Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, November 04, 1904, Zweiter Theil, Image 16

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    f "
Häusiichet Freis.
"·.»"Heau Nitsch ist unausgeseyt thätig. »
Johu Ritfch reich beschenkt. «
Waj nüclich und nothwendig ist.
—- Unangenehine Folgen einer
angenehmen Beschäftigung
- Misier Editeri
Plötzlich un mitaug Warnung is
die Alti vun erer neue Kränl befalle
worn. Des heißt, Mister Editer, Al
les. was recht is, des kann Jch nit
.leide, awwer eigentlich hol die Alti
d i e H m o l die
Kräiii»bei Jn
fectichen ge
kriegt. Zie iH
angesteckt ivorn
vun der Mond
Die Maud hot
esz zeerst gekriegt
un die Lllli hot
esz vun ihr ge
tätschi. Blog iH
es bei der Alti
viel heftiger
angaedroche wie
vei der Mund.
Die Kränt is
diesmal an un
fiir sich ziemlich
bannlos Sie
a« tl fk e r t sich
hauptsächlich in
GefaJenke wo
Ich »zum Prcient lrie,1. Tie Billtli
derdo is - fo- feat wenigsten-T die
«Lilti daß e-: lauter nothwendiae
Same sein un daf; sk: wunnerfctiön
fein un förchierlim tskiiii
Närnlich die Atti brennt: sie brennt
nit horch un brennt nach nit selber,
sonnern sie brennt Wodd Ich hen
lauter Sache alt-:- verbrenntem Wood
Jch glaab es is e deitfche Jnmentschen
.im werd Holzbrennerei Arbeit aekalit.
.35.e hardwe gar tei Edie, Mister
litt-»ich wag mer Alles aus- Verbrenn
ierzz Holz mach kann. Hauptfächlich
answer nothtrendiac un nützliche-Pacht
Wel, Ich hen e Eiaaardax un e arö
sßere Zigaarbar un en Tadatgiaite un
nodk en Tabakslafte un en Pfeifcstäns
sder un e Mätfchbar un en Schwefel
hölzcherftäsnder un e Rauchtischche un
Ins-te e ditto, größere Zeig-« netriex1t,
»ein des sein ja wertlien nützliche Sache.
s--Dann e Tintefaß un e Bat for Hem
Mertniippcher eneizethun un einigen
Gerne-unt vun Pictfcherfriimg un Ba
jes un Biixcher for Briefmarte enei ze
Edeln un e Falzdein un en Näpiinting
mi e Handschuhbar un e Tschullerie
bax un nen Ständer for die Watsch
dran ze hänge un was an die Wand ze
change un neineneinzich anneee Sache,
Gan dene leeMenfch eraug kriege kann,
sei-«- nmä ki- minbfk mskn Minn- Alles
· aus gebtenntem holz. Es wern Blu
, sme un allerhand Figuren in das Holz
sei-rennt mit eine glühende Stift, un
.bei jedem Brefeni lrieg Jch hinne e
« J. R. en:igebrennt.
· Die Maud hot es nämlich in der
Rattntri gelernt un da hawwe sie un
,die· Alti schun angefange, Presenter
. for Mich zu brenne, un hier werd es
intii ungeschwiichte Kräfte fortgesetzt.
Der Hautpspori derbei is, glaab Ich,
,nit des Brenne selber, fonnern das
Eirkcnife oun die Sache, wo gebrenni
. wern un wo mit der Zeichnung sok die
Qrernerei drUfL mer fertig ze kaose
kriegt Un es is unheimlich« was for
· »So-he mer aus Holz mache kann, Mi
- sier Editet. Es sollt Mich gar nicht
wunnern, wann die Alti Mir näch
stens en »Stein« aus Holz brennt.
Von eme Piano, wo sie brenne wollt,
hen Jch sie nämlich schun talle gehört.
Sie wern vielleicht sage, Mistet
Editerz daß Jch iiwwer der Alti ihr
neueste Kränt nit ze licte besucht,
weil Jch doch blos Benefitt un keen
Tkowwel dervo hätt. Uff die Ein
Jvendung erlaabe Sie mir gütigst ze
antworte:- »J-z dat so? Un woher
wisse Sie dann des?"
