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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Dec. 2, 1904)
Ver Spielteufei. Frau zehn Nitsch-Tava erfaßt — ie Frauen Karten spielen. —— Zehn in Verzweiflung —- Die artie Pinnocklr. Nister Editer! Hawwe Sie schun auch mit LädieH im annere fimäl Weibsleut Karte ge spielt2· Wenn nit, dann geb Jch Jhne de freiiidliche Admeis, es auch nie ze attempte. dann des is, um die woodss alkoholige Kränk In kriege die .:ummbeenige. Nämlich. die Atti hot wiedere ganz neue Sott vun Kränk, die Gäinbling, oder, um mehr parti teller ze fei, die Pinackel : Kränk, die kreuzweig verrückte. Mister Editer, es gebt Männer, bei dene wo des Karte spiele un Gämbi ling zu erer Pä: schen ausart, un des is schun schrecklich genug. . Wann aivwek exnol e Frauenzimmer dervo befalle werd, dann her es gefchellt. Seit die Alti das Pinackelspiele ge lernt hot s— des heißt könne kann sie es gar nit, awwer fie thut·5 — da is fini pii uix mii ihr azefange. Sie vergießt Efie un Trinte un Alles driiivwer. G-.-»-. L«I m«- c-; sch- ssssssss ji« IIIOUOII Ist-» »Ist sII U »s- Ist-· werd der Tisch abgedeckt und dann ge’ht s los Wann die Alti arad sunscht tei Opser hot, da spielt sie en Zwei händige mit dem Dienstmädche. Sogar ihre Entellinner holte schon druss abgericht’, blos damit e im Nothsall rmol eispringie könne. Neulich bin Jch ernol um halber Zwei Nachts heimge timme, da hoctt weeß Gott die Alti mit der Maud un mit m Johnnyche da un sie spiele en Dreihändige un hawtoe vun Mir expelted, Jch sollt noch ussbleibe un e vierhändiges Gäm mit ihne spiele. Gestern Abend sein Ich derheim ge bliwwe erstens weil es so e elendes, miserablichtes Wetter war, un zwei tens weil Mei verheirathete Tochter mit ihrem Mann getimme is. Die war n kaum bei der Thiir erei, da segt die Altj: »Kinner desissein da könne Wir en Vierhiindige spiele. Un wertlich hen Jch altes Kameel Mick breit schlage losse mit ze spiele. Tie Maud un die Alii hawwe als Part ners gege Mich un Mei Schwieger sohn- in- law gespielt Well, Mister Editer. Ich sein bekannt der-vor, als guter inackelspieler un gelt sogar als der schämt-non- Pinachelspieler im Tschallh sein Platz. Mei Schwieger sohn-in-law gilt aach als esairer Spieler-, awwer Mister Editer, gegen die Zwee, dieAlti un die Maud da war nit azespiele dergege Gespielt hawwe sie zwar wie die Schuster, aw wer gewunne hawwe sie jedes Spiel So was oun gute Karte triege so was Unoerschärntes oun Glück un Du gehen Jch in Meint Lebe nich nitge Un ganz abgesehe da dervo is so eFrauenzimmer- Kartespielerei um die Kränt ze kriege. JedesrnoL wenn e ranenzimmer am Gewwe is streit s ab. Sie wolle jedesmal die Vor hand hawwe. Dann sein sie schuhr je desmal ze vergewwe un wann mer e rnol e gute Hand bot, is mer schar, He wieder hergewwe ze müsse, weil mer e start ze viel oder ze wenig hot. Oder wann mer emol e gutes Spiel macht, dann gelt es nir. weil die Alti D--l- -- s---: - fl-L LL - --4!"