Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 21, 1904, Zweiter Theil, Image 16

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    Bürger-.
Mist-r Editeri
Es gebt Leit, es gebt auch Mensche,
es» gebt Piepelg un es gebt Mumän
BI inw, Weit-J des gebt es auch noch
Männer.
Des- is wahr
IckzkniiQ mais
Sie Denke. JZ
es n1::’
Wem Ich den
ei« auch chentt
geban, um«-set
Im den eiqefehe,
daß Ich ijfolutli
roqu war. Ich
fein nämlich mit
Arke Männer for
de Baums-, daß
sie immoe Zitif
sen-J wem kroch,
in’5 Courtltcius
oun Brootlnn sc
Lange-.
Xsiämlisch in"-:
»Um-knien: Biil
Ding. Dis-J
«- Erfdnr. waSSUCLk
qehäppekkd hot, war, das-. Ich bssn
sciiwöre I:1«1«1sse.
You mfmsmfrxkfnk - a di mlml
mlm . snhsn«A « »Hm i- TIHLY III-O
half-ifinou-please, so help you God,
hot der Mann gesagt, un Jch hen ge
zahlt un tee Wort gesagt, wekl Jch e
lawabeiding Zitissen bin.
ch hen nämlich zwei Landsleit mit
Mir gehatt. Jch war inteitelt, for die
gut ze sage, weil nämlich der Tschalli
gesagt bot, daß es Kostiimmers vun
ihm wärn.
Also ewwe drum einwe!
Jch din also dermit higegange. De
Erfchte hawwe sie gefragt, ob er de
Name vun der Kauntrie wisse that, wo
er drein riseidet.
»Arnöritä«. iegt der Mann ganz
ticklifch
»Wer macht die Lawg in dieser
Kauntry«, hot der Clerk gefragt.
Des hot des Kameel nit gen-ißt
stower Jch hen ihm sufflirt: »Die
Labby und die Lawyers.«
Dann hot der Mann wieder gefragt,
wer eigentlich jetz President vun de
Vereinigte Jutteited States wär.
»Der Setretäri Lorb«, hen Jch
Ieirn Frent zugefliistert
,Falfch,« hot der Examiner gesagt.
.Des is blos in Dummheitsfäll.«
»Wie heeßt der Ruler dun der
Cauntrn.« hot da der Mann gefragt.
«Roctefeller,'· hen Ich susflirt.
»Was for e Sistemm vun Gönnt
Iient hawwe wir hier.« Des war die
nexte Frag.
— »Wir hawwe e Olimargarinogar
chie,« bot der Schafstopp, mei Frent,
Zagt statt, of course, ze iinswern,
«r hätte hier e Ständärt-Oiligarchie.
Des hot ihn gezettelt, un er is darch
gefalle.
. Jhne des Nämliche wünschend,
Mit Rigards
Yours
John Nitsch, Esa.
Wisse Sie, wann die zwee Männer
heimgetimme sein? 4
Ro! Des sag Jch fgar nit, weil es
- nämlich ufs Mich selber e schlechtes
Licht «.:serfe that.
D. O. Esa.
-—
Die »Mein-e von heraus-.
