Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 23, 1904, Sweiter Theil., Image 15

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Zuglätrdlscheg.
Hunde-Isan
Klein - Loitz.-—— Lehrer Donat
feierte im Alter von 67 Jahren fein
50jähriges Amtsjubiläum
L a n d s be r g a. W.——Jm Dring
pfuhl ertranl das 2jährige Töchter
chen des Landwirths Liening auf der
Kuhburgerstraße.
Rosengarten-—Der Sohn des
Eigenthümer-Z Grund heirathete die
Tochter des Kühfüttekers Malal in
Rosengartner Vorwerl. Der Vater
des jungen Ehemanns wurde, als das
junge Paar von der Kirche zurückkehr
te, vom Schlage getroffen und verstarb
sofort. «·
S a c r o. —- Erhängt aufgefunden
wurde der Brauergeselle Schellmann
aus Forst, der in der hiesigen Brauerei
thätig war. Er stand in den fünfziger
iJahretn und lebte von feiner Frau ge
renn .
pro-ins site-senken.
M e m e l. —- Eines Nachmittags
waren die Losmann Enss pscken Ehe
leute aus Pustutten zu i rein Dienst
herrn zum-Getreidedreschen gegangen
und hatten ihre Kinder im Alter von
12 Jahren bis herab zu 9 Monaten al
lein in der Wohnunä zurückgelassen
Während die älteren inder die Stube
verlassen hatten, war das 5 Jahre alte
Töchterchen dem Kochherde, in dem
Feuer zur Bereitung des Abendbrotes
rannte, zu nahe gekommen, und die
Kleider hatten Feuer gefaßt. Die
durch die Nachricht, daß ihre Tochter
brenne, erschreckte Mutter lief schleu
nigst nach Hause und fand das Kind
aus der Erde liegen und die Kleider
bereits vollständig verbrannt. Das
Kind machte in den Armen der Mutter
noch einige Athemziige und starb dann.
O st e r o de. —- Ein junger Erden
biirger wurde in ein Tuch gewickelt in
der Kirchenstraße gefunden. Die Mut
ter des Kindes, die Aufwärterin Au
gus Retttowitz, hatte, um ser des
Kin s zu entledigen, es zu seinem
Vater, dem Maurergesellen Walter, ge
tragen. Dieser warf den unwillkom
menen Gast einfach auf die Straße.
Die gerichtliche Untersuchung ist einge
leitet.
Ragnit. —- Die Jubiläumstir
che in Groß - Lenkeningten, die ge
weiht wurde, ist ein Backsteinbau im
Stile der baltischen Gotit und besitzt
einen weniger durch Höhe, als durch
Wucht der Masse imponirenden
Thurm. Die Kirche, die 650 Sis
pläye faßt, ist die dritte der jetzt in
Ostpreußen erbauten Jubiläumstir
chen. Zu den Kosten in Höhe von 60,
000 Mart hat der Ausschuß siir den
Bau von Jubiliiumstirchen ««15,000
Mart beigetragen. Der Kaiser hatte
ein Gnadengeschenk von 24,000 Mart
bewilligt.
Provinz Yeflpreu sie-.
Mewe. —- Jn Pehslen brannten
aus dieser Ursache Wohnhaus und
Scheune des Eigenthümers Jgnaz
Schwarz und das Wohnhaus des
Aätners Michael Klein nieder.
Neuteich. — Nachdem der
Plan, siir unsern Ort eine elettrische
Beleuchtungsanlage zu errichten, aus
gegeben worden ist, und auch von einer
Steintohlengasanlage angenommen
wird, daß sie für unsere Stadt zu
theuer und unrentabel werden würde,
ist die ursprüngliche Absicht, eine Are
tylen-Centrale zu errichten, wieder
aufgenommen worden.
Riesenburg.—Bei einer vom
hiesigen Offizierscorps veranstalteten
Fuchsjagd erlitt Oberleutnasst Würtz
einen Unfall. Auf dem Wege zum
Stelldichein gerieth er in der Nähe
von Riesenwalde in die Moorwiesen
der Liebe und versant im Augenblick
bis an den Hals-. Gestiitsdirettor von
Auerswald, der Herrn Würtz folgte,·
kostete das Rettungswert viel Mühe.
Yrovinz Youuneren
Ostrorvo. —- Hier wurde spät
Abends der Arbeiter M. Marczai aus
Klein - Doer von einigen bisher un
ermittelien halbwiichsigen Burschen
überfallen, beraubt und durch Messer
stiche so arg zugerichtet, daß er in
lfosfnungslosem iZustande in das
Krankenhaus geschafft werden mußte.
