Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, November 18, 1904, Zweiter Theil, Image 8

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    zm m dei polizei.
Das Publikum ver ehi zu wenig
von. —- iifch als Jagd-Fa
wann vertheidigt die «’5-ein
» Mist-I Editeri
Die Leit mache Mich traut Des is,
was sie thun. Espefchelli namentlich die
Ruhspäpetleit un in Patiilellek die
Edssscks.
Da is for Jnsienz Gener, wo iiwwer
die Polies licll.
Sie thät nil ihr
Dutty thun. Er
hätt, sagt ver
Eoiter, bei der
Nacht blos e
Paar Poliesleit
an Duity ac
funne.
Wie viel boter
dann gedenkt,
daß er finne
thätJ E. Milljen?
Was Ich spa.
des is, daß der
Mann es verdop
pelt gut gestrocte
hof, wann et wie
er sagt, emol ver
zich un emol sech
zig Poliesaffis
· serg getroife bot
Ek war in Luci. Un eg Wetter muß
aut getoese sei Un es muß nit viel
Diftörbänz aewese sei uff der Striet
selwicte Nacht Un die Saluhns miisse
ser früh zuqemacht bawwe un in Die
BäckerieS mizsse neue Vorleit ingäiicht
rieweie fei, iro noch nit wisse, daß e:
ihr Dutti is de Raundzman vum Bi: !
Uff e frentliches Schlummersiündche ze
inweiie, un üwioerhaupt muß es e sie
samtnen-esse oun ever ganz-: Masse vun
die meist favorabel Sitknmstänzeo ge
toefe fei, funicht wüßt Jch nit, wie so
viel Voliegleit der-tu kimme ibäte. sic
snn die Zeit noch uff der Gaß ernm ze
treibe. iFg sein doch sunfcht häusliche
un solide Leit, unsere Paliesaffisset5.
War dann gar neraends gar iee Pi
nackelgäm gar nimmer im Gang, daß
die arme Männer sich dem Einfluß der
rauhe Nuchtluft ausgesetzt hawwe?
Awwer Jch will Jhne sage, Mister
Editer, wo der Trowwel etei limmt.
Des Poblit un die Nuhspäpers, die
verstehn alle zwee zu wenig vum Vo
liesbiifzneß. Die wisse gar nit, wag so
e Polieswann Alles Ze thun bot, od-r
anyhow, war er ze thun heit, wann
eng thun tlziit.
Also, Jch will emol saae, et gebt an
Dutty. Da is zeetst der Moll-Call.
Des is schnn e hattet Tfchab. Da muß
er e Gesicht mache, als wann Alles
loas da gesagt werd, ein ntekeft for
ihn hätt. Un dann hee t es nach
Jmmer des annere Ohr offe halte, da
mit des-, was beim Null-Gall beim eine
Ook eneigeaange is, beim annere wie
der enaus kann.
Dann geht des Pattolling los. Des
besteht da drein, sich etc-end wo hin ze
stelle, wo : :r zwei Dienstmädche ze
leicher Zeit im Aug hawive kann.
ewehei muß met aaeh nor-h die Hul
di ung de: vorübergehende Bötgek ge
neigtenst entgege nunme. ’
Un dansi fange gewöhnlich die Ver
drießlicht.·ce un alle Arie vun Ont
plesientnc": an. Bube fange an, Bös
bcll ze s; lese un schmeiße ergendwo e
Ienfket :i oder ichtnäsche des Hirn
fkhiidettke vun eme jugendlicle Pas
sante Da muß met sich drücke, sunst
is inek schar, Witneß sei ze müsse in
eme digagtieäbel Käs, oder mer ver
derbt’s mit Patents, wo Influenz
hat-Ave, bei en Arrest ze mach-.
Dann timme Leit un frage Quesi
sehens. Dies is aach nit angenehm.
Katz, so bei un bei zieht mer sieh in
ein Eotnek-Saluhn zetiiet un spielt sei
Gänsche. Mer tann ja de Dögo Stim
ipelwichfer als emol enausschicke for
Jnfotmäichem ob einend was los is.
Well, un dann limmt Eenek erei, wo
bei die Pferdcheks in der leffe Zeit viel
Geld gemacht hat, un er gibt wa: aug,
stsetzt sie uff, loßt sie öffne, kotz er
is der feinste Kerl vun der Welt. Well,
da verf met den Mann aach nit iniolte,
oder gege ihn im ädniinisikätif Weg
vorgehen.
