Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, September 30, 1904, Zweiter Theil, Image 15

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    .»,.
J
Mitwirer
W
Deutsch - Wilmersdors.——
« Fast-roh Sturz von einem Ballen tödt
lieh verunglückt ist der 46 Jahre alte
Kaufmann Bart ch, der mit seiner
Frau im hause Mehiihstraße 7 bei
einer Schwiegermutter, einer Frau
Wolfs, wohnte.
Finsterwalde. Seine Frau
ermordet hat im Dorfe Sallgast der
Eigenthümer Reinhard Densel, indem
er ihr mit einem Nasirmesser dieKe le
durchschnitt. Der Thiiter stellte ich
selbst der Polizei.
Freienwalde a. O. — Ein
treuer Beamter im Kreise Ober-Bar
nim, der Kreisausschuß - Selretär
Schweißey ist im AugustasVittoriw
heim. zu Eberswalde nach schwerem
Leiden gestorben. Er hat seine Dienste
dem Preise unter drei Landriithen 530
Jahre hindurch gewidmet.
F r ie de be r g. —— Der Vorschuß-—
verein wählte zu seinem Renoanten
Herrn hehmann von der Kreditlasse
in Berlinchen.
Friedland —- Jn der zum
Dorfe Karras gehörigen Postbriicke
entstand Feuer, das eine Schenne und
einen neu erbauten Stall in Asche
legte.
Friedrichshagen. « Beim
Pferdeschtvemmen ertrunlen ist der 27
Jahre alte hiesige Kutscher Gottlieb
Kilian aus der Seeftraße 1.
Groß - Liibbichau.---Jn der
Nacht brannten auf dem Halbbaner
Nickel’schen Gehöst zwei Stallaebäude
und eine mit Getreide gesiillte Schenne
nieder.
G u l) e n.---- Hier verstarb der Stadt
itilteste Rentier Robert Heiter. Der
Entlchlasene entstammt einer alten
Gubener Familie und war ein treuer
Sohn seiner Heimathsstadt
Demut Ihre-pes
Pr. Statgard —- Bei einern
Gewitter wurde der PostassistentKing
kowsti arn Klappenschrant Horn Bliy
getroffen. Anfänglich hatte er die
Sprache verloren, fand sie aber nach
den ärztlichen Bemühungen später wie
der.
Saalseld. — Ein Sohn unse
rer Stadt, der bekannte Geschichtsma
ler und Lehrer an der Berliner akade
mischen Hochschule fiir die bildenden
Künste, Otto Brauseivetter ist in Ber
lin gestorben. Er wurde am Il. Sep
tember 1835 zu Saalseld geboren, hat
demnach ein Alter von fast 69 Jahren
erreicht. Er besuchte die Atademie in
Königsberg, war später in Frankfurt
a. M. ansässig und zog über München
nach Berlin.
-— Durch den Herren Superintens
denten Fischer fand die feierliche Ein
siihrung desf Pfarrers Pochtxsatnnrer
aus Messina zum Seelsoraer der Ge
meinde Migtvatde statt.
—- Durch einen Unglückssall den
Tod gesunden hat der Rentier Gottlieb
Liedtte aus Försterei Kl.Teschenwalde.,
Der irn 89. Lebensjahre stehende Herr
hatte sich entfernt, um nach Zallenfelde
zu gehen. Jn letzter Zeit war er hin
und wieder auf seinen Gängen gesal:
len. Beunruhigt ging der junge Herr
Liedtte aus die Suche und fand seinen
Onkel in einer Wasserkaule todt am
Rande liegen. Jedenfalls hat sich der
alte Herr die Füße kühlen wollen und
ist dabei in’«s Wasser gefallen.
d reimt liest-»am
Neisenburxr. —- Bei dem Kö
nkgschieszen der Schützengilde errang
die Königvtvijrde Tischlermeister Her
sxsann Manne-. Erster Ritter wurde
Baugewerlmeisxer Perleberg, zweiter
Ritter Friseur Ziem. «
—- Iuer Wahrung-von stian oes sur
beiterg Poch blieb auf dem Hofe des
Besitzers BottmanniVldbaii Riesen
burg. während seine Mutter auf kurze
Zeit das Gehöft verließ. Kaum war
die Frau fort, so fiel der große Hof
hund des Herrn Voltnmnn über das
Kind her, brachte ihm Bißwunden an
Arm und Körper bei und zerfleischte
ihm duchsiablich den ganzen Hinter
kopf.
