Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, November 25, 1904, Zweiter Theil, Image 15

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    zuständischea
Ums-ums
Mockoun —- Jagdauffeher Kuh
ney aus Berlin, der von Berliner
Pächtern der Gemeindejagd angestellt
war, erfchoß nach einem voraufgegan
genen Streit in einer hiesigen Gast
tvirthfchaft auf der Straße den
Schuhmacher Konzal, der ihn ehr
feigte, darauf verübte er Selbstmord.
, N e u d a m m. —- Kolonift Heinrich
Thieme aus Kerftenbrügge wurde auf
der Fahrt nach Tamfel durch einen
Schuß in’ Herz getödtet. Der Schuß
wurde von einem Jäger abgegeben, der
auf Rehböcke jagte. Der unglückliche
Schütze stellte sich dein Gericht.
Neuruppin. —- Jn einem Wal
de bei Frankendorf wurde die 12ijähs
rige Jda Turller mit durchschnittenem »
Halse todt aufgefunden. Als Mörder
wurde der 22-jährige Biidnersfolm
Otto Herrn aus Frankendotf verhaf
tet. Herm hat die That eingestanden. ;
Oberlindow. —- ES brannte
das aus Lehmfachwert und Pappdach
bestehende Stallgebäude des Arbeiters
. G. Müller in Weißenspring vollstän
dig nieder.
S ch ö n f l i e f; — Neulich Nachts
brannte vor dein Stöningerger Thore
die Scheune des Ackerbiirgerg Glintes
mann mit allen Erntevorräthen voll-—
ftändig nieder.
Voigtsdorf — Auf der Rück
fahrt von Barwalde fiel ver Arbeiter
Nasiali von hier vom Wagen und
wurde überfahren, wobei er schwere
Verletzungen erlitt.
Provinz gsprenhein
Di. Krone. — Das Rittergut
Keßburg des Herrn Bielschowsti ist
zu großen Theil niederaeLrannL Ein
, Bulle tarn im Feuer um. Der Brand
soll durch Funken der Lotoniotive ent
standen sein.
L a v p ie ne n. —— steck-J Erbau—
ung einer festen Brücke über dir Giiqe
wird hier und in der Umgegend eine
Petition vorbereitet. Es bat ssch der
Verkehr insbesondere seit Eindeichung
des Memeideltaä lkieeselbft so qehoben,
daß die Fähre den Anforderungen
nicht mehr genügt.
N e i de n b u r g.—-Den1 Schnur-s
teufel zum Opfer frei der Kirnrnergesek
le Kaminöli von hier. Man fand ihn
todt aus der Straf-»e. nachdem er am
Abend zuvor bei einer Geburtstags
feier allzusehr mzecht hatte ffr h·n:
terliifzt eine Wittwe rnit fünf uner-«
zogenen Kindern in den diirftigsten
Verhältnissen
Ortelsbura. —- Vei dem gro
ßen Brande in Friedrichghnf durch den
in weniqen Stunden 11 Wohnhiiuser,
14 Scheunen und 8 Stallgebeinde in
Asche gelegt wurden, ist auch ein
Menschenleben vernichtet worden.
Der Besitzer Finder, dessen Gebiift mit
obbrannte, ift arn andern Tage an
den Folgen von Nauchvergiftung ges
storderr. Bei dein Brande sind 31 Fa
milien obdarblos geworden.
Its-M Yes-rentiert
Schwetz. —- Abgebrannt ist das
Wohnhauö des Einenthiimers Cduard
Schuer in Malesckiechown
Stuan. — Verschiittet wurden
Zwei Kinder, Mädchen von 9 bezw.
6 Jahren, des Sattlermeisters kömms
ti aus StuhmgdorL als sie im Begriff
waren, Sand aus einer Grube, der
Wittwe Mania gehörig zu holen. Das
ältere der beiden Mädchen war auf der
Stelle todt das iiinaere war nur halb
verschüttet und tonnte sich selbst ret
en.
T h o r n. — Die Wirtbscipoftsaes
bäude des Besitzers Emil Heise tu Gr.
Resiau sind abgelsrannL Zwei Pfer
de, eine Stätte, irr-ei Schweine und
eirnrntliches Federvieh sind in den
larninen umgekommen, ferner sind
ämnitliche Maschinen und Wirth
fehnftänpbiinhp Inseln-sinnt ffä mir-d
Brandsiistung vermuthet.
« Provinz You-ern.