Also, Letz, uyf der Gaß hot mer nix
ze thun. erwekhaupt: Manns mond
hell is, da pafsitt anyhoio nit viel. Un
wann’s dunkel ig,,da thät jae Volks
mann aach nix sehe könne. Also: Was
is der Juhs ze batierns Ich glaab nit
dran.
Un itwwerhaupt: Leit, wo zu ern
anständige Zeit heimgehe. die brauche
seen Poliesmann. Un Leit, wo sich
noch spät Nachts erutn treibe, die ver
diene kei Protettfchen.
Ich war nämlich früher aach emol
bebt-er Fots Mit hier.) Deswege
weeß Jch wie es is
Jhne des Nämliche wünschend,
Mit Rigaevs
Youts
John Nitsch, Esa.
Wann Jch spät bin, nemm Jch alle:
mal e Käb un Jemand mit. bei-mit der
kädteeibet teen Nonsenz mache kann
Ei ii üwwekhaupt Alles Nonsens
wiege der Unsicherheit der Straße· Die
Striets fein all right. Blos vor vie
Zeit Muß met sich als emol e Bißle in
seht nein-ne.
UND-to loß Ich uff die Polies nix
Ran Un biseits is es immer so
ZW. D. O. Esa
Ej bt wenig Dinge, die unleids
lisex d und wehe ärgern als ein
sites seisyiet
I i d
Ists bedarf so sehe der Reform
ådie Gewohnheiten anderer Leute.
sm sie-i se mis- sasen !
Zu den schönsten und merkwürdi -!
lten Natur-Summa unseres Sii —3
westens gebären dieweil-en Dti l von«
New Mexico im fiidlichen T l des
Territoriuini. Jn neuester Zeit sind
dieselben durch einen Versuch. sie auch
indiiftriell nusbar zu machen, wieder
mehr in«s Gerede gekommen.
Es sind Viigel von reinem weißen
Sand, welche eine Kette von dreißig
Meilen Länge bilden; die einzelnen
Hügelchen baben eine Höhe von durch
schnittlich dreißig Fuß, und das ganze
Gebiet umfaßt etwa 70.()00 Arres.
Von der Eisenbahn aus gesehen, erin
nern sie ganz auffällig an eine lange
Linie Küsten - Brandungswellem fo
daß der Reisende sich lebhaft in die Jl
lusion versehen kann, sich am Meeres
strande zu befinden, statt im Herzen
eines Wüstenlandesl Sogar die Nase
mag an dieser Illusion einigermaßen
theilnehmen, infolge des erfrischenden
Luftzuges, welcher öfter von benach
barten GebirgsMegionen kommt und
etwas mit der Salztang - Luft der
See gemein hat.
Jn unmittelbarer Nähe der Hügel
lkmmen heute nur noch wenige Metall
fiicher, Viehzuchter und vielleicht Ge
lcbrte, von Zeit zu Zeit. Obwohl ein
Zweig des alten Saum-Je - Pfades
biet vorbeifiibrt, der noch immer von
El Paso, Ter» aus nordwärts durch
New Mexico geht, macht nicht leicht
Jemand freiwillig Gebrauch davon·
Denn der Wassermanael bildet eine be
ständige Bedrohungx das wenige Was
ser, das man irgendwo finden kann
lohne ties in den Schoß der Erde zu
bohren) ist start von Allali durchsetzt
und daher sür Mensch und Thier nicht
brauchbar.
Der Sand liegt in großen, blendend
weißen Dünen aufgehäuft, welche aus
dcs Auge dieselbe Wirkung haben wie
irischgkfallener Schnee in der Mor
gensonne, und besteht aus beinahe rei
nein Gips. Er scheint gar nicht zu dem
umgebenden Lande zu gehören, und
das ist es, was ihn so röthselhaft
macht. Es ist gerade, als wenn er
vom Himmel geschüttet oder aus dem
Innersten der Erde emporgeworfen
worden! Die Meisten welche sich mit
der Frage beschäftigt haben, nehmen an
daß einst ein großer See die Gegend
bedeckt und beim Zurückweichen eine
Schicht Gips zurückgelassen, welche sich
dann verpuloert habe. Andere glauben
der Sand sei ehemals sogenannter
volithischer Kaltstein gewesen und bei
einem vultanischen Ausbruch durch
Schwefelsäure-Glas zersth worden.