M. ist der einzige Ernährer seiner aus
8 Köpfen bestehenden Familie.
Stolpmiinde. -—— Vor Kurzem
’ertant im hiesigen Hafen infolge eines
Unglückfalles der Arbeiter Hermann
Gemlom
Treviow a. Toll. —- Der drei
Jahre alte Sohn des Mühlenhesitzers
Withauser wurde von einein Wind
mühlenflügel an dein Kopfe getroffen,
so daß das Gehirn heraus-trat und
Der Knabe nach kurzer Zeit starb.
pro-ins Dasein
Rügenwaldr. — Die goldene
Hochzeit feierten Schuhmachermeisier
heinrich Bartz und dessen Ehefrau
Emliie geb. Pantratz hierselbsi. Dem
Jubilar ist von dem Kaiser ein Gna
dengeschenk von 30 Mart zugeangen
Bartz ist 75 seine Gattin 87 Jahre
an. Beide find noch leidlich küstig.
Schiiulanke. —- Die vor meh
reren Jahren mit einem Kostenaufs
wende von 400,000 Mart erbaute
olzbearbeiiun s - Fabrik, G. m. b.
., von Rudol Bunl und Co» ist in
iqvidation eireten. Liquidator ist
der Mitinha r der Fabrik, Reichs
tags- und Landtags - Abgeordneter
indler - Neudotf bei Säfbnlanlh der
s Unternew Ieiter ortsilhrt.
Mzchkeiiew
Schweidniy. -— Jn derStadt
verordnetensißung theilte der Magi
rat· dem Collegium mit, daß der
teuererheber Freyer 4155 Mart
unterschlagen hat, wovon 500 Mart
durch Caution gedeckt sind. Die Un
terschlagungen hat der ungetreue Be
amte seit 1900 betrieben und deckte je
desmal die Fehlbeträge durch Bor
Bmg von Geldern beiBerwandten und
ekannten.
Waldenburg. —-— Vor Kurzem
begab sich der 18jährige Grubenarbei
ter Seipelt nach beendeter Schicht nach
seinem Wohnort Liebichau. Als er
den Bahniibergang in der Nähe von
Sotgau passirte, erhielt er plötzlich
zwei Messerstiche in den Rücken, eben
so kam ihm eine Person von vorn ent
gegen und führte einen Stich in seiner
Brust. Die Uebelthöter hatten sich
hinter dem Zaune, welcher den Weg
am Uebergang begleitet, versteckt ge
halten. Schwer verletzt schleppte sich
S. bis zum nächsten Bahnwärterhäus
chen, wo er dem Beamten nur noch die
Namen der Attenthiiter, die er erkann
hatte, angeben konnte und dann ver
schied. Die Thäter, mehrere junge
Burschen, sind bereits verhaftet. Das
Motiv zu dieser bestialischen Hand
lung soll Eifersucht gewesen sein.
provin- Fchkehwthokflein
·Meldorf. — Die Hof- und
Wirthfchaftsgebäude des früheren
Martensschen Hofes in Lütjenbiittel
wurden total eingeäfchert.
T o n d e r n. Vor Kurzem fand in
Gegenwart des Direktors und Lehrer
tollegiums des Seminars, der Semi
nariftenschaft und des Präparandeums
sowie einer Anzahl geladener Herren
aus der Stadt die Richtfeier des neuen
Seminargebäudes statt.
Frei-ins Fachien und Thüringen.
Liebenwerda. —- Ein bekla
genswerther Unglücksfall hat sich am
Bahnhof Beutersitz zugetragen. Der
Streckenarbeiter Karl Hase, Vater
von zwei noch schulpflichtigen Kindern,
wurde auf dem Rangiergeleife der
Grube ,,Louife« zu Domsdorf durch
einen abgestoßenen Kohlenwagen über
fahren und getödtet.
Roda. — Jn dem benachbarten
Amtsdorfe Geifenhain sind die Gehöfte
der Landwirthe Förster und Ruppa
durch Feuer vernichtet worden. Das
Nuppa’fche Besitzthum ist schon im
Jahre 1847 durch Blitzschlag einge
aschert worden. Seit dieser Zeit hat
es in Geifenbain nicht wieder gebrannt.