Rosenherg. —- Ueberfallen und
feiner Baarschaft von 34 Mart be
raubt wurde der Hausdiener Grün
aus Culm. Grün fuhr auf einem
Rade von Christburg nach Rosenherg,
um von hier aus mit der Bahn nach
Bischofstverder zu reisen. In der
Findensteiner Forst zwischen Forst
rniihle und Finaenstein versetzte ihm
ein Mann beim Vorbeifahren einen
Stoß mit dem Stocke, daß Gr· vom
Rade stürzte. Der Fremde zog hier
auf einen Revotver und drohte den
Gr. zu erschießem wenn er ihm nicht
sein Geld abliefere. Gr. bot dem We
elagerer 10 M» der Fremde entriß
m jedoch das Partemonnaie, bemäch
tigte sich auch des Rades und fuhr
M
Thptrn —— Vor Kurzem ist nach
Unserem Leiden der Kaufmann und
Stadtkath Derr Kaki Matthes tm
60. Lebensjahr gestorben. Der Thor
ner Vorschußverein verliert in ihm
den langjährigen Vorsitzenden des
Aufsichtsratho.
krist- sites
Schiveibein. —- Dutch Ab
abe der besten Schllsse erwarben sich
Siauereikesitzer Müller, Kaufmann
Otto Kiatte und Steinsehmeifter
Schader die der Gilde vom Provin
igi -m?chützenbunde gesttfteten drei
hda n.
i
Stargard i.P. —s- Die Schwa
nen - Apotheke ist in den Besitz des
Herrn Mendelssohn aus Königskerg
für 130,000 Mi. übergegangen
Stolp. —- Seit dem 5. August
wurde der 36jährige Hosbesitzersohn
Wilhelm Winke aus Zewitz vermißt.
Er wurde als Leiche in einer Tots
rube in der Nähe von Zewitz ausge
stunden.
Treptow a. R. — Die ilnsitte,
beim Feueranzünden Petroleutn zu
gebrauchen, hat wiederum einem jun
gen Mädchen das Leben gekostet. Jn
horst wollte die 21jährige Elle Du
we, Tochter der verwittweten Bauern
hofsbesitzer Dusve Feuer machen: da
mit das Feuer schneller brennen foll
te, goß sie aus die bereits sich entwi
ckelnde Flamme aus einer Kanne Pe
troleum. Plötzlich erplodirte die
Kanne, hierbei zog sich die Duwe ber
artige Brandwunden zu, dasz sie ins
hiesige Kreiskranlenhaus überführt
welrden mußte, wo sie ihren Geist auf
ga .
Irr-tin Ist-seen
Krotoschin « In dem eine
halbe Stunde entfernten Dorfe Lutogk
niewo sind die Gebäude der Psvpstel
und mehrere Bauernwirthschasten nie
deraebrnnnt. Jn Margarethendors
wurden zwei Wohnhäuser, t; Scheu
nen, IX Ställe und 1 großer Speicher
eingeäscherh
M e se r i tz. Die Freiwillige Feu
erwehr beging die Feier ihres 32.
Stiftuiigsfestes. Der Auskuarsch er
sol te unter starkem Regen. Auf dem
Fest-lage begrüßte Landrath Dr
Klev besonders die Mitglieder Gor
znnski. H. Robitzeck, Jiiraens und
Sommerseld, die Der Webr 25 Jahre
angehören.
L i e g n i y. -—— Wegen Verdachts
der Verleitung »zum Meineibe wurde
der· list Jahre— alte, angesehene -und I
rvomyaoenoe Sraoroeroronere, Him
mermeister Wilhelm Tschentscher, ver
haftet, und ebenso dessen früheres
Dienstmädchen Anna Milowsli wegen
Meineidsverdachtes. Der Meineid
soll geschtooren sein in einer Ermitt
lungssache der Staatsanwaltsrbaft
gegen Tschentfcher wequ angeblicher
Vergewaltiauna der Milotosti. Die
von Tschentscher fijr seine Haftentlas
sung anqebotene Kaution von 80,000
Mart ist abgelehnt worden.
Ostrosnitz. » Vor Kurzem
brach hier Feuer aus« das 80 Besitzw
gen vernichtete. Sämmtliche Brun
nen sind versiegt.
Ratibor· — Jm Alter von 73
Jahren starb der Mutter-, frühere
Brauereibesitzer Ler. Der Verstorbene
oehörie 20 Jahre der hiesigen Stadt
verordnetenVersammlung an.
—- Jn Polnisch - Kratoarn brannte
die Besitzung des Gärtners Stanjet
vollständig nieder. Ueber zehn Stück
Vieh tam in den Flammen um.