'« sann Jhne sor Jnftenz der Hofe
: stuon til-reißt un Sie sage: Als-, slick
«Mit emol doppelquick den Knopp an,
in die Akti, wo of course wieder beim
Tholzbrenne is, thät antworte: »Ich
- Im jes nit, sunscht werd der Stift
"iolt«, un Sie müsse immer mit der
see-He band die hose festhalte, denle
. Fee des-wär plesfäntZ Ich losz es zu
·’M·e, Mister Editer.
TOdet Sie sitze grad un lese en sehr
Wurostingsrdiggel un usf emol riecht
es so sonni un die Atti segt: »Ach
— Spic, fes hot des Mädche dranße die
f«Qeilime ziffgefiellt un is fort un jetz
Mut die Lohne a un Ich tann nit
Haus« sunfcht werd mei Stist kalt «
Teich W, geh Du schnell enaus in die
··Kktsches uit gieß Wasser zu un rühr e
Bisse ernm un dann lannft De aach
sich Weis-n Brote gucke tin-die Potäs
Ists Uinksc — Jll- Ut um c« s. uuc (
Tischche, wo met e Aelbum btuff lege
Längsses werd wunnetschök Thore
Sie pkssöm finde, Mister Editer?
IS Eos es zu Jhnr.
Un feinin werd Ich e größeres
· US We müsse, weil for all die
" Mr un Baer un Pictscherfräms
IF Sechs let Plss mehr is, un es
;- Mt einst gemuvt
: « Mikm Editet der Atti ihr
M skäst is gar nit so harmlos
P W Ich wollt die neue
III W dg Last krieg-.
M IS Raiiche wünschead
WOM
. M
Ishssitssk XIV
I
Das berufs- siltotles tu Koth
mer-n.
Eine für das Drutschthum .in Lotte
ringen hochbedeutsanre und der Beach
tung und Weitersorschung würdtge
Erscheinung ist es, dasz sich dort d s
deutsche Volkslied. und zwar das ech e
Volkslied —- nicht die volksthiimlichen
Lieder und Gesänge, wie sie sich in
Altdeutschland seit etwa einem Jahr
hundert eingebürgert haben —- in sei-«
ner vollen Reinheit erhalten hat. Diese
Thatsache festgestellt und zur Gel- I
tung gebracht zu haben, ist das Ver- i
dienst eines stiiheren Voltsschullehrers ;
aus dem Lande; jetzigen Redakteurs in s
Metz, N. Vor-very der im Albe- und i
Saarthat die Spuren des alten deut
sehen Vollsliedes suchte, fand und ver
folgte, bis es ihm gelungen war, eine
ganze Anzahl solcher althergebrachter
Im Vollstnund erhaltener und überlie
serter Lieder zu ermitteln, die sich ent
weder schon durch die Worte oder, wo
der Text von geringeremWerthe, durch
die einfache, bald frohe, bald schwer
müthige Weise als echte Voltglieder
kennzeichnen Die bisherige Samm-!
lung enthielt zwölf solcher Lieder, und
zwar neben Kriegs—- und Schlachten
liedern solche von der Treue und Un- s
treue, vom Scheiden und Meiden, Jä- l
ch- llllll Ckllllll cUcl Aus-Zu il tun-.