Rudolst«adt. —- Bei einem hef
tigen Streite mit feiner Ehefrau er
griff der Landwirth und Veteran
Kießlina in Solsdorf ein Beil, führte
mehrere Schläge gegen den Kopf der
Frau und zertrümmerte ihr dadurch
den Schädel. Der Thäter flüchtete in
seine Kammer und durchfchnitt sich mit
einem Rasirmesser beide Halsschlag
adern. z
S a a lfeld. —- Die Errichtung
eines Kriegerdentmals in unserer
Stadt ift nunmehr gesichert. Zur Aus
führung gelangt der vom Münchener
Architetten Ludloff gelieferte Entwurf,
der einen Obelist mit Brunnenanlage
vorsieht. Das Denkmal erhält seinen
Stand in der Mitte des Marttplatzes.
Schmaltaden. —- Das mit ei
nem Kostenaufwande von 180,000 Mk.
vom Kommunalverbande erbaute
4Landlrantenhauei wurde feierlich ei;1
geweiht.
Weima r. —- Der Bildhauer L.
Tuaillon ift mit einem Entwurf fiir
das Denkmal des verstorbenen Groß
herzogs Karl Alexander beauftragt
worden.
Zheiukand und Bestphaketr.
K o b le n z. s« Hauptmann Hell
regel vorn 17. Jnsanterie - Regiinent
erschoß sich in Mörchingen, wohin er
vor vier Wochen versetzt worden war.
Liidenscheid· —--—- Von den der
Firma Karl Berg-Eveling unterschla
genen 67,000 Mart hat ein Kriminak
beamter aus Hagen in der Nähe von
Guben noch 13,000 Mark ausgesun
den, die bei einem Bruder des Leh
mann versteckt waren. Es sind von
den 67,()00 Mark bis jetzt 58,0()0
Mark wieder zur Stelle.«
Mii n st e r. ——— An der Universität
soll vom nächsten Frühjahr ab auch
eine medizinische Fakultät ·errichtet
werden. Zunächst zwar handelt es
sich nur um Einrichtungen, die ein
siinsseniestriges rnedizinischeg Stu
dium bis zur medizinischen Vormit
snng (Phhsilum) gestatten; später wer- »
den aber wohl auch die Klinilen sol-;
gen und so würde Münster in abseh
barer Zeit volle Universität werden.
P r ii m. —- Zwei Gefangene, Leon- J
hard van Genabith und Peter Mer
tens mit Namen, sind aus dem hiesi
gen Gefängniß ausgebrochen und ge
flüchtet. Die beiden Sträflinge haben
ein Loch in die Fußbodendecke ge
brachen und getan ten so in die un-;
tere Etage des GefängnisseT von wo
sie durch ein Fenster enttamen. s
R ö m h i l d. —- Der hiesige Spur-i
lassenverwalter Teubner wurde vont
einem italienischen Arbeiter übersal-’
len, mit einer Hacke niedergeschlagenI
und einer Summe von 2200 Mark be- .
raubt. Teubner ist schwer verletzt. Der!
Thäter ist entflohen. ;
pro-ins Hammer und Dei-m schweig
G Z t t i nsge n. —- Unserer Univer-»
sität droht ein schwerer Verlust. Ess
verlautett, daß Professor Rernst, eint
Nachsol er Webers und Gründer desi
einen ltruf genießean chemisch
phvsiksuschkn Instituts an der Bür
I l
gerstraße, einem Rufe nach Berlin
oder Charlottenburg folgen würde«
Als Nachfolger Nernsts wird Geheim
rath Kohlrausch aus Charlottenburg,
ebenfalls ein Schüler Webers, ge
nanni.
Hagenburg.—Mit der dritten
Frau die silberne Hochzeit feierte der
Weber Konrad Rüter in der Schloß
straße hierselbst. Der Gesangoerein
Liedettafel brachte dem Jubelpaare
ein Ständchen.
Reihen. —- Hier wurde der seit
dem vorigen Jahre sieckbrieflich ver
zfolgte Arbeiter Johannes Emmel aus
1Geismar verhaftet und nach Hannover
transportiri.
! Steinhude. —- Vor Kurzem
wurde bei Winzlar von einem Arbei
»terzuge ein 70-jähriger Mann liber
zfahren und auf der Stelle getödtet,
indem ihm zwei Wagen über Brust
und Hals gingen. Das Bahnperfonal
trifft leine Schuld.
J Wahle. —- Das sechsjährige
«Söhnchen des Bahnarbeiters Utermart
gerieth unter die Räder eines schwer
mit Rüben beladenen Wagens und
wurde augenblicklich getödtet. Der
Kon war vollständig zermalmt. Den
-Gespannfiihrer trifft anscheinend
s leine Schuld
s deenburg und Yedkensurg
Schönberg — Außerhalb der
Stadt wurden von 2 Strolchen, die
sich in einem Graben verborgen hiel
ten, wieder 2 größere Schulmädchen
angefallen. Die Wegelagerer packten
die Kinder und versuchten sie niederzu
werfen. Da einMädschen seinenAngrei
fer aus Angst in die Hand biß, ließ
dieser von seinem Opfer ab, und als
es dem anderen Mädchen inzwischen
gelungen war, sich los-zureißen, entflo
hen beide Strolche. Die Polizei hat
die Verfolgung sofort aufgenommen.
