausen und zu verspeisen,
was auch geschah. Da nach einem be
rühmten Satze das Schaf der Kultur
weicht, scheint Neustadt bei Koburg in
der Kultur besonders weit vorgeschrit
ten zu sein.
Des BilderdiebsStrafr.
Jn Kasan im russischen Gouverne
ment gleichen Namens wurde ein gewis
ser Stojan zu zwölf Jahren Zwangs
arbeit verurtheilt. Er hatte aus dem
Nonnenlloster der Kasanischen Mutter
Gottes das berühmte Marienbild ge
stohlen, dessen Abbild sich auf der
Hausstandarte der Nomanows befindet.
Das Bild hatte Stojan verbrannt,
nachdem er die darauf befindlichen
Edelsteine herausgebrochen hatte.
Bestrafter Deutschen
fei n d. Tie Strafkammer in Indiv
razlaw, Posen, verurtheilte den Redak
teur des politischen Blattes »Dziennit
Kujatksii,« Tr. v. Ulatowsli, wegen
Beleidigung zu drei Monaten Gesäng
niß. Er hatte in seinem Blatte einen
polnischen Besitzer einen Vollsverriither
genannt, weil er zur Hochzeit seiner
Tochter auch Deutsche eingeladen batte
und infolgedessen bei der Hochzeit viel
Deutsch gesprochen wurde.
Glück im Unglück. Der
Gasthosbesiher Jahn von Gommla,
Thüringen, fuhr über eine Brücke. Kurz
dahinter scheute das Pferd, und Jahn
iir te mit Pferd und Wagen rückwärts
iinf Meter hoch die Ufermauer hinun
ter. Der Sturz war so heftig, daß eine
Steinsiiule der Brücke mit in die Tiefe
gerissen und der Wagen total zertrüm
mert wurde. Jahn jedoch und das
Pferd waren nicht im Geringsten ber
letzt.
Die Bäcker von Mien
b u r g. Der Magistrat von Nienburg,
Hannover, erließ jüngsthin die folgende
ungewöhnliche Betannimachung: »Mit
Bezug auf unsere frühere Bekannt
machung theilen wir mit, daß jetzt die
Bäckerei von Adolf Fleischhaner sich in
einem recht saubern und guten Zustande
befindet und daß sich auch die Zustände
in der Balle’schen Bäckerei etwas gebes
sert haben."
Spielte mit einem Ter
s e r o l. Jn Ascherslebem Provinz
Sachsen, schoß beim Konfirmanden
unterricht ein Konfirmand mit einem
Terzerol, das er spielend hinter dem
Rücken des Pfarrers vor-zeigte, einen
Kameraden in den Kopf. Der schwer
Verletzte wurde in die Klinik gebracht.
Seliener reicher Kinder
f e g e n. Die Englbäuerin von Hilgen,
Oderbayem wurde im Laufe des Jah
res 1904 zweimal von Drillingen ent
bunden. Die sechs Erdenbiiråer s ·
neteu aber alsbald nach ihrer ntn t
siedet das Zettlichr.
Inland
WHHHOHOHOHO
Wahnsinniger erwürgt
einen andern. Jm Staats
Jrrenhaus zu Lincoln, Neb» wurde ein
Patient Namens S. W. McCarthy von
einem anderen Wahnsinnigen Namens
Dr. Olaf Ancora, erwürgt. Beide be
fanden sich in der Avtheilung fiir Tob
sijchtige und man hatte sie nur einige
Minuten ohne Aufsicht gelassen.
Kühnes Wagniß. Jnfolge
einer dummen Wette versuchte der 14
jährige Willie Frant in St. Louis,
Mo» vom De Forest Pakt-Thurm auf
dem Welt(iudstellung·5platz, 380 Fuß
über der Erde, hinabzurollen Sein
Wagnifz, das siir ihn sicherlich den Tod
bedeutet haben würde, kam aber glück
licherweise nicht ganz zur Ausführung
da er 30 Fuß unterhalb der Thurm
spitze in ein Sicherheitsventil fiel und
dort lieaen blieb.