--- « I- slsusc II- lUsIlv »Us, UIL IIUIJPL U ner'm Tisch gefunne werd. Awtver des is noch nit Alles, wo Ei’m bei der Frauenzimmerspielerei verrückt macht. Sonnern dagSchtimw fte is, daß die Atti es immer pörsonät uffaßt, warm mer ihrs for Jnstenz e Aß obtrumpft oder wann mer ihr e unbeseytes Aß absängt. Darm fängt sie a se heute un segt, waan ihr eige net Mann so ätte thät, was sie dann vtm fremde Leit expectte könnt. Awtoer die Hauptsach hab ch bis jest noch nit gementschent· ämtich des Beschummtr. Mister Editer,., da drein sein die Frauenzimmer im All gemeine un die Atti un die Mund im Sessrmere gar nit ze biete. So was vun frechem Beschummte hen Jeh in Meira Lebe noch nit gesehe, trohvem baß Jch schau viel gesehe hen in Meint Lebe. Bun Jn-die-Karte-gucke da will gar nix sage. Bun uss emol be upte, ei wär hetz Trumpf- wattn pe gemacht war, da will Ich gar uix sege. Wurm are-wer Eener mit die MAX-Dame un ein Deimond-Dop IFPinacket metde witt, des is» wo Ich « Lein Zeh. Von die Mistäts beim Aufschrei —- dise Atti hot sich des Ufsschreibe uit nehme tosse —- tw im mer in der Atti ihr’m Fävor war’n, da sitt Ich noch nix sage. Großartig is dagegen, wie die Atti tm die Rand ufs enarmer eigespiett fein. Die Mund guckt die Atti a, un Ieeß regebticktich, was sie aus piete . Its-wer agt werd uix. s is e Art tau tumme Zeichesprach. KMF M lang gedåuertgikitä - rn. um u Ost ät Ursttoiwkso beleidigt un , is Witt- vftgeioßt-« daß s ; Pest-Dich Trumpf mt hen see-SICH THE FleFrsiBhuk , : ,« r ’u o , »f spiele. szi verheirathete Tochter hot dann Met Hand enomme. Jch henb los noch zugeguctt der viel mehr zugehrt, dann wie es dreiFrauens «mmer war’n wo gespielt hawtve, da t des Spiele meistens aus Streite un Fette tonsistet. Jhne des Nämliche wünschend Mit Nigards John Nitsch, Esa. Awtver meinde Sie Mein Adweis, Mister Editer, nie nit mit Weibsleit Karte ze spiele. Der Adweis is all to the good. ———-.-.-.-—— Betst als Deutschenhaser. Man tann ein großer Komponist sein und doch ein schlechter Politiler. Jn der Regel werden sich sogar beide Fähigkeiten ausschließen, denn der Komponist hat seinen Schaffensquell im Gefühl, der Politiker im Verstande, und wo das Gefühl vorherrscht pflegt der praktische Verstand schlecht weg - kommen und umgekehrt. Der Mut r Berdi machte von dieser Regel teine Ausnahme; man braucht deshalb sei nem politischen Urtheil keine große Be deutung bei ulegen. Immerhin ist es nicht ohne Interesse zu wissen. daß Verdi ein bitterer Feind deutscher Art war. Cäsar Lombroso, der übrigens des Meisters Gesinnung in diesem Punkte theilte —- nennt er dochDeutsch land in einem Artikel im Avanti eine Macht, die sich durch ihre militiirische Priipotenz verhaßt gemacht habe, und behauptet, daß, obgleich das deutsche und das italienische Volk dazu de stimmt seien, sich gegenseitig zu lieben und zu achten, die Freundschaft ihrer Regierungen nur ein diplomatisches Kunststück sei — Cäsar Lombroso gräbt einen Brief Verdis aus dem Jahre 1873 aus, in dem es wörtitch heißt: »Meinerseits bin ich gezwungen, unsere Zuneigung für die Nordmiinner zu beklagen; es ist eine unangenehme Sache, mit solchen Leuten von Eisen und ohne Herz zu thun zu haben.»Wir oewunoetn Ue uno aymen sie nun-, iw sie nicht zu bewundern sind. Aber sprechen wir nicht von diesem Volke, das uns einesTages zermalmen wird." Danach steht zweierlei jedenfalls sest: 1.Berdi war ein schlechter Polititer7 