Rummelsbnrg.——Vor Kur
zern entstand ans dem Hansboden des
von dem Stellnmchermeister Emil
Dunste bewoänten, Fel. Bevendorsf ge
hörigen Hauses ein kleiner Brand, der
ädoch bald temertt und nelöscht wur
Urn dieselbe Heil ließen Rauch
wollen, die sich in der Richtunn auf
Festensi siein zeigten aus ein gchßekes
uer schließen. Wie von dort qcmel
det wird, wurden durch einen Brand
sechs Wshnbäuser nebst Heile-gen zer
stört. Die Abgebrannten sind sämmt
lich nur gering versichert.
Stolp. —- Jn Alt - Damerotv
zerstörte eine Feuersbrunst die L"Geh
te der Bauern Franl Masche Ludw g
und Dreieinig. Sämmtliche Reinlich
letten wurden in Asche gelegt, die Vor
röthe vernichtet. Fünf Familien sind
obdachloö.
Provinz Polen.
Wielichowo. —- Jn Rockin
bei Wielichowo brannten drei mit dies
jährigen Erntevorräthen gefüllte
Schelmen nieder Der Schaden ist
nur theilweise durch Versicherung ge
deckt. Etnern Nackwiyer Bürger, Na
mens Bleschte, ging der große Scha
den so sehe zu hergen. daß er aus der
Brandstelle in eine schwere Ohnmacht
verfiel und nicht mehr zu sich kam. Ein
herbeigerilsenee Arzt konnte nur den
bereits eingetretenen Tod tonstatiren.
W r e sch e n. —- Die Nachricht von
einem Morde durchschwirrt unsere
Stadi. Die Frau des Maler-ers Lisz
ner bierselbst war nämlich in ihrer
Wohnung todt ausgefunden worden
und eli« hies, dass die am ganzen Mir
per der Leiche sichtbaren Verletzungen
daraus hinwiesen, daß die Frau keines
natürlichen Todes gestorben sei. Die
aus Grund der eingeleiteten Untersu
chung vorgenommene Seltion der Lei
che hat jedoch ergeben, daß die Frau
an den Folgen übermäßigen Allohol
genusses gestorben ist.
Provinz zchkelterr.
Peterswaldau. — Verbrannt
ist das 3-jährige einzige Söhnchen der
Gutsbesitzer Herrinann Rauschen Ehe
leute. Während die Eltern im Hofe
zu thun hatten, wußte sich der Kleine
in der Stube Streichhölzer zu ver
schaffen, entzündete diese und gerieth
somit mit dem Kleidchen in’s Bren
nen.
Waldenburg. —- Beim Aug
schachten eines Brunnens stieß der
Hausbesitzer Beschorner in LlltsLässig
aus ein starkes Kohlenslöiz. Von den
Schlesrschen Kohlen- und Kokswerten
werden daraufhin an jener StelleBoh
rungen vorgenommen Bei weiterer
Ergiebigkeit soll dort ein Schacht an
gelegt werden.
» Provinz Hchkehwigshocneim
, Flensburg. —- Der Arbeiter
s
August Adols Grund, der wegen Ein
bruchsdiebstahl verhaftet, hier und in
Elmshorn aus dem Gefängniß ausge
brochen Und in Bratnstedt wieder ge
saßt worden war, wurde von der hiesi
gen Straftainmer wegen verschiedener
urnoruazgoievnahte m oer umgegend
von Kapein zu sechs Jahren Zucht
haus, zehn Jahren Ehrverlust und
Stellung unter Polizeiaussichte verur
theilt.
Provinz Hechten und Thüringen.
Kalbsrieth ——-4 Nachdem erst
im August die zum hiesigen Ritteraute
gehörige Scheune durch Blitzstrahlein
geäschert wurde, ist aus dem benach
t-arten Hehaendorf ein ähnlicher Un
gleiclssall zu melden Jn friiher Mor
aenstunde zog ein Gewitter über das
HelmethaL Ein Blitzstrahl schlug in
das Gehöft des Landwirths Kellner
in die Mädchentanuner. Er zündete
zwar, doch tonnte der Brand von den
Bewohnern bald gelöicht werden. Ein
zweiter Bliystrahl suhr in die mit Ge
treide gefüllte Scheune des Landwirths
Werbach und äscherte diese nebst den
angrenzenden Stallungen ein.
L a u eh ft ä d t. — Der Rentner
Stadtrath Schwalbe von hier war
nach Merseburg gefahren, um dort
Geschäfte zu erledigen. Als er dort
zur Bahn zurücktehren wollte, wurde
er plötzlich unwth Raum hatte er
sich auf einem Stuhl niedergelassen,
als er einen Schlaganfall erlitt, dem
er alsbald erlag.