Die alten Deutschen waren ein
tapferer-, kriegerisches Bott. »Alle,
welche nicht mit uns das Vaterland
tertheidigen tönnen oder mögen, ge
gren nicht zu uns, dürfen unsere
enehve nicht theilen,«' war ihr
Grundsa . Zu den ,unehrlichen Leu
ten« der orzeit gehörten zum Beispiel
die Müller und Hirten, da sie durch
ihren Beruf verhindert waren, in's
Feld zu ziehen. Außerdem alle «sah
senden Leute«, wie Gantler undSpiel
kaute aller Arten. Arn schlimmsten
jedoch stand es mit dem Scharfrichter
(Sherisf), dem «Schelrn'«, wie er auch
gekannt wurde, und es gibt Zeugnis
Un dein Egr efiihl der unteren Volls
klassern da sich nicht leicht ein freier
deutscher Mann herbeiließ. das Amt
reines Scharfrichters zu übernehmen,
trotdem es eine einträgliches war. Ge
rn das Menschentsdten als bezahlten
renst sträuhte sich das Ehrgesiiht
Faß zu diesemDienst auch die Ab
starrer geyorle, vermeytle octs
Schimpsliche. Jede Berührung der
Hand eines Scharfrichters wurde ver
miedenz es war ihm verboten, auf dem
Markt die Waare mit seinen »unrei
nen«Fingern zu berühren; er durfte
aus das gewünschte Stück nur hinwei
sen. Jn der Kirche war sein Platz weit
ab von den anderen Christen. Bei dem
heiligen Abendmahle stand er abseits
nnd trat als Leyter an den Tisch des
huren Fiel er trank zu Boden, Nie-—
wand rührte sich, ihn aufzuheben;
Weste er in's Wasser, Niemand zog
ihn heraus; starb er, so mochten seine
Angehörigen ihn verschonen Niemand
half oder war zugegen.
Nun geschah es, daß im «Römer«
Frnntsurt arn Main ein großes
gk des Kaiser 1Friedrich zu Ehren
be- wurdex neet den Anwesen
fiel ein schöner Jiingling von
Leier Erste-it und edlem Anstand auf;
Incn sit-echte einen Fürstensohn zu
sehen. Die Kaiserin liess sich von ihm
Eissnz sijhren nnd sagte Ach seiner
, igleii nnd Unrat-tin Arn Schlusse
F Its Its-s fragte ihn der Kaiser nach
seinem Rasen nnd Stande. Rchia
- »der Jängling: Eniserliche
W, Ia via des-»Schame w
M Eis-in Stadtchen nahe bei
W
Js- sssqyes des nasche-m am
- - -,«—...-..-.—- .—·---..-—.....-«-.—
s
unbeschreiblich. Ein Wink des Kaisers
und der Verwegene büßte mit dem Le
ben. Doch tn des gro en Mannes
Seele regte sich ein Erbarmen, da er
in das ergebungcvolle und ruhigeAuge
des Jünglin s blickte, und mitleidig ’
ries er: .,Al o der Schelm von Ber
gen«!
»Ja, gnädigster Kaiser, und ich ver
diene zu sterben. Jch will es gern,
da ich die höchste Ehre genoß, mit der
aller-edelsten und schönsten Frau der
IChristenheit zu tanzen. Aber mein
TBlut wäscht es nicht ab, mein Tod
macht es nicht ungeschehen, wenn es der
hohen Frau eine Schande ist, daß der
Scharfrichter von Bergen sie berührte.
Doch mich dünkt, die Kaiserin sei zu
erhaben, daß meine Niedrigkeit ihrer
Hoheit Abbruch thut, vielmehr muß
ihre Berührung mich ehrlich gemacht
heben. Daher wärees besser, here
Kaiser, Jhr erilärtet mich deshalb
zum ehrlichen Manne und schliiget
mich zum Ritter.«
Diese kühnen Worte machten großen
Eindruck aus den Kaiser. Tiefes
Schweigen herrschte im Saale. Alle
harrten voll Spannung der Antwort.
Nach einer Pause sprach der Kaiser:
»So tnie"e nieder, Du Schelin,« und
zog sein Schwert. Indem er den Rit
terschla gar lrästig ertheilte, ries er
laut: » un stehe aus, Ritter Schelm
von Bergen, denn so sollst Du heißenj
» und Deni ganzes Geschlecht«
» Noch Jahrhunderte dauerte es bis
Istie Berührung des Henkers aufhörte,
seine Schmach zu fein. Ein Soldat
l half einem alten Manne, von dem er
nicht wußte, daß es ein Abdecler fei,
ein Roß auf die Schleife laden und
empfing zum Dank den händedruck
des Alten. Fortan wollten feine Ka
meraden ihn nicht mehr unter sich
dulden.