denn seine unheimliche Prophezeiung ist heute nach 30 Jahren so wenig ein getrossen, daß Jtalien statt von dem «Volte von Eisen und ohne Herz« zer malrni zu sein, durch seine Hülfe zu einer Großmacht emporgestiegen ist« 2. Trotz seines Deutschenhasses hat Verdi der Berlockung nicht widerstehen tcnneru sich einige Federn aus dem criichtigen Gefieder des deutschen mu ssjalischen Genius Wagner zu rupsen und mit diesem Raub aus dem Schatze des »Voltes von Eisen und ohne herz« "seine gealterte Muse wieder auszu putzen. Der arme Verdi! 1582 H 1904. Daß jemand, der bis 1904 gelebt, einen Menschen gesprochen hat, der ei nen dritten kannte, der im Jahre1582, also vor mehr denn 320 Jahren gebo ren wurde, sollte man für undenlbar halten« und doch ist dieser Fall that siichlich vorgekommen. Wie »Natio pings Tidning« berichtet, sprach der (ausangs 1904 verstorbene) Journalist und Notar C. h. Weinberg seiner Zeit der älteste Journalist Schwedens, oft davon, oakz er in feiner Zugeno ein altes Mütterchen kannte, das den in seiner Art berühmten JohnAnders son in Kafrabv geiannt und gespro chen habe. Dieser John Andersson war am 18. Februar 1582 geboren und wurde am 18. April 1729 (also 147 Jahre alt) auf dem Kirchhof zu A. begraben. Einige 40 Jahre lang hatte dieser Mann im Hause feiner Eltern gewohnt, 40 Jahre lang war er fahrender Schuster gewesen, 40 Jahre lang Kätner, bis er dann ins Armenhaus kam, wo er starb. Mit diesem Manne war das greise Mütter chen noch zusammen gewesen, an das sich der Veteran der schwedischen Jour nalistit ans jungen Tagen erinnern konnte. Diese drei Personen haben danach eine lebende Kette von 322 Jahren gebildet. Der schlaue sichel. Jn einem Dorfe hatte der «geistli« HerrUrlaub genommen. Um nun ihrem wackeoen Seelenhirten eine Freude zu machen, beschlossen die Bauern, das Pfarrhaus vollständig renoviren zu lassen. Eifrig wurde »geweifzingt" und gemauert. Bliyblant stand das hans da. Es war nur die Sonnen uhr noch in Ordnung zu bringen. Das sollte der Maler besorgen. Endlich war auch diese in Ordnung, und Jeder mann hatte seine Freude daran. Da kam ein großer Regen und verdarb die schäne Sonnenuhr. Die ganzen Zif fern waren vermischt. Darob große Beftiirzung unter den Bauern. Doch der »lange Michl«, ein Zimmermeister, war gar arg pfiffig. »Laßt’s rni nur machen,« sagte er. Und als die Sonnenuhr wieder fer tig war, machte der Michi, damit der ’verflixte Regen nicht wieder salles ver derben kann, über der Uhr ein ziemlich großes «Wetterdach1«. Use-schrieben A.: «Verzeihen Sie mir, tönan Sie mir vieeicht sagen, was die Uhr ist?« — B.: »Mit dein größten Vergnügen« Die Uhr ist ein mechanisches Instru ment, um die Zeit zu messen« — A.: »Ganz recht; aber was zeigt die Uhr jetzt gerade?« — Q: »Wie spät es ist« —- s.: »Ich meine, welche Zeit Sie — auf Ihrer Uhr hab-ruf —- B.: »Ich? « Jet- hobe ja gar keine Uhr. W Wenn Frauen schlau sind. humorezte von A. H a t s e t. Man befand sich bereits im Monat Juli und noch immer machte der Pri vatier und mehrfache Dausbesiser herr Kneiserl teine Miene, eine Bade reise anzutreten, oder, wie es seine Gattin gewünscht hatte, eine Som mersrische auszusuchen. »Wir sind gottlob gesund,'« pflegte Herr Kneiserl zu sagen, wenn sein hannchen ihm Vorstellungen machte, daß der Aufenthalt in der Stadt. zu mindrst im Hochsommer. die Schlaf und Eßlust mindere und überhaupt ungesund sei. »Ich bestreite es nicht, daß wir ge sund sind,« meinte alsdann hannchen, »aber wir wollen es ja auch bleiben und zu diesem Zwecke ist es nothwen dig, daß wir die Stadt so schleunigst als möglich verlassen.