C. Wolfrain früher in Straßburg s
jetzt in Frankfurt a. M» unterzog sichs
der dankbaren Aufgabe, die mühsam
festgestellten Volksweisen stimmungs-;
voll zu harmonisiren. Jn letzter Zeit s
nun hat Houpert neue aroße Ernte ae
halten in seinem Heimatbsthalz nicht
weniger als 2« weitere Vollslieder
sind nach Wort und Weise so ziemlich
festgestellt und harren der Mark-eilen
den Hand, uin Gemeingut des deut
schen Volkes zu werden. Fragt man,
wie sich das deutsche Vollslied in
Lothringen während zweier Jahrhun
derte politischer Zusammenhörigleit
mit Frankreich so- urwiichsia und treu
s erhalten konnte, so liege n die Ursachen
wohl in erster Linie in einem dem
s Lothringer angeborenen Sinn für
l Poesie und Musik, mehr aber sicherlich
noch in feinem Festhalten am Luther
sgebrachten. Dazu kam aber als be
günstigend noch der Umstand daß, ob
wohl Lothringen französische Provinz
s war, doch bis zur Mitte der fünfziger
Jahre des vorigen Jahrhunderts dass
Deutsche in den Schulen fast aus s
schließlich Unterrichtssprache blieb. s
Während also die deutsche Sprache
einerseits ungestört erhalten blieb, war
das Volk auch andererseits gewisser
maßen angewiesen aus seine alten Lie
der, da ihm ein Ersatz dafür nicht ge- ’
hoten wurde. Jn den Schulen wurde
Gesan unterricht nicht ertheilt und
französische Lieder fanden beim Volks
keine Verbreitung. So kam es. daß
in diesem Winkel der Westniarl dess
Reiches stets und bis zu den Tagen
der Rückkehr hier des deutschen Volkes l
herzschlag nicht aussetzte sondern
kräftig pochend oernehinbar blieb. —;
Ueber die don ihm liebevoll hearbeiten- »
den Boltsweisen sagt Kapellineister C. s
Wolfram in eniernVorioort zu der deins
Statthalter zugäeigneten Ausgtibe fiir
----------- --—-..-c- « s-L
IIIIIIIIUIIIlVIII IIIIIIIIIIIUss »Es-IS IIIIU
in fchroffern Gegensan zu den tomani
schen Liedern, die in den Dörfern urn
Mes ertönen, deutsch in jeder Note,
bald innig. schwertniithig und weh
muthsvolL wie nur ein deutsches Ge
müth sie erfinden konnte, bald auch
frisch und keck, dem heiterm Tempera
ment der Bevölkerung des Saarthals
,entsprechend.«
—
Schlimm
Lehrer: Kannst Du denn die
Punkte und Kommaö nicht machen?"
Schüler: »Ich tann’s schon, aber
wohin man sie setzt, das weiß ich
nicht«
Verkehr-te Welt.
Neuaufzunehmendes Dienstmädchen:
»Und noch Eins, gnä’ Frau, warum
ist denn Ihr voriges Dienstmädchen ei
gentlich tveggegangen?«
Modernes-.
Vater (deö Mädchens): Außerdem
«Außerdem bekommt meist Tochter
auch eine Equipage.«
Bett-erben »Da möcht’ ich schon lie
ber unt ein Autornodil bitten!«
Eis bißceu Latein-.
»Ich deside fest einen Papagei. der
ganz ausgezeichnet sprechen tann·«
Förftm »Pah, ich besaß sogar einn
Papagei. der war —Bauchredner!«
I
Schar-se Unwet.
V
»so-me ich u pat, W —
«SI Weg Istiesu gnk —?mu?
ilis dem Dorado der Schlangen
Von Dr. J. Wiese, Berlin.
Gewitterschwtile Tage mit seucht
Iheiher Lust bilden das Entzücken der
Schlangen. Solche Tage sind dann
aber zugleich auch die gesäbrlichsten,
toeil an ihnen gewöhnlich die Kinder
beim Beerenpsliicken gebissen werden.
Allerdings ist in Deutschland die Ge
fahr, durch Schlangengist verwundet
oder getödtet zu werden« nur gering.
da ja die Zahl der wirllich giftigen
Schlangen nur eine lleine ist. Tritt
man die Kreuzotter nicht gerade aus
eine empfindliche Stelle, so beißt sie
nicht einmal (?) Gesäbrlicher ist die
Snadviper, die alle Mittelmeerliinder
bewohnt, aber auch schon in dem süd
lichen Bayern vorlommt. Eine wie
niger gistige Schlange, die gewöhnlich
mit der Kreuzatter verwechselt wird,
kommt besonders in der Gegend von
Mes vor. Es ist die Aspisviper, des
ren Verbreitungögebiet das südwest
liche Europa umfaßt. Jn anderen
Erdtheilen, besonders in den Tropen,
ist allerdings die Gefahr, von Schlan
gen gebissen zu werten und den Tod
zu finden, eine sehr große, und unter
ihnen nimmt die erste Stelle Indien
ein, das man geradezu, wenigstens
vom Standpunkte der Schlangen,
Schlangeneldorado nennen kann. ;
Neuere Forscher wollen behaupten
daß in Jndien die Zahl der Gift
schlangen, trotz aller Verfolgungcn
und Prämien seitens der Regierung»
immer mehr zunimmt, nnd das er- ;
scheint begreiflich, wenn man erfährt, !