Die Körnung des Sandes ist in der
That dieselbe. wie die von oolithischem
Kallstein Man hat die Sandtörner
auch schon mit granulirtem weißem
Zucker verglichen. Es ist nicht schwer.
die Sandhügel zu besteigen. obwohl in
der oberen Kruste die Füße etwas ein
sinken.
Jndianer und Meritaner haben von
jeher die ügel mit einer gewissen
adergläuoi chen Scheu betrachtet. Ei
nige Begründung erhält dieselbe aber
nur durch das mhsteriöse Verschwinden
mancher früheren Neisenden in der
Nähe derselben; natürlich ist ein län
gerer Aufenthalt in solchen Regionen
stets gefahrvoll, doch scheint beim Ver
schwinden einiger das Verbrechen seine
Hand im Spiele gehabt zu haben.
Jin Mondenglanz sowie im Licht
rer untergehenden Sonne bilden diese
Hügel ein ganz wunderbar-es Panora
ma, und man tann es vom Stand
punkt der Naturschönheit aus wirklich
bedauern, wenn der Plan, diesenSand
zur Herstellung von Preßziegeln zu
Lerwendem in großem Maße sich ver
wirklichen sollte.
-——-·
such nich ein Berufs
(Jn einem Gasthausgarten geht das
Weib einesDrehorgelmanns sammelno
von Tisch zu Tisch. Sie trifft dabei
aus einen Herrn, der sie kennt, und
wird von diesem mit den Worten ange
sprochen): .Nun, Schmioten, toie
gehks Euch denn?«
«No mei, halt so langsam, wenn
mei’ Mann net das bißle Musik ver
ständ’« wars rein zum Bettelngehn!«
Dienstes«
Er: «Also darf ich morgen mit Dei
ner lieben Mutter redenii
Sie: »Um Gottes Willen, rede nicht
mit Mama! Die sucht selbst einen
Manni«
Wintereis
Frau vorn hause Cum Dienstmäd
chen): »Was sagte denn die Dame, als
Do ihr sagtest, ich sei nicht zu Hausei«
Dienstmädchen: FGott sei Dant!«
Nichts sei-idem
- k-· —
YMachen SiehpochakginP Bäch, weil
meme Tochter me r . . . .
M Sie schweigtm Faust gilt Welt
nach wie vor, daß Sie eine glänzende
Wie gemacht hat-ent
»den-sehs
Folgende amitsnnte häusliche Tra
gitomödie, die ebensogut in Berlin
wie in Elhsloren hätte passiren län
nen, schildern e »Du-d Nachr.« .
»Der Ofen muß umgeseht werden,
sonst fällt er einl« Dieses Schreckens
tvort wurde vor Wochen von einem
Sachtundigen zu einer Familie ge
sprochen, die den zweiten Stock eines
Hauses in der Johanniöstraße be
wohnt. Die nächste Instanz der Ofen
tragödie spielte sich bei dem Danebe
sitzer ah, der, Gentleman vom Kopf
bis zur Sohle — also eine riihinliche
Menahme des gewöhnlichen Wirths
tnphus —- sich ohne Weitere-Z mit der
Sache einverstanden erklärte. Sosort
wurde nun das Nöthige veranlaßt
Vierzehn volle Tage später erschien
endlich gemessenen Schrittes ein
»Meister« auf der Bildsläche, »um sich
die Sache anzusehen". Nachdem er
erklärt, daß das Zimmer (zum Unglück
steht der Ofen im Wohn- und Speise
zimmer) vollständig geräumt werden
müsse, verläßt er die bereits sehr ver
schiichterte Familie mit der Verfü
gung: »Am 11. October, sriih um
halb sieben Uhr geht’s los — in zwei
Tagen ist der Krempel fertig.« Gott
sei Dant, blos zwei Tage —— Alles
athmet aus und lobt den guten Mei
ster. Getreu den Anordnungen wird
das Zimmer geräumt; man weiß zwar
nicht wohin mit den Möbeln und Ge
räthen, aber man bringt sie dennoch
unter, theils in den anstoßenden Zim
mern, theils aus dem Corridor. Al
terdingg kann sich nun in der Woh:
nung Niemand mehr rühren und be
wegen und gleich Schlangenmenschen
winden Die Unalüalichen durch die«
Hindernisse, unter denen das depla
zirte große Busset aus dem Korridor
die gefährlichste Klippe bildet. Die
ganze Familie ist in dem mit Frag
menten aus dem Speiiezimmer gleich
salls übersüllten Salon zusammenge:
drängt; dort speist man, wohnt man,
und dort arbeitet auch der Familien
vater aus einer Tischdecke von zweifel
haster Bequemlichkeit. Düfter und
unheimlich bricht der 11. October an.