« »Leicht gesagt, wo soll ich das viele Geld zur Reise hernehmen und wer wird mir zu Hause unterdeß die Ge schäfte besorgen?" »Mach Dir darob teine Sorgen, hermann,« sagte sie, »siirs Erste kostet die Reise nicht so viel, fürs Zweite giebt es hier keine Geschäfte. denn wag die Miethzinsen anbelangt, so sind die selben ja bereits siir ein Quartal im Voraus bezahlt« " Troy dieien sehr einleuchtenden Ar nssnisncsn mo- Cnssfssef AIDIÄMAEI Its-IS fu bewegen, eine Sammet-frische aufzu u n oder in ein Bad zu reiten, denn di« e Gespräche wiederholten sich regel mäßig fast täglich und erzielten bei ihm die gleichen Resultate, wie das gestrige oder vorgestrige. »Nun warte, ich will Dich schon von hier fortbringen,« dachte Hannchen und zerbrach sich den Kopf darüber, auf welche Weise sie am rafchesten zum Ziele gelangen könne. Es war, wie gesagt, imMonate Juli und diesmal einer jener heißen Som mer, wo das Thermometer 30 Grad im Schatten aufwies. Jn den Stuben war es fast garnicht zum Aushalten und wenn herr Kneiferl sichNachts zur Ruhe begab, da vermochte er tein Au ge zu schließen, denn die Hitze plagte und quälte ihn. heute tonnte man tagiiber die hiße mit Recht als tropisch bezeichnen und die Nacht brachte auch teineAbtiihlung. Unruhig verließ Kneiserl fortwährend sein Lager und eilte ans Fenster, um dort etwas frische Luft einzulassen. Aber fo oft er dies-« that und es ihm auch gelang, umso öfter tonnte er sich überzeugen, daß der Aufenthalt in der Stube einer Höllenqual gleichtam. Auf seinem Schreibtiiche itaan ein Thertnometer. »Heiliger Himmel 34 Grad Celsius und das zur Nachtzeit!« sagte er, schloß die Thüre auf, qing in den Hof hinab und verweilte dort wa chend bis zum Morgengrauen. Beim Frühstück sagte er zu seiner Gattin: »Hannchen, die Hitze ist in Wirtlichleit dies Jahr eine mörderiscke, ich glaube, u -k.-.. e:. ...:..-. ..:.«.« r»..«.« mskp »Hm-I PUNI- Its Ists- aus-Y- --·»3- -·s--,· ---., ten.« »Wenn ich eine Wetterprophetin wä re, könnte ich Dir es falgenf meinte sie, ,aber aller Vorausicht nach ha ben wir das etlergsie an Hitze roch nicht überstanden.« »Hm, hin, was ließe sich dagegen thun?« »Garnicht-it Kannst Du den-. Him mel besehlen, daß er Regen schickt, so thue es!« »Ich deute« ich denke. wir sollten doch —- — —- eine Sommerreiie antre ten?« »Wie Du willst, ich derliere tein Wort mehr darüber.« Die nächste Nacht verging. noch schlimmer. Kneiserl verbrachte sie aber mals machend aus der Haasslur. »Hannchen, diese Hitze ist nicht mehr erträglich,« sagte er, »wir müssen noch heut-e fort. Packe alles so rasch als möglich ein! Wohin es aeht ist einer lei, die Hauptsache aber, daß wir von hier sorttommen.« » , wenn das so rasch ginge!