Der Großherzog Karl Auguft von
Weimar, der Freund Goethes, hatte
einmal der Settion eines Leibrosses
beigewohnt und reichte feinem Reit
inecht einen Thaler, den er demScharf
richtet geben sollte. Dieser legte das
Geldfiiick aber nicht in die dargebotene
Hand des »unehrlichen« Mannes, fon
dern auf eine Karte. Da nahm der
Großherzog den Thaler und gab ihn
dem Manne mit den Worten: »Da,
Landsmann, ein Trintgld von mir.«
Hocherrfeut ergriff diefer die Hand des
Fürsten und fagtet » ch bin nur ein
armer Kerl, allein diefer Thaler soll
in meiner Familie vererben und nicht
klein gemacht werden.«
Dur-sicherer ·
»Ja diesem Zustande arbeiten Sie?
hat es Ihnen denn der Arzt erlaubt?«
»Freilich.«
»Dann jedenfalls nur deshalb, da
mit er zu feinem honorar tomint.«
ist riet verlangt
hausiren »Was, des vom Baron
abgelegte hösche wolle Se habe um
Mark B? Wolle Se vielleicht noch e
abgelegtes Rittergut gratis derzu?«
Zufrieden.
Vertheidigerc »Nun sind Sie wie
der freigesprohry und ich hoffe, Sie
nicht mehr vertheidigen zu müssen-'
Dieb: »Warum? Bei Jhnen hab’
ich immer Glück· «
I
Lastende Teilettr.
Anna: »Welches Kleid wirft Du
sum Blumen-Korso« wählen?«
hannm »Ei, fiir das Gedränge
paßt natürlich mein Blaugeflecktes mit
den Puffiirmeln und den Quetfchfalz
ten.'
Schnell gemacht
»Alle fo ein sicherer ,Schii(e sind
Sie, here Leutnant?«
»Sage Ihnen, Gnädigsie, auf der
Eisbörenjagd, das war iradezu doll!
So’n Bären sehen, anlegen und —- der
Bettvorleger war fertig.«
s--’
sue-.
Bummel telegraphirt um 10 Mart
. --J- S-.-k- sk- e--J-4 -e--8 Q
III-, YUUIH US st- Isssbt Col-II XIV Is,
das Geld kommt nicht. Da depeschitt
er neuerlich: »Warum Geld noch nicht
angelangt?« Antwort - Telegranirn:
»Weil keines abgesandt.«
Ein Internet Hex-itali.
Madame szu dem neuen Dienstmäd
chen): «Marie, ich zahle Jhnen heute
gleich den Lohn für drei Monate vor
aus, macht sechzig Dollars; hier ha
ben Sie einen Check über hundert Dol
lars kriege ich also vierzig Dollars
herausf·
sei der sein«-ausdehnt
Arzt: »Sie-den Sie irgend einen
Fehlers«
Rekrut: »Ja, ich hin sehr kurzsich
.
Arzt: »Wie wollen Sie das bewei
Retruk »Seht leicht! Sehen Sie
den Nagel dort oben an der Decke?«
Arzt: »Ja!"
Rtkrutx »Da. ich nicht!"
se W Ie.
hetr (der seiner Frau ein Geburts
taufen wild: »Geber! Sie
I me- aneshnt in der Brei-lage
is GEMEI- Maeh «
We itschks Sie sich etwas het
III
»sehr-I Sie mir einen heliebism
Msusnßfchtihnja doch sm
p Vi«
W
Ver Zylinderhuu
Humoreite von C. A. Dennqu
Der Mensch soll nicht eitel setn,«das
ist ein alter Weisheit-Ihn Aber er ist
es dennoch und diese Erfahrung ist
ebenso alt. — —
Eines Tages tam mein Freund
Ludwig aus irgend einem Provinz
städtcben nach der Rsiedenz, um beiE
irgend einer Exzeclenz wegen irgendj
eines dienstlichen Kummers persönlichs
vorstellig zu werden. Leider aber war T
Exzellenz nicht zu Hause, und«meins
Freund mußte also unverrichteter Sa
che wieder absahren.