daß nach amtlicher Betejtnung min
destens 25,0(;() sueknsckeix jin-nich ins
Indien durch Zchlangengift ihr Leben ;
verlieren. Wenn Europäer und Weihe H
überhaupt seltener ein Opfer des-;
Menngenomeo werden« Io uegi oer
Grund davon in ihrer größeren Vor
sicht und Umsicht, in ihrer besseren ·
Kleidung und vielleicht in dem Uni-;
stande, daß sie nicht so viel im Freien s
sind. l
Allein auch unter den Europäein«
giebt es nur wenige. die nach einem«
mehrjäbrigen Aufenthalte in den indi- I
schen Ebenen in die Heimath zurück-!
lehren, ohne eine tebhaste Erinnerungl
an eine oder mehrere Rettungen dori
dem Schlangenbiß mitzunehmen, stir;
die sie im gegebenen Augenblick derj
Vorsehung sehr dankbar waren. Selbst s
in großen Städten wie Bombah oder ’
Kallutta sind Schlangen nicht unbe-;
kannt; dagegen kommen sie in und bei l
den Bungalos oder Landhiiusern ansi
allen oder den meisten ländlichen Sta- i
tionen ganz gewöhntich vor, und ma- (
chen dieseri Behausungen in ungewöhn- l
lich und unbequem kurzen Zwischen-i
räumen ihren Des-Ich. Es giebt nie-l
nigsBungaloz deren Stroh- obers
Schilfdach nicht der gelegentlichejuk !
enthalt einer besonders gesäbrticheni
Schlangenart, des Santor oder der;
Dachschtange, ist, während ringsumher
in den höhlungen alter Bäume, unter
den Faßt-öden der Zimmer. in den
Keller-i oder daneben liegenden Gär
ten von Zeit zu Zeit Exemplare von
anderen Arten vorkommen, die sitr
»das menschliche Leben nicht weniger
; gefährlich sind.
J Die Eingeborenen, hindu wie Mus
j limen und Buddhisren, sind gegenüber
M- HEXE-»Dos- Iss4ssdsIZÄ Inf«IflI-I III-h
; .,... »...»..,,... -.....-...., .--,,.-... -..
igleichgültiger als die Europäer. Bar
jfuß, mit nackten Beinen und mit je
i nem fataliftifchen Glauben an das
; Kismet, das der hindu mit dem Mo
’ hammedaner theilt, und an dem er zu
ltveilen zu feinem Vortheil, häufiger
als zu feinemNachtheil, als Weltmann
häng, betrit der Hindu mit feinen
duntelhäutigen Beinen ohne Bedenken
Orte, die von Schlangen wimmeln,
und es ift daher nur zufällig, ob er
mit einer folchen in Berührung tomrnt
oder nicht« Mit jener erhabenen
Gleichgültigteit gegen die Gefahr, die
er von Kindheit auf durch Gewohnheit
und Vertrautheit mit ihr erwirbt,
tauert er fich mit oder ohne feine dürf
tige Kleidung von Baumwollftoff auf
dem nackten Erdboden feiner Lehm
hiitte oder unter den weiten Aeften und
Zweigen eines Baumes nieder und
verfällt in einen tiefenSchlaf, aus dern
ihn weder die Stiche der Mustitos
noch das Geheul raubgieriger Schola
le, noch das Geschrei der Waldeulen
in den Zweigen über ihm u wecken
vermögen. Manchmal hat er vielleicht
an derselben Stelle schon eine Schlange
erschlagen sehen. Aber was ficht das
unfeven Rancherun oder Bodfchu an?