Leopoltshall ——— Auf dem
kerzoglichen Salzwerl verunglückte der
Hauer Franz Dilz aus Mühn-onus
derf dadurch, daß beim Legen einer
Seilscheibe itn Etagenbremsschacht am
Füllort der dritten Sohle ein Bühnen
holz brach. D. stürzte infolge dessen
ca. 5 Meter ab.
Staßfurt. — Vor Kurzem
wurde der 78-jähriae analide Hädiele
aus dem nahen Rathmannsdors aus
dem Geleise zwischen Gästen und Neu
gattersleben vom Zuge erfaßt und
Tibersahren. Dem H. wurden die
Reine und ein Arm abgefahren, so daiz
er lurz daraus starb.
Thalheim —— Todtlich verun
glückt ist die bei dem Landwirthcsjrnsse
,u Thalheitn im Dienst stehende Sel
nsa Bobbe, gebürtig aus Rödgen, in
dein sie von dem mit Pferd-n bespann
ken Wagen, den sie nach dem Feld:
grundftiick ihres Dienstherrn bringen
follte, überfahren wurde. Der Waaen
ist der Bobbe iiber den Kopf gegangen
fo daß die Schädeldetle eingedrückt
wukde und der Tod aus der Stelle ein
tra .
Wackersleben — Beim Ein
sahren von Kartosseln scheuten die
Pferde des befahrten Kutschers Fricke
For einem Hin-r Dorseingange pflügen:
Den Yamorpnuge und gingen durch.
Der Kutscher wurde vom Wagen ge
schleudert und gerieth vor die Räder,
die ihm ein Bein vollständig get-nennt
ten und auch das andere noch schwer
verletzten.
Yheinkand und Desphokerh
Essen. — Wegen Todtschlags
versuchs und Körperverletzung in meh
reren Fällen hatte sich der Delorateur
und Polsterer Einil Berndt von hier
vor dein Schtvurgericht zu verantwor
ten. Dem Angeklagten war zur Last
gelegt, daß er seine Ehesrau wieder
holt vorsätzlich körperlich mißhandelt
und versucht hat, sie zu tödten. Die
Verhandlung, die unter Ausschluß der
Oessentlichteit stattfand, endet mit der
Verurtheilung des Angellagten zu ei
nem Jahre Gefängniß.
E upen. — Der tönigliche För
ster Savela erschoß angeblich aus Fa
milienzwiftigleiten erst sein fünfjäh
riges Söhnchen und dann sich selbst.
G o ch. —- Die Frau des Schmuck
gesellen de Klett, eines holländerö,
wurde hier in ihrer Wohnung ermor
det ausgefunden. Der Verdacht der
Thäterschast richtete sich sofort gegen
den Mann, der zunächst nicht auszu
sinden war, jedoch im Laufe des
Abends noch festgenommen werden
konnte. Die Eheleute lebten in Un
frieden.
Jserlohn. —Die 70 Jahre alte
tsbesrau des Polierers Hesse in dem
. Milbllengang tam dein brennenden
Kochherde mit ihren Kleidern zu nahe,
die Feuer singen. Die Kleider brann
ten der Frau förmlich vom Leibe; als
iHilfe herbeikam fand man nur noch
eine start verlohlte Leiche vor.
M. : Gladbach. —— Jn der be
nachbarten Ortschast Beitrath spielte
die 4-jährige Tochter der Wittwe
Klein auf einem Ringe-few dabei fin
gen die Kleider Feuer, und das Kind
»erlitt derartige Brandwunden, daß es
nach kurzer Zeit starb. Die Mutter
wurde durch die Schreckengnachricht so
betroffen, daß man auch mit ihrem
Ableben rechnet.
Münster i. W. Der hiesige
Männergesangverein ,,Philodia« be
geht im Jahre 1905 sein 50sjähriges
Jubiliiuni· Dieser Verein ist, wie
aus seiner Chronik hervorgeht, der äl
tcste in Münster und hat sich viele Eh
reupreise erworben. Dir »Philodia«
wird zu Pfingsten 1905 einen großen
nationalen Gesangwettstreit veranstal
ten, zu welchem eine Reihe höherer
Preise dem Verein schon zugesichert
sind.