»Du könntest aber so gut sein,«
sagte er beim Abschiede zu mir. »und
mir in der Zwischenzeit meinen Zwin
der aufheben. Es ist so unbequem,
ihn aus der Eisenbahn nützt-schlep
pen: wie leicht kann etwas dran kom
men, und dann ist er beim Teufel. Jch
habe ihn aber erst vor vierzehn Tagen
getauft, und er hat mich baare zwan
zia Mart gekostet. Jn vier Wochen
tomme ich ja ohnebies wieder!« Und
damit stellte er in der selbstverständ- !
lichen Annawme meiner Zustimtnnnal
die bekannte tontsche Pappsshachtel aus »
meine-: Tisch und ließ mich mit ihkt
allein. ·
Ich hatte niemals in meinem Leben
III-II Ohfsnhssfnsd Ins-Fie- Nsnn sk
ftens war ich noch nie in die Lage ge
kommen, einen solchen zu brauchen, «
und zweitens hatte ich tein überflüssi
ges Geld fiir diesen Luxus. Nichts
destoweniger aber hatte ich oft genug
meine Freunde beneidet, wenn fie am
Sonntag Vormittag mit einer solch
glänzenden Kopfbedeckung paradirtenx
denn die Welt liebt den Schein, und
in einem eleganten aninderhut
»scheint« man sehr viel. Das erste
also, was ich that, nachdem mein
Freund die Thür zugrmacht hatte,
war, daß ich meinen Gehrock anzog
undd azu den Anlinder aufprobirte.
Er stand mir prächtig! Nie hätte ich
geglaubt, daß ein Kleidungsrequisit
einen Menschen so zu seinem Vortheile
verändern könnte. Und da hatte mich
auch schon der Eitelteitsteufel beim
Kragen! Denn nicht zufrieden mit
dem Erfolg in meiner stillen Klause,
wartete ich voll Ungeduld auf den tomi
menden Sonntag. um mich all meinen
Freunden n dem erborgten Glanze zei
gen zu können. Und als dann der
Sonntag kam, lam mir gleichzeitig
eine Jdee.
Jch vertehrte nämlich ab und zu bei
einer Familie, einer Wittwe Namens
Maier und ihrer Tochter Hildegard
Wir hatten oft Ausfliige mitfammen
Semachh hatten uns gemeinsam an
anzunterhaltungen und dergleichen
betheiligt und wenn sonst tein Anlaß
zu einem Zusammentreffen vorlag, so
machte ich kurzer hand meinen freund
schaftlichen Besuch. Für solch eine Ge
legenheit tam rnir nun der-3ylinder
meines Freundes wie gefunden. Da
mit konnte ich bei Fräulein Hildegard
gewaltig aEindruck schinden«.
Wie, ich so auf dem Weg zu der
Maierischen Wohnung dahintiinzelte,
fiel ,mir ein, daß mir mein veränderieö
Exterieur —- Noblefse Oblige —- die
Verpflichtung auferlegte, den Eindruck
meiner Erscheinung durch einige zu
iiberreichende Blumen zu vervollstän
digen Und ’so trat ich denn in einen
Laden und taufte ein paar prächtige
Rosen.
Die Damen waren beide zu hause,
wie mir das Dienstmädchen versicherte,
doch als ich in den Salon trat, traf ich
daselbst nur Frau Maier allein.
»Sieh da, der herr Kandidat,« sagte
sie mit einem kurzen staunenden Auf
leuchten in ihrem Blick. »Wir hatten
schon immer erwartet, Sie wieder ein
mal bei uns zu sehens·
-Sebr verbunden. anädiae Frau.«
erwiderte ich. »Einer solchen Güte ge
genüber lann ich es ja nur als eine
lange vernachlässigte Pflicht —- ——— «
»O, bitte recht sehr, Sie erweisen
uns eine hohe Ehre damit, mir und
meiner Tochter ——« «
lWas der linder nicht Alles aus
machte! Jch ah es ganz deutlich, wie
der Blick der Frau Maier abwechselnd
aus diesen und auf meine Blumen siel.)