Gieht es nicht auch an anderen Orten
Schlangen? Jn einer Minute fchläft
er wie ein Sack« und träumt vielleicht
von feinen Reis- und Paddyfeldern
die er gegen 90 Prozent Zins verpfän
det hat und die-es unmöglich immer
bleiben werden; er träumt von feinem
Mahadfchn oder Bankier, dessen Ab
gefeimtheit und überlegene Rechen
tunft diefen Schuft in den Stand fest,
feine Nachbarn auszudeuten Dann
dreht er fich um und wälzt fich ruhig
auf eine tödtliche Krätfchlange hinauf,
oder reckt feine braune band aus und
erfaßt damit den glatten Rücken einer
vorbeitriechenden Vol-ra, die ihn beißt
oder vielmehr mit ihren Giftzähnen
fchiägt, und er ftirth Aber die Göt
ter wollten es fo; feine seit war ge
kommen — Möner sitz-nett —- Tuifi
Kandu bessert das Strohdach feiner
Mitte aus, und wie er das verfauiie
Gras aufhebt, dräckt er dabei eine
Senior oder Wiens-, die darin
W -
.«....-,-.-.-.- - » W
ruht und die Störung mit ihren
scharsen Gistziihnen vergilt und Titl
sie wird zu seinen Vätern versammelt.
Dann ist dort Siritissan Belda damit
beschäftigt, Bamdus zu einein nett-n
Dach oder die Dschungelgräser zu
schneiden, mittelst deren er neue-Mat
ten siir sein Haue anfertigen will; da
durch belästigt er den Feind, der sich
durch seinen Bist fühlbar macht, ehe er
sich in Sicherheit bringt Gidari Teli
i ist in der Dämmerung oder der dunk
len Nacht an den benachbarten Dorf
hrnnnen gegangen. um seinen Lota
i lSteinlrug) zu füllen, und kehrt nun
T in seine Hütte zurück, um sein junges
: Weib eilends nach dem Byd (eingebo
.renen Arzt) zu schicken, der sein Ge
.heimmittel anwenden wird, und nach
dem Brahminen, der seine Verschwö
rungen singen und verschiedene rnysii
sche Gebrauche vornehmen« wird, wäh
rend der arme Gidari rettungslos in
das glückliche Jenseits eingeht.
Unter den Eis-gebotenen Indiens
herrschen noch manche seltsame Vor
stellungen und aberglöubische Ansich
ten hinsichtlich der Schlangen. So
soll es eine große Schlange Dhamin
genannt, eine angeblicheKreuznng zwi
schen ter Kobra und irgend einer an
deren Art, gehen, die nicht beißt, son
dern ,wenn man sie verfolgt, mit dem
Schwanze schlägt nnd nach der Ans
sage der Eingeborenen im Stande sein
soll. damit sckmerzhafte uncs sogar ge
fährliche Wunden beizubringen, nnd
man findet allgemein den Glauben
verwaltend, daß Dieser-lange ansonni
tagen und Donnerstagen ganz unschäd
lich sei. Der Bis-, der Gistschlangen
soll an kalten Tagen weniger gefähr
lich sein als an l;eis-,en. Es gilt fijr
unheilvoll, wenn man irgend eine Gäst
schlange bei ihrm eigenen Namen
nennt, und man bedient sich statt det
sen allgemein eines Eint-namens oder
einer Umschreibung; gerade so, wie
man das richtige Wort fiir »Chvlera
morhus'« vermeiden und glaubt, seine
Anwendung fei im höchsten Grade ge
fährlich und könne die Krankheit seldst
bringen. Viele Eingeborenen tlopsen,
wenn sie tei Nacht ins Freie gehen
müssen, mit ihrem Vamhusstoct wie
derholt vor sich auf den Boden und ge
hen sehr langsamen Schrittes, und die
Dai-Liiufer oder ländlichen Postboten.