! Rhedht. --— Die Explosion im
Psarrhause an der stirchstraße stellte
i viel schlimmer heraus-. als zuerst
angenommen wurde. Jm Ganzen sind
sechs Personen verunglückt, darunter
am schwersten Pastor Döring, serner
dessen Frau, zwei Kinder und zwei
Dienstboten. Die ganze Famitie wur
de decn städtischen Firantenhause zuge
führt. «
S ch w e r t e. — Vor Finrzem stür-- »
t· d» ttlklwitpk Ilnttmmm hnm nein-n
Stationeqebaude und erlitt so schsoere
Verletzungen, daß er turr darauf
starb»
Yearinz Hunnen-er und Brauuschsveig
Nienburg. Die Leiche der
seit dem qetsxrltsamen Tode ihrer m
1iihrigen Tochter verschwundenen Witt
we Dutve wurden nn so enannten,, Ut
ten cee« in der Joltorkfer Marsch ge
funden Man fand ucinilieb die Joch
ter vor ca. acht Tagen auf dem Boden
des elterlichen Hauses erhanat aus
Die Mutter, die in den Verdacht des
Mordes gerieth, entfernte sich an dem
selber Tage mit der ausgespr ibenen
klbsichh sich das Leben nehmen zu wol
en
O s n a b r ii ck. --- Der Direktor
der Wach- und Gchiefrgeseflsehak Os
nabriict —- Msinstei,«, Mart aenannt Ov
penheimer, wurde verhaftet. Es han
delt sich um einen mit Zuchthaisz vor
bestraften Menschen.
Salzgittek. —- Die gesahkiqc
Tochter Minna der Wittwe Harms
von hier begab sich nach Beine zu Ver
wandten. Früh entfernte sie sich von
dort unter dem Vorwande, sie niiisse
am Abend zu Hause fein. Man ver
muthet, daß dem sonst so lebensfrohen
Mädchen ein Unglück zugestoßen ist.
SchwarmstedL — Vor Kur
zem wurde berrcl,tet, daß die Wihl des
Herrn Pastorg Junker in Sirt-warm
zum Seelsorqer in Papenburg vom
siontiftorium beanstandet bezw. nicht
bestätigt worden sei. Der Genannte
theilt jedt mit, daß er·die auf ihn ge
fallene Wahl sofort abgelehnt habe.
Völtsen. —-- Die Wittwe Brei
neete hier wollte für die Rieae ihres
röchtoiegersohnes Futter vorn Boden
holen. Die betuuernswerthe Greisin,
83 Jahre alt, war ihr daher von ih
rem Schwiegersobn das Futterho en
auch untersaat, fiel vorn Boden und
brach das rechte Bein.
frei-ins Helferi.
O be r ft r e u. — Istitruckgetehrt
ans Lshina ist dieser Tage nach 4jah
riger Abwesenheit Bezeseldinedel Gott
walt, Sohn des Biirterrneisters Mir
tus Gottroatt dahi.er Der Seinige
kehrte war noch einer ron jenen die
irn August 1900 unter Graf Walder
see zur Unterdrückung des Aufstandez
nach Ostasien entsandt n urden und
hat an mehreren Streiftiigen genen
die eBot-er theilaeno Unmen Nach Be
endigung der China Expedition cavi
Je .J- As- l- xmä «»i-k tunc-v- 0 Nessus-(
· sutshsk UUels’.-.ats nan- s-s.»s-p .
und war wdhxend dieser Zeit Her beut
schen Besntzungsbrignde in Peiing zu
getheilt.
W i e Z b n de n. —- Vor Kurzem
sprach dos Zchtonrgericht das Urtheil
in der Strossache gegen die BGikihriae
Natnrbeiliirztin Uertrud thimiidt Um
hier, Tochter eines Majors, und Ue
nossen wegen Kindesmord nnd Ver
brechen gegen das keimende Leben.
Die Schmidt wurde von der Anklage
des Kindes-amech freigesprochen lud
wegen des anderen Verbrecheng zu l
Jahr Znchthauö verurtheilt. Tie drei
anderen Vlngellagten erhielten G bezw.
bis 9 Monate Gesängniß.
Monden-sicut- Helfer-.
Michelstadt. — Lehrer Peter
Eiss? zu Rieder-Kainsbach, ein vor
kres licher Jugendbilder, ist im Alter
von 58 Jahren verschieden.
Gießen. —- Wegen Wechselfäl
schung wurde der Fuhrunternehrner
und Vadeanstaltsbesitser A. Nilbsamen
flüchtig.
Okdenpues und Westen-new
Nensi relitz. —-— Jm thambecker
See ertriinkte sich der nensionirtc
Amtsnerichtsselretär Linden«1u. L
rvar früher, in Sorau thktitiq und nahm,
nachdem er in den Ruheskand aetreten
war, seinen Wohnsitz in Streits, wo
er in der Kirchstrasze ein eigenes
Haus besaß. Da sich Anzeichen von
Geisteslrantheit bei ihm einstellten
suchte er vor etwa Vier Wochen die
Londesirvenanstalt in Strelitz aus.