»Sie machen mich stolz und glücklich
zugleich, gnädige Frau,« erwiderte ich
mit soviel ausgesuchter Höflichkeit als
es ein sunlelnagelneuer Zylinder noth
ndendig macht. »Wenn ich so liihn sein
dürfte zu hassen, daß dem gnädigen
Fräulein mein Besuch ebenso angenehm
— und zum Zeichen ihrer Gunst diese
Blumen —- —-«
»Aber natürlich, Herr Kandidat, ich
werde sie gleich rusen. Hil—de—ga——
a-—ard!«
Jch hatte mich inzwischen aus einen
Fauteuil niedergelassen, den Zhlinder
aus den Knieern die Blumen nachliissig
iLber die Krempe gele t. Jch war ganz
ersichtlich in den ugen der Frau
Maier um hundert Prozent gestiegen
und war voll Dankes gegen meinen
Freund Ludwig, der mir indirekt zu
diesem Erfol e verhalten hatte. Jegt
össneie sich a die Thiir und Fräu
lein Hildegard erschien. Auch bei ihr
galt ein erker bewundernder Blick
meinem Hut, ein zweiter den Blumen,
und dann übergoß eine tiefe Röthe ihr
ganzes Gesicht. Sie war zu meiner
großen Genugthuung von einer ficht
lichen Befangenheit, sie lag ganz im
Banne meines Zylinders, doch die
wärdige Frau Mama hals ihr alsbald
parasi
NR Mis
. r r an r r g pen
ZJT um Dich nm Deine band zu bit
ten-«
Ein Blick voll schwiegeemtltterlicher
Zärtlichkeit tras mich, meinen aninder
nnd die Blumen, während Fräulein
» hildegard Miene machte mir um den
! hali zu fallen
»O, Kuno,« lispelte tie, »ich habe
Dich schon immer geliebt!«
»Ich -— öd -—— Frau Hildeaard —
Fräulein Maler —- das ist — der Hut
gehört ja gar nicht mir —- Fräulein
hildegard irrt sich —- —
,.,Na na, lieber Schwiegersohm nur
nicht to befangenf beaiitiate Frau
Iaien und dann sagten sie immer
wechselnd die Tochter etwas und die
Mutter etwas und ich vielleicht auch,
doch wußte ich nicht« was· und erst als
ich mich wieder aus der Strasse befand,
den unselian Zylinderlsut im Nacken
wie ein verspäteter Ballnatt am
Aschermittwoch, da kam mir allmählig
zum Bewießtseim welch’ tückischen
Streich mir das Schicksal aesnielt hat
e Jud-bei meinen Grundsätzen und
—- last not least -—— bei meinem schma
len Einkommen ein Elietandidat?!
Das war-ja unmöglich! Jch mußte
das Mißverständniß so schnell als
möglich auslliiren, elke es ruchbar und
mir ein Rückzug unmöalich wurde.
Aber trotz alledem die Blamaae und
dersAergeri Und dss Alles von dem
dreimal verwunschten aninderi Hät
te er mir gehört, ich hätte itsn mitten
aus der Straße in tausend Fetzen zer
rissen, aber zum Gliirt aeioann meine
Vernunft noch rechtzeitig die Ober
hnd IZF ------ o- 74mkcvsm401 Nin-Cl
v- - ssks Usq -
Zorn und Aerger hatten mir gleich
wohl'die Kehle so ausgedörrt, daß ich
tein lautes Wort hätte hervorbringen
können. Jch trat deshalb iii ein nahe
gelegenes Restaiirant sind ließ mir
eine Flasche Wein gehen- Hastig
stiirzte ich ein paar Gläser voll hin
unter, und meine Erregung ließ et
was nach. Dasiir aber packte es mich
von der moralischen Seite, und 'in
grausamer Selbstironie ob meiner Ei
telkeit und deren Folgen ging ich mit
» mir in’s Gericht.