Verhängnißvoller Jer
i h u m. Jnfolge einer Gasolinexplo
sion in seiner Wohnung nahe Guyinon,
Okla» erlitt Wilhelm Schultz tödtliche
Brandwunden und seine Frau und drei
Kinder sind todt. Die Familie kam
vor Kurzem von Deutschland und er
warb eine Heimsiätte in Beaver
.County. Sie konnten nicht Englisch
sprechen. Der Mann ging nach dem
Laden, um Petroleum zu holen und
da er sich nicht ausdrücken konnte,
machte er Zeichen, die der Kaufmann
als ,,Gasolin« verstand. Frau Schultz
hielt am Abend die brennende Lampe,
während ihr Mann das Gasolin ein
fiillte, worauf eine furchtbare Explosion
erfolgte.
»Der Bär ist losl« Eine
ungeheure Verwirrung richtete letzthin
im Retailgeschäftåviertel in Cincinnati,
O» ein Bär an, welcher zum Verlauf
dorthin gebracht worden war, sich der
Gefangenschaft aber entzogen hatte und
frei umher-lief. Meister Petz sprang,
als er au-« esrexn Käng genommen wer
den sollte, mit einem mächtigen Satz«
vorn Wagen und begab sich unter dass
Publitu1:!, welch-es in großen Schaaren E
feine Weihnachtåkäufe besorgte, und
Alles siod auseinander Der Bär ver
folgte feinen Weg etwa iiber fünf Viocks
weit, wurde aber schließlich in einei
Alleh getrieben und dadurch wehrlos
gemacht, daß ihm ein farbiger Ring-!
tiimpfer einen Sack über den Kopr
warf. s
erzschlag aus Herzens-!
« t e. Jnfolge eines Herzschlagsk
türzte Giovanni Lombardi von thewk
Haben, Conn» Herausgeber der italie-!
nischen Zeitung »J! Corrier del Con
necticut,« im Haufe von Franl Partig
liani in Milford, Conn., todt zu Bo
den. Vor ein paar Jahren hatte Par
tigliani nach dem Tode seiner Frau
seine Tochter, ein junges Mädchen, sei
nem Freunde Lombardi zur Pflege an
vertraut. Vor Kurzem hatte Partig
lian wieder geheirathet und hatte seine
Tochter, die in Lombardis Wohnung
ein zweites Elternhaus gefunden, wie
der zu sich genommen. Jüngst war
nun Lombardi zu Partigliani gekom-;
men, um ihn zu bitten, er möge ihms
doch wieder das Kind überlassen. Wäh- !
rend er seine Bitte Vortrug, wurde er«
vom Herzschlag ereilt. i
I
I
Hund Michael Crovello in San Fran
eisco, Kal. Die beiden Fischer waren
Unmenschlicher Vaters
Als kürzlich der in Willerton, Minn.,s
ansässige Henry Shoreby mit seiner ;
Frau und seinem Bahn in einem Wagen ;
nach Hause fuhr, wurde er von einem?