die auf Stationen von 5 bis O engli
schen Meilen Entfernung hin und her
traben, führen unwandelbar an ihrem
schulterhohen Bambusstock ein Anzahl
loser Eisenringe, um ein tlirrendesGæ
täusch zu machen, wenn sie daher tra
ben; durch dieses Getlingel sollen die
Schlangen und andere schädliche Thiere
verjagt, nach anderer Lesart bei Nacht
dem nächsten Posthoten die Anniihe
rung seines Kollegen verliindigt wer
den«
Einige Fälle iiher Schlangenabem
teuer aus neuerer Zeit mögen hier
Plah finden, um die große Gefahr zu
schildern, die den Eingehorenen seitens
der Schlangen droht. So erzählt ein
englischer Beamter in Ostindien, Sir
Gilhert Carus-dem in feinem Werte
iiber die Tropen: »Ich war so müde
von dem Mitteln und Knarren meines
elenden Gefährtes, daß ich mich, so
bald ich ein Glas Wein getrunken nnd
eine Cigarre getaucht hatte, auf mein
Lager warf und bald in einen schwe
ren Schlaf sanl, der aber von häß
« lichen Träumen heimgesucht wurde. Es
war mir, als läge eine schwere eisialte
Masse auf meiner Brust, die mich zu
ersticken und zu zermalmen drohte.
Plößlich erwache ich, nnd will sogleich
von meinem Lager herunterspringenx
doch ganz entsetzt halte ich mich zurück.
Bei dem Schein der in meinem Zim
mer brennenden Lampe erblicke ich aus L
meiner Brust eine ungeheure zusam
mengerollte Schlange, die venstops mit
zwei feurig strahlenden Augen nach
mir richtet und zischend ihre gespaltene
Zunge bewegt. Sofort begreife ich den
Zusammenhang: Das Thier ist durch
das Loch der Wand in den Wuschrauni
und von da durch die Thür, die ich
nicht wieder zugemucht hatte, in mein
Zimmer gekommen ,wo sie durch das
Bedürfnis nach Wärme von meinem
Bett angezogen worden ift. Meine
rasche Bewegung hat sie munter ge
macht und gereizt. An dem Feuer ihrer
-Augen, an dem heftigen Zucken ihrer
Zunge erkenne ich ihren ftei enden
Zorn, und da sich auf ihrem Kot-se eine
helmurtige Anfchwellung bemerkbar
macht, wird es mir llur, daß die
schrecklichste der Schlangen, die giftige
dera, sich auf mir niedergelassen hat.
Meine plötzlichellebeweglichteit besänf
tigt sie, Ihre Zunge wird ruhiger,
ihre Augen weniger glänzend. ihr Zi
schen hört auf, und der Helm ver
schwindet. Jch fühle mich von einem
tollen-Schweiß bedeckt. und wage weder
die leiseste Bewegung zu machen, noch
um Hilfe zu rufen. Bei der geringsten
eBiregung würde mich die Kobra bei
ßen. und gegen ihr Gift giebt es lein
heilmittei. Jch muß alfo ruhig aus
harren« bis sie sich bei den einfallenden
Lichtstrahlen des neu-en Morgens er
hebt, um fiir den folgenden Tag eine
dunkle Zufluchtsstiitte zu suchen. Sie
ist wieder eingeschlafen, und ich bleibe
in meiner Angst. ohne nur ein Glied
u rühren. Die Last, die auf meiner
Srusi liegt, und der abscheuliche Ge
ruch der Schlange peinlgen mich ent
feslieh Eine Stunde mochte vergan
gen sein. die mir zur Ewi eit wurde.
da höre ich dissltch meine - hile gehen.
In Mann schleicht herein und macht
sich mit meinem M - zu Masse-.
Dann erhebt er sich wieder und niii
hert sich meinem Vett. Er besass nur
einen Dolch, den er zwischen seinen
"hnen hielt; sein gan er nackter
örver aber war vom Kopf bit zu den
Füßen mit Oel gesalbt. Es roar ein
indischer Dieb, der diese Nacht zum
Stehlen-ausersehen sich deshalb seiner
Kleider entledigt und seinen Körper
eingefettet hatte, um so leichter den
händen entgleiten zu können, die ihn.
ettva aufzuhalten versuchen würden.
Der Glanz der über mein Lager ge
bteiteten Decke reizt die Begehrlichleit
des Diebes. Er will sie wegnehmen,
uhd um sich ihrer schneller zu bemäch
tigen, ergreift er sie an beiden Enden
Dabei beriihrt er mit der Hand die gif
tige Schlange, die sich augenblicklich
mit Blitzesschnelle emporrichtet und
hn in die Wange beißt. Mit einem
hieb seiner Waise haut er ihr densiovs
ab, dann prüft er sie, und als er sich
überzeut, daß es eine Kobraschlange
ist. die ihm ihr Gift eingeflöszt hat,
setzt er sich mit stummer Ergebung zur
Erde in dem Bewußtsein, daß er nur
noch einige Augenblicke zu leben hat.