Sohrau O.:S. Auster den
bereits verhafteten Eisenbahndieben ist
auch der Eisenbahn : Bodenmeister
Niemieh in Haft genommen. Man
sand in seiner Wohnung 11 Centner
Mehl, das von den Diebstahlen her
rührt.
Trebn i h. — Von einem furcht
baren Schadenfeuer, dem neun Ge
bäude zum Opfer fielen, wurde die
Ortschaft Raschetoitz heimgesucht Das
Feuer lam in der Scheuer der Wittwe
Dorothea Beraer zum Ausbruch und
griff bei der herrschenden Diirre mit
solcher Schnelligkeit um sich, daß in
kurzer Zeit das ganze Befitzthum ein
Schutthaufen war. Von hier aus ver
breitete sich das Feuer aus die Be
sitzung des Müllermeisterg Adolf Ber
ger, wo ebenfalls die Scheuer, die ganz
neue massive Stallung und das zwei
,cöctiae Wohnhaus niederbrannten
»Zw
IUUUIUZ IUUIUT UUI lllll OWUUCU Uc
deckte Gemeindehaus von den Flam
men ergriffen und in Asche gelegt,
ebenso das massive Wohnhaus des
Häuglers Zingler und schließlich das
Oohnhaus der Hättst-drin Christiane
Lächel.
kroan schleimpsskleim
Nortorf —- Das Dunkel, das
immer noch hinsichtlich der bei der
Mordaffaire in Aspe betheiligten
Personen herrschte, ist insofern etwas
aufgeklärt, als im Laufe der letzten
gerichtlichen Verhandlungen in dieser
Angelegenheit mit Bestimmtheit fest
gestellt werden konnte, daß der in.
Hast befindliche Mörder Hauvt lieifit.
Nur die Persönlichkeit des Ermorde
ten ist noch nicht retoanaazirt Man
vermuthet, daß er mit einem gewis
sen Karl Jahns identisch ist.
Rendshurg. — Bei dem hier
an der Eider ftattgefundenen Gewitter
ist die Dorfschaft Breiholz von einem
schweren haaelivetter heimgesucht Die
Hagel hatten die Größe von Tauben
eiern und fielen in beträchtlicher Men
e. Auf den Feldern hat der Hagel- »
chlag einen großen Theil des noch;
stehenden Getreides niedergetvorfen !
und damit einzelnen Besidern erhebli
chen Schaden zugefügt.
Schönbergi. H. Zu Stolen-s
dors starb im 103. Lebensjahre diel
Wittwe Lehnte Schneetloth, geb La s
ge. Die Verstorbene die älteste Ein
wohnerin der Provinz Schleöwi
Holltein hat ein Alter von 102 JaZTs
lren 4 Monaten und 6 Tagen erreicht.
Sie feierte ihren hundertsahrigen Ge
burtstaa am 25. März 1902.
Tönnina. «- Das Fest - Co
mite sitt das lssssinarch Denkmal be
schloß, die Enthüllungsseier aus ver
schiedenen Gründen bis zum kommen
den Frühjahr zu verschieben, wozu
Prof(ssor Esmarch seine Zustimmung
gegeben bat.
fis-tut Ins-see nd Ins-speis
tsoppenbriigar. Jn dem
am Coppenbriigger Hainholz bei Dör
pe gelegenen Steinbruche verunalüclte
der Steinhauer Fitz. Beim Herab
werfen eines wohl 25 Zentner schweren
Felsens rutschte die dabei benutzte Ei
senftange von dem Felsen und schlug
den Fiß in die rechte Seite. Trotz
schleunigst herbeigeholter iirztlicher
Hilfe liegt der Berunglüclte schwer
lranl darnieder.
S o ß m a r. —— Ueber unseren Ort
entlud sich ein heftiges Gewitter, das
leider auch einem boffnungsvollen
Menschenleben ein plötzliches Ende
setzte. Der auf dem Felde mit Ernte
arveiten beschäftigte Sohn Richard
des Schmiedemeifters August Pfan
nenschmidt wurde vom Gewitter über
rascht und durch einen Blitzstrahl auf
der Stelle getödtet.
Its-ins Fasten nd Furt-ges
San« erbaufen. Magi
ftratsassitent Albert Gottsclinlh tvels
chek 1 Jahr in Ostnsien in den Joh
ren 190()--s—1902 kämpfte, wurde von
dem Kaiser von Japan mit dem Or
den der aufgehenden Sonne delorirt.