Er war von dort entlassen worden«
und noch an demselben Taae bewert
stelligte er seinen Urnzug nach hier, unt
sich in einem hause om Markt einzu
W
ni"iethen. Auf einein Spaziergange,
den er init seinem Wirth inn den
Giambeeker See l;erum machte Ließ er
seinen Begleiter einige Schrit« e vorauf
gchen und spriinq dann plötzlich in das
Wasser, in deni er sofort versank.
Roftock. — Die Firma C. W.
Ockel hies. began ihr 50jähr. Bestehen.
Sie strde ini Jahre 1854 durch Kon
rad -Oclel, ain Vogelfang Nr. 11, in
den damals C. L· Iltichterschen Hause,
dessen Besitzer eine Lcihbitiliothet inne
hatte, gegründet Das Geschäft nahm
von Fahr rzii Jahr an Ausdehnung zu
nnd ging nach dein Tode deH damali
gen Besitzers 1880 an dessen Neffen
und den jetzigen anhaber der Firma
Herrn Ernst Oelel über, Her de.ii Ge
schäfte einen noch weiteren Umfang
gab nnd dein nach einigen Jahren das
Piadilat eines Hoflieferanten verlie
hen wurde.
Königreich goachsem
N a ii n d o r f. « Hier fiel derBor
arbeitet Seifert von einer Treppe nnd
erlitt einen Schädelbrnch, der den so
fortigen Tod herbeiführte
Neiiaergdorf - Die 27jähs
riae Ehefran des Zuschiieiders Schu
ster verunglückte beiiii Wäscheinangeln
in der Tempel’scheii Wasch nndMan
Fielanstalt tödtlich, indem ihr durch die
electrisch betriebene Wasclieiiiaiigel der
Kopf zerdrückt wurde-.
N e n O e l g n i ti. Bei einem
Streite vor dem Gasthof »Glüctauf«
im Print-wild Uhu Opfer-ists Tini-b htt
Beraarbeiter Leo Gdanitz den Bergen
beiter Magnus Zeun derartig in den
Unterleib, daß er dem Opfer den
Bauch ausschlitzte.
Ottenhain bei Löbau. -— Bei
den Erntearbeiten wurde die Frau
Tes Ziurniermeisters Spiir durch einen
Fliegenstich am rechten Oberarm ver
setzt. Oiwoht sofort mehrere Aerzte
lhinzuaezoqen wurden, starb die 40
sJahre alte Frau infolge Blutvergif
! tuna.
P lauen ——— Der Arbe ter Weiß
i rer in PIauerr i. V. veriibte auf seine
Von ihm getrennt lebende Ehefrau ei
nen Mordairschlaa. Er drang in die
Stube ein und schlug mit eirrcmStein
hammer seine Ehefrau aus den Kopf.
Als diese um Hilfe rief und das Lo
aisInEdchen karn, ließ Gleißner von
feinem Opfer ab und ergriff die
Flucht.
P o b e r seh a n bei Marienberg
Llnläsilich der goldenen Hochzeit des
crinnereibesrtzers Karl Ahner sen.
und seiner Gattin haben die Inhaber
ler Firma Karl Ahner eine »Kat!
nnd Johanna Ahner-Stiftuna« er
richtet, deren Grundstock 1(),0(t0 Mk.
. LetriiaL
R o f: me i n. -—— Eine große, meh
rere hundert Schock Weizen enthalten
de Getreideseime des Freiguts Troi
schau brannte nieder.
Nothenkirchen i. Ins-Sati
ärmeister Gerischer aus Schönheide
stürzte mit dem Rade und schlug mit
dem Kopfe mit großer Wucht aegen
s eine Varrierenstanggr. Mit einer schwe
ren Wunde am Kopfe wurde der Ver
junglücite nach Schönheide geschafft,
wo er verschied.
Rudolsdorf bei Waidheim.—
fisutsansziialer Wilhelm Arnotd und
dessen Gattin beaingen die goldene
Hochzeit
Sta U da. — »Hier brannte Seiten
gebäude und Scheune des Naumann -
sschen Gutes und das Wirihfchaftsge
bäude des Sommer’schen Beigutes
nieder.
Königreich Bayern
Horaau. —--— Das dreijährige
Mädchen des Stationsdieners Dürr
hatte Tollkirschen gegessen. Bald
daran ift es unter schrecklichen
Schmerzen gestorben.
La us. —- Es brannte im benach
barten Schönber das schone Unwesen
des Oetonomen Maußner nieder.