W i s m a r. —- Der Matrose Georg
Riedel, Wilhelmsstraße 63, feierte sein
50-jähriges Bürgerjuviläum, aus wel
chem Anlaß ihm vielfache Aufmerk
samkeiten erwiesen wurden.
Froviuz Heilm.
Kirchhain. — Jn dem nahen
Kleinseelheim besuchte der 18jährige
Dienstknecht Keßler seinen Nachbar
Loselam. Hier sah er ein Teschin in
der Ecke stehen, welches er auch soforts
ergriff und damit hantirte, ohne zui
ahnen, daß es geladen war Als er!
schließlich zum Fenster hinaus zielte, !
trachte plötzlich ein Schuß und zugleich
hörte man einen Schrei. Vor der Thür
hatte die 18-jährige Schneiderin Bäri
ner von Kleinseelheim gestanden und
ihr war das Geschoß in die Brust ge
drungen. Das Mädchen liegt jetzt
schwer trank darnieder
W i e s b a d e n. -— Wegen Betru
ges und Urtundenfälschung hatte sich
vor der hiesigen Straflammer der
Landwirth W. Hoffmann von Becht-»
heim zu verantworten. Der Angellaigtes
hatte eine Wittwe mit vier Kindern.
geheirathet, die nach dreimonatlicher.
Ehe starb. Ein Testament, welches H. »
die Nutznießung des ganzen, 16,000
Mart betragenden Vermögens ein
räumte, mit Ausnahme der Hofraite,
wurde vom Gericht verworfen, weil es
nicht von der Testatin selbst geschrie
ben war. Nun brachte H. ein zweites
Testament, das er vor Zeugen im
Schweinestall gefunden hatte, tvdhin
das Bettstroh der Verstorbenen gei
schtittet worden war. Dies Testament
beschränkte zwar H.’s Rechte etwas
mehr, als das zuerst vorgelegte, war
aber zugleich für die Kinder noch viel
ungünstiger als jenes. Wegen Urkun
denfälschung und Betrug wurde »O
von der Straflammer zu zwei Jahren
Gefängniß verurtheilt.
Oraßherzagthum eHelferi.
Gau - Bickelhein1.—— Nun
ist auch die Ehefrau Schnabel an den
Folgen von Kohlengasvergiftung ge
storben und zwar während ihr erstick
ter Ehemann beerdigt wurde.
Darmftadt. — Der Großher
zog hat dem Oberlehrer an der Real
sschule zu Alsfeld, Ludwig Freund,
den Character als Professor ertheilt
sättigt-ich Fuchs-m
Rossen —- Jn dem alten Fa
britgebäude der Lederfavrik von Jutzs
ger brach Feuer aus, wodurch einTlieil
des Gebäudes zerstört und etwa 1500
fertige Häute vernichtet wurden.
R e i ch e n b a sitz-Aussehen ers
regt die Verhaftung der ZU - jährigen
Fabritarbeiterin Nanny Trominer,
die beschuldigt ist, ihr aufzerebelicheg
Kind getödtet und die Leiche verbrannt
zu haben.
Nie i n s d o r f. --— Dieser Iage
waren 50 Jahre verflossen seit der Jn
betriebfetzunq der Wilhelmsschächte in
Neinddorf bei Ztviclau.
Schönau. — Der l Jahr 8 Mo
nate alte Knabe des Färberg Mauer,
welcher einemStraßenbabnwagep aus
weichen wollte, lief direkt unter die
Pferde eines Schleifwagens, wobei
ihm durch den Husfchlag eines Pferde-Z
die Schädeldecle zertrümmert wurde.
W a l d l) e i m. —— Jn Kriebstein
wurden die beiden 51,-.-«- und 8-jiihrigen
Mädchen des Rittergutsbesitzers Vyso
wa in der Wohnung ihrer Eltern er
stickt aufgefunden.
Nuter Baum-.
a n d s h u t. —- Schmiedemeister
Jo eph Stemmer von Kirchbuß der
am 28. August den bitter Bauer mit
einer Ditngergabel tödtlich verletzt hat
te und nach dem Ableben desselben
flüchtig ging, hat sich der Gendarmerie
in Zolling freiwillig gestellt und die
That zugestanden. I
L a u f. —- Einer unserer geachtet
sten Mitbiirger, Fabrikverwalter und
Magkstratsrath Jean Busse ist im Al
ter von nahezu 70 Jahren gestorben.