Aus mein Ruer kamen die Leute aus
der Hzrberae herbei und stürzten sich
aus den Dieb; doch dieser versuchte sich
nicht zu vertheidigen, er empfand schon
die Wirkung des tödtlickien Giftes nnd
verschied bereits nach einian Sekun
den an der Seite des schrecklichen Thie
res, von dem er mich befreit hatte.
Man find-et Schlangen häufig an
Orten, wo man sie allem Anschinc
nach am trtniasten vermuthen sol!te.
time europiiiscte Dame z. B. berührte
einmal mit der Hand eine lebende Ko
lsra, als si-: irgend einen Nivvegaegen
stand von ihremstamin nelxmen wollte:
das Reptit lag ruhig hinter einer
Stntmbr an der Wand und tvie es dort
hinkam, ist bis heute ein ungelösteg
RäthseL Ein Regierunggbeamter hatte
eine der im Lande verfertigten hölzer
nen Fallen für Ratten aufgestellt und
eine Kobra darin gefangen, zum gro
ßen Entsetzen seines Haustehrers. Ein
englischer Offizier wollte einst feinen
Federbut zur Gala-Uuisorni aussetzen
und sand, als er den Deckel der Hut
schachtel öffnete, eine salt arnilanae
Kabra darin. Noch mzrtwiirdiger aber
ging es einer Dame, die vor einigen
Jahren in einem Bungalo aus einer
Statiou eine tleine Schlange auf dem
eTisch in ihrem Salon liegen sah. Diese
war von einer tleinen giftigen Art und
lag unter einem Kinderbilderbuche.
Als die Dame das Buch binwegnahm,
wurde sie gebissen, erlrankte unter hef
tigen Schmerzen, genas aber wieder.
Man behauptet, Schlangen vermei
den die Anniiberung an ein offenes
Feuer oder eine Flamme iraend welcher
Art. Dies ist jedoch ein Jertbum. wie
ein anderer Europa-er mehr als einmal
entdeckt bat, und zwar beinahe mit Le
bensgesahn Er bemerkte bei einerl
Gelegenheit rund um die aus dem
Fußboden seines Antleidezimmersi
ehenbe Oellampe herum einen dunk-l
len Kreis. wie wenn jemand Oel auf
der hellen Matte berlchiittet habe. Er
war schon im Begriff, sich zu bücken
und mit «:-er Kerze bintuleuchtem die eri
in der Hand trug, um den dunklen
Fleck genau zu inspiziren als dieser
aus eine Viertelfpanne Entfernung
an seinen nackten Füßen vorübertroch·
Es war eine 90 Zentimeter lange
schwarze Schlange, die sogenannte
»bahra samp«, d. i. die taube Otter.
--.--——
Pers-hupft
Dame: »Ihr Antrag ehrt mich sehr,
mein here aber wir müssen uns doch
erst noch näher tennen lernen!«
Bett-erben »O bitte. gnädiges Frau
lein, ich tenne Sie bereits. .. aus»
Heller und Pfennig!« s
—-- —--- 1
Neues Wert ’
»Sie find ja ein ganz vorzüglicher1
Chausseur, Herr Graf! Wer hat Jhnenz
denn diese Kunst gelehrt?« l
»Niemand, Gniidigsie bin voll
tommen Auto:Autadidatt!« :
i
·
Theater Osmia
Einem p.i. Publikum iheile ich er
gehenst mit daß ich von morgen an-7
sange, mit meiner ausgezeichnetenI
Truppe Theatervorstellungen zu ver-«
anstalten Mit Missichi daraus. daßs
gegenwärtig, große Noth an haaretn
Gelt-e herrscht habe ich mich entschlos
sen, allerlei Eßwaaren statt Baargetv
anzunehmen. Karl HenperL Theater
Mutter
""" « stsiikikzsknwske
»Womii beschäftigen sich gnädiges
Fräulein den anzen Tass« ä-:
»Mit aarni is, ich ha 's nicht niis i»
. this, mich zu beschäftigen« "
-
e
mein-im s. N
Frau A.: »Na, hab-n S’ denn das
Töchterle uniergebracht fiir die
Schreibmaschin’ —- was hab’n denn die
Herr'n Thais-« - L
Frau B.: »Sie hab’n gefagi, vie«ex
Lina soll nur recht fleißig fein und gut s e«
auspassen, auch recht verschwiegen fle -
sie sein.« -
Frau A.: »Verichiviegen? — hören Y«
S’, da ihät ich nei recht traun, das ist "
g’wiß iei g’scheidi’s Geschäft, wann
annse.Leut« net wissen dürfen, wie's
da zugehi!" es«
Beruhigun- ,
-«Tiensil:err: »Warum weinen Sie z
denn, Annas« Hi
Dienstmädchen: »Die gnädige Frau i
i
hat mich eine Gans genannt!«
Dienstherr: »Aber Anna, das ist jaM
bei den hoben Geflügeipreisen eine J
Auszeichnung!« «
Gerechtigkeit
Tänzerin (zu ihrem Schuster): »Ich
werde Sie wegen Gewerbesiörung ver- i
klagen.«
Schuster: »Warum denn?« ’
Tänzerin: »Die Schuf-n die Sie !