« be mer te sie. »Es wird schont Rasse nur das Nö thigste zusammen, auf dem Bahnhos wollen wir dann sehen. wohin wir sah ren. Also spute Dicht« Werhannchen jetzt gesehen hätte, der hätte vermeint, daß sie die verdrieß li te Miene zur Schau trage. Jndeß sro lockte sie innerlich, daß es ihr ge lungen war, ihren Willen durchzuse den. Sie that daher auch etwas nachlässiz und 9ezwunaen beim Verpaclen der Koffer und Reisebiindelz zunächst hatte es den Anschein,» dass sie keineswegs die gleiche Lust hege, gleich ihrem Gatten, so rasch wie möglich abzureisen Trohdem war nach Verlaus eines eiqu Stündcheni Alles in bester Or ung und na einer zweiten Stunde saß das hebiirchen bereits im Eoupee und fuhr —- ja wohin? Auch da ür hatte Wunchen bereits Fsorgt ie wollte rchaus einen lpenturort autsuchen, und so richtete sie ei derart ein, daß sie erade um jene Zeit aus dem Ba, nh e anlang ten, als der IZeug nach eteiermart ab dampste. » rtwiirdig!« sagte Inei serl, «,niuß gerade der theuerste Lustkurort i n, zu dem wir gelangen.« »Aber wir können ia unterweas aussteigen,« bemerkte das schlaueWeilk ehen sehr weib. »Unsinn! Jch habe doch die Kar ten bis Jschl.« . ,Ra, erlanhe mir, das is dsach eine Verschwendung Deinerieit5. hätten wir nicht nach einem wohlseileren Kur ort fahren können7« Jest Fauste er sie noch beschwichti aen, weil er so ungeduldig war nnd — ntcht warten wollte, die ein späterer Zuscha genas hold endete der Streit der iu tlch keinen weck hatte und wie Beide sahen, um o ungerechtfertigter war, als, je weiter sie die Lotomotioe brachte, desto heiterer sie aufathmeten, Herrliche Wochen waren es, dieKnei serl mit seiner Gattin im Sol-stammer ut verbrachte und er that seinem Zonnchen im Stillen Abhitte, daß er nicht früher ihren weisen Rath befolgt hatte, um die Reise onzutreien. Mit dem festen Vorsatz daß er steti- ihren Wünschen sich fügen werde, gab er sei nem Hannchen auch zu erkennen, daß er ihr Dank schulde wenn sie, wo es sich um seine Gesundheit und sein Wohl andle, das Richtig-e anzurathen ortftan . Der Spätsommer brachte Kneiferl ; sammt Gattin wieder frisch und wohl- . behalten heim. Fant, die alte Haushölterin hatte inzwischen daheim Alles aufs Beste hergerichtet, die Stuben in Ordnung gebracht, geilopft, gebiirftet und ge cheuert sodaß die Wohnung wieder in ’ ihrem früheren Zustande strahlte denn Sommers über; na, man weiß ja wie es da in jeder Haushaltung, wo die Herrschaft im Bade weilt, aussieht. Nur noch die Oesen hätte sie in Ordnung zu brinoen, meinte Fanni. auf Befrogen ihrer Herrin. »Wozu die Oesen?« fragte Amt serl, »in den Sommermonaten wurde doch nicht geheizt!« »Gewiß wurde neheizt und wie start noch!« versicherte Fant. »Es war im Monate Juli, wo die lonädiqe Fieber und? rostschiitteln hatte, iodaß ich Tag und streicht heizen mußt-J » »Wa»" trug Herr erneuern noch Hannchen stieß Fan unsanst zur Thü re hinaus. »Das Mädel spricht häusia so «nen Unsinn!