Er gehörte seit 1878 der Stadtvertre
tun an, seit 1884 dem Magristrat, wo
er Ich um das städtische Gemeinwohl
sehr viele Dienste erworben hat.
Lenggries. —- Der im Kran
kenhause in Wolfrathshausen befind
liche Wilderer, der bei einem Zusam-;
mentreffen mit Jägern in der Wald-’
abtheilung Kuhleiten bei Eurasburg;
eine schwre Schußverletzung
konnte nunmehr als der 44jährige ver
heirathete Giitler Johann Haslinger
von Arzbach, Geeminde Wakersberg,
agnoseirt werden.
M a l s. — Jn Schleiß wüthete ein
großer Brand. Sechs Häuser mit
Oekonomien wurden ein Raub der
Flammen. «
Mangolding.——AnderUe
berfahrt wurde hier der Dienstknecht
Bemmerl von Mintraching mit abge
fahrenen Füßen aufgefunden. Ver
muthlich ist er beim Ueberschreiten der
geschlossenen Ueberfahrt durch einen
Schnellzug erfaßt worden. Der Ver
ungliickte ist seinen schweren Verletzun
gen erlegen.
erhielt, !
Mindselheim.——Die herum
ziehenden Händler Behm und Gremel
aus Württetnberg fingen in Hauer
Streit an, wobei sie den Gutsbesitzer
und Distriltsrath Alois Krumm von
dort den Oekonomenfohn Wilhelm
Dolp durch Messerstiche lebensgefähr
lich verletzten. Außerdem wurden noch
einige Gäste mehr oder minder schwer
verletzt. Die Thäter sind verhaftet.
Nabburg.——-Aus bisjetztun
bekannter Ursache entstand im Anwe
sen des Schreiners Amode Feuer, das
sich rasch auf die Gebäude des Zim
mermeisters Hanauer, des Oetonomen
Schweiger und der Braumeisterswitt
we Köppl ausbreitete und dieselben to
tal einäscherte.
O st e r h o f e n. —-Jm nahegele
genen Dorfe Reisach brach Feuer aus, t
dem das Anwesen des Oekonoment
Nußhard vollständig. jenes des Oeko- J
nomen Steinbeißer zum größten Theile
zum Opfer fiel. Die gesammte heu
rige Ernte beider Oelonomen, Mo
biliar, Werthsachen etc. wurden ein
Raub der Flammen.
Passau. —- Der Verwalter des
Lagerhauses in Pocling Muenich wur
de in Ansbach einer Anordnung der
Staatsanwaltschaft entsprechend, ver
haftet. Es verlautet, es soll weniger
Veruntreuung als eine konfuse Buch
führung die Ursache seiner Verhastung
lein.
Rosenheim. —— Eine im Jnn
bei Griesstätt gefundene Leiche wurde
als die des am 18. Juli verunglückten
Malermeisters J. Schmöller von hier
erkannt, der gelegentlich einer Uebung
der Wasserwehr verunglückt war.
T u tz i n g. — Der Hausbesitzer
Alvhs Schniid in Feldafing hat sich
im dortigen Friedhof durch einen Re
volverschuß entleibt. Das Motiv zu
dieser That soll darin zu suchen sein,
daß sich Schmid wegen eines Fuß
leidens das Bein amputiren lassen
sollte.
Belshofen. —- Es brach hier im
Stockmeier’fchen Sommerteller großer
Brand aus, welchem die Kellergebäu
de, das protestantische Bethaus und
die Schiitzcnhalle zum Opfer fielen.
Rheine-such
W o l P l i n. ——-Schneidern1eister
« riedrich Koch verunglückte derart,
daß er an den Folgen gestorben ist.
Koch wollte sich in eine Hängematte le
gen, die in der zelippelschen Garten-»
wirthschaft in geringer Höhe vom Bo- »
den angebracht war, kam aber zu Fall ;
und brach das Rückgrat.
Münchweiler a. Als.——Auss
kaum» nennenswerther Ursache gerie
tehn der Ackerer Hassel und sein 23
Jahre alter Sohn Philipp mit einan
der in Streit, wobei Hassel jun. den E
Mistlrappen und sein Vater eine«
Mistgabel ergriff. Letzterer stach den:
Sohn mit der Gabel in den Hals und
verletzte ihn so schwer, daß sofort ärzt
liche Hilfe von Nöthen war. Ob der
Schwerverletzte mit dem Leben davon
kommt, ist fraglich
Höntgreich Würtemberg
Ur.terschneidheini. ——— Jin
nahegelegenen Jtzlingen brannte die
Schenne und das Viehhans de« Bau
ern Stark vulgo Rosen gänzlich nie
der.