--— Der beim Eisenbahnreaiment
dienende Sohn des Landwirthg Rein
hold Fremde fand seinen Tod bei dem
Versuche, ein ins Wasser acfnllenes
lsjäbriges Mädchen zu retten.
Selben. - — Der langjährige
hochberdiente Pastor unserer Gemeinde
Emil Herniann Schlemmer hat in
Halle, wohin er sich nach seiner Pen
sioniruna zurückgezogen hatte, das
Zeitliche gesegnet.
Rheinau-o und Vespduces
W i cl r a t h. Vor Kurzem wur
de nach einer amtsgerichtlichen Be
lanntmachung dem Fabrikanten Fried
rich Niilbelm Sein-en die Nertretinmgs
macht fiir dies-Firmen Gebrüder Schreh
nnd Schrey u. Co. hier entzoaen. Wie
ietzt bekannt wird, ist der Genarinte,
der verheirathet und Vater mehrerer
Kinder ist« mit einer verheiratheten
Frau aus Rhehdt, di-: ebenfalls einige
Kinder hat, flüchtig aeirorden, wobei
er fein Vermögen mitnahin.
Ortsster ad stecke-steh
l
!
Malchin. — Die Tochter desI
Arbeiters Piepow ift den erlittenenj
schweren Brandwunden erlegen. (
Neubrandenburg. « Dein
kaerlehrer Julius Brockrnann von «
hier« der auf eine 25iährige Thiitiateit "
am hiesigen Ghmnafiuni zurückblickt,
wurde anläßlirh feines Jubiläuins
von feinen früheren und jetzigen
Schülern des Ghmnaftums ein Fa
ckelzua gebracht.
l
Rede f i n. -—— Die Frau des Kuh
hirten Eiclmann wollte auf einer Lei
ter auf den Heuboden steigen. Als
sie oben stand, brach die Leiter plötz:
lich zusammen und Frau E. stürzte
aus beträchtlicher Höhe auf die Diele,
fiel cnit dem Ftopf auf eine timva
an der die Kuhtette befeftiat wird,
und blieb befinnunaglog liegen, erhol
te sich aber später, fo daß fte ihre
Wohnung auffuchen konnte. Da ihr
das Blut auo Ohren, Mund und Na- ;
fe quoll, wurde sofort telegraphifchs
ein Arzt aus Hagenow gerufen, derl
außer anderen nicht unbedeutenden
Verletzungen einen Schädelbruch ton
ftatirte. i
provtuz Qeflem
L e n d e r o d e. Herr Gafttvirths
Haus verkaufte feine Gaftwirthfchafd
fiiv 15,0()0 Mart an Herrn Zchröder
dahier.
M a r h u r a. Der ordentliche
Professor der Zooloaie und verglei
chenden Anatourie und Direktor des
roologifchen Instituts-D Dr. tsitaeu
storfchelt wurde zum Rettor der Uni:
spspkuszk t::.. Inn-e 1nrrrt «»»I-;I.«
UTIIIIUI Ists su·,1 xv --s- Use-inves
Oberbeigheitn. Der nach
Wesifalen versetzte Bahnwijrter Miild
rer benutzte seinen Sommerurlaub zu
einer Reise nach seiner früheren Sta
tion Niederbeigheim ging Abends
iiber das Eisenbahnaeleise, wurde
von dem letzten Gütern-g erfaßt und
zermalmt.
gis-inei- since-.
R e i ch e n a u. Der privatifirenbe
Gutsbesitzer Karl Stelzia feierte mit
seiner Frau Johanna geb. Weise die
tiarnaniene Hochzeit. Das Jubelpaar
ist 1821 geboren.
R ie s a. Der Soldat Schiffler
vorn 68. FeldartilleriesRegL in Riesa,
der bei feinem Vater, dem Gutsbesitzer
Beger in Bahra, in der Ernte be
ichäftigt war, ist beim Baden in der
Elbe bei Hirschstein ertrunten.
R o si w e i n. Der 19jiihrige
Sohn des Kaufmanns Hilde hierselbst
der in roher Weise in den ftäbtischen
Anlagen Baumfrevel verübt hat,
wurde dafür vom Landgericht Frei
berg zu 1 Jahr Gefängniß und drei
Jahren Ehrverlust verurtheilt.
somer Oster
N e u s a h r n. Jn geistiger Stö
run etschoß sich der Vorstand ber
hie gen Bahnstation, Obererpediteur
Bolz.
N ii r n be r g. Der verheirathete
40 Jahre alte Bäcker Georg Trimel
wurde in seiner Wohnung an der
Wöhrder Schulgasfe erhängt aufge
fanden.