Rudel Wiss-se verfolgt. Da die Thiere;
immer niiher kamen, warf ihnen Shore- Z
bh sein Kind buchstäbliih in den Nachen. z
Frau Shorebh wollte vom Wagen
springen und das Kind retten, wurde
aber von ihrem Manne zurückgehalten -
Die Wölfe zerrissen das Kind vor den-«
Augen der entsetzten Mutter, während
Shorebh mit dem einen Arm seine
Frau festhielt und mit der anderen s
Band seine Pferde zu immer rascherem «
ange antrieb. Shoreby fah das Ent
setzliche seiner That erst ein, als er sein
heim erreicht hatte. Seine Frau eilte
auf dem Wege zurück, gefolgt von ihren
anderen Kindern; ihre Hilferufe brach
ten einen Nachbar herbei, der zu feinem
Entsegeen sand, daß die Frau irrfinnig
gewor n; er hielt sie zurück und die
Kinder erzählten ihm, was der Vater
gethan habe. Als die Holzfäller der
achbarschaft Shorebh suchten, war
dieser verschwunden
Aus Todesgefahr ge
r e t t e t. Eine schreckliche Stunde un
xagbarer Angst verbrachten die beiden
talienischen Krabbenftscher Antonio
Jvor Tagesanbruch in die See hinaus-s
" gefahren, um ihre Netze in der Nähe des ·
:Cliff House auszuwerfen, als unweits
Black Point ihnen ein heftiger Windstoß I
in die Segel fuhr und das Boot um-s
wars. Jhre Lage war eine entsetzliche
Mit dem halben Körper im eisigen
Wasser hängend und sich in Todesangst
an dem schliipfrigen Boden ihres ge
lenterten Fahrzeuges haltend, verbrach
ten sie eine schreckliche Stunde, bis sie
imweit Black Point von der Wache des
Bundes-Dampsers ,,Go!den Gute« ge
sehen wurden, worauf der Dampfer
mit vollem Dampf auf sie zufuhr und
sie aus ihrer verzweifelien Lage retietr.
Als man die beiden Brüder auf den
Dampfer brachte, sanken sie ohnmächtig
zusammen, erholten sich aber später
wieder, nachdem man ihnen Wbisly
eingeflößt hatte. oehre Beine, die eine
Stunde lang im asser ehangen hat
ten, waren vollständig er tarti.
—
Unterm Christbaum ge
i Z« d t e t. Jn gräßlicher Weise fand
unliingft Frau Thomas E. Barnes in
Detroit, Mich-, beim Herrichten des
Christbaumes ihren Tod. Die Frau
benutzte nämlich eine Einpfijnder-Pa
trone, wie sie bei Schnellfeuer-Ge
schützen zur Verwendung kommen, in
Ermangelung eines Hammers-, zum
Annageln verschiedener Sachen-unter
dem Christbaum, als plötzlich eine·
fürchterliche Explosion erfolgte. Die
Detonation wurde in der Nachbarschaft
gehört, doch vermochte man nicht zu
ermitteln, woher sie erfolgt sei. Erst:
ein paar Stunden später wurde mani
durch leichte Rauchwolken, die aus derl
Varnes’fcl)en Wohnung lamen, daraqu
aufmerksam, welch gräßliches Ereignißl
sich dort zugetragen. Das Feuer wurdel
ohne Schwierigkeit gelöfcht und dies
schrecklich zugerichtete Leiche der Aerm-H
Lien unter dem Christbaume aufgefun
en. Das Unglücksgeschoß hatte sich
fchon eine Reihe von Jahren in der
Familie der Frau befunden und war
von ihrem Bruder Win. Mahu als’
Merkwürdigkeit nach Haufe gebracht
worden, als er als Schiffs-junge in der
Marine diente. Als sich Fräulein
Mahu mit Varnes verheirathete, nahm
sie das Geschoß mit ihren übrigen Hab
feligkeiten mit nach ihrem neuen Heim.