Vo ihingen a. Enz. —Die Mess
sing-(·Jießerei und -Dreherei von Kon
siantin Fleks (Friedr. Kreb’5 Nachfol
ger) ging itn Wege der Zwangs-verstei
gerung auf Ernst GlinL Metalldreher
von Sersheim über. Der Kntifpreis
beträgt 11,7()() Mk.
W a l d d o r f.-—— Das Doppelwohtnv
haus des Schreinerg Bitzer und Tag
löhners Seeger hier brannte bis auf
den Grund nieder. Mitverbrannt sind
eine Anzahl Hühner und «ein Hund.
Brandstiftung wird vermuthet.
Weitingen. — Das bei der
Kirche gelegene Gasthans zum Hirsch
von Lorenz Meyer, jetzigen Adler
wirth, ging in den letzten Tagen in
den Besitz des hiesigen Kirchenbausonds
über um die Summe von 8000 Mk.
Wildbod «- Der Statt-zuging
löhner Ernst hdll auf der Station
Hosen kam beim Nachschieben der
Güterrvagen zwischen die Pusser, wo
bei ihm der Brustiorb zerquetscht
wurde; er starb nach mehrstiindigen
großen Schmerzen.
Winnenden. — Jn dem Hause
von P. Breitenbach brach in einem eng
»zusammengebauten Häuser- u. Scheu
nenkomplex ein Brand aus, dem drei
Wohnhäuser und vier Scheunen zum
Opfergefallen sind.
Wurmlinsgen.——Es wurde der
älteste Bürger hiesiger Gemeinde, Nit.
Kapp, Stationsmeister a. D·, zu
Grabe getragen.
Grobherzogthum Baden.
Pforzheim. —- Es entwich aus
dem Amtsgefängniß ein gefährlicher
Dieb, der 27jährige Maler und Tän
cher Karl Heh aus Meiningen, welcher
aus einer auswärtigen Strafanstalt
hierher gebracht wurde, um sich wegen
Fahrraddiebstahls zu verantworten.
Schriesheim — Ein blutiges
Familiendrama spielte sich im Hause
des Fleischbeschauers Nassauer ab. Jm
Verlaufe eines Streites verletzte der
Vater den Sohn mit dem Messer fv
schwer, daß keine Hoffnung auf Er
haltung seines Lebens vorhanden ist.
Weinhe i m. —- Kiirzlich starb
hier Herr Benefiziat und Jubelvriester
Sebastian Dauß im Alter von 781X2
Jahren.
Glsasz-Ciothringen.
Remilly. —- Auf der Strecke
Metz-Saarburg fanden dieser Tage
in der Nähe des Bahnhofs Remilly
Eisenbahn-arbeitet den verstümmelten
Leichnam eines Mannes. Die Unter
suchung ergab, daß es die Leiche des
Pserdehändlers Heimerdinger aus
Grusenheim bei Colmar ist.
Weißenburg. — Vor einigen
Tagen starb hier unerwartet schnell
der Budenbesitzer Lang. Es tauchte
alsbald das Gerücht auf, Lang sei an
den Folgen einer Kopfverletzung ge
storben. Jetzt fand auf Anordnung
der Staatsanwaltschaft die Ausgra
bung und Sezjirung der Leiche statt.
Die Verletzung soll Lang bei einer
Schlägerei in Reichshofen erhalten
haben.
Freie Htädte.
Lübecl. — Der Kaufmann C.
Vaer, Theilhaber der Bürstenfabrik
Liedtke und Stolterfoth, wurde wegen
des Verdachts umfangreicher Urkun
deufälschungen verhaftet. Die Firma
versucht, einen Akkord herbeizufüh
ren, um den Konturs zu vermeiden.
Der am Z. August d. J. hier ver
storbene Rentner Hans-Peter Chri
stian Westphal hat dem Waisenhause
Neunzig Tausend Mart vermacht mit
der Bestimmung, die Zinsen des Ka
pitals dem Bruder des Erblassers bis
zu feines Lebens Ende auszuzahlen
Jn der Nacht nach Beendigung der
sVorstellung ist das 2000 Personen
sfassende Gebäude des Cirtus Reuter
1trug in Lübeck abgebrannt. Vier
sterde, zahlreiche Garderobe- und
I Ausstattungsstücke sowie Musikinstru
sinente sind verbrannt.
xuxemhurg
Junglinster. — Hier brach in
den Gebäulichteiten des Schuers Mi
chel Mosinger Feuer aus, wodurch ein
Hintergebäude nebst Fouragen nieder
brannte.