Otterberg. Auf der benach
barten Haag’schen Ziegelhütte brann
ten Wohnhaus, Stall und bie Scheune
C«
: schmückt.
nieder. Sämmtliche Heu- und Stroh- i
vorräthe wurden ein Raub der Flam
men.
stets-sich
Die Eheleute Anton Josele Meisen,
Ellerslraße 221 tvohnhaft, feierten das
Fest der goldenen Hochzeit Das Ju
belpaar erfreut sich allgemeiner Be
liebtheit. Es wurde ihm von mehre
ren Gesangvereinen unter der Leitung
des Herrn Lehrers Delhaes eine Serc
nade dargebracht, der eine zahlreiche
Menschenmenge beitvohnte. Die Nach
barschaft hatte ihre Häuser festlich ge
Die Kaiserin hat das silberne
Frauenverdiensttreuz am weißen
Bande der Frau Philippine Kleiner-h
hierselbst verliehen.
Essen. -·—- Zu Tode gequetscht
wurde der Fuhrmann Andreas Belz
aus dem benachbarten Rüttenscheid,
der im Auftrage seines Arbeitgebers
nach Bautau gefahren war, wo der
Wagen in einen Chausseegraben ge
rieth, umtipvte und Belz unter sich be
grub. Er konnte nur als Leiche her
voraezogen werden.
Krupp erhielt von Holland denAuf
trag zurLieferuna von 100 Geschützenx
von anänien zur Lieferung von 300
Geschiitzen nebst entsprechender Mani
tion zum Gesammtbetraae von 28
Millionen Fr·; von Nußland einen
großen Auftraq von Schienen und
Schwellen.
Könige-its Bärte-sum
Elltvangen « Der besonders
in biiuerlichen Kreisen wohlbekannte
Handelsmann Emanuel Weinberger
starb an den Folgen eines Hitzschlages.
G m u nd. — — Der ledige 28sjäh
riae Glöckle aus Lorch, Gußputzer bei
Gatter und Schiile hier, legte steh in
der Nähe der Salvatorbrauerei in
feibstthkharifäwk Vlleickst msc imsa
Schienengeleise. Er wurde mitten
durchgefchnitten
Heidenheim. —- Es ertrank
in der Brenz bei Sontheim a. B. der
17 Jahre alte Sohn des Metzgermeb
fters Kentner von hier beim Baden.
htoitsmogtbtrs Was-a
Ha Sla ch. — Der 65 Jahre alte
Verhexrathete Gottfried Nofer von Fi
scherbach wurde im Walde von einer
umstiirzenden Bitte getroffen und
todtgedrjickt.
He i de l be r g. —-—- Sein 25iäl1ri
ges Jubiläum als alademifrber Leh
rer kann der Zivilprozefzss und Straf
recbtglehrer, ordentlicher Professor
Hofrath Dr. R. v. Lilienthal be
geben.
H o he n b o d m a n.« »Hier brann
te die Happemnühle nieder, wobei 8
Stück Vieh umtamen. Man vermu
thet Brandstiftung.
K ä fe r t h a l. s— Hier werden zur
Zeit Erhebung-en gemacht, wegen einer
sirbfckaft ron ca. Lutwm Mk. aus
Züdfrantreich Der Glückliche soll ein
Arbeiter Namens Friedrich Kunz bei
der Firma Brown, Boveric Fc Eie
ein«
Königbeinn —-— Es fiel das
ils-jährige Söhnchen des Landwirths
Richard lieblein in einem unbewach
ten Augenblick in einen mit wenig Re
aenwaffer gefüllten Zuber und er
trank.
K on fi a n z. Beim Baden er
trunlen ift der 22jährige Freibuzger
Student Etspjihler.
ersah-zerpung
Gandrinaen. -- Das Haus
des Malerineifters Julius Rouner
wurde durch eineFeuerstrunft in Asche
kielegL »
Gebtveiler. -« Unter der Be«
scbuldiaung feinen Vertiiuferinnen
nach Beendigung der täglichen Ar
beitszeit leinc ununterbrockene Ruhe
Zeit von zehn Stunden gegebetuziihns
ssen, Imno Urr Jnyucer ver ritt-starrt
stroeianiererlassuna des Waarenhaui
fes Wronler nnd Comp. vor dem
Zchöfsengericlxt ’Er gab die Beschw
oiguna zu und entschuldigte sich mit
Vlrbeitghäusnngx der Uebelstand sei
jetzt abgeitellt. Das Urtheil lautete
aus 20 Mi. Geldstrafe-.