« sagte ste, »man muß idr das Wort abschneiden, sonst läszt sie gar nicht los." Draußen aber bekam Fani ihrer Schrosrnhastigteit wegen, noch manches Schimpstoort zu hören. Die Stille eile Auszeichnung. Ueber den Geschmack läßt sich be kanntlich nicht streiten. Jn der zwei ten hälste des 17. Jahrhunderts leb ten die Spanier in der Uebetzeugung. nichts verschönere den Menschen so sehr als eine Brille. Und so gingen auch die reizendsten jungen Mädchen mit Brillen herum, und wer etwas aus sich hielt, legte seine Brille, wie unbequem sie ihm auch sein mochte. den ganzen Tag nicht ab. Ja. böse Zungen be haupteten sogar von dieser und jener Vornehmen Dame, daß sie auch mit dee Brille zu Bett gehe. Jn jener Zeit wurde aber betanntlich noch mehr als heute daraus gehalten, daß nicht etwa Leute aus den unteren Ständen sich ebenso schön machten, als solche aus den oberen, und so war die Brille ein Rot-recht d-» Vornehmen nnd selbst in l l sJ den höheren Negionen wurden wieder Unterschiede gemacht. Nur die Ange hörigen des hohen Adels die Granden, dursten ganz große Brillen tragen. die sogenannten »Ocales«. Ausnahms weise wurde auch niedrigstehenden Personen, die sich besondere Verdienste erworben hatten, die Erlaubniß er theilt, Brillen zu tragen, und eine Madrider Chronit aus jener Zeit er zählt von einem jungen Falobineh mönch, de: sich um sein Klo ter so sehr verdient gemacht ',atte, daß ihm aus Vorschlag seines Priors gestattet wurde, eine Brille zu tragen, und zwar tsie ztveitvornehmstr Nummer, die gleich hinter den »Lcales« der Gran den karn. Die rechte Mutter-. Der berühmte sranzösische Schrisl steiler d'Alembert war ein Findeltind. Nachdem er durch seine lchriststelleri schen Arbeiten und vor allem durch sein großartiges Rednertalent zu hohem Ansehen gelangt war, stürzte eines Tages eine vornehme Dame in sein Zimmer and ries ihm zu: »MeinSohn, lontrne in meine Arme, denn ichbin deine Mutterl« Der berühmte Mann blickte sie einen Augenblick kalt und verächtlich an, ging ins Nebenzirnmerund führte als bald an seiner hand ein altes Miitters chen herein und sagte- »Sehen Sie, Madame, diese hat mich aufgenommen gevsle t und erzogen, als Sie mich ausg e t und verlassen hatten; freist» meine utter, sie liebte und verehrte ich-Sie, Madame, tenne ich nicht!'« »Die-i est sit-ein« Aeltere Dame: »Wenn Sie hei rathen toollen, Herr Dottor, in unse rem Städtchen giebt es ja viel liebliche Nixen.« —- Junger Arzt: »Jatoohl, die haben zumeist nix.« Revltt . Gnädige lhiißlich): Anna ich wünsche nicht, daß Sie so nobel ges tleidet gehen.« -—- «Seien Sie beruhigt gnädige IrFau, ich bin bisher noch nicht mit Jhknen vertvechselt ioorden!« Sinkt-s set-them Waben Sie Bermii en? — ,,Ja, unbetveglichesl« —- » oraus besteht ess« —- ,,Aus einer alten Tante, die nicht zu bewegen ist, das irdische Jam merthal zu verlassenl« Ganz Inder-. Schmierendirektor laus der—Probe): »Ach was, »Ein Königreich siir ern Pferd« i antiquirt —- rusen Sie Lin Abg reich siir ein Autornobil«: das ist ein Schlager siir’s PublilmnP L «- M sinke tue Ichuveenauh An einern schönen Herbsttage des Jahres 1868 war Gras Moltke in yrinem schwarzen Zivilanzuge Mittags »von Berlin nach Potsdam gefahren. i Dort angelangt, ging er vom Bahnhose zu Fuß in die Stadt behaglich seine ’ Zigarre rauchend. Ohne aus die Tafel mit dem damals noch aufrecht erhalte nen Nauchverbot zu achten, betrat er - durchs Brückenportal dm als Cur-zier « plasz dienenden Theil des Lustgartens, der um jene Stunde menschenkeer war. Wohl rust der Posten von der hohen Schloßrampe: »Rauchen ist hier ver boten!