Man ist eine Stunde früher als ge
wöhnlich ausgestanden, denn nach der«
Meisters Gebot soll es um halb sieben
Uhr »kosaehen«, aber — nichts geht
los, auch nicht um 8 Uhr, auch nicht
um 9 Uhr. Endlich —- haib zehn Uhr
erscheint ein Mann, der nach und nach
—- hitte sich das recht gedehnt zu den.
ken —- ein mächtiges Lehrnfasz herbei
Qeschleppt, dazu Ziegelsteine und einen
Stuhl. Danach entfernte er sich mit
Würde eines Menschen, der Anspruch
cus nennenswerthen Dank erheben
kann. Bei feinem Scheiben hatte er
auch den oratelhasten Ausspruch ge«
than: »Na tann’ö losgehen!" Ader
auch diesmal geht nichts los, Stunde
aus Stunde verrinnt, bis Nachmittage
vier Uhr —- da erscheint ein junger.
raohlgenährter Mann, mit Künstlerhut
angetham auch er »sieht sich die Sache
an«, prüft und untersucht — geht, je
roch nicht, ohne Vorher turz undvor
nehm erklärt zu haben: »Morgen früh
um halb sieben Uhr geht’s losl« In
der unglücklichen Familie kriegt man
es nun langsam mit den Nerven. So
bricht der zweite Morgen an. Wieder
ist man eine Stunde früher ausgestan
den, wieder YergebenT und doch auch
nicht ganz vergebens-, denn gegen neun
Uhr kommt der Künstler an; er macht
Ioilette, indem er sich ins Arbeits-ko
stiim kleidet, und halb 10 Uhr geht’5
wirtlich »los'«. Schon am Mittag ist
der Ofen eingerisien, ein Chaos von
Kachelm Ziegeln. Schutt und Nuß
liegt aus dem sonst so peinlich ge
wichsten Parteit. Der Künstler ers
klärt, nun nichts mehr thun zu tön:
r-.en. zunächst müsse der Schutt meaae: l
schasft werden. Hier stellt es sich aber
heraus, daß der Meister vergessen hat«
einen Arbeiter zu dieser Verrichtung
zi: bestellen » der Künstler sichtlich
aetränti. geht und läßt sich nicht mehr
sehen. Am späten Nachmittag erscheint
cin Arbeiter mit einer tleinen Mulde,
wie sie die Fleischer brauchen, und 36
mal —- daå Hausmädchen hat gewis
senhast nachgezählt ——s steigt er, immer
nur eine kleine Portion des Schritts
mit sich nehmend, die Treppen aui
und· ab. Am nächsten Morgen um 12
Uhr war er fertig. Nun begann wie
der der Künstler, aber taum hat er be
gonnen, bemerit er, daß ihm ein
»Dort« fehlt. Ohne .,,Boit« tann er
nichts machen. Leichenblaß stehen die
Frauen des hat-sei Sie begreifen
nicht« was der Künstler unter »Dort
versteht. Das Hausrnädchem aus
Zerbii gebürtig, in der Intelligenz
nicht allzu hoch anzuschlagen, versteigt
sich zu der Bemertung: »Bei-langen
Sie doch gleich 'ne ganze Heerde, den
Hirten mit dazu —- tvir haben die
,.Böcte« hier doch nicht so mir nichts
dir nichts herumlaufen.« Aber dieie
Bewertung dersehlte vollständig die
beabsichtigte Wirtnnax sie zwingt dem
Künstler nur ein mitleidiges Lächeln
ab. Jm Verein mit dein Arbeiter be
müht er nch endlich selbst einen .,Boct·«
herbeizuschaffen Das dauert wieder
drei Stunden. Nun gehi’s aber- ef
settiv »lo5«, und wenn auch nicht in
zwei, sondern in —- sechsf Tagen ist
kcr «Krenipel« wirklich fertig, das
heißt, der Künstler ist mit dem Um
setzen fertig. Er verabschiedet sich mit
der Bemerkung: .Bierzehn Tage nicht
heizen und die folgendendierzehniage
nur wenig bei ossenitehenden Thüren,
sonst fällt er ein«, nämlich der Ofen
Jehlte nur noch der brave Arbeiten
der dieneuen Musen Schritts weg
eämnte die aut dem Zimmerpatlett
jhekumricga »Diese- Akoeim ist ade
ieos tetephomichen Bittens und trie
eerholten persiinltchen seW
nicht zu baden. with aber er