H a g e n a u. -— Ziemlich erheb
lichen Schaden richtete ein Brand an,
der in ten Wirthschaftgasebäuden der
;-),usluchtsstätte St. Jofes ausgebro
chen war.
Freie Städte.
Bremen. -- Ein schweres
Zchisssunglück ereianete sich aus der
Weser bei Mittelgbiiretn Der Schlepp
dampser ,,Unterweser der Sechste«
fuhr gegen 12 Uhr mit einem Zuge
oon drei Schlepptähnen in der Nich
rung nach Bretnerhaoen· Nahe der
Krümmung der Weser bei Mittelsbii
ren kam ihm ein größerer Dampser
entgegen, mit dem er bald in Kollision
gerieth. Dampfer »Unterweser der
Sechste« sank in ganz kurzer Zeit. Die
Führer der Schleppkähne machten so
fort ein Boot klar, um der aus vier
Mann stehenden Besatzung des sinken
den Dampsers zu Hilfe zu kommen,
aber ihre Bemühungen hatten leider
leinen Erfolg. Der Führer des
Schleppdampsers, Kapt. Dierting, so
wie ein Heizer ertranten, letzterer per
muthlich im Heizraum Der Maschi
nist und der Steuermann werden noch
vermißt. Sie sollen sich jedoch durch
Schwimmen gerettet haben, wie die
Führer der Schleppkähne angaben.
Der dem ,,Untertveser des Sechsten«
.entgegenkommende Dampser war der
notwegische Dampser »Georgia«. Es
ist in den hiesigen holzhafen eingetau
sen; bei der Kollision hat er ein Loch
am Bug erhalten. Der ertrunlene Ka
pitiin Diertina hinterläszt seine Ehe
frau mit vier unmündigen Kindern.
Bremerhaven. --— Die am S.
April nach Falmouth abgegangene hie
r»e Barle ,,Pionier« ist an ihrem Be
stimmungsort nicht eingetroffen und
gilt für verloren. « Das Schiff hatte
20 Mann Besatzung
Hutte-sind
V ö s l a u. Jn Ober-Waltersdorf
bei Vöslau ist der ehemalige Gast
lrsirth Johann Max im hundertsten
Lebensjahre gestorben. Max hat sei
ne letzten Tage im Versorgungshause
zugebracht.
Waidhofen a. d. Ybbs. Der
wegen Mordverdachts an seiner grau
verhaftete hiesige Fabrikant osef
Blumentritt wurde auf freien Fuß ge
setzt. Das Ergebniß der Untersuch
ung der Eingeweide der Frau in Wien
hat ergeben, daß sich die Frau vergif
tct habe.
Oeletreicszngarm
Hesperingen — Das 18
Monate alte Töchterchen Helene des
Steinbrechers Franz Wagner fiel in
einen Topf siedenden Wassers und er
litt dabei sehr schwere Brandwunden,
an denen sie starb.
M i che l a u. -—-- Hier ertrank Du
pont, im Ort genannt ,,Wilt3pohl«.
Die Stelle ist sehr tief. Alle Anstren
gungen, den Ertrunlenen wieder in’s
Leben zurückzurufen, blieben ohne Er
folg.
Folschette. — Es . entstand
Feuer in der Behausung des Aclerers
Moresx dieselbe wurde, ehe Hülfe zur
Stelle sein konnte, ein Ran der Flam
men.
Schweiz.
F r a u e n f e l d. Zum Statthal
ter des Bezirleg Franenseld wurde
Vicestatthalter Horden fast einstimmig "
gewählt.
HirzeL Jm Doktorhaus in
Hirzel starb nach längerem Leiden
und doch unerwartet rasch Fräulein
Meta Heuszer, die jüngste Tochter der
bekannten Liederdichterin Meta Heu
szer und Schwester der verstorbenen
Schrists stellerin Johanna Spyri Die
Dahingeschiedene erreichte ein Alter
von 67 Jahren
Realp. Der älteste lsjährige
Knabe des Herrn Wilhelm Renner in
Realp glitt beim Ziegenhiiten aus und
stürzte über die ea. 300 Meter hohe
Scheersluth in die schäumende Real
per Reuß hinab.
Reiden. Einer älteren Genera
tion als Schützenlönig bekannt ist im
Alter von 77 Jahren Josef Psennin
ger gestorben.