R ii me l i n ge n. — Der Arbeiter
Nichtsteiner, von Geburt ein Schwei
zer, wurde in einer Gallerie von los
gelöstem Gestein getroffen und schwer
verletzt.
gesterreichkxlngarm
Hohenelbe. —- Als der Lehr
ling Johann Kinzel in der Kaiser Jo
sefstraße, auf einer Leiter stehend, an
einem Dache Reparaturen ausführte,
fuhr der Grundbesitzerssohn Josef
Gottstein aus Oberhohenelbe mit sei
nem Wagen an die Leiter an, wodurch
diese umstiirzte. Der Lehrling erlitt
so schwere Verletzungen, daß er in das
Krankenhaus geschafft werden mußte·
Jschl. — Es war ein Personal
jagd am Mitterberg angesagt, an der
auch der k. t. Förster Anton Edlinger
theilnahm. Jnfolge des Abrutschens
seines Gewehres ging ein Schuß los,
der den Tod des Försters herbeiführte
K a r l s b a d. —- Auf Ersuchen des
hiesigen Rabbiners Dr. Jgnaz Ziegler
spendete der zur Zeit hier zur Kur
weilende russische Großindustrielle Ra
phael Gotz aus Moskau fiir die Ein
richtung des zweiten Stockwerkes im
Kaiser Franz Josefs-Regierungs-Ju
biläums-Hospiz für arme Jsraeliten
bedingungslos den Betrag oon 20,000
Kronen.
gochweiz.
G re l l i n g e n lBern). --— Einer
Wurstvergiftung, der der Waldvann
wart Virri von Blauen zum Opfer
gefallen ist, hat den Tod zweier weite
rer Personen herbeigeführt, der 49:
jährigen Frau Agatha Vögtlin geb.
Saladin nnd des 23jährigen Schlos
sers Adolf Kaiser, beide von hier.
Luzern. ——— Jn der Gemeinde
Eich ist das Schulhaus in Flammen
aufgegangen Es liegt Brandstiftung
vor.
Zum Tode verurtheilt hat das Kri
minalgericht in Luzern den Brauerei
arbeiter Bernhard Hofstetter, der sei
nen Nebenarbeiter hinterrücks über-«
fiel, mit einer Eisenstange erschlug,
fdem Todten dann den Kosferschlüssel
aus der Tasche nahm und den in dem
gemeinsamen Schlafzimmer stehenden
Koffer des Anthofer ausraubte.
Medlikon. ——Der neue Baum
wollspinnereiBraschler im Floos zwi
schen Aathal und Medlilon brannte
I nieder. 300 Arbeiter wurden bude
Privat- over Qemetuvebetrtei.
Aus dein »Mitw. Hund«-.
Ob monopolisirte Unternehmungen
von Privatgesellschasten oder von dem
Gemeinwesen geführt werden sollen,
dafür muß in der Hauptsache die
Zweckmäßigkeit in Betracht gezo en
werden. Je nach lolalen Verhältnt en
mag die eine oder andere Methode vor
theilhafter sein. Unsinn aber ist es,
wie dies von einigen Besürwortern
der Elektrischen Gesellschaft während
der letztherigen Erörterungen geschehen,
den Gemeindebetrieb als eine sozial
demokratische Maßregel zu verschreien,
wohl gar gruselige Prophezeiungen
daran zu knüpfen. Gemeinschastliche
Unternehmungen zu Nutzen der Ge
meinde sind so alt wie diese gesell
schaftliche Einrichtung selbst. Wasser
werke, Licht - Anlagen, Straßen
bahnen, auch Theater, sogar Leihan
stalten gehören seit langen Zeiten zum
Resort städtischer Unternehmungen,
wie die Post und andere Einrichtungen
dem Staate. Sie basiren in der ur
alten Gepslogenheit des Gemeinde
wesens und wenn der Sozialismus
sich damit befreundet, so geht er nur
aus die Quelle der gesellschaftlichen
Aufgaben zurück.