scheint auch dieser gute ann, natttri
lich wieder mit dem undeimlichtn Fin
ienniipschen unter dem Inn, um in
ungezählten Gängen das Zimmer zu
,,riiunren«. Aus die Frage. warum er
sich nicht einerordentticlsen Kiepe be:
dient, antwortet er mit überlegener
Miene: »Beim Osenumfetzen ist das
Nicht anders.« Als Künstler, Arbei
ter, Lehmfaß, Ziegel, Nuß und Schutt
am sechsten Tage bei smtender Nacht
endlich entfernt sind und die ganze Fa
milie infolge des Ofen-Dramas, des
Staubes und Schmutzes die Farbe der
Eingeborenen des dunkelsten Asrila
angenommen hat, schwört sie feierlich:
»Eh» erfrieren. als noch einmal
Ofen umsetzen!« Für ewige Zeiten
aver bleibt namentlich den Frauen
des Hauf-S das ominöse Wörtchen
,losgehen« unauglöschlich im Gedächt
riß
-——-.- ——-——’
Mir Useeeiremer het Götte
Odne besondere Empfehlung war es
im Jahre 1825 einem Amerilaner ere
lsmaem vanoethe empfangen zu wer
den. ist schrieb einfach auf seiner
Karte? »aus Washington-« Und feine
Spekulation misealiickte nicht. Es ist
ebenso charakteristisch siir den Herren
Ameritaner, mie siit den Wissensdurst
des greifen Dichters, daß fee gelang
Der Herr aus Washington —- er hat
seine Erinnerunan später in ,.Put
sams Monthly" veröffentlicht --—
täuschte sich übrigens in der Hoffnung«
Daf; sich Goethe ihm geaenuder irr recht .
interessanter Weise aussprechen würde.
Goethe nahm den der Spekulation zu
Grunde lieasnden Gedanken aus . . .
er sprach selber wenia . . . er fragte
nur. Besonders teil-oft war leise Jn
»., .----. ...
teresse für die politische Entwicklung in
den Vereins-risse Staat-n Unhe- .-sn i
derern ließ er sich auch genau ertliiren,
wie die Präsidentenroadt stattfindet.
»Diese erllärte ich ihm oollftiindia,«
erzählte der Ameritaner. »und zwar
machte ich ihm das doppelte Wahlrec
sahren, zuerst durch Wabtmiinnet und
dann durch das Repräsentontenlsaus
deutlich. Als ich ihm bemertte. daß
das Volk nicht dire«t wiidle sondern
siir eine kleine Anzahl von Bis-Hinw
nern stimme und diese dann siir einen
der Condidaten, bediente ich mich dec
oeutschen Wortes »geeeinigt«, um dor
zustellem wie der Vollswille, um sei
nen Zweck zu erreichen, durch Ichltols
legien geläutert werfe. Dieses Wort
in dieser Zusammenstellung gefiel
Goethe ganz außerordentlich. Ich ge
brauchte es, weil mir. der ich zu einer
der föderalistischen Familien des Lan
des gehörte und dem-ais noch nicht an
gefangen hatte, ziber politische Gegen-«
stande nachzudenken, die breite Grund
lage und unssassende Jdee der Demo
ttotie noch unbetannt war, und Goethe
gefiel das Wort, weil er, wie groß und
mächtig auch seine Sympathie mit der
Menschheit war, doch ebensowenig alle
politischen Verhältnisse der Weit
durchschauem als all-Dissens sein
konntem —- an Goethes Aciiszeren
aievt der Amserilaner sotqersde Beschrei:
hung: ,,Sein Gesicht war oval, mit
großen harmonischen Linien un«: her
vorsteckxiendem staiten Zügen; das-Haar
turz ceschnitten und grau. ohne tatile
Stellen: die Stirn doch und imposant,
nach allen Seiten start entwickelt und
nach oben Hin ists erweiternd si) daf-.
der in die Augen sallende Theil dieses
Organs der Poesie und des Meist-es in
eine schöne Kurde endinte. Das Haupt
und dag- Gesächt erschienen nicht so
massio, wie aus den mir belrsnnten
Bildern, insbesondere dem lebt-nomi
Iq-- Art-»Ic-- os--kc--IOZ-Is --Jk I««««
,-,... Kam-. .....-,..;..... .».«..