Vlnkfr has Minimle ts- decz Niemnermek
isters Weh-und das des Oeionomen
)Z«cinger wurden vom Feuer ergriffen
und brannten vollständig nieder.
L ohn. Dem Gendarmerie
Commandanten von Frarnmersbach
ging beim Entladen feines Gewehreg
eine Patrone los-. Der Schuß ris; ihm
vier Finger der linten Hand weg.
Murnau. O- Der Eilzug von
München mußte vor der hiesigen Sta
tion anhalten. Einzelne Reifende
»glaubten, sie seien schon im Bahnhofe
;und stiegen aus; dabei stürzte Frau
IReinherz von hier über die Böschung
:hinunter und brach den linken Arm
Neubeuern. —- Der Genuß
giftiger Schwämine brachte der Fa
milie des Ninsiltneisters Paul großes
Unglück. Frau Paul ist gestorben Der
Vatek und Sohn liegen schwer trank
darnieder-.
P a s s a u. -—-- Bei dein Abbruch ei
nes Holzhäugchens im Dorfe Engel
burg wurde die in den 20er Jahren
stehende Maurersfrau Späth, Mutter
von vier Kindern, von einer einstiir:
zenden Wand erschlagen.
Meine-akz
M u ndenheim. —-- Der verhei
rathete, 37 Jahre alte Fabrilarbeiter
Johann Waldmann von hier sprang
in selbstmörderischer Absicht in den
Kleinhöl’schen Eisweiher und ertrant.
Die Leiche wurde nach einiger Zeit ge
landet. Der Verstorbene zeigte seit ei
Iniger Zeit Spuren von Trübsinn.
Mutterstadt. —- Jm benach
ibarten Schauernheim brach in der
iScheune bei Wirth Jean Biebel Feuer
—
—
aus, das dieselbe auch vollständig ein
äscherte.
Zweibrücken. —- Dee verhei
rathete 56 Jahre alte Schuster Martin
Kornberger von hier stürzte die zu der
Wohnung des Schusters Ewald füh
rende Treppe herab und brach das Ge
nick. Nach wenigen Augenblicken war
er eine Leiche. Er hinterläßt eine
Wittwe mit unversorgten Kindern.
Roßlingen. —- Der Zimmer
mann Eibert stürzte während seiner
Arbeit in der Grube vom Gerüst in die
Tiefe, etwa 14 Meter hoch. Mit zer
schmettertens Sdsiidel wurde der Un
giiitliche in’s Spital gebracht. An
seinem Auskommen wird gezweifelt.
S a a r b u r g. — Ein schweres Un
glück. dem ein Menschenleben Zum
Opfer gefallen ist, hat srb im Tun
nel zwischen Saarburg und Zalsern er
eignct. Jm Tunnel wurden an dem
MauerwerkAnsbesserungsarbeiten bor
aenommm Rottenarbeiter Viktor Hiß
wurde von der Lotomotive eines Zu
ges erfaßt Und auf der Stelle getödtet.
An seinem Grabe trauert die Wittwe
mit mehreren unerzogenen Kindern.
Frönigreich Würtemberg
S a u l g a u. —— Hier starb der in
der ganzen Stadt geachtete Pfarrmes
ner Gebhard infolge Blutbergiftung.
S p a i ch i n ge n. --— Jn Deilingen
brannten die beiden Wohn- und Deko
nomiehäuser des Joseph Schneckenbur
ger und Franz Matteg vollständig nie
der.
Jrsttiinnpn «—— Minos-stritt
Jahre alte Gattin des Gustav Sten
aelin in der Bierbrauerei zum Engel
dahier wurde vom Schlage gerührt;
nach wenigen Stunden erlag die Frau
dem Schlaganfall.
Unteboihingen. ——-Hier kam
die 70 Jahre alte Wittwe Vogel beim
Kasfeekochen den Flammen so nahe,
daß die Kleider Feuer singen. Die
Frau verbrannte so jämmerlich, daß
sie bewußtlos zusammenbrach und
tarb.
Wäschenbeuren. — Das dem
Flaschner Martin Käfer gehörige
Wohngebäude ist vollständig niederge
brannt. Der Abgebrannte ist nicht
versichert»
Freie Htådtr.
H a m b u r g. — Vln Bord feines
bei der Glisanstalt liegenden Ober
länder Kahnes hat sich der Schiffer
Albert Heidrnreich ans unbekannten
Gründen erhängt.