mir gemacht, haben meine Füße rui- R
nirt, nun kann ich nicht tanzen« (
Uns-erfroren
Oekks »So ein junger kräftiger
TIJTenfch nnd lieiieli Minn«
Bettler: »Na, wissen Sie mir viel
leicht eine gute Partie?"
Das Höchste.
Lillä tant Fitavier): »Na, war pas
Lied nicht füß«?«
danne: »Die reinste gesungene
Schlagfahne!« '
Stein Grund.
Angestellter ider Iraniheiishalber ei
nen Tag im Geschäfte gefehlt hat, sich
beim Chef entfchuldigend): »Herr Chef
werden verzeihen. daß ich nicht kom
men konnte, hatte mir anfcheinend den
Magen verdorben. konnte den ganzen
Tag nichts essen."
Chef: »So, das hätten Sie auch
hier im Geschäft beforgen tönnen."
Dis-h ein Schwere-either
Räuber ieine Dame überfallend):«
«Das Geld oder —- —— i —- Ivelch’ ein
reisender Käfer, warten Sie, einen
Kuß-oder das Leben!«
Modernes- sei-eis
Frenndim »Du nnd Dein Gemahl,
Jhr liebt Euch also?«
Modedatne: «Unfäglieh! Drei-VI
haben wir unfere Scheidung fchon sin
ausgefchoben.«
semhiuusjsnittet
Gast: »Sagen Sie mir, here WML
was thun Sie denn. wenn eine Rat-fe
rei iosbricht, um wieder Frieden II
stiften?«
Wirth: »Rafch frisch anzapfen.«
sich-ft:
Pardenu (fehr ahnenfiiehtig zu ei
nein Gafm »Sehen Sie, diefeSSchlofz,
das ich da bewohne, hohen meineUhnen »
erbautij
Gafie »Die waren alfo Maurer?"
steife.
Dichter: »Ich muß heim Arbeiten
Cigarren rauchen, so fällt mir nichts
ecn.'«
' Freund: »Vin, dann wärt-' ich an
Deiner Stelle aber doch besseres Kraut
nehmen!"
O
Oel-heitern
Renziet lder eine größere Summe
siir einen wohlhiitigea Zweck hergegeben
hal): «Schkeiben Sie »Unsenanni«
.. .. ef weiß es ja·voch jeder, daß ich
der einzige irn Orl- bin, der so viel ge
ben kann!«
Inmessemäli.
Frau Kommerzienralh Silberstein
lals ihr der Haus-lehret iiber das
schlechte Verhalten ihres Sohnes be
richtet): »Wenn das so weiter geht,
lomme ich noch in’s Mausoleum."
Jenseit-Isr
« Hausfrau wie sele sechs-: »Nun, haben r·’ie d’e '
auf IRS-. » - 1 Ausweg
, r: .- , quä« rau, und wenn Zic- mi um ' ·
können Sie ens- suf mesns Betschmäegeaheit keäntixwrwch W akle schenkm