« jedoch Moltke, in Gedanken vertiest, den Zurus überhörend, geht unten ruhig weiter. Kaum aber biegt er um die Schloßecke, so wird er von dem Wachtposken von der Fahnen treppe, den der Anrus des Kameraden aufmerksam gemacht hat, angehalten. Als der Zivilist sich auch hier nicht bequemen will, den Glimmstengel weg zuthun, stellt ihn der Gardist ohne weiteres ins Schilderhaus, mit der Aussicht, dokt bis zur nächsten Ablö sung zu stehen. Nun giebt sich Moltke zwar zu er kennen, aber der Posten erklärt, das könne jeder sagen, daß er der General Moltke sei. Moltke vermag demManne nicht unrecht zu geben, hat aber leider keine Legitimation bei sich. Zum Glück kommt nach einiger Zeit ein Herr des Weges, den der General unter Neu nung seines Namens bittet, das Er -.--;t- h--I. --c"«·fIZ-.0 hpm iu--(-0I»sfs·n« DIE-»so EDU- Zsissesssss »I-« s·-·--·--s-s den Offizier zu melden Dieser eilt nun schleunigst herbei und befreite alsbald den großen Stra tegen. der sich aus seiner Gefangen schaft unmittelbar zur Commandan tur begab und dort feinen tragilomi schen Empfang im Lustgarten berich tete. Schon eine halbe Stunde darauf waren zur Freude aller Raucher die Rauchderbote von den drei Portalen des Plates verschwunden, denn der ge niale Schlachtendenter hatte darauf aufmerksam gemacht, daß die Kies schiittung des Erezierplatzes ebensowe nig feuergefiihrlich sei, als das Stra fzenpflaster. W sub amtlichen Verkehr. Das töniglicbe Amtsgericht in h. fragte bei dem Dorfbürgermeister in Z. an, ob der Zimmermann Alovs Schmidt identisch sei mit dem aLnd-’ manne Alons Schmidt. Es traf da rauf die Antwort ein: ( »Jdentisch ist er nicht, aber verbei ratbet und bat drei Rinder.« — Der Amtsrichter bei demselben Amtsgertcht erhielt von einer Wittwe in N» deren Mann vor Kurzem ge storben ist, einen Brief, der folgender maßen anfing: »Geehrter Herr Lbervormund. Da mein Mann gestorben und Sie nun der Vater meiner vier urrmiindigen Kinder sind« u. «s. ro. — Bei dem zur Zeit in Nasfau statt findenden Grundbuch - Anlegungs verfahren ist es üblich, die Ladungen der Ortseingesefsenen zu den in den Dörfern stattfindenden Terminen dem Bürgermeister zugehen zu lassen mit dem Ersuchen, diese den Einwohnern zuzustellen und mit der Bitte, falls der eine oder der andere verstorden sein sollte, die Ladung einem der Erben auszuhiindigen oder leytere mündlich zu dem Terrain zu bestellen. Aus ei nem Dorf, dessen Bürgermeister er trantt war, gingen die nicht bestellbas ren Ladungen mit folgendem Bericht ein: »Den Lebenden habe ich zugestellt, den Todten zuzustellen, würde zu weit führen, da ich nur Stellvertreter bin.« -—-—-—-—-—— Das Einitschstr. »Ich muß ausziehen, weil ich schon seit einem Jahr die Miethe nicht be zahlt habes« —- »Das ist aber merk würdig, ich auch!« «- «Weißt Du was s— tauschen wir da die Wohnun gen.« O Oel-! Ve etarianer (den Freunde in ein ,,Fleifch-Restaurant« verschleppt ha ben, vor einem Schweinelotelettp »Ach ich lann es wirklich nicht über’s Vers bringen, etwas von dem armen Thier u genießen, das man auf so gewalt same Weise getödtet t!'