Jm Beruf lebeniaefährlich verun
glückt ist der Matrose des Dampfers
»Tai-ra« Johann Schniidt. Bei-n Ver
holen des Dampfers an die St. Pauli
Landungsbriicken stürzte Schmidt iiber
Bord in’s Wasser. Der des Schwim
mens Unlundiae wurde mit vieler
Mühe vom Ertrinlen aerettet, er war
aber durch den kitadkasten an-. Rücken
so sei-wer verletzt worden, daß seine
Uebersiibrung in das Hafenkranken
hausz erfolgen mußte.
Auf einem in der Goleer Straße
befindlichen Neubau stürzte der Polier
ziädenburg aus der Dis-he des zweiten
Stockwerk-Z in die Tiefe. Der Verun
gliickte brach dieWirbelsäule und wurde
in sterbendem Zustande in das Lippen-«
dorfer Krankenhaus gefahren
Oroßhetzogthum Faden.
Sulzbach, Amt Ettliarsen —
Jn der Nacht sind hier zwei Häuser
niedergebrannL Die Tochter eines
der Abgebrannten erlitt schwere
Brandwunden. 1200 Mk. baareg Geld
wurde ebenfalls ein Opfer der Flam
men. Der Brandiiister Schneider er
hängte sich nach der That im Walde.
Elsalzs Lethe-ingen
Nie de r - Je n t3. —- Interessante
Alterthumgfunde snsd dieser Tage hier
aemarht worden. Bei Ausgrabuni
seen zum Neubau von Eisenbalnsbeam
tenhäusern fand man mehrere gallorri
mische Grabstatt-en und in ihnen Mün
zen, Jongefäsie, eine Lanze und
menschliche Gebeine.
Hohenzolkerm
Hechingen· —— Die älteste Zet
tung Hohenzollerns, die im Jahre
1829 gegründeten »thenzollerischen
Blätter« hier, werden anläßlich ihres
75-jährigen Jubiläums täglich erschei
nen.
CLntemdmg
Boeven. — Es brach in den
Gebäulichteiten des Ackerers Probst
Feuer aus, wodurch Bol)nhaus, die
Scheune und Stallung eingeäschert
wurden.
Oefletretchsgtugarw
K ö n i g g r ä y. —Hier erschoß sich
der 19ijährige Jurist Wladimir Cer
venta, Sohn eines Schulrathes, aus
Angst vor der Assentirung.
Leo be n. —- Hier stürzte sich der
60jährisge Pächter des Hotelg »Zu:
Post,« Alexander Mater, in die Mut
und ertrant. Er sollte das Hotel ei
nem anderen Pächter übergeben.
Pilsen. — Der Gesteite Mundl
des JnsanteriesNegiments No. 35 ist
nach Unterschlagung von 5440 Kro
nen durchgegangen
R u m b u r g. » Aus einem Felde
längs der GeorgswalderStraße wurde
die Leiche des im 21. Lebensjahre ste
henden Mädchens Marie Hassak ge
fanden.
zchweiz.
Einsiedeln. -—- Jn Obergroß
bei Einsiedeln brannte das Doppel
wobnhaus von Plazid und Konrad
Ochsuer auf den Grund nieder.
. .
Ot- this-those.
Die neueste Phase in der Tibetsra
bildet die Besetzung des Tschumbttlsx
leg durch die Engländer auf te
Dauer von 75 Jahren- Das indische
let erklärt diese Meldung allerdings
survollständig unrichtig, doch haben
solche englische Dementis bekannter
maßen nicht viel zu sagen. Das Bu
keau Reuter giebt von der jetzigen Lage.
folgendes Gesammtbild.