mann. Der actnse Kopf erschien ttei
rer als auf den Bildern. er hat nichts
Triistende;, fand-ern trot: isesst Geer
as der Genialität etwas Lendng die
qretrs.ii:iae, strahlende Stirn siiqt sich
mit einer wertmiirdiqen Fxtrsnssnic zu
dem übriaen. Spuren des hohen Sklt
ters —— Goethe Iähite damals 7t2
Jahre-. «- waren weder in seinen Ge
sichtcsziiaen noch in seiner Erscheint-no
wahrzunehmen«
.jv--s
--———
Hin derber Ist-seen
Aus Förster Wövtes Leben, der bei
tanntiidkein großes Orginal war und
in Rehsen in Anhalt seinem schönen
Berufe oblag, erzählt die Jagdzeit:
schrist »St. Hubertus«, folgende hiibs
sche Amtdote:
Fdrster W. hatte auch siir die Mira
me zu sorgen, welche die Elbe stunden:
lang tegleiten. Bei sehr hohem Was
serstande will aber die Höhe dieser
Schutzvorrichtungen nicht mehr aus
reicktem in diesem Fiste ist-treten dann
immer zwei Reihen Bretter qefetst, und
man trieb zu diesem Irr-Jede oben in di
Darnmtrane daarweiie Miile je zwei;
zwischen die Bretter tartt die Erdschiit
tun-g. Grunlssatz ist« das: diese Bretter
aus die »Waikerteite,« d. h. dem Wai
ser möglichst nahe, aeseht werden, da
mit der Rest der Dammtrone vom
Wasser freiksleidi. Eines Tages ist
Wassersnoth Die Eibe steigt nnd
steigt; W. hat seine Anweisunqen ge
geben und ist für kurze Zeit ine- Dort
perittern Die Dammarlseiten ge
s ulte Leute, beginnen Bretter zu
se« en, da tontrnt des Weges der Kam
merrath (etwaRrgierungsratt-) von X»
der sieht der Arbeit zu, redet hinein
und giebt endlich Beseht die Bretter
aus die Landseite zu setzen- «So haben
wir-Ei nie gemach-h das geht nicht«,
antworteten die Leute. Der Gettrenge
daraus: «Und ich befehle ei; ich, der
Kammerrath v. XI Pie Arbeiter ges
horchen; aber einer» drückt K zurSeite
tat Gebiis und lauft aus eibeskriiss
ten nach hsen.» Er bricht Erstlich
ins Fortst us ertr. »Herr Meer
here z« r, da itt einer ans
nur-, rsoFt, wir mästen die
Bretter aus die andseite setenf —
Dasoll doch ein Donner — —«
ausspringt der Förster, wirst lich ans
sein Pferd nnd tagt zuin Damme
«««1lvr Meh« rstst er schon oon mitent,
wer hat denn schon so eine versl . . .
Dummheit qesehen!« —- »Wir sollen
sie out die Landseite setzen,« antwor
teten die Leute. Dr. von X. tritt vor:
»Ich date es so angeordnet. « s »Da
ldnnte jeder Esel tommenf risst in
größter Wut h der Reiten »die Pfähle
raus; auf die Wasserseite n. setzt!"
Um den Kam-n rrath titmmert sich
Niemand mehr. -— Am niichiien Mor
aen klopft dir Herioq selbst ans Fen
ster nes Forsthaiisez, »Hast io recht
gehabt, Wövte,'· sagte ek zur-s heraus
tretenden Borsten »aber ein ander Mal
sei nicht so grob!«
WOR—
cis-« für Erster-.
Ein findiger Kaufmann eines klei
nen pontmer schen Seebades sucht seine
etiinser durch die Dichtung rührender
Töne anznlocken Aus seinen Diiten
prangt ein Gedicht, in dem es n. A.
Wisc.
»Hier iit to hewtven allerhand
Good un billig wie betannt.
Lbie un Schnapps un töten Wien,
Echten Gitta at Berlin,
Suren Essig, starlen Rum, ’
Coniact un Petroteum. —- !
th de Oebetteitsverdriewen s
Hotsmannsdriippent vor de Wieder, (
Priem is dünnen un ock dicken, i
Ot sör Kinner wat tom Licken· s
Bottersämrneln, Stetoelwichs, ;
Göte Knöd to Röck un Bür, !