Nachdem dies zur Genüge geschehen
war. dachte ich an's Fortgehen und
wollte nach meinem Hute greifen —
allein, er war nicht mehr da! An seiner
Stelle hing ein verwaschener und zer
rissener Tirolersilz am Nagel, aus den
sich nunmehr meine Blicke eine it
lang in schmerzlicher Resignation rich
teten. Also gestohlen! Der Hut meines
Freundes Ludwig gestohlen! Von ruch
loser Hand .—— o!
Mit wilder- Hast packte ich endlich
den WildschiitzendeckeL der mehr zu
meinem snnern als zu meinem Neu
ßcrn p e, stiilpet ihn aus den Kops
und eilte meiner Wohnung zu. Dort
schrieb ich im Lause des Nachmittags
zwei Briefe; den einen an Frau Maier,
meine versiossene Schwiegermutter,
den anderen an die Firma in der Pro
vinzstadt Ludwigs um einen Zhlinder
Nr. 54 gegen Nachnahmr.
Denn wenigstens Ludwig sollte von
meiner Blamage nichts erfahren.
-————-——O-——- —
Jminer ini Fach
A.: «Beschäitigen Sie sich gern mit
der Politik, herr Nachbar?«
B. (Feiierivehrmanni: »Ja, aber
mich interessiren nur brennsnde Fra
gen.«
Unbedaeht
Jagdgenosse: »Nicht wahr, die wilde
Kaye fchenten Sie mir doch, die Sie
da erlegt baben?«
»Ermuben Sie ich bin selbst
Wirth!«
Im des-cum
»Na, wie war denn die gestrige
Vorstellung?«
»Seht nett, alles hat gekiatfcht.«
«Mit den Händen oder rnit dem
Mund?«
Ein, Schwere-either
«haben gnädiges Fräulein keine
Angst vor cen Bienen?'·
»Ja, warum denn?!"
»Du lieber himmel, bei so süßen
Augen!«
Bebt set- rochen.
Onkel: »Was, Du bast eine silberne
Uhr, ich gab Dir doch neulich eine gol
dene.« ·
Reife: »Ja, lieber Ontel, die hnb’
ich versilbert.«
Ein Mißverständnis
Lehrer: »Kerl-den« nenne mir ein
Säugetbier L«
Kerlchen: »Die Biene!'«
Lehrer: »Aber Kerlchen, die Biene
ist doch kein Säugetbier?«
Kerlchen (tpeinerlich)s »Tech, sie
sengt doch den hvnig aus den Blü
then.«
stritt
Tourift Seinen Freund, einen jun
gen Arzt, usend): »Sage ’mal, Du,
was toftet denn bei Dir ein erdenw
ches Nervenfieer«
Ae t: »Das Iorntnt Mkan an.
Wünschen Du eins mit . tödtlichern
Auegqnge2«
seit der Xenien-bin
»Alle-, nicht wahr, Du kommst zu
meiner Hochzeit, Lieber Freunds
Brauch ja nur die Bizinalbnbn zu be
nuierh die bei Deinem Gute vorbei
noch unserem Orte führt«
»Is, ja. Und sollte ich dann auch
wirklich nicht frtih genug eintref en, so
hoffe ich doch wenigstens, bei· net
satt-Fern Mzeit rechtzeitig dn zu
Der psstse use-Oh
Jn Bampsel usen ist das Unwesen
des Gütlers · lob Schläule abge
lsrannt. Da der Bauer im Orte ein
beliebter Mann war und aus dem
Brande nur wenig gerettet werden
konnte, so erscheint bereits am nächsten
Tage das A des Gesetzes, um nach
der Ursache XI- Ssadenfeuers zuspr
schen. Allein, wie gesagt, der Schliiule
war ein viel zu gern gesehenes Ge
n:eindernitglied, und ob auch der here
Kreisgendarm seinen ganzen Scharf
sinn ausbat: Das angestellte Verhör
blieb stirebtlos. Die Ortsseuerwehr
hatte den Brand erst bemerkt als es
bereits zu spät gewesen war; die IMP
barn wiederum waren erst daraus au -
mektsam geworden, als die Feuerwehr
aetommen war; die Knechte und
Mägde des Abbrändlers hatten unter
ter Leitung der Bäuerin aus dem Feld
gearbeitet und am allerunschuldigsten
war natürlich der Abbriindler selbst.