Explosion in einer Pul
v e r f a b r i k. Jn der zehn Meilen
von Halifax, N. S., in Waverly gelege
nen ,,Acadia«-Pulvermühle ereignete
sich jüngst eine gewaltige Explosion,
welche einen großen Theil des Gebäudes
in Trümmer legte, den Erdboden auf
viele Meilen weit erbeben machte, ein
halbes Dutzend nahe gelegener kleinerer
Gebäude zum Einfturze brachte und
alle Fensterscheiben im Umkreis von 20
Meilen zertrümmerte. Die Explosion
ereignete sich in dem Theile der Fabrik,
wo das Pulver getrocknet wird. Es
waren zur Zeit 20 Mann in der Fa
brik beschäftigt aber erstaunlicher Weise
wurde Niemand davon getödtet, ja nicht
einmal ernstlich verletzt, jedoch trugen
mehrere auf der Straße befindliche Per
sonen durch herabfallende Stücke zer
trümmerten Glases Verletzungen da
von. Daf- im Fliagazin befindliche fer
tige Pulver ervlodirte nicht, andernfalls
sicherlich zahlreiche Personen getödtet
worden wären
Ehrlicher Finder. Jneinem
Kochofen, den er in der Eisenwaaren
handlung von Gustav A. Butler in
Milwautee, Wis» erstanden hatte, fand
der Former John Varloga von Grun
sield, Wis., etwa 5151500 in Banknoten
und Münzen. Niemand war erfreuter
als der Händler, als der ehrliche Far
mer das Geld zurückbrachte Butler
hatte dasselbe, da die Bank schon ge
schlossen war und er die große Summe
nicht seinem Sicherheitsschrant über
Nacht anvertrauen wollte, in dem Ofen
versteckt, in der Voraussetzung, daß ein
Einbrecher das Geld ganz gewiß nicht
dort suchen würde. Dann vergaß er
das Vorhandensein des Geldes und ein
Cleri, der von dem Thatbestand nichts
wußte, verkaufte den Ofen, in dem es
versteckt war, an den Farmer.
Ein gewissenhafter
B ii r g e r ist der Mahor Joseph E.
Mowrey in Camden, N. J., welcher
neulich seine Nesignation eingereicht hat·
Einen Grund für diesen Schritt hat er
nicht angegeben, man glaubt aber, daß
er den Schritt gethan hat, um nicht ge
zwungen zu sein, für s90,000 Bonds
zu unterzeichnen, die auf Veranlassung
des Stadtraths für den Anlan von
Land für Parlzwecle ausgegeben wer
den sollen. Der Mayor hatte sich auf
den Grund hin geweigert, die Bands
zu unterzeichnen, daß der siir das Land
zu bezahlende Preis übermäßig hoch
kei; das Suprenrgericht hat aber ent
chieden, daß der Mayor gezwungen
werden könne, die Bonds zu unterzeich
nen.
Ein Haardieb. Agathe
Clipper« nennt man einen unbekannten
Halunten, der einem jungen Mädchen
Namens da Mundt in Owatonna,
Minn., mit einem Schnitt die Haar
zöpfe vom Kopfe trennte. Sie ging
Abends mit zwei Freundinnen die
Straße entlang, als sie fühlte, wie
wenn etwas ihren Hinterlopf streifte.
Als sie an die nächste Straßenlampe
kamen, sah eines der Mädchen, daß
Jdas Haarflechten dicht am Kopfe ab
geschnitten waren. Frl. Mundt war
wegen ihrer prächtigen Haare in der
ganzen Stadt bekannt und einer, der
sich darauf Versteht, sagte, daß der Dieb
wenigstens 880 dafür bekommen würde.
Ein eigenthümlichser
Mordversuch wurde auf den
Kanfmann William Lutz in Princetom
N. J., veriibt. Lutz erhielt dieser Tage
durch die Post ein Packei. Als er es
öffnete, fand er darin ein Stück Kau
tabak und folgende Note: ,,Fteund
Willimn Empsange dieses kleine An
ebinde als Weihnachtggefchenk. Hoffe,
aß es Dir schmecken wird.« Als er
gerade im Begriff stand; ein Stück Ta
bal abzubeißem bemerkte er in der Seite
des Stückes einen Schnitt, forschte nach
und fand, daß das Jnnere des Stückes
Kautabai mit einem Arsenikpulver ge
füllt war.
Gattinmord. Derineiner
Lackfabrit angestellte James O’Neill in
Columbtis, Q, erschoß neulich in seiner
Wohnung seine Frau und verwundete
keinen Sohn Jarnes schwer-. Der Mör
er war betrunken, hatte während der
ganzen Nacht mit seiner ran gezankt
und jagte ihr schließlich itnf Kugeln
in den Körper. Seinen Sohn verwun
dete er, als dieser seiner Mutter zu
pilfe kommen wollt-.
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