S t. G alle n. Der Redalteur
Baumberger legt Ende des Jahres die
Reduktion der ,,Ost:Schweiz« nieder,
um die politische Leitung eines katho
lischen Tagblattes in Zürich zu über
nehmen«
—- Jnsolge einer Explosion einer
Vetroleumlampe erlitt der Mauren
arbeitet Rapp, Vater mehrerer Kin
der, so schwere Brandwunden, daß
er starb.
—- Tag hiesige Kantonsgericht ver
urtheilte den früheren Bsezirtssörster
Fent wegen Unte rschlagung von 4500
Franken Staatsgelder zu zwei Jahren
sechs Monaten Huchthaus
s—-———.-.-—-—
tfnqtifche Hetzrreiem
Zur Geschästgpraris der Englander
im Welthandel gehört die Oetzerei ge
gen andere, rivalisirende Nationen,
besonders gegen Deutschland, ireil
dessen Aquuhr die englischen Inter
essen am meisten bedroht. Aus Japan
berichtet die ,,W-:ltcorrespondenz« das
riiber:
»Wir Deutschen haben einen Feind
hier draußen, der uns schadet, wann
nnd wo er nur kann, und der das
Mißtrauen, falls es je einmal ein
Hund« «;»-s-k-ächk»6 csips befle« Les-est
»Hu Hi-;sk, »I-· k, ev lu
wieder wach zu rufen versteht, ohne
viel nach der Anständigkeit der Mittel
zu fragen: Dieser Feind ist die eng
lische Presse —— Reuter voran, das
führende englische Blatt in Japan, die
Daily Mail, gleichsam in engster Ver
lundung mit ihm. Der Besuch des
englischen Königs in Kiel macht das
nicht wett; England ist unser Feind
im ,,sernen Osten«, und zwar durch
seine Presse, die einen gewaltigen Ein
fluß hat. Der Grund der englischen
Feindschaft, die ja doch hauptsächlich
von der englischen Geschästgwelta115
geht, ist natürlich Brodneid. Der
deutsche Kaufmann und Jngenieur
haben auch hier sich einen einflußrei
chen Platz erobert. Nach dem Kriege
ist allgemein ein ungeheurer Aus
schwang iq allen Zweigen zu erwar
tin si- selbst die japanischen Sachvers
ständigen reden mit Bestimmtheit da-:
von, —da ist es setzt Zeit die Feind
ichast gegen Deutschland zu schiiren
das ein gesährlicherConlurrent werden
tönnte.«
——·-.-—---—
Manche Menschen werden ost erst
durch ihre Gewohnheiten gewöhnlich.
«- as si
,,Da geht sie hin!« ries die neue
Köchin, als ihr die Schüssel aus der
Hand siel und zerbrach.
»O, macht nichtg,« sagte das Kin
dermädchen tröstend, »nur billiges-,
dünned Porzellan wird hier im Hause
gebraucht. Es macht ganz und gar
keinen Spaß, die Sorte entzwei zu
brecheth
Die was-me minqu der set-es
sehst-.
»Die Dummheit wird sortgeseht,«
so überschreibt Charles Laurent einen
Artikel im »Matin«. Die »Dumm
heit« ist nach seinem Dafürhalten die
Bereitwilligkeit der europiiischen
Mächte, die Gelben zu unterrichten,
auch im Wassenhandwerk, sie mit den
besten Gewehren und Kanonen zu ver
sehen. Der Freiherr von Ketteler,
schreibt er, wurde in Peling von den
Boxern mit Mausergewehren getödtet
rnd die Kanonen, welche wochenlang
gegen die Gesandtschaften und den
Bei-Jung wütheten, waren Kupp
kanonen... Nach der Einnahme von
Peting durch die Verbiindeten wurde
die Einfuhr europäischer und amerika
nischer Waffen in China auf zwei
Jahre verboten. Zwei Jahre. Wa
rum nicht gleich sechs Monate? Nach
Ablauf der Frist haben die Chinesen
sicherlich ihre Bestellungen wieder aus
genommen und ihr Material so voll
ständig erneuert, daß das Heer des
Generals Ma, der jetzt die Grenze
gegen die Japaner und die Russen be
wacht, mit allem Nöthigen, Waffen
und Munitionen nach den neuesten
europäischen Modellen, ausgestattet ist,
um« im richtigen Augenblick unserem
Bundesgenossen in den Rücken zu fal
len.... Die Dummheit wird fortge
setzt: Ach 20. Juli haben sich zwei
chinesische Ofsiziere in Shanghai ein
geschisst, um im September unseren
großen Manövern in Frankreich bei
zuwohnen. Wie rührend! Diese Gel
lsen werden mit unserer Erlaubniß
unter unseren Truppen herumgehen.