Wongenschmör un grot Rosinen, (
Zuckeriandel för de Bienen, ·
Mustatblum Un Schörtenband, 4
Bleistist rund un vsk getant’t,
All wat siinst noch hört tom Schrien-en,
Mähl to Kuchen un to Kliewen —
Iwern is set-warten, witt un grau,
Streichhoiz, Licht un Kugelblau —
Dischlerlihm un Kasseebvhnen,
Js allens her, blos tein Melonen,
Darin steckt hier kein Geschäft
Dc Dinger waren hier nicht töst2'«
--—...-.
Guten Appetit
Froschtaviar wird gegenwärtig ins
Rufilcnd ans den Markt net-tacht unds
diirste bald auch im Auslande aus-J
tauchen. Lieferanten dieser neuen tea «
viarart sind hauptskchtich die Fischer;
von ;-ioriznn. Sie selbst er·s,i«s!en, wie s
sie auf den Gedanken gekommen sind.
Frosctlaich als Kavicir zu verkaufen.
Vor den Thoren von aniznn tvurdei
vor einiger Zeit eine sraniösssche Fet
brit errichtet; die dort beschäfti ten
Jtaiiener und Franzosen erwiesen sich.
Ivie die meisten ihrer Lande«-tin als
große Liebhaber von Froscktfdsentetn
und ersuchten die Fischer, ihnen große
grüne Frösche zu liefern. Tie missi
schen Fischen die bis dahin von der
tnlinariscben Ausnntmnq des Frosckecs s
noch nie etwas gehört hatten, entteckten «
nun ans einmal, daß man auch den
schwatzen nroßtiirnigen Lcrich derj
griinenFr-iicke sehr nut verwenden tön- «
ne: er foll lich im Aussehen und ints
Geschmack von«den! theiierften Etat-«
und Beluaa that-ten ) Laviar nicht1
unterscheiden -aci Frofchlaoiarae
lchäft soll in Zariztin berettc heute in
voller Blüthe stehen: der Kaviat wird
flott Verfandt und aenatt io doch Je
zahlt toie anderer Zodiak
-—-—-·s.-.-——-—
Hauswir- ttepenstvürdts, seist
reich
Man laim die Frauen in drei mit
diefsn lfiaensdsaften verfelyne Grup
ten einttkeiletn Die urattttcie· hast«-:
liche Frau, smlcke den Haushalt ta
della-I »in ordt en versieht; rie lieben-:
tviirdige Frai trrlche in der We! t ae
fällt und überall aerne aeselien wird;
die intelli teure aeiitreiclie Fran, welche
einen armissen Grad wissenschaftlicher
Bilduna lefctzt ude in Gesellschaft zu
sprechen meifz. Eine tvirllich aus-ge
Ieichneie Frau miifzte alle drei Eigen
kchaften in sich vereinen, d. h. sie müßte
eine Frau sein, tvelche ihr Haus-wesen
zu leiten und Alles in bester Ordnung !
zu erhalten versteht; die im Umaangef
nkit ihresgleichen oder Höherm durch
ihr freundliches Wesen die Herren ges "
;rinnt; die, wo es darauf ankommt,
Eber Personen oder Sachen ein tlareg
tlrtheil fällen tann, die mit edlem
tlnftande zeigt, daß sie auch im Reiche
des Wissens, des Schönen —- ihrem
Stande gemäß — sich umgesehen hat«
Jst es unmöglich dafz eine Frau alle
»rei Eigenschaften hesihti
———--·-.---—
Wiens Iris Ite Ists-seit Iepseqt
Ist-Deus
Die menfchliche Schönheit ift eine
Zagt-innig die Sonnenlicht zum Ge- «
reihen braucht. Die natürliche Schön- T
heit fordert zu ihrem Gedeihen frühes(
Erwachen und frühes Entschlafen
Ein Mensch, der die Nacht zum Tage
macht wird immer ein müdes blasses ’
Aussehen haben; es ist nicht gleich, ob
wir am Tage oder des Nachts schla- L
sen. Der Tagesschlaf regenetirt die»
Kräfte nicht sa, wie die Nacht durch;
ihre Duntelheit und Ruhe. Nach dem J
frühen Aufstehen ist ein taltej Bas.
oder kaltes Abteiben sehr erfrifchend
file den Körper und belebend fiir diel
hauithiitigteit Das Aussehen wird
frischer. der Teint zart und durchsich
tig.