· —- Wirth: »Essen Sie nur« das hier ist freiwil lig gestorben!" —O— w— Si iit est Professor der Medizin Gian Eandts Edaten): »Was halten Sie sin- das be stie Schlafmittel?« —- Candidat: »Das s ett.'« Ei mi- iia zu wes-. »Na den Adiagebrief Deiner Braut hast Du wohl in tausend Stücke er !rissen?« —-— »Wo denkst Du hin! m »Gegentheil. Es war ja nur eine Sei ltc beschriebe-n Da habe ich gleich auf s ldie drei anderen eine «Elegie an eine ; Ungetreue« gedichtet.« ! Thut nicht-. »Sag’ mai, Einma, Du heiratheit zten jungen Schulze?" —- ,,Wenn Du ;nichts dagegen hatt, ja.« — »Aber wie ikannst Du nur! Der Mann hat ja iabfcheulich rothe Haare!« —- »Meine jMama sagt, das macht nichts, die sfallen mit der Zeit so wie so aus.« ; An! ! Wirth (in der Küche zu seiner jFrau): »Deine Dir nur, rau, drin im Gaftzimmer siyt der hieigeScharf richtet und will zu Nacht en; was setze ich dem nur vor?«—Frau: »Aber das ist doch ganz einfach. Bluttvutfi mit Kopfsalat und dazu ein Glas Hackerbräu!« Virtreudr. Lehrer: »Nun, Nikolaus, nenne Its-— mir noch eine Winterfreude.« — Schil ler: »Ich freue mich während des gan zen Winters auf den Frühling und den Sommer, wo die Bäume wieder grün sind, die Kirschen reif und die Stuben wieder warm sind.« . Im Bilde. Schliichtermeister (zum Gefellen): »Na, Fritze, man immer een bißckc stink, schmeiß' man die Braun i Rippen in den Korb und dann hat-' die Lehmann die Knochen entzwer.« —-—— Fritz: »Gleich Meester, ick will bloß die Neumann det Been absiigen!« Der Oeiikslee als Latein »Na, Girgl, Du strahist ja vor Freude!« —- Gedirgler (stolz): »Fa. .mei’ viertiihriger Bub’ hat zum er en lMal mit Nachbarstindern getauft!« Seine Angelegenheit Condutteut: »Bitte, here Leut nant, umfteigen — Wagrnwechsel!« ——— Leutnant (sich den Schlaf aus den Augen reibend): »Den Bankier, pro tongiren Sie nur noch ’mal!« somiva »Was ist Ihr Sohn geworden here Hubek?« — »Der ist Dichter.« — »So, was dichtet er denn?« —— Augen blicklich macht er Schütteleeime.« — .,Na, sagen Sie mal, wird ihm davon nicht schiecht?« tfin heitlee Auftrag. Katlchem »Papa, gieb mir Geld, ich will mir ein Lineal kaufen.« — Vater: »Da hust Du Geld, aber tau ein staetes, damit ich Dich auch dam prügein kann, ohne daß es zerbricht« statement-titsche Unterossizien »Mülle·r, wackeln hinl- -ZJ-s mmmmm h-- --i--- E-85- - Zie« ciiiderelun S.ie«·i)raiicheir :Z·B nicht gleich zu zeigen, daß Sie ei Schiss der Wüste find.« ! Heim Heirath-vermuten s herr: »Wie alt ist die Dame?"— Vermittler: »3weiunddreißig Jahre Isagt sie." —- herr: »Wenn sie schon »zweiunddkeißig Jahre sagt, wie alt muß sie erst in Wirtiichleit fein?!« Romnnphralr. » Als Heinrich völlig durchniißt, be jgleitet von fürchterlichen Donnerschlii Igen, zu Hause anlangte, erwartete ihn dort ein zweites Gewitter, wenn auch von anderer Natur. Feine-I Leben A.: »Sie sprechen nur immer von Nebenbeschäftigungem die Sie haben. Was ist denn da nun hre baut-the tchöfti ung?« —- B.: eine haupt belchäfgtigung ist: nichts thun.« such ein Geschmeid Lehrerin: »Welche Blüthen ge allen Ihnen am besten, Melanie?« —- chit- · lerin: »Die KalernenhofbliithenX Ihn-a scat. -- — Tisch-pedes ( im Nase-neu die aku Eig- Iiebt es heim wieder e umal em —«, ., angekommen-: Rekruer betrachtetde Mathem-sche- Jus-.