Sie werden sehen, wie wir es arge
stellt haben, sie zu schlagen, und wie
sie es uns werden wieder verge.«ten
können. Man wird sie überall herum
sühren, ihnen alles zeigen. Sie mer
den vor einem Jnfanteristen, vor
einem Ranonier stillstehen dürfen, der
sein Gewehr oder sein Geschütz pitzL
Sie werden den Gesechten beiwohnen.
sich unser Kommando erklären lassen
und an den Fingern abzählen, mit
wie vielen Bataillonen sie künftig un
sere Kompagnien werden vernichten
tEnnen. Dann kehren sie nach Shim
gbai zurück und erstatten dein Vice
lönig Bericht· Wenn hierauf die trai
serin unsere Landesangehörigen in
irgend einer Provinz unter dem Vor
ioande eines Aufstandes ermorden nnd
die Wache unserer Consulate angret sen
läßt, so werden wir uns wieder über
das Erwachen des lriegerischcn Geistes
bei den alten Soldaten Tamerlon’s
wundern und über die gelbe Gefahr
schreien. Die gelbe Gefahr, die hat
Europa selbst geschaffen. Nun stllte
s den Muth haben, ihr zu steuern, so
lange es noch Zeit ist.
Schwere Schädigung etner gro km
Industrie.
Mem Vor-let Qundelikzeitung)
Die Wirkung des auf Agitation der
Farin- und Milcherei-Jnteressenten,
besonders des Westens, im letzten Jahr
ron dem Congreß angenommenen Ge
setzes, durch welches die Kunstbuttets
sssabritatiom zu Gunsten der B(rei
tung des echten Artikels, einer litter
niäßigen Besteuerung unterwonfen
wird, läßt sich nun zifferrnäßig nach
weisen; und zwar ergibt sich date-us,
daß die neue Bundessteuer, welche
kiinstlich gefärbtes Oleomargarin mit
einer Steuer von 10 Centg pro Pfund
belegt, einer großen Jndustrie den
Lebengfaden nbschneidet· Mit großer
Genugthnung wird von den Beamten
des NationalVerbandeg von Muthe
reiJnteressenten, der National Dniry
Union, darauf hingewiesen, daß in
dein mit ZU. Juni cr. beendet-en Fig
laljahr die Totalauglieute von Deo
Inargarin unter der neuen Besteue
rung nur 4H,U7l,48» Pfo. betragen
lsnt, während es im vorbergeiscnden
Fistaljahr noch 71,i—’()—i,1t:2 Pfli. ge
wesen sind. Und i. J. lknlxz ern-site
die leeouinrgnrin Produktion u iter
den früheren liberalen Steuer Ver
lxjiltnissetn hierzulande noch einen lim
fing von 12·;,551(;,472 Pfo.
Abgesehen von dsr Stequ von l«
Uento pro Pfli. fiir liinstlisch gefärbte
ztunfibuiter unterliegt auch das un
a·.«färvte Vrodutt einer Steuer von
1114 Ctg. pro Psd. Doch sind davon
im letzten Fistaljahre nur 1,(-«.'-;f),1()2
Psd. produzirt worden. Aus Grund
des neuen Gesetzes hat der Inland
Steuertomrnissär auch alle Palmöl
enthaltende Oleotnargarine rnit einer
Steuer von 1()Ctz. pro Pfd. belegt
und insolae dessen Strafgelder von
nahezu ."250,«0() vereinnalnnt Die
Qleontargarin : Fabrikanten tlaacn
isker schwere Schädigung ihrer Jndu
s«rie durch eine unsierechtseriigt hohe
Steuer, und wird sich im Laufe des
neuen Fietaljahreg voraus-sichtlich
eine ganze Anzahl kleinerer tstnblisses
nientg zur Ginsteltung des Petri-altes
genöthigt sehen.
.. ——·-.-»
»Es wird heutzutage gar sc viel
geredet!« dachte der Fisch. ,,Viele
scheinen gar nicht zu wissen, daß ntan
den Mund auch zum Schweigen ge
brauchen tann«.
III-Isl
Die russische Regierung fängt jetzt
mit der Aufhebung der Prügelstrase
an. Ein Wunder ist eg nicht, daß
man jetzt auch in höheren Kreisen
Ruszlands zur Einsicht kommt, wie
unangenehm es ist, geschlagen zu wer
den.
III I I
Um manche, die keinen Schuß Pel
vek wertv, haben sich Männer scho
geschossen. «