,,Ursprünglich war vorausgesehem
daß England nur drei Jahre lang
während der Zahlung der Kriegs
schuld, das Tschumbithial besetzt halten
sollte. Die Tibetaner erklärten jedoch
sre seien nicht im Stande, in der an
gegebenen Zeit die Schuld, die sich auf
75 Lats beläust, zu zahlen, und es
soll das Anerbieten gemacht worden
sein, sie in jährlichen Zahlungen von
je einem Lak abzuzahlen, so daß die
Zahlung, und damit auch die Besetzung
des Thaleg durch die Engländer,s75
Jahre dauern würde. Es verlautet,
daf-, den Tibetanern eine derartige
Lösung angenehm sein« würde. Vor
einiger Zeit veröffentlichte die Regie
rung die Nachricht, dafi die in Lhassa
abgeschlossene Convention vor der Ra
tisizirung durch den Vizetönig von
Indien noch nicht als giltig zu be
trachten sei. Jn einneweihten Kreisen
erblickte man darin ein-en Beweis da
siir, daß von irgend einer Seite sich
eine Opposition gegen den Tibetoer
trag erhoben habe, die mian nicht über
seyen »und Uv qui Iruy lehr Unauss
gcstellt, daß der chinesische Amban im
letzten Augenblick erklärte, er habe
Protest gegen das ganze Vorgehen der
englischen Gesandtschaft einznlegerh
da die chinesischc Suveränitätsin dem
Ver-trage nicht genügend anerkannt
worden sei. Dieses Verhalten des
Amban war um so überraschender,
als er von Anfang an die Engländet
scheinbar durchaus unterstützt hatte,
und man nahm deshalb an, daß ihm
von Peting aus Jnftruttionen zuge
gangen seien, deren Inhalt wiederum
fremdem Einfluß auf das chinesische
Auswärtige Amt zugeschrieben werden
müsse. Dem Amban wurde klar ge
macht, saß die chinesische Suverünität
gleichbedeutend sei mit chinesischer
Verantwortung, und daß England
nicht 1 Million Pfd. Sterl. für nichts
geopfert habe. Trotzdem ließ sich der
Amban nicht zu der Unterzeichnung
des Vertrages bewegen. Die Entsin
dung des Taotai von Tientsin als
Spezialgesandter für China nach
Lbafsa erregte neues Befremden. Wenn
näinlich,-«-.1pie daraus hervorzugehen
scheint, China seine Anerkennung des
Vertrages zu verschieben beabsichtigt,
bis dieser Taotai mit den Behörden
in Indien conserirt oder txiåt den Be
amten in Lhassa verhandelt hat, so ist
ein beträchtlicher Zeitverlust unver
meidlich, und dieser Zeitverlust wurde
in offiziellen Kreisen als ein sehr ern
ster Mißstand betrachtet. Dazu kommt.
daß die Nachricht von diesen Vor
tommnissen in Lhassa einen Einflus·
ausüben muß, der der Rückkehr des
Dalai Lama ’und des in seiner Be
gleitung befindlichen rusiischen BU
riaten nur günstig sein kann. Was
nun Chinas Verhalten anbelangt, ss
muß bemerkt werden, daß zwische
tanland und China in London über
tie Tibetconvention keinerlei Mei
nungsaustausch stattgefunden hat.
Dagegen ist Grund zu der Annahme
vorhanden, daß Verhandlungen zwi
schen der englischen Regierung und
den divlomatischen Vertretern anderer
Mächte dem Vertragsabschluß folgten.
Was den russtschen Einwand anbe
trifft, daß die Convention auf die
:.1ongolischen Lamas und aus die bild
tshistischen Buriaten in Baitalien
einen ernst-n Einfluß ausüben könne«
so wird dein gegenüber englischerseits
darauf aufmerksam gemacht, daß die
tianias in Lhassa mit den erwähnten
anderen ls ernenten keine ernste Ver
tindunq haben. Im GegentheiL die
Vuriaten von Urga und Baital haben
ihre eigenen Lamas die in mancher
Beziehung direkte Utivalen des Dalai
Lamas von Tibet sind.«
Aus dem Inhalt dieser Reuterrnel
vung geht offenbar hervor, daß die
Ratifizirung der Tidet Convention
auf unerwartete Schwierigkeiten stief:
und das-, England einen Ausweg aus
diesen Schwierigkeiten sucht, indem es ·
die Besetzung des Tschunibithales von
drei Jahren auf r5 Jahre ausdehnt.
Ausfällig ist an dieser Darstellung die
Völlige Uebergehung des Protestes des
deutschen Vertreters in Peting Reuter
erwähnt nur den Protest des chinesi
schen Ainban, der unter diesen Um
ständen allerdings seinem Auftreten
einen ungleich toirlfameren Nachdrucl
Zu verleihen, in der Lage ist. Das
Tschuinbithal 75 Jahre in den Händen
Englands-, wäre gleichbedeutend mit
dcr dauernden Festsetzung in Tibet:
diese Thatsache ist ohne weiteres klar;
sie steht allerdings in einem merltviir
tigen Widerspruch zu den Versicherun
aen der englischen Diplomatie vor Be
ginn der Expedition.
-————-. -.--— -«·
Es lann über manche Dinge des
halb kein Gras wachsen, weil zu lange
darauf herumgetreten wird.
si- e- si
Die Republil Panama ist ein Jahr
alt geworden, hat also die eigentlichen
Kindertrankheiten noch zu überstehen.
si- e- si
Trotzdem er Thier und Menschen
frißt,
Nennt edel man den Leu und brav;
Dagegen weil sichs fressen läßt,
Nennt man wahrscheinlich dumm
das Schon