VIII kstkfsft
»Du- SCR MS ist denn das, das
allgemeine htgesekp
»Was Jenseits Ida Einem mal a
WZth Max-e tm un
fsllm »W! ksssfi ane zu
geben«
Sei-n warst-United ,
Gemiisehändlers »Gniidigeli Fräs
lein haben aus dem herze-ji«
Fräulein: »Blumenlvisl! . . . bitte!«
meteltlsastlichee statistis- -
A.: »Welche-· ist hier das feinste
iRestaudant?«
’ B.: »Das »zu: goldenen Krone«i
Unter siinszig Pfennig Trinkgeld ist
; Dort nichts.«
Nicht ganz. .
Gras: »Liegt das Gut, welches Sie A
mir empfehlen, an der Eisenbath
Vermittler: »Nicht ganz, aber in
siinf Stunden erreicht man von dntt
die Bahn.«
Protle
Herr: ,,3anen Sir, Herr Schmie
dcke, wann speisen Sie denn gewöhn
lich?« .
Protz: »Ich speise nie gewöhnlich, «
mein Lieber, sondern immer in M
feinsten titestaiirants.«
Blut dem statements-L
Unterossizien »Wassind Sie in
Jitrem Berufe?" «
Rekrut: »Pyrotechniler.«
Unterossizieu »Sagen wir aus gut
Deutsch: »Bierdrauer."
Aue-der Sommersrische.
»Das ist aber schrecklich, HerrWirthi
Sie haben ja hier hunderte von Flie
gen!« A
»O, bei den vielen Gästen vertheilt
sichs schon!«
Aber-glaubt
. Automobilist: »Na, zwölfe habe ich l
iw just-u traurig-sausen seu- iq aus l
Auto habe, jeht inufz ich mich bitten.
daß ich nicht den dreizehnten überfahre.
sonst giebt’s ein Unglück!«
Seine Reichtums-. W»
Arzt: »Leiden Sie auch an Durfti« (
Patient: »Leiden? Davon tann doch
nur die Rede sein« wenn man nichts zu
trinken hats«
Junggesellen - Rette-iqu
»Bisher fragten mich die Leute im- (
mer: warum heirathen Sie denn nichts E
Jetzt fragen sie schon: warum haben
Sie nicht geheirathet?«
Ieierlichee Moment
Nachbar tats bei einem Hochzeits- .
mahl ein Tusch geblasen wird):
»horch, jeZt wird wahrscheinlich die
Mitgift ausgezahlt!«
Derselsinnis.
Fremder: »Wohnen hier die Profes
soren nnd Studenten in einem bo
ftimmten Stadtviektel?«
Einheimischen »Die Studenten
wohl; aber die Professoren sind in Its
ganzen Stadt zerstreut!«
Vorsicht geboten.
Gr: ,.,Atte jetzt wirst Du Dich künf
tig mir gegenüber ’n Bischen besser
aufführen müssen .. .Unser neuer
Hiinmerberi war wie er mir eben ge
sagt hat, früher Kriegsberichterstats
ter.'«
Boot-att.
Madame tzum Dienstmädchen, das
sich eben eine neue Stelle gesucht hai):
»Was-, die Dame hat Sie genommen
4—--h- L« —.«. kå -- bin« sh-- Ins nis
IKUHUIUI VII Hut »Ist Wut-»s- aks uns
ausgehauen haben?«
»Ja, die kennt Sie nämlich!«
Unter Beamter-ten
3ie: »Paul, ich liebe Dich uniägiich.
Ich iiinnie auf meine große Erbschaft
verzichten, um mit Dir vereint in ei
nem fernen Winkel ver Erde ein süßes
. Schäferleben zu iüi)ten.«
i Er: »Danie, da mußt Du Dir erfi
jdas dazu gehörige Schaf suchen.«
s
sein- angesichts-.
Dame weg Haufes): »Den Dotier,
Isind Sie ein Kunsifreund7«
; Herr folg Gast): «Jawohl. mit
Ausnahme der Musik und des Ge
fange-I
Der Schnhmanm
»Herr Gent-arm, kommen S« schnell,
da Haben f« grad Einen iodigeschias
gen.«
»So, dann will ich 'ma1 vie San
iäisiolonne benachrichiigen.«
Ter Rinde-eint
w -
Hi
M
N
,
·Wa"dkmvkk MS -·» Mus-»eä,s
Mk« HENNIN- M ÆT stumm Its-tm
so ’n Momlpkedi er an deinem set-»M
teu Aeu tm An aß nimmt. sage set, daß
is mit nein sutomobil unliebsame Be
rti-tha- jebabt hätt-I