Der Privatbetrieb mag in man er
Hinsicht bessere Leistungen aufwei en
als der öffentliche, wenngleich ihm ein
Nachtheil für das Publikum in so weit
- anhaftet, als die Privatgesellschaft zu
nächst doch den eigenen Profit, die
Verzinsung ihrer Kapitalsanlage
sucht. Er kann aber direkt gemein
schädlich, ja gemeingefährlich werden,
wenn die Profitsucht ausartet und der
Erzielung hoher Dividenden jegliche
Rücksicht auf das Gemeinwohl weichen
muß. Einen solchen Fall illustrirt der
zur Zeit in Gelsenkirchen, im Regie
rungsbezirk Arn"sberg, geführte Pro
zeß gegen die Direktoren und Beamten
der dortigen Wasserwerke. Dieselben
sind angeklagt, durch Lieferung infi
zirten Wassers, das sie einfach einem
Flusse entnahmen ohne für gehörige
Reinigung zu sorgen, eine Typhus
Evidemie herbeigeführt zu haben,
welche vielen Menschen das Leben
kostete. Es wird allgemein zugegeben,
daß nur schnöde Profitsucht die Ver
anlassung war, der Bevölkerung ver
unreinigtes Wasser zu liefern, von
i dein die Leiter der Werke wissen muß
ten, daß die Gesundheit der Consu
menten aus das-Höchste gefährdet
wurde. Jn den Prozeßverhandlungen
wurde auch der München-er Universi
täts-Professor Emmerich vernommen,
der den ganzen in Frage kommenden
Bezirk als eine große Senkgrube be
zeichnete, die den Menschen unter der
Erde (in den Bergwerken) die Wurm
krantheit, oberirdisch den Typhus
bringe. Die Direktoren machten sich
tein Gewissen daraus, die gefährlich-en
Keime in die Häuser der ahnungs
losen Bevölkerung zu führen.
Jn New York wird jetzt ein Fall
untersucht, wo ein Mann in seinem
Schlaszimmer bei offen-ern Fenster an
ausströmendem Leuchtgas erstickte.
Nach Aussagen von Zeugen hätte die
Menge des Gases, da frische Luft
ditrch das Fenster zugeführt wurde,
nicht hinrscichen können, den Tod her
beizuführen, aber das Gas enthielt, so
wird behauptet, andere giftig-.- Gase,
weil in der Gasanstalt die vom Gesetz
vorgeschriebene Reinigung unterbric
ben ist. Es entströmt-en dein Brenner
zugleich mit dem Leuchtgase noch ver-«
schieden giftige Gase, vor allein Koh
lenoryd Kohlenoxhd ist dasselbe Gift,
das entsteht, wenn in Oefen glühend-es
Holz oder glühende Kohlen infolge
Schließung der Ofentlappe nicht ge
nügend Sauerstoff erhalten, um zu
verbrennen. Dieses Gas ist so giftig,
daß schon eine Beimengnng von einer-i
halben Prozent zur Luft für die Ge
sundheit sehr schädlich und ein wenig
größerer Prozentsatz tödtlich wirkt.
Nun ist es weder besonders schwierig,
noch besonders kostspielig, alle Spuren
von Fiohlenoxhd aus dein Leuchtgas
zu entfernen nnd so das Lenchtgas zu
einem verhältniszmäßig ungefährlichen
Gase zu machen· Aber selbst diese ge
ringen Kosten hat die Gasgesellschast
nicht zu tragen Lust, um nur mög
lichst hohe Dividenden zu erzielen.
Nachdem dies bekannt geworden,wer
den die Behörden ihre Schuldigkeit
thun müssen. Aber wenn sie solcheCon
trolle über private Geschäftsbetriebe
führen sollen, tönntrn sie dieselben
von vornherein unter eigene Obhut
nehmen.
Die Bewegung für eine städtische
Lichtanlage wäre nicht entstanden,
wenn die Bevölkerung dic- 11eberzeu
gung hätte gewinnen können, daß die
Consumenten nicht übervoriheiltwur
den, wofür das jetzige niedrigere An
gebot schon Beweis genug ist. Mono
polistischer Privatbetrieb hat nur dann
Berechtigung, wenn er sich für die
städtische Verwaltung und die private
Kundschast vortheilhaft stellt, ist das
nicht der Fall, so entsteht naturgemäß
die Forderung des eigenen Gemeinde
betriebes und diese wird, trotz der Ab
lehnung der Bondsausgabe im Stadt
rath, wieder und wieder gestellt werden.
Rußland soll vorhaben, Japan zum
Verbündeten z·u machen, nachdem es
den Sieg über die «aparier errungen
hat. Das muß den Japanern doch so
verführerisch erscheinen-daß sie sich
jc t mit Freuden und sofort werden
beFiegen lassen.
II M If "
Um das Schönste zu zeigen, ioqs
eine Frau haben kann, dekolleiiren die
Türkinnen nur ihre Augen.