Der hatte ganz nichtsahnend im
Wirthshaus gesessen und seinerseits
erst von den Nachbarn erfahren, von
welchem Unglück sein Anwesen betrof
scn worden war
Aber vielleicht ——— denn eine
Ursache mußte das Feuer-doch haben
——-—— war der Malafiztrops, der
lleine Schorschl, der allein daheim ge
wesen war, wieder einmal über die
Zündhölzcr gerathen — —--—— oder so
Und der Herr Kreisaendarm ver
nahm nun auch pflichtfchuldigft den
kleinen Schorfchl. Ein pfiffiger Bur
sche, dieser kleine Scharfchl! Er hatte
durchaus nicht mit Ziindhölzern ge
spielt, nicht einmal mit gebrauchten.
Ob er denn überhaupt nichts von dem
Feuer gesehen habe? O ja. Aber er
babe ruhig gewartet, bis die Mutter
heimgekommen fei und ihn aus der
Stube geholt habe.
Hm, hmZ Der Herr Kreisgendarm
kratzt sich hinter den Ohren. Und um
wieviel Uhr möchte denn das ungefähr
gewesen sein? -
Um wieviei Uhr? —— —- —— Da « ht
ein zuoersichtliches Leuchten iiber as
Gesicht des tleinen Schorfchlx man
sieht es ihm an, diesmal liigt er nicht,
diesmal fpricht er die Wahrheit.
»Um wieviel Uhr? Dös woafz i amol
q’wiß net,« ruft er aus. »Die hat ja
die Muatta eh'r-or scho ei’paat g’habt!«
—.-...·..-....--..
Stu- aserltebite bestimmt-ihre
berichtet die »Rhein- und Ruhrzei
tung« aus Neutirch i. E. Stand da in
einem Stalle eine Kuh, rechts von ihr
wieder eine Kuh. links ein Kalb. Ei
nes Tages gab sie teinen Tropfen
Milch mehr; sie mußte also behext
fein. Zum Glück war das »Helenmiin
nel« im Dorf. das wurde geholt, sprach
seine Zauberspriiche und befahl dann,
den Platz der Kuh zu wechseln. O
Wunder, am nächsten Morgen stand
die Kuh wieder mit vollem Euter da.
Da stellte man die Kuh wieder an ih
ren alten Plah und siehe da. am näch
ften Morgen gab sie teinen Tropfen
Milch mehr! Nun fing man an nach
zudenken, womit man gleich hätte den
Anfang machen lönnen, und als man
den Grund dieses Nachdenkens betrach
tete, sah man, daß das Kalb bis dahin
tas Euter ausgetrunken hatte. Das
Opsnmsnnsl ASCI- IVIO Hir Its-It Ostse
berei 10 Mark Strafe erhalten und
zwar von Rechts wegen da es gleich
gesehen hatte, wie die Sache zusam
menhing.
Jst Klamhueih
Kolcnialwaakenhänolen »Weil-etl,
wir müssen was anstellen, Imit der
Kasseetonsum steigi.«
Elst- dem Gericht-fast
Richter (zum Bekutiheilten): Mely
men Sie die Strafe an?«
Angeklagien «No soll i epper mit
Eahna eafa?« (taufen.)
———;S
Das suettssnoh
Es war in einem Abtheil dritter
Klasse und in einem Zuge. der dir del
Fische Provin Luxernburg durchetlte.
Zwei herren saßen darin nebst einem
naiven Ackerhiirger. Es war sehr
hskß« »Ich möchte mir ein Glas Bier
restellen,'« stöhnte der eine der Reisen
;den. »Ach, ich auch,« echote der an
zderr. »Wollen wir Ringean »Aber
stehen« Der erste Verdurstende erhebt
sich und scheint mit allen Kräften an
Jeineni hebel an der Decke zu ziehen,
»aber dieser rührt sich nicht. Jed« "
»ionnnt der andere ihm zu Hilse. Auch
ihn hat die hihe hinfällig gemacht.
sDer freundliche Bauersrnann schmau
lzelt, und irn schönsten wallonischen
sDialett preist er die Stärke seiner
Muslelm Ein Ruck seines rechten
Armes und der Hebel gehorcht. Gleich
wird das Bier kommen, denn schon
»Mit der Zug. Die Abtheilthiir wird
ausgerissen und ein Beamter des Zug
personals erscheint mit schreckensdlei
cher Miene. »Wer hat das gethan?«
,.Jch,« sagt stolz der Landmann und
lcntblöszt seinen mustulösen Arm.
s»Habt Jhr auch so etwas? Die Her
kren verdursten ja hier.« Der Arme
Hmeisz heute noch nicht, warum sie ihn
spie einen Verbrecher angeschrieen und
Ist-m eine empfindliche Gerdvuße fiik
das Durstsignal ausgebruinrnt hat.
- —
Ein stiegst-er Ihn-ab
Auf dem Friedhofe des klsiwn Ren
fes Büttel beni Geeftemiinde befindet
sich unter einem grauen Deckftein das
weit und breit bekannte Grab von Hacke
Bätle. Das Kirchenbuch berichtet über
ihn nur: 1618, den 27. Oktober, ist
Hacke Bätte auf dem Lefumer -elde,
als er aus dem Braunfchcveigrschen
zum Biehhandel gelommen, ermordek.
Das Volk aber erzählt sich dazu noch
folgende Geschichte, die durch ein Paar
auf dem anftein gemeißelte Tauben
zugleich bestätigt und immer wir-der
aufgefrifcht wird: Kurze Zeit nach der
Ermordung des- Bätke fand in Dedes- 7
dorf Jahrmarkt ftatt, zu dem auch die
drei noch unbekannten Mörder Freefe,
Hillilen um Rinfel lamen. Plötzlich
flog ein Schwarm Tauben auf, nnd
einer der Mörder brach in die Worte
aus: »Seht. da sind Hacke Bätte sine
Dubeni« »das-e Bätke?« fragte man
von allen Seiten, »was wißt ihr denn
»von harte Bötle?" Tros ihres Leus
nen wurden die drei festgenommen,
und schließlich gestanden sie auch. Da
bei erzäblten sie: Als sie eben den Vät
te in den Sand gestreckt, fei ein Tau
benichwarm aufgeflogen, und brechen
den Auges habe der Sterbende geru
fen: »Ji Buben, ji Dulden, bringt ji
et an den Dag!« So sei es denn auch
gekommen.
---—-.
Das Olchitr.
Gläubiger: »Wann bekomme ich
denn endlich mein Geld?«
Schuldner (Schweigt.)
Gläubiger: »Na, hören Sie mak,
das ist aber denn doch zu start: fest
bleiben Sie mir fogar die Antwort
s· sk
Illiiuolgxx
Ostens-mit
»Ich bin ja mit Ihrem Antrag ein
verstanden, aber die Roia ist noch
Zins — könnten Sie nicht noch ein
Chr warten mit der Vetmiihluiig?«
»Ich tönnte ja warten, aber meine
Gläubiger nicht«
Falsch verstanden.
»Den!en Sie sich. unser Freund
Win hat eine zehnjährige Frau ge
heirathet!«
«Unsinn! Zähnjährig? Das geht
doch nicht!«
»Aber, hören Sie doch richtig zu.
Es ·ist eben eine Wittwe mit zehn Jst-—
ren.«
Die Nacht des Gelde-.
A
rt Luhelbekgen «. . . äs, ic. suec lieber pen. nur I Geld macht wai aus
qu« tust-en- Ehvpk wes g’ fu«-eh halten« met site· nnd ich« war sie a «
und ich a Hausknecht Ell-. uap sucht um« W heut sit-